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Gottsburen ist ein Stadtteil von Trendelburg im nordhessischen Landkreis Kassel GottsburenStadt TrendelburgKoordinaten 51 35 N 9 30 O 51 578888888889 9 4994444444444 191 Koordinaten 51 34 44 N 9 29 58 OHohe 191 m u NHNFlache 9 38 km 1 Einwohner 717 31 Dez 2018 2 Bevolkerungsdichte 76 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1970Postleitzahl 34388Vorwahl 05675Gottsburen im ReinhardswaldGottsburen im Reinhardswald Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Wallfahrtsort 2 2 Wallfahrtskirche 2 3 Kloster und Stift 2 4 Orgelbau 3 Kultur und Sehenswertes 3 1 Bauwerke 3 2 Freizeiteinrichtungen und Sport 4 Personlichkeiten 4 1 Ehrenburger 4 2 Geboren in Gottsburen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Gottsburen Ortsteilkern nbsp Einmundung der K55 in die L793 Das Dorf Gottsburen liegt circa 30 Kilometer Luftlinie nordlich der nordhessischen Grossstadt Kassel Der nordliche Teil ist vom Reinhardswald umgeben westlich liegt der unweit darin gelegene 424 m hohe Langenberg mit angrenzenden stark bewaldeten 461 m hohen Hahneberg Beide befinden sich ostlich der Holzape und das Dorf wird von deren Zufluss Fuldebach durchflossen Die Ortsstruktur wird von der von Hofgeismar nach Gieselwerder fuhrenden und in der Ortsmitte zur Sababurg abzweigenden Landstrasse bestimmt Das im Zentrum gelegene von Strassenzugen dreieckig umschlossene Areal in dem die Kirche auf einem Plateau uber dem Fuldebach liegt stellt wahrscheinlich den Standort des mittelalterlichen Klosterhofes dar Die altesten erhaltenen Fachwerkhauser stammen noch aus dem mittleren 17 Jahrhundert also aus der Zeit als die Topferei vorherrschte Durch den Ort fuhrt ein Abschnitt der Strasse der Weserrenaissance Nur 4 5 km Luftlinie sud sudostlich von Gottsburen befindet sich die sagenumwobene Sababurg das Dornroschenschloss der Bruder Grimm Geschichte BearbeitenGottsburen wurde bereits im Jahre 856 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Corvey als Siedlung Buria erwahnt Uber die Namen Gunnesburin Gunnesburen Hundesburen Godesburen tauchte 1355 zum ersten Mal der Name Gottsburen auf Gottsburen gehorte von 1244 an zur Grafschaft Dassel bis Ludolf VI von Dassel es 1272 an das Erzbistum Mainz verkaufte Nur 60 Jahre spater uberliess Kurmainz das Dorf allerdings widerruflich und ohne weltliche und geistliche Gerichtsbarkeit dem Kloster Lippoldsberg Im Mittelalter wurde Gottsburen von den grossen Wustungsvorgangen nur unwesentlich betroffen Die damals gunstige Verkehrslage an der alten bedeutenden Handelsstrasse Konigsstrasse war dafur ausschlaggebend Am 31 Dezember 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die Gemeinde Gottsburen mit sechs weiteren bis dahin selbststandigen Gemeinden und der Kleinstadt Trendelburg zur erweiterten Stadt Trendelburg 3 4 Sie bilden die heutigen Stadtteile Die Stadtverwaltung befindet sich in der Kernstadt Trendelburg Wallfahrtsort Bearbeiten nbsp Die historische Wallfahrtskirche in Gottsburen nbsp Pilgerzeichen 14 Jh Bekannt ist Gottsburen nicht nur durch seine Lage im Reinhardswald sondern auch durch das so genannte Wunder von Gottsburen dem Gerucht um den heiligen Leichnam des Herrn Damals 1330 evtl auch schon 1329 wurde angeblich der Leichnam Christi in den Waldern um Gottsburen gefunden und in der Kirche aufgebahrt Erzbischof Balduin von Trier erteilte am 10 Juni 1331 die kirchliche Erlaubnis fur die Wallfahrt Spater wurde daraus eine Hostienwallfahrt die fur den Wirtschaftsraum der Gegend um Gottsburen in zirka 70 Jahren bis 1399 gewaltige Einnahmen erbrachte Viele Pilger blieben auf dem Weg nach Santiago de Compostela zum Grab des Apostel Jakobus in Gottsburen um sich den weiteren Weg an das Ende der Welt zu ersparen Wallfahrtskirche Bearbeiten Im Ort steht die 1330 31 erbaute Wallfahrtskirche Sie wurde im 14 Jahrhundert zur heutigen dreischiffigen Hallenkirche erweitert Im Marz 2010 hinterliess ein Schwelbrand im Kircheninneren eine dicke Russschicht und machte die Kirche damit fur Monate unbrauchbar 5 Kloster und Stift Bearbeiten Fur kurze Zeit nach dem Beginn der Wallfahrtsepoche war Gottsburen auch Heimat eines Nonnenklosters und eines Kollegiatstifts 6 Um 1332 grundeten Benediktinerinnen aus Lippoldsberg eine Niederlassung in Gottsburen die 1339 unter einer Priorin nachweisbar ist Die Nonnen wurden schon 1343 von Erzbischof Heinrich III von Mainz zur Ruckkehr in ihr Mutterkloster aufgefordert aber noch im Jahre 1431 werden die jungfrauwen zu Gottsburen genannt In der Zeit zwischen 1343 und 1346 wurde das ursprunglich in Nordgeismar einer heutigen Wustung am Schoneberg bei Hofgeismar gegrundete Kollegiatstift auf Geheiss des Erzbischofs Heinrich III nach Gottsburen aber schon 1355 von seinem Nachfolger Gerlach weiter nach Grebenstein verlegt Orgelbau Bearbeiten nbsp Ehemaliges Haus Euler in Gottsburen 