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Julius Heinrich Dorpmuller 24 Juli 1869 in Elberfeld heute Stadtteil von Wuppertal 5 Juli 1945 in Malente Gremsmuhlen war ein deutscher Eisenbahningenieur und Politiker Von 1926 bis zu seinem Tod war er Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn ab 1937 zusatzlich Reichsverkehrsminister sowie kurzzeitig im Mai 1945 Reichspostminister Julius Dorpmuller 1939 Dorpmuller studierte an der Technischen Hochschule Aachen Eisenbahnbau und Strassenbau Nach dem Studium begann er 1893 seine Laufbahn bei den Preussischen Staatseisenbahnen In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg sammelte er in China Auslandserfahrungen und galt bald als international anerkannter Eisenbahnfachmann 1920 wurde er in den Dienst der Deutschen Reichsbahn ubernommen wo er sehr rasch aufstieg und zu den Vorarbeiten und Beratungen fur den Dawes Plan herangezogen wurde 1925 ein Jahr nach Grundung der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft wurde er Stellvertreter des Generaldirektors Rudolf Oeser dem er nach dessen Tod 1926 nachfolgte Nach Hitlers Machtubernahme 1933 behielt er seinen Posten trotz anfanglicher vehementer Kritik von SA und NSDAP Mitgliedern Dorpmuller konnte die innere Autonomie der Reichsbahn vor Eingriffen durch Parteiinstanzen bewahren setzte aber dafur die nationalsozialistische Aufrustungs und Rassenpolitik in der Reichsbahn um Ebenso forcierte er die Ubernahme des Autobahnbaus durch die Reichsbahn Ab 1937 war er in Personalunion zudem Reichsverkehrsminister Wahrend des Zweiten Weltkriegs blieb Dorpmuller oberster Reichsbahner trotz verschiedener Versuche vor allem von Albert Speer ihn abzulosen Unter seiner Fuhrung erreichte die Reichsbahn die grossten Beforderungs und Transportleistungen ihrer Geschichte Zugleich sicherte sie unter Dorpmuller auch den Nachschub der Wehrmacht an allen Fronten des Krieges und war am Transport der Opfer des Holocaust in die Vernichtungslager beteiligt Die westlichen Alliierten sahen den Reichsverkehrsminister eingedenk seines guten Rufs aus Vorkriegszeiten zunachst fur die Leitung des Wiederaufbaus der Reichsbahn vor Der bereits schwer kranke Dorpmuller starb aber kurz nach Kriegsende Die Vorstande der Deutschen Bundesbahn und viele Eisenbahner sahen in Dorpmuller noch Jahre nach dem Krieg vor allem den vorbildlichen Fachmann dessen Andenken in Ehren gehalten wurde Erst in den 1980er Jahren als die Rolle der Reichsbahn und ihres Generaldirektors im Dritten Reich bei der Deportation von Juden aus Deutschland von Historikern zunehmend thematisiert und aufbereitet wurde distanzierte sich die Bundesbahn von ihm Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Aufstieg zum Reichsbahn Generaldirektor 1 3 Die Weltwirtschaftskrise und der Schenker Vertrag 1 4 Im Dritten Reich bis zum Kriegsbeginn 1 4 1 Dorpmuller als umstrittener Generaldirektor 1 4 2 Umsetzung der nationalsozialistischen Politik bei der Reichsbahn 1 4 3 Weitere Modernisierung der Reichsbahn 1 4 4 Generaldirektor und Reichsverkehrsminister 1 5 Dorpmuller und die Reichsbahn im Zweiten Weltkrieg 1 5 1 Der Uberfall auf Polen und die Ostbahn 1 5 2 Transportkrise im Krieg gegen die Sowjetunion 1 5 3 Weiterer Kriegsverlauf 1 5 4 Die Rolle der Reichsbahn im Holocaust 1 6 Kriegsende und Tod 2 Nach dem Tode 2 1 Nachkriegszeit 2 2 Geschichtswissenschaftliche Rezeption 3 Mitgliedschaften Auszeichnungen und Ehrungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Julius Dorpmuller wurde als altester Sohn des Eisenbahn Ingenieurs Heinrich Dorpmuller 1841 1918 und seiner Frau Maria Anna geborene Raulff 1839 1890 in Elberfeld geboren Sein Vater entstammte einer westfalischen Familie und war in Unna aufgewachsen 1 Er war im Jahr vor der Geburt seines ersten Sohnes in den Dienst der Preussischen Staatsbahnen getreten Heinrich Dorpmuller gelang der Aufstieg bis zum Betriebsingenieur zudem betatigte er sich als Erfinder verschiedener eisenbahntechnischer Hilfsmittel Sein Dorpmuller Gleismesser wurde 1882 vom Verein Deutscher Eisenbahn Verwaltungen preisgekront und in der Folgezeit von vielen Verwaltungen eingesetzt Nach Julius kamen noch seine Geschwister Maria 1871 1966 Heinrich 1874 1935 und Ernst 1877 1958 zur Welt Der Vater wurde 1871 nach Monchengladbach und einige Jahre spater nach Aachen versetzt Julius Dorpmuller besuchte in beiden Stadten die Schule sein Abitur machte er 1888 am Kaiser Karls Gymnasium in Aachen Im Anschluss daran studierte er von 1889 bis 1893 an der RWTH Aachen Eisenbahn und Strassenbau Auch seine Bruder studierten dort sie traten spater ebenfalls in den Eisenbahndienst Alle drei Bruder gehorten dem Corps Delta Aachen an Dorpmuller knupfte in diesem Corps Verbindungen zu einigen seiner spateren Kollegen und Mitarbeiter auch sein Vorganger als Reichsverkehrsminister Paul von Eltz Rubenach war zu dieser Zeit Mitglied des Corps Dorpmuller trat zur Fortsetzung seiner Ausbildung nach dem ersten Staatsexamen 1893 als Regierungsbaufuhrer in den Dienst der Koniglichen Eisenbahndirektion Koln Er leistete von 1894 bis 1895 den Wehrdienst als Einjahrig Freiwilliger beim 5 Westfalischen Infanterie Regiment Nr 53 ab 1897 beteiligte er sich an der Preisbewerbung fur das Schinkelfest 1898 des Architekten und Ingenieur Vereins in Berlin als einer von 14 Ingenieuren an der Aufgabe fur den Entwurf eines Seehafens an der Mundung eines der Ebbe und Flut unterworfenen Flusses 2 Seine Ausarbeitung wurde mit einer Schinkelmedaille pramiert und zugleich als Probearbeit fur das zweite Staatsexamen Assessor angerechnet das er im Sommer 1898 ablegte 3 Dorpmuller wechselte nach der Ernennung zum Regierungsbaumeister im Ingenieurfach 4 zur Direktion Saarbrucken wo er am 30 Dezember 1903 5 unter gleichzeitiger Ernennung zum Eisenbahn Bau und Betriebsinspektor 6 in den planmassigen Dienst ubernommen wurde Zu seinen Aufgaben gehorten unter anderem die Umbauplanungen fur die Hauptbahnhofe von Saarbrucken und Neunkirchen Seine Vorgesetzten bescheinigten ihm 1905 fur jede leitende Stellung hervorragend geeignet zu sein 7 Dorpmuller liess sich 1907 beurlauben und trat als Vorstand des technischen Buros in den Dienst der chinesischen Schantung Eisenbahn in Tsingtau Er wurde 1908 deutscher Chefingenieur des durch deutsche und englische Anleihen finanzierten Baus der Kaiserlich Chinesischen Staatseisenbahn Tientsin Pukow die im November 1912 mit der Fertigstellung der Luokou Eisenbahnbrucke der ersten Eisenbahnbrucke uber den Gelben Fluss durch das MAN Werk Gustavsburg 8 vollstandig in Betrieb ging Dorpmuller leitete seit 1912 den Betrieb dieser Bahn 7 Der Preussische Konig verlieh ihm 1910 wahrend seines Aufenthalts in Tientsin den Charakter als Baurat 9 Der Erste Weltkrieg unterbrach die Verbindungen nach Deutschland Dorpmuller konnte seine Tatigkeit zunachst fortsetzen 1917 wurde er auf Grund der Kriegserklarung Chinas gegenuber dem Deutschen Reich seines Dienstes enthoben und kehrte 1918 als hollandischer Missionar verkleidet uber die Mandschurei und die Transsibirische Eisenbahn nach Europa zuruck Nach seiner Ruckkehr im Mai 1918 meldete er sich bei den deutschen Eisenbahntruppen in Berlin Er wurde mit dem Balkanzug nach Bukarest beordert und diente als Teil der Deutschen Kaukasus Truppe unter General Kress von Kressenstein in Georgien Dorpmuller war dort im Feldbahnwesen bei der Organisation der transkaukasischen Eisenbahnen tatig Aufstieg zum Reichsbahn Generaldirektor Bearbeiten Noch vor Ende des Ersten Weltkriegs wurde Dorpmuller im Juli 1918 in Saarbrucken unter Ernennung zum Regierungs und Baurat 10 die planmassige Stelle als Mitglied des Eisenbahnzentralamts und der dortigen Eisenbahndirektion verliehen 11 Ab Januar 1919 war er bautechnischer Streckendezernent der Eisenbahndirektion Stettin 12 Bereits zum 23 Dezember 1919 5 ging er bei gleichzeitiger Ernennung durch die Preussische Staatsregierung zum Oberbaurat im Rang eines Oberregierungsrats 13 zur Direktion Essen 14 Uberlegungen als Berater fur Krupp zuruck nach China zu gehen musste er beenden nachdem Krupp den avisierten Auftrag fur den Wiederaufbau der im Krieg zerstorten Eisenbahnbrucke uber den Gelben Fluss nicht bekam 15 Als Teil der Landerbahnen gingen die Preussischen Staatsbahnen zum 1 April 1920 in der neugegrundeten Deutschen Reichsbahn auf 16 in deren Dienst Dorpmuller ubernommen wurde Im Folgejahr war er deutscher Vertreter in Verhandlungen mit der Reparationskommission uber die finanzielle Bewertung des nach dem Waffenstillstand an die Alliierten ubergebenen Rollmaterials 17 Reichsverkehrsminister Wilhelm Groener ernannte Dorpmuller am 23 Mai 1922 zum Prasidenten der Reichsbahndirektion Oppeln Dorpmuller war damit in der Zeit nach Ende der Aufstande in Oberschlesien und der neuen Grenzziehung zwischen dem Deutschen Reich und Polen dafur verantwortlich die neugegrundete Direktion zu organisieren und das durch die Grenzziehung geteilte Schienennetz der fruheren Eisenbahndirektion Kattowitz auf die geanderten Anforderungen im wichtigen oberschlesischen Industriegebiet anzupassen Ebenso sollte er entsprechend der konservativen Einstellung der Reichsbahnfuhrung die seit 1918 eingefuhrte Mitbestimmung des Reichsbahnpersonals moglichst minimieren 18 Dorpmuller zeigte sich diesen Aufgaben gewachsen machte sich aber auch fruhzeitig die Eisenbahngewerkschaften zum Feind 19 In Vorbereitung des Dawes Plans sandte der neue Verkehrsminister Rudolf Oeser Dorpmuller im Mai 1924 als Sachverstandigen zur Londoner Konferenz Ebenso war er im Anschluss daran an den Beratungen zum neuen Reichsbahngesetz beteiligt mit dem die Deutsche Reichsbahn in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen Deutsche Reichsbahn Gesellschaft umgewandelt wurde Diese Gesellschaft sollte aus ihren Gewinnen die Reparationen bezahlen zu denen das Reich im Vertrag von Versailles verpflichtet worden war Als Aktiengesellschaft sollte die Reichsbahn wirtschaftlich und weitgehend unabhangig von politischen Einflussen agieren Mitspracherechte des Reichs als Eigentumer bestanden lediglich uber den Reichsbahn Verwaltungsrat in dem aber auch Vertreter der Siegermachte und der Wirtschaft sassen Der Dawes Plan und die auf deutscher Seite an ihm beteiligten Politiker und Fachleute wurden von den Volkischen wie den Nationalsozialisten heftig attackiert Auch Dorpmuller wurde als Vertreter der Dawesbahn von Nationalsozialisten wie Gottfried Feder oder Hans Buchner einem Wirtschaftsredakteur des Volkischen Beobachters angegriffen 20 Ab 1 Oktober 1924 war Dorpmuller Prasident der Reichsbahndirektion Essen wo er vor allem mit den Folgen der belgisch franzosischen Ruhrbesetzung zu tun hatte 21 Bedingt durch die Besetzung hatte die Direktion ihren Sitz zu diesem Zeitpunkt in Hamm 22 Entsprechend den Beschlussen der Londoner Konferenz endete der Regiebetrieb nach Inkrafttreten des Dawes Plans schrittweise bis zum 16 November 1924 und die Eisenbahnen im Ruhrgebiet gingen nach fast zweijahriger Unterbrechung wieder in deutschen Betrieb uber 23 16 Diese schwierige Aufgabe bewaltigte Dorpmuller ausgesprochen erfolgreich und empfahl sich damit fur hohere Funktionen 21 Auf Wunsch des schwerkranken seit September 1924 amtierenden Generaldirektors und fruheren Reichsverkehrsministers Rudolf Oeser schuf der Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft 1925 die Stelle eines standigen Vertreters des Generaldirektors Dorpmuller wurde am 1 Juli 1925 auf diesen Posten berufen die Bestatigung durch Reichsprasident Paul von Hindenburg folgte bereits am 3 Juli 1925 24 Aufgrund der krankheitsbedingt haufigen Abwesenheit Oesers leitete Dorpmuller die Reichsbahn bald de facto alleine Am 10 Dezember 1925 verlieh ihm die Technische Hochschule Aachen auf Antrag der Fakultat fur Bauwesen in Anerkennung seiner Verdienste um das Eisenbahnwesen und das Ansehen deutscher Technik und deren Exportmoglichkeiten ins Ausland 25 die Wurde eines Dr Ing e h Bereits nach der Ernennung zum Stellvertreter war er nach Berlin gezogen Dorpmuller war Junggeselle seine Schwester Maria fuhrte ihm den Haushalt nbsp Bekanntgabe der Ernennung von Dorpmuller zum Prasidenten der Reichsbahn GesellschaftAm 4 Juni 1926 bereits einen Tag nach dem Tod seines Vorgangers Rudolf Oeser wurde er vom Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft zum Generaldirektor gewahlt Diese schnelle Wahl rief vor allem bei den Gewerkschaften Kritik hervor weil Dorpmuller in Oppeln rigide mit den Mitbestimmungsrechten umgegangen war und zudem als Mann der Grossindustrie galt 26 Die Reichsregierung selbst hatte den fruheren Reichskanzler Hans Luther und Reichsverkehrsminister Rudolf Krohne in Erwagung gezogen 27 Im Reichstag traf die rasche als pietatlos empfundene