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Gustav Koenigs 21 Dezember 1882 in Dusseldorf 15 April 1945 in Potsdam eigentlich Gustav Hermann Wilhelm August Koenigs war ein deutscher Verwaltungsjurist der von den Verschworern des 20 Juli 1944 als Reichsverkehrsminister vorgesehen war Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und fruhe Jahre 2 Staatssekretar im RVM 3 Parteimitgliedschaft 4 Familie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusbildung und fruhe Jahre BearbeitenKoenigs Vater war ebenfalls preussischer Verwaltungsbeamter Da der Vater spater an das preussische Ministerium fur Handel und Gewerbe wechselte wuchs Koenigs in Berlin auf wo er in Schoneberg die Schule besuchte Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg im Breisgau Bonn und Berlin schlug Koenigs dem vaterlichen Vorbild folgend ebenfalls die Laufbahn eines preussischen Verwaltungsbeamten ein Nach seinem Referendariat war er ab 1909 auf verschiedenen Posten im Kreis Blumenthal seiner Geburtsstadt Dusseldorf sowie in Nauen tatig 1920 wechselte er als Ministerialrat in die Abteilung fur Wasserstrassen beim preussischen Ministerium der offentlichen Arbeiten Mit dem Wechsel der Zustandigkeit fur die Wasserstrassen ging Koenigs bald darauf zum Reichsverkehrsministerium RVM wo er am 1 April 1921 zum Ministerialdirigenten befordert und zum Leiter der Abteilung fur Binnen und Seeschifffahrt ernannt wurde Staatssekretar im RVM BearbeitenAm 30 Dezember 1931 wurde er Staatssekretar im zu dieser Zeit von Theodor von Guerard geleiteten Verkehrsministerium Auch unter Guerards Nachfolgern Gottfried Treviranus und Paul von Eltz Rubenach behielt er diese Position Da die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft entsprechend den Regelungen des Dawes Plans eine eigenstandige Gesellschaft war war das RVM vor allem fur die Bereiche Luftfahrt Kraftverkehr Schifffahrt und Wasserbau zustandig im Eisenbahnbereich beschrankten sich die Zustandigkeiten auf administrative und technische Aufsichtsfunktionen Zusammen mit Minister Eltz Rubenach blieb Koenigs auch nach dem 30 Januar 1933 in seinem Amt Bereits 1933 unterzeichnete Koenigs erste gegen Juden und Sozialdemokraten gerichtete Erlasse 1 Das RVM verlor in der Folgezeit einen Teil seiner Kompetenzen durch Ausgliederung der Luftfahrt in das neue Reichsluftfahrtministerium von Hermann Goring und des Fernstrassenbaus an Fritz Todt als Generalinspektor fur das deutsche Strassenwesen Wahrend des sogenannten Rohm Putschs am 30 Juni 1934 wurde der Abteilungsleiter fur Schifffahrt im RVM und Leiter der Katholischen Aktion Erich Klausener von einem SS Kommando an seinem Arbeitsplatz im Ministerium ermordet Der dadurch erheblich eingeschuchterte Koenigs bat daraufhin bei Eltz Rubenach um seine Entlassung Dieser uberredete ihn jedoch zum Verbleib im Amt 2 Im Januar 1935 wurde Koenigs als Nachfolger von Carl Friedrich von Siemens Prasident des Verwaltungsrats der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft Am 30 Januar 1937 lehnte Minister Eltz Rubenach die Verleihung des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP ab und musste daraufhin zurucktreten Hitler nahm den Wechsel zum Anlass mit dem Gesetz zur Neuregelung der Verhaltnisse der Reichsbank und der Deutschen Reichsbahn die Reichsbahn wieder in die direkte Verwaltung des Reiches zu ubernehmen Die Hauptverwaltung der Reichsbahn wurde Teil des Reichsverkehrsministeriums neuer Verkehrsminister wurde der Reichsbahn Generaldirektor Julius Dorpmuller Als neuer leitender Staatssekretar ubernahm der bereits 1931 der NSDAP beigetretene Wilhelm Kleinmann die Leitung der Eisenbahnabteilungen dem eigentlich dienstalteren Koenigs verblieben als zweitem Staatssekretar die Abteilungen fur Schifffahrt Wasserbau und Kraftverkehr Im Februar 1940 nach Beginn des Zweiten Weltkriegs trat Koenigs als Staatssekretar zuruck angeblich auf Druck der Partei 3 Seine Stelle wurde nicht erneut besetzt und Staatssekretar Kleinmann ubernahm seine Abteilungen Anschliessend wurde er als Treuhander mit der Verwaltung des Stahlkonzerns ARBED in Luxemburg als Feindvermogen beauftragt in dieser Funktion kam es bald zu Spannungen