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Der Vansee oder Van See turkisch Van Golu kurdisch Gola Wane armenisch Վանա լիճ Wana lic griechisch 8wspῖtis Thospitis ist der grosste See der Turkei und der grosste Sodasee der Erde Er liegt im aussersten Osten des Landes in den Provinzen Van und Bitlis Um den See befinden sich Obst und Getreideanbaugebiete Die Provinzhauptstadt Van liegt am Ostufer des Sees VanseeSatellitenfoto des VanseesGeographische Lage Osten der Turkei Armenisches HochlandZuflusse Karasu Hosap Guzelsu Bendimahi Zilan und YenikopruAbfluss keiner Verdunstung Inseln Akdamar Carpanak Adasi Icericarpanak Adir Adasi Lim Kus Adasi Arter Orte am Ufer Van Tatvan Ahlat Adilcevaz ErcisDatenKoordinaten 39 N 43 O 38 616666666667 42 866666666667 1648 Koordinaten 39 N 43 OVansee Turkei Hohe uber Meeresspiegel 1648 mFlache 3 522 km Lange 123 kmBreite 52 kmVolumen 576 km Umfang 576 4 kmMaximale Tiefe 451 mMittlere Tiefe 163 5 mEinzugsgebiet 12 500 km Besonderheiten hochalkalischVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS VOLUMENVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS UMFANGVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MED TIEFEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS EINZUGSGEBIET Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Seewasser 3 Sedimente Palaoklima und Beckenentwicklung 4 Fauna 5 Verkehr 6 Geschichte 6 1 Forschungsgeschichte 7 Sehenswurdigkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Vansee liegt auf einer Hohe von 1648 m und ist einer der grossten Gebirgsseen der Erde Er hat keinen Abfluss und bildet ahnlich wie der im Iran ostlich der iranisch turkischen Grenze liegende Urmiasee einen riesigen Steppensee dabei wird er von bis zu 4000 m hohen Vulkanen und Bergen umstanden In SW NE Richtung ist das Gewasser 127 km lang in N S Richtung maximal 52 km breit Die Uferlange betragt ca 576 km 1 Erstmals 1974 vorgenommene Echolotungen ergaben eine Tiefe bis zu 451 m 2 Die damals erstellte bathymetrische Karte wurde von Stephan Kempe ausgewertet und uberschatzte aufgrund fehlender Daten das Seevolumen auf 607 km bei einer Flache von 3574 km 3 1985 erschien eine neue bathymetrische Seen Karte 4 die zeigt dass der See im Nord Osten durch einen Rucken in zwei Becken das nordliche Ahlat und das zentrale Tatvan Becken getrennt wird Dadurch verringert sich das Volumen auf 576 km Die Flache wird mit 3522 km angegeben 5 Er zahlt zu den endorheischen Gewassern d h er wird nicht in ein Meer entwassert Der ursprungliche Abfluss des Tales Richtung Euphrat wurde vor weniger als einer Million Jahren durch den Vulkan Nemrut blockiert Ein theoretischer Abfluss des Sees sudlich von Tatvan Richtung Bitlis liegt etwa 100 m uber dem Seespiegel und es ist fraglich ob dort jemals Seewasser abgeflossen ist Die Regulierung des Wasserstands erfolgt uber die Bilanz aus Zuflussen aus den umliegenden 12500 km grossen Gebirgsgebieten und dem Niederschlag Regen und Schnee uber dem See abzuglich der Verdunstung von der Seeoberflache Die jahrliche Wasserbilanz wurde mit 4 2 km angegeben dies wurde zu einer Anderung des Seespiegels von 0 7 m fuhren Da Zufluss und Verdunstung aber teilweise gleichzeitig erfolgen ist die jahreszeitliche Seespiegelschwankung durchschnittlich nur ca 0 5 m 3 Die Zahlen der Gesamtbilanz wurden durch Reimer inzwischen etwas nach unten auf 3 7 km korrigiert Serien von feuchten und trockenen Jahren konnen den Seespiegel um mehrere Meter schwanken lassen 6 was zu Problemen fur ufernahe Strassen und Bebauung und die Hafen und Fahranlagen am See fuhrt Seewasser BearbeitenDas Wasser des Vansees ist alkalisch er ist der grosste Sodasee der Erde Das Wasser ist reich an Soda und anderen Salzen die zur Herstellung von Waschmitteln dienen Der pH Wert des Wassers betragt 9 8 der Salzgehalt 2 27 Prozent davon etwa eine Halfte Soda und eine Halfte Kochsalz 3 5 Obwohl das kontinentale Klima Ost Anatoliens im Winter Dezember bis Februar mittlere Temperaturen von unter 0 C aufweist friert der See nicht zu Dies ist allerdings weniger dem hohen Salzgehalt sondern dem hohen Volumen des Sees geschuldet Im Winter kuhlt er an der Oberflache ab kaltes Wasser sinkt nach unten und wird von warmerem Tiefenwasser ersetzt Die Tiefentemperaturen des Sees betragen ca 3 C immer noch hoher als die Temperatur grosster Dichte fur den Salzgehalt ca 1 3 C Anders als Frischwasserseen kuhlt somit der See nicht am Boden auf die Temperatur grosster Dichte ab und verhalt sich somit hydrophysikalisch wie ein kleiner Ozean Im Sommer wird der Salzgehalt an der Oberflache durch zufliessende Fluss und Grundwasser verdunnt und erwarmt Dadurch bildet sich eine allmahlich dicker werdende Oberflachenschicht Durch Verdunstung im Sommer und Abkuhlung im Herbst wird die Salinitat und Dichte der Oberflachenschicht erhoht bis der See anfangt zu durchmischen Allerdings durchmischt nicht das ganze Volumen sondern nur Teile so dass auch der Sauerstoffgehalt des Sees nicht komplett erneuert wird und nach unten bis auf fast Null abnimmt meromiktisch Die hohe Alkalinitat von bis zu 155 meq l 9 5 g geloste Karbonate l sorgt aufgrund des Loslichkeitsgleichgewichtes fur sehr niedrige Calcium Konzentrationen von nur 4 mg l Trotzdem ist der See um das Zehnfache an Calciumcarbonat CaCO3 ubersattigt An den Flussmundungen an denen Wasser mit hoher Calcium Konzentrationen sich mit dem Seewasser mischen fallt daher fein nadeliger Aragonit aus der das Wasser milchig werden lasst sog Whitings Diese feinen Aragonite setzen sich am Seeboden ab und bilden eine helle Sommerlage Im Herbst und Winter lagern sich dagegen dunklere Sedimente Tonminerale und organische Substanz ab so dass Jahreslagen Warven entstehen Uber Grundwasseraustritten bilden sich dagegen hohe Turme die zunachst aus Korallen artig wachsenden Calcit Baumchen bestehen chemischer Garten die dann von Cyanobakterien besiedelt werden Auf Grund der hohen CaCO3 Ubersattigung fallt auf ihren Kolonien Aragonit aus Solche mikrobiell ausgefallten Kalke werden als Mikrobialite bzw wenn sie laminiert sind als Stromatolithe bezeichnet Im Vansee wurden durch Echolot bis zu 40 m hohe Turme aus solchen Karbonaten entdeckt 7 und durch Taucher beprobt Sie gehoren zu den grossten aktiv wachsenden Mikrobialiten die bekannt sind Die mikrobielle Zusammensetzung wurde durch DNA charakterisiert und zeigt zahlreiche verschiedene Organismen die an der Aragonit Fallung beteiligt sind 8 Sedimente Palaoklima und Beckenentwicklung BearbeitenDie 1974 und 1990 geborgenen Kerne enden alle in einer harten Dolomit reichen Lage Daruber liegen in den Tiefwasserkernen sechs farblich unterschiedliche Sedimentabschnitte die feinlaminert sind Die Laminierung wird lediglich durch Lagen von Vulkan Aschen Lagen A P kleine Turbidit Lagen und einigen Rotationsblockrutschungen unterbrochen Die Laminierung hat sich als Jahresschichten Warven erwiesen und erