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Die 22 Infanterie Division zeitweise als 22 Luftlande Division ab Anfang 1945 als 22 Volksgrenadier Division benannt war eine Infanterie Division des Heeres der deutschen Wehrmacht 22 Infanterie DivisionTruppenkennzeichen ab 1943 in Anlehnung an die Speckflagge des Garnisonsstandortes Bremen Aktiv 15 Oktober 1935 bis 8 Mai 1945Staat Deutsches Reich NS Deutsches ReichStreitkrafte WehrmachtTeilstreitkraft HeerTruppengattung InfanterieTyp Infanterie DivisionGliederung GliederungGarnison BremenMotto Stolz Stark Treu KommandeureListe der Kommandeure Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1935 1939 Aufstellung und Mobilmachung 1 2 Polenfeldzug 1 3 Westfeldzug 1 4 Unternehmen Barbarossa 1 5 Zeitweiser Luftlande Status Einsatz in Nordafrika 1 6 Kreta 1 7 1942 1944 Kreta und Dodekanes 1 8 Festung Kreta 1 9 1944 1945 Teilnahme an Ruckzugskampfen auf dem Balkan und in Osterreich 2 22 Volksgrenadier Division 2 1 Kapitulation 3 Kriegsverbrechen 3 1 Anogia 4 Organisation 4 1 Kommandeure 4 2 Generalstabsoffiziere 4 3 Untergliederung 5 Bekannte Divisionsangehorige 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenGeschichte Bearbeiten1935 1939 Aufstellung und Mobilmachung Bearbeiten Die Division wurde am 15 Oktober 1935 in der Kaserne Stader Strasse in Bremen aufgestellt im August 1939 als Teil der 1 Aufstellungswelle mobilisiert Polenfeldzug Bearbeiten Im September 1939 war die Division beim Uberfall auf Polen eingesetzt Westfeldzug Bearbeiten Im Oktober 1939 wurden die Soldaten der Division zusammen mit Fallschirmjagern der 7 Flieger Division fur Luftlandeoperationen ausgebildet Sie wurde von September 1939 bis Mai 1940 in Polen und am Westwall eingesetzt sowie von Mai 1940 bis Juni 1941 in den Niederlanden Im Mai 1940 nahmen Teile der Division insbesondere mit Kradeinheiten und Infanterie bei Luftlandungen in Rotterdam A 1 und Den Haag Operation Fall Festung teil Unternehmen Barbarossa Bearbeiten Im Rahmen des Unternehmens Barbarossa des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion war die 22 Infanterie Division Teil der 11 Armee und operierte von Juni 1941 bis Juli 1942 im Sudabschnitt der Ostfront Im August 1941 ermoglichten die Pioniere der Division bei Beryslaw der 11 Armee den Ubergang uber den Dnepr Aufklarungseinheiten hatten am 26 August 1941 den Westteil der Ortschaft nach schweren Hauserkampfen eingenommen Dem Pionier Regiment 690 gelang danach unter schwerem sowjetischem Beschuss und Luftangriffen der Ubergang mit Sturmbooten uber den an dieser Stelle 700 Meter breiten Dnjepr Nach der gewaltsamen Einnahme eines Bruckenkopfes auf der ostlichen Seite errichteten die Pioniere bis zum 1 September 1941 bei Beryslaw eine Pontonbrucke fur den Ubergang der gesamten 11 Armee Die 22 Infanterie Division bekam in der Folge einen Frontabschnitt in der Nogaischen Steppe zugewiesen wo sie einen sowjetischen Gegenangriff abwehren musste Am 17 Oktober 1941 kampfte die Division um den Zugang auf die Krim in der Landenge von Perekop Nach Angriffen sowjetischer Iljuschin Schlachtflugzeuge verschanzte sich die Division zunachst in der deckungslosen Salzsteppe Am 18 Oktober 1941 drangen die Bataillone des IR 65 in das feindliche Stellungssystem ein wahrend der Angriff des IR 47 in Stacheldraht Hindernissen und schwerem Abwehrfeuer zusammenbrach Erst ein Entlastungsangriff des IR 16 ermoglicht die Ersturmung des Hugels der danach als Hunengrab von Assis bekannt wurde Am 9 Juni 1942 scheiterte der erste Versuch der Division unter Generalmajor Wolff das Sewastopol vorgelagerte Fort Stalin zu erobern Der Versuch wurde am 13 Juni 1942 vom IR 16 wiederholt Die sowjetischen Bunkerstellungen der zweiten Verteidigungslinie wurden bis zum 17 Juni 1942 einzeln mit Unterstutzung der Pioniere und Flammenwerfern in hartem Nahkampf eingenommen Wenig spater eroberten das IR 65 das Fort Sibirien und das IR 16 die Forts Ural und Wolga als letzte Hindernisse so dass die Division als erster deutscher Verband