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Max Leibbrand geboren 15 Juni 1882 in Sigmaringen gestorben 7 August 1946 in Bielefeld war ein deutscher Ingenieur und Eisenbahnmanager Nach dem Ingenieursstudium trat er in den Dienst der Preussischen Staatseisenbahnen Von 1932 bis 1942 gehorte er dem Vorstand der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft bis 1937 bzw der Deutschen Reichsbahn ab 1937 an Ab Juni 1945 war er bis zu seinem Tod Leiter der Reichsbahn Generaldirektion in der Britischen Besatzungszone Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWahrend seines Studiums wurde er in Darmstadt Mitglied der Studentenverbindung Gesellschaft Burg 1 Nach dem Bauingenieursstudium trat Leibbrand als Regierungsbaufuhrer in den Dienst der Preussischen Staatseisenbahnen 1910 bestand er die Prufung zum Regierungsbaumeister 1912 wurde er als Hilfsarbeiter in das fur die Eisenbahnen zustandige Ministerium der offentlichen Arbeiten versetzt Wahrend des Ersten Weltkriegs leistete Leibbrand Kriegsdienst Er wurde nach dem Ende des Kaiserreichs ab 1919 als Referent in das neugegrundete Reichsverkehrsministerium RVM ubernommen Kurzzeitig war Leibbrand ab 1921 Betriebsamtsvorsteher bei der Reichsbahn in Elberfeld ging aber 1923 als Referent zuruck in das RVM Im Zuge der Umsetzung des Dawes Plans wurde fur die neugegrundete Deutsche Reichsbahn Gesellschaft 1924 aus dem RVM eine eigenstandige Reichsbahn Hauptverwaltung ausgegliedert in der er das Referat 23 Oberste Betriebsleitung und Guterzugfahrplan ubernahm 1930 wurde Leibbrand Prasident der aufgrund ihrer Kohlegruben bedeutsamen Reichsbahndirektion Essen Zwei Jahre spater holte ihn Reichsbahn Generaldirektor Julius Dorpmuller der fruher ebenfalls Direktionsprasident in Essen gewesen war als Leiter der Betriebs und Bauabteilung der Reichsbahn Hauptverwaltung nach Berlin Zugleich wurde er mit Ubernahme dieses Postens Mitglied im Vorstand der Reichsbahn Gesellschaft In seiner neuen Funktion setzte er sich besonders fur die Einfuhrung von Verbrennungstriebwagen bei der Reichsbahn ein Er war unter anderem fur die Einfuhrung des neuen Netzes der Schnelltriebwagen basierend auf den positiven Erfahrungen mit dem Fliegenden Hamburger zustandig 2 1931 1932 wurde ihm die Ehrendoktorwurde Dr Ing E h der TH Darmstadt verliehen 3 Die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft wurde 1937 mit dem Gesetz zur Neuregelung der Verhaltnisse der Reichsbank und der Deutschen Reichsbahn von einer eigenstandigen Gesellschaft zuruck in die direkte Verwaltung durch das Reich ubernommen die Hauptverwaltung der Reichsbahn ging im RVM auf Leibbrand erhielt den Rang eines Ministerialdirektors und Leiters der Betriebs und Bauabteilung E II im RVM seine Aufgaben als oberster Betriebsleiter der Reichsbahn blieben weitgehend gleich Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der NSDAP Mitgliedsnummer 4 363 242 Seiner Abteilung zugeordnet war unter anderem das Referat 21 Massenbeforderung das ab 1940 fur die Organisation und Fahrplanung der von der SS bestellten Sonderzuge zur Deportation von Juden aus Deutschland zustandig war 4 Nach dem Uberfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 kam es im Spatherbst 1941 zu einer ernsthaften Transportkrise an der Ostfront Da die sowjetischen Eisenbahner den Grossteil ihres Rollmaterials zerstoren oder in Sicherheit bringen konnten musste die Reichsbahn zur Sicherung des Nachschubs das Schienennetz auf die mitteleuropaische Normalspur umspuren und mit