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Dieser Artikel erlautert die Kaukasusfront im Ersten Weltkrieg fur die Kaukasusfront im Zweiten Weltkrieg siehe Nordkaukasische Operation Die Kaukasusfront war ein Nebenkriegsschauplatz im Ersten Weltkrieg Die Kriegsfront wurde eroffnet als russische Truppen am 1 November 1914 die Grenze zur Turkei im Kaukasus uberschritten Das Russische Reich und das Osmanische Reich bildeten die Hauptkonfliktparteien in den Kampfen im Kaukasus in Ostanatolien und im Schwarzen Meer 1917 18 schied Russland aus dem Krieg aus Mit Aserbaidschan Grossbritannien Armenien der Kommune von Baku und der Zentralkaspischen Diktatur traten im Anschluss neue Parteien in den Konflikt ein KaukasusfrontTeil von Erster WeltkriegOben Zerstorte Stadt Erzurum Mitte links Russische Truppen Unten links Verwundete muslimische Fluchtlinge Mitte rechts Osmanische Truppen Unten rechts Armenische Fluchtlinge Datum 24 Oktober 1914 bis 30 Oktober 1918Ort Kaukasus AnatolienAusgang Auflosung des Russischen und des Osmanischen ReichesFolgen Grundung neuer Staaten im KaukasusFriedensschluss Friedensvertrag von Brest LitowskVertrag von SevresVertrag von PotiVertrag von BatumiKonfliktparteienOsmanisches Reich 1844 Osmanisches ReichAserbaidschan Demokratische Republik 1918 AserbaidschanDeutsches Reich Deutsches Reich Russisches Kaiserreich 1914 RusslandVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes KonigreichArmenien Demokratische Republik 1918 ArmenienKommune von Baku Zentralkaspische DiktaturBefehlshaberOsmanisches Reich 1844 Enver PaschaOsmanisches Reich 1844 Vehib PaschaOsmanisches Reich 1844 Abdulkerim PaschaOsmanisches Reich 1844 Hafiz Hakki PaschaOsmanisches Reich 1844 Mahmut Kamil PaschaOsmanisches Reich 1844 Hasan Izzet PaschaAserbaidschan Demokratische Republik 1918 Samad bey MehmandarovAserbaidschan Demokratische Republik 1918 Ali Agha SchichlinskiAserbaidschan Demokratische Republik 1918 Djafargulu Khan NakhcivanskiDeutsches Reich Von Kressenstein Russisches Kaiserreich 1914 Illarion Woronzow DaschkowRussisches Kaiserreich 1914 Nikolai JudenitschRussische Republik 1917 Michail PrschewalskiArmenien Demokratische Republik 1918 Andranik OzanianArmenien Demokratische Republik 1918 Drastamat KanajanArmenien Demokratische Republik 1918 Garegin NschdehArmenien Demokratische Republik 1918 Mowses SilikjanStepan SchahumjanVereinigtes Konigreich 1801 Lionel DunstervilleTruppenstarkeOsmanische 2 Armee Osmanische 3 Armee Armee des Islams Azerbaycan Silahli Quvveleri Deutsche Kaukasusexpedition Russische Kaukasusarmee Armenische Freiwillige Dunsterforce Armenische Irregulare aus der Zentralkaspischen Diktatur und aus der Republik BergkarabachKaukasusfront Bergmann Offensive Sarikamis Ardahan Van Malazgirt Karakilise Erzurum Trabzon Bitlis Mus Deutsche Kaukasusexpedition Sardarapat Abaran Karakilisa Baku Das Russische Reich dominierte in den Anfangsjahren auf diesem Kriegsschauplatz So musste das Osmanische Reich zur Jahreswende 1914 1915 in der Schlacht von Sarikamis eine vernichtende Niederlage hinnehmen Bei der nachfolgenden russischen Gegenoffensive erlitten die Osmanen grosse Gebietsverluste in Ostanatolien Der russische Vorstoss kam nach dem 23 Februar 1917 wegen der Auswirkungen der Februarrevolution zum Erliegen Die russische Kaukasusarmee loste sich in der Folge der Revolutionswirren auf An ihre Stelle traten Einheiten bestehend aus armenischen Freiwilligen Irregularen und Soldaten des neu gebildeten armenischen Staates 1918 traten auch Soldaten der Entente die von den Fronten im Westen und in Mesopotamien kamen unter dem Oberkommando von General Lionel Dunsterville auf diesem Kriegsschauplatz hinzu Diese Einheit wurde Dunsterforce genannt Auch das mit dem Osmanischen Reich verbundete Deutsche Reich entsandte mit der Deutschen Kaukasusexpedition Soldaten in die Region um Ollieferungen zu sichern Der Konflikt der im Hintergrund vom Volkermord an den Armeniern begleitet wurde endete am 3 Marz 1918 mit dem Friedensvertrag von Brest Litowsk und dem Vertrag von Batumi vom 4 Juni 1918 Trotzdem gab es noch einige Auseinandersetzungen zwischen den Osmanen der Zentralkaspischen Diktatur der Republik Bergkarabach der Dunsterforce und dem britischen Empire Diese Konflikte endeten endgultig am 30 Oktober 1918 mit dem Waffenstillstand von Mudros Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Truppenstarke 2 1 Osmanen 2 2 Russen 2 3 Armenier 2 4 Andere 3 Operationen 3 1 Vorspiel 3 2 1914 3 3 1915 3 4 1916 3 5 1917 3 6 1918 4 Nachwirkungen 4 1 Nachfolgekriege 4 2 Sowjetisierung des Kaukasus 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDas Hauptziel des Osmanischen Reiches war die Ruckgewinnung der Gebiete die es im Russisch Osmanischen Krieg 1877 78 verloren hatte Dazu sollten die Stadte Artvin Ardahan Kars und Batumi zuruckerobert werden Ein osmanisches Engagement an diesem Kriegsschauplatz machte die Verlagerung russischer Truppen von der Ostfront erforderlich 1 Dadurch konnten wichtige russische Verbande gebunden werden Das Deutsche Reich versorgte die Osmanen daher mit fehlenden Ressourcen Die Krafte der osmanischen dritten Armee sollten die Kriegsziele der Osmanen umsetzen 2 Kriegsminister Enver Pascha hoffte dass ein Erfolg im Kaukasus den Weg nach Tiflis erleichtern und eine Revolte der muslimischen Kaukasier gegen Russland entfachen wurde Das strategische Ziel der Osmanen und