die Sewernaja Bucht erreichen konnte Zeitweiser Luftlande Status Einsatz in Nordafrika Bearbeiten Nach Teilnahme an der Krim Kampagne und der Eroberung Sewastopols erlangte die Division die in der Sowjetunion als reine Infanterie Einheit eingesetzt wurde erneut den Luftlande Status und erhielt daruber hinaus die Eignung mot trop motorisierte Einheit fur den Einsatz in den Tropen geeignet da sie zur Verlegung nach Nordafrika vorgesehen war Am 30 Marz 1942 wurde sie mit neun Bataillonen mit 50 der Gefechtsstarke und vollstandiger Divisionsartillerie als zur Abwehr voll geeignet eingestuft Fur Offensivaufgaben musste sie aufgefrischt werden Kreta Bearbeiten Im August 1942 wurde die Division nach Griechenland verlegt und bekam auf Kreta den Auftrag der Kustensicherung und Besatzung der Insel Am 1 Oktober 1942 verlor die 22 ID den Luftlande Status Das Grenadier Regiment 47 und die II AR 22 wurden zur Kampfgruppe Buhse zusammengefasst dann im Oktober 1942 nach Nordafrika verlegt und der 5 Panzerarmee unterstellt Am 26 Februar 1943 wurde die Einheit in Panzergrenadier Regiment 47 umbenannt und der 21 Panzer Division unterstellt Im Mai 1943 wurde das Regiment bei Tunis vernichtet 1942 1944 Kreta und Dodekanes Bearbeiten Die Division war von Juli 1942 bis September 1944 auf Kreta und auf dem Dodekanes eingesetzt Die auf Kreta verbliebenen Teile der Division eroberten im Oktober 1943 unter dem Kommando von Generalleutnant Friedrich Wilhelm Muller die agaischen Inseln Kalymnos Leros Kos alle im Dodekanes und Samos im sogenannten Dodekanes Feldzug im Kampf gegen italienische und britische Truppen Festung Kreta Bearbeiten Am 26 April 1944 wurde Generalmajor Heinrich Kreipe Nachfolger Mullers als Divisionskommandeur von einem Spezialkommando der britischen SOE entfuhrt und nach Grossbritannien gebracht Muller wurde zuruckbeordert und zum Kommandanten der sogenannten Festung Kreta ernannt und liess blutige Vergeltung an mehreren kretischen Dorfern veruben darunter Anogia Die Division verblieb bis zum September 1944 auf Kreta bis sie wahrend des deutschen Ruckzugs aus Griechenland evakuiert wurde 1944 1945 Teilnahme an Ruckzugskampfen auf dem Balkan und in Osterreich Bearbeiten Sie nahm danach von September 1944 bis Marz 1945 auf dem Balkan und in Osterreich an den deutschen Ruckzugskampfen teil 22 Volksgrenadier Division BearbeitenIm Marz 1945 wurde sie in 22 Volksgrenadier Division umbenannt Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Division im Ruckzug zur Drau Kapitulation Bearbeiten Die Masse der Division geriet erst nach dem Waffenstillstand am 11 Mai 1945 in jugoslawische Gefangenschaft Die ruckwartigen Teile der Division ergaben sich bei Klagenfurt den Briten Kriegsverbrechen BearbeitenWie bei den meisten kriegerischen Handlungen des Zweiten Weltkrieges sind gezielt und ungezielt durch Kommbatanten auf Befehl und auch ohne Befehl Handlungen begangen worden welche heute eindeutig als Kriegsverbrechen bewertet werden Anogia Bearbeiten Angehorige der Division fuhrten im Sommer 1944 eine Suhne Aktion gegen die griechische Bevolkerung des Dorfes Anogia durch Am 13 August 1944 zerstorten sie das Dorf als Vergeltung fur die von Patrick Leigh Fermor organisierte Entfuhrung des deutschen Generalmajors Heinrich Kreipe Kommandeur der 22 Infanterie Division Der Befehl lautete das ganze Dorf solle vollig zerstort und jeder mannliche Einwohner im Umkreis von einem Kilometer um das Dorf getotet werden Organisation BearbeitenKommandeure Bearbeiten Dienstzeit Dienstgrad Name15 Oktober 1935 bis 10 November 1938 Generalleutnant Adolf Strauss10 November 1938 bis 10 Oktober 1941 Generalmajor Generalleutnant Hans Graf von Sponeck10 Oktober 1941 bis 1 August 1942 Generalmajor Ludwig Wolff1 August 1942 bis 28 September 1942 Generalmajor Friedrich Wilhelm Muller28 September 1942 bis 5 Oktober 1942 Oberst Hans Baethmann m st F b 5 Oktober 1942 bis 20 Oktober 1943 Generalleutnant Friedrich Wilhelm Muller20 Oktober 1943 bis 1 Februar 1944 Oberst Hans Baethmann m st F b 1 Februar 