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Dieser Artikel befasst sich mit dem Politiker Adolph Hoffmann Fur weitere Bedeutungen siehe Adolph Hoffmann Begriffsklarung Johann Franz Adolph Hoffmann 23 Marz 1858 in Berlin 1 Dezember 1930 ebenda war ein sozialistischer Politiker Mitglied im preussischen Abgeordnetenhaus und im Deutschen Reichstag sowie preussischer Minister fur Wissenschaft Kultur und Volksbildung 1 2 Adolph Hoffmann 1911 Relief auf dem Grabstein Zentralfriedhof Friedrichsfelde Bildhauer Martin Meyer Pyritz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHoffmann war ein aussereheliches Kind seine Mutter starb bald nach seiner Geburt Er wuchs bei seinen Grosseltern in Kinderheimen und bei Pflegeeltern auf Er war Pflegesohn eines Tuchmachers und absolvierte nach rund dreijahriger Gemeindeschule eine Ausbildung als Graveur und Vergolder und kam uber die Berliner Freireligiose Gemeinde 1876 zur SAPD aus welcher 1890 die SPD hervorging Seit den 1880er Jahren war Hoffmann zunachst im Raum Halle und dann fuhrender Parteifunktionar in Berlin Von 1890 bis 1893 war er als Redakteur bei sozialdemokratischen Zeitungen in Halle und Zeitz tatig anschliessend als Verleger und Buchhandler in seiner Heimatstadt Hoffmann war fuhrend in der Agitation der Sozialdemokratie gegen die Kirchen Als Verfasser der Schrift Die zehn Gebote und die besitzende Klasse 1891 wurde er auch Zehn Gebote Hoffmann genannt 1897 veroffentlichte er Die friedliche soziale Revolution am Anfange des zwanzigsten Jahrhunderts eine als Zukunftsroman eingekleidete futurologische Abhandlung 3 Ab 1900 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung wurde er 1904 in den Reichstag gewahlt dem er zunachst bis 1906 angehorte Im Jahr 1908 wurde er ausserdem in den preussischen Landtag gewahlt und gehorte damit zu den ersten acht sozialdemokratischen Abgeordneten die trotz des Dreiklassenwahlrechts in die zweite Kammer des Landtages das Preussische Abgeordnetenhaus einziehen konnten Seine Reden in den Parlamenten waren durch Scharfe und Witz bekannt Er der zeitweise 1916 17 auch die Berliner Parteiorganisation leitete gehorte zum linken Flugel der SPD und war 1917 Mitbegrunder der USPD Wahrend der Novemberrevolution wurde er zusammen mit Konrad Haenisch SPD preussischer Minister fur Wissenschaft Kunst und Volksbildung und berief Max Hermann Baege als bildungspolitischen Beirat im Range eines Unterstaatssekretars in das preussische Ministerium fur Wissenschaft Kultur und Volksbildung Wegen der Zerwurfnisse wahrend des Spartakusaufstandes schied Adolph Hoffmann am 4 Januar 1919 aus dem Ministerium Als Bildungsminister hatte er u a die Abschaffung der kirchlichen Schulaufsicht in Preussen durchgesetzt Seine in dieser Zeit gemachten antikirchlichen Ausserungen weckten im katholischen Milieu die Furcht vor einem neuen Kulturkampf und waren 1919 ein Grund fur den Mobilisierungserfolg der Zentrumspartei bei den Wahlen zur Weimarer Nationalversammlung und der Bewahrung kirchlicher Positionen im Rahmen des Weimarer Schulkompromisses Auch in der USPD gehorte Hoffmann zum linken Flugel und wurde fur diese Partei 1920 erneut in den Reichstag gewahlt Nach der Spaltung der USPD bis zur Vereinigung mit der KPD ubernahm er gemeinsam mit Ernst Daumig den Parteivorsitz und wurde anschliessend Mitglied der Zentrale der V KPD Hier zum Parteiflugel um die Vorsitzenden Paul Levi und Ernst Daumig gehorend trat er bald von seinen Amtern zuruck schloss sich Levis Kommunistischer Arbeitsgemeinschaft KAG an und kehrte mit dieser im Februar 1922 zunachst in die USPD und zum Ende des gleichen Jahres mit der Mehrheit der Partei in die SPD zuruck Hoffmann arbeitete in der Internationalen Arbeiterhilfe mit 1926 sprach er sich entschieden fur die Furstenenteignung aus Er bekampfte 1928 den Eintritt der SPD in die Grosse Koalition von Hermann Muller das Kabinett Muller II Seit 1928 war er Mitglied des preussischen Landtages Unter Pseudonym J F A Volkmann schrieb er auch Gedichte Er wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin Lichtenberg beigesetzt Seine Grabstatte wurde 1950 in die damals von der DDR Fuhrung neu errichtete Gedenkstatte der Sozialisten integriert und gehort seither zur Reihe der Graber und Denkmaler an deren Ringmauer Literatur BearbeitenAdolph Hoffmann In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Verstorbene Personlichkeiten Bd 1 J H W Dietz Nachf Hannover 1960 S 136 137 Gernot Bandur Hoffmann Johann Franz Adolph In Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Dietz Verlag Berlin 1970 S 216 217 Wolfgang Hofmann Hoffmann Adolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 402 f Digitalisat Walther G Oschilewski Der Mensch ist das Mass aller Dinge Zum 50 Todestag von Adolph Hoffmann In Die Neue Gesellschaft Verlag Neue Gesellschaft Bonn Bad Godesberg 1980 Gernot Bandur Er besass das Vertrauen der Arbeiter In Beitrage zur Geschichte der Arbeiterbewegung Dietz Verlag Berlin 1987 S 246 256 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Gernot Bandur Adolph Hoffmann feuriger proletarischer Vulkan Selbstverlag Berlin Weissensee 2000 Gernot Bandur Adolph Hoffmann Leben und Werk Freireligioser sozialistischer Verleger und Politiker Hrsg von der Humanistischen Akademie Berlin Redaktion Eckhard Muller Berlin 2008 Horst Groschopp Hrsg Los von der Kirche Adolph Hoffmann und die Staat Kirche Trennung in Deutschland Alibri Verlag Aschaffenburg 2009 Schriftenreihe der Humanistischen Akademie Berlin Band 2 ISBN 978 3 86569 056 2 Hoffmann Adolph In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Hans Wolf Ebert Volker Heiermann Lars Hoffmann Hrsg Vom Waisenkind zum Minister der Revolution 1918 Das Leben Adolph Hoffmanns Autobiographische Notizen eines Sozialdemokraten des 19 Jahrhunderts Pro BUSINESS Berlin 2018 ISBN 978 3 86460 836 0 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolph Hoffmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Adolph Hoffmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Adolph Hoffmann in den Historischen Pressearchiven der ZBW Adolph Hoffmann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Adolph Hoffmann In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Biografie von Adolph Hoffmann In Wilhelm H Schroder Datenbank Sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und Reichstagskandidaten 1898 1918 BIOKAND Biografie von Adolph Hoffmann In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich 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