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Das Kabinett Hitler auch Hitlerregierung genannt war die am 30 Januar 1933 gebildete 1 Koalitionsregierung des Deutschen Reiches die Adolf Hitler nach seiner Ernennung zum Reichskanzler ab demselben Tag leitete 2 Mit dem Beginn von Hitlers Reichskanzlerschaft wurde in den nachfolgenden Wochen die bis dahin seit 14 Jahren bestehende Weimarer Republik faktisch aufgelost und die totalitare Diktatur des Nationalsozialismus in Deutschland errichtet Kabinett HitlerReichskanzler Adolf HitlerErnannt durch Reichsprasident Paul von HindenburgBildung 30 Januar 1933Ende 30 April 1945Dauer 12 Jahre und 90 TageNachfolger Kabinett GoebbelsZusammensetzungPartei en NSDAP DNVP Stahlhelm ab dem 11 Februar 1933 Kampffront Schwarz Weiss Rot ReprasentationReichstagswahl November 1932 248 585Reichstagswahl Marz 1933 340 647 Die Schlusselfigur fur das Zustandekommen des Kabinetts Hitler war vor allem Franz von Papen dessen Bestellung zum Kanzler ursprunglich noch am Tag der Vereidigung von einigen Ministern angenommen worden war 1 Von Papen hatte seit Anfang Januar 1933 im Auftrag des Reichsprasidenten Paul von Hindenburg hinter dem Rucken des amtierenden Reichskanzlers Kurt von Schleicher zwischen NSDAP und Deutschnationaler Volkspartei DNVP uber eine gemeinsame Regierung vermittelt 3 Er verfolgte dabei das sogenannte Einrahmungskonzept nach dem Hitler zwar Reichskanzler wird und die NSDAP zwei Ministerposten erhalt jedoch durch zahlreiche Minister der DNVP sowie weitere nationalkonservative bis volkisch orientierte Politiker des rechten Rands unter anderem vom Stahlhelm und Rechtskatholiken wie von Papen eingerahmt und damit in seinem Handlungsspielraum so eingeschrankt wird dass er keine Gefahr darstellt Von Papen Wir haben ihn uns engagiert In zwei Monaten haben wir Hitler in die Ecke gedruckt dass er quietscht Diese anfangliche Koalitionsregierung besass im Reichstag keine Mehrheit und setzte daher zunachst die ab 1930 vorherrschenden Prasidialkabinette in Abhangigkeit von Reichsprasident Hindenburg fort Die gewaltsame Verfolgung der Kommunisten mit Hilfe der Reichstagsbrandverordnung vom 28 Februar 1933 und die Reichstagsneuwahlen vom 5 Marz 1933 anderten die Lage NSDAP und DNVP verfugten nunmehr uber eine Mehrheit doch nach der Verabschiedung des Ermachtigungsgesetzes am 24 Marz 1933 das der Regierung auf vier Jahre diktatorische Vollmachten einraumte wurde auch der nationalkonservative Koalitionspartner DNVP uberflussig und nach der Selbstauflosung traten deren Abgeordnete der NSDAP bei Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Minister 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenAuch wenn Hitler bis zum Ermachtigungsgesetz noch sachliche Beratung im Kabinett zuliess was sich schon ab April 1933 anderte gab es von Anfang an keine formlichen Abstimmungen In dem Masse in dem Hitler seine Machtbasis ausserhalb des Kabinetts aufbaute ging ferner die Anzahl der Kabinettssitzungen zuruck Im Februar Marz 1933 hatte es noch 31 Sitzungen gegeben im April Mai 1933 nur 16 und fur den Rest des Jahres sowie fur 1934 fanden insgesamt 42 Sitzungen statt Zum letzten Mal kam das Kabinett Hitler am 5 Februar 1938 zusammen 4 Hitler verfuhr mit den Ministern in isolierter Kommunikation teils direkt teils sogar indirekt