der Deutschen war es die Russen von den Olfeldern am Kaspischen Meer abzuschneiden 3 Russland betrachtete die Kaukasusfront als weniger wichtig als die Ostfront Diese band den grossten Teil der russischen Truppen und Ressourcen Russland befurchtete aber dass die Osmanen versuchen wurden Kars und Batumi zu erobern Bei einem Treffen des russischen Aussenministers Sasonow mit dem britischen Botschafter Buchanan und dem franzosischen Botschafter Paleologue im Marz 1915 sagte Sasonow dass die Russen die osmanische Hauptstadt den Bosporus die Dardanellen das Marmarameer Sudthrakien bis nach Enos Midia die Schwarzmeerkuste vom Bosporus bis zum Sakaryafluss und bis hinter die Bucht von Izmit beanspruche Abkommen uber Konstantinopel und die Meerengen 4 Das Zarenregime plante die muslimische Bevolkerung Nordanatoliens und Istanbuls gegen die verlasslicheren Kosaken auszutauschen 5 Die armenische nationale Befreiungsbewegung wollte eine armenische Republik errichten was ihr im Mai 1918 auch gelang Doch schon vorher 1915 wurden die Administration Westarmenien und die Republik Bergkarabach gegrundet Die Zentralkaspische Diktatur wurde unter Beteiligung der Armenier gegrundet Keines dieser drei Gebilde bestand lange Die Briten unterstutzten die Russen um die Loslosung des Kaukasus vom Russischen Reich zu verhindern Die Ziele der Osmanen hatten auch die Anglo Persian Oil Company APOC gefahrdet die das Recht hatte in ganz Persien ausser im Norden Ol zu fordern 3 Vor dem Kriegsbeginn im August 1914 handelte die britische Regierung eine Vereinbarung mit der APOC aus um die Seeflotte mit Treibstoff zu versorgen 3 Truppenstarke Bearbeiten nbsp Bildercollage zum Krieg am KaukasusOsmanen Bearbeiten Die Osmanen hatten ihre 3 Armee vor Ort stationiert 1916 wurden die Truppen durch die Verlegung der 2 Armee verstarkt Im Vergleich mit den Alliierten waren der osmanische Generalstab unter dem deutschen General Friedrich Bronsart von Schellendorf und die Organisation unterlegen 2 Zu Beginn des Konfliktes hatten die Osmanen 100 000 bis 190 000 Mann von denen viele schlecht ausgerustet waren Russen Bearbeiten Vor dem Krieg hatte die russische Kaukasusarmee 100 000 Mann unter dem nominellen Befehl des Generalgouverneurs des Kaukasus Illarion Woronzow Daschkow Der tatsachliche Befehlshaber war dessen Stabschef General Nikolai Judenitsch Kurz vor Beginn des Kaukasusfeldzugs mussten die Russen aber mehr als die Halfte ihrer Soldaten aufgrund der Niederlagen in der Schlacht bei Tannenberg im August 1914 und der Schlacht an den Masurischen Seen an die ostpreussische Front verlagern Lediglich 60 000 Mann blieben am Kaukasus zuruck die von den armenischen Generalen Towmas Nasarbekjan Mowses Silikjan und Daniel Bek Pirumyan kommandiert wurden 1917 loste sich die Kaukasusarmee nach der Oktoberrevolution auf Als die Russen sich aus Ostanatolien zuruckzogen hielten armenische Soldaten die Stellungen gegen die Osmanen Es gab anfangs etwa 110 000 bis 120 000 armenische Kampfer 6 Insgesamt kampften 150 000 Armenier in verschiedenen alliierten Armeen gegen die Osmanen 7 Armenier Bearbeiten Im Sommer 1914 wurden in der russischen Armee Einheiten aus armenischen Freiwilligen eingerichtet Diese Einheiten bestanden nicht aus armenischen Einwohnern des Zarenreiches denn diese wurden schon an der Ostfront eingesetzt Sie setzen sich aus Armeniern des Osmanischen Reiches zusammen und wurden von Andranik Ozanian Drastamat Kanajan Arschak Gafawjan und Sargis Mehrabjan kommandiert Anfangs betrug ihre Zahl etwa 20 000 und sie standen ausserhalb der russischen Militarkommandostrukturen Mit der Zeit wuchs ihre Zahl und General Judenitsch entschloss sich 1916 die armenischen Verbande mit der russischen Kaukasusarmee zu vereinigen oder sie aufzulosen Andere armenische Milizen setzten sich aus sogenannten Fedajin zusammen und sammelten sich um bekannte Fuhrer wie etwa Murad von Sebasteia armenisch Սեբաստացի Մուրատ Diese Partisaneneinheiten machten laut Boghos Nubar Pascha den grossten Teil der armenischen Einheiten aus Im Dezember 1917 grundete die Armenische Revolutionare Foderation Daschnak mit Erlaubnis des Armenischen Kongresses von Ostarmenien Militarverbande Das Korps stand unter dem Befehl von General Towmas Nasarbekjan Drastamat Kanajan wurde zum Zivilkommissar ernannt Das Korps war in drei Divisionen eingeteilt die von Mowses Silikjan Andranik Osanian und Michail Areschian angefuhrt wurden Eine andere Einheit stand unter dem Befehl Oberst Korganians Die Frontlinie von Van nach Erzincan wurde von diesen armenischen Verbanden gehalten Ozanian soll 150 000 Mann zur Verfugung gehabt haben 8 Nach Grundung der Demokratischen Republik Armenien wurde Nazarbekian der erste Oberbefehlshaber des Landes Andere Bearbeiten Es gab auch kurdische Milizen die teilweise fur die Osmanen teilweise fur die Russen kampften Lionel Dunsterville wurde 1917 zum Befehlshaber uber die Dunsterforce die aus 1 000 australischen britischen kanadischen und neuseelandischen Soldaten bestand ernannt Die Dunsterforce hatte auch gepanzerte Fahrzeuge zu Verfugung nbsp Nikolai Nikolajewitsch Judenitsch 1862 1933 nbsp Lionel Dunsterville 1865 1946 nbsp Enver Pascha 1881 1922 nbsp Die russische Kaukasusarmee bei Sarikamis 1914 nbsp Armenische Freiwillige 1914 nbsp Osmanische 3 Armee mit Winterausrustung 1914 nbsp Kurdische Kavalleristen 1915Operationen BearbeitenVorspiel Bearbeiten Im Juli 1914 