1932So wie die Wallfahrt und in ihrem Gefolge die Topferei im 14 und 15 Jahrhundert Gottsburen uber die Grenzen Hessens hinaus bekannt machten so war es vom 17 bis 19 Jahrhundert der Orgelbau Uber den Beginn des Orgelbaues in Gottsburen liegen keine eindeutigen Zahlen vor auch uber das Wirken der Orgelbauer ist nur wenig uberliefert Vom 17 Jahrhundert bis 1910 war Gottsburen Sitz mehrerer Orgelbauerfamilien 7 Joachim Kohlen 1598 1676 sein Sohn David Kohlen 1640 1737 und sein Enkel Stephan Kohlen 1687 1758 Johann Stephan Heeren 1729 1804 sein Schwiegersohn Johann Friedrich Euler 1759 1795 dessen Sohn Balthasar Conrad Euler 1791 1874 und unter dem Namen Gebruder Euler dessen Sohne Friedrich Wilhelm 1827 1893 und Heinrich Euler 1837 1906 Johann Dietrich Kuhlmann 1775 1846 und dessen Sohn Georg Carl Kuhlmann 1805 1868 Kultur und Sehenswertes BearbeitenBauwerke Bearbeiten Wallfahrtskirche zu Gottsburen Sababurg das Dornroschenschloss Burg Trendelburg Wasserschloss Wulmersen Burgstall der Burg am Bach Burg Gottsburen Freizeiteinrichtungen und Sport Bearbeiten Tierpark Sababurg Urwald Sababurg Eberschutzer Klippen Holleberg bei Langenthal Naturschutzgebiet Holzapetal an der Holzape Atelier amp Galerie Der Reinhardswaldmaler unterhalb der Sababurg Reinhardswald Wolkenbruche bei Trendelburg zwei Naturdenkmaler Weitlaufiges Wanderwegenetz mit Marchenlandweg Weitlaufiges Radwegnetz mit Diemelradweg Die Eco Pfad Pilgerwege zum Wallfahrtsort Gottsburen gekennzeichnete Rundwanderwege 8 Internationale Jugendbegegnungsstatte im Wasserschloss Wulmersen Museum Wulmersen Reiterhofe Sportplatze Turnhallen Kegelbahnen Kanustation Grillstationen Kunst Malen amp Zeichnen Malkurse Gemalde Ausstellungen in Sababurg Sportflugplatz Sportschutzenanlagen Skateboardbahn Campingplatz Tennisplatze Trendelburg und Eberschutz Freibad Trendelburg beheiztPersonlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten 1895 Otto von Bismarck 1815 1898 ReichskanzlerGeboren in Gottsburen Bearbeiten Karl Gerland 1905 1945 deutscher NSDAP Gauleiter im Gau Kurhessen und SS FuhrerLiteratur BearbeitenAlfred Cohausz Vier ehemalige Sakramentswallfahrten Gottsburen Hillentrup Blomberg Buren in Westfalische Zeitschrift Band 112 1962 S 275 306 Wilhelm Dersch Hessische Wallfahrten im Mittelalter in Leo Santifaller Hg Festschrift Albert Brackmann dargebracht von Freunden Kollegen und Schulern Weimar 1931 S 457 491 Kurt Koster Gottsburen das hessische Wilsnack Geschichte und Kulturgeschichte einer mittelalterlichen Heiligblut Wallfahrt im Spiegel ihrer Pilgerzeichen in Ekkehard Kaufmann Hrsg Festgabe fur Paul Kirn zum 70 Geburtstag dargebracht von Freunden und Schulern Berlin 1961 S 198 222 J Lips u a EcoPfad Pilgerwege zum Wallfahrtsort Gottsburen Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte Gottsburen 2006 A Schreiber Die Sage von der Auffindung des heiligen Leichnams Christi bei Gottburen und die Entstehung des Wallfahrtsortes In Heimatjahrbuch fur den Kreis Hofgeismar 1959 S 76 ff Brigitte Warlich Schenk Emanuel Braun Kulturdenkmaler in Hessen Kreis Kassel Teil I Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Friedr Vieweg amp Sohn Braunschweig und Wiesbaden 1990 ISBN 380 62 1619 3 ISBN 3 528 06239 8 Helmut Pucherts Dem Forster seiner Vom Leben auf einem nordhessischen Dorf von 1928 1946 Books on Demand April 2021 ISBN 978 3 7534 3081 2 S 37 44 53 Literatur uber Gottsburen nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gottsburen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtteil Gottsburen In Webauftritt der Stadt Trendelburg Geschichte des Ortes In www gottsbueren de Private Website der Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte Gottsbueren e V abgerufen am 6 August 2020 Gottsburen Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Gottsburen Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 6 November 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Statistik In Webauftritt hrsg Stadt Trendelburg Abgerufen im August 2020 Zusammenschluss von Gemeinden zur Stadt Trendelburg Landkreis Hofgeismar vom 7 Januar 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 4 S 139 Punkt 157 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 3 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 398 Brand Wallfahrtskirche Gottsburen entging knapp Katastrophe Artikel in der Hessischen Allgemeinen Zeitung HNA vom 13 Marz 2010 Gottsburen Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 29 Juli 2015 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 24 Januar 2016 Westfalische und in Westfalen tatige Orgelbauer gesehen 5 Juni 2011 Eco Pfad Pilgerwege zum Wallfahrtsort GottsburenStadtteile von Trendelburg Deisel Eberschutz Friedrichsfeld Gottsburen Langenthal Sielen Stammen Normdaten Geografikum GND 4432205 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottsburen amp oldid 227460248