uber die Leiter von Reichs oder Parteikanzlei Samtliche Minister wurden faktisch zu Befehlsempfangern des ab August 1934 Fuhrers und Reichskanzlers Daneben unterhohlten zahlreiche Sonderbeauftragte Hitlers die Tatigkeit der Minister Anfangs gehorten dem Kabinett nur drei NSDAP Mitglieder an Neben dem Reichskanzler Hitler der Innenminister Frick und Minister Goring ohne Geschaftsbereich Goebbels Volksaufklarung und Propaganda kam am 13 Marz hinzu Im April trat Franz Seldte der statt Theodor Duesterberg uberraschend Arbeitsminister geworden war der NSDAP bei Der deutschnationale Alfred Hugenberg Minister fur Wirtschaft Landwirtschaft und Ernahrung trat bereits am 29 Juni 1933 zuruck er war von auswartigen Beobachtern zunachst als der starke Mann des Kabinetts angesehen worden Seine Partei hatte sich zwei Tage zuvor aufgelost Danach verblieben noch einige Parteilose oder parteilos Gewordene im Kabinett Minister BearbeitenKabinett Hitler 30 Januar 1933 bis 30 April 1945Reichskanzler ab 2 August 1934 Fuhrer und Reichskanzler nbsp Adolf Hitler NSDAPStellvertreter des Reichskanzlers nbsp Franz von Papenbis 7 August 1934 parteilosAuswartiges Amt nbsp Konstantin von Neurathbis 5 Februar 1938 parteilos ab 1937 NSDAP nbsp Joachim von Ribbentropab 5 Februar 1938 NSDAPInneres nbsp Wilhelm Frickbis 24 August 1943 NSDAP nbsp Heinrich Himmlerab 24 August 1943Finanzen nbsp Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk parteilos ab 1937 NSDAP Wirtschaft nbsp Alfred Hugenbergbis 29 Juni 1933 DNVP nbsp Kurt Schmitt29 Juni 1933 bis 3 August 1934 NSDAP nbsp Hjalmar Schacht3 August 1934 bis 26 November 1937 parteilos ab 1937 NSDAP nbsp Hermann Goring26 November 1937 bis 15 Januar 1938 NSDAP nbsp Walther Funkab 5 Februar 1938Arbeit nbsp Franz Seldte Stahlhelm ab 1933 NSDAP Arbeitsbeschaffung nbsp Gunther Gereke bis 23 Marz 1933 DNVPJustiz nbsp Franz Gurtnerverstorben am 29 Januar 1941 DNVP ab 1937 NSDAP nbsp Staatssekretar Franz Schlegelbergerkommissarisch von 29 Januar 1941 bis 24 August 1942 NSDAP nbsp Otto Georg Thierackab 24 August 1942Reichswehrab 23 Juni 1935 Reichskriegsministeriumam 4 Februar 1938 aufgelost nbsp Werner von Blombergbis 4 Februar 1938 parteilos ab 1937 NSDAP Oberkommando der Wehrmachtab 4 Februar 1938 nbsp Wilhelm Keitel parteilos ab 1939 NSDAP Post nbsp Paul von Eltz Rubenachbis 2 Februar 1937 parteilos nbsp Wilhelm Ohnesorgeab 2 Februar 1937 NSDAPVerkehr nbsp Paul Freiherr von Eltz Rubenachbis 2 Februar 1937 parteilos nbsp Julius Dorpmullerab 2 Februar 1937 parteilos ab 1941 NSDAP Ernahrung und Landwirtschaft nbsp Alfred Hugenbergbis 29 Juni 1933 DNVP nbsp Richard Walther Darre29 Juni 1933 bis 23 Mai 1942 NSDAP nbsp Herbert Backeab 23 Mai 1942Volksaufklarung und Propagandaab 13 Marz 1933 nbsp Joseph Goebbels NSDAPLuftfahrtab 5 Mai 1933 nbsp Hermann Goringbis 29 April 1945 NSDAPWissenschaft Erziehung und Volksbildungab 1 Mai 1934 nbsp Bernhard Rust NSDAPKirchliche Angelegenheitenab 16 Juli 1935 nbsp Hanns Kerrlverstorben am 15 Dezember 1941 NSDAPStaatssekretar Hermann Muhskommissarisch ab 15 Dezember 1941Bewaffnung und Munitionab 17 Marz 1940ab 2 Juni 1943 Rustung und Kriegsproduktion nbsp Fritz Todtverstorben am 8 Februar 1942 NSDAP nbsp Albert Speerab 8 Februar 1942Besetzte Ostgebieteab 17 November 1941 nbsp Alfred Rosenberg NSDAP Deutscher