fand in Erzurum ein armenischer Kongress statt bei dem die Armenier ihre Strategie fur den Fall des Krieges zwischen Russland und dem Osmanischen Reich festlegen wollten 9 Das regierende Komitee fur Einheit und Fortschritt in Istanbul entsandte Naci Bey und Bahaeddin Sakir zum Kongress Das Komitee wollte die Armenier auf Seiten der Osmanen wissen Die Armenier beteuerten ihre Loyalitat zum Reich wollten aber unabhangig von der osmanischen Regierung agieren Die Regierung in Istanbul kam zu dem Schluss dass die Armenier detaillierte Plane fur die Zusammenarbeit mit den Russen hatten und im Kriegsfall gegen die Osmanen kampfen wurden 10 1914 Bearbeiten Nach dem Kriegseintritt des Osmanischen Reiches uberschritt am 1 November 1914 die russische Armee die Grenze und begann mit der Offensive in Richtung Pasinler und Eleskirt Sie plante die Orte Dogubeyazit und Koprukoy einzunehmen 2 Die offizielle Kriegserklarung Russlands an die Osmanen erfolgte am 2 November Die Russen griffen mit 25 Infanteriebataillonen 37 Kavallerieeinheiten und 120 Artilleriegeschutzen an Die Truppen bewegten sich in Form zweier Flugel Der rechte Flugel der aus dem I kaukasischen Korps bestand bewegte sich von Sarikamis Richtung Koprukoy das sie am 4 November erreichten Das IV russische Korps zog von Jerewan in die Ebene von Pasinler Der Befehlshaber der osmanischen 3 Armee Hasan Izzet Pascha wollte wegen des harten Winters nicht in die Offensive gehen sondern stattdessen defensiv bleiben und zur rechten Zeit angreifen Doch er wurde von Kriegsminister Enver Pascha uberstimmt und startete am 7 November mit dem XI Korps und der gesamten Kavallerie seine Offensive Diese wurde von kurdischen Stammeskriegern unterstutzt Jedoch schaffte es die Kavallerie nicht die Russen einzukreisen und die Kurden erwiesen sich als unzuverlassig Die Russen gewannen neues Terrain doch die Osmanen hielten ihre Stellungen ausserhalb von Koprukoy Am 12 November verstarkte Ahmet Fevzi Pascha mit seinem IX Korps das XI Korps an der linken Flanke Die 3 Armee drangte die Russen zuruck und eroberte nach der Azap Offensive zwischen dem 17 und 20 November Koprukoy zuruck Ende November hatte sich die Front stabilisiert und die Russen standen 25 km tief im gegnerischen Land auf einer Linie von Erzurum nach Sarikamis Der russische Erfolg an der sudlichen Front gelang auch mit Hilfe der armenischen Freiwilligen die die Orte Karakose heute Agri und Dogubeyazit nordlich der Provinz Van eingenommen hatten 11 Die osmanischen Verluste waren hoch 9000 Tote 3000 Gefangene und 2800 Deserteure Im Dezember 1914 besuchte Zar Nikolaus II die Front Er empfing den Vorsitzenden der armenischen Kirche zusammen mit dem Prasidenten des armenischen Nationalkonzils in Tiflis Alexander Khatisyan Gegenuber diesen sagte der Zar Aus allen Landern stromen die Armenier herbei um der ruhmreichen russischen Armee beizutreten und um mit ihrem Blut fur den Sieg der russischen Armee zu dienen Lasst die russische Flagge frei an den Dardanellen und dem Bosporus wehen Lasst euren Willen die Menschen Armenier die unter dem turkischen Joch leben Freiheit empfangen Lasst das armenische Volk der Turkei das fur den Glauben an Christus gelitten hat die Auferstehung fur ein neues freies Leben empfangen Nikolaus II 12 Am 15 Dezember 1914 konnten die Osmanen unter dem Befehl von Oberstleutnant Stange der Stange Bey genannt wurde nach der Schlacht von Ardahan das russische Ardahan einnehmen Stanges anfangliche Mission war es in der Coruhregion zu operieren Er wurde von rebellischen Adscharen unterstutzt Enver Pascha anderte Stanges Mission um damit die Truppen die Russen bei Sarikamis bekampfen konnten 13 Im Dezember 1914 griffen die osmanischen Armeen Sarikamis an Gouverneur Woronzow plante im Falle eines Angriffes der Osmanen den Ruckzug der Armee nach Kars doch Judenitsch verweigerte den Befehl und verteidigte Sarikamis Die Schlacht von Sarikamis entwickelte sich fur die Osmanen zu einer Katastrophe 1915 Bearbeiten nbsp 1915 Muslimische Fluchtlinge aus Hasankale nbsp Armenische Milizen in einem Verteidigungsgraben bei dem Kampf um Van im Mai 1915 nbsp 1915 Einige der 250 000 armenischen Fluchtlinge die den zuruckweichenden Russen folgten 14 Am 6 Januar stand das Hauptquartier der 3 Armee unter Beschuss Hafiz Hakki Pascha ordnete den kompletten Ruckzug an Am 7 Januar marschierten die verbliebenen Truppen nach Erzurum Nach der Schlacht von Sarikamis verblieben nur 10 der Soldaten und Enver Pascha trat vom Kommando zuruck Die armenischen Verbande hatten einen nicht unbedeutenden Anteil an der Niederlage denn sie verschafften den Russen Zeit ihre Truppen in Sarikamis zu konzentrieren 15 Enver Pascha gab nach seiner Ruckkehr nach Istanbul die Schuld an der Niederlage in Sarikamis den Armeniern der Region die aktiv mit den Russen zusammengearbeitet hatten 16 Auch Oberstleutnant Stange zog sich am 18 Januar aus Ardahan und bis zum 1 Marz 1915 auf seine Ausgangsstellungen zuruck Judenitsch wurde fur seinen Sieg in Sarikamis gefeiert und wurde als Kommandeur der russischen Armee im gesamten Kaukasus vorgeschlagen Die Alliierten erwarteten nun von den Russen die Entlastung der Westfront wahrend die Russen um einen Angriff uber das Schwarze Meer baten um die Kaukasusfront zu entlasten Die Attacken von See aus gaben den Russen die Gelegenheit ihre Krafte zu erneuern Auch die im Fruhjahr 1915 begonnene Schlacht von Gallipoli entlastete Russland im Osten 2 Am 12 Februar 1915 starb Hafiz Hakki Pascha an Typhus und wurde durch Brigadegeneral Mahmut Kamil Pascha ersetzt Der Marz verlief ruhig und die 3 Armee wurde durch Soldaten der 1 und 2 Armee verstarkt doch die Verstarkung war nicht mehr als eine Division stark Die Schlacht von Gallipoli verschlang die osmanischen Ressourcen Die Russen hielten die Stadte Eleskirt Agri und Dogubeyazit Es gab kleine Scharmutzel Die Osmanen hatten nicht genug Truppen um die ganze Region zu sichern Am 20 April begann der Kampf um Van Armenische Bewaffnete verteidigten die 30 000 Einwohner und 15 000 Fluchtlinge der Stadt Sie hatten 1500 Mann unter Waffen Ihre Ausrustung bestand aus 300 Gewehren 1000 Pistolen und anderen alten Waffen Der Konflikt dauerte mehr als drei Wochen bis General Judenitsch die Stadt entsetzen konnte Ein Teil seiner Armee bestehend aus einer Brigade Kosaken unter General Truchin und einigen freiwilligen armenischen Kampfern zog nach Van 17 Judenitsch erreichte am 21 Mai die Stadt und bestatigte die provisorische armenische Regierung mit Gouverneur Aram Manougian im Amt Mit Van als neuem Standort verlagerten sich die Kampfe weiter nach Westen 17 Am 24 April 1915 sandte Innenminister Talat Pascha ein Schreiben an das Oberkommando Darin bezichtigte er die Armenier der Zusammenarbeit mit den russischen Invasoren und des Verrats am Osmanischen Reich Talat Pascha gab als Beispiel den armenischen Aufstand in Van an Am 6 Mai ruckten russische Truppen durch das Tal von Tortum Richtung Erzurum vor Die 29 und 30 osmanische Division konnten diesen Angriff abwehren und das X osmanische Korps ging zum Gegenangriff uber Doch am sudlichen Abschnitt der russischen Linie waren die Osmanen nicht so erfolgreich und so fiel am 11 Mai die Stadt Malazgirt an die Russen Am 17 Mai betraten die Russen die Stadt Van und die osmanischen Truppen wurden weiter zuruckgedrangt Die Osmanen gerieten zusatzlich durch armenische Aufstande in Schwierigkeiten so dass die Nachschublinien unterbrochen wurden Die gebirgige Region sudlich des Vansees war sehr verwundbar denn die Osmanen mussten eine Front von 600 Kilometern mit nur 50 000 Mann und 130 Artilleriegeschutzen verteidigen Wahrend der russischen Offensive ordnete Talat Pascha am 27 Mai die Deportation der Armenier der Region in die sudlichen Provinzen von Syrien und Mosul an Am 13 Juni kehrten die Russen auf ihre Ausgangslinien zuruck Sie starteten am 19 Juni eine neue Offensive nordwestlich des Vansees Russische Krafte begannen unter Oganowski einen Angriff in den Hugeln westlich von Malazgirt Sie unterschatzten aber die Zahl der osmanischen Truppen vor Ort und verloren die Schlacht bei Malazgirt Die Russen zogen daraufhin nach Mus ohne zu wissen dass das osmanische IX Korps und die 17 und 28 Division ebenfalls nach Mus zogen Obwohl die Umstande fur die Osmanen schwierig waren gelang eine Reorganisation Sudlich der russischen Linien wurden die 1 und 5 Expeditionsstreitkrafte aufgestellt und unter Brigadegeneral Abdulkerim Pascha eine von der 3 Armee unabhangige Truppe eingerichtet Abdulkerim Pascha stand direkt mit Enver Pascha in Verbindung Die Osmanen waren vorbereitet Am 24 September ersetzte Grossfurst Nikolai Nikolajewitsch Romanow Illarion Woronzow Daschkow als Kommandeur aller russischen Armeen im Kaukasus Doch in Wirklichkeit kommandierte General Judenitsch weiterhin die russischen Truppen wahrend der Grossfurst nur nominell Oberbefehlshaber war An der Front blieb es vom Oktober bis Jahresende ruhig Judenitsch nutzte diese Zeit um die Armee neu zu organisieren An der Wende zum Jahr 1916 hatten die Russen 200 000 Mann unter Waffen und 380 Artilleriegeschutze Auf der anderen Seite versaumte es das osmanische Oberkommando die Verluste auszugleichen Die Schlacht von Gallipoli hatte den grossten Teil der Truppen und Ressourcen gebunden so dass die fehlenden Manner des IX X und XI Korps nicht ersetzt werden konnten Zusatzlich wurden die 1 und 5 Expeditionsstreitkrafte an die Front in Mesopotamien verlegt Das osmanische Oberkommando entschied auf Grund der Lage an den anderen Fronten dass diese Region nicht erstrangig war Im Januar 1916 waren die Osmanen 126 000 Mann stark worunter nur 50 539 kampferprobte Soldaten waren Es gab 74 057 Gewehre 77 Maschinengewehre und 180 Geschutze Auf dem Papier war die osmanische Armee am Kaukasus gross aber die Kampfkraft war gering viele Soldaten unterernahrt und schlecht ausgerustet Die Osmanen hofften dass die Russen keine neuen Offensiven starten wurden doch diese Hoffnungen erwiesen sich als falsch 1916 Bearbeiten nbsp Mustafa Kemal in Bitlis nbsp Ein erobertes Geschutz nach der russischen Einnahme Erzurums 1916 nbsp Murad von Sebastia gehorte zu den Widerstandskampfern 1915 in Sivas Er nahm 1916 an der Schlacht von Erzincan teil und starb 1918 bei der Schlacht um Baku 15 Anfang Januar verliess Judenitschs Armee heimlich das Winterquartier und marschierte gegen die Stadt Erzurum Der Winter in diesem Teil Anatoliens ist lang und hart und daher eine ungeeignete Zeit fur Militaroperationen Die Osmanen hatten schon 1914 wegen der Witterung viele Soldaten verloren Doch Judenitsch sah dies als eine Gelegenheit um die Osmanen zu uberraschen So wurden die osmanischen Truppen bei Koprukoy uberrumpelt und schnell besiegt Die russischen Krafte waren den Osmanen zahlenmassig nicht sonderlich uberlegen so dass