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Das Tannenberg Denkmal offiziell Tannenberg Nationaldenkmal ab 1935 Reichsehrenmal Tannenberg wurde von 1924 bis 1927 bei Hohenstein dem heutigen polnischen Olsztynek in der Provinz Ostpreussen errichtet Es erinnerte an die Schlacht bei Tannenberg 1410 wahrend der Litauerkriege des Deutschen Ordens die Tannenbergschlacht im August 1914 und die Schlacht an den Masurischen Seen im September 1914 Pioniere der Wehrmacht sprengten das Denkmal im Januar 1945 vor der anruckenden Roten Armee Von 1934 bis 1945 standen die Sarge Paul von Hindenburgs und seiner Frau Gertrud in einer Gruft im Hindenburgturm des Denkmals Tannenberg Denkmal Juni 1940Tannenberg Denkmal Deutsches Reich Lage des Tannenberg Denkmals Inhaltsverzeichnis 1 Benennung und Ort 2 Grunwald bzw Tannenbergmythos 3 Errichtung 4 Tannenberg Nationaldenkmal 5 Reichsehrenmal Tannenberg 6 Tannenbergfahrt 7 Ende 8 Siehe auch 9 Einzelnachweise 10 Literatur 11 WeblinksBenennung und Ort Bearbeiten nbsp Trauerfeier fur Reichsprasident Paul von Hindenburg am 7 August 1934Die Erste Schlacht bei Tannenberg im Polnischen Schlacht bei Grunwald Bitwa pod Grunwaldem genannt wurde 1410 zwischen dem Deutschen Orden und der Polnisch Litauischen Union bei Grunfelde heute Grunwald einem Dorf zwischen Tannenberg Stebark und Ludwigsdorf Lodwigowo geschlagen Die nachstgelegene Stadt war Gilgenburg Dabrowno Die Geschichtsschreibung des Deutschen Ordens nannte die Schlacht schlicht grossen streyth den grossen Streit In Banderia Prutenorum und den Annales mehrere Jahrzehnte spater von Jan Dlugosz verfasst wird die Schlacht in Latein nicht als Schlacht von Grunfelde sondern als Schlacht von Grunwald bezeichnet Die Benennung Grunwald hatte Dlugosz falschlicherweise der in lateinischen Urkunden verwendeten Ortsbezeichnung Grunenvelt entlehnt Dlugosz war es jedoch auch der die Ritter des Deutschen Ordens ruckwirkend als Preussen bezeichnete und damit den historischen Bruckenschlag zwischen dem Ordensstaat und dem Preussischen Konigreich fur die polnische Geschichtsschreibung legte Der im Litauischen verwendete Name Zalgiris abgewandelt von zalia giria Gruner Wald ist eine schlichte Ubersetzung der Ortsbezeichnung Grunwald Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kam Grunfelde zu Polen und wurde mit Verweis auf die Schlachtenbenennung im Polnischen in Grunwald umbenannt Deutschsprachige Publikationen verwenden den Namen Tannenberg 1 2 bei Ubersetzung in slawische Sprachen kommt Grunwald zum Zuge 3 oder es werden gleich drei Namen aufgelistet 4 Die Zweite Schlacht bei Tannenberg war eine Schlacht des Ersten Weltkrieges die in der Gegend sudlich von Allenstein Olsztyn in der Provinz Ostpreussen stattfand Dabei handelte es sich um eine Kesselschlacht die ein sehr weites Territorium mit einbezog Der Ring des Kessels zog sich kurz vor der Kapitulation der russischen 2 Armee uber die Ortschaften Hohenstein Olsztynek Neidenburg Nidzica Willenberg Wielbark Ortelsburg Szczytno und Passenheim Pasym Der Ort der historischen Tannenberg Schlacht von Hohenstein ca 14 Kilometer entfernt lag in der Endphase ausserhalb des Geschehens war aber anfangs mit einbezogen Hindenburg selbst sprach in seiner an die deutsche 8 Armee gerichteten Ansprache von den Gefechten zwischen Allenstein und Neidenburg Auch im kaiserlichen Gluckwunschtelegramm wurde die Bezeichnung Schlacht bei Allenstein genutzt Nachtraglich wurde auf