mit dem dortigen Gauleiter und Chef der Zivilverwaltung Gustav Simon Dennoch zog Koenigs 1943 nach Esch sur Alzette nachdem seine Berliner Wohnung ausgebombt worden war In Berlin hatte Koenigs lose gesellschaftliche Kontakte zu Vertretern des konservativen Widerstands gegen den Nationalsozialismus so zu Carl Friedrich Goerdeler Ulrich von Hassell und Johannes Popitz Goerdeler fuhrte Koenigs als moglichen Verkehrsminister oder Staatssekretar auf einer seiner Kabinettslisten allerdings ist nicht bekannt ob Koenigs davon wusste Nach dem gescheiterten Attentat vom 20 Juli 1944 wurde Koenigs von der Gestapo verhaftet und bis Weihnachten 1944 im KZ Ravensbruck festgehalten Kurz nach seiner Freilassung starb Koenigs am 15 April 1945 bei einem Luftangriff in Potsdam Nach dem Krieg wurde Koenigs in Wurdigung seines Wirkens fur die Binnenschifffahrt Namenspatron fur eine Binnenschiffsklasse das Gustav Koenigs Schiff Parteimitgliedschaft BearbeitenWahrend der Weimarer Republik war Koenigs Mitglied der Deutschen Volkspartei DVP unter Gustav Stresemann Nach 1933 blieb Koenigs zunachst parteilos trat dann aber zum 30 Januar 1938 in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 5 501 056 4 Familie BearbeitenAus der ersten Ehe mit Ingeborg Lange ging ein Sohn Folkmar Koenigs 1916 2009 5 hervor der seinem Vater in die juristische Laufbahn folgte und langjahrig eine Professur fur Handels und Kartellrecht an der TU Berlin innehatte In zweiter Ehe war er verheiratet mit Konstanze von Kaler zu Lanzenheim die mit Fritz von der Lancken freundschaftlich verbunden war Gustav Koenigs war ein Neffe des Landrats Max Richard Walther Koenigs des Bankiers Ernst Friedrich Wilhelm Koenigs sowie des Chemikers Franz Wilhelm Koenigs Literatur BearbeitenAlfred Gottwaldt Diana Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt Die antijudische Politik des Reichsverkehrsministeriums zwischen 1933 und 1945 Forschungsgutachten erarbeitet im Auftrag des Bundesministeriums fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung Hentrich amp Hentrich Teetz 2007 ISBN 978 3 938485 64 4 Schriftenreihe des Centrum Judaicum 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gustav Koenigs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Zeitungsartikel uber Gustav Koenigs in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Alfred Gottwaldt Diana Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt Die antijudische Politik des Reichsverkehrsministeriums zwischen 1933 und 1945 Forschungsgutachten erarbeitet im Auftrag des Bundesministeriums fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung Hentrich amp Hentrich Teetz 2007 S 22 Alfred Gottwaldt Diana Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt Die antijudische Politik des Reichsverkehrsministeriums zwischen 1933 und 1945 Forschungsgutachten erarbeitet im Auftrag des Bundesministeriums fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung Hentrich amp Hentrich Teetz 2007 S 95 Alfred Gottwaldt Diana Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt Die antijudische Politik des Reichsverkehrsministeriums zwischen 1933 und 1945 Forschungsgutachten erarbeitet im Auftrag des Bundesministeriums fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung Hentrich amp Hentrich Teetz 2007 S 98 Alfred Gottwaldt Diana Schulle Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt Die antijudische Politik des Reichsverkehrsministeriums zwischen 1933 und 1945 Forschungsgutachten erarbeitet im Auftrag des Bundesministeriums fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung Hentrich amp Hentrich Teetz 2007 S 97 Karolin Steinke Folkmar Koenigs Geb 1916 tagesspiegel de vom 4 September 2009 Memento vom 11 September 2012 im Webarchivarchive today abgerufen am 4 September 2009 Normdaten Person GND 133529576 lobid OGND AKS VIAF 65198900 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koenigs GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsjurist und StaatssekretarGEBURTSDATUM 21 Dezember 1882GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 15 April 1945STERBEORT Potsdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Koenigs amp oldid 233062185