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Dieser Artikel befasst sich mit dem Versepos Konrad Wallenrod Zum Hochmeister des Deutschen Ordens siehe Konrad von Wallenrode Konrad Wallenrod ist ein Versepos aus dem Jahr 1828 von Adam Mickiewicz das im Deutschordensstaat und im Litauen des 14 Jahrhunderts spielt Mickiewicz schrieb das Versepos das den polnisch litauischen Patriotismus anfachen sollte vor dem Hintergrund des wachsenden Widerstands der Polen gegen die russische Herrschaft Im November 1830 kam es dann zum ersten polnischen Aufstand seit dem Wiener Kongress dem sogenannten Novemberaufstand Konrad Wallenrod von Wladyslaw MajeranowskiMickiewicz nutzte die bekannte starke historische Personlichkeit Konrad von Wallenrode Hochmeister des Deutschen Ordens im 14 Jahrhundert aus indem er ihn zur Hauptfigur seines patriotischen Epos umformte So wird in Mickiewiczs Text Konrad Wallenrod als ein vom Deutschen Orden aufgezogener Litauer dargestellt Er wird Hochmeister und fuhrt die Ordensritter absichtlich ins Verderben als er sich seiner wirklichen Herkunft bewusst wird Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Historischer Kontext und Rezeption 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDas Epos ist in sechs Teile eingeteilt Die Komture des Deutschen Ordens treffen sich in Marienburg um einen neuen Hochmeister zu wahlen Einer der Kandidaten ist Konrad Wallenrod der im Orden als besonders mutiger und bescheidener Ritter geschatzt wird Ruhm erlangte er in Kreuzzugen in Palastina und gegen die Mauren Er ist oft sichtlich traurig und hat nur einen einzigen Freund den alten Monch Halban Unschlussig geht der Erzkomtur mit Halban und einer kleinen Gruppe spazieren Plotzlich horen sie eine Einsiedlerin aus einem Turm eine Prophezeiung rufen dass Konrad das Urteil vollstrecken soll und Meister werden soll um sie zu toten Halban deutet dies gegenuber den anderen als gottliches Zeichen woraufhin Konrad zum Hochmeister gewahlt wird Trotz grossen Drucks und zur Unzufriedenheit der Ritter zogert Konrad als Hochmeister den nachsten Krieg gegen Litauen immer weiter hinaus Er trifft sich mit der im Turm eingesperrten Einsiedlerin die sich als seine alte Geliebte herausstellt und besingt mit ihr die ungluckliche Liebe Auf einem grossen Fest an dem der mit dem Orden verbundete litauische Furst Witold teilnimmt besingt einer der Litauer die Geschichte von Walter Alf Walter war Litauer wurde jedoch als Junge vom Orden entfuhrt und grossgezogen wobei er auch seinen Namen bekam Verzweifelt sucht er oft Trost bei dem alten Litauer Wajdelot der seinen Hass auf die Deutschen schurt Die beiden fliehen nach Litauen wo Walter Aldona die Tochter von Furst Kiejstut heiratet Aufgrund litauischer Niederlagen muss Walter jedoch fliehen und Aldona ins Kloster gehen Der Litauer bricht seinen Gesang ab worauf Konrad eine Erzahlung vom Mauren Almanzor erzahlt der sich im Kampf gegen die Spanier gefangen nehmen lasst um die feindliche Armee mit der Pest zu infizieren Furst Witold entschliesst sich nun mehrere Ordensburgen zu plundern woraufhin Konrad gegen ihn in den Krieg zieht Der Feldzug ist jedoch schlecht vorbereitet und endet in einer verheerenden Niederlage des Ordens Einige Ritter untersuchen daraufhin Konrads Geschichte und stellen fest dass er der besungene Walter Alf ist und Halban Wajdelot Nach seiner Flucht wurde er Knappe des echten Konrad Wallenrod ermordete diesen in Palastina und floh daraufhin nach Spanien wo er Wallenrods Identitat annahm Ein Ordensgericht verurteilt Konrad daraufhin zum Tode Konrad Walter eilt zum Turm der Einsiedlerin Aldona und will mit ihr fliehen da er seine Rache vollbracht hat Sie will dies jedoch nicht da beide alt geworden sind und sie seine Erinnerung an ihre Jugend nicht durch ihre gealterte Erscheinung ruinieren will Konrad trinkt darauf in seinem Zimmer vergifteten Wein Als die Ritter die das Urteil vollstrecken wollen hineinkommen fallt er tot um und zerschlagt dabei seine Lampe Aldona sieht das ausgehende Licht in seinem Zimmer von ihrem Turm aus deutet dies richtig und stirbt aus Verzweiflung Historischer Kontext und Rezeption BearbeitenMickiewicz nutzte das historische Motiv dessen Parallelen zur Gegenwart fur die polnischen Leser offensichtlich waren um seine politische Botschaft trotz der russischen Zensur verbreiten zu konnen Dies gelang ihm das Werk wurde die nachsten zwei Jahre enthusiastisch angenommen bis es nach dem Novemberaufstand verboten wurde 1 Insbesondere die Frage der Moralitat des Verrats beschaftigte die Leserschaft Fur Mickiewicz hatte dieser Konflikt auch einen autobiografischen Bezug er war angesehener Teil der St Petersburger und Moskauer Gesellschaft arbeitete aber gleichzeitig mit den Philomaten und den Dekabristen zusammen 2 Der Wallenrodismus Patriotischer Verrat ging ins polnische Nationalbewusstsein ein und wurde in den polnischen Aufstanden des 19 und 20 Jahrhunderts zitiert Weil es in Polen ein radikales Bewusstsein erregte nahm Mickiewicz Abstand von seinem Versepos und beklagte dass er nicht die finanziellen Mittel habe alle seine gedruckten Verse zuruckzukaufen 3 Konrad Wallenrod wurde zweimal zu einer Oper vertont als I Lituani Die Litauer von Amilcare Ponchielli 1874 und als Konrad Wallenrod von Wladyslaw Zelenski 1885 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Konrad Wallenrod Quellen und Volltexte polnisch nbsp Wikisource Konrad Wallenrod Quellen und Volltexte englisch Einzelnachweise Bearbeiten Konstanty Zantuan Mickiewicz Konrad Wallenrod An Attempt at Reappraisal In Comparative Literature Studies 1969 S 148 166 150 f Konstanty Zantuan Mickiewicz Konrad Wallenrod An Attempt at Reappraisal In Comparative Literature Studies 1969 S 148 166 162 Eligiusz Szymanis Czym zawinil Konrad Wallenrod Wallenrodyzm wobec absolutyzmu In Rocznik Towarzystwa Literackiego imienia Adama Mickiewicza Band 37 2002 S 61 80 62 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad Wallenrod amp oldid 231065852