Staatsminister fur Bohmen und Mahren ab 20 August 1943 nbsp Karl Hermann Frank NSDAPReichsminister ohne Geschaftsbereichab 5 Februar 1938 Reichsminister nbsp Hermann Goring30 Januar 1933 bis 28 April 1933 NSDAP nbsp Ernst Rohm Chef des Stabes der SA1 Dezember 1933 bis zu seinem Tod am 30 Juni 1934 nbsp Rudolf Hess Stellvertreter des Fuhrers 1 Dezember 1933 bis 10 Mai 1941 nbsp Hanns Kerrl16 April 1934 bis 18 Juli 1935 nbsp Hans Frankab 19 Dezember 1934 nbsp Hjalmar Schacht26 November 1937 bis 22 Januar 1943 nbsp Otto Meissner Chef der Prasidialkanzleiab 1 Dezember 1937 nbsp Hans Heinrich Lammers Chef der Reichskanzleiab 1 Dezember 1937 nbsp Arthur Seyss Inquartab 1 Mai 1939 nbsp Martin Bormann Chef der Parteikanzleiab 1941 einem Reichsminister gleichgestellt nbsp Wilhelm Frick Reichsprotektor von Bohmen und Mahrenab 24 August 1943 personlich bis zum Eintritt in die NSDAP DNVP MitgliedSiehe auch BearbeitenSchattenkabinett Beck Goerdeler Kabinett Goebbels Kabinett Schwerin von KrosigkLiteratur BearbeitenMartin Will Die Kabinettsbildung am 30 Januar 1933 vor dem Hintergrund des Verfassungswandels in der Spatphase der Weimarer Republik In Der Staat Zeitschrift fur Staatslehre und Verfassungsgeschichte deutsches und europaisches Offentliches Recht Band 43 2004 S 121 143 Einzelnachweise Bearbeiten a b Heinrich Bruning Memoiren 1918 1934 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1970 S 467 Richard J Evans Das Dritte Reich Band 1 Aufstieg Ubersetzt von Holger Fliessbach und Udo Rennert DVA Munchen 2004 ISBN 3 421 05652 8 S 417 Wolfram Pyta Hindenburg Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler Pantheon Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 570 55079 3 S 780 ff Nach Martin Broszat Der Staat Hitlers Grundlegung und Entwicklung seiner Verfassung dtv Weltgeschichte des 20 Jahrhunderts Band 9 dtv 4009 9 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1981 ISBN 3 423 04009 2 S 349 350 Kabinett Hitler 30 Januar 1933 bis 30 April 1945 Adolf Hitler Reichskanzler Reichsprasident Franz von Papen parteilos Konstantin von Neurath bis 1937 parteilos Joachim von Ribbentrop Wilhelm Frick Heinrich Himmler Lutz Graf Schwerin von Krosigk bis 1937 parteilos Alfred Hugenberg DNVP Kurt Schmitt Hjalmar Schacht bis 1937 parteilos Hermann Goring Walther Funk Franz Seldte bis April 1933 parteilos Franz Gurtner bis Juni 1933 DNVP 1933 1937 parteilos Franz Schlegelberger Otto Georg Thierack Werner von Blomberg bis 1937 parteilos Wilhelm Keitel parteilos Paul von Eltz Rubenach parteilos Julius Dorpmuller bis 1941 parteilos Wilhelm Ohnesorge Walther Darre Herbert Backe Joseph Goebbels Bernhard Rust Fritz Todt Albert Speer Alfred Rosenberg Hanns Kerrl Hermann Muhs Otto Meissner bis 1937 parteilos Hans Heinrich Lammers Martin Bormann Karl Hermann Frank Rudolf Hess Ernst RohmNSDAP Mitglieder wenn nicht anders gekennzeichnetReichsregierungen des Deutschen Reiches in der Zeit der Weimarer Republik Ebert Scheidemann Bauer Muller I Fehrenbach Wirth I Wirth II Cuno Stresemann I Stresemann II Marx I Marx II Luther I Luther II Marx III Marx IV Muller II Bruning I Bruning II Papen Schleicher Hitler bis 24 Marz 1933 Nationalsozialistische Kabinette Hitler Goebbels Schwerin von Krosigk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kabinett Hitler amp oldid 232783849