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Die Deutsche Kaukasusexpedition war eine militarische Expedition die vom Deutschen Kaiserreich zum ehemals russischen Transkaukasus wahrend des Ersten Weltkrieges geschickt wurde Das vorrangige Ziel der Expedition war es die Ollieferungen fur das Deutsche Reich zu sichern und die neugegrundete prodeutsche Demokratische Republik Georgien zu stabilisieren Bildercollage der Kaukasusexpedition im Grossen Bilderatlas des Weltkrieges Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Truppenstarke 3 Expedition 3 1 Vorspiel 3 2 Der Konflikt um Batumi 3 3 Auf den Weg nach Baku 4 Nachwirkungen 5 Erinnerungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDer Waffenstillstand von Erzincan vom 5 Dezember 1917 beendete die Kampfe zwischen den Russen und Osmanen im Ersten Weltkrieg an der Kaukasusfront 1 Diesem Vertrag folgte am 3 Marz 1918 der Friedensvertrag von Brest Litowsk mit dem sich Sowjetrussland das sich in einem Burgerkrieg befand aus dem Weltkrieg zuruckzog Zwischen dem 14 Marz und April 1918 fanden in Trabzon Verhandlungen zwischen den Osmanen und der Transkaukasischen Demokratisch Foderativen Republik die nach dem Ruckzug der Russen aus dem Kaukasus gegrundet worden war und aus Georgiern Armeniern und Aserbaidschanern bestand statt Der osmanische Kriegsminister Enver Pascha wollte im Gegenzug fur das Ende der osmanischen Kriegszuge in den Kaukasus die Anerkennung des Vertrages von Brest Litowsk seitens der Foderation 2 Am 5 April akzeptierte der Vorsitzende der Delegation Akaki Tschchenkeli den Vertrag von Brest Litowsk als Grundlage fur weitere Verhandlungen Er riet der Regierung der Foderation in Tiflis seinem Beispiel zu folgen doch diese lehnten wegen des armenischen Drucks ab 3 Es kam wieder zu Kampfen im Kaukasus Am 11 Mai gab es in Batumi eine neue Konferenz 2 Nun forderten die Osmanen mehr und wollten die Gebiete von Tiflis Alexandropol und Etschmiadsin Sie wollten mit einer Bahnstrecke Kars via Culfa mit Baku verbinden Darauf zogen sich die armenischen und georgischen Delegierten in Batumi zuruck Am 21 Mai begannen die Osmanen ihre Offensive und kampften gegen die Armenier in den Schlachten von Sardarapat 21 29 Mai von Kara Kilise 24 28 Mai und von Bash Abaran 21 24 Mai Die Armenier siegten bei Sardapat und konnten so die Eroberung Jerewans abwenden Georgien unterzeichnete mit dem Deutschen Reich am 28 Mai 1918 den Vertrag von Poti und sicherte sich so deutschen Schutz gegen die ausseren Feinde wie die Bolschewiki und die Osmanen 4 Truppenstarke BearbeitenDas Expeditionskorps bestand fast ausschliesslich aus bayerischen Truppen und umfasste die 7 Koniglich Bayerische Kavallerie Brigade verstarkt durch das 29 Bayerische Infanterie Regiment das aus den bayerischen Reserve Jager Bataillonen 7 und 9 bestand dem 10 Sturmbataillon der 1 Maschinengewehr Abteilung und der 176 Morser Kompanie 5 Das Korps war 3 000 Mann stark und wurde von Generalmajor Friedrich Freiherr Kress von Kressenstein angefuhrt General Erich Ludendorff war auch an der Aufsicht und Organisation der Expedition beteiligt Ludendorff empfing georgische Gesandte in Berlin und war auch bei deren Audienz mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II anwesend Schon kurz nach Beginn des Weltkrieges und vor dem Vertrag von Poti wurde eine Georgische Legion innerhalb der deutschen Armee gegrundet 6 Das Expeditionskorps kam am 8 Juni 1918 uber den Seeweg von der Krim am georgischen Hafen Poti an Spater wurde das Korps durch weitere deutsche Soldaten von den anderen Fronten in Syrien und der Ukraine verstarkt 7 Viele deutsche Offiziere und Soldaten des Expeditionskorps erhielten spater den Orden der heiligen Tamara Expedition BearbeitenVorspiel Bearbeiten nbsp Deutsche Truppen in TiflisAm 4 Juni unterzeichnete die Demokratische Republik Armenien zwangsweise unter dem Druck der Osmanen den Vertrag von Batumi Am 10 Juni erreichten die Deutschen Tiflis und hielten eine deutsch georgische Militarparade auf der Prachtstrasse Rustawelis Gamsiri ab Spater schlossen sich ehemalige deutsche Kriegsgefangene aus Russland und bewaffnete deutsche Siedler an die sich Mitte des 19 Jahrhunderts im Kaukasus niedergelassen hatten Mehrere deutsch georgische Garnisonen wurden in Georgien stationiert so z B in Poti Otschamtschire Kutaissi und Marneuli Der Konflikt um Batumi Bearbeiten Die Ankunft der deutschen Truppen in Georgien fiel mit dem wachsenden deutsch osmanischen Streit um die Ressourcen und Einfluss im Kaukasus zusammen Konkret ging es um die Olquellen bei Baku am Kaspischen Meer und die Pipeline und Bahnstrecke von dort nach Batumi am Schwarzen Meer 8 Anfang Juni 1918 marschierte der osmanische General Vehib Pascha Richtung Tiflis und traf auf eine deutsch georgische Einheit Sein Sieg am 10 Juni fuhrte dazu dass Berlin Istanbul mit der Kappung aller Hilfe und Ruckzug der deutschen Truppen aus dem Osmanischen Reich drohte 7 Die osmanische Regierung