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Friedrich Siegmund Georg Freiherr Kress von Kressenstein 24 April 1870 in Nurnberg 16 Oktober 1948 in Munchen war ein deutscher General der Artillerie Im Ersten Weltkrieg gehorte er der deutschen Militarmission im Osmanischen Reich an Friedrich Freiherr Kress von Kressenstein 1916 in osmanischer Uniform Kress von Kressenstein in einer Besprechung mit dem osterreichischen Befehlshaber Baron Lager wahrend des PalastinakriegesInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 2 Schriften Auswahl 3 Film 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Friedrich entstammte der alten Nurnberger Patrizierfamilie Kress von Kressenstein Er war der alteste Sohn des Justizrates und Rechtsanwalts Georg Freiherr Kress von Kressenstein 1840 1911 und dessen Ehefrau Amalie geborene Haller von Hallerstein Militarkarriere Bearbeiten Kress absolvierte ein Humanistisches Gymnasium und trat am 16 August 1888 als Freiwilliger auf Beforderung in das 4 Feldartillerie Regiment Konig der Bayerischen Armee ein Nach seiner Kommandierung zur Kriegsschule Munchen wurde er im Marz 1890 zu Sekondeleutnant befordert Er besuchte von Oktober 1891 bis Marz 1893 die Artillerie und Ingenieur Schule und wurde ab Oktober 1893 als Abteilungsadjutant verwendet Von 1895 bis 1898 absolvierte Kress die Kriegsakademie die ihm die Qualifikation fur den Generalstab und das Lehrfach aussprach 1 Anfang November 1899 folgte seine Kommandierung zur Zentralstelle des Generalstabs Kress wurde dann am 19 September 1900 a la suite seines Regiments gestellt und zum Adjutanten des Kriegsministers ernannt In dieser Stellung folgte am 13 September 1901 seine Beforderung zum Hauptmann und gleichzeitige Ernennung zum Kammerer 1904 kehrte Kress fur zwei Jahre als Batteriechef im 6 Feldartillerie Regiment in den Truppendienst zuruck wurde dann in die Zentralstelle des Generalstabs versetzt und Anfang Oktober 1908 zum Grossen Generalstab nach Berlin kommandiert Als Major war Kress vom 20 September 1910 bis 14 Oktober 1911 Erster Generalstabsoffizier der 5 Division und wurde anschliessend in das Kriegsministerium versetzt Am 25 Januar 1914 stellte man ihn zur Disposition Nach seinem Ausscheiden trat Kress im Rahmen der von Liman von Sanders kommandierten deutschen Militarmission mit dem Dienstgrad als turkischer Oberstleutnant in die Osmanische Armee uber und war von Februar bis Juni 1914 Kommandeur der Feldartillerie Schiessschule Anschliessend fungierte er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs als Chef der Mobilmachungsabteilung im Generalstab der Osmanischen Armee Vom 2 August bis 20 September 1914 war Kress Chef der Operationsabteilung im Grossen Hauptquartier und anschliessend ernannte man ihn zum Chef des Generalstabs des VIII turkischen Armeekorps Unter Belassung in turkischen Diensten wurde Kress ab Marz 1915 wieder in der bayerischen Armee angestellt Nach dem Eintritt der Turkei auf Seiten der Mittelmachte in den Ersten Weltkrieg erhielt Cemal Pascha den Befehl des turkischen Fuhrers Enver Pascha den Suezkanal zu erobern oder zumindest zu beschadigen Die Erste Suezoffensive begann im Januar 1915 Der zum Kommandeur des 1 Turkischen Expeditionskorps ernannte Kress trug die Verantwortung uber den Marsch durch die Sinaiwuste und die Entwicklung von Pontons und Spezialbooten die der Uberquerung des Suezkanals dienen sollten Obwohl der Wustenmarsch kaum Schwierigkeiten bereitete wurde die Offensive zum Misserfolg Die britischen Truppen erfuhren von den Planungen und konnten sich vorbereiten Nach zwei vergeblichen Angriffen mussten sich die turkischen Krafte zuruckziehen Die Spezialboote von Kress kamen nicht zum Einsatz Es dauerte mehr als ein Jahr bis die Osmanen eine zweite Offensive zur Eroberung des Suezkanals starteten Kress fuhrte erneut eine Offensivoperation durch die Sinaiwuste Die osmanischen Truppen konnten ihr Ziel dieses Mal nicht erreichen weil sie 25 km ostlich des Kanals in Romani auf eine britische Verteidigungsanlage stiessen Die turkische Offensive am 3 August 1916 wurde ein Desaster und die Verbande zogen sich nach Palastina zuruck Nun planten die Briten eine eigene Offensive Sie eroberten mehrere turkische Festungen in der Sinaiwuste bauten ein Schienennetz sowie Wasserleitungen durch die Wuste und griffen die osmanische Festung in Gaza an Neben dem osmanischen General Cemal Pascha wurde Kress das Kommando uber die Defensive ubertragen In der Ersten Gazaschlacht im Marz 1917 konnten die britischen Angriffe