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Das Ministerium der geistlichen Unterrichts und Medizinalangelegenheiten Eigenschreibweise Ministerium der Geistlichen Unterrichts und Medizinal Angelegenheiten entstand aus der vom Dezember 1808 bis November 1817 bestehenden zum Innenministerium gehorenden Sektion bzw Abteilung fur den Kultus und offentlichen Unterricht Erweiterungsbau des ehemaligen Preussischen Kultusministeriums in der Berliner Wilhelmstrasse ab 1934 Sitz des Reichs erziehungs ministeriums ab 1949 des Ministeriums fur Volksbildung der DDRDie Errichtung als eigenes Ministerium begann Anfang November 1817 mit Punkt III des Erlasses Konig Friedrich Wilhelms III an das Staatsministerium Der Minister des Innern giebt das Departement fur den Kultus und offentlichen Unterricht und das damit in Verbindung stehende Medizinalwesen ab Die Wurde und Wichtigkeit der geistlichen und der Erziehungs und Schulsachen macht es rathlich diese einem eigenen Minister anzuvertrauen und Ich ernenne dazu den Staatsminister Freiherrn von Altenstein 1 Zwei Wochen spater wurde das unbesetzte obere Stockwerk des alten Postgebaudes Konigstrasse 6 Ecke Poststrasse 1 dem Minister v Altenstein vorlaufig als Geschaftsraume uberwiesen 2 In offiziellen Adressen wurde die Bezeichnung Kultusministerium nicht verwendet Es bestand mit wechselnder Bezeichnung und Zustandigkeit bis 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Aufgaben 2 Entwicklung nach 1933 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Aufgaben BearbeitenDas Ministerium hatte die staatliche Aufsicht uber die Kirchen war zustandig fur das preussische Schul und Hochschulwesen und bekam nach und nach bis 1849 auch die Zustandigkeit der staatlichen Medizinalverwaltung ubertragen fur die zuvor das Innenministerium zustandig war Fur diese Aufgabe stand dem Ministerium die 1808 errichtete koniglich wissenschaftliche 3 Deputation fur das Medizinalwesen zur Seite die 1849 im Ministerium aufging 4 Zum Ressort des Ministeriums zahlten auch die Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften die Kunstakademien die Museen die Konigliche Bibliothek zu Berlin die Berliner Sternwarte der botanische Garten das Koniglich Geodatische Institut Potsdam und das Preussische Meteorologische Institut in Berlin Zur Zeit des Kulturkampfes kam dem Kultusministerium eine zentrale Bedeutung bei den Auseinandersetzungen mit der katholischen Kirche zu In Reaktion auf die disziplinarischen Massregelungen des Vatikans gegenuber Gegnern der im Konzil von 1870 verkundeten Unfehlbarkeit des Papstes erliess die Abteilung fur katholische Kirchenangelegenheiten des Ministeriums bis 1874 eine Vielzahl von Gesetzen zur Einschrankung der kirchlichen Rechte verbot den Jesuitenorden und entzog der Kirche die staatlichen Zuwendungen Nach der Beendigung der Auseinandersetzungen trat Adalbert Falk 1879 als Kultusminister zuruck Nachdem bereits 1879 das Dienstgebaude um einen Neubau Unter den Linden 4 heute 69 nach Planen von Bernhard Kuhn unter Leitung von Adolf Burckner im spatklassizistischen Stil erweitert wurde 5 kam wegen des zunehmenden Platzbedarfs 1903 zum Hauptbau ein Erweiterungsbau in der Wilhelmstrasse 68 hinzu entworfen von Paul Kieschke 6 7 Nachdem die Medizinalverwaltungsaufgaben 1910 wieder an das Innenministerium ubertragen wurden anderte sich entsprechend die Bezeichnung des Ministeriums Ein weiteres Mal wurde das Ministerium 1918 nach der Revolution in Ministerium fur Wissenschaft Kunst und Volksbildung umbenannt 8 Zu Wissenschaft Kunst und Volksbildung zahlte fur das Ministerium Mitte der 1920er Jahre das neue Medium Rundfunk zum Ausloten der damals noch nicht so genannten multimedialen Moglichkeiten grundete das Ministerium 1928 die Rundfunkversuchsstelle