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Hans Emil Otto Graf von Sponeck 12 Februar 1888 in Dusseldorf 23 Juli 1944 in Germersheim war deutscher Generalleutnant der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Hans Graf von Sponeck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Militarkarriere 1 2 1 Zweiter Weltkrieg 1 2 2 Kritik 2 Auszeichnungen Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Er stammte aus der Familie der Grafen von Sponeck Seine Eltern waren der Rittmeister Emil August Joseph Anton von Sponeck 1850 1888 und dessen Ehefrau Maria geborene Courtin 1856 1927 Seine Kindheit war von militarischer Erziehung gepragt Der Sohn Hans Christof einer der ersten Kriegsdienstverweigerer war ein hochrangiger UN Diplomat Ein weiterer Sohn Hans Curt war 1941 als Hauptmann Staffelkapitan im Jagdgeschwader 5 der Luftwaffe Nach dem Ruckzug seines Vaters wurde ihm das Kommando uber seine Einheit entzogen Es erfolgte eine Versetzung zum Schnellkampfgeschwader 10 nach Caen 1 Militarkarriere Bearbeiten 1908 trat Sponeck in das Garde Grenadier Regiment Nr 5 der Preussischen Armee in Spandau ein und wurde als Leutnant und Adjutant des II Bataillons verwendet Wahrend des Ersten Weltkriegs wurde er 1915 als Regimentsadjutant zum Infanterie Regiment Nr 262 an die Ostfront versetzt in dem er spater auch als Kompaniechef Dienst tat 1916 folgte seine Verwendung im Generalstab des Gardekorps und 1917 beim Grossen Generalstab In der Zeit der Weimarer Republik in die Reichswehr ubernommen versah Sponeck seinen Dienst in verschiedenen Staben U a war er im Generalstab des Artilleriefuhrers III tatig und stieg bis 1934 zum Oberst auf 1937 trat er zur Luftwaffe uber und war dort Luftgaubefehlshaber in Berlin und Munchen In dieser Stellung am 1 Marz 1938 zum Generalmajor befordert kehrte Sponeck jedoch im Juli 1938 zum Heer zuruck und wurde im November zum Kommandeur der 22 Infanterie Division in Bremen ernannt 2 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges nahm Sponeck mit dieser Division am Uberfall auf Polen teil die spater zum Luftlandeeinsatz ausgebildet wurde Im Februar 1940 folgte seine Beforderung zum Generalleutnant Bei Beginn des Frankreichfeldzugs war seine Division am misslungenen Luftlandeunternehmen zur Einnahme von Den Haag beteiligt Am 14 Mai 1940 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen 3 Wahrend des Krieges gegen die Sowjetunion 1941 wurde er Kommandierender General des XXXXII Armeekorps und nahm im Rahmen der Heeresgruppe Sud an der Eroberung der Halbinsel Krim teil Ende Dezember sollte eine seiner Einheiten die 46 Infanterie Division die Halbinsel Kertsch halten Im Zuge der Kertsch Feodossijaer Operation landeten am 26 Dezember die 244 Schutzendivision und die 83 Marineinfanterie Brigade der Roten Armee unter Schutz starker Seestreitkrafte auf der Halbinsel der 46 Infanterie Division gelang es jedoch den Bruckenkopf abzuriegeln Als am 29 Dezember 1941 Teile der sowjetischen 44 Armee in Feodossija landeten bestand die Gefahr dass das deutsche XXXXII Armeekorps ruckwartig abgeschnitten wurde daher befahl Sponeck ohne Rucksprache mit seiner vorgesetzten Kommandobehorde der 11 Armee unter Erich von Manstein die Raumung der Halbinsel Kertsch Durch die schnelle Umsetzung des Befehls und den Abbau der Funkstellen machte er auch eine Rucknahme des Befehls durch die 11 Armee unmoglich Am 31 Dezember 1941 wurde Sponeck wegen seines eigenmachtigen Ruckzuges seines Kommandos enthoben und in Berlin vor ein Kriegsgericht unter Vorsitz von Hermann Goring gestellt In diesem Kriegsgerichtsverfahren wurden wichtige Zeugenaussagen nicht zugelassen und der Angeklagte musste wahrend der Verhandlungsdauer permanent stehen 1 Sponeck wurde am 23 Januar 1942 wegen fahrlassigen Ungehorsams im Felde zum Tode verurteilt Das Urteil wurde am 22 Februar 1942 durch Adolf Hitler in sechs Jahre Festungshaft umgewandelt Sponeck verbrachte seine Festungshaft im Militargefangnis in Germersheim Mehrfache Versuche Erich von Mansteins eine vollige Rehabilitierung des Generals Graf von Sponeck zu erwirken blieben indes erfolglos Seine Familie wurde in Sippenhaft genommen und seine Vermogenswerte beschlagnahmt Obwohl er keinen Kontakt zu den Attentatern des 20 Juli 1944 gehabt hatte wurde er am 23 Juli 1944 auf Befehl Himmlers mit aktiver Unterstutzung des Gauleiters Josef Burckel 4 ohne Urteil zum Exempel erschossen 2 Dieser demonstrative Mord sollte alle Offiziere zu unbedingtem Gehorsam auffordern Sponeck wurde in Germersheim beigesetzt Dies wurde indes erst nach Kriegsende bekannt 1952 wurde sein Leichnam dann auf dem Dahner Ehrenfriedhof beigesetzt Kritik Bearbeiten Der Historiker Gotz Aly sieht keine Distanz Sponecks zur Vernichtungspolitik des NS Systems Zwei Tage vor dem Angriff auf die Sowjetunion habe er einen Befehl erlassen judische Kriegsgefangene abzusondern und zu toten 5 Auszeichnungen Ehrungen Bearbeiten nbsp Stolperstein zum Gedenken an Hans von Sponeck 2007 2015 in Bremen Eisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 6 Preussische Rettungsmedaille am Band 6 Bayerischer Militarverdienstorden IV Klasse mit Schwertern 6 Ritterkreuz I Klasse des Friedrichs Orden mit Schwertern 6 Ritterkreuz II Klasse des Ordens vom Zahringer Lowen mit Schwertern 6 Lippisches Kriegsverdienstkreuz 6 Verwundetenabzeichen 1918 in Silber 6 Spange zum Eisernen Kreuz 1939 II und I Klasse Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 1940 Im Bremer Stadtteil Neue Vahr wurde die Graf Sponeck Strasse nach ihm benannt 2007 wurde vor seiner ehemaligen Dienstwohnung in Bremen Horn Lehe ein Stolperstein verlegt Nach der Veroffentlichung neuerer Forschungsergebnisse zur Rolle Hans von Sponecks bei der Judenvernichtung und bei Kriegsverbrechen wahrend des Russlandfeldzugs 7 wurde 2015 entschieden den Stolperstein zu entfernen Bevor die Entscheidung umgesetzt werden konnte wurde der Stein von Unbekannten entwendet 8 In Germersheim wurde die General Hans Graf Sponeck Kaserne seit 2012 Standort des Luftwaffenausbildungsbataillons sowie die Hans Graf Sponeck Strasse nach ihm benannt Im Juni 2015 wurde die Kaserne aus den oben genannten Grunden in Sudpfalz Kaserne umbenannt 9 In Neustrelitz hangt seit 1992 eine Gedenktafel am Zaun des Parkhauses einer Villa an der Parkstrasse 3 wo er von 1935 bis 1937 wohnte Literatur BearbeitenHeiner Mollers Sponeck Hans Emil Otto Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 736 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Graf von Sponeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hans von Sponeck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Historic de Biographie und Bilder chronik horn lehe de Biographie und Bilder Sponneck Godfrey Harry Rigsgreve The Sponneck Saga A family history O O Danemark 2002 darin Kapitel 12 Lieutenant General Hans von Sponeck Nachlass Bundesarchiv N 437Einzelnachweise Bearbeiten a b Am Himmel Europas Ausgabe 2009 S 303f ISBN 978 3 00 027503 6 a b Reinhard Stumpf Die Wehrmacht Elite Rang und Herkunftsstruktur der deutschen Generale und Admirale 1933 1945 Militargeschichtliche Studien Harald Boldt Verlag Boppard am Rhein 1982 ISBN 3 7646 1815 9 S 39f Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 714 Lothar Wettstein Josef Burckel 2009 S 540 Aly Gotz Warum die Deutschen Warum die Juden Gleichheit Neid und Rassenhass 1800 1933 Frankfurt 2012 Taschenbuch Ausgabe S 188 der Befehl abgedruckt in Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Bd 7 Besetzte sowjetische Gebiete unter deutscher Militarverwaltung Baltikum und Transnistrien bearb von Bert Hoppe Munchen 2011 S 124 126 a b c d e f g Rangliste des Deutschen Reichsheeres Mittler amp Sohn Verlag Berlin S 124 Erik Grimmer Solem Selbstandiges verantwortliches Handeln Generalleutnant Hans Graf von Sponeck 1888 1944 und das Schicksal der Juden in der Ukraine Juni Dezember 1941 In Militargeschichtliche Zeitschrift 72 2013 S 23 50 abgerufen am 26 August 2015 Stolperstein fur Wehrmachtsgeneral Sponeck entwendet senatspressestelle bremen de 26 Marz 2015 abgerufen am 27 Marz 2015 Aus der Sponeck wird die Sudpfalz Kaserne Bundeswehr Luftwaffe 22 Juni 2015 abgerufen am 26 August 2015 Normdaten Person GND 126861722 lobid OGND AKS VIAF 5936764 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sponeck Hans vonALTERNATIVNAMEN Sponeck Hans Emil Otto Graf von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant der Wehrmacht im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 12 Februar 1888GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 23 Juli 1944STERBEORT Germersheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans von Sponeck amp oldid 238435301