Judenitsch die Front an der schwachsten Stelle angreifen musste Wahrend der osmanische Kommandeur der dritten Armee Mahmut Kamil Pascha sich mit seinen Mannern in den Hugeln von Deve Boyun in der Nahe von Erzurum aufhielt brachen die Russen bei Kara Gobek und Tafet durch 18 So konnten die Russen die zwei Verteidigungsringe um die Stadt durchbrechen und Erzurum einnehmen Die Osmanen hatten sich am 16 Februar aus der Stadt zuruckgezogen Im Februar wurde der Kommandeur der 3 Armee Mahmut Kamil Pascha durch Vehib Pascha ersetzt Am 24 Februar wurde Rize durch die russische Flotte besetzt Im April bewegten sich die Russen in zwei Richtungen von Erzurum aus Ein Teil zog nach Norden und nahm Mitte April Trabzon ein das schon seit dem 23 Januar von See aus beschossen wurde wahrend sich der zweite Teil Richtung Bitlis und Mus bewegte Die Russen bedrangten die 2 osmanische Armee und besiegten sie in den Schlachten von Bitlis und Mus Bitlis war die letzte Verteidigungslinie die die Russen daran hindern sollte nach Zentralanatolien und nach Mesopotamien vorzudringen Die Osmanen gingen in die Offensive doch Judenitsch erwiderte dies mit einem Gegenangriff Richtung Erzincan Die Stadt Erzincan fiel am 2 Juli und Trabzon konnte gegen die Osmanen gehalten werden Am 7 August konnte Mustafa Kemal der 1915 bei Gallipoli erfolgreich gekampft hatte und im Marz 1916 an die Kaukasusfront versetzt wurde mit dem XVI Korps der 2 Armee die Stadte Bitlis und Mus zuruckerobern Die Kampfe ostlich des Vansees dauerten wahrend des Sommers an blieben aber ergebnislos Der Befehlshaber der 2 Armee Ahmed Izzet Pascha entschied sich fur einen Angriff nach Ende der russischen Offensive Eine militarische Gruppe aus drei Korps wurde aufgestellt und marschierte entlang der Kuste Die 2 Armee ruckte am 2 August an Wahrend Judenitsch sich im Norden mit der 3 Armee beschaftigte kampfte die 2 Armee im Suden gegen den zweiten Teil der russischen Armee und die armenischen Freiwilligen unter General Towmas Nasarbekjan Doch der anfangliche Erfolg brachte nicht den Sieg Die 2 Armee litt unter Nachschubmangeln und logistischen Problemen Nazarbekian drangte Mustafa Kemals Truppen wieder aus den Stadten Bitlis und Mus heraus Ende September endeten die osmanischen Angriffe Die 2 Armee hatte 30 000 Tote und Verletzte zu verzeichnen Die Russen konnten die Front halten und verstarken Den Rest des Jahres reorganisierten die Osmanen ihre Truppen wahrend die Russen sich ruhig verhielten Der Winter 1916 17 war sehr hart und machte das Kampfen nahezu unmoglich 1917 Bearbeiten Die russischen Plane fur neue Offensiven wurden nie umgesetzt da es in Russland zu politischen und sozialen Krisen kam Auch innerhalb der Armee gab es Unruhe Diese Situation fuhrte im Zarenreich zur Februarrevolution Viele russische Soldaten verweigerten den Gehorsam und desertierten denn weder das russische Volk noch die russische Armee wollten langer Krieg fuhren Laut Fevzi Cakmak verliessen 100 000 russische Soldaten die Kaukasusfront trotzdem standen den Osmanen noch 250 000 Russen gegenuber 19 Zusatzlich kam es unter der Kaukasusarmee zu einer Typhusepidemie zu Fallen von Skorbut und anderen Krankheiten aufgrund schlechter Ernahrung und Hygiene 20 Bis zur Februarrevolution war eine osmanische Offensive unrealistisch Nach der Schlacht von Sarikamis hatten die Osmanen grosse Probleme das Gebiet zu verteidigen Aus der Februarrevolution konnten sie keinen Vorteil ziehen unter anderem weil Enver Pascha funf Divisionen vom Kaukasus an die Front nach Mesopotamien und Palastina verlegte Am 1 Marz verkundete der Petrograder Sowjet der Arbeiter und Soldatendeputierten den Befehl Nr 1 der unter anderem die Demokratisierung der Armee vorsah So sollten die Soldaten ihre Reprasentanten selber wahlen konnen Grossfurst Nikolai Nikolajewitsch wurde am 9 Marz 1917 durch das Besondere Transkaukasische Komitee ersetzt Die neue Provisorische Regierung wollte General Judenitsch nach Zentralasien versetzen doch dieser trat von seinen militarischen Amtern zuruck Im Sommer 1917 berief die Westarmenische Administration eine Konferenz ein um schnelle Massnahmen zu ergreifen und bis Ende 1917 eine Miliz mit 20 000 Mann unter dem Befehl Andraniks aufzustellen Zivilkommissar Hakob Zavriev ernannte Andranik zum Generalmajor Die 1 Brigade von Andranik bestand aus den Regimentern aus Erzincan und Erzurum die 2 Brigade aus den Regimentern aus Hinis und Eleskirt und die 3 Brigade aus den Regimentern aus Van und Zeyton heute Suleymanli in Kahramanmaras nbsp Osmanische Soldaten begraben muslimische Zivilisten Am 14 September 1917 stand die russische Armee kurz vor der kompletten Auflosung Die Autoritat innerhalb der Kommandostruktur ging verloren und Plunderungen nahmen zu Gegen Ende des Herbstes wollte der amtierende General der Kaukasusfront Prschewalski georgische und armenische Einheiten innerhalb der russischen Armee aufstellen um die Desintegration der Armee zu verhindern Am 23 Oktober wahrend der Oktoberrevolution sah die militarische Situation wie folgt aus Die 3 Osmanische Armee stand mit 66 Bataillonen aus 30 000 Mann 177 Maschinengewehren und 157 Kanonen auf einer 190 km langen Linie vom Schwarzen Meer bis ins Munzur Gebirge Die Osmanen hatten Schwierigkeiten bei der Verpflegung und Ausrustung der Armee Russland verstarkte seine Stellungen in Erzurum und Trabzon Die russische Linie erstreckte sich westlich von Trabzon entlang der Erzincan Kemah Passage durch den Suden Dersims Richtung Vansee und Baskale Entlang dieser Linie hatten die Russen 86 000 Kampfer und 146 Kanonen Die Situation war stabil 21 Als Reaktion auf die Machtubernahme der Bolschewiki in Russland wurde im November 1917 in Tiflis das Transkaukasische Kommissariat gegrundet Der georgische Menschewik Nikolos Tschcheidse war der Vorsitzende des Sejms Senats Doch der Sejm konnte nicht verhindern dass sich die Militarmacht im Kaukasus in kleinere nationale Gruppen spaltete Denn obwohl die Armenier auch Teil der Foderation waren wollten sie sich mit Hilfe der Russen eine eigene nationale Armee aufbauen 22 Die nationalen armenischen Gruppen in Jerewan erklarten General Nazarbekian zum Oberbefehlshaber Die armenischen Truppen bestanden aus Der 1 Division unter General Christophor Araratov mit dem 1 Regiment Erzurum Erzincan dem 2 Regiment Hinis dem 3 Regiment Jerewan und dem 4 Regiment Erzincan Jerewan Oberst Movses Silikyan befehligte die 2 Division die aus dem 5 Regiment Van dem 6 Regiment Jerewan und den 7 und 8 Regimentern Alexandropol bestand Stabschef der armenischen Korps war General Vickinski Die Divisionen die aus jeweils vier Regimentern bestanden hatten drei regulare und ein Ersatzregiment Die Armenier hatten insgesamt 32 000 Mann Neben diesen regularen Truppen standen noch 40 bis 50 000 Zivilisten unter Waffen Alleine in Baku hatten die Russen den Armeniern 160 Kanonen 180 Maschinengewehre und 160 Millionen Schuss Munition uberlassen 23 Am 5 Dezember 1917 unterzeichneten Russen und Osmanen den Waffenstillstand von Erzincan der den Konflikt zwischen beiden Seiten beendete 24 Zwischen Dezember 1917 und Februar 1918 bewegten sich armenische Truppen zum Erstaunen der sich zuruckziehenden Russen an die Front Die Armenier nahmen die Stellungen der Russen an der Front ein und ubernahmen die zuruckgelassene russische Ausrustung Somit gab es Ende 1917 keine effektive russische Militarmacht mehr in der Region An der Wende zu 1918 waren die alliierten Krafte die Kosaken die Georgier und die Armenier gewillt den Osmanen Widerstand zu leisten Im Falle einer Einigung zwischen Russland und dem Osmanischen Reich ware dies die einzige Strategie um weiter gegen die Osmanen zu kampfen 25 Die Armenier die ihre Stellungen nach dem Ruckzug der Russen hielten wurden von den Briten mit einer Million Rubel unterstutzt 26 1918 Bearbeiten nbsp Armenische Truppen wahrend der Marztage nbsp Einsammeln toter muslimischer Zivilisten nbsp General Andranik ermoglichte 1918 die Flucht der armenischen Bevolkerung von Van vor der osmanischen Armee Mit seinen Mannern kampfte er in den Bergen von Bergkarabach und Sangesur nbsp Armenische Soldaten wahrend der Schlacht von Baku nbsp Zerstorte Einkaufsstrasse in Kars1918 suchten die Osmanen mit den neuen Machthabern in Russland eine Einigung Jetzt da sich die Russen zuruckgezogen hatten waren die sudlichen Gebiete praktisch ungeschutzt Ende Januar besetzten Nazarbekians Divisionen die wichtigen Stellungen zwischen Jerewan nach Van und Erzincan Ab Februar befehligte Nazarbekian die armenischen Truppen im ehemals russischem Kaukasus wahrend Ozanian den Befehl uber die Armenier im osmanischen Gebiet ubernahm Diese Truppen bestanden lediglich aus ein paar Tausend Freiwilligen und etwa zweihundert Offizieren Die 3 osmanische Armee begann ihre Offensive am 5 Februar Sie bewegte sich ostlich der Linie zwischen Tirebolu und Bitlis und eroberte die osmanischen Gebiete von den Armeniern zuruck So wurde am 7 Februar Kelkit am 13 Februar Erzincan am 19 Februar Bayburt am 22 Februar Tercan und am 25 Februar Trabzon zuruckerobert Nun konnten die osmanischen Truppen uber den Seeweg bei Trabzon verstarkt und versorgt werden Die Armenier versuchten Erzurum zu halten wurden aber am 12 Marz durch das 1 Kaukasus Korps besiegt Die Orte Malazgirt Hinis Oltu Koprukoy und Tortum wurden in den folgenden zwei Wochen erobert Am 3 Marz unterzeichnete Grosswesir Talat Pascha mit Sowjetrussland den Friedensvertrag von Brest Litowsk Der Vertrag legte fest dass Russland die Gebiete von Batumi Kars und Ardahan die 1877 1878 erobert worden waren an die Osmanen abtrat Weiterhin sollte der Transkaukasus unabhangig werden In einer Geheimklausel wurde vereinbart dass Russland die nationalen armenischen Truppen demobilisieren sollte 27 Zwischen dem 14 Marz und April 1918 fanden in Trabzon zwischen den Osmanen und dem Transkaukasischen Sejm Friedensverhandlungen statt Enver Pascha bot ein Ende der osmanischen Ambitionen im Kaukasus an wenn der Sejm den Vertrag von Brest Litowsk anerkenne 28 Am 5 April akzeptierte der Vorsitzende der Sejmdelegation Akaki Chkhenkeli den Vertrag von Brest Litowsk als Grundlage fur weitere Verhandlungen Er riet der Regierung in Tiflis seinem Beispiel zu folgen 29 Doch die Atmosphare in Tiflis war anders denn die Regierung dort sah sich im Kriegszustand mit dem Osmanischen Reich 29 Am 11 Mai gab es in Batumi eine neue Konferenz 28 Nun forderten die Osmanen mehr und wollten die Gebiete von Tiflis Alexandropol und Etschmiadsin annektieren Sie wollten mit einer Bahnstrecke Kars via Culfa mit Baku verbinden Darauf zogen sich die armenischen und georgischen Delegierten zuruck Am 21 Mai begannen die Osmanen ihre Offensive und kampften gegen die Armenier in den Schlachten von Sardarapat 21 29 Mai von Kara Kilise 24 28 Mai und von Bash Abaran 21 24 Mai