Vorgehensweise auf heftige Kritik Die Reichsregierung fuhlte sich ebenfalls ubergangen und sah ihren Einfluss auf die Reichsbahn gefahrdet Reichsaussenminister Gustav Stresemann beurteilte Dorpmuller als ungeeignet nachdem dieser in einer Rede vor dem Reichsverband der Deutschen Industrie RDI behauptet hatte dass die Gutertarife der Reichsbahn ohne den Dawes Plan um 27 gesenkt werden konnten Stresemann sah damit seine Erfullungspolitik gefahrdet 28 Betrieben worden war die Ernennung Dorpmullers tatsachlich vor allem von Industrievertretern im Verwaltungsrat neben dem Vorsitzenden Carl Friedrich von Siemens vor allem von Paul Silverberg einem Vertreter der rheinischen Braunkohlenindustrie und dem Stahlindustriellen Peter Klockner Auch der der Ministerialburokratie entstammende einflussreiche Verwaltungsrats Vize Karl von Stieler wollte unbedingt einen Politiker als Generaldirektor vermeiden 27 Aufgrund dieser offentlichen Diskussion verzogerte Minister Krohne die Vorlage der Bestatigung beim Reichsprasidenten Hindenburg wollte das Personalproblem gelost haben und ubte Druck auf die Reichsregierung aus Sein Staatssekretar Otto Meissner entwarf gemeinsam mit Siemens und Krohne schliesslich eine Vereinbarung die kunftig wenigstens die Benennung des stellvertretenden Generaldirektors durch den Reichsprasidenten sowie fruhzeitige Konsultationen bei einer kunftigen Auswahl des Generaldirektors vorsah 29 Dorpmullers Rede beim RDI wurde als kunftig nicht mehr vorkommender Irrtum bezeichnet Der neue Generaldirektor wurde auf dieser Basis schliesslich am 19 Oktober 1926 von Hindenburg bestatigt 19 Der Verwaltungsrat bestatigte Dorpmuller in den Folgejahren mehrfach in seinem Amt zuletzt 1935 Zur Kritik an Dorpmullers Ernennung trug eine Serie von Unfallen im Sommer 1926 bei die sowohl bei rechter wie linker Presse Zweifel an der Betriebssicherheit aufkommen liessen Spektakular war neben dem Eisenbahnunfall von Langenbach vor allem das Eisenbahn Attentat bei Leiferde mit 21 Toten Nachdem ein anonymer Brief zunachst auf einen Racheakt eines entlassenen Reichsbahners hindeutete schrieb Die Rote Fahne das Parteiblatt der KPD von einem Lugenrekord der Dorpmuller Presse 30 nbsp Eroffnung des Hindenburgdamms 1927Als Generaldirektor verstand es Dorpmuller sich mit fahigen Mitarbeitern zu umgeben denen er auch grosse Handlungsspielraume gab Sein Pressechef Hans Baumann entwickelte neue Ideen zur Verkehrswerbung so den von Jupp Wiertz gestalteten Reichsbahn Kalender Der Dezernent fur den Reisezugfahrplan Alfred Baumgarten entwickelte mit dem erstmals 1927 erschienenen Kursbuch ein wesentliches Medium fur den Verkauf der Beforderungsleistungen 31 Als obersten Betriebsleiter der Reichsbahn setzte er Max Leibbrand ein der sich mit der Einfuhrung des Fliegenden Hamburgers verdient machte Reichsprasident Hindenburg der an Dorpmullers Ernennung mitgewirkt hatte wusste die Benennung des Hindenburgdamms zu schatzen und hielt in den Folgejahren engen Kontakt zum neuen Generaldirektor der des Ofteren in der Prasidentenloge der Berliner Staatsoper Unter den Linden zu Gast war Auch sonst frequentierte Dorpmuller rege das Berliner Gesellschaftsleben und erwarb sich einen gewissen Ruf als trinkfester Unterhalter 32 Intern setzte Dorpmuller vor allem auf Rationalisierung und Modernisierung der Reichsbahn was auch mit Personalabbau einherging Zahlten die Staatsbahnen 1918 noch gut eine Million Beschaftigte so ging diese Zahl bis 1927 auf rund 710 000 zuruck 33 Ebenso wurde die Zahl der Reichsbahndirektionen reduziert Gegen den heftigen Widerstand der betroffenen Lander verloren 1930 Wurzburg und 1931 Magdeburg ihre Direktionen Dagegen gelang es Dorpmuller nicht die Gruppenverwaltung Bayern aufzulosen die sich Bayern bei Zusammenfuhrung der Landerbahnen als gesonderte Zwischeninstanz gesichert hatte Der wirtschaftliche Aufschwung in der zweiten Halfte der 1920er Jahre ermoglichte es Dorpmuller sowohl die Reparationsverpflichtungen des Dawes Plans zu erfullen als auch spurbare Schritte zur Modernisierung der Reichsbahn zu unternehmen Trotz aller Kritik versagten ihm schliesslich die Eisenbahner und ihre Gewerkschaften nicht den Respekt Eine Gewerkschaftszeitung schrieb zu seinem 60 Geburtstag Fur die Eisenbahner ist Dorpmuller ein Mann vom Fach der die Welt gesehen hat und der auch weiss wie eine Eisenbahn gebaut werden muss 34 Vor allem rechte Krafte schmahten ihn dagegen weiter als Gehilfen der Erfullungspolitiker Sie kritisierten auch sein Gehalt das mit 122 000 Reichsmark weit uber dem des Verkehrsministers mit 35 000 Reichsmark lag 35 so etwa Adolf Hitler in einer Rede auf einer NSDAP Veranstaltung am 3 Juni 1927 36 Dorpmuller trat unbeschadet der Kritik im In und Ausland vielfach als Reprasentant der Reichsbahn auf unter anderem bei Besuchen auslandischer Bahnverwaltungen oder als Gastgeber der zweiten Weltkraftkonferenz 1930 in Berlin 37 Der Reichsbahn Generaldirektor sprach fliessend Englisch und Franzosisch und hatte umfangreiche internationale Kontakte Der Volkerbund machte ihn daher 1931 zum Vorsitzenden einer Kommission fur offentliche Arbeiten mit internationaler Bedeutung 38 nbsp Der SchienenzeppelinExemplarisch fur die begrenzten Moglichkeiten unter den Rahmenbedingungen des Dawes Plans sind die zogerlichen Fortschritte bei der Elektrifizierung des Reichsbahnnetzes Dorpmuller der fur technische Experimente wie die Hochdrucklokomotive H 02 1001 oder den Schienenzeppelin mit dem er am 14 Oktober 1930 selbst eine Fahrt machte durchaus offen war 39 sah sehr grosse wirtschaftliche Vorteile in der moglichen Reduzierung von Betriebs und Personalkosten 40 Es war der Reichsbahn aber nicht moglich die erforderlichen hohen Anfangsinvestitionen im gewunschten Umfang aufzubringen Der Anteil des elektrisch betriebenen Netzes blieb deshalb bis zum Zweiten Weltkrieg gegenuber vielen europaischen Landern wie Italien Frankreich oder der Schweiz vergleichsweise klein 41 Die Weltwirtschaftskrise und der Schenker Vertrag Bearbeiten nbsp Julius Dorpmuller 1932 Ab 1930 sanken aufgrund der Weltwirtschaftskrise die Beforderungsleistungen der Reichsbahn rapide 1932 machte die Reichsbahn erstmals Verluste 42 Einen Ausweg aus dieser Krise sah die Reichsbahnfuhrung neben der generell erforderlichen Belebung der Wirtschaft in der Bekampfung der in den 1920er Jahren entstandenen Konkurrenz des Strassenverkehrs Vor allem der Guterverkehr per Lkw machte der Reichsbahn bereits vor der Weltwirtschaftskrise als Konkurrent zu schaffen Dorpmuller bezifferte 1930 die Einnahmeverluste durch den Lkw Verkehr auf rund 250 Mio Reichsmark 43 Er forderte gesetzliche Massnahmen zum Schutz der Reichsbahn vor allem durch verscharfte Konzessionsbestimmungen fur Lkw Speditionen und eine Erhohung der Kfz Steuer Insbesondere wandte sich Dorpmuller gegen eine Unterbietung der Eisenbahntarife durch Fuhrunternehmen Die Regierung hatte zwar die Benzin und Benzolsteuer leicht erhoht Dorpmuller sah dies aber als unzureichend an Zugleich ging Dorpmuller auch auf anderen Wegen gegen die Strassenkonkurrenz vor Die Reichsbahn hatte bereits seit 1925 enge Beziehungen zur Spedition Schenker aufgenommen und ihr ein Darlehen in Hohe von 17 Mio Reichsmark gewahrt Im Februar 1931 schlossen Schenker und die Reichsbahn den sogenannten Schenker Vertrag ab der der Firma Schenker das Monopol als Rollfuhrunternehmer fur den An und Abtransport von Stuck und Expressgut an den deutschen Bahnhofen gab 38 Sie konnte dieses Monopol selber wahrnehmen oder an ortliche Unternehmen weitergeben Da angesichts des damaligen Strassennetzes und des technischen Entwicklungsstands bei Lastkraftwagen der Guterfernverkehr fast ausschliesslich uber die Schiene abgewickelt wurde hatte die Reichsbahn hier die Moglichkeit das Speditionsgewerbe empfindlich zu treffen Uber die Tarifgestaltung so ihr Ziel konnte sie sich zusammen mit dem Vertrag quasi ein halbstaatliches Monopol auch im Strassenverkehr sichern 44 Insgeheim hatte die Reichsbahn zudem die Firma Schenker bereits im Januar 1931 aufgekauft 45 Gegenuber der Offentlichkeit betonte Dorpmuller dass der Vertrag vor allem die Transportkosten der deutschen Wirtschaft senken solle Die Kritik von Speditionen Handelskammern und Reichstagsabgeordneten war erheblich viele Unternehmen befurchteten ihren Ruin Am 18 Februar 1931 musste der Generaldirektor dem Reichskabinett Rede und Antwort stehen Er informierte Reichskanzler Heinrich Bruning und die Minister uber den Vertrag und den Kauf der Firma Schenker Das Kabinett fuhlte sich durch die Reichsbahn bruskiert Reichsverkehrsminister Theodor von Guerard war von Dorpmuller anders als der Reichsbahn Verwaltungsrat zuvor nicht informiert worden 45 Guerard warf Dorpmuller Tauschung vor der Kaufvertrag sei durch die Reichsregierung zu genehmigen gewesen Der Rollfuhrvertrag mit Schenker sei lediglich ein Scheinvertrag zur Irrefuhrung der Offentlichkeit Dorpmuller konnte in der Sitzung dennoch das Kabinett davon uberzeugen den Kaufvertrag weiter geheim zu halten Letztlich musste die Reichsbahn den Schenker Vertrag fur andere Fuhrunternehmen offnen Diese konnten zu den gleichen Konditionen dem Vertrag beitreten Dorpmuller bat zudem in einem veroffentlichten Schriftwechsel um die Genehmigung des Schenker Vertrags Der Verwaltungsrat unter Carl Friedrich von Siemens suchte zugleich in einem vertraulichen Schriftwechsel bei der Reichsregierung um die Genehmigung des Schenker Kaufs nach 45 Parallel dazu verabschiedete die Reichsregierung eine neue Verordnung die alle Guterfernverkehre uber 50 Kilometer Entfernung genehmigungspflichtig machte die Reichsbahn musste allerdings auf bestimmte Niedrigtarife zur Unterbietung des Lkw Verkehrs verzichten In der Folge zeigte sich dass die Speditionen die Neuregelungen kreativ umgehen konnten beispielsweise durch Ausweisung als Werkfernverkehr 46 Bruning schatzte den Reichsbahn Generaldirektor sehr und zog ihn als Verkehrsminister fur sein zweites Kabinett in Betracht Aufgrund des Schenker Vertrags und der offentlichen Diskussion verzichtete er darauf und ernannte Gottfried Treviranus zum Reichsverkehrsminister 46 Diesem blieb es dann vorbehalten den geanderten Schenker Vertrag am 6 Dezember 1931 zu genehmigen nachdem auch das Speditionsgewerbe seine Zustimmung signalisiert hatte Im Marz 1932 trat der neue Vertrag in Kraft 47 Eine dauerhafte Losung des Konflikts zwischen Schiene und Strasse wie von Dorpmuller erhofft brachte der Vertrag aber nicht Im Dritten Reich bis zum Kriegsbeginn Bearbeiten Dorpmuller als umstrittener Generaldirektor Bearbeiten nbsp Dorpmuller im Publikum bei einer Rede von Reichsverkehrs und postminister Paul von Eltz Rubenach um 1935 36 nbsp Dorpmuller mit Lammers und Hitler am 4 Februar 1937 auf dem Balkon der Reichskanzlei bei einer Kundgebung nach seiner Ernennung zum Reichsverkehrsminister am 2 Februar 1937In der Zeit des Nationalsozialismus stieg der bis 1941 parteilose Dorpmuller am 2 Februar 1937 zum Reichsverkehrsminister auf Danach hatte es nach der Machtergreifung Hitlers zunachst nicht ausgesehen Bereits kurz nach Regierungsantritt Hitlers hatten sich die Verbande von Fuhrunternehmen und Speditionen beim neuen Reichskanzler uber den Schenker Vertrag beschwert und dessen Rucknahme verlangt Dorpmuller konnte Hitler im Marz 1933 davon uberzeugen den Vertrag beizubehalten Ein von Dorpmuller erbetenes Monopol fur den Strassenguterverkehr lehnte Hitler dagegen ab 48 Kritischer fur Dorpmuller war die seit Jahren von NSDAP Vertretern geausserte Kritik gegenuber der Reichsbahn und ihm als Generaldirektor Als weitgehend unabhangig vom Willen der Reichsregierung agierendes Unternehmen war die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft vielen Wunschen nach Arbeitsbeschaffungsmassnahmen Sondertarifen und sonstigen Vergunstigungen nicht nachgekommen Die NS Fachschaft Reichsbahn hatte diese Industriehorigkeit und Erfullungspolitik vielfach kritisiert Ein Dorn im Auge war den Nationalsozialisten zudem die Beschaftigung von Juden bei der Reichsbahn und ihren Tochterunternehmen Dorpmuller hatte vor 1933 seine Mitarbeiter ausschliesslich nach fachlichen Kriterien ausgewahlt mit Ludwig Homberger einem international anerkannten Finanzfachmann gehorte ein getaufter Jude dem Reichsbahnvorstand an Der Leiter des Reichsbahn Zentralamts fur Einkauf Ernst Spiro war ebenso Jude wie der Reisezugfahrplandezernent Alfred Baumgarten und Marcell Holzer der Direktor und fruhere Mitinhaber der Spedition Schenker Die NSDAP Mitglieder bei der Reichsbahn die uberwiegend in den mittleren und unteren Dienstgraden zu finden waren 49 wurden sehr bald gegen Dorpmuller aktiv Bereits im Marz 1933 ubergab die NS Fachschaft in der Reichskanzlei eine Eingabe in der