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Der Blutorden offiziell das Ehrenzeichen des 9 November 1923 war ein Ehrenzeichen der NSDAP Anlass der Stiftung des Blutordens und des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP durch Adolf Hitler war der zehnte Jahrestag der nationalen Erhebung vom 9 November 1923 Das Abzeichen zahlt in der Bundesrepublik Deutschland als NS Propagandamittel zu den Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen im Sinne des 86a StGB sodass seine Herstellung und das offentliche Tragen oder Verbreiten verboten sind Inhaltsverzeichnis 1 Im Nationalsozialismus 1 1 Offizielle Verleihungsvoraussetzungen 1 2 Tatsachliche Verleihungspraxis und Empfangerkreis 2 Heute Verfassungsfeindliches Abzeichen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseIm Nationalsozialismus Bearbeiten nbsp Heute verfassungsfeindliches Propagandamittel der Blutorden offiziell Ehrenzeichen des 9 November 1923 Offizielle Verleihungsvoraussetzungen Bearbeiten Den Blutorden verlieh Hitler im ersten Jahr der Machtubernahme der NSDAP am 9 November 1933 Auf ihm ist das Hakenkreuz abgebildet 1 Der spater offiziell gewordene Name 2 Blutorden war an den der Blutfahne angelehnt Er zielte auf den Ehrenkult um die getoteten Teilnehmer des Hitlerputsches ab 3 Ursprunglich sollte die Medaille als Ehrenzeichen nur an besonders verdiente Parteigenossen verliehen werden die bereits viele Jahre vor dem Regierungsantritt vom 30 Januar 1933 im Sinne des Nationalsozialismus politisch aktiv waren In spateren Jahren wurde der Empfangerkreis stark ausgeweitet Auch die Namensgebung variierte Die Medaille wurde u a Ehrenzeichen am Band oder Erinnerungszeichen fur aktive Kampfer der nationalen Erhebung 1923 genannt Tatsachliche Verleihungspraxis und Empfangerkreis Bearbeiten nbsp Der Blutorden hier Blutordenstrager Emil Maurice wurde an der rechten Brusttasche getragen Hauptartikel Liste von Tragern des Blutordens Im Dritten Reich galten die Trager der Medaille zur Erinnerung an den 9 November 1923 als Helden der Bewegung bzw Alte Kampfer Der Empfangerkreis kann grob in vier Kategorien eingeteilt werden Kategorie 1 Ursprunglich war der Blutorden nur fur Teilnehmer am Hitlerputsch am 9 November 1923 in Munchen vorgesehen wenn eindeutig feststand dass der Trager auf nationalsozialistischer Seite gestanden hatte Eine direkte Teilnahme wurde auch dann angenommen wenn der Trager zwar in Marsch gesetzt wurde aber aus verschiedenen Grunden nicht direkt an den Kampfhandlungen teilgenommen hatte Die Zahl dieser ersten Runde von Medaillen Tragern betrug etwa 1500 Allerdings waren nicht alle Trager der Kategorie 1 zum damaligen Zeitpunkt Parteimitglied Vielmehr gehorten 34 der Trager einem Freikorps an Nur 50 der Trager waren 1923 tatsachlich Mitglied der NSDAP gewesen Beispielsweise war es damals aktiven Soldaten nach dem 36 des Wehrgesetzes verboten an politischen Versammlungen teilzunehmen oder Mitglied in einem politischen Verein bzw Partei zu werden 4 Allerdings stand die Mehrzahl der Offiziere und Offizieranwarter der Zentralen Infanterieschule der Reichswehr in Munchen dem Deutschen Kampfbund nahe 5 Er war auf Initiative Adolf Hitlers und Erich Ludendorffs auf dem Deutschen Tag am 1 und 2 September 1923 in Nurnberg durch Vereinigung des Bundes Oberland mit dem Bund Reichskriegsflagge unter der Fuhrung der SA entstanden 6 Dadurch gelang es den Aufruhrern am Abend des 8 November 1923 den Schulkommandeur festzunehmen und 20 Stammoffiziere sowie 80 anwesende Offizieranwarter als Sturmkolonne Ludendorff fur den Umsturzversuch zu gewinnen Spater wurde die Medaille auch an viele Teilnehmer des osterreichischen Juliputsches von 1934 verliehen Kategorie 2 Die Alten Kampfer die bereits vor dem 1 Januar 1932 Parteigenossen der NSDAP waren und deren Mitgliedschaft bis zum Verleihungstag ununterbrochen bestanden hatte Eine ruhende Mitgliedschaft wegen Wehrdienstes schadete nicht Allerdings waren nationalsozialistische Uberzeugung und charakterliche Wurdigkeit gefordert Kategorie 3 Ab Mai 1938 wurde der Kreis der Medaillentrager auf Parteimitglieder erweitert die im Kampf der Nationalsozialisten um die Macht im Staat zum Tode verurteilt und schliesslich zu lebenslanger Haft begnadigt wurden Schliesslich wurden sogar Parteiangehorige mit der Medaille ausgezeichnet die nur eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verbusst