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Die Demokratische Republik Aserbaidschan Aserbaidschanisch اذربايجان دمو کراطیک رسپۇبلیکاسی romanisiert Azerbaycan Demokratik Respublikasi kurz ADR war nach der Volksrepublik Krim die erste demokratische und sakulare Republik in der muslimischen Welt Daneben wurde Aserbaidschan von den Anhangern des Kommunismus auch als Volksrepublik Aserbaidschan aserbaid اذربایجان خلق جۇمهۇریتی roman Azerbaycan Xalq Cumhuriyyeti kurz AXC deklariert sodass heute beide Bezeichnungen synonym verwendet werden Demokratische Republik Aserbaidschan Volksrepublik Aserbaidschan اذربايجان دمو کراطیک رسپۇبلیکاسی اذربایجان خلق جۇمهۇریتی Azerbaycan Demokratik Respublikasi Azerbaycan Xalq Cumhuriyyeti 1918 1920Flagge WappenWahlspruch بیر کره یۆکسلن بایراق بیر داها ائنمزBir kere yukselen bayraq bir daha enmez Karte der Demokratischen Republik Aserbaidschan in den beanspruchten Grenzen 1918 Schraffierte Gebiete ausserhalb sind Regionen des ehemaligen Russlands mit aserbaidschanischen Bevolkerungsanteilen die teilweise ebenfalls beansprucht wurden Schraffierte Gebiete innerhalb wurden im Westen von Armenien im Norden von Georgien beansprucht Amtssprache AserbaidschanischHauptstadt Gence ab September 1918 Baku Staats und Regierungsform Parlamentarische RepublikStaatsoberhaupt ParlamentsvorsitzenderAlimardan TopchubashevRegierungschef PremierministerFatali Khan Khoyski 1918 1919 Nasibbek Usubbekov 1919 1920 Mammed Hasan Hajinski 1920 Flache 99 908 km Einwohnerzahl 6 MillionenWahrung Aserbaidschanischer ManatUnabhangigkeit 28 Mai 1918Endpunkt 28 April 1920National hymne Azerbaycan Marsi source source track track track track track track track track track Zeitzone UTC 4Vorlage Infobox Staat Wartung TRANSKRIPTIONVorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Die demokratische Republik wurde am 28 Mai 1918 nach dem Zerfall des Russischen Reiches von der Aserbaidschanischen Nationalversammlung in Tiflis gegrundet 1 und grenzte im Norden an Russland im Nordwesten an die Demokratische Republik Georgien im Westen an die Demokratische Republik Armenien und im Suden an Persien Der Staat hatte eine Flache von etwa 100 000 km und eine Bevolkerung von 6 Millionen Gence war anfangs die Hauptstadt als Baku noch unter bolschewistischer Kontrolle stand Unter den wichtigsten Errungenschaften des Parlamentes war die Ausweitung des Wahlrechts der Frauen Mit der Einfuhrung des Frauenwahlrechts war die Demokratische Republik Aserbaidschan nicht nur der erste mehrheitlich muslimische Staat der Frauen die gleichen politischen Rechte gab wie Mannern 2 sondern einer der ersten Staaten weltweit Die heutige Republik Aserbaidschan betrachtet sich als Rechtsnachfolger der Demokratischen Republik Aserbaidschan Inhaltsverzeichnis 1 Grundung ab 1917 2 Politik 2 1 Innenpolitik 2 2 Aussenpolitik 2 2 1 Volkerbund 2 2 2 Beziehungen zur Entente 2 2 3 Beziehungen zu Persien 3 Territoriale Dispute 3 1 Krieg mit Armenien 3 2 Konflikt mit Russland 4 Die Sowjetisierung 5 Nachwirken 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGrundung ab 1917 BearbeitenNach der Februarrevolution 1917 wollten die Aserbaidschaner wie viele andere ethnische Minderheiten in Transkaukasien eine Abspaltung von Russland In den Provinzen und Distrikten in denen die Aserbaidschaner einen bedeutenden Anteil der Bevolkerung ausmachten wurden Muslimisch Nationale Konzile gegrundet Die Februarrevolution bewirkte die Abspaltung des Sudkaukasus Zar Nikolaus II wurde abgesetzt und das Vizekonigtum