unter anderem die Entfernung aller Juden aus der Reichsbahn Hauptverwaltung und die Uberprufung der Direktorengehalter verlangt wurde Der Reichsbahn Architekt Richard Brademann seit 1931 NSDAP Mitglied reichte eine Liste aller angeblich judischen Mitarbeiter nach 50 Am 6 April 1933 besetzte sogar ein SA Trupp kurzzeitig die Hauptverwaltung in der Berliner Vossstrasse wiederholte die Forderungen und verlangte den Rucktritt des Verwaltungsrats 49 Dorpmuller dessen nationalkonservative noch im Kaiserreich wurzelnde politische Einstellung in der Weimarer Republik bekannt war hatte allerdings Ruckhalt bei Reichsprasident Hindenburg Wie viele Vertreter der konservativen Eliten stellte er sich zudem rasch auf die neuen Verhaltnisse ein und suchte gezielt die Allianz mit gemassigten Nationalsozialisten 51 Die bewusst unpolitische Ausrichtung der Reichsbahn und vieler Eisenbahner als ein dem ganzen Volk dienendes Unternehmen unbeschadet der wirtschaftlichen Zielsetzungen unter den Rahmenbedingungen des Dawes Vertrags trug zu dieser raschen Anpassung bei Formal blieb die Organisationsform gemass diesem volkerrechtlich bindenden Vertrag noch bis 1937 bestehen aber ahnlich wie die Weimarer Verfassung wurde sie faktisch durch die vollstandige politische Kontrolle seitens des nationalsozialistischen Regimes ausser Kraft gesetzt 52 Mit einem Aufruf an die Eisenbahner anlasslich der Verabschiedung des Ermachtigungsgesetzes stellte sich Dorpmuller bereits am 24 Marz 1933 vorbehaltlos auf die Seite der nationalen Regierung 48 Die Kritik der radikaleren Nationalsozialisten an Dorpmuller war damit nicht zu besanftigen Der Generaldirektor wandte sich daher an Hitler und Verkehrsminister Paul von Eltz Rubenach Hitler der auf ein funktionierendes Verkehrssystem angewiesen war und Ruhe in diesem Bereich haben wollte beauftragte im Mai 1933 den SA Fuhrer Rolf Reiner mit der Bildung eines Fuhrerstabs der NSDAP bei der Reichsbahn der die erhobenen Vorwurfe gegen Dorpmuller und die Reichsbahnleitung untersuchen sowie Ruhe herstellen sollte Der NS Fachschaft wurden weitere Aktivitaten gegen die Reichsbahnfuhrung zunachst untersagt 49 Der Groll gegen Dorpmuller sass bei den NS Reichsbahnern dennoch tief trotz Verbots versammelten sich beispielsweise am 21 Juni 1933 tausende Reichsbahner vor dem Verkehrsmuseum Nurnberg zu einer Demonstration auf der Parolen wie Fort mit Dorpmuller Hinaus mit den Juden und Wir beziehen 18 Mk Wochenlohn Dorpmuller 100000 Mk zu lesen waren 53 In Berlin reagierten nationalsozialistische Eisenbahner auf die Mitteilung dass Reiner gemeinsam mit Dorpmuller und Carl Friedrich von Siemens die Gleichschaltung des Verwaltungsrats in Aussicht genommen habe mit spontanen Demonstrationen in der Vossstrasse vor dem Sitz der Hauptverwaltung Hitler musste die Fuhrer der NS Fachschaft in der benachbarten Reichskanzlei empfangen und beruhigen 53 Dorpmuller schaffte es schliesslich Hitlers Unterstutzung fur seinen Verbleib im Amt zu gewinnen Nicht nur der Ruckhalt bei Hindenburg und Eltz Rubenach trug dazu bei auch Dorpmullers Bereitschaft der Erwartungshaltung des Regimes gerecht zu werden hatte dafur den Boden bereitet Auf der Leitungsebene und im Verwaltungsrat wurden nun missliebige Mitglieder abgelost oder entlassen und durch linientreue Nationalsozialisten ersetzt Dorpmuller trennte sich rasch von fast allen nichtarischen oder den neuen Machthabern auf andere Weise nicht genehmen Mitarbeitern Bereits im Mai 1933 beforderte er den seit 1931 der NSDAP angehorenden Wilhelm Kleinmann von seinem bisherigen Posten als Leiter der Oberbetriebsleitung West zum Prasidenten der Reichsbahndirektion Koln Auch in Mainz Erfurt und Regensburg ruckten Eisenbahner mit NSDAP Parteibuch an die Spitze der Direktionen 54 Der bisherige Vertreter des Generaldirektors und Personalvorstand Wilhelm Weirauch der aufgrund des Personalabbaus wahrend der Weltwirtschaftskrise besonders in der Kritik stand wurde am 25 Juli 1933 durch Kleinmann abgelost Dorpmuller schlug noch weitere Parteigenossen vor konnte sich aber im konservativ dominierten Verwaltungsrat nicht mit allen Personalvorschlagen durchsetzen In Zusammenarbeit mit dem ostentativ in SA Uniform auftretenden Kleinmann dessen fachliche Kompetenz nicht bezweifelt wurde gelang dem Reichsbahn Chef in den Folgemonaten eine Beruhigung der Lage Nicht zuletzt die rasche Bereitschaft Dorpmullers mit der Reichsbahn den Bau der Reichsautobahnen zu ubernehmen trug dazu bei seine Position im fur den Nationalsozialismus typischen polykratischen Herrschaftsgeflecht zu stabilisieren Nach dem Tod Hindenburgs am 2 August 1934 an dessen Beisetzung im Tannenberg Denkmal er teilnahm rief Dorpmuller die Eisenbahner zur Zustimmung in der anschliessenden Volksabstimmung zur Zusammenlegung der Amter des Reichskanzlers und des Reichsprasidenten auf und vereidigte die Beamten der Reichsbahn Hauptverwaltung auf Hitler als Fuhrer und Reichskanzler 55 Im September 1934 konnte Dorpmuller nach Intervention bei Eltz Rubenach und Martin Bormann schliesslich die Zustimmung von Rudolf Hess zur Auflosung des Fuhrerstabs erreichen Er hatte die innere Autonomie und alleinige fachliche Verantwortung der Reichsbahn letztlich verteidigt dafur aber akzeptiert dass die Reichsbahn die nationalsozialistische Ideologie und die Politik des Dritten Reichs umstandslos umsetzte und vertrat Dieser Kompromiss sollte bis zum Ende des Dritten Reichs 1945 andauern 56 Umsetzung der nationalsozialistischen Politik bei der Reichsbahn Bearbeiten Zu den ersten Schritten im Sinne einer nationalsozialistischen Politik gehorte die Entfernung aller Nichtarier aus dem Dienst der Reichsbahn Zwar war die Reichsbahn die bis 1937 formell keine Reichsbehorde war nicht dazu verpflichtet das im April 1933 erlassene Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums anzuwenden Sie tat es unter Dorpmullers Fuhrung dennoch Lediglich bereits vor 1914 beschaftigte Beamte blieben zunachst verschont auch das Frontkampferprivileg wandte die Reichsbahn an Personliche Mitarbeiter Dorpmullers wie etwa sein Pressechef Hans Baumann und hohere Beamte der Hauptverwaltung wie etwa Alfred Baumgarten und Ernst Spiro wurden zugig auf nachrangige Posten versetzt entlassen oder auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt auch wenn sie die Bedingungen des Berufsbeamtengesetzes erfullten Eine Ausnahme unter den nichtarischen hoheren Reichsbahnern war lediglich Ludwig Homberger dessen Fachkenntnis selbst der neue stellvertretende Generaldirektor Kleinmann zunachst noch als unentbehrlich beurteilte 57 Dem Verwaltungsratsmitglied Silverberg wie Homberger judischer Herkunft legte Dorpmuller ebenfalls den Rucktritt nahe Sozialdemokraten Kommunisten und Gewerkschafter verloren ebenfalls vielfach ihre Arbeitsplatze manche wie der Gewerkschafter und Verwaltungsratsmitglied Matthaus Herrmann wurden inhaftiert 48 Dafur wurden uber Arbeitsbeschaffungsmassnahmen Arbeitslose eingestellt wobei NSDAP Mitglieder und insbesondere Alte Kampfer besonders profitierten Der Deutsche Gruss wurde bei der Reichsbahn auf Weisung von Dorpmuller bereits am 15 Juli 1933 eingefuhrt allerdings musste diese Anordnung nach einigen Wochen wieder teilweise zuruckgezogen werden da es zu Verwechslungen mit den Handzeichen des Zugpersonals bei der Bremsprobe gekommen war 58 nbsp Baustelle der Reichsautobahn bei Berlin um 1936Der Bau der Reichsautobahnen war ein weiteres Element nationalsozialistischer Politik dessen Umsetzung sich Julius Dorpmuller fast vorbehaltlos zu eigen machte Dorpmuller hatte bereits 1927 an ersten Veranstaltungen des Hafraba Vereins teilgenommen und den Kontakt zu dessen Geschaftsfuhrer Willy Hof gehalten Schon Heinrich Bruning hatte als Reichskanzler Plane diskutiert die Finanzierung des Autobahnbaus durch die Reichsbahn zu ubernehmen und anschliessend uber eine Maut zu refinanzieren wogegen sich Dorpmuller noch gewehrt hatte 59 Hitler ubernahm diese Plane und band die Reichsbahn unter der Leitung von Dorpmuller ein Dorpmuller sah darin nach ersten Widerstanden eine Chance sowohl seine personliche Position zu befestigen als auch den Konkurrenzkampf mit dem privaten Gutergewerbe fur die Eisenbahn zu entscheiden Hitler sagte ihm zu dass die Reichsbahn fur die einheitliche Leitung des gesamten Guterfernverkehrs verantwortlich sein sollte 60 Am 25 August 1933 wurde die Gesellschaft zur Errichtung der Reichsautobahnen als Tochterunternehmen der Reichsbahn begrundet Julius Dorpmuller wurde Vorsitzender sowohl des Vorstands als auch des Verwaltungsrats der neuen Gesellschaft Schon im Juni war Dorpmuller an der Spitze einer grossen Delegation zusammen mit Reichsarbeitsminister Franz Seldte nach Italien gereist um den dortigen Autobahnbau zu studieren Einen Konkurrenten um die Gunst Hitlers und die Verantwortung fur den Autobahnbau erhielt Dorpmuller mit der Ernennung von Fritz Todt zum Generalinspektor fur das deutsche Strassenwesen Todt war in dieser Position fur die Linienfuhrung und die Planfeststellung der Autobahnen verantwortlich Hitler schatzte Todt der bereits seit 1923 Parteimitglied war als loyalen und zugleich fachlich kompetenten Gefolgsmann Dorpmuller durfte Hitler am 23 September 1933 immerhin den Spaten fur den ersten Spatenstich zum Bau des ersten Abschnitts der Reichsautobahn zwischen Frankfurt und Heidelberg reichen 61 Auch bei weiteren Spatenstichen und Eroffnungsfeiern war der Reichsbahn Generaldirektor oft dabei stand aber in der offentlichen Wahrnehmung meist hinter Hitler und Todt sowie der sonstigen Parteiprominenz zuruck Die Gleichschaltung der Lander ermoglichte es Dorpmuller schliesslich seinen schon lange gehegten Wunsch in die Tat umzusetzen und die Gruppenverwaltung Bayern zum 1 Oktober 1933 aufzulosen 62 Als Ausgleich erhielt Bayern ein neues Reichsbahn Zentralamt Munchen Im Jahr darauf verloren die Lander durch das Gesetz uber den Neuaufbau des Reichs ihre bisherigen Mitbestimmungsrechte bei der Genehmigung von Bahnstrecken sowie der Bahnaufsicht 63 In den Folgejahren konnte Dorpmuller zudem die vergleichsweise kleinen Reichsbahndirektionen Oldenburg und Ludwigshafen beides Nachfolger fruherer Landerbahnen auflosen Weitere Modernisierung der Reichsbahn Bearbeiten Zur Arbeitsmarkt und Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten gehorten auch Ausbau und Modernisierung des Schienenverkehrs Entgegen der Blut und Boden Ideologie des Nationalsozialismus standen bei diesem Ausbau moderne Technik und Rationalisierung im Vordergrund 64 Die Modernisierung der Reichsbahn blieb jedoch trotz ihrer erheblichen strategischen Bedeutung hinter dem Autobahnbau und dem Aufbau von Wehrmacht und Rustungsindustrie zuruck Aufbauend auf Planen und Vorarbeiten der Weimarer Zeit konnte sich die Reichsbahn trotz mangelnder Stahlkontingente und unzureichender Investitionsmittel einen guten Ruf als modernes Verkehrsunternehmen im In und Ausland erarbeiten In den Jahren 1935 und 1936 boten das hundertjahrige Jubilaum der ersten deutschen Eisenbahn der am 7 Dezember 1835 eroffneten Ludwigs Eisenbahn Gesellschaft von Nurnberg nach Furth und die Olympischen Sommer und Winterspiele 1936 dem Generaldirektor viele Moglichkeiten die Leistungen der Reichsbahn publikumswirksam zu prasentieren In dieser Zeit entstand sein Ruf als Deutschlands erster Eisenbahner und Hindenburg der Eisenbahn der in den Folgejahren und wahrend des Krieges gezielt ausgebaut wurde 65 66 Durch vielfaltige Auslandsreisen knupfte Dorpmuller Kontakte zu anderen Bahngesellschaften und Fachleuten Unter anderem fuhrten ihn grossere Auslandsreisen 1935 zu den polnischen Staatsbahnen 1936 zur dritten Weltkraftkonferenz nach Washington D C einschliesslich Begegnungen mit amerikanischen Eisenbahndirektoren und Prasident Franklin D Roosevelt sowie 1937 nach Schweden wo ihm die SJ als Zeichen der Hochachtung einen Sonderzug mit festlich geschmuckter Lokomotive zur Verfugung stellte nbsp Erste Probefahrt des Fliegenden Hamburgers Ihren Anspruch als modernes Verkehrsunternehmen demonstrierte die Reichsbahn 1935 in Nurnberg auf der grossen Jubilaumsausstellung zur 100 Jahr Feier der Inbetriebnahme der ersten deutschen Eisenbahn auf der sie ihre modernsten Fahrzeuge wie den seit 1933 zwischen Hamburg und Berlin mit bis zu 160 km h fahrenden Fliegenden Hamburger den Henschel Wegmann Zug mit der Stromlinienlokomotive der DR Baureihe 61 den neuen Glasernen Zug sowie weitere neue Lokomotiven und Wagen prasentierte Julius Dorpmuller eroffnete gemeinsam mit Verkehrsminister Eltz Rubenach am 14 Juli 1935 die Ausstellung beide drehten in historischen Kostumen eine Runde auf dem Fuhrerstand der anlasslich des Jubilaums nachgebauten ersten deutschen Lokomotive Adler Dorpmuller prasentierte sich