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Das Reichsministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft RMEL war wahrend der Zeit der Weimarer Republik von 1919 bis 1933 und wahrend der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 eine oberste Reichsbehorde Dem Ministerium oblagen die landwirtschaftspolitischen Angelegenheiten des Deutschen Reiches Es wurde von einem Reichsminister geleitet dem wiederum ein Staatssekretar unterstand Am 1 Januar 1935 3 wurde das Ministerium mit dem 1879 gegrundeten Preussischen Ministerium fur Landwirtschaft Domanen und Forsten Preussisches Landwirtschaftsministerium zusammengelegt und erhielt bis 1938 die Bezeichnung Reichs und preussisches Ministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft 4 Nach dem Ende des Nationalsozialismus 1945 und der Besatzungszeit wurde 1949 fur die in den Westzonen gegrundete Bundesrepublik Deutschland das Bundesministerium fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten als Nachfolger eingerichtet Das Gebaude des auch als Ernahrungsministerium bzw Landwirtschaftsministerium bezeichneten Reichsministeriums fur Ernahrung und Landwirtschaft in der Wilhelmstrasse 72 wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Nach Kriegszerstorung des Innern wurde das 1956 zum Wiederaufbau vorgesehene Palais 1 1960 62 vom Ost Berliner Magistrat gesprengt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Liste der Reichsminister 3 Liste der Staatssekretare 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Bescheinigung des Reichsministeriums fur Ernahrung und Landwirtschaft uber die Kriegswichtigkeit der Opekta 1943 Im Marz 1919 entstand aus dem Reichsernahrungsamt zunachst das Reichsministerium fur Ernahrung Dieses wurde im September 1919 mit dem Reichswirtschaftsministerium vereinigt und wahrend des Kapp Putsches im Marz 1920 unter der Bezeichnung Reichsministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft neugegrundet Noch im selben Jahr bezog das Ministerium das Palais der Prinzen Alexander und Georg an der Wilhelmstrasse 72 in Berlin 5 Ab 1924 befanden sich in dem Gebaude vier grossformatige Gemalde von August Weber als Leihgabe die seit 1945 als verschollen gelten Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten am 30 Januar 1933 stand das Ministerium zunachst unter der Leitung von Alfred Hugenberg Nach seinem erzwungenen Rucktritt im Juni 1933 wurden Kurt Schmitt Reichswirtschaftsminister und Walther Darre Reichsminister fur Ernahrung und Landwirtschaft seine Nachfolger 6 Letzterer ubernahm am 30 Juni 1933 als Reichsbauernfuhrer die Leitung des Reichsministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft 7 wobei ihm in dieser Funktion ebenso der zur Gleichschaltung der Landwirtschaft geschaffene Reichsnahrstand unterstand In Personalunion leitete Darre gleichsam das zum Behordenapparat der Partei gehorende Amt fur Agrarpolitik ab 1936 Reichsamt fur Agrarpolitik ab 1942 Reichsamt fur das Landvolk dem die Fuhrung und die Betreuung des Reichsnahrstandes oblag 8 Das RMEL ubernahm gleichsam die Staatsaufsicht uber die Organisation des Reichsnahrstandes 9 In der Folge wurden nach und nach einzelne Aufgabengebiete an andere NS Behorden ubertragen So entstand 1934 durch Ausgrundung aus dem Reichsministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft das unter die Fuhrung von Hermann Goring gestellte Reichsforstamt als oberste Reichsbehorde fur Forst und Jagdwesen Holzwirtschaft Naturschutz und Naturdenkmalpflege 10 Das Reichsforstamt wurde wiederum am 1 Januar 1935 mit dem preussischen Landesforstamt vereinigt 11 Gorings Stellvertreter und faktischer Leiter des Reichsforstamtes wurde Generalforstmeister Walter von Keudell ab 1937 Friedrich Alpers Ferner wurden in den Jahren 1934 und 1935 das landwirtschaftliche Berufs und Fachschulwesen in das Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung und die Veterinarmedizin in das Reichsministerium des Innern ausgegliedert 4 Am 22 September 1938 folgte zudem per Erlass des Reichsministers eine Zusammenfassung aller Forschungsinstitute aus dem Fischereibereich durch die Grundung der Reichsanstalt fur Fischerei 10 Liste der Reichsminister BearbeitenName Amtsantritt Ende der Amtszeit Partei KabinettRobert Schmidt 13 Februar 1919 26 Marz 1920 SPD