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Stebark ˈstɛmbark deutsch Tannenberg ist ein Dorf in der Gmina Grunwald Gemeinde Grunfelde im masurischen Powiat Ostrodzki Kreis Osterode in Ostpreussen in der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren Stebark Stebark Polen StebarkBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat OstrodaGmina GrunwaldGeographische Lage 53 30 N 20 8 O 53 496389 20 134722 Koordinaten 53 29 47 N 20 8 5 OEinwohner 443 2011 1 Postleitzahl 14 107 2 Telefonvorwahl 48 89Kfz Kennzeichen NOSWirtschaft und VerkehrStrasse DW 537 Lubawa Marwald Frygnowo Mielno Pawlowo S 7 E 77 Samin DW 542 Grunwald StebarkLodwigowo StebarkEisenbahn kein BahnanschlussNachster int Flughafen DanzigWarschau Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Ortsname 2 3 Gut Tannenberg 2 4 Demographie 2 5 Amtsbezirk Tannenberg 1874 1945 3 Kirche 3 1 Marienkapelle 3 2 Dorfkirche 3 2 1 Evangelische Kirchengemeinde 3 2 2 Romisch katholische Pfarrgemeinde 4 Wappen 5 Verkehr 6 Personlichkeiten 6 1 Aus dem Ort geburtig 6 2 Mit dem Ort verbunden 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Dorf liegt in der Landschaft Ostpreussen nordostlich von Dabrowno Gilgenburg und dem Grossen Damerau See sowie sechs Kilometer sudostlich des Dorfs Gierzwald Geierswalde Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Bekannt wurde der 1334 erstmals erwahnte Ort 3 der sich im ehemaligen Ostpreussen unweit der Grenze zum ehemaligen Westpreussen in den ostlichen Auslaufern der Kernsdorfer Hohe befindet zusammen mit seinem Nachbarort Grunwald Grunfelde durch die Schlacht bei Tannenberg vom 15 Juli 1410 in der der Deutsche Orden eine Niederlage gegen ein vereintes Heer von Polen und Litauen erlitt Im 19 Jahrhundert wurde daraus ein polnischer Nationalmythos Die Gedenkstatte Grunwald wurde am 550 Jahrestag der Schlacht feierlich eingeweiht Am 7 Mai 1874 wurde Tannenberg Amtsdorf und damit namensgebend fur einen Amtsbezirk im Kreis Osterode in Ostpreussen im Regierungsbezirk Konigsberg ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein der preussischen Provinz Ostpreussen 4 Eingegliedert waren sechs Kommunen darunter der Gutsbezirk Tannenberg mit dem Ortsteil Polko nach 1933 Brandtshohe polnisch Polko und die Landgemeinde Tannenberg Am 14 Oktober 1908 gliederte man den Gutsbezirk in die Landgemeinde ein 4 Die Zahl ihrer Einwohner belief sich im Jahre 1910 auf 706 5 Im Ersten Weltkrieg wurde im nahe gelegenen Hohenstein polnisch Olsztynek eine zweite so genannte Schlacht bei Tannenberg ausgetragen Dabei wurde die russische 2 Armee unter General Samsonow von der deutschen 8 Armee eingekesselt und vernichtend geschlagen Der deutsche Oberbefehlshaber Paul von Hindenburg setzte zur Uberstrahlung der historischen Niederlage auch hierfur die Benennung nach Tannenberg durch Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevolkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein zu dem Tannenberg gehorte am 11 Juli 1920 uber die weitere staatliche Zugehorigkeit zu Ostpreussen und damit zu Deutschland oder den Anschluss an Polen ab In Tannenberg stimmten 360 Einwohner fur den Verbleib bei Ostpreussen auf Polen entfielen keine Stimmen 6 Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Tannenberg 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht mit dem gesamten sudlichen Ostpreussen der Verwaltung der Volksrepublik Polen unterstellt Dieser verwaltungsrechtliche Zustand wurde nach dem Potsdamer Abkommen beibehalten Das Dorf erhielt die polnische Namensform Stebark Die deutsche Bevolkerung wurdevertrieben Das Dorf ist heute in die Gmina Grunwald Landgemeinde Grunfelde mit Sitz in Gierzwald Geierswalde im Powiat Ostrodzki Kreis Osterode in Ostpreussen eingegliedert bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn seither der Woiwodschaft Ermland Masuren mit Sitz in Olsztyn Allenstein zugehorig Im Jahre 2011 zahlte Stebark 443 Einwohner 1 Ortsname Bearbeiten Bereits 1334 wurde der Ort als Tannenberge erstmals urkundlich erwahnt 1426 wurde er schon als Sztambark bezeichnet dann Stemberg 1508 Stangenberg 1570 Sztembark 1711 Stangenberg um 1790 Sztymbark 1882 und zuletzt als