damit erneut publikumswirksam als oberster Eisenbahner und Leitfigur 67 An einer grossen Fahrzeugparade am 8 Dezember in Nurnberg nahm auch Hitler teil der ansonsten bei Veranstaltungen der Reichsbahn eher selten zu Gast war 68 In der gleichgeschalteten Presse nicht mehr erwahnt wurde dagegen dass die Reichsbahn in diesem Jahr ihre letzten nichtarischen Beamten in den ungewollten Ruhestand schickte darunter Vorstandsmitglied Ludwig Homberger Die Olympischen Spiele 1936 fuhrten zu einem weiteren Modernisierungsschub In Berlin konnte rechtzeitig der erste Abschnitt des Nord Sud Tunnels fur die Berliner S Bahn eingeweiht werden Die umfangreichen Leistungen der Reichsbahn zur Beforderung der Besuchermassen vor allem wahrend der Berliner Sommerspiele beeindruckten viele Beobachter Fur Dorpmuller gab es aber einen personlichen Verlust Sein jungerer Bruder Heinrich der bei der Reichsbahndirektion Berlin fur die Vorbereitung und Planung der Olympia Sonderverkehre verantwortlich war starb aufgrund von Uberarbeitung kurz nach den Spielen am 1 September Auch andere Teile des Reichsbahnnetzes wurden modernisiert Anstelle der veralteten Fahrverbindung zur Insel Rugen weihte Dorpmuller am 5 Oktober den neuen Rugendamm ein Im Guterverkehr baute die Reichsbahn verstarkt den Haus Haus Verkehr per Strassenroller und den Behalterverkehr als Vorlaufer des Containertransports aus und beschleunigte mit Kleinlokomotiven den Rangierbetrieb 69 nbsp Auslieferung der Schnellfahrlokomotive 05 001 bei Borsig im Marz 1935Besonders prominent wurde die Rekordfahrt der Schnellfahrlokomotive der DR Baureihe 05 in den gleichgeschalteten Medien des Dritten Reichs propagandistisch verwertet Am 11 Mai 1936 erreichte die Lokomotive 05 002 zwischen Hamburg und Berlin eine Spitzengeschwindigkeit von 200 3 km h und stellte damit einen Weltrekord auf An der Fahrt nahmen neben Dorpmuller Verkehrsminister Eltz Rubenach Fritz Todt Adolf Huhnlein und anderen Prominenten der Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler Gestapo Chef Reinhard Heydrich und Reichsleiter Martin Bormann teil Die Gasteliste zeigt wie Dorpmuller und die Reichsbahn den wichtigsten Personen des Regimes durch die Demonstration technischer Leistungsfahigkeit ihre Unentbehrlichkeit verdeutlichen wollten 66 Zu den alljahrlichen Reichsparteitagen in Nurnberg an denen auch Dorpmuller regelmassig teilnahm bewaltigte die Reichsbahn ein enormes Verkehrsaufkommen und konnte so ebenfalls ihre Bedeutung unter Beweis stellen Alleine zum Parteitag 1935 stellte die Reichsbahn uber 530 Sonderzuge fur rund 850 000 Teilnehmer 70 Diese zu Billigsttarifen angebotenen Fahrten sorgten wie auch vergleichbar rabattierte Fahrten fur KdF Reisen und Gruppentarife fur die diversen nationalsozialistischen Organisationen fur erhebliche Defizite bei der Reichsbahn Eine Tariferhohung oder anderweitige Ausgleichsmassnahmen vermochte Dorpmuller trotz wiederholter Bemuhungen bei der Parteikanzlei nicht zu erreichen 71 Generaldirektor und Reichsverkehrsminister Bearbeiten nbsp Verkehrsminister Dorpmuller mit Rudolf Jordan und Rudolf Hess bei der Einweihung des Mittellandkanals 1938 Am 30 Januar 1937 kundigte Hitler dem Reichstag die Unterstellung der Reichsbahn unter die Hoheit des Reiches an Mit dem Gesetz zur Neuregelung der Verhaltnisse der Reichsbank und der Deutschen Reichsbahn vom 7 Februar 1937 wurde die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft in Deutsche Reichsbahn umbenannt sie hatte schon seit 1936 den Zusatz Gesellschaft nicht mehr im Schriftverkehr verwendet und der Verwaltungsrat durch einen lediglich beratenden Beirat ersetzt Die Reichsbahn wurde in ein Sondervermogen des Reichs umgewandelt 72 Hitler loste sich damit erneut von Verpflichtungen infolge des Versailler Vertrags Ebenfalls am 30 Januar verlieh Hitler aus diesem Anlass mehreren Ministern und Beamten das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP Reichspost und Verkehrsminister Eltz Rubenach der als glaubiger Katholik zunehmend Unbehagen uber die Kirchenpolitik des Regimes empfand stellte fur die Annahme die Bedingung einer veranderten Politik gegenuber der Kirche Dies fuhrte zu seiner zugigen Demission 73 Bereits am 2 Februar ernannte Hitler den damals 68 Jahre alten Dorpmuller zum neuen Reichsverkehrsminister Postminister wurde der Alte Kampfer Wilhelm Ohnesorge Einen Tag spater verkundeten Hitler und Dorpmuller gemeinsam tausenden Reichsbahnern vom Balkon der Reichskanzlei eine Reichsbahn frei von Versailles Der franzosische Botschafter Andre Francois Poncet der Dorpmuller personlich kannte charakterisierte ihn aus diesem Anlass so Eltz Rubenach tritt sein Amt an Dorpmuller ab einen Skeptiker der das gute Leben liebt und leichten Herzens das Parteiabzeichen anheftet 74 Parteimitglied wurde Dorpmuller allerdings erst vier Jahre spater Mit der Ubernahme in die unmittelbare Reichsverwaltung konnte die Reichsbahn nunmehr auf die bisher notwendigen formalrechtlichen Besonderheiten in der Durchsetzung der nationalsozialistischen Judenpolitik verzichten Das neue Reichsbeamtengesetz von Januar 1937 wurde ab Juli des gleichen Jahres bei der Reichsbahn direkt angewendet womit bis Ende dieses Jahres die meisten Beamten mit nichtarischen Ehepartnern entlassen wurden 75 Die Reichsbahn Hauptverwaltung wurde Teil des Reichsverkehrsministeriums aus bisherigen Reichsbahn Vorstanden wurden Ministerialdirektoren Schwerpunkt im RVM war eindeutig der Eisenbahnverkehr da der Strassenverkehr von Fritz Todt beansprucht wurde und der Luftverkehr Domane des Reichsluftfahrtministeriums von Hermann Goring war Schifffahrt und Kraftwagenverkehr spielten nur eine nachgeordnete Rolle Dorpmuller betraute damit weiterhin Staatssekretar Gustav Koenigs Dorpmullers Stellvertreter Wilhelm Kleinmann wurde zweiter Staatssekretar Nicht zuletzt wegen Dorpmullers neuer Position wurde 1938 das Reichsautobahngesetz geandert da Dorpmuller als Verkehrsminister nicht mehr Vorsitzender des Vorstands der Autobahngesellschaft sein konnte denn diesem gegenuber war sein Konkurrent Fritz Todt weisungsbefugt Todt ubernahm daher das Amt des Vorstands der Reichsverkehrsminister wurde per Gesetz Vorsitzender eines neuen Beirats der Gesellschaft nbsp Elektrolokomotive E 19 im Verkehrsmuseum Nurnberg mit Hakenkreuzadler Replika Im Folgejahr war die Ubernahme der BBO nach dem Anschluss Osterreichs eine wesentliche Herausforderung fur die Reichsbahn Ein weiteres aus dem Anschluss entstandenes Konfliktfeld im NS typischen Kompetenzgerangel war der Buslinienverkehr der zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Dorpmuller und Postminister Ohnesorge fuhrte beider Verwaltungen hatten sich gegenseitig beim Erwerb entsprechender Konzessionen in der nunmehrigen Ostmark uberboten Zuvor hatte Dorpmuller im Januar 1938 die Ausrustung der Reichsbahnfahrzeuge mit dem Hakenkreuzadler angeordnet und im April eine neue Allgemeine Dienstanweisung fur die Reichsbahnbeamten ADA erlassen in denen die Reichsbahner nochmals auf Treue und Gehorsam gegenuber Adolf Hitler und den Verzicht auf jeden privaten Umgang mit Juden verpflichtet wurden 76 Im Bereich der ehemaligen BBO wurden deren judische Mitarbeiter schlicht nicht ubernommen Im Herbst dieses Jahres folgte die Ubernahme der ehemals tschechischen Strecken im Sudetenland Auch als Verkehrsminister blieb Dorpmuller ausgesprochen reisefreudig Fur die entsprechenden Reisen konnte er seit 1938 wie viele andere Grossen des nationalsozialistischen Regimes auf seinen personlichen Salonwagen zuruckgreifen 1938 besuchte er unter anderem den Neubau der Muglitztalbahn in Sachsen die Einweihungsfeiern des Mittellandkanals sowie zweier neuer Rheinbrucken bei Speyer und Karlsruhe und weitere Ausstellungen und Besichtigungstermine Zur 100 Jahr Feier der London Midland and Scottish Railway bzw ihrer altesten Vorgangergesellschaft reiste er im November 1938 nach Grossbritannien Fast zur gleichen Zeit stellte die Reichsbahn Ende Oktober kurzfristig 20 bis 30 Sonderzuge fur die Polenaktion mit der polnische und staatenlose Juden uber die Grenzbahnhofe Firchau Kreuz Ostbahn Neu Bentschen und Beuthen O S nach Polen abgeschoben wurden Die Reichsbahn zeigte sich dabei in der Lage sehr kurzfristig die entsprechenden Zugleistungen fur die Sicherheitspolizei zu erbringen 77 1939 feierte Hitler seinen 50 Geburtstag Wie schon seit 1933 ublich versicherte Dorpmuller auch bei diesem Anlass dem Fuhrer die unbedingte Treue und Gefolgschaft der Reichsbahn Nach dem am 4 Juli 1939 erlassenen uberarbeiteten Gesetz uber die Deutsche Reichsbahn blieb Dorpmuller als Reichsverkehrsminister auch Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn Am 24 Juli 1939 konnte er seinen 70 Geburtstag feiern das Reichsverkehrsministerium gab zu diesem Anlass bei der Bildhauerin Helene Leven Intze eine Bronzebuste in Auftrag Dorpmuller genoss zu diesem Zeitpunkt nicht nur im Inland ein hohes Ansehen als Verkehrsfachmann Offentliche Kritik gab es allerdings an diversen Verkehrsstockungen die im Winter 1938 39 aufgetreten waren Dass diese Kritik angesichts der rigiden Pressegleichschaltung offentlich geworden war liess im Ausland den Eindruck aufkommen damit solle langfristig die Ablosung Dorpmullers durch Todt vorbereitet werden 78 Bei der Reichsbahn reagierte Dorpmuller im Marz 1939 mit der Auflegung eines ausserordentlich umfangreichen Beschaffungsprogramms fur die bislang in eher geringen Stuckzahlen ausgelieferten Einheitsdampflokomotiven nachdem ihm im Vierjahresplan von Goring die in den Vorjahren seitens der Reichsbahn vergeblich geforderten Stahlkontingente zugesagt worden waren 79 Er musste zudem auf Druck insbesondere von Martin Bormann und damit letztlich von Hitler das Guterkraftverkehrsgesetz und den Reichskraftwagentarif fur weitere Unternehmen offnen und die bislang von ihm verfolgte restriktive Zulassungspolitik fur den schweren Lkw Verkehr lockern 80 Zwei Tage nach Dorpmullers Geburtstag ordnete ein Erlass des RVM an dass Juden die Schlafwagen der MITROPA mit Ausnahmegenehmigung nutzen durften nachdem zuvor im Februar ein generelles Verbot der Nutzung von Speisewagen und Schlafwagen fur deutsche und staatenlose Juden erlassen worden war 81 Abgeschafft wurden auch die Freifahrtberechtigungen fur pensionierte judische Reichsbahner und deren Angehorige 82 Im Februar 1939 hatte Dorpmuller bereits einen Erlass unterzeichnet der die Einziehung der Fuhrerscheine und Kfz Papiere von Juden anordnete Er legalisierte und akzeptierte damit stillschweigend eine von Himmler im Dezember 1938 erlassene polizeiliche Anordnung an deren Rechtsgultigkeit es zuvor bei nachgeordneten Behorden Zweifel gegeben hatte 83 Kritischer verhielt sich Dorpmuller dagegen gegenuber Wunschen von Rudolf Hess auf gehobene Beamtenpositionen ausschliesslich NSDAP Mitglieder zu berufen 84 Wie sehr Dorpmuller solche Fragen ausschliesslich unter technisch betrieblichen Gesichtspunkten beurteilte zeigte der von ihm nach Kriegsausbruch Ende 1939 gemachte Vorschlag einer besonderen Kennzeichnung von Juden 85 wahrscheinlich um die Durchsetzung der diversen Fahrverbote und Restriktionen im Verkehrswesen zu vereinfachen In den Jahren zuvor hatte das RVM sogar manchen Massnahmen der Judenverfolgung widersprochen wenn sie mit Fragen der zuverlassigen Betriebsdurchfuhrung kollidierten 86 Dorpmuller und die Reichsbahn im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war Dorpmuller mit 70 Jahren der alteste Minister im Kabinett Hitler Er ging jedoch energisch an die Aufgabe die Reichsbahn fur den Krieg vorzubereiten und durch den Krieg zu fuhren wobei er sich deutlich zu den Zielen von Hitlers Politik bekannte Krankheitsbedingt musste er erst ab der zweiten Jahreshalfte 1944 kurzertreten und die Fuhrung von Ministerium und Reichsbahn weitgehend seinen Mitarbeitern uberlassen Der Uberfall auf Polen und die Ostbahn Bearbeiten Kurz nach Beginn des Uberfalls auf Polen richtete Dorpmuller einen ersten Appell an die Reichsbahner Er versicherte darin Hitler die unverbruchliche Treue der Eisenbahner 87 Seit September trat der bislang in der Regel zivil gekleidete Dorpmuller meist in Uniform auf In den Folgejahren absolvierte er ein hohes Reisepensum und besuchte die Eisenbahner an den meisten Fronten des Krieges nbsp Julius Dorpmuller 1942 auf Besuch im Generalgouvernement hier mit dem Stellvertreter des Generalgouverneurs Josef Buhler Bereits im Oktober 1939 wurde die Generaldirektion der Ostbahn Gedob gegrundet Die Ostbahn im Generalgouvernement GG blieb rechtlich ausserhalb der Reichsbahn sie stellte ein eigenes Sondervermogen des Generalgouvernements dar Zwar konnte Dorpmuller im Laufe des Krieges erreichen dass die Ostbahn unter Adolf Gerteis dem Prasidenten der Gedob