ihren eigenen Lokomotiven bedienen Diese waren nicht fur die klimatischen Verhaltnisse in Russland ausgelegt und froren reihenweise ein Zunachst wurde der gesamte Eisenbahnbetrieb hinter der Front im Januar 1942 durch Adolf Hitler der Verantwortung der Wehrmacht entzogen und dem RVM ubertragen Diese Massnahme konnte die Transportprobleme nicht beheben Auf Betreiben Albert Speers der die Reichsbahnfuhrung als uberaltert und unflexibel ansah musste im Mai 1942 zunachst Wilhelm Kleinmann der bisherige Staatssekretar im RVM seinen Posten fur den erst 37 Jahre alten Albert Ganzenmuller raumen Auch Max Leibbrand musste zwei Monate spater seinen Posten zugunsten des acht Jahre jungeren Gustav Dilli verlassen Er ubernahm Aufgaben in der Planung der Hitlerschen 3 Meter Breitspurbahn die der Erschliessung und Ausbeutung der eroberten Ostgebiete dienen sollte Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs im Mai 1945 wurde Leibbrand von den Alliierten zunachst verhaftet Verkehrsminister Dorpmuller hatte ihn in seinen Ausarbeitungen fur die Alliierten allerdings als einen moglichen Nachfolger empfohlen Die Alliierten griffen in der Folgezeit wiederholt auf Dorpmullers Vorschlage zuruck so auch bei Leibbrand 5 Er wurde aus der Internierung bereits im Juli 1945 entlassen und ubernahm die Position des Generaldirektors der Reichsbahn fur die britische Besatzungszone mit Sitz in Bielefeld Knapp ein Jahr spater starb er uberraschend nach einem Schlaganfall 6 sein Nachfolger wurde Fritz Busch 7 Der Verkehrsplaner Kurt Leibbrand 1914 1985 war sein Sohn Literatur BearbeitenAlfred Gottwaldt Die Reichsbahn und die Juden 1933 1939 Antisemitismus bei der Eisenbahn in der Vorkriegszeit Marix Verlag Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 86539 254 1 S 437 438 Kurzbiographie Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max Leibbrand im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiographie auf den Seiten des BundesarchivsEinzelnachweise Bearbeiten Der Schwarze Ring Mitgliederverzeichnis Darmstadt 1930 S 7 Alfred C Mierzejewski Geschwindigkeit als Konzept Schnelle Zuge in der Planung der Reichsbahn 1920 1945 In Hans Liudger Dienel Hrsg Helmuth Trischler Hrsg Geschichte der Zukunft des Verkehrs Verkehrskonzepte von der Fruhen Neuzeit bis zum 21 Jahrhundert Beitrage zur Historischen Verkehrsforschung des Deutschen Museums Campus Verlag Frankfurt New York 1997 S 208 222 hier S 209 ff Die Bautechnik 10 Jahrgang Heft 2 8 Januar 1932 S 28 Andreas Engwert Susanne Kill Hrsg Sonderzuge in den Tod Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn Eine Dokumentation der Deutschen Bahn AG Bohlau Koln 2009 ISBN 978 3412203375 S 50 Anthony James Nicholls Zusammenbruch und Wiederaufbau Die Reichsbahn wahrend der Besatzungszeit In Lothar Gall Manfred Pohl Hrsg Die Eisenbahn in Deutschland Von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 45817 3 S 246 DER SPIEGEL 44 1948 Puffer Tage Dann ist die Reichsbahn pleite Alfred Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn Die Ara des Reichsverkehrsministers Julius Dorpmuller 1920 1945 EK Verlag Freiburg 2009 ISBN 978 3 88255 726 8 S 230Normdaten Person GND 133544826 lobid OGND AKS VIAF 3665486 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leibbrand MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher EisenbahnmanagerGEBURTSDATUM 15 Juni 1882GEBURTSORT SigmaringenSTERBEDATUM 7 August 1946STERBEORT Bielefeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Leibbrand amp oldid 233450393