Die Armenier siegten bei Sardapat und konnten so die Eroberung Jerewans abwenden Die Verhandlungen von Batumi waren ergebnislos und endeten am 24 Mai Am 26 Mai erklarten die Georgier den Austritt aus der Foderation und grundeten am 28 Mai die Demokratische Republik Georgien Gefordert wurden sie durch das Deutsche Reich das durch die Offiziere Friedrich Freiherr Kress von Kressenstein und Friedrich Werner Graf von der Schulenburg vor Ort vertreten war Den Georgiern folgten am 28 Mai die Aserbaidschaner mit der Demokratischen Republik Aserbaidschan und die Armenier mit der Demokratischen Republik Armenien Am 4 Juni musste die Demokratische Republik Armenien den Vertrag von Batumi mit den Osmanen unterzeichnen Doch in Bergkarabach leistete Andranik wahrend des ganzen Sommers erfolgreich Widerstand gegen die 3 osmanische Armee 30 Im August 1918 setzte Andranik in Susa eine Regierung ein Mit dem Eintreffen deutscher Truppen in Georgien verschlechterten sich die Beziehungen zwischen den Verbundeten Deutschland und dem Osmanischen Reich Die Deutschen wollten die Rohstoffe der Region kontrollieren vor allem die Olfelder von Baku 31 Im Juni 1918 traf Vehib Pascha auf dem Weg nach Tiflis auf eine deutsch georgische Armee Sein Sieg am 10 Juni fuhrte dazu dass Berlin Istanbul mit der Kappung aller Hilfe und Ruckzug der deutschen Truppen aus dem Osmanischen Reich drohte Die osmanische Regierung stoppte daraufhin alle militarischen Operationen Richtung Georgien Fur den Moment richtete sich die Aufmerksamkeit der Osmanen auf den Iran und Aserbaidschan 32 Die deutschen Militarberater verliessen Georgien Richtung Constanța und nahmen eine georgische Delegation bestehend aus Akaki Chkhenkeli Surab Awalischwili und Niko Nikoladse fur die Schliessung eines Abkommens in Berlin mit Doch durch die Niederlage der Deutschen im November 1918 kam es zu keiner Vertragsunterzeichnung mehr Enver Pascha hatte langst nicht mehr nur die Ruckeroberung osmanischer Gebiete im Kopf sondern eine osmanische Expansion Richtung Kaspisches Meer und Zentralasien Dafur hatte er im Marz 1918 die Armee des Islams aufgestellt Diese Armee war aber nicht grosser als ein Korps und bestand aus etwa 14 000 bis 25 000 Mann Sie bestand ganzlich aus Muslimen von denen die meisten Turkisch sprachen Im Juli befahl Enver Pascha der Armee des Islams in die Zentralkaspische Diktatur einzumarschieren um Baku zu erobern Diese neue Offensive traf auf grossen Widerstand der Deutschen die Sudrussland als ihre Kriegsbeute ansahen In der Schlacht um Baku im September 1918 besiegte die Armee des Islams die britischen Streitkrafte in Baku Im Oktober starteten die Osmanen einen Angriff gegen Andranik der zwischen Bergkarabach und Sangesur Widerstand leistete Andranik wurde von der 3 Armee bei Schischi gestellt 30 Nach heftiger Schlacht konnten die Armenier die Osmanen zuruckschlagen und sie von einem Vorstoss zum Fluss Varanda abhalten Die Kampfe zwischen Osmanen und Armeniern dauerten bis zum Waffenstillstand von Mudros an Nach diesem Waffenstillstand mussten sich die osmanischen Truppen zuruckziehen und die Armenier nahmen Bergkarabach wieder ein Andranik hatte so eine Basis um weiter nach Osten zu expandieren und einen Korridor nach Naxcivan zu bilden 33 Mit dem Waffenstillstand von Mudros am 30 Oktober endete der Konflikt an der Kaukasusfront Am Ende des Krieges hatten die Osmanen trotz der Niederlagen an den anderen Fronten in Palastina Mesopotamien Persien Erster Weltkrieg in Persien und dem Sinai die Gebiete in Ostanatolien zuruckgewonnen Nachwirkungen Bearbeiten nbsp Stellungen der Dunsterforce in der Karte als britisch markiert nach dem Waffenstillstand nbsp Die sowjetische 11 Rote Armee betritt 1920 JerewanMit dem Ende des Weltkrieges veranderte sich die Situation in der Region stark Mit der Oktoberrevolution und der Niederlage der Osmanen fanden zwei Grossreiche ein Ende Mit dem Verlust der russischen Zarenherrschaft im Kaukasus etablierten sich mehrere neue Nationalstaaten die aber nur kurz existierten Das Osmanische Reich musste als Verlierer den Vertrag von Sevres 1920 unterzeichnen der das Reich auf Anatolien begrenzte und den Sultan faktisch entmachtete Nachfolgekriege Bearbeiten Im Vakuum der Oktoberrevolution hatte sich im Kaukasus die Transkaukasische Demokratisch Foderative Republik gebildet die aber nach wenigen Monaten in die Staaten Armenien Aserbaidschan Georgien und die Zentralkaspische Diktatur zerfiel Noch im Jahr des Endes des Weltkrieges begann ein Krieg zwischen Georgien und Armenien um umstrittene Gebiete Armenien kampfte in einem weiteren Krieg von 1918 bis 1920 gegen Aserbaidschan Auf der anderen Seite begannen die Turken unter Mustafa Kemal den turkischen Unabhangigkeitskrieg der 1923 in der Grundung der Republik Turkei gipfelte Die Turken konnten nach dem Turkisch Armenischen Krieg durch den Vertrag von Alexandropol den grossten Teil Ostanatoliens zuruckgewinnen Ein weiterer kurzlebiger Staat war die Sudwest Kaukasische Republik Sowjetisierung des Kaukasus Bearbeiten Am 27 April 1920 erhielt die Regierung Aserbaidschans Meldung daruber dass die Rote Armee die nordliche Grenze uberschritten habe Im Westen hatte Armenien grosse Teile des Landes besetzt wahrend im Osten aserbaidschanische Kommunisten gegen die Regierung rebellierten Die Regierung kapitulierte vor der Roten Armee doch einige Generale und Milizen leisteten Widerstand gegen