Sztymbark oder Stebark im Jahr 1946 7 Der Name des Ortes Stebark leitet sich vermutlich vom altgermanischen Wort Stange das wie Sztem ausgesprochen wird ab sowie durch den Wandel des Wortteils berg in mittelniederdeutsch bark ahnlich wie Tymbark dt Tannenberg Szymbark Szembark Lidzbark usw Stebark bedeutet Stanges Berg 7 Gut Tannenberg Bearbeiten nbsp Ehemaliges Tannenberger Gutshaus in StebarkDas Gut Tannenberg entstand bereits im 14 Jahrhundert 8 Lange Jahre war es im Besitz der Grafen Finck von Finckenstein in Gilgenburg polnisch Dabrowno Andere Eigentumer waren die Familie von Brandt und Pagel Zum Gut gehorte eine Brennerei Um die Wende 19 20 Jahrhundert wurde das Gutshaus mit seinen neun Fensterachsen errichtet Der bauliche Zustand ist derzeit sehr marode Eigentumerin ist eine staatliche Immobilien Agentur An dem an den Gutspark angrenzenden Wald hat sich der ehemalige Gutsfriedhof erhalten Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1780 adliges Dorf mit einer Kirche und 28 Feuerstellen Haushaltungen 9 1818 120 Dorf und Vorwerk adlige Besitzung 10 1852 313 11 1867 390 am 3 Dezember davon 176 im adligen Dorf und 214 im Gutsbezirk 12 1871 410 am 1 Dezember davon 224 im adligen Dorf 204 Evangelische neun Katholiken und elf Juden und 186 im Gutsbezirk 171 Evangelische und 15 Katholiken 12 1900 450 13 1910 706 14 15 1933 716 16 1939 666 16 Amtsbezirk Tannenberg 1874 1945 Bearbeiten Zum Amtsbezirk Tannenberg gehorten ursprunglich sechs Orte 4 17 Deutscher Name Polnischer Name AnmerkungenGrunfelde LG GrunwaldGrunfelde GB 1928 in die Landgemeinde Grunfelde eingegliedertLudwigsdorf LG LodwigowoLudwigsdorf GB 1908 in die Landgemeinde Ludwigsdorf eingegliedertTannenberg LG StebarkTannenberg GB 1908 in die Landgemeinde Tannenberg eingegliedertAm 1 Januar 1945 gehorten lediglich noch die drei Gemeinden Grunfelde Ludwigsdorf und Tannenberg zum Amtsbezirk Kirche BearbeitenMarienkapelle Bearbeiten nbsp Freigelegte Ruinenreste der Marienkapelle Hauptartikel Marienkapelle Tannenberg Der Hochmeister des Deutschen Ordens Heinrich von Plauen liess zur Erinnerung an den in der Schlacht bei Tannenberg 1410 gefallenen Ulrich von Jungingen eine Kapelle errichten die 1413 eingeweiht wurde 1414 von polnischen Soldaten zerstort wurde sie kurzfristig wieder aufgebaut und entwickelte sich zu einem Wallfahrtsort Nach einer erneuten Zerstorung 1657 erlosch das Interesse an dem Bauwerk 1945 wurden die Grundmauern der Kapelle freigelegt Dorfkirche Bearbeiten Hauptartikel Dreifaltigkeitskirche Stebark nbsp Dorfkirche in StebarkIn Tannenberg wurde 1681 die Dorfkirche in barockem Stil errichtet die um 1800 ihr jetziges Aussehen erhielt und 1824 erneuert wurde 18 Es handelt sich um einen verputzten Bau mit dreiseitigem Schluss an beiden Enden und einem westlichen holzernen Dachturm 19 1909 fand eine Erweiterung der beiden Seiten statt Bis 1945 ein evangelisches Gotteshaus ist es heute eine romisch katholische und der Hl Dreifaltigkeit gewidmete Pfarrkirche Evangelische Kirchengemeinde Bearbeiten Bis 1945 war die Tannenberger Kirche ein evangelisches Gotteshaus stets verbunden und zuletzt vereinigt mit der Nachbargemeinde in Muhlen polnisch Mielno in der auch der gemeinsame Pfarrer wohnte 20 1925 zahlte der Kirchensprengel Tannenberg 2126 Gemeindeglieder Die Gemeinde gehorte zum Superintendenturbezirk Hohenstein polnisch Olsztynek im Kirchenkreis Osterode in Ostpreussen Ostroda innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union Heute hier lebende Gemeindeglieder gehoren zur Kirche in Olsztynek in der Pfarrei Olsztyn Allenstein in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Romisch katholische Pfarrgemeinde Bearbeiten Vor 1945 waren die romisch katholischen Einwohner in der Region Tannenberg in die Kirche Thurau polnisch Turowo im Bistum Ermland eingegliedert 21 Aufgrund der Ansiedlung zahlreiches polnischer Neuburger wurde in Stebark eine Pfarrei errichtet und die bisher evangelische Kirche als der Hl Dreifaltigkeit gewidmetes Gotteshaus in Besitz genommen 22 Sie gehort zum Dekanat Grunwald im jetzigen Erzbistum Ermland Wappen Bearbeiten nbsp Wappen 1916 1945 Das Wappen aus dem Jahre 1916 zeigt in