abgewehrt werden Auch in der Zweiten Gazaschlacht im April 1917 gelang es den osmanischen Verbanden die britische Offensive zuruckschlagen Der Sieg in der zweiten Schlacht ging vor allem auf die Leistungen von Kress zuruck Dafur wurde er durch Konig Ludwig III mit Wirkung vom 19 April 1917 mit dem Kommandeurkreuz des Militar Max Joseph Ordens beliehen Nachdem Erich von Falkenhayn das Kommando uber die Truppen in Palastina ubernommen hatte blieb Kress Kommandeur des 8 turkischen Armee Fur seine Erfolge in Gaza erhielt er am 4 September 1917 den Orden Pour le Merite Im November 1917 konnten die britischen Truppen unter der Fuhrung von General Allenby die Osmanen in Gaza und in Be er Scheva aufreiben 1918 wurde Kress von Falkenhayn fur die Niederlage in Gaza verantwortlich gemacht und vom palastinensischen Kriegsschauplatz versetzt Im Juni 1918 ubernahm er das Kommando uber die Deutsche Kaukasusexpedition in Transkaukasien und wurde mit schwachen deutschen Verbanden in die Demokratische Republik Georgien geschickt die nach ihrer Unabhangigkeit von Sowjetrussland unter deutscher Protektion stand Dort half er zu verhindern dass die Rote Armee in Abchasien eindrang Nach dem Waffenstillstand von Compiegne musste er Georgien im Dezember 1918 verlassen Kurzzeitig war Kress vom 16 Februar bis 28 Juni 1919 interniert Nach seiner Ruckkehr kam er in die Zentralstelle des bayerischen Generalstabs Gleichzeitig fungierte er als bayerischer Kommissar fur die Bildung des Reichswehrministeriums Dort ernannte man ihn am 24 November 1919 zum Chef des Waffenamtes Innerhalb des Ministeriums ubernahm Kress am 1 Juni 1920 den Posten als Chef des Wehramtes das er bis zum 31 Januar 1923 leitete Anschliessend war er bis 19 Marz 1924 Artilleriefuhrer VII wurde zwischenzeitlich am 22 Februar zum Generalleutnant befordert und als Nachfolger von Otto von Lossow Kommandeur der 7 Division und Befehlshaber im Wehrkreis VII gleichzeitig Landeskommandant von Bayern Wahrend des Hitlerputsches stand er auf der Seite der Reichswehrfuhrung in Berlin 2 Am 1 Januar 1928 folgte unter gleichzeitiger Beforderung zum General der Artillerie seine Ernennung zum Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos 2 Dieses Kommando gab er am 30 November 1929 ab und wurde mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 7 Bayerisches Artillerie Regiments am selbigen Tage in den Ruhestand versetzt In den Folgejahren schrieb er autobiografische Artikel fur das bayerische Kriegs sowie das Reichsarchiv und das britische Royal United Services Institute 1937 wurde er in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen Schriften Auswahl BearbeitenMit den Turken zum Suezkanal Vorhut Verlag Otto Schlegel Berlin 1938 DNB 574474129 Meine Mission im Kaukasus Manuskript PDF Datei 172 kB Film BearbeitenIm Kinofilm The Lighthorsemen Australien 1987 verkorpert Ralph Cotterill von Kressenstein Literatur BearbeitenWinfried Baumgart Hrsg Friedrich Freiherr Kress von Kressenstein Bayerischer General und Orientkenner Lebenserinnerungen Tagebucher und Berichte 1914 1946 Paderborn Verlag Ferdinand Schoningh 2020 ISBN 978 3 506 70344 6 ISBN 3 506 70344 7 Othmar Hackl Die Bayerische Kriegsakademie 1867 1914 C H Beck sche Verlagsbuchhandlung Munchen 1989 ISBN 3 406 10490 8 S 502 Karl Friedrich Hildebrand Christian Zweng Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 2 H O Biblio Verlag Bissendorf 2003 ISBN 3 7648 2516 2 S 275 277 Rudolf von Kramer Otto Freiherr von Waldenfels VIRTUTI PRO PATRIA Der koniglich bayerische Militar Max Joseph Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914 1918 Selbstverlag des Militar Max Joseph Ordens Munchen 1966 S 247 248 S 344 345 Weblinks BearbeitenBiografie Friedrich Kress von KressensteinsEinzelnachweise Bearbeiten Othmar Hackl Die Bayerische Kriegsakademie 1867 1914 C H Beck sche Verlagsbuchhandlung Munchen 1989 ISBN 3 406 10490 8 S 502 Harold J Gordon Jr Die Reichswehr und die Weimarer Republik Verlag fur Wehrwesen Bernard amp Graefe Frankfurt am Main 1959 S 242 Normdaten Person GND 116652004 lobid OGND AKS LCCN no2012040316 VIAF 98528536 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kress von Kressenstein FriedrichALTERNATIVNAMEN Kress von Kressenstein Friedrich FreiherrKURZBESCHREIBUNG deutscher General der Artillerie der ReichswehrGEBURTSDATUM 24 April 1870GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 16 Oktober 1948STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Kress von Kressenstein General der Artillerie amp oldid 235779117