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Dieser Artikel befasst sich mit der fruher deutschen Stadt Lobau in Westpreussen Zur gleichnamigen Stadt in der Oberlausitz siehe Lobau Lubawa luˈbava deutsch Lobau in Westpreussen ist eine Stadt mit etwa 9500 Einwohnern im Powiat Ilawski der Woiwodschaft Ermland Masuren in Polen LubawaLubawa Polen LubawaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat IlawskiFlache 16 84 km Geographische Lage 53 30 N 19 45 O 53 5 19 75 Koordinaten 53 30 0 N 19 45 0 OEinwohner 10 374 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 14 260Telefonvorwahl 48 89Kfz Kennzeichen NILWirtschaft und VerkehrEisenbahn Dzialdowo IlawaNachster int Flughafen BydgoszczGminaGminatyp StadtgemeindeFlache 16 84 km Einwohner 10 374 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 616 Einw km Gemeindenummer GUS 2807021Verwaltung Stand 2007 Burgermeister Maciej RadtkeAdresse ul Rzepnikowskiego 9 A 14 260 LubawaWebprasenz www lubawa pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 3 Bauwerke 4 Verkehr 5 Landgemeinde 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Stadt liegt im Grenzgebiet zwischen dem Kulmerland und der Landschaft Preussen unmittelbar sudwestlich der Dylewska Gora Kernsdorfer Hohe am Flusschen Sandela und wird vom Fluss Wel Welle weitraumig umflossen Geschichte Bearbeiten nbsp Stadt und Schloss Lobau im 17 Jahrhundert nbsp Marktplatz Rynek im Stadtzentrum nbsp St Anna Kirche nbsp Turm der St Anna Kirche nbsp St Barbara Kirche nbsp St Johannes Kirche nbsp Kirche der Heimsuchung der Jungfrau Maria in LipyErstmals Erwahnung findet die terra Lubavia 1216 als Besitz des Missionsbischofs Christian von Preussen in einer Urkunde des Papstes Innozenz III Fur die Stadt datiert der erste schriftliche Nachweis von 1260 Uber die Bedeutung des Namens sind sich die Linguisten nicht einig Stadt und Burg wurden 1269 durch die Sudauer zerstort Die Bischofe von Kulm liessen Stadt und Feste wieder aufbauen und residierten im Schloss bis sie 1781 ihren Sitz nach Kulmsee verlegten Beim zweiten Thorner Frieden von 1466 kam die Stadt zum Koniglich polnischen Preussen und dadurch 1569 zur polnischen Adelsrepublik 1724 zerstorte ein Stadtbrand grosse Teile der Stadt Davon erholte sich Lobau nur schwer 50 Jahre spater hatte es nur 624 Einwohner und uber 100 Grundstucke lagen noch wust Es gab kaum massive Hauser vorherrschend waren Fach und Schurzwerkbauten Im Rahmen der ersten polnischen Teilung kam Lobau 1772 unter zum Konigreich Preussen Zum 31 Januar 1773 wurde von Friedrich II die Provinz Westpreussen gegrundet in der Lobau mit Unterbrechung 1807 1815 bis 1920 lag Zur Zeit von Napoleon Bonaparte war Lobau von 1807 bis 1815 dem als Herzogtum Warschau vorubergehend wiedererstandenen Polen zugehorig 1813 brannte das Schloss nach einem Blitzeinschlag aus und wurde abgebrochen Auf dem Wiener Kongress kam Lobau wieder an das Konigreich Preussen Die Einwohnerzahl stieg bis 1819 auf 1 300 an 1818 wurde der Landkreis Lobau gegrundet der unter den wechselnden Hoheiten bis 1948 bestand und dann aus Powiat lubawski in Powiat nowomiejski mit dem Sitz Nowe Miasto Lubawskie umbenannt wurde Im Jahr 1820 wurde das ortliche Bernhardinerkloster aufgehoben 2 Die Klosterkirche wurde der evangelischen Gemeinde zugewiesen 3 In den ubrigen Klostergebauden wurde spater eine Schule eingerichtet 2 Im Jahr 1884 bekam Lobau Anschluss an die Eisenbahn In der Stadt war kaum Industrie ansassig es dominierten das kleine Handwerk und die Kramerei Von 1818 bis 1920 gab Lobau dem Landkreis Lobau seinen Namen Sitz der Kreisverwaltung war aber das benachbarte Neumark Lobau und sein Landkreis gehorten zum Regierungsbezirk Marienwerder in der Provinz Westpreussen des Deutschen Reichs Wahrend der gesamten Zugehorigkeit zu Preussen bzw ab 1871 zum Deutschen Reich bestand die Bevolkerung von Stadt und Umland aus deutschen polnischen und masurischen Sprachgruppen und war uberwiegend katholischer Konfession Im Jahr 1890 waren die Halfte der Stadtbewohner Polen 4 Am Anfang des 20 Jahrhunderts hatte Lobau eine evangelische Kirche drei katholische Kirchen eine Synagoge ein Progymnasium ein evangelisches Schullehrerseminar eine Praparandenanstalt und ein Amtsgericht 2 Nach dem Ersten Weltkrieg kam Lobau aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags an die Zweite Polnische Republik Nach dem Uberfall auf Polen im September 1939 wurde das Kreisgebiet vom Deutschen Reich volkerrechtswidrig annektiert und dem Reichsgau Danzig Westpreussen zugeordnet zu dem Lobau bis 1945 gehorte Die Nationalsozialisten zerstorten die stadtische Synagoge 1943 lebten 5657 Einwohner in der Stadt Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Lobau