die Sowjets so dass es einige Zeit dauerte bis die Kontrolle hergestellt worden war und die Aserbaidschanische Sozialistische Sowjetrepublik ausgerufen wurde Am 4 Dezember 1920 kapitulierte auch Armenien vor den Sowjets Am Tag darauf betrat das Armenische Revolutionare Komitee das zum grossten Teil aus aserbaidschanischen Armeniern bestand die Stadt Am 6 Dezember zog die Tscheka in Jerewan ein 34 Unter Aleksandr Miasnikyan wurde dann die Armenische Sozialistische Sowjetrepublik ausgerufen Im Februar 1921 wurde dann zuletzt Georgien von den Sowjets besetzt Am 23 Oktober 1921 wurden mit dem Vertrag von Kars 35 die Kampfhandlungen zwischen der turkischen Nationalbewegung und den sowjetischen Staaten im Kaukasus beendet Der Vertrag von Kars war der Nachfolgevertrag des Vertrags von Moskau vom Marz 1921 Am 30 Dezember 1922 grundeten die sowjetischen Staaten mit dem Unionsvertrag die Sowjetunion Siehe auch BearbeitenChronologie des Ersten WeltkriegesLiteratur BearbeitenWolfdieter Bihl Die Kaukasuspolitik der Mittelmachte Bohlau Wien Teil 1 Ihre Basis in der Orient Politik und ihre Aktionen 1914 1917 1975 ISBN 3 205 08564 7 Zugleich Habilitationsschrift an der Universitat Wien Teil 2 Die Zeit der versuchten kaukasischen Staatlichkeit 1917 1918 Veroffentlichungen der Kommission fur Neuere Geschichte Osterreichs 81 1992 ISBN 3 205 05517 9 Edward J Erickson Ordered to Die A History of the Ottoman Army in the First World War Greenwood Publishing Group 2001 ISBN 0 313 09558 2 Eugene Hinterhoff Persia The Stepping Stone To India Marshall Cavendish Illustrated Encyclopedia of World War I Band IV Marshall Cavendish Corporation New York 1984 ISBN 0 86307 181 3 A F Pollard A Short History Of The Great War Xlibris Corporation 2008 ISBN 978 0 554 31690 1 Hew Strachan The First World War Viking Penguin Group 2003 S 109 112 Cyril Falls The Great War 1960 S 158 160 A F Pollard A Short History of the Great War 1920 Kapitel 10 David Fromkin A Peace to End All Peace Avon Books 1989 S 351 355 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaukasus Kampagne Album mit Bildern Videos und Audiodateien Turkei im Ersten Weltkrieg im Kaukasus englisch Memento vom 20 Juli 2011 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Hinterhoff Marshall Cavendish Illustrated Encyclopedia S 499 503 a b c d A F Pollard A Short History Of The Great War Chapter VI The first winter of the war a b c The Encyclopedia Americana 1920 v 28 S 403 Ronald Park Bobroff Roads to glory Late Imperial Russia and the Turkish Straits 2006 S 131 Richard G Hovannisian Armenia on the Road to Independence 1918 University of California Press Berkeley and Los Angeles 1967 S 59 Jacques Kayaloff The Battle of Sardarabad Mouton Publishers Paris 1973 S 73 Fridtjof Nansen Armenia and the Near East New York 1976 S 310 Boghos Nubar Prasident der Armenischen Nationalversammlung erwahnte dies bei den spateren Friedensverhandlungen in Paris im Dezember 1918 Richard G Hovannisian The Armenian People from Ancient to Modern Times S 244 Edward J Erickson Ordered to Die A History of the Ottoman Army in the First World War S 97 Erickson S 54 Ezel Kural Shaw History of the Ottoman Empire and Modern Turkey S 314 315 Spencer Tucker The European Powers in the First World War S 174 A S Safrastian Narrative of Van 1915 Journal Ararat London Januar 1916 a b Pasdermadjian S 22 Peter Balakian The Burning Tigris S 200 a b Eugene Hinterhoff Persia The Stepping Stone To India In Marshall Cavendish Illustrated Encyclopedia of World War I Band 4 S 1153 1157 W E D Allen Paul Muratoff Caucasian Battlefields A History of Wars on the Turco Caucasian Border 1828 1921 ISBN 0 89839 296 9 S 361 363 Fevzi Cakmak Buyuk Harpte Sark Cephesi Hareketleri Sark Vilayetlerimizde Kafkasya da ve Iran da 1935 de Akademide Verilen Konferanslar Ankara 1936 S 260 Victor Serge Year One of The Russian Revolution Holt Rinehart and Winston Chicago 1972 S 193 Stefanos Yerasimos Kurtulus Savasi nda Turk Sovyet iliskileri 1917 1923 Istanbul 2000 S 11 W E D Allen P Muratoff Caucasian Battlefields A History of The Wars on The Turco Caucasian Border 1828 1921 Cambridge 1953 S 458 Antranig Chalabian General Andranik and the Armenian Revolutionary Movement Melrose 1988 S 318 Tadeusz Swietochowski Russian Azerbaijan 1905 1920 S 119 Bulent Gokay A Clash of Empires Turkey between Russian Bolshevism and British Imperialism 1918 1923 London 1997 S 12 Caglayan British Policy Towards Transcaucasia 1917 1921 S 52 Hovannisian Armenia s Road to Independence ISBN 1 4039 6422 X S 288 f a b Ezel Kural Shaw History of the Ottoman Empire and Modern Turkey S 326 a b Richard Hovannisian The Armenian people from ancient to modern times S 292 f a b Mark Malkasian Gha ra bagh the emergence of the national democratic movement in Armenia Wayne State University Press ISBN 978 0 8143 2604 6 S 22 Briton Cooper Busch Mudros to Lausanne Britain s Frontier in West Asia 1918 1923 State University of New York Press 1976 ISBN 0 87395 265 0 S 22 Erickson 2000 S 187 Hafeez Malik Central Asia Its Strategic Importance and Future Prospects S 145 Robert H Hewsen Armenia A Historical Atlas ISBN 0 226 33228 4 S 237 English translation of the Treaty of Kars Memento des Originals vom 11 Mai 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot groong usc edu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaukasusfront Erster Weltkrieg amp oldid 238492389