des Kaukasus durch die russische provisorische Regierung am 18 Marz 1917 aufgelost Alle Autoritat wurde ausser in den Gebieten in denen die Armee aktiv war dem Besonderen Transkaukasisches Komitee russisch Osobyj Zakavkazskij Komitet OZAKOM Osoby Sakawkasski Komitet OSAKOM ubertragen Am 27 Marz 1917 kamen Delegierte der Muslimisch Nationalen Konzile zusammen und wahlten ein Zentralkomitee das aus Mammad Hasan Hajinski Mammed Amin Rasulzade Alimardan Topchubashev Fatali Khan Khoyski und anderen Grundern der spateren ADR bestand Vom 31 Marz bis 2 April kam es zu Massakern an muslimischen Menschen in und um Baku So wurde Tiflis das Hauptquartier der Aserbaidschanischen Nationalbewegung Nachdem die Transkaukasische Demokratisch Foderative Republik am 26 Mai 1918 auseinandergebrochen war benannte sich der aserbaidschanische Teil der ehemaligen Foderation in Aserbaidschanischer Nationalkongress um Schnell ubernahm er parlamentarische Funktionen und verkundete die Grundung der ADR am 28 Mai 1918 Der Kongress traf aber auf den Widerstand der Ultranationalisten die ihn als zu links ansahen Der Kongress wurde nach der Eroffnung des Parlamentes am 7 Dezember 1918 aufgelost Politik Bearbeiten nbsp Sprecher des ADR Mammed Amin RasulzadeFur die ADR wurde eine Regierungsform entwickelt in der das Parlament gewahlt auf Grundlage universeller freier und proportionaler Reprasentation das hochste Organ der Staatsmacht war das wiederum einem Ministerkabinett Verantwortung fur einzelne Ressorts ubertrug Fatali Khan Khoyski wurde der erste Premierminister 3 Neben der Mehrheit der aserbaidschanisch nationalistischen Musavat Partei Gleichheit gab es im Parlament noch die Parteien Ehrar Liberale Ittihad Union Islamisten die Muslimisch Sozialdemokratische Partei und Vertreter der Armenier 21 von 120 Sitzen 2 der Russen der Polen der Juden und der Deutschen 4 Einige Mitglieder unterstutzten panislamische und panturkische Ideen 5 Obwohl die Republik nur zwei Jahre lang bestand konnte das mehrparteiliche aserbaidschanische Parlament und die Koalitionsregierungen grosse Fortschritte in den Bereichen Staatsaufbau Erziehung Armeegrundung Finanzen Wirtschaftssysteme internationale Anerkennung der AXC als Staat diplomatische Beziehungen mit einer Anzahl von Staaten das Schreiben einer Verfassung oder gleiche Rechte fur alle erreichen Eine andere wichtige Leistung der ADR war die Grundung der staatlichen Universitat Baku die die erste moderne Universitat des Landes war Dies war eine wichtige Grundlage fur die Wiedererrichtung der Republik Aserbaidschan 1991 Innenpolitik Bearbeiten nbsp Im Sitzungssaal des Parlaments die Trikolore angehoben 7 Dezember 1918Das politische Leben in der ADR war von der Musavat Partei die die Wahlen 1917 gewann gepragt Das erste Parlament wurde am 5 Dezember 1918 eroffnet Die Musavat stellte 38 von 125 Abgeordneten Mit anderen unabhangigen Kandidaten bildete die Musavat die grosste Fraktion Die Republik wurde insgesamt von funf Regierungen regiert Alle Regierungen bestanden aus Koalitionen der Musavat mit anderen Parteien wie den Muslimisch Sozialistischen Block die Unabhangigen Ehrar die Muslimisch Sozialdemokratische Partei Die konservative Ittihad Partei war die grosse Oppositionspartei die nie an den Regierungen beteiligt war ausser einem Mitglied das Generalinspektor in der letzten Regierung war Der Premierminister der ersten drei Regierungen war Fatali Khan Khoyski der der letzten zwei Regierungen Nasibbek Usubbekov Die Bildung der sechsten Regierung