die die Nationalsozialisten wegen des experimentellen Charakters kurz nach der Machtubernahme wieder schlossen Entwicklung nach 1933 Bearbeiten1933 bis 1945Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde Bernhard Rust Gauleiter von Sud Hannover Braunschweig kommissarisch zum preussischen Kultusminister ernannt Die sofortige Ernennung war moglich weil seit dem sogenannten Preussenschlag 1932 ein Reichskommissar die preussischen Regierungsgeschafte leitete und somit die Regierung Hitler direkten Zugriff auf das Land Preussen hatte Nachdem die Zustandigkeit fur Kunstangelegenheiten dem Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda ubertragen worden war wurde am 1 Mai 1934 der preussische Kultusminister Rust zum Reichsminister fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung ernannt Als Basis des neu geschaffenen Reichsministeriums diente das preussische Kultusministerium dessen Beamten zugleich die Geschafte des Reiches erledigten Mit dem Jahresbeginn 1935 wurde die Bezeichnung des Ministeriums entsprechend angepasst und die Behorde firmierte nunmehr als Reichs und Preussisches Ministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung kurz Reichserziehungsministerium REM Zum 1 Oktober 1938 wurde der Verweis auf Preussen getilgt und das Ministerium endgultig zum Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung umbenannt Im Zweiten Weltkrieg wurde der Gebaudekomplex mit Ausnahme der ostlichen Hofflugel und Teile des Verbindungsganges zum Erweiterungsbau zerstort 1945 bis 1989Nach Kriegsende und Grundung der Deutschen Demokratischen Republik DDR wurde das Gebaude in der Wilhelmstrasse neu errichtet und bis zur Wende 1989 durch das Ministerium fur Volksbildung genutzt Nach der Wende DDR wurde das Grundstuck neu bebaut Siehe auch BearbeitenListe der preussischen KultusministerLiteratur BearbeitenDas preussische Kultusministerium als Staatsbehorde und gesellschaftliche Agentur 1817 1934 mit Beitragen von Barbel Holtz Christina Rathgeber Hartwin Spenkuch Reinhold Zilch 6 Bande Akademie Verlag Berlin 2009 ff Acta Borussica Neue Folge 2 Reihe Preussen als Kulturstaat hrsg im Auftrag der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Wolfgang Neugebauer Weblinks BearbeitenZentralblatt fur die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preussen in der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche ForschungEinzelnachweise Bearbeiten Gesetz Sammlung fur die Koniglichen Preussischen Staaten 1817 S 290 Ernst Musebeck Das Preussische Kultusministerium vor hundert Jahren Stuttgart Berlin 1918 S 164 Kraus Bonhoeffer Obergutachten der koniglich wissenschaftlichen Deputation fur das Medizinalwesen vom 28 Mai 1913 betreffend Entschadigungsklage des Maurers E S In Vjschr gerichtl Med off Sanitatswes 3 Folge Band 156 1913 S 219 228 Jutta Grune Anfange staatlicher Lebensmitteluberwachung in Deutschland Franz Steiner Verlag 1994 Kathrin Chod Herbert Schwenk Hainer Weisspflug Preussisches Kultusministerium In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Mitte Luisenstadtischer Bildungsverein Band 2 N bis Z Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2003 ISBN 3 89542 111 1 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Kieschke Der Erweiterungsbau des Kultusministeriums in Berlin In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 1 1904 Sp 1 8 zlb de Tafel 1 4 zum Gebaude an der Wilhelmstrasse Berliner Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung und Umwelt Wilhelmstrasse 68 Das Preussische Kultusministerium Unter den Linden 4 PDF 37 kB topographie deNormdaten Korperschaft GND 35255 X lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Preussisches Ministerium der geistlichen Unterrichts und Medizinalangelegenheiten amp oldid 233044534