die Reichsbahnorganisation ubernahm ansonsten blieb die Ostbahn aber ein weitgehend von der Reichsbahn unabhangiges Unternehmen Sie war finanziell und wirtschaftlich vor allem dem Generalgouverneur Hans Frank verantwortlich die Reichsbahn hatte lediglich Rollmaterial und Personal zu stellen Die Fachaufsicht lag ebenfalls beim Reichsverkehrsminister die Wirtschaftsfuhrung wurde dagegen vom GG ubernommen Dies fuhrte in der engen alltaglichen Zusammenarbeit immer wieder zu Reibungen und Kompetenzstreitigkeiten Dorpmuller konnte sich langfristig bei Hitler nicht gegen Frank durchsetzen auch wenn in den Folgejahren die betriebliche Steuerung mehr und mehr der Reichsbahn ubertragen wurde 88 Die Bahnen in den bis 1919 deutschen Gebieten Polens wurden dagegen als neue Reichsbahndirektionen in Posen und Danzig organisiert und in die Reichsbahn integriert Der erste Kriegswinter hatte Schwachen des deutschen Transportwesens offengelegt Vor allem die Binnenschifffahrt erfuhr Kritik was schliesslich Ende Februar 1940 zum Rucktritt des zustandigen Staatssekretars Gustav Koenigs fuhrte Seine Zustandigkeiten fur Kraftfahrzeuge und Seeschifffahrt ubernahmen zwei neue Unterstaatssekretare die Abteilung fur Binnenschifffahrt wurden dem verbliebenen Staatssekretar Kleinmann unterstellt Aber auch die Eisenbahn wurde kritisiert Geruchte uber eine Ablosung Dorpmullers machten die Runde als moglicher Nachfolger wurde Rudolf Gercke der Transportchef der Wehrmacht genannt 89 Eine weitere Reaktion war die Aufwertung der drei Oberbetriebsleitungen der Reichsbahn zu Generalbetriebsleitungen mit zusatzlichen Kompetenzen gegenuber den einzelnen Reichsbahndirektionen um eine einheitlichere Betriebsdurchfuhrung und planung zu gewahrleisten 90 Die so stark propagierten Reichsautobahnen spielten dagegen zunachst nur eine nachrangige Rolle 89 Im Westfeldzug gab es dagegen kaum Kritik an der Reichsbahn und dem deutschen Transportwesen Dorpmuller hielt am 18 Juli 1940 im Pariser Gare de l Est eine lobende Ansprache vor den deutschen Eisenbahnern die nach dem Waffenstillstand von Compiegne den Betrieb der nunmehr fur deutsche Interessen fahrenden franzosischen Staatsbahn SNCF uberwachen sollten 91 Zuvor hatte Dorpmuller im Mai in Italien an der dortigen Hundertjahrfeier der italienischen Eisenbahnen teilgenommen Auch weitere verbundete Staaten wie etwa die Slowakei bereiste Dorpmuller in diesem Jahr Bei diesem Besuch im Dezember 1940 erschien der als trinkfest bekannte Dorpmuller bei einem Termin sichtlich alkoholisiert was zu einem kritischen Schreiben von Reinhard Heydrich an Martin Bormann fuhrte Nachdem Dorpmuller bereits im September 1940 das Kriegsverdienstkreuz I Klasse erhalten hatte verlieh Hitler seinem Verkehrsminister Anfang Dezember das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP Als Inhaber des Parteiabzeichens beantragte Dorpmuller am 28 Januar 1941 die Mitgliedschaft in der NSDAP am 1 Februar 1941 erhielt er die Mitgliedsnummer 7 883 826 92 Transportkrise im Krieg gegen die Sowjetunion Bearbeiten Im am 22 Juni 1941 begonnenen Unternehmen Barbarossa ubernahm zunachst die Wehrmacht selbst alle wesentlichen Transportaufgaben sie organisierte auch den Feldeisenbahnbetrieb zwischen den Reichsgrenzen und der Front Die dafur angeforderten Eisenbahner der Reichsbahn unterstanden zunachst als Wehrmachtsgefolge militarischem Befehl Da es die sowjetischen Eisenbahner grossteils vermochten ihr rollendes Material dem deutschen Zugriff zu entziehen musste die Reichsbahn bald in immer grosserem Umfang eigene Lokomotiven und Wagen in den Osten abgeben Zudem war das in russischer Breitspur von 1 524 mm ausgefuhrte Eisenbahnnetz auf die europaische Normalspur umzuspuren Dorpmuller wies in dieser Situation zwar auf die fehlenden Reserven des deutschen Transportwesens hin konnte damit aber trotz Unterstutzung durch Joseph Goebbels gegenuber den rein militarischen Anforderungen kaum durchdringen 92 Schon vor dem Krieg waren die Stahlkontingente fur die Reichsbahn stets nachrangig gegenuber der direkten Aufrustung behandelt worden so dass sie mit einem uberalterten Lokomotivpark und einem unzureichend ausgebauten Netz in den Krieg gegangen war Die bereits 1925 konzipierten Einheitsdampflokomotiven konnte die Reichsbahn nur in geringen Stuckzahlen beschaffen uberwiegend bestand der Lokomotivpark noch aus den Baureihen der Landerbahnen Die Aufrustung hatte hinsichtlich der Transportfragen vor allem auf den Lastkraftwagen gesetzt und die Bahn vernachlassigt Im Spatherbst 1941 kam es im Ostfeldzug zu einer schweren Transportkrise die im Dezember die Versorgung der Front fast vollig zum Erliegen brachte Starker Frost fuhrte reihenweise zu Ausfallen der fur solche Temperaturen nicht ausgelegten deutschen Lokomotiven der Strassenverkehr liess sich ebenfalls kaum mehr aufrechterhalten 93 Hitler unterstellte schliesslich die Eisenbahnen hinter der Front dem Reichsverkehrsminister Dorpmuller richtete in Warschau eine Zweigstelle Osten des RVM ein die mit vier Haupteisenbahndirektionen in Kiew Minsk Riga und Dnepropetrowsk Organisation und Betrieb der Eisenbahnen hinter der Ostfront ubernahm Am 19 Februar 1942 informierte Dorpmuller die Eisenbahner in einem markigen Aufruf uber die neue Aufgabe und bezeichnete sie als Ehrenpflicht jeden Eisenbahners 93 Zuvor war Dorpmuller bereits im Januar 1942 nach Minsk und Smolensk gereist um sich selbst ein Bild von der Lage zu schaffen im Februar folgte eine Dienstreise nach Kiew und Dnepropetrowsk Die Neuorganisation konnte nicht alle Transportprobleme losen zumal es weiterhin zu heftigen Kompetenzstreitigkeiten zwischen dem RVM und General Gercke als Chef des Wehrmachtstransportwesens kam Hitler drohte dem Staatssekretar Kleinmann unverhohlen mit der Gestapo und liess schliesslich am 28 Februar 1942 zwei hohere Reichsbahnbeamte bei den Haupteisenbahndirektionen Kiew und Minsk verhaften und ins KZ Sachsenhausen einweisen 94 Dorpmuller setzte sich fur seine Mitarbeiter ein konnte aber trotz personlicher Vorstellungen bei Hitler zunachst nichts erreichen Ulrich von Hassell notierte in seinem Tagebuch Hitler habe auf die Fursprache Dorpmullers erwidert wenn er einen General und Ritterkreuztrager zum Tode verurteilen lasse und andere Generale massregle so werde er wohl einige Eisenbahnprasidenten einsperren konnen 95 Beide Beamte wurden erst im Sommer 1942 aus dem KZ entlassen nbsp Franzosische Zwangsarbeiter beim Bau von Kriegslokomotiven der Baureihe 52 nbsp Zerstorte Lokomotiven der Reichsbahn in Dresden auf einem Tender die Parole Rader mussen rollen fur den Sieg Albert Speer als Nachfolger des todlich verungluckten Fritz Todt im Amt des Rustungsministers setzte nun alles daran den ihm als zu alt und unbeweglich erscheinenden Dorpmuller ablosen zu lassen Dies gelang ihm zwar nicht da Hitler Dorpmullers Nimbus als respektierter und anerkannter Fachmann und Hindenburg der Eisenbahn weiter nutzen wollte Er schaffte es aber dem RVM und der Reichsbahn zunachst die Verantwortung fur die Lokomotivbeschaffung und entwicklung weitgehend zu entziehen Statt des bislang im Reichsbahn Zentralamt zustandigen Dezernenten Richard Paul Wagner ubernahm ab Marz 1942 ein neugegrundeter Hauptausschuss fur Schienenfahrzeuge unter dem fruheren DEMAG Manager Gerhard Degenkolb die Verantwortung fur die Konstruktion und Produktion der neuen Kriegslokomotiven der Baureihe 52 96 Im Mai 1942 gelang es Speer den bisherigen Staatssekretar Kleinmann durch Albert Ganzenmuller ablosen zu lassen einen Blutordenstrager der sich an der Ostfront ausgezeichnet hatte und als anerkannter Fachmann galt Dorpmuller der zuvor gegenuber Speer erklart hatte er konne mangels ausreichender Anzahl an Wagen und Lokomotiven keine Verantwortung mehr fur geregelte Verkehrsverhaltnisse im Reich ubernehmen 97 musste diesen ihm von Hitler am 24 Mai 1942 oktroyierten Wechsel akzeptieren Hitler warnte die Reichsbahn der Krieg durfe nicht wegen der Transportprobleme verloren gehen diese seien daher zu losen 98 Vermutlich hat lediglich seine Freundschaft zu Hermann Goring Dorpmuller vor der Ablosung bewahrt 99 Stattdessen beauftragte Hitler den uberraschten Dorpmuller mit dem neuen Projekt eine uberdimensionierte 3 Meter Breitspurbahn zur Erschliessung der eroberten Territorien im Osten zu planen 99 Im Herbst 1942 musste Dorpmuller erstmals fur langere Zeit ins Krankenhaus 100 In der taglichen Fuhrung der Reichsbahn wurde er mehr und mehr von Ganzenmuller abgelost ohne dass der Reichsverkehrsminister sich die Geschafte vollig aus der Hand nehmen liess Beide arbeiteten gut zusammen da Ganzenmuller den alteren Dorpmuller als erfahrenen Fachmann respektierte 101 Die Transportkrise des Winters 1941 42 konnte die Reichsbahn schliesslich losen indem sie ihre etablierten betrieblichen Ablaufe und Massnahmen zur Verkehrslenkung den Gegebenheiten anpasste und diese von energischeren jungeren Fuhrungskraften umgesetzt wurden 102 Im Folgejahr 1943 erbrachte die Reichsbahn mit 178 6 Milliarden Tonnenkilometern ihre hochste jemals erreichte Guterverkehrsleistung ebenso ihre hochste Verkehrsleistung im Personenverkehr mit 107 3 Milliarden Personenkilometern 103 Erst mit den nach der Invasion in der Normandie verstarkt einsetzenden Luftangriffen der Alliierten auf das Reichsbahnnetz sanken die Beforderungszahlen schliesslich signifikant ab Weiterer Kriegsverlauf Bearbeiten Obwohl Dorpmuller einen Teil seiner Kompetenzen verloren hatte sturzte er sich umso intensiver in seine Arbeit Durch nachhaltige Vorstellungen bei Hitler erhielt er im Oktober 1942 in den Ostgebieten die alleinige Verwaltung des gesamten Verkehrswesens auf Schienen Strassen und Wasserstrassen Die bisherige Zweigstelle des RVM in Warschau wurde zum 1 Dezember 1942 zur Generalverkehrsdirektion Osten aufgewertet 104 Besass die Reichsbahn 1937 noch rund 54 000 km Streckenlange so unterstanden Dorpmuller Ende 1942 im Reich und den okkupierten Landern gut 150 000 bis 160 000 km Eisenbahnstrecken Tatig waren auf diesem Netz gut 1 6 Mio Eisenbahnerinnen und Eisenbahner Nach einer ersten Operation zum Jahresende 1942 genas Dorpmuller zunachst wieder recht rasch Bereits im Marz 1943 war er wieder intensiv auf Dienstreisen unterwegs und versuchte erneut starker Einfluss auf die Ostbahn im Generalgouvernement zu gewinnen Die Ostbahn fuhrte schliesslich eine Amterstruktur nach Reichsbahnmuster ein Dorpmuller liess es sich nicht nehmen dafur im Mai 1943 drei neue Direktionsprasidenten selbst in ihre Amter einzufuhren musste aber im direkten Konflikt mit Generalgouverneur Frank zuruckstecken und die wirtschaftliche Eigenstandigkeit der Ostbahn akzeptieren Sein Versuch unter Umgehung des Ostbahnprasidenten Gerteis die Moglichkeit direkter betrieblicher Weisungen an die Ostbahndirektionen zu erreichen scheiterte damit ebenfalls 105 Spatestens im Sommer 1943 kamen Dorpmuller wohl erste Zweifel ob der Krieg noch zu gewinnen sei In seinem im August 1943 verfassten Testament berucksichtigte er den Fall eines verlorenen Krieges um seine Schwester auch dann versorgt zu wissen 106 Dennoch blieb er weiterhin aktiv und versuchte den immer mehr durch den Luftkrieg beeintrachtigten Verkehr im Reich aufrechtzuerhalten Rastlos reiste der Minister durch das Reich und die verbundeten Staaten besichtigte zerstorte Strecken und Bahnhofe und richtete Durchhalteappelle an die Belegschaft Wahrend Teile des Ministeriums ab 1943 nach Gross Koris etwa 40 km sudlich von Berlin ausgelagert wurden blieb Dorpmuller in der Reichshauptstadt Hitler honorierte seinen Einsatz mit dem Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz und dem Ehrenzeichen Pionier der Arbeit Zur Anerkennung der Eisenbahner bestimmte Hitler zudem den 7 Dezember die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nurnberg und Furth war am 7 Dezember 1835 eroffnet worden zum Tag des Deutschen Eisenbahners Bei der ersten Feier dieses Tages 1943 war Joseph Goebbels Hauptredner 107 Kurz vor dem D Day und der Invasion der westlichen Alliierten war Dorpmuller ein letztes Mal in Paris und fuhrte unter anderem Gesprache mit dem dortigen Oberbefehlshaber Erwin Rommel In die Verschworung fur das Attentat vom 20 Juli 1944 war er nicht involviert auf den Kabinettslisten von Carl Friedrich Goerdeler tauchte sein Name nicht auf 108 Vier Tage nach dem Attentat feierte Dorpmuller seinen 75 Geburtstag Albert Speer hatte versucht dies als Anlass fur eine ehrenvolle Verabschiedung Dorpmullers in den Ruhestand zu nutzen allerdings ohne Erfolg 108 Die gleichgeschaltete Presse feierte den Verkehrsminister und Reichsbahn Generaldirektor als getreuen Ekkehard des Verkehrs und Hitler erganzte das Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz um die Schwerter 