wurde Mammed Hasan Hajinski ubertragen Er konnte aber wegen der grossen Opposition im Parlament fehlender Zeit und der Invasion der Bolschewiki keine Regierung bilden Der Parlamentsvorsitzende Alimardan Topchubashev wurde als Staatsoberhaupt angesehen Er reprasentierte Aserbaidschan bei der Pariser Friedenskonferenz 1919 Aussenpolitik Bearbeiten Volkerbund Bearbeiten Zwischen 1918 und 1920 hatte die Republik diplomatische Beziehungen zu mehreren Staaten Es wurden Vertrage uber Beziehungen abgeschlossen 16 Staaten hatten Vertretungen in Baku 6 Die Regierung blieb stets neutral im Bezug des Russischen Burgerkrieges und stellte sich weder an die Seite der Roten Armee noch der Weissen Armee Wegen der Okkupation und dem Ende der Existenz der ADR am 27 28 April 1920 wurde die Anfrage auf die De jure Anerkennung und Mitgliedschaft im Volkerbund vom 1 November am 24 November 1920 abgewiesen Beziehungen zur Entente Bearbeiten nbsp Eine Briefmarke von 1919 mit der Abbildung des Ateschgah von BakuDie aserbaidschanische Delegation nahm an den Friedensverhandlungen 1919 in Paris teil Bei ihrer Ankunft ubergab die Delegation Woodrow Wilson ein Schreiben das folgende Forderungen umfasste 7 Die Unabhangigkeit Aserbaidschans soll anerkannt werden Das Wilson sche Prinzip soll auch auf Aserbaidschan angewendet werden Die Aserbaidschanische Delegation soll an der Friedenskonferenz teilnehmen Aserbaidschan soll Mitglied der Volkerbundes werden Das US amerikanische Kriegsministerium soll Aserbaidschan militarische Hilfe zukommen lassen Diplomatische Beziehungen zwischen den USA und der Republik Aserbaidschan sollen aufgebaut werden Prasident Wilson gab der Delegation eine Audienz bei der er sich aber kalt und unsympathisch verhielt Wie die aserbaidschanische Delegation der Regierung in Baku mitteilte solle Wilson gesagt haben dass die Konferenz die Welt nicht in kleine Stucke teilen wolle Wilson riet den Aserbaidschanern dass es besser fur sie ware eine Konfoderation aller transkaukasischen Volker anzustreben und dass diese Konfoderation auf Basis eines Volkerbundmandates gewisse Macht erreichen konne Die aserbaidschanische Frage konne so Wilson abschliessend nicht verhandelt werden solange die russische Frage noch ungelost sei 8 Trotz Wilsons Einstellung erweiterte am 12 Januar 1920 das Alliierte Oberste Gericht die De facto Anerkennung von Aserbaidschan zusammen mit Georgien und vor Armenien 9 Das Bulletin d information de l Azerbaidjan schrieb dazu 10 Das Oberste Gericht erkannte bei einer ihrer letzten Sitzungen die de facto Unabhangigkeit der kaukasischen Republiken Aserbaidschan Georgien und Armenien an Die Delegationen aus Aserbaidschan und Georgien wurden durch M Jules Cambon vom Aussenministerium am 15 Januar 1920 in Kenntnis gesetzt Daruber hinaus wurde im britischen Unterhaus der Sekretar fur Aussenbeziehungen Hamar Greenwood gefragt wann die Anerkennung auf Aserbaidschan Georgien und Armenien ausgeweitet wurde und ob es im Zusammenhang mit der Anerkennung offizielle Vertreter ausgetauscht und die Grenzen der Transkaukasischen Republiken definiert wurden 11 Greenwood antwortete 12 Instruktionen wurde zum britischen Oberkommissar der georgischen und aserbaidschanischen Regierungen gesendet dass die Alliierten Machte die im Obersten Konzil vertreten sind entschieden haben Georgien und Aserbaidschan eine De facto Anerkennung zu garantieren aber dass diese Entscheidung nicht die Frage nach den jeweiligen Grenzen vor entscheidet Es gab keinen Wechsel in der Reprasentation als ein Ergebnis der Anerkennung wie vorher hat die Regierung ihrer Majestat einen britischen Oberkommissar fur den Kaukasus mit Hauptquartier in Tiflis und die drei Republiken haben ihre ernannten Reprasentanten in London Die Alliierten akzeptieren die Republiken teilweise wegen der Furcht vor dem Bolschewismus aber ihre Aktionen gegen den Bolschewismus gingen zumindest im Transkaukasus nicht uber reine Worte hinaus 13 Beziehungen zu Persien Bearbeiten Die Entscheidung den Namen Aserbaidschan zu benutzen erzeugte einigen Protest aus Persien Nach Tadeusz Swietochowski 14 Obwohl die Proklamation ihren Anspruch nur auf das Territorium nordlich des Aras begrenzte wurde der Gebrauch des Namens Aserbaidschan bald Einwande aus dem Iran bringen In Teheran wurden Verdachtigungen geaussert dass die Republik Aserbaidschan als ein osmanisches Instrument dazu diene die Provinz Tabris vom Iran abzutrennen Ebenso fragte die nationale revolutionare Jangali Bewegung in Gilan die sonst die Unabhangigkeit jedes muslimischen Landes als Quelle der Freude begrusste in seiner Zeitung ob die Wahl des Namens Aserbaidschan die Sehnsucht der neuen Republik impliziert sich dem Iran anzuschliessen Wenn ja so sagen sie sollte es klar gesagt werden andererseits wurden die Iraner dagegen sein dass sich die Republik Aserbaidschan nennt Folglich wurde die aserbaidschanische Regierung entgegenkommend um die iranischen Angste zu beschwichtigen den Begriff Kaukasisches Aserbaidschan in ihren Dokumenten furs Ausland benutzen Am 16 Juli 1919 ernannte der Ministerrat der ADR Adil Khan Ziatkhan der bis dahin als stellvertretender Aussenminister arbeitete als diplomatischen Reprasentanten Aserbaidschans am Hofe des persischen Schahs 15 Eine persische Delegation unter Seyyed Zia al Din Tabatabai kam nach Baku um uber Durchfahrt Zoll Post Guter und anderen solcher Themen zu verhandeln Reden wurden gehalten um das gemeinsame Band zwischen kaukasischem Aserbaidschan und Iran zu betonen 16 Territoriale Dispute Bearbeiten nbsp Territoriale Forderungen Aserbaidschans zur Friedenskonferenz 1919 17 So wie ihre Gegenstucke im Kaukasus waren die fruhen Jahre der Existenz der ADR durch Grenzstreitigkeiten gepragt Im Einzelnen bestanden diese aus Streitigkeiten mit Armenien um Naxcivan Bergkarabach und Sangesur heute die armenischen Provinzen Syunik und das aserbaidschanische Rayon Qazax und mit Georgien um Balakan Zaqatala und Qax Die ADR forderte auch Gebiete der Bergrepublik des Nordkaukasus aber sie bestanden nicht so sehr auf diese Anspruche wie auf die Anspruche gegen Armenien und Georgien Von dem 113 900 km grossen Territorium das die aserbaidschanische Republik beanspruchte waren 16 900 km mit ihren Nachbarstaaten umstritten etwa zu gleichen Teilen mit Georgien und Armenien Wahrend mit Georgien durch wechselseitigen Verzicht auf die vom jeweils anderen Staat beanspruchten Gebiete ein akzeptierter Grenzverlauf festgelegt werden konnte blieb der Konflikt mit Armenien ungelost 18 Krieg mit Armenien Bearbeiten Siehe auch Kaukasusfront Erster Weltkrieg Baku wurde erst im September 1918 Hauptstadt der ADR Bis dahin war die Aserbaidschanische Nationalbewegung erst in Tiflis dann in Gence ansassig Baku wurde vorher von verschiedenen Machten beherrscht Der Oktoberrevolution folgend bildete sich dort ein lokaler Sowjet die Baku Kommune November 1917 bis 31 Juli 1918 Die Kommune setzte sich aus 85 Sozialrevolutionaren und linken sozialistischen Revolutionaren 48 Bolschewiken 36 armenisch nationalistischen Daschnaken 18 Musavat Mitgliedern und 13 Menschewiki zusammen Der armenische Bolschewik Stepan Schaumjan und der georgische linkssozialistische Revolutionar Prokopius Dzhaparidze wurden zu Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare der Kommune Bakus gewahlt Der Bakuer Sowjet war mit der entstehenden Transkaukasischen Foderation zerstritten und unterstutzte die bolschewistische Politik in vielen Bereichen ausser dem Friedensvertrag mit dem Osmanischen Reich Zwischen den verschiedenen Fraktionen herrschte eine schwierige Ruhe bis der Vertrag von Brest Litowsk die Schwache der Koalition offenlegte Im Marz 1918 nahmen die ethnischen und religiosen Spannungen zu und der armenisch aserbaidschanische Konflikt in Baku begann Die Parteien Musavat und Ittihad wurden von den Bolschewiki und deren Verbundeten als Panturkisten bezeichnet Armenische und muslimische Milizen griffen sich in bewaffneten Konfrontationen an wobei die formell neutralen Bolschewiki die armenische Seite unterstutzten Alle nicht aserbaidschanischen politischen Gruppen der Stadt schlossen sich den Bolschewiki gegen die Muslime an Bolschewiki Daschnaken Sozialrevolutionare Menschewiki und sogar die anti bolschewistischen Kadetten fanden sich zum ersten Mal auf der gleichen Seite der Barrikaden weil sie alle fur die russische Sache kampften Indem sie die Aserbaidschaner mit den osmanischen Turken gleichsetzten begann die Daschnakzutjun Massaker gegen die Aserbaidschaner als Rache fur den armenischen Volkermord im Osmanischen Reich 19 20 Zwischen 3000 und 12 000 Muslimen wurden in den so genannten Marz Tagen ermordet 21 22 23 24 Die Muslime wurden aus Baku verwiesen oder gingen in den Untergrund Zur selben Zeit war die Bakuer Kommune in schwere Kampfe mit der vorruckenden osmanisch kaukasischen Armee des Islam in und um die Stadt Gence verwickelt Grossere Kampfe brachen in Yevlakh and Agdash aus wo die Turken von Daschnaken und russischen Kraften gefunden und besiegt wurden Der bolschewistische Bericht uber die Ereignisse im Marz 1918 in Baku wurde von Victor Serge im Werk Year One Of the Russian Revolution dargelegt Der von Schaumyan gefuhrte Sowjet in Baku machte sich in der Zwischenzeit zum Herrscher des Gebietes diskret aber unmissverstandlich Nach dem muslimischen Aufstand am 18 Marz musste er eine Diktatur einfuhren Der Aufstand der von der Musavat angestiftet worden war stellte die tatarische und turkische Bevolkerung gefuhrt von der reaktionaren Bourgeoisie gegen den Sowjet der aus Russen mit armenischer Unterstutzung bestand Die Rassen begannen sich auf den Strassen abzuschlachten Die meisten der turkischen Hafenarbeiter die Ambal standen entweder neutral oder unterstutzten die Roten Die Auseinandersetzung wurde durch die Sowjets gewonnen Schaumyan entsandte armenische Kampfer der Daschnakzutjun in den Osten Aserbaidschans wo sie in Samaxi und Quba Massaker anrichteten bei denen etwa 8000 bzw 4000 Menschen starben 25 Vom 11 Mai bis 4 Juni berieten Armenier und Aserbaidschaner sowie Vertreter des Osmanischen Reichs auf der Konferenz von Batum uber ihre Gebietsanspruche Auf Drangen der osmanischen Delegation trat Aserbaidschan Jerewan an die Armenier ab die selbst wiederum grosse Gebiete an das osmanische Reich verloren 26 Im Sommer 1918 verstiessen die Daschnaken mit den Sozialrevolutionaren und den Menschewiki die Bolschewiki die es ablehnten die Briten um Hilfe zu bitten und grundeten die Zentralkaspische Diktatur 1 August 1918 bis 15 September 1918 Die Zentralkaspische Diktatur wurde vom Vereinigten Konigreich unterstutzt Die Briten schickten ein Expeditionskorps um den Armeniern und Menschewiki zu helfen 26 fliehende Bakuer Kommissare der Sowjetkommune wurden von britischen Truppen in Turkmenistan gefangen genommen und durch ein Erschiessungskommando exekutiert Die Absicht der britischen Truppen die durch Generalmajor Lionel Dunsterville gefuhrt wurden war es die Olfelder in Baku vor der Armee des Islams des Enver Pascha und vor den deutschen Truppen die im benachbarten Georgien waren zu schutzen und eine Konsolidierung der Bolschewiki im Kaukasus und Zentralasien zu stoppen Unfahig die turkischen Truppen in der Schlacht um Baku zu stoppen liess Dunsterville die Stadt nach sechs Wochen Belagerung am 14 September raumen um sich in den Iran zuruckziehen Ein Grossteil der armenischen Bevolkerung floh mit den britischen Truppen Die osmanische Armee des Islams und ihre aserbaidschanischen Alliierten gefuhrt von Nuri Pasch betrat am 15 September Baku und totete als Revanche fur die Marz Tage zwischen 10 000 und 20 000 Armenier 20 23 27 Die Hauptstadt der ADR zog dann endgultig von Gence nach Baku Doch nach dem Waffenstillstand von Mudros zwischen Grossbritannien und der Turkei vom 30 Oktober wurden die turkischen Truppen durch Alliierte ersetzt Angefuhrt von General William Montgomery Thomson der sich zum Militargouverneur Bakus erklarte kamen am 7 November 5000 Soldaten des Commonwealths in Baku an Auf Thomsons Befehl wurde das Kriegsrecht in Baku verhangt Konflikt mit Russland Bearbeiten Die ADR befand sich in einer schwierigen Lage Es fuhlte sich eingeengt zwischen dem Norden mit dem vorruckenden Kommandeur der russischen Weissen Denikin und dem unfreundlichen Iran im Suden Die britische Administration war zwar nicht feindlich aber gleichgultig gegen die Notlage der Muslime Anfangs erkannte General Thomson die Republik nicht an aber kooperierte aus taktischen Grunden mit ihr Am 25 April 1919 brach ein gewalttatiger Protest der von probolschewistischen talyschen Arbeitern organisiert wurde in Lenkeran aus und setzte die Provisorische Militardiktatur von Mughan die von dem sowjetrussischen Oberst V T Suchorukow gefuhrt wurde ab Am 15 Mai rief der Ausserordentliche Kongress des Konzils der Abgeordneten der Arbeiter und Kleinbauern die Sowjetrepublik Mughan aus Mitte 1919 war die Situation in Aserbaidschan mehr oder weniger stabil Die britischen Truppen verliessen das Land am 19 August 1919 So konnte die ADR ihre neutrale Politik im Russischen Burgerkrieg fortsetzen Am 16 Juni 1919 unterzeichneten die ADR und Georgien ein Verteidigungsabkommen gegen die weissen Truppen der Freiwilligenarmee Generals Denikin die mit einer Offensive gegen beide Lander drohte Denikin schloss mit Armenien ein militarisches Geheimabkommen Die Demokratische Republik Armenien formte mit ihren Truppen das 7 Korps der Armee Denikins und stellte militarische Hilfe fur die Weisse Armee zur Verfugung Diese Tatsache verscharfte die Spannungen zwischen der ADR und Armenien Trotzdem kam es nicht zu Kampfen weil Denikins Armee von der 11 Roten Armee komplett geschlagen wurde Die Rote Armee begann ihre Truppen an der aserbaidschanischen Grenze zu konzentrieren Armenien und Aserbaidschan waren im Jahr 1919 mit dem Kampf um Bergkarabach beschaftigt Die Kampfe wurden im Februar 1920 heftiger und das Kriegsrecht in Bergkarabach eingefuhrt Das Kriegsrecht wurde von der neu geformten Nationalen Armee unter General Samedbey Mehmandarov durchgesetzt Die Sowjetisierung BearbeitenIm Marz 1920 war klar dass Sowjetrussland Baku annektieren wurde Lenin rechtfertigte die Invasion damit dass das bolschewistische Russland ohne das Ol aus Baku nicht uberleben konne Nach allgemeiner Meinung in Moskau sollten die russischen Bolschewiki die Proletarier vor den konterrevolutionaren Nationalisten schutzen Nach einer grossen politischen Krise trat die funfte Regierung am 1 April 1920 zuruck Am 25 April uberquerte die 11 Rote Armee die Grenze zu Aserbaidschan und zog am 27 April in Baku ein Sie forderte die Auflosung des Parlaments und stellte eine bolschewistische Regierung unter Nariman Narimanow auf Die Abgeordneten wurden dazu gedrangt so zu handeln um Blutvergiessen zu vermeiden so dass am 28 April 1920 die ADR offiziell aufgelost wurde Die Rote Armee traf auf wenig Widerstand in Baku da andere Teile der aserbaidschanischen Armee in Bergkarabach gebunden waren Auf Narimanows Initiative hin wurde die erste kommunistische Regierung die nur aus Aserbaidschanern der linken Fraktionen wie Hummat und Adalet bestanden aufgestellt 28 Im Mai 1920 gab es einen grossen Aufstand in Gence gegen die 11 Armee mit der Absicht die Musavat wieder an die Macht zu bringen Der Aufstand wurde durch Truppen am 31 Mai niedergeschlagen Fuhrer der AXC flohen entweder nach Georgien in die Turkei oder in den Iran oder wurden wie Mammed Amin Rasulzade wie die Generale Selimow Sulkewitsch Agalarow 29 von den Bolschewiki gefangen und hingerichtet Mammed Amin Rasulzade aber durfte spater das Land verlassen Andere wie Fatali Khan Khoyski and Behbudagha Jawanshir wurden von armenischen Kampfern ermordet 30 Die meisten der Studenten und Burger im Ausland blieben dort und kehrten nie mehr in ihre Heimat zuruck Andere bekannte militarische Fuhrer der AXC wie der alte Verteidigungsminister General Samedbey Mehmandarow und Vizeverteidigungsminister General Ali Agha Schichlinski der der Gott der Artillerie genannt wurde wurden zwar erst verhaftet aber dann zwei Monate spater durch die Muhen Nariman Narimanows entlassen Die Generale Mehmandarow und Schichlinsky verbrachten ihre letzten Jahre als Ausbilder der Armee der Aserbaidschanischen SSR Am Ende gaben die Aserbaidschaner ihre kurze Unabhangigkeit von 1918 bis 1920 nicht so schnell oder so leicht her Etwa 20 000 Menschen starben die der eigentlichen russischen Ruckeroberung Widerstand leisteten 31 Die Bildung der Aserbaidschanischen SSR wurde dadurch erleichtert dass es in der Bevolkerung besonders unter den Industriearbeitern in Baku Unterstutzung fur die bolschewistische Ideologie gab 32 Nachwirken Bearbeiten nbsp Flagge der Aserbaidschanischen SSR von 1920 bis 1921Am 18 Oktober 1991 wurde das Land schliesslich als Aserbaidschan von der Sowjetunion unabhangig Jedoch wird jedes Jahr in Aserbaidschan am 28 Mai der Tag der Republik als Unabhangigkeitstag gefeiert Das Land betrachtet sich als Rechtsnachfolger der Demokratischen Republik Aserbaidschan Die Flagge und das Wappen Aserbaidschans entsprechen weitestgehend denen der Demokratischen Republik Aserbaidschan Literatur BearbeitenJohannes Rau Islam und Demokratie Der erste Versuch Die Aserbaidschanische Demokratische Republik 1918 1920 Lang Frankfurt a M 2001 ISBN 978 3 631 61052 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Demokratische Republik Aserbaidschan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Account of British Force in Baku Memento vom 31 August 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Firuz Kazemzadeh The Struggle for Transcaucasia 1917 1921 The New York Philosophical Library 1951 a b Kazemzadeh Firuz open citation S 222 La Chesnais P G Les peuples de la Transcaucasie pendant la guerre et devant la paix Paris 1921 S 108 110 Azerbaijan History Memento vom 15 Marz 2007 im Internet Archive Musavat Party Azerbaijan Jacob M Landau Pan Turkism From Irrendentism to Coopersation S 55Firouzeh Mostashari On the Religious Frontier Tsarist Russia and Islam in the Caucasus S 144Aviel Roshwald Ethnic Nationalism and the Fall of Empires S 100Neil Middleton Phil O Keefe Disaster and Development The politics of Humanitarian Aid S 132Michael P Croissant The Armenian Azerbaijan Conflict Causes and Implications S 14 Ministry of Foreign Affairs of Azerbaijan Memento vom 4 August 2008 im Internet Archive Bulletin d Information de l Azerbaidjan Nr 1 1 September 1919 S 6 f Report of the Delegation Nr 7 Juni 1919 Fund of the Aussenministerium Dossier No 3 S 7 so zitiert in Raevskii Anglijskaya intervenciya i Musavatskoe pravitelstvo S 53 Avtandil Menteshashvili From the history of relations of Georgian democratic Republic with Soviet Russia and Entente 1918 1921 Tiflis State University Oktober 1989 Bulletin d information de l Azerbaidjan Nr 7 Januar 1920 S 1 Firuz Kazemzadeh Struggle For Transcaucasia 1917 1921 New York Philosophical Library 1951 S 269 125 H C Debs 58 24 Februar 1920 S 1467 Firuz Kazemzadeh Struggle For Transcaucasia 1917 1921 New York Philosophical Library 1951 S 270 Tadeusz Swietochowski Russia and Azerbaijan A Borderland in Transition New York Columbia University Press 1995 S 69 Vneshnyaya politika kontrrevolyucionnyh pravitelstv v nachale 1919 go goda Krasnyj Arhiv Nr 6 37 1929 S 94 Kazemzadeh Firuz open citation S 229 Audrey L Altstadt The Azerbaijani Turks power and identity under Russian rule Hoover Press 1992 331 p Studies of nationalities ISBN 0 8179 9182 4 ISBN 978 0 8179 9182 1 Rudiger Kipke Das armenisch aserbaidschanische Verhaltnis und der Konflikt um Berg Karabach VS Verlag Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 531 18484 5 S 23 24 Michael P Croissant The Armenia Azerbaijan Conflict Causes and Implications ISBN 0 275 96241 5 S 14 a b Tadeusz Swietochowski Russia and Azerbaijan A Borderland in Transition ISBN 0 231 07068 3 Firuz Kazemzadeh The Struggle For Transcaucasia 1917 1921 ISBN 0 8305 0076 6 Michael Smith Azerbaijan and Russia Society and State Traumatic Loss and Azerbaijani National Memory Memento vom 10 Marz 2011 im Internet Archive a b Human Rights Watch Playing the Communal Card Communal Violence and Human Rights Michael G Smith Anatomy of a Rumour Murder Scandal the Musavat Party and Narratives of the Russian Revolution in Baku 1917 20 Journal of Contemporary History Bd 36 2 April 2001 S 211 240 Rudiger Kipke Das armenisch aserbaidschanische Verhaltnis und der Konflikt um Berg Karabach VS Verlag Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 531 18484 5 S 23 24 Rudiger Kipke Das armenisch aserbaidschanische Verhaltnis und der Konflikt um Berg Karabach VS Verlag Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 531 18484 5 S 25 26 Croissant Armenia Azerbaijan Conflict S 15 Richard Pipes The Formation of the Soviet Union Communism and Nationalism 1917 1923 S 218 220 229 Cambridge Massachusetts 1997 List of Azerbaijani Generals and Admirals Military Leaders and Heroes May 2006 The Fate of some of the ADR Parliament Members Azerbaijan International 7 3 Herbst 1999 Hugh Pope Sons of the conquerors 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