hatten oder eine schwere Verletzung erlitten hatten die auf die politische Betatigung fur den Nationalsozialismus zuruckzufuhren war Kategorie 4 In manchen Fallen erfolgte die Verleihung postum Der Letzte dem die Medaille nachtraglich verliehen wurde war am 4 Juni 1942 Reinhard Heydrich Sofern eine dieser Bedingungen erfullt war konnte die Auszeichnung gemass einer Verfugung des Stellvertreters des Fuhrers vom 27 Marz 1941 auch an Frauen verliehen werden Allerdings blieben Verleihungen an Frauen eher die Ausnahme Die wohl bekannteste Blutordenstragerin war Eleonore Baur genannt Schwester Pia Kaum bekannt sind hingegen die 15 weiteren Frauen welche die Auszeichnung bis November 1942 verliehen bekamen und von denen bis auf eine alle aus Osterreich kamen Eine dieser osterreichischen Blutordenstragerinnen war Maria Theresia von Metnitz eine Mitarbeiterin der illegalen Karntner Gauleitung die zwischen 1934 und 1936 zwei langere Haftstrafen verbusste und im September 1946 erneut zu einer dreijahrigen Kerkerstrafe verurteilt wurde 7 Nahezu vollig unbekannt ist auch die Hebamme Ludmilla Gaich aus Stainz welche die einzige Frau der Steiermark war die vom Militargericht in Graz im Zusammenhang mit dem Juliputsch zu einer Haftstrafe verurteilt wurde Wegen versuchter Verleitung zum Mord erhielt sie eine zweijahrige Kerkerstrafe 8 Der Blutorden wurde nur auf Antrag des Bewerbers selbst bzw des zustandigen Parteifunktionars verliehen 9 Verleihungen wurden im Verordnungsblatt der Reichsleitung der NSDAP veroffentlicht 10 Insgesamt wurden bis Kriegsende rund 4 000 Medaillen verliehen 11 Die Medaillen wurden auf der Ruckseite nummeriert und ihre Trager in einer Matrikel erfasst Heute Verfassungsfeindliches Abzeichen BearbeitenDer Blutorden gehort zu jenen nationalsozialistischen Ehrenzeichen die zu fuhren in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Gesetz uber Titel Orden und Ehrenzeichen von 1957 in keiner Form zulassig ist Literatur BearbeitenHilde Kammer Elisabet Bartsch Jugendlexikon Nationalsozialismus Begriffe aus der Zeit der Gewaltherrschaft 1933 1945 Rororo Handbuch 6288 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1982 ISBN 3 499 16288 1 S 39 Klaus D Patzwall Der Blutorden der NSDAP Verlag Militaria Archiv Klaus D Patzwall Hamburg 1985 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blutorden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Blutorden In Verfassungsschutz de Rechtsextremismus Symbole Zeichen und verbotene Organisationen PDF S 57 Einzelnachweise Bearbeiten Zur Verwendung des Hakenkreuzes ab 1933 auf verfassungsschutz brandenburg de PDF ab S 11 Memento des Originals vom 16 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verfassungsschutz brandenburg de Siehe auch Die Verleihung des Blutordens Durchfuhrungsbestimmungen des Reichsschatzmeisters Antrag Prufung und Verleihung Veroffentlicht im Volkischen Beobachter vom 1 September 1938 vgl Kurt Pfeiffer Der Fuhrer bei den alten Marschierern Litzmannstadter Zeitung 9 November 1941 Wehrgesetz vom 23 Marz 1921 Siehe auch Edelleute als Trager des Ehrenzeichens vom 9 November 1923 beim Institut Deutsche Adelsforschung Historisches Lexikon Bayern Vgl dazu Helena Micheu Der nationalsozialistische Terror 1933 34 in Karnten mit seiner historisch politischen Vorgeschichte Diplomarbeit Universitat Klagenfurt 1999 S 62 81 Vgl dazu Heimo Halbrainer Was sich heute noch ereignet in Steiermark diese Sache wollen wir treffen Der Juliputsch 1934 vor dem Militargerichtshof in der Steiermark In Herbert Blatnik Hans Schafranek Hrsg Vom NS Verbot zum Anschluss Steirische Nationalsozialisten 1933 1938 Czernin Verlag Wien 2015 ISBN 978 3 7076 0554 9 S 316 Vgl Hans Buchheim Der Blutorden der NSDAP 29 Mai 1955 In Gutachten des Instituts fur Zeitgeschichte Selbstverlag des Instituts fur Zeitgeschichte 1958 S 322 323 Vgl Durchfuhrungsbestimmungen des Reichsschatzmeisters der NSDAP vom 27 August 1938 Walter Ziegler Hitlerputsch 8 9 November 1923 In Historisches Lexikon Bayerns Abgerufen am 7 Februar 2015 Im Gegensatz dazu nennt John R Angolia For Fuhrer and Fatherland Vol 2 Political amp civil awards of the Third Reich Bender San Jose Calif 1978 S 192 die Zahl von rund 6 000 Verleihungen Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4192336 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blutorden amp oldid 238899205