109 Die Rolle der Reichsbahn im Holocaust Bearbeiten nbsp Reichsbahn Telegramm vom 14 Juli 1942 uber Gebuhren fur Juden Sonderzuge nach AuschwitzWie alle anderen Ministerien hatte auch das RVM vor und zu Beginn des Krieges in seinem Kompetenzbereich alle Massnahmen zur Judendiskriminierung und Verfolgung jeweils unterstutzt zuletzt mit einer Anordnung Dorpmullers vom 18 November 1941 die Juden die Benutzung offentlicher Verkehrsmittel ohne polizeiliche Erlaubnis untersagte 110 Im Krieg kam die aktive Mithilfe beim Holocaust hinzu Fast alle Deportationen von Juden und anderen Opfern des Vernichtungskriegs und der Rassenideologie der Nationalsozialisten erfolgten per Eisenbahn Lediglich auf kurzeren Strecken und als Zubringerverkehre kamen Kraftfahrzeuge zum Einsatz Die Reichsbahn hatte bereits erste Erfahrungen in der Polenaktion im Oktober 1938 gesammelt Fur den Nisko Plan wurden Ende 1939 ebenfalls Sonderzuge durch die Reichsbahn gestellt Im Oktober 1940 liefen auf Bestellung von Adolf Eichmann in der Wagner Burckel Aktion neun Sonderzuge in den unbesetzten Teil Frankreichs 91 Ab Oktober 1941 fuhren schliesslich die ersten Deportationszuge aus dem Reich nach Osten Zunachst rollten die Zuge in die Ghettos von Litzmannstadt Minsk und Riga ab Herbst 1942 war vor allem das Vernichtungslager Auschwitz das Ziel In der Regel wurden diese Sonderzuge von den regionalen Dienststellen der Sicherheitspolizei bei der Reichsbahn bestellt die Koordinierung lag vor allem bei Franz Novak vom Referat IV B 4 des Reichssicherheitshauptamts in enger Zusammenarbeit mit dem Referenten fur Massentransporte im RVM Paul Schnell und dessen Mitarbeiter Otto Stange 111 Daneben wurde das Ghetto Theresienstadt ab Sommer 1942 Ziel fur eine Vielzahl kleinerer Transporte die oft als Sonderwagen in planmassigen Personenzugen gefuhrt wurden Die Zuge innerhalb des Generalgouvernements zu den Vernichtungslagern Treblinka Sobibor und Belzec wurden von der Ostbahn durchgefuhrt und organisiert dort war der Reichsbahnbeamte Walter Stier fur die Fahrplanorganisation der Zuge zustandig die von der SS bestellt wurden Als Reichsverkehrsminister und Reichsbahn Generaldirektor war Dorpmuller mitverantwortlich fur die Deportation von Juden mittels der Reichsbahn 112 Zwar sind anders als bei seinem Staatssekretar Albert Ganzenmuller keine diesbezuglichen Schriftwechsel bekannt geworden es ist aber davon auszugehen dass ihm die entsprechenden Schreiben bis hin zu Beschwerden Himmlers nicht unbekannt blieben Dorpmuller war bis kurz vor seinem Tod ein ausgesprochen aktiver Mann der sich seine Arbeit nicht aus der Hand nehmen liess und uber die meisten Dinge des Reichsbahnbetriebs gut orientiert war 113 In Auschwitz war Dorpmuller wahrscheinlich mindestens einmal im Oktober 1944 als er sich in Oberschlesien uber Probleme bei den dortigen Raumungen von Industrieanlagen informierte 114 nbsp Transport sowjetischer Kriegsgefangener in offenen GuterwagenEbenfalls nur durch Transporte der Reichsbahn zu bewerkstelligen war der intensive Einsatz von Zwangsarbeitern vor allem aus dem Osten in den Diensten der deutschen Industrie Die Reichsbahn setzte selbst bereits ab Mitte 1940 vielfach Zwangsarbeiter ein die aus Personalmangel teilweise sogar in verantwortungsvollen Positionen wie etwa als Lokomotivfuhrer eingesetzt wurden In der Regel wurden sie vor allem wenn es sowjetische Kriegsgefangene waren aber vor allem als Gleisbauarbeiter und in Werkstatten eingesetzt 115 Kriegsende und Tod Bearbeiten Bald nach Beginn des letzten Kriegsjahres musste sich Julius Dorpmuller Anfang Februar 1945 aufgrund seiner Krebserkrankung erneut einer Operation unterziehen die von Ferdinand Sauerbruch an der Berliner Charite durchgefuhrt wurde Albert Speer nutzte dies um sich wenige Tage danach von Hitler die Leitung eines neuen Verkehrsrates ubertragen zu lassen der die Gesamtverantwortung fur den Reichsbahnbetrieb bekam 116 Dorpmuller erholte sich nochmals von der Operation und ubernahm wieder die Leitung seines Ministeriums Wie viele andere Mitglieder der Reichsregierung verliess Dorpmuller im April 1945 Berlin kurz vor der Einschliessung durch die Rote Armee und begab sich mit seiner Schwester und seinem Stab nach Schleswig Holstein wo er in einer Eisenbahnerschule in Malente eine Unterkunft fand Hitler hatte in seinem politischen Testament keinen Verkehrsminister benannt Dorpmuller gehorte dennoch der Reichsregierung Donitz und dem Kabinett Schwerin von Krosigk als Reichsverkehrs und Postminister an Bei den Alliierten hatte Dorpmullers Ruf als Fachmann trotz des Krieges nicht gelitten die Beteiligung der Reichsbahn am Holocaust wurde damals kaum thematisiert Dorpmuller galt als unpolitischer personlich nicht mit den Verbrechen des Dritten Reiches verbundener Experte dem der fruhere Reichskanzler Bruning in einer Ausarbeitung fur die Alliierten bescheinigte dem Druck der Nazis zur Beforderung prominenter Parteigenossen mit grossem Geschick Widerstand geleistet zu haben 117 Der fur das Transportwesen der US Army zustandige General Carl R Gray ein ehemaliger Eisenbahnmanager der Dorpmuller aus der Zeit vor dem Krieg kannte schlug dem damaligen General of the Army und Militargouverneur der US Besatzungszone in Deutschland Dwight D Eisenhower ausdrucklich Julius Dorpmuller fur die Wiedereinsetzung in das alte Amt vor weil er wie von unserem Geheimdienst bestatigt weder Hitlerianer noch ein Nazi gewesen sei 117 Auch die Briten beurteilten Dorpmuller vergleichsweise positiv In Malente fuhrte Dorpmuller erste Verhandlungen mit den Alliierten darunter Vertretern der Sowjetunion Er sah es als moglich an das deutsche Verkehrswesen innerhalb von sechs Wochen wieder in Gang zu bringen stellte aber dafur die Forderung auf dass man ihm dabei nicht hineinreden durfe auch nicht hinsichtlich seiner Auswahl von Personal 118 Von den Amerikanern wurden Dorpmuller und sein Staatssekretar Ganzenmuller mit ein paar ihrer Mitarbeiter schliesslich am 23 Mai 1945 per Flugzeug nach Le Chesnay bei Paris gebracht sie entgingen damit als einzige Regierungsmitglieder der Donitz Regierung der Verhaftung am selben Tag In Le Chesnay wurde Dorpmuller zusammen mit anderen deutschen Wirtschaftsfuhrern wie etwa Hjalmar Schacht Albert Speer und Ernst Heinkel interniert und befragt Er erstellte unter anderem eine Liste von aus seiner Sicht geeigneten Kandidaten fur Stellen in einer kunftigen deutschen Verkehrsverwaltung General Gray erteilte ihm schliesslich den Auftrag die Reichsbahnverwaltung der US Zone in Frankfurt am Main neu aufzubauen 119 Inwieweit damit tatsachlich ein umfassender Auftrag zum Wiederaufbau des deutschen Eisenbahnwesens verbunden war ist unklar Die westlichen Alliierten griffen aber in der Folgezeit wiederholt auf seine Liste zuruck wenn leitende Funktionen bei der Reichsbahn zu besetzen waren 118 Von seinem Aufenthalt in Le Chesnay kehrte Dorpmuller am 13 Juni 1945 nach Malente zuruck und begann mit Planungen fur den Umzug nach Frankfurt Aufgrund der fortgeschrittenen Krebserkrankung musste er aber am 23 Juni 1945 nochmals operiert werden Von dieser Operation erholte er sich nicht mehr auch wenn er bis kurz vor seinem Tod weiterhin Besprechungen abhielt Julius Dorpmuller verstarb am 5 Juli 1945 und wurde auf dem Friedhof von Malente beigesetzt 120 Nach dem Tode BearbeitenNachkriegszeit Bearbeiten In der Nachkriegszeit diente das Interesse der Alliierten am Fachmann Dorpmuller fur den Wiederaufbau der Reichsbahn vielen seiner ehemaligen Mitarbeiter als Persilschein fur Dorpmuller und die Reichsbahn insgesamt Die britische Railway Gazette hatte ihn in einem Nachruf noch im August 1945 als eine der grossten Erscheinungen des heutigen Verkehrswesens 121 gewurdigt und damit in gewisser Weise den Tenor der Nachkriegsjahre vorweggenommen Der verstorbene Reichsbahn Generaldirektor wurde entsprechend vor allem in seiner Rolle als unpolitischer Fachmann und erfolgreicher Eisenbahner gesehen und gewurdigt Dazu trug bei dass Dorpmuller gemass einem Schreiben vom 18 Oktober 1949 des Entnazifizierungs Hauptausschuss fur Lubeck an seine Schwester als Entlasteter in die Kategorie V eingestuft wurde Diese nachtragliche Entnazifizierung war aus Erbschaftsgrunden von der Familie angestrengt worden 122 Die neugegrundete Deutsche Bundesbahn bei der viele ehemalige Mitarbeiter des Reichsbahn Generaldirektors in hohen Positionen tatig waren bemuhte sich sehr bald um den Nachruhm Dorpmullers Die Bundesbahndirektion Hamburg ubernahm die Zustandigkeit fur die Pflege seines Grabes in Malente Vertreter der Bundesbahn nahmen regelmassig an Gedenkfeiern und Kranzniederlegungen teil Publikationen der Bundesbahn wurdigten Dorpmuller so etwa zu seinem 100 Geburtstag 1969 als Heinz Maria Oeftering der Erste Prasident der Bundesbahn Dorpmuller in der Hauszeitschrift Die Bundesbahn als grossen Eisenbahner und Vorbild fur eigenes Tun bezeichnete 123 Im Treppenhaus des von der Deutschen Bundesbahn unterhaltenen Verkehrsmuseums Nurnberg und im Dorpmullersaal des Hauptbahnhofs von Hannover befanden sich bis 1985 Busten von Dorpmuller die bei den Vorbereitungen zum Jubilaum 150 Jahre Deutsche Eisenbahnen entfernt wurden Eine dieser zu seinem 70 Geburtstag angefertigten Bronzebusten ist im Besitz seines Corps Delta in Aachen Auch bei der Bundesbahndirektion Essen befand sich ein Dorpmullerzimmer das ebenfalls 1985 in Kleiner Sitzungssaal umbenannt wurde Die dort aufgestellt gewesene Buste ist verschwunden Nach Dorpmuller benannte Strassen und Wege gab es unter anderem in Wuppertal Magdeburg Malente Mayen Hameln und Buchholz in der Nordheide Wahrend beispielsweise die Dorpmullerstrasse in Wuppertal an der sein Geburtshaus stand bereits vor dem Krieg seinen Namen erhalten hatte wurden andere Strassen erst in der Nachkriegszeit nach Dorpmuller benannt zuletzt 1962 in Buchholz Die Bundesbahn unterhielt dort bis etwa 1980 eine Fortbildungseinrichtung fur ihre Mitarbeiter unter dem Namen Julius Dorpmuller Schule 124 Mit dem zunehmenden Interesse an der Rolle der Reichsbahn im Holocaust wurden die meisten Dorpmullerstrassen im Vorfeld der 150 Jahr Feier der deutschen Eisenbahn ab Mitte der 1980er Jahre umbenannt In Malente und Minden gab es den Strassennamen bis 1995 und 1996 125 Die Pflege von Dorpmullers Grabstelle stellte die Deutsche Bundesbahn auf Anweisung des Vorstandsvorsitzenden Heinz Durr zum 31 Dezember 1991 ein Sie wurde spater von einem Privatmann ubernommen Geschichtswissenschaftliche Rezeption Bearbeiten Die Untersuchung der Rolle der Reichsbahn und ihres Chefs Dorpmuller wurden in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg von der westdeutschen und westlichen Geschichtswissenschaft vernachlassigt Viele Arbeiten zur Geschichte der Reichsbahn wahrend des Krieges wurden damals von ehemaligen Reichsbahnern verfasst und beschrankten sich auf die Wurdigung von Pflichterfullung und Arbeitsleistung der Eisenbahner und der Fuhrungsspitze der Reichsbahn bspw die Arbeiten von Pischel 126 und Kreidler 127 Dorpmuller wurde darin als unumstrittener und kompetenter Fachmann gewurdigt der es geschafft hatte die Reichsbahn vor der Partei zu schutzen Die Rolle der Reichsbahn als zentrales Instrument der Kriegsfuhrung sowie ihre Rolle bei den Judentransporten wurde oft schlicht nicht erwahnt 128 oder die Verantwortung alleine dem Staatssekretar Ganzenmuller zugewiesen 129 Eine von Hugo Strossenreuther im Auftrag der Deutschen Bundesbahn herausgegebene Studie zur Eisenbahngeschichte zwischen 1941 und 1945 130 verlor ebenfalls kaum ein Wort uber Deportationen 131 Manche Werke auch der jungeren Zeit weisen gerade hinsichtlich der Person des Reichsbahn Generaldirektors und Reichsverkehrsministers eine ausgesprochen hagiographische Tendenz auf 132 In der DDR beschrankte sich die Aufarbeitung in den ersten Jahrzehnten nach 1945 auf die Betonung des antifaschistischen Widerstands von Eisenbahnern und die Darstellung von Dorpmuller als Erznazi 133 Erst Raul Hilberg schaffte es mit seiner 1981 auch auf Deutsch erschienenen Studie uber die essentielle Rolle der Reichsbahn im Holocaust etwas mehr Aufmerksamkeit auf die damals handelnden Personen der Reichsbahn und des RVM zu lenken 1985 publizierte Heiner Lichtenstein auf Basis der Akten des Ganzenmuller Verfahrens eine weitere Arbeit die erneut Interesse an der Rolle der Reichsbahn und ihres Fuhrungspersonals wahrend des Holocausts weckte 134 und uberhaupt erst Ausloser fur eine intensivere Debatte uber die Beamten des RVM wurde 131 Eine vielfach beachtete Ausstellung im Jahr 1995 im Berliner Museum fur Verkehr und Technik unter dem Titel Ich diente nur der Technik beleuchtete die Karriere von Julius Dorpmuller gemeinsam mit der von anderen im Dritten Reich in hohen