1944 bis 15 Februar 1944 Generalleutnant Friedrich Wilhelm Muller15 Februar bis 26 April 1944 Generalmajor Heinrich Kreipe1 Mai 1944 bis 15 April 1945 Generalleutnant Helmut Friebe16 April 1945 bis 15 Mai 1945 Generalmajor Gerhard KuhneGeneralstabsoffiziere Bearbeiten Dienstzeit Dienstgrad Name15 Oktober 1935 bis 5 Juli 1937 Oberstleutnant Kurt Waeger5 Juli 1937 bis 1 Marz 1939 Major Theodor Busse1 Marz bis 26 August 1939 Oberstleutnant Werner Ehrig26 August 1939 bis 1 Juni 1943 Oberstleutnant Heinz Langmann1 Juni 1943 bis 15 Februar 1944 Oberstleutnant Hans Joachim Liesong5 Marz 1944 bis Marz 1945 Oberstleutnant Rolf EwaldUntergliederung Bearbeiten Veranderungen in der Gliederung der 22 Infanterie Division von 1939 bis 1945 1939 1942 1943 1945Infanterie Regiment 16 A 2 Grenadier Regiment 16Infanterie Regiment 47 Grenadier Regiment 47Infanterie Regiment 65 Grenadier Regiment 65Artillerie Regiment 22Pionier Bataillon 22Panzerabwehr Abteilung 22 Panzerjager Abteilung 22Nachrichten Abteilung 22Aufklarungs Abteilung 22 A 3 Panzer Aufklarungs Abteilung 122Beobachtungs Abteilung 22Fla Bataillon mot 22Feldersatz Bataillon 22Infanterie Divisions Nachschubfuhrer 22Das Artillerie Regiment 22 bestand aus der I bis III Abteilung sowie der I AR 58 Bekannte Divisionsangehorige BearbeitenHans Graf von Sponeck 1888 1944 von 1938 bis 1941 Divisionskommandeur wurde der Mitverschworung am Attentat vom 20 Juli 1944 beschuldigt und 1944 hingerichtet Johann Freihsler 1917 1981 von 1970 bis 1971 Bundesminister fur Landesverteidigung Osterreichs Friedrich Hohn 1908 1944 Kommunalpolitiker und hauptamtlicher Landrat im Landkreis Bersenbruck Horst Scheibert 1918 2010 Autor Gottfried Schreiber 1918 2003 von 1975 bis 1987 Prasident der Landestierarztekammer Hessen Ludwig Stubbendorff 1906 1941 Olympiasieger im Reitsport Hermann Wulf 1915 1990 von 1965 bis 1971 als Brigadegeneral des Heeres der Bundeswehr Kommandeur der Heeresoffizierschule IILiteratur BearbeitenBruns Grenadier Regiment 16 1939 1945 Weg des Feldregiments im 2 Weltkrieg Aufzeichnungen nach Tagebucherinnerungen seines letzten Kdrs Oberstlt d R Bruns Selbstverlag Potenburg 1959 Blessmann Die Geschichte der I A R 58 Oldenburg 1983 Die Geschichte der I A R 58 im Textarchiv Internet Archive Rudolf Buhse Aus der Geschichte des Grenadier Regiments 47 Zusammenfassung von 42 Beitragen der Jahre 1951 1965 in Mitteilungsblatt f d Kameraden des ehem Gren Rgts 47 1982 Werner Haupt Die deutschen Infanterie Divisionen 1 50 Podzun Pallas Verlag Friedberg 1991 ISBN 3 7909 0413 9 Friedrich August von Metzsch Die Geschichte der 22 Infanterie Division 1939 1945 Die Deutschen Divisionen 1939 1945 Band 22 Teil 4 H H Podzun Kiel 1952 DNB 453349935 LCCN 90 016426 Bruce Quarrie German Airborne Divisions Blitzkrieg 1940 1941 Osprey Publishing 2004 ISBN 978 1 84176 571 6 Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 2 Auflage Band 4 Die Landstreitkrafte 15 30 Biblio Verlag Osnabruck 1976 ISBN 3 7648 1083 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 22 Infanterie Division Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historic deAnmerkungen Bearbeiten Festung Holland trug bis zum 15 Oktober 1935 den Namen Infanterie Regiment Oldenburg wurde am 6 August 1942 als Kradschutzen Bataillon 13 reorganisiert Infanterie Divisionen der Wehrmacht 1 Aufstellungswelle 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 44 45 46 50 Volksgrenadier Divisionen der Wehrmacht 6 9 12 16 18 19 22 26 31 36 45 46 47 61 62 78 79 98 167 211 212 246 256 257 271 272 276 277 278 320 326 334 337 340 347 349 352 361 363 462 541 542 544 545 547 548 549 551 553 558 559 560 561 562 563 564 565 566 567 568 569 570 571 572 573 574 575 576 577 578 579 580 581 582 583 584 585 586 587 588 708 Luftlande Infanterie Divisionen der Wehrmacht 22 Luftlande Infanterie Division 91 Luftlande Infanterie Division Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 22 Infanterie Division Wehrmacht amp oldid 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