Initiative Hindenburgs und unter Mitwirkung Erich Ludendorffs und Max Hoffmanns jedoch die Bezeichnung Schlacht bei Tannenberg propagiert um die Niederlage der Ritter des Deutschen Ordens gegen die Polnisch Litauische Union 1410 uberstrahlen zu lassen 5 6 7 Grunwald bzw Tannenbergmythos Bearbeiten nbsp Die Schlacht bei Grunwald Historiengemalde von Jan Matejko Der Grunwaldmythos der nach der Reichsgrundung von 1871 einen enormen Bedeutungsgewinn erfuhr wurde zu einem beliebten Sujet der polnischen Malerei und Literatur In Deutschland wurde der Tannenbergmythos als Gegenbewegung beim Sieg uber die russischen Truppen im August 1914 mit der Schlacht von 1410 verknupft Der Sieg von 1914 spielte eine wichtige Rolle im Hindenburgkult und das Nationaldenkmal Tannenberg wurde zum Ort grosser deutschnationaler und nationalsozialistischer Feiern Das erste Mal wurde Grunwald in der Literatur wie Adam Mickiewicz Versepos Konrad Wallenrod als historisches Sujet genutzt um Kritik an der aktuellen russischen Politik in ein unverdachtiges historisches Gewand zu kleiden Mickiewicz verlegte den aktuellen polnisch russischen Konflikt ins Mittelalter verwandelte die Russen in deutsche Ordensritter und umging damit die russische Zensur Karol Szajnochas Geschichtserzahlung Jadwiga i Jagiello die auf Jan Dlugosz Annalen beruhte wie auch das erste Buch uber die Krzyzacy Kreuzritter von Jozef Ignacy Kraszewski aus dem Jahr 1874 damonisierte die Ordensritter Als sich im Bismarckschen Kulturkampf der Druck auf die katholische Kirche und die polnische Sprache erhohte war die Ruckbesinnung auf Grunwald naheliegend Der Maler Jan Matejko und der Schriftsteller Henryk Sienkiewicz pragten den politischen Mythos entscheidend Matejko zieht den Zuschauer in das Kampfgeschehen hinein Nach eigenem Bekunden hatte Matejko das Gemalde mit Wut auf die deutsche Polenpolitik gemalt Die Bevolkerung nahm das Gemalde an wahrend die professionelle Kunstkritik die Komposition kritisierte Das Gemalde inspirierte den spateren Literaturnobelpreistrager Henryk Sienkiewicz zu seinem patriotischen Roman Krzyzacy Sienkiewicz schilderte die Auseinandersetzung zwischen polnischer Krone und den Ordensrittern als Kampf zwischen Gut und Bose und zog eine direkte Linie zum polnisch deutschen Kulturkampf in der Provinz Posen Der Roman war ein grosser internationaler Erfolg und wurde in viele Sprachen ubersetzt Erstmals wurde der Jahrestag der Grunwaldschlacht im Jahre 1902 als Nationalfest begangen Die Organisatoren in Galizien reagierten damit auf die Verscharfung des polnisch deutschen Konflikts den Wreschener Schulstreik von 1901 die darauf folgenden Prozesse und die antipolnische Rede Kaiser Wilhelms II auf dem Johanniterfest auf der Marienburg 1902 Hohepunkt der Grunwaldbegeisterung war aber der 500 Jahrestag der Schlacht im Jahre 1910 der in Krakau stellvertretend fur alle Teilungsgebiete begangen wurde 150 000 Besucher nahmen an den dreitagigen Feiern teil Im protestantischen Preussen wurde dagegen der Deutsche Ritterorden bis ins 19 Jahrhundert hinein kritisch betrachtet Doch dann integrierte ihn Heinrich von Treitschke in die preussische Tradition als Verkorperung der deutschen Mission im Osten und als Beleg einer deutschen Kulturtragerrolle Die polnischen Feiern wurden im Deutschen Reich aufmerksam beobachtet Deutsche Historiker deuteten daraufhin Tannenberg als ehrenhafte und tragische Niederlage gegen einen heimtuckischen Feind Kennzeichnend