Positionen tatigen Ingenieuren und Technikern wie etwa Heinrich Nordhoff und Wernher von Braun 135 136 Neben den Arbeiten von Hilberg und Lichtenstein sind vor allem die Studien Alfred Gottwaldts und des amerikanischen Historikers Alfred C Mierzejewski zu nennen die sich mit der Rolle der Reichsbahn und ihres Fuhrungspersonals beschaftigen 137 Die umfassendste und wissenschaftlich fundierteste Arbeit zu Dorpmuller hat bislang Alfred Gottwaldt vorgelegt 138 allerdings handelt es sich auch bei dieser Arbeit nach dem eigenen Anspruch des Autors nicht um eine umfassende Biografie sondern eine biographische Skizze 139 Julius Dorpmuller so das Urteil von Gottwaldt und Mierzejewski war ein hervorragender Techniker und guter Organisator aber nicht der starke Fuhrer und Hindenburg der Reichsbahn als der er wahrend des Dritten Reichs und der Nachkriegszeit vielfach dargestellt wurde 139 Politisch in der Zeit des Kaiserreichs aufgewachsen und eher nationalkonservativ eingestellt war er kein Nationalsozialist stellte sich aber den Zielen und Wunschen Hitlers und seiner Gefolgsleute umstandslos zur Verfugung solange er die alleinige Hoheit und Fuhrung der Reichsbahn behielt Sein Ehrgeiz lag darin vor allem den Betrieb der Reichsbahn zu sichern und ihre Position unter allen Umstanden zu verteidigen In der Beurteilung finanzieller und wirtschaftlicher Fragen war er letztlich auf seine Mitarbeiter angewiesen Er verstand sich eher traditionell als oberster Reichsbahner der die ihm unterstellten Eisenbahner fursorglich und paternalistisch betrachtete 132 Als des Teufels Generaldirektor wie er in einer Veroffentlichung bezeichnet wurde 140 unterscheidet ihn vom Vorbild dieser Bezeichnung dem General Harras aus Carl Zuckmayers Drama Des Teufels General dass von Dorpmuller keine Selbstzweifel uber seine Rolle und Funktion im Dritten Reich bekannt geworden sind 141 An der zunehmenden Betonung der Rolle Dorpmullers und der Reichsbahn im Krieg und dem Holocaust gab und gibt es immer wieder Kritik Besonders die 1996 erschienene Arbeit von Bock und Garrecht verteidigte Dorpmuller vehement und betonte sein Pflichtbewusstsein und die internationale Anerkennung des Eisenbahnfachmanns 142 In dieser teilweise von distanzloser Apologetik 138 gepragten Perspektive die bereits seit den 1950er Jahren von ehemaligen Reichsbahnern eingenommen wurde werden Dorpmuller und die Reichsbahn vor allem als von Hitler missbraucht beurteilt 123 Seine Parteimitgliedschaft wurde bis in die 1990er Jahre wiederholt negiert 143 Inwieweit Dorpmuller das Schicksal der von der Reichsbahn in den Tod transportierten Juden und anderer Opfer der Verfolgungsmaschinerie des Dritten Reichs beruhrte oder auch nur interessierte ist ungewiss wie auch sonst von ihm gerade aus den Kriegsjahren kaum personliche Ansichten und Meinungsausserungen ausserhalb offizieller Verlautbarungen und Publikationen bekannt sind Zwar war er wohl so die Einschatzung von Gottwaldt 144 kein Antisemit und setzte er sich wiederholt fur ehemalige judische Mitarbeiter und andere in Konflikt mit den Nationalsozialisten geratene Menschen ein es sind aber keine daruber hinaus gehenden Aussagen bekannt Veroffentlichungen und Aufrufe Dorpmullers forderten von den Reichsbahnern bis in die letzten Kriegstage Gehorsam gegenuber Hitler 145 ihre Wortwahl unterschied sich nicht signifikant von vergleichbaren Aufrufen durch Parteigrossen Angesichts seines Alters ware ihm der Rucktritt wohl umstandslos bewilligt worden stattdessen blieb er bis zum Schluss soweit es die Gesundheit zuliess in seinen Amtern Klaus Hildebrand gesteht Dorpmuller zwar zu dass er innerhalb seines Amtes nur mehr geringe Handlungsspielraume hatte kritisiert jedoch dass er diese ihm verbliebene Handlungsoption des Rucktritts nicht nutzte 146 Seine fast bruchlose Karriere vom Kaiserreich uber die Weimarer Republik steht fur viele vergleichbare Laufbahnen auffallend ist aber wie sehr Dorpmuller es verstand sich sowohl mit den demokratischen Regierungen der Weimarer Republik als auch mit der Diktatur Hitlers zu arrangieren in dieser Kontinuitat vielleicht noch mit Otto Meissner zu vergleichen Mit seiner Laufbahn steht Julius Dorpmuller prototypisch fur viele Techniker und Ingenieure im Dritten Reich die unter Hintanstellung moralischer Bedenken es als ihre Pflicht ansahen ihr fachliches Konnen unter allen Umstanden umzusetzen Dieses Pflichtbewusstsein gerade bei Angehorigen technischer Disziplinen der Historiker Christopher Kopper beschreibt es am Beispiel Dorpmullers und fuhrender Reichsbahner als verengtes Verantwortungsbewusstsein 147 und seine Folgen sind in der Geschichtswissenschaft erst spat als Forschungsgebiet erkannt worden Es mangelt zudem in vielen Fachdisziplinen noch an der Bereitschaft sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen Dorpmuller und das Verkehrswesen sind auch hier exemplarisch 148 Man machte alles mit und war innerlich manchmal dagegen so das Fazit von Gottwaldt 149 Mitgliedschaften Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenCharakter als Baurat mit dem personlichen Rang der Rate vierter Klasse im Jahr 1910 Roter Adlerorden 4 Klasse im Jahre 1913 150 Dr Ing e h der Technischen Hochschule Aachen im Jahre 1925 Goldene Medaille der Preussischen Akademie fur das Bauwesen im Jahre 1934 Mitglied der Akademie fur Deutsches Recht 112 Grashof Denkmunze des Vereins Deutscher Ingenieure im Jahre 1936 Mitglied der Reichsarbeitskammer seit 1936 Mitglied des Preussischen Staatsrats seit 1937 Karmarsch Denkmunze der Hochschulgemeinschaft Hannover am 12 November 1938 151 Adlerschild des Deutschen Reiches am 24 Juli 1939 Ehrensenator der Technischen Hochschule Aachen 152 im Jahre 1939 Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP am 7 Dezember 1940 153 Ehrenzeichen Pionier der Arbeit am 1 Mai 1944 Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern am 24 Juli 1944 Fritz Todt Ring am 24 Juli 1944 drei Verleihungen bekannt Schriften Auswahl BearbeitenDie Reichsbahn als Bauherr Vortrag gehalten auf dem Schinkelfest am 13 Marz 1926 In Zentralblatt der Bauverwaltung 46 Jahrgang 1926 Nr 13 vom 31 Marz 1926 S 149 153 und Nr 14 vom 7 April 1926 S 161 164 Vom Eisenbahnbau in China In Archiv fur Eisenbahnwesen Jahrgang 1928 Nr 51 S 1097 1140 Die wirtschaftliche Lage der Reichsbahn Rede auf einem Empfang am 30 Januar 1929 In Zentralblatt der Bauverwaltung 49 Jahrgang 1929 Nr 10 vom 6 Marz 1929 S 158 161 Literatur BearbeitenDirk Bondel Alfred Gottwaldt u a Ich diente nur der Technik Sieben Karrieren zwischen 1940 und 1950 Band 13 der Schriftenreihe des Museums fur Verkehr und Technik Deutsches Technikmuseum Berlin Nicolai Verlag Berlin 1995 ISBN 3 87584 549 8 Alfred Gottwaldt Julius Dorpmuller die Reichsbahn und die Autobahn Argon Verlag Berlin 1995 ISBN 3 87024 330 9 Alfred Gottwaldt Diana Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt Die antijudische Politik des Reichsverkehrsministeriums zwischen 1933 und 1945 Forschungsgutachten erarbeitet im Auftrag des Bundesministeriums fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung Hentrich amp Hentrich Teetz 2007 ISBN 978 3 938485 64 4 Schriftenreihe des Centrum Judaicum 6 Alfred Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn Die Ara des Reichsverkehrsministers Julius Dorpmuller 1920 1945 EK Verlag Freiburg 2009 ISBN 978 3 88255 726 8 Alfred Gottwaldt Die Reichsbahn und die Juden 1933 1939 Antisemitismus bei der Eisenbahn in der Vorkriegszeit Marix Verlag Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 86539 254 1 Raul Hilberg Sonderzuge nach Auschwitz Dumjahn Mainz 1981 ISBN 3 921426 18 9 Dokumente zur Eisenbahngeschichte 18 Klaus Hildebrand Die Reichsbahn in der nationalsozialistischen Diktatur 1933 1945 In Lothar Gall Manfred Pohl Hrsg Die Eisenbahn in Deutschland Von den Anfangen bis zur Gegenwart C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 45817 3 Eberhard Kolb Die Reichsbahn vom Dawes Plan bis zum Ende der Weimarer Republik In Lothar Gall Manfred Pohl Hrsg Die Eisenbahn in Deutschland Von den Anfangen bis zur Gegenwart C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 45817 3 Erwin Massute Dorpmuller Julius In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 84 f Digitalisat Alfred C Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich A History of the German National Railway Volume 1 1920 1932 The University of North Carolina Press Chapel Hill and London 1999 ISBN 0 8078 2496 8 Alfred C Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich A History of the German National Railway Volume 2 1933 1945 The University of North Carolina Press Chapel Hill and London 2000 ISBN 0 8078 2574 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Julius Dorpmuller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Julius Dorpmuller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Julius Dorpmuller in den Historischen Pressearchiven der ZBW Biographie von Julius Dorpmuller im Portal Rheinische Geschichte des Landschaftsverbands Rheinland erstellt von Joachim LillaEinzelnachweise Bearbeiten Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 25 Deutsche Bauzeitung 31 Jahrgang 1897 Nr 104 vom 29 Dezember 1897 S 650 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 12 Centralblatt der Bauverwaltung 18 Jahrgang 1898 Nr 30 vom 23 Juli 1898 S 349 a b Herrmann Degener Wer Ist s 9 Ausgabe Berlin 1928 S 314 Zentralblatt der Bauverwaltung 24 Jahrgang 1904 Nr 3 vom 9 Januar 1904 S 13 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 13 Max Geitel Schopfungen der Ingenieurtechnik der Neuzeit Die Hoanghobrucke in China S 16 Zentralblatt der Bauverwaltung 30 Jahrgang 1910 Nr 33 vom 23 April 1910 S 221 Zentralblatt der Bauverwaltung 38 Jahrgang 1918 Nr 59 und 60 vom 20 Juli 1918 S 289 Zentralblatt der Bauverwaltung 38 Jahrgang 1918 Nr 57 vom 18 Juli 1918 S 277 Zentralblatt der Bauverwaltung 39 Jahrgang 1919 Nr 29 vom 5 April 1919 S 149 Versetzung augenscheinlich erst zum 1 April 1919 Zentralblatt der Bauverwaltung 40 Jahrgang 1920 Nr 3 vom 10 Januar 1920 S 13 Zentralblatt der Bauverwaltung 40 Jahrgang 1920 Nr 5 vom 17 Januar 1920 S 25 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 25 a b Die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft In Zentralblatt der Bauverwaltung 44 Jahrgang 1924 Nr 50 vom 10 Dezember 1924 S 439 Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich 1 S 130 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 28 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 41 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 29 a b Kolb Die Reichsbahn vom Dawes Plan bis zum Ende der Weimarer Republik S 121 Zentralblatt der Bauverwaltung 44 Jahrgang 1924 Nr 41 vom 8 Oktober 1924 S 354 Alfred C Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich A History of the German National Railway Band 1 1920 1932 The University of North Carolina Press Chapel Hill und London 1999 S 113 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 31 Zentralblatt der Bauverwaltung 45 Jahrgang 1925 Nr 51 vom 23 Dezember 1925 S 624 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 39 a b Alfred C Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich A History of the German National Railway Band 1 1920 1932 The University of North Carolina Press Chapel Hill und London 1999 S 127 Alfred C Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich A History of the German National Railway Band 1 1920 1932 The University of North Carolina Press Chapel Hill und London 1999 S 128 Alfred C Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich A History of the German National Railway Band 1 1920 1932 The University of North Carolina Press Chapel Hill und London 1999 S 129 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 44 Gottwaldt Die Reichsbahn und die Juden 1933 1945 S 106 Harry Graf Kessler berichtete bspw uber einen entsprechenden Abend im Oktober 1928 mit dem von ihm als Rauhbein titulierten Dorpmuller vgl Harry Graf Kessler Das Tagebuch 1880 1937 Band 9 1926 1937 Cotta Stuttgart 2010 ISBN 978 3 7681 9819 6 S 217 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 64 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 63 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 60 Gottwaldt Die Reichsbahn und die Juden 1933 1945 S 26 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 66 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 71 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 69 Eberhard Kolb Die Reichsbahn vom Dawes Plan bis zum Ende der Weimarer Republik In Lothar Gall Manfred Pohl Hrsg Die Eisenbahn in Deutschland Von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag C H Beck Munchen 1999 S 141 Eugen Kreidler Die Eisenbahnen