Silber drei Tannen darunter in rotem Felde das Eiserne Kreuz von 1914 Die dreiturmige rote Mauer mit schwarzem Tor uber den Tannen weist auf das Denkmal hin Verkehr Bearbeiten nbsp Strassenkreuzung im Zentrum von StebarkStebark liegt verkehrstechnisch gunstig an der vielbefahrenen Woiwodschaftsstrasse 537 die Lubawa Lobau in Westpreussen mit Pawlowo Paulsgut an der Schnellstrasse 7 Danzig Warschau verbindet Mehrere Nebenstrassen aus der Nachbarregion enden zudem in Stebark Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht Personlichkeiten BearbeitenAus dem Ort geburtig Bearbeiten August Gessler 19 Juli 1811 in Tannenberg Jurist und Parlamentarier nach 1882 Rudolf von Brandt 20 Juni 1835 in Tannenberg Jurist Landeshauptmann in Ostpreussen Mitglied des Preussischen Herrenhauses 1909 Mit dem Ort verbunden Bearbeiten Ulrich von Jungingen um 1360 1410 Hochmeister des Deutschen Ordens starb am 15 Juli 1410 bei Tannenberg Kuno von Lichtenstein 1360 1410 Ritter und Grossgebietiger des Deutschen Ordens starb am 15 Juli 1410 bei Tannenberg Friedrich Salis 1880 1914 deutscher Historiker starb am 26 August 1914 bei TannenbergLiteratur BearbeitenAugust Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde Konigsberg 1835 S 433 Textarchiv Internet Archive Tannenberg Landkreis Osterode Ostpreussen in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Tannenberg H Stier Graf Heinrich von Plauen Hochmeister des deutschen Ordens Inaugural Dissertation Universitat Jena Druck von J C F Pickenhahn amp Sohn Chemnitz 1874 books google de Martin Zeiller Tannenberg In Matthaus Merian Hrsg Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae Topographia Germaniae Band 13 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1652 S 49 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stebark Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Diashow Tannenberg Bildarchiv Ostpreussen Tannenberg Kr Osterode Stand 1945 Ortsplan PDF 1 7 MB Bildarchiv Ostpreussen Einzelnachweise Bearbeiten a b Wies Stebark w liczbach polskawliczbach pl polnisch Oficjalny Spis Pocztowych Numerow Adresowych PDF 7 3 MB Poczta Polsk 2013 S 1207 polnisch Dietrich Lange Tannenberg in Geographisches Ortsregister Ostpreussen 2005 a b c Rolf Jehke Amtsbezirk Tannenberg Uli Schubert Gemeindeverzeichnis Landkreis Osterode in Ostpreussen Herbert Marzian Csaba Kenez Selbstbestimmung fur Ostdeutschland Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost und westpreussischen Volksabstimmung am 11 Juli 1920 Hrsg Gottinger Arbeitskreis 1970 S 105 a b Prace Instytutu Jezyka Polskiego 1995 S 161 Stebark Tannenberg ostpreussen net Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil I Topographie von Ost Preussen Konigsberg Leipzig 1785 S 183 Textarchiv Internet Archive Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 3 Ziffer 81 Topographisch statistisches Handbuch des Preussischen Staats Kraatz Hrsg Berlin 1856 S 618 Textarchiv Internet Archive a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt Berlin 1874 S 158 159 Ziffer 164 und S 162 163 Ziffer 265 Tannenberg 2 In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 19 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1909 S 311 Tannenberg Landkreis Osterode Ostpreussen in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Tannenberg Landkreis Osterode in Ostpreussen gemeindeverzeichnis de U Schubert 2021 a b Michael Rademacher Landkreis Osterode Ostpreussen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 LG Landgemeinde GB Gutsbezirk Stebark Tannenberg ostpreussen net Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 134 Abb 644 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 498 Kreis Osterode in Ostpreussen AGOFF Erzbistum Ermland Parafia Stebark Gmina Grunwald Landgemeinde Grunfelde Amtssitz Gierzwald Geierswalde Ortsteile Schulzenamter Domkowo Domkau Dylewo Dohlau Frygnowo Frogenau Gierzwald Geierswalde Glady Glanden Gory Lubianskie Weissberg Grunwald Grunfelde Kiersztanowko Klein Kirsteinsdorf Kiersztanowo Gross Kirsteinsdorf Kitnowo Kittnau Korsztyn Korstein Lodwigowo Ludwigsdorf Marcinkowo Mertinsdorf 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