dafur war die Inschrift des Jungingensteins der 1901 fur Ulrich von Jungingen auf dem Schlachtfeld aufgestellt wurde Im Kampf fur deutsches Wesen deutsches Recht starb hier der Hochmeister Ulrich von Jungingen am 15 Juli 1410 den Heldentod Errichtung BearbeitenDer zehn Tonnen schwere Gedenkstein der den Namen des damals gefallenen Hochmeisters des Deutschen Ordens tragt ist heute noch vorhanden Allerdings wurde er nach 1945 durch Polen mit der Vorderseite nach unten gesturzt so dass die deutsche Inschrift nicht mehr lesbar ist Zum funften Jahrestag der Schlacht schlug der Bund der Veteranen der Provinz Ostpreussen vor am Ort der Schlacht ein Denkmal zu bauen und die Gefallenen dort zu ehren Das Schlachtfeld war schliesslich das einzige des Weltkrieges das innerhalb des Reichsgebietes lag Fur die ostpreussische Bevolkerung war dies immer der Ort an dem der russische Vormarsch nach der deutschen Kriegserklarung vom 1 August 1914 der gewaltige Fluchtlingsstrome verursachte und empfindliche Kollateralschaden nach sich zog gestoppt wurde Somit war dies der Ort der Rettung des Vaterlandes Am 31 August 1924 fand die feierliche Grundsteinlegung in Hohenstein statt an der neben Hindenburg und Ludendorff insgesamt 60 000 Menschen teilnahmen die meisten Veteranen der nun genau zehn Jahre zuruckliegenden Schlacht Hindenburg begleitete seine zeremoniellen Hammerschlage auf den Grundstein mit dem Hammerspruch Den Gefallenen zum ehrenden Gedachtnis den Lebenden zu ernster Mahnung den kommenden Geschlechtern zur Nacheiferung 8 der im Wesentlichen der Inschrift des Nationaldenkmals auf dem Berliner Kreuzberg von 1821 entspricht Der Entwurf Titel Gode Wind dieses grossten deutschen Kriegsdenkmals stammte von den Berliner Architekten Walter und Johannes Kruger Sie hatten beim Wettbewerb 1925 unter 385 Einsendungen den ersten Preis errungen Die Architektur sollte an das neolithische Stonehenge und an das mittelalterliche oktogonale Castel del Monte erinnern Die Anlage ist im Grundriss oktogonal wobei sich jeweils in der Mitte der acht Ringmauerabschnitte ein 20 Meter hoher rechteckiger Turm aus roten Backsteinen erhebt Diesen Turme entgegen dem Uhrzeigersinn von 1 bis 8 nummeriert wurden verschiedene heroisierende Symbolfunktionen zugeordnet 9 1 Eingangsturm Aufenthaltsraum der Ehrenwache der Wehrmacht am Sarg Hindenburgs Verwaltungshaus des Denkmals An ihm hing eine bronzene Ehrentafel mit den Worten der Einweihungsrede von Hindenburg 2 Weltkriegsturm In ihm stand vom 7 August bis zum 2 Oktober 1935 der Sarg Hindenburgs 3 Ostpreussenturm diente der Darstellung der Wehrgeschichte Ostpreussens von der Fruhzeit bis zum Nationalsozialismus 4 Fahnenturm in ihm waren alle Fahnen der deutschen Regimenter die bei Tannenberg gekampft hatten ausgestellt In der Decke befand sich ein Lichtdurchlass in Form eines Eisernen Kreuzes 5 Hindenburgturm In diesem Turm der keine Zwischendecken besass befand sich eine 4 Meter hohe Hindenburg Statue und spater auch die Hindenburg Gruft Er stand gegenuber dem Einlass 6 Soldatenturm diente der besonderen Ehrung des deutschen Kampfers und zugleich als Aussichtsplattform 7 Weiheturm den Opfern des Weltkrieges gewidmet 8 Feldherrenturm Im ihm waren Bronzebusten der Befehlshaber der selbststandigen Truppenverbande in der Tannenbergschlacht aufgestellt Fur die vierzehn Stadtesteine die die Wappen der im Ersten Weltkrieg beschadigten ostpreussischen Stadte zeigten wurde farbiger