im Zweiten Weltkrieg Nikol Verlag 2001 ISBN 3 933203 52 X S 257 Kolb Die Reichsbahn vom Dawes Plan bis zum Ende der Weimarer Republik S 144 Kolb Die Reichsbahn vom Dawes Plan bis zum Ende der Weimarer Republik S 156 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 72 a b c Kolb Die Reichsbahn vom Dawes Plan bis zum Ende der Weimarer Republik S 160 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 73 Kolb Die Reichsbahn vom Dawes Plan bis zum Ende der Weimarer Republik S 161 a b c Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 78 a b c Kolb Die Reichsbahn vom Dawes Plan bis zum Ende der Weimarer Republik S 171 Alfred Gottwaldt Die Reichsbahn und die Juden 1933 1939 Antisemitismus bei der Eisenbahn in der Vorkriegszeit Marix Verlag Wiesbaden 2011 S 71 f Kolb Die Reichsbahn vom Dawes Plan bis zum Ende der Weimarer Republik S 172 Kolb Die Reichsbahn vom Dawes Plan bis zum Ende der Weimarer Republik S 168 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 79 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 80 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 96 Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich 2 S 13 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 82 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 81 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 83 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 85 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 88 Hildebrand Die Reichsbahn in der nationalsozialistischen Diktatur 1933 1945 S 168 Hildebrand Die Reichsbahn in der nationalsozialistischen Diktatur 1933 1945 S 169 Kolb Die Reichsbahn vom Dawes Plan bis zum Ende der Weimarer Republik S 175 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 98 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 106 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 100 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 102 Kolb Die Reichsbahn vom Dawes Plan bis zum Ende der Weimarer Republik S 179 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 105 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 103 Gottwaldt Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt S 44 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 115 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 116 Gottwaldt Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt S 45 Gottwaldt Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt S 47 Gottwaldt Die Reichsbahn und die Juden 1933 1939 S 375 ff Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 151 Alfred Gottwaldt Wagners Einheitslokomotiven Die Dampflokomotiven der Reichsbahn und ihre Schopfer EK Verlag Freiburg 2012 ISBN 978 3 88255 738 1 S 141 Richard Vahrenkamp Die logistische Revolution Der Aufstieg der Logistik in der Massenkonsumgesellschaft Beitrage zur Historischen Verkehrsforschung des Deutschen Museums Campus Verlag Frankfurt am Main 2011 ISBN 978 3 593 39215 8 S 113 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 145 Gottwaldt Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt S 46 Gottwaldt Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt S 55 Gottwaldt Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt S 48 Michael Mayer Staaten als Tater Ministerialburokratie und Judenpolitik in NS Deutschland und Vichy Frankreich Ein Vergleich Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2010 ISBN 978 3 486 58945 0 S 263 Gottwaldt Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt S 50 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 157 Gottwaldt Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt S 67 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 168 Gottwaldt Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt S 60 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 170 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 176 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 187 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 189 zitiert nach Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 190 Alfred Gottwaldt Wagners Einheitslokomotiven Die Dampflokomotiven der Reichsbahn und ihre Schopfer EK Verlag Freiburg 2012 ISBN 978 3 88255 738 1 S 153 f zitiert nach Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 192 Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich 2 S 105 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 195 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 201 Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich 2 S 106 Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich 2 S 138 Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich 2 S 144 146 Deutsche Reichsbahn Hg Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 5 Dezember 1942 Nr 69 Bekanntmachung Nr 969 S 511f Michael Reimer Volkmar Kubitzki Eisenbahn in Polen 1939 1945 Die Geschichte der Generaldirektion der Ostbahn Transpress Stuttgart 2004 ISBN 3 613 71213 X S 35 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 206 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 209 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 213 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 214 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 181 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 182 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 aktualisierte Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 S 117 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 197 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 215 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 198 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 219 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 222 a b Anthony James Nicholls Zusammenbruch und Wiederaufbau Die Reichsbahn wahrend der Besatzungszeit In Lothar Gall Manfred Pohl Hrsg Die Eisenbahn in Deutschland Von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag C H Beck Munchen 1999 S 246 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 223 knerger de Das Grab von Julius Dorpmuller Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 225 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 232 a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 234 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 233 Alfred Gottwaldt Reichsverkehrsminister Julius Dorpmuller ein Idol In Werner Lorenz Torsten Meyer Hrsg Technik und Verantwortung im Nationalsozialismus Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik Arbeit und Umwelt 25 Waxmann Munster 2004 S 143 158 hier S 157 Werner Pischel Die Generaldirektion der Ostbahn in Krakau 1939 1945 ein Beitrag zur Geschichte d dt Eisenbahnen im 2 Weltkrieg Eugen Kreidler Die Eisenbahnen im Machtbereich der Achsenmachte wahrend des Zweiten Weltkrieges Einsatz und Leistung fur die Wehrmacht und Kriegswirtschaft Studien und Dokumente zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges 15 Musterschmidt Verlag Gottingen 1975 Rezension der Studie von Kreidler durch A Gottwaldt Alfred Gottwaldt Reichsverkehrsminister Julius Dorpmuller ein Idol In Werner Lorenz Torsten Meyer Hrsg Technik und Verantwortung im Nationalsozialismus Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik Arbeit und Umwelt 25 Waxmann Munster 2004 S 143 158 hier S 154 Dokumentationsdienst der Deutschen Bundesbahn und Hugo Strossenreuther Hrsg Eisenbahnen und Eisenbahner zwischen 1941 und 1945 Dokumentarische Enzyklopadie Bd 5 Frankfurt am Main 1973 a b Gottwaldt Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt S 15 a b Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich 2 Vorwort S XIV So beispielsweise in der Festschrift des Ministeriums fur Verkehrswesen der DDR zum 125 jahrigen Jubilaum der ersten deutschen Eisenbahn vgl Uns gehoren die Schienenwege Festschrift d Ministeriums f Verkehrswesen d Dt Demokrat Republik zum 125jahr Jubilaum d Eisenbahnen in Deutschland Transpress Verlag Berlin 1960 DNB 455171955 S 191 Gottwaldt Die Reichsbahn und die Juden 1933 1939 S 13 Rezension des Ausstellungskatalogs in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 10 April 1996 Ulrich Schnabel Vom Fallschirm zum Nylonstrumpf Die Zeit 12 Mai 1995 Mierzejewski The Most Valuable Asset of the Reich 2 Bande a b Christopher Kopper Handel und Verkehr im 20 Jahrhundert Enzyklopadie deutscher Geschichte Band 63 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2002 ISBN 978 3 486 55076 4 S 97 abgerufen uber De Gruyter Online a b Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 6 Daniel Terner Des Teufels Generaldirektor In Dumjahn s Jahrbuch fur Eisenbahnliteratur Mainz 1996 ISBN 978 3 921426 43 2 S 92 110 hier S 92 Alfred Gottwaldt Reichsverkehrsminister Julius Dorpmuller ein Idol In Werner Lorenz Torsten Meyer Hrsg Technik und Verantwortung im Nationalsozialismus Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik Arbeit und Umwelt 25 Waxmann Munster 2004 S 143 158 hier S 143 Hans Bock Franz Garrecht Julius Dorpmuller Ein Leben fur die Eisenbahn Biographie Erinnerungen Zeittendenzen Verlag Ritzau Purgen 1996 ISBN 978 3 921304 39 6 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 177 Alfred Gottwaldt Reichsverkehrsminister Julius Dorpmuller ein Idol In Werner Lorenz Torsten Meyer Hrsg Technik und Verantwortung im Nationalsozialismus Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik Arbeit und Umwelt 25 Waxmann Munster 2004 S 143 158 hier S 154 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 236 Klaus Hildebrand Wortbeitrag in Podiumsdiskussion in Lothar Gall Manfred Pohl Hrsg Unternehmen im Nationalsozialismus Verlag C H Beck Munchen 1998 S 125 138 hier S 131 Christopher Kopper Handel und Verkehr im 20 Jahrhundert Enzyklopadie deutscher Geschichte Band 63 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2002 ISBN 978 3 486 55076 4 S 98 abgerufen uber De Gruyter Online Werner Lorenz Torsten Meyer Hrsg Technik und Verantwortung im Nationalsozialismus Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik Arbeit und Umwelt 25 Waxmann Munster 2004 Einfuhrung S 9 f Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 136 Amtliche Mitteilungen In Zentralblatt der Bauverwaltung 33 Jahrgang Nr 15 22 Februar 1913 S 105 Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn S 139 Gottwaldt Julius Dorpmuller S 87 Klaus D Patzwall Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934 1944 Studien der Geschichte der Auszeichnungen Band 4 Verlag Klaus D Patzwall Norderstedt 2004 ISBN 3 931533 50 6 S 67 Reichsverkehrsminister des Deutschen Reiches 1919 1945 Johannes Bell Gustav Bauer Wilhelm Groener Rudolf Oeser Rudolf Krohne Wilhelm Koch Theodor von Guerard Georg Schatzel Adam Stegerwald Theodor von Guerard Gottfried Treviranus Paul von Eltz Rubenach Julius DorpmullerReichspostminister des Deutschen Reiches 1919 bis 1945 Johannes Giesberts Karl Stingl Anton Hofle Karl Stingl Georg Schatzel Paul von Eltz Rubenach Wilhelm Ohnesorge Julius DorpmullerKabinett Hitler 30 Januar 1933 bis 30 April 1945 Adolf Hitler Reichskanzler Reichsprasident Franz von Papen parteilos Konstantin von Neurath bis 1937 parteilos Joachim von Ribbentrop Wilhelm Frick Heinrich Himmler Lutz Graf Schwerin von Krosigk bis 1937 parteilos Alfred Hugenberg DNVP Kurt Schmitt Hjalmar Schacht bis 1937 parteilos Hermann Goring Walther Funk Franz Seldte bis April 1933 parteilos Franz Gurtner bis Juni 1933 DNVP 1933 1937 parteilos Franz Schlegelberger Otto Georg Thierack Werner von Blomberg bis 1937 parteilos Wilhelm Keitel parteilos Paul von Eltz Rubenach parteilos Julius Dorpmuller bis 1941 parteilos Wilhelm Ohnesorge Walther Darre Herbert Backe Joseph Goebbels Bernhard Rust Fritz Todt Albert Speer Alfred Rosenberg Hanns Kerrl Hermann Muhs Otto Meissner bis 1937 parteilos Hans Heinrich Lammers Martin Bormann Karl Hermann Frank Rudolf Hess Ernst RohmNSDAP Mitglieder wenn nicht anders gekennzeichnetKabinett Schwerin von Krosigk 2 Mai 1945 bis 23 Mai 1945 Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk Leitender Minister NSDAP Wilhelm Stuckart NSDAP Albert Speer NSDAP Franz Seldte NSDAP Otto Georg Thierack NSDAP Karl Donitz NSDAP in seiner Eigenschaft als Oberster Befehlshaber der Wehrmacht Julius Dorpmuller NSDAP Herbert Backe NSDAP nbsp Dieser Artikel wurde am 30 November 2014 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 119297159 lobid OGND AKS NDL 001291470 VIAF 27878462 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dorpmuller JuliusALTERNATIVNAMEN Dorpmuller Julius Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn und ReichsverkehrsministerGEBURTSDATUM 24 Juli 1869GEBURTSORT ElberfeldSTERBEDATUM 5 Juli 1945STERBEORT Malente Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Dorpmuller amp oldid 238002082