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Gertrud Wilhelmine von Beneckendorff und von Hindenburg geborene Gertrud Wilhelmine von Sperling 4 Dezember 1860 in Magdeburg 14 Mai 1921 in Hannover war eine deutsche Adelige und Philanthropin Sie war die Ehefrau von Paul von Hindenburg dem Chef der Deutschen Heeresleitung in der zweiten Halfte des Ersten Weltkriegs und spateren deutschen Reichsprasidenten 1925 1934 Frau von Hindenburg beim Spaziergang in Hannover 1920 Aufnahme von Hans Joachim von Brockhusen ihrem Schwiegersohn Leben Bearbeiten nbsp Gertrud und Paul von Hindenburg im Kreise der Familie 1917 Gertrud von Hindenburg wurde 1860 als Tochter des preussischen Generalmajors Oskar von Sperling 1814 1872 und dessen Ehefrau Pauline von Klass geboren Ihr alterer Bruder war der General der Infanterie Kurt von Sperling 1850 1914 In Stettin lernte Gertrud von Sperling Mitte der 1870er Jahre Paul von Hindenburg kennen der dort dem Generalkommando des II Armeekorps angehorte Am 24 September 1879 heirateten die beiden in Stettin nachdem Hindenburgs Beforderung zum Hauptmann 1878 die materiellen Voraussetzungen fur eine Ehe geschaffen hatte Aus der Verbindung gingen vier Kinder hervor Die Tochter Irmengard Pauline 14 November 1880 1948 ein totgeborener Sohn ohne Namen 1881 der Sohn Oskar Wilhelm 31 Januar 1883 12 Februar 1960 und die Tochter Annemarie 29 November 1891 in Berlin 8 April 1978 in Hannover Paul von Hindenburg sah in seiner Frau wie er in seiner 1920 erschienenen Autobiographie schrieb eine liebende Gattin die treulich und unermudlich Freud und Leid alle Sorge und Arbeit mit mir teilte und so mein bester Freund und Kamerad wurde 1 Obwohl Gertrud von Hindenburg in erster Linie so die Aussage einer Verwandten fur ihre Familie lebte und ihren Mann von jeder Unannehmlichkeit und Sorge abzuschirmen trachtete 2 galt sie als eine Frau von Esprit In uberlieferten Berichten wird sie durchweg als geistreich gebildet und belesener als ihr Gatte beschrieben 3 So hatte sie ein lebhaftes Interesse an Theater Musik sowie Malerei und korrespondierte mit zahlreichen prominenten Zeitgenossen wie beispielsweise mit dem Industriellen und Politiker Walther Rathenau den sie noch kurz vor ihrem Tod dazu drangte das Amt des Reichsaussenministers anzunehmen 4 Auch stimmen die Quellen darin uberein dass Gertrud von Hindenburg lebhaft liebenswurdig und temperamentvoll gewesen sei und so eine ideale Erganzung zu ihrem verschlossenen seelenruhigen und schwerblutigen Ehemann gebildet habe 5 Nach ihrer Eheschliessung lebte Frau von Hindenburg an den jeweiligen Verwendungsorten ihres Mannes als Truppenkommandeur und Stabsoffizier in Stettin Karlsruhe Berlin und Magdeburg Nach Hindenburgs Pensionierung 1911 zogen beide in ein Haus in Hannover Nach der Reaktivierung ihres Gatten im Ersten Weltkrieg und seinem Aufstieg in hochste militarische Funktionen ubernahm sie vor allem karitative Aufgaben So nahm sie sich der Kriegsverwundeten an und grundete die Frau Gertrud von Hindenburg Stiftung zur sittlichen Starkung der deutschen Jugend Nach dem Krieg lebte sie mit ihrem Mann erneut in Hannover wo sie 1921 an einer Krebserkrankung starb Nach ihrem Tod wurde sie zunachst in Hannover beigesetzt Als einige Jahre spater 1927 der ostpreussische Stammsitz der Familie von Hindenburg das Rittergut Neudeck in Rosenberg in das Eigentum der Familie zuruckkehrte wurde Gertrud von Hindenburg auf Wunsch ihres Mannes exhumiert und im Park von Neudeck beigesetzt Paul von Hindenburgs Wunsch nach seinem Tod an gleicher Stelle seine letzte Ruhe zu finden wurde jedoch nach seinem Ableben am 2 August 1934 nicht erfullt Adolf Hitler untersagte eine Beisetzung des Generals in Neudeck liess stattdessen den Sarg seiner Ehefrau Anfang August 1934 erneut exhumieren und beide Tote gemeinsam ins Tannenberg Denkmal nahe der ostpreussischen Stadt Hohenstein bringen Dort wurden die Toten in schweren Zinksargen inmitten zahlreicher Getoteter des Ersten Weltkrieges beigesetzt Als die Rote Armee im Fruhjahr 1945 Ostpreussen erreichte liess Hitler am 12 Januar 1945 die Sarge des Ehepaares von Hindenburg aus dem Tannenberg Denkmal bergen und von Konigsberg aus mit dem Kreuzer Emden nach Westdeutschland verschiffen Bei Kriegsende befanden sich beide Sarge zusammen mit den Grabern der Konige Friedrich Wilhelm I und Friedrich II von Preussen den Fahnen und Standarten des deutschen Heeres von 1914 1918 den Akten des Auswartigen Amtes Bildern aus preussischen staatlichen Museen der Bibliothek von Sanssouci und den preussischen Kronjuwelen in einem Salzbergwerk in Bernterode im thuringischen Eichsfeld wo sie Ende April 1945 von der 1 US Armee entdeckt wurden Im August 1946 wurden die sterblichen Uberreste von Gertrud von Hindenburg neben denen ihres Mannes in der Turmhalle der Elisabethkirche in Marburg beigesetzt Literatur BearbeitenLudwig Hoppe Das Herz des Hauses Hindenburg Dem Gedachtnis einer edlen Deutschen Frau Geschaftsstelle der Frau Gertrud von Hindenburg Stiftung 1928 Einzelnachweise Bearbeiten Paul von Hindenburg Aus Meinem Leben 1920 S 51 Helene von Hindenburg und Nostitz Hindenburg at Home 1931 S 83 Hans Otto Meissner Junge Jahre im Reichsprasidentenpalais 1988 S 217 Hartmut Pogge von Strandmann Walther Rathenau Tagebuch 1907 1922 Dusseldorf 1967 S 19 Siehe auch L Joseph Heid Der preussisch deutsche Jude Memento vom 27 Juni 2008 im Internet Archive in Judische Zeitung Juli 2007 online abgerufen am 11 November 2008 Hans Otto Meissner Junge Jahre im Reichsprasidentenpalais 1988 S 217 Normdaten Person GND 116896329 lobid OGND AKS VIAF 15531838 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hindenburg Gertrud vonALTERNATIVNAMEN Beneckendorff und von Hindenburg Gertrud Wilhelmine von vollstandiger Name Sperling Gertrud Wilhelmine von Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Adelige und PhilanthropinGEBURTSDATUM 4 Dezember 1860GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 14 Mai 1921STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gertrud von Hindenburg amp oldid 238545023