Granit verwendet Zwischen dem Denkmal und dem Ort Hohenstein wurde ein 7 5 Hektar grosser Denkmalpark angelegt Die eigentliche Gedenkstatte bestand ursprunglich aus der im Inneren des Denkmals unter einem Grabhugel mit hohem Kreuz befindlichen Ruhestatte fur zwanzig unbekannte Soldaten Sie kompensierte teilweise das Fehlen eines zentralen Grabmals des unbekannten Soldaten in Deutschland nbsp Reiseprospekt von Allenstein mit dem NationaldenkmalTannenberg Nationaldenkmal BearbeitenAm 18 September 1927 weihte der fast achtzigjahrige seit Mai 1925 als Reichsprasident amtierende Paul von Hindenburg das Denkmal ein Es war als Sammlungspunkt konzipiert worden Massenveranstaltungen sollten im Denkmal abgehalten werden konnen wobei sich alles um das Kreuz scharen wurde welches in der Hofmitte uber den Soldatengrabern errichtet worden war Diesem Versammlungsgedanken Rechnung tragend waren auch in den Turmen 1 3 5 und 7 grosse Torbogen eingelassen Das Denkmal war den Himmelsrichtungen entsprechend ausgerichtet Das Eingangstor Tor 1 lag im Norden die anderen entsprechend im Westen Suden und Osten Die vier Wege aus den Himmelsrichtungen der Tore kommend kreuzten sich in der Mitte des Innenhofes auf dem das erwahnte Kreuz errichtet war Aber auch andere Veranstaltungen sollten nun im Geist Tannenbergs stattfinden Insbesondere die Jugend sollte in diesem Geist erzogen werden Dafur wurde zeitgleich mit dem Bau des Denkmals im Suden ein Sportplatz angelegt In der ausschliesslich durch Spenden finanzierten monumentalen Denkmalanlage hielt Hindenburg eine Rede die in Auszugen in Messing am rechten Eingangstor angebracht wurde Die Anklage dass Deutschland schuld sei an diesem Kriege weisen wir weist das deutsche Volk in allen seinen Schichten einmutig zuruck Nicht Neid Hass oder Eroberungslust gaben uns die Waffen in die Hand Der Krieg war uns vielmehr das ausserste mit dem schwersten Opfer verbundene Mittel der Selbstbehauptung einer Welt von Feinden gegenuber Reinen Herzens sind wir zur Verteidigung des Vaterlandes ausgezogen und mit reinen Handen hat das deutsche Heer das Schwert gefuhrt Deutschland ist jederzeit bereit dies vor unparteilichen Richtern nachzuweisen In den zahllosen Grabern welche Zeichen deutschen Heldentums sind ruhen ohne Unterschied Manner aller Parteifarbungen Sie waren damals einig in der Liebe und in der Treue zum gemeinsamen Vaterlande Darum moge an diesem Erinnerungsmale stets innerer Hader zerschellen es sei eine Statte an der sich alle die Hand reichen welche die Liebe zum Vaterlande beseelt und denen die deutsche Ehre uber alles geht Reichsehrenmal Tannenberg Bearbeiten nbsp Das Reichsehrenmal nach der Umgestaltung Zustand im Jahr 1944 nbsp Das Reichsehrenmal nach der Umgestaltung Zustand im Jahr 1944 seitliche Ansicht Das Tannenberg Denkmal war ein patriotischer Ort und ein nationaler Sammelpunkt gegen die Folgen des Versailler Vertrages die Ostpreussen besonders schwer betrafen Durch die Einrichtung des polnischen Korridors war die Provinz vom ubrigen Reich abgeschnitten und polnische Grenz und Zollbeamte bemuhten sich nach Kraften durch besonders penible Kontrollen den neuen Zustand deutlich zu machen Danzig war entgegen dem Willen seiner Bevolkerung zur Freien Stadt unter polnischer Oberhoheit gemacht worden und die Grenze Ostpreussens zu Polen verlief an der Weichsel nicht wie sonst international ublich in der Flussmitte sondern am rechten Ufer so dass die dort lebenden Bewohner keinen Zutritt zum Fluss hatten was allgemein als untragbar wahrgenommen wurde Im Nationalsozialismus entwickelte sich eine Um und Weiterdeutung Das zentrale Kreuz wurde entfernt Die Reichsstrasse 130 von Hohenstein nach Osterode von der aus bislang ein bequemer Zugang moglich war wurde im Bereich des Denkmals unterbrochen durch eine Umgehungsstrasse um Hohenstein herum ersetzt und der Zugangsweg bis zu dieser neuen Strasse verlangert 10 wodurch die Besucher gezwungen waren einen langen schnurgeraden Fussweg zum Denkmal zuruckzulegen der durch das Eingangstor direkt auf die Hindenburggruft zusteuerte zum Totenkult des Dritten Reiches Hindenburg wurde Teil des opferhaften Totenkults und der fatalistischen Nibelungentreue Der Feldherr Hindenburg wurde vom Helden von Tannenberg zum nationalsozialistischen Mythos gesteigert der im Trauerakt um ihn am 7 August 1934 seinen Kulminationspunkt erreichte Hindenburgs Sarg wurde gegen seinen ausdrucklichen eigenen Willen und den seiner Angehorigen nach den Trauerfeierlichkeiten vorerst im zweiten Turm aufgebahrt In der Zwischenzeit erarbeiteten Walter und Johannes Kruger die Plane zur Umgestaltung des Denkmals zum Reichsehrenmal in deren Zuge von Mitte 1934 bis Mitte 1935 die Hindenburggruft entstand Dazu wurde der Grabhugel der unbekannten Soldaten in der Hofmitte beseitigt das Kreuz am Hindenburgturm angebracht die Toten in die Seitenkammern der Gruft umgebettet und der Ehrenhof zweieinhalb Meter tiefer gelegt Die Turme erhielten eine neue Bedachung die dem Denkmal mehr den Charakter einer Festung gab Am 2 Oktober 1935 dem Geburtstag Hindenburgs erfolgte schliesslich die Beisetzung des Reichsprasidenten Hindenburg zusammen mit seiner 1921 verstorbenen Ehefrau Gertrud in der neuen Gruft An diesem Tage wurde das Denkmal auf Anweisung von Adolf Hitler offiziell vom Tannenberg Nationaldenkmal zum Reichsehrenmal Tannenberg erhoben Uber dem Gruftraum befand sich die Hindenburg Ehrenhalle Die Halle wurde beherrscht von einem vier Meter hohen Porphyr Standbild des Marschalls das der Bildhauer Friedrich Bagdons geschaffen hatte Die kirchlichen Fensterbilder erhohten die sakrale Wirkung Den gleichen Zweck durfte die ewige Ehrenwache vor der Gruft bewirkt haben Bezeichnend fur die neue Interpretation war das Epitaph an der Eingangstur zum Hindenburgturm ein Zitat von Hindenburg Massgebend in meinem Leben und Tun war fur mich nicht der Beifall der Welt sondern die eigene Uberzeugung die Pflicht und das Gewissen bis zu meinem letzten Atemzuge wird die Wiedergeburt Deutschlands meine einzige Sorge der Inhalt meines Bangens und Betens sein Dabei ist das Zitat seines Kontextes entrissen und irrefuhrend in der Kombination zusammengestellt Das Original war eine Rechtfertigung Als Mensch habe ich gedacht gehandelt und geirrt Massgebend in meinem Leben und Tun war fur mich nicht der Beifall der Welt sondern die eigene Uberzeugung die Pflicht und das Gewissen 11 Sein religioses Bekenntnis zur treuen Pflichterfullung wurde von den Zeitgenossen im nationalsozialistischen Sinn entfremdend missbraucht So leuchten uns die Lebenssatze des grossen Deutschen entgegen von der gewaltigen Bronzetur der Gedachtnishalle im Hindenburgturm Und da steht die Gestalt des Feldherrn nun von des Kunstlers Handen in ein gewaltiges Denkmal aus mattem Porphyr gebannt So wie er in der Seele des Volkes seit dieser einzigartigen Schlacht schon immer gelebt hat Gewaltig hoch alles Menschliche uberragend mythisch Er ist die geruhigte Kraft die wie ein Felsen im Strudel der Zeit steht der die Krise welche auch die Tannenbergschlacht hatte mit dieser tiefen inneren Ruhe uberwand wie er alle Krisen uberwunden hat 12 Tannenbergfahrt BearbeitenIn den zwanziger und dreissiger Jahren des 20 Jahrhunderts galt die Tannenbergfahrt als verbindlicher Bestandteil einer offiziellen Ostpreussenreise Sie beinhaltete den Besuch des Tannenbergdenkmals verbunden mit dem Besuch des Abstimmungsdenkmals des Feldherrnhugels in Frogenau des Samsonow Steins und zumindest eines der vielen verstreuten Ehrenfriedhofe Der grosste Ehrenfriedhof fur die in der Schlacht bei Tannenberg gefallenen Soldaten war der Soldatenfriedhof in Waplitz mit 433 deutschen und 203 russischen Gefallenen 13 Ende Bearbeiten nbsp Das Lowenbildnis in Olsztynek Hohenstein nbsp Die aus den Steinen des Denkmals errichtete ehemalige Zentrale der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei nbsp Reste des Denkmals auf dem Gelande des ehemaligen Standorts in Olsztynek HohensteinNach der Befreiung Warschaus durch Truppen der Roten Armee und der Polnischen Oststreitkrafte setzten diese ihre Offensive im Januar 1945 nach Norden fort und schnitten Ostpreussen vom Deutschen Reich ab Wahrend der folgenden Kampfe um Ostpreussen wurde das Denkmal beim Ruckzug der deutschen Truppen auf Befehl Hitlers teilweise gesprengt Der Befehl zur Sprengung erreichte den Kommandeur der 299 Infanteriedivision Oberst Karl Gobel am Morgen des 21 Januar 1945 Da keine Pioniersprengmittel vorhanden waren erfolgte am gleichen Tag die Sprengung der Hindenburg Gruft mit Tellerminen Mit neu herangebrachten Pioniersprengmitteln erfolgte abends schliesslich die Sprengung des Haupt und des Eingangsturmes Mit weiteren 30 Tonnen Munition wurde am 22 Januar die Zerstorung fortgesetzt Eine vollstandige Sprengung erfolgte bedingt durch die weiteren Kriegs und Kampfhandlungen nicht mehr 14 Die entnommenen Sarge von Hindenburg und seiner Frau wurden uber Konigsberg in ein thuringisches Salzbergwerk in Sicherheit gebracht Die US Armee die Thuringen und weite Teile Sachsens eroberte uberfuhrte sie zusammen mit den Sargen der Preussenkonige und anderen vorgefundenen Kunstwerken nach Westdeutschland Sie ruhen heute in der Elisabethkirche in Marburg Vollstandig abgetragen wurde das Denkmal in den Jahren 1952 53 durch polnische Pioniere Die dabei teilweise gewonnenen Materialien kamen unter anderem beim Bau des Gebaudes des Zentralkomitees der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei zum Einsatz das nach 1989 zum Warschauer Finanzzentrum umfunktioniert wurde Erhalten blieb vom Denkmal lediglich ein von Michelangelo Pietrobelli angefertigtes Lowenbildnis das etwa 300 Meter vor den Denkmalgebauden stand und ursprunglich auf einer 8 Meter hohen Pyramide aus Feldsteinen platziert war Es war den Gefallenen des 2 Masurischen Infanterie Regiments Nr 147 Hindenburgs Leibregiment aus der Winterschlacht in Masuren gewidmet Am 20 Mai 1993 wurde der Lowe der sich fast funfzig Jahre auf einem sowjetischen Kasernengelande befand vor dem Rathaus von Olsztynek auf einem Sockel aufgestellt Siehe auch BearbeitenSamsonow Stein Jungingenstein Abstimmungsdenkmal Allenstein Einzelnachweise Bearbeiten Sven Ekdahl Die Schlacht bei Tannenberg 1410 Einfuhrung und Quellenlage Duncker amp Humblot 1982 ISBN 3 428 05243 9 online S 13ff Stephen R Turnbull Richard Hook Tannenberg 1410 Disaster for the Teutonic Knights Osprey Publishing 2003 ISBN 1 84176 561 9 Leseprobe online Stephen Turnbull Grunwald Tannenberg 1410 Grada Publishing 2008 ISBN 978 80 247 2376 1 Ersterscheinen 1965 Leseprobe in polnischer Sprache online Sven Ekdahl The Battle of Tannenberg Grunwald Zalgiris 1410 as reflected in Twentieth Century monuments In Victor Mallia Milanes Malcolm Barber The Military Orders Volume 3 History and Heritage Ashgate Publishing 2008 ISBN 978 0 7546 6290 7 S 175ff online Frithjof Benjamin Schenk Tannenberg Grunwald In Etienne Francois Hagen Schulze Hrsg Deutsche Erinnerungsorte Band 1 C H Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 59141 8 S 438 454 Jesko von Hoegen Der Held von Tannenberg Genese und Funktion des Hindenburg Mythos 1914 1934 Bohlau Koln Wien 2007 ISBN 978 3 412 17006 6 S 40f Holger Afflerbach Bearb Kaiser Wilhelm II als Oberster Kriegsherr im Ersten Weltkrieg Quellen aus der militarischen Umgebung des Kaisers 1914 1918 Verlag Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 57581 3 S 148 Kuratorium fur das Reichsehrenmal Tannenberg Hrsg Tannenberg Gerhard Stalling Oldenburg 1939 S 203 Reichsehrenmal Tannenberg original offizieller Reisefuhrer des Ehrenmals Kartenbild von 1944 auf der Topographischen Karte 1 100 000 auf landkartenarchiv de zitiert nach Gustav Stresemann Vermachtnis Ullstein 1932 S 473 Abschrift der Broschure Reichsehrenmal Tannenberg Textgestaltung Hansgeorg Buchholz Lotzen Bilder nach Radierungen von Georg Fritz Berlin Druck von Otto Eisner Berlin SW 68 Die Friedhofsanlage in Waplitz Waplewo auf der Internetseite des Volksbund Deutsche Kriegsraberfursorge abgerufen am 5 Februar 2021 Vgl Aus der Meldung der 299 Infanteriedivision an das VII Panzer Korps uber die Verteidigung und Vernichtung des Reichsehrenmals Tannenberg vom 25 Januar 1945 in Knafla Alfred Flucht und Vertreibung aus dem Kreis Osterode Ostpreussen 1945 Osterode am Harz 2005 S 33 Literatur BearbeitenSekundarliteraturJurgen Tietz Das Tannenberg Nationaldenkmal Architektur Geschichte Kontext Dissertation Verlag Bauwesen Berlin 1999 ISBN 3 345 00673 1 Wolfgang Wippermann Die Geschichte des Reichsehrenmals Tannenberg Ein historisches Lehrstuck In Niemandsland Zeitschrift zwischen den Kulturen Jahrgang 1 Heft 2 1987 ISBN 3 88940 701 3 S 58 69 PrimarquellenFriedrich Meyer Der offentliche Wettbewerb fur das Tannenberg Nationaldenkmal bei Hohenstein i Ostpr In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 24 1925 S 289 292 Walter Johannes Kruger Das Tannenberg National Denkmal Eine Erlauterung von den Erbauern Sudostpreussisches Verkehrsburo Allenstein ca 1928 Otto Ewert Tannenberg Denkmalstadt Hohenstein Schlachtfeld und Heldenfriedhofe Tannenberg Nationaldenkmal Graberverzeichnis E Grunberger Hohenstein ca 1935 Hansgeorg Buchholtz Reichsehrenmal Tannenberg Hrsg Verkehrsgesellschaft Tannenberg Hohenstein Ostpreussen 1939 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tannenberg Denkmal Album mit Bildern Videos und Audiodateien Das Reichsehrenmal Tannenberg Website zur Geschichte des Ehrenmals mit vielen Fotos Die Entstehung des Tannenberg Denkmals Fotos vom Ort des ehemaligen Tannenberg Denkmals Ausfuhrliche Information uber das Tannenberg Denkmal mit vielen Fotos53 581388888889 20 260833333333 Koordinaten 53 34 53 N 20 15 39 O Normdaten Geografikum GND 4564547 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tannenberg Denkmal amp oldid 236698868