stoppte daraufhin alle militarischen Operationen Richtung Georgien Fur den Moment richtete sich die Aufmerksamkeit der Osmanen auf den Iran und Aserbaidschan 9 Auf den Weg nach Baku Bearbeiten Zur selben Zeit wurden zwei deutsche Divisionen die aus der Ukraine und dem Balkan nach Georgien verlegt worden waren Richtung Baku in Marsch gesetzt Gleichzeitig verhandelte Deutschland mit Sowjetrussland und bat um einen garantierten Zugang fur das Ol in Baku Im Gegenzug wurden die Deutschen die Armee des Islam die unter Enver Pascha aufgestellt worden war und im Kaukasus operierte aufhalten Sowjetrussland sicherte den Deutschen gemass einer Vereinbarung vom 27 August ein Viertel des Ols zu Die deutsche Regierung verlangte von der osmanischen Regierung dass sie die Offensive der Armee des Islams nach Baku stoppen solle Doch Enver Pascha verweigerte dies und so wurde Baku in der Schlacht um Baku am 15 September 1918 von den Osmanen eingenommen Die russische Bicherakhov Einheit traf sich mit den deutschen Truppen unter der Fuhrung von Oberst Friedrich von der Holtz am 17 September Die Soldaten der Kommune von Baku die aus der Stadt flohen stiessen ebenfalls dazu Doch als eine Krise im September in Deutschland ausbrach wurde die Kaukasusexpedition beendet Nachwirkungen BearbeitenAm 21 Oktober befahl die deutsche Regierung den Ruckzug der deutschen Soldaten aus der Region Das letzte Schiff mit Soldaten verliess im Dezember 1918 Georgien Die letzten Mitglieder des Expeditionskorps erreichten erst im April 1919 Deutschland Erinnerungen BearbeitenDie Erinnerungen des Friedrich Freiherr Kress von Kressenstein Meine Mission im Kaukasus wurden 2001 in deutscher Sprache in Tbilisi Georgien Verlag Samschoblo vom Herausgeber Dr David Paitschadse veroffentlicht 10 Literatur BearbeitenWinfried Baumgart Das Kaspi Unternehmen Grossenwahn Ludendorffs oder Routineplanung des deutschen Generalstabs In Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas 18 1970 S 231 278 Digitalisat Briton Cooper Busch Mudros to Lausanne Britain s Frontier in West Asia 1918 1923 State University of New York Press Albany NY 1976 ISBN 0 87395 265 0 Edward J Erickson Ordered to die A History of the Ottoman Army in the First World War Foreword by Huseyin Kivikoglu Contributions in military studies 201 Greenwood Press Westport CT u a 2000 ISBN 0 313 31516 7 Richard G Hovannisian Hrsg The Armenian People from Ancient to Modern Times Band 2 Foreign Dominion to Statehood The Fifteenth Century to the Twentieth Century Macmillan Basingstoke 1997 ISBN 0 333 61974 9 David Marshall Lang A Modern History of Georgia Weidenfeld and Nicolson London 1962 Stanford J Shaw Ezel Kural Shaw History of the Ottoman Empire and Modern Turkey Band 2 Reform Revolution and Republic The Rise of Modern Turkey 1808 1975 Cambridge University Press Cambridge 1977 ISBN 0 521 21449 1 Tadeusz Swietochowski Russian Azerbaijan 1905 1920 The Shaping of national Identity in a Muslim Community Soviet and East European studies 42 Cambridge University Press Cambridge u a 1985 ISBN 0 521 26310 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutsche Kaukasusexpedition Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Tadeusz Swietochowski Russian Azerbaijan 1905 1920 The Shaping of national Identity in a Muslim Community Cambridge University Press Cambridge u a 1985 ISBN 0 521 26310 7 S 119 a b Stanford J Shaw Ezel Kural Shaw History of the Ottoman Empire and Modern Turkey Band 2 Reform Revolution and Republic The Rise of Modern Turkey 1808 1975 Cambridge University Press Cambridge 1977 ISBN 0 521 21449 1 S 326 Richard G Hovannisian Hrsg The Armenian People from Ancient to Modern Times Band 2 Foreign Dominion to Statehood The Fifteenth Century to the Twentieth Century Macmillan Basingstoke 1997 ISBN 0 333 61974 9 S 292 293 David Marshall Lang A Modern History of Georgia Weidenfeld and Nicolson London 1962 S 207 208 Edward J Erickson Ordered to die A History of the Ottoman Army in the First World War Foreword by Huseyin Kivikoglu Greenwood Press Westport CT u a 2000 ISBN 0 313 31516 7 S 233 David Marshall Lang A Modern History of Georgia Weidenfeld and Nicolson London 1962 S 182 a b Edward J Erickson Ordered to die A History of the Ottoman Army in the First World War Foreword by Huseyin Kivikoglu Greenwood Press Westport CT u a 2000 ISBN 0 313 31516 7 S 186 Briton Cooper Busch Mudros to Lausanne Britain s Frontier in West Asia 1918 1923 State University of New York Press Albany NY 1976 ISBN 0 87395 265 0 S 22 Edward J Erickson Ordered to die A History of the Ottoman Army in the First World War Foreword by Huseyin Kivikoglu Greenwood Press Westport CT u a 2000 ISBN 0 313 31516 7 S 187 David Paitschadse Hrsg Meine Mission im Kaukasus Die Erinnerungen des Friedrich Freiherr Kress von Kressenstein Samshoblo Tbilisi 2001 ISBN 99928 26 62 2 Online Version hier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Kaukasusexpedition amp oldid 236403438