im Fruhjahr 1945 von der Roten Armee besetzt Bei der Gebietsreform von 1999 schied Lubawa aus dem Powiat Nowomiejski und aus und gehort seither zum Powiat Ilawski mit Sitz in Ilawa dem fruheren Deutsch Eylau Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Anmerkungen1772 0 625 5 1785 1115 meistens romisch katholische Polen 6 1802 1269 7 1816 1007 davon 207 Evangelische 585 Katholiken und 215 Juden 7 1819 1297 5 1821 1598 7 1831 2126 meistens Polen 8 1852 3310 9 1864 3951 davon 1244 Evangelische und 2154 Katholiken 10 1871 4224 darunter 1350 Evangelische und 2350 Katholiken 2200 Polen 11 1875 4506 12 1880 4857 12 1890 4593 davon 1651 Protestanten 2604 Katholiken und 338 Juden 2300 Polen 12 1900 4451 meistens Katholiken 2 1921 4600 400 Deutsche 13 1943 5657 5 2006 93282013 10 092Bauwerke BearbeitenKirche der Heimsuchung der Jungfrau Maria und St Anna um 1330 errichteter gotischer Backsteinbau Kirche Johannes der Taufer und des Erzengels Michael errichtet von 1600 bis 1610 im Stil der Spatrenaissance St Barbara Kirche von 1770 bis 1779 errichteter Holzbau Kirche der Heimsuchung der Jungfrau Maria im Ortsteil Lipy Neugotischer Backsteinbau von 1870 Verkehr BearbeitenDer Bahnhof Lubawa ist Endpunkt der noch als Anschlussgleis betriebenen Bahnstrecke Zajaczkowo Lubawskie Lubawa Der Ort Rakowice in der Gemeinde Lubawa hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Warszawa Gdansk Landgemeinde BearbeitenDie Landgemeinde Lubawa zu der die Stadt selbst nicht zahlt umfasst ein Territorium von 237 km mit 10 717 Einwohnern 31 Dezember 2020 Der Sitz der Landgemeinde befindet sich im Dorf Fijewo Hauptartikel Lubawa Landgemeinde Personlichkeiten BearbeitenChristoph Cuppener um 1466 1511 Jurist auch Kuppener oder Kupener Harris Newmark 1834 1916 Geschaftsmann in Los Angeles Leopold Harris Lewin Herschkowitz 1836 1910 Grunder der Kaufhauskette Harris amp Frank in Los Angeles Gebruder Jacoby Kaufhausgrunder in Los Angeles Otto Schellong 1858 1945 Arzt und Ethnologe Erwin Liek 1878 1935 Arzt und Schriftsteller Walther Ziesemer 1882 1951 Germanist Diplomatiker und Sprachforscher Valentin Kielinger 1901 1969 PolitikerLiteratur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Topographie von West Preussen Marienwerder 1789 S 44 45 Nr 4 Textarchiv Internet Archive August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde Konigsberg 1835 S 433 434 Nr 38 Textarchiv Internet Archive Franz Wenzlaff Lobau im Jahre 1656 Aus dem Vorwort des Programms zur offentlichen Prufung der Stadtschule zu Lobau Elbing 1839 In Neue Preussische Provinzial Blatter Andere Folge Band 8 Heft 5 Konigsberg 1855 S 381 388 Gustav Liek Die Stadt Lobau in Westpreussen mit Berucksichtigung des Landes Lobau Verlag Historischer Verein fur den Regierungsbezirk Marienwerder Marienwerder 1893 Google Buchsuche Digitalisat Martin Zeiller Lobau In Matthaus Merian Hrsg Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae Topographia Germaniae Band 13 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1652 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lubawa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage der Stadt Lubawa Karte von Preussen 1600s mit Lobau und abgeteiltem Land Lobovia Memento vom 14 April 2005 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 a b c d Lobau In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 12 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1908 S 641 Max Toeppen Historisch comparative Geographie von Preussen Gotha 1858 S 363 Landkreis Lobau a b c Handbuch der historischen Statten Ost und Westpreussen Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 123 124 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Topographie von West Preussen Marienwerder 1789 S 44 45 Nr 4 Textarchiv Internet Archive a b c Alexander August Mutzell Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 330 331 Ziffer 403 books google de August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde Konigsberg 1835 S 433 434 Nr 38 Textarchiv Internet Archive Kraatz Topographisch statistisches Handbuch des Preussischen Staats Berlin 1856 S 359 Textarchiv Internet Archive E Jacobson Topographisch statistisches Handbuch fur den Regierungsbezirk Marienwerder Danzig 1868 S 90 91 Nr 96 Gustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 50 Ziffer 4 a b c Michael Rademacher Provinz Westpreussen Kreis Lobau Neumark Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Der Grosse Brockhaus 15 Auflage Band 11 Leipzig 1932 S 506 507 Nr 2 Normdaten Geografikum GND 5107851 X lobid OGND AKS LCCN n85228857 VIAF 145487682 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lubawa amp oldid 232212497