Scheidemann BauerAndreas Hermes 27 Marz 1920 10 Marz 1922 Zentrum Muller I Fehrenbach Wirth I Wirth IIAnton Fehr 31 Marz 1922 21 November 1922 BBB Wirth IIKarl Muller 22 November 1922 25 November 1922 Zentrum CunoHans Luther 1 Dezember 1922 4 Oktober 1923 Parteilos Cuno Stresemann IGerhard Graf von Kanitz 6 Oktober 1923 5 Dezember 1925 Parteilos Stresemann II Marx I Marx II Luther IHeinrich Haslinde 20 Januar 1926 17 Dezember 1926 Zentrum Luther II Marx IIIMartin Schiele 28 Januar 1927 12 Juni 1928 DNVP Marx IVHermann Dietrich 28 Juni 1928 27 Marz 1930 DDP Muller IIMartin Schiele 30 Marz 1930 30 Mai 1932 DNVP CNBL 1 Bruning I Bruning IIMagnus Freiherr von Braun 1 Juni 1932 28 Januar 1933 DNVP Papen SchleicherAlfred Hugenberg 30 Januar 1933 29 Juni 1933 DNVP HitlerRichard Walther Darre 30 Juni 1933 23 Mai 1942 NSDAP HitlerHerbert Backe 23 Mai 1942 2 23 Mai 1945 NSDAP Hitler Goebbels Schwerin von Krosigk1 ab 22 Juli 1930 CNBL 2 offiziell ab 1 April 1944Liste der Staatssekretare BearbeitenName Amtsantritt Ende der Amtszeit ParteiLudwig Huber 1 1920 1922 ParteilosCarl Heinrici 1922 1923 ParteilosFred Hagedorn 1923 1926 ParteilosErich Hoffmann 1926 1929 ParteilosHermann Heukamp 1929 1932 ParteilosFritz Mussehl 1932 1933 ParteilosHansjoachim von Rohr 1933 1933 DNVPHerbert Backe 1933 1944 NSDAPWerner Willikens 1934 1945 NSDAPHans Joachim Riecke 1943 1945 NSDAP1 UnterstaatssekretarLiteratur BearbeitenGotz Aly Das Reichsministerium fur Ernahrung In Berliner Zeitung 21 November 1997 Fortsetzung S 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichsministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Andreas Dornheim Rasse Raum und Autarkie Sachverstandigengutachten zur Rolle des Reichsministeriums fur Ernahrung und Landwirtschaft in der NS Zeit PDF Erarbeitet fur das Bundesministerium fur Ernahrung Landwirtschaft und Verbraucherschutz Bamberg 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Laut Register der historischen Berliner Stadtebau und Baudenkmale im Stadtbezirk Mitte Abgedruckt bei Hans Muther Berlins Bautradition Verlag Das Neue Berlin Berlin DDR 1956 S 85 108 hier S 88 Laurenz Demps Berlin Wilhelmstrasse Eine Topographie preussisch deutscher Macht Ch Links Verlag Berlin 1994 S 305 mit Nachweisen Wolfgang Neugebauer Hrsg Handbuch der preussischen Geschichte Bd 2 Berlin New York 1992 S 603 ISBN 3 11 008322 1 a b Joachim Tauber u a Hrsg Archivfuhrer zur Geschichte des Memelgebiets und der deutsch litauischen Beziehungen Oldenbourg Munchen 2006 ISBN 3 486 57902 9 S 284 Riki Kalbe Moshe Zuckermann Ein Grundstuck in Mitte Das Gelande des kunftigen Holocaust Mahnmals in Wort und Bild Gottingen 2000 S 22 ISBN 3 89244 400 5 Hans Kehrl Krisenmanager im Dritten Reich Mit kritischen Anmerkungen und einem Nachwort von Erwin Viefhaus Dusseldorf 1973 S 49 ff Horst Gies NSDAP und landwirtschaftliche Organisationen in der Endphase der Weimarer Republik In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 15 Jg 1967 Heft 4 S 375 PDF Rudolf Kluge Heinrich Kruger Verfassung und Verwaltung im Grossdeutschen Reich Reichsburgerkunde 2 neubearb Aufl Berlin 1939 S 196 Horst Gies Die Rolle des Reichsnahrstandes im nationalsozialistischen Herrschaftssystem In Gerhard Hirschfeld Lothar Kettenacker Hrsg Der Fuhrerstaat Studien zur Struktur und Politik des Dritten Reiches Veroffentlichung des Deutschen Historischen Instituts London Band 8 Stuttgart 1981 ISBN 3 12 915350 0 S 274 a b Joachim Tauber u a Hrsg Archivfuhrer zur Geschichte des Memelgebiets und der deutsch litauischen Beziehungen Oldenbourg Munchen 2006 S 286 f Joachim Radkau u a Hrsg Naturschutz und Nationalsozialismus Frankfurt a M New York 2003 ISBN 3 593 37354 8 S 88 f Anm 52 52 51525 13 38111 Koordinaten 52 30 55 N 13 22 52 O Reichsernahrungsminister des Deutschen Reiches 1919 1945 Weimarer Republik Robert Schmidt Andreas Hermes Anton Fehr Karl Muller Hans Luther Gerhard Graf von Kanitz Heinrich Haslinde Martin Schiele Hermann Dietrich Martin Schiele Magnus Freiherr von BraunZeit des Nationalsozialismus Alfred Hugenberg Walther Darre Herbert Backe Siehe auch Reichsministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft Normdaten Korperschaft GND 35231 7 lobid OGND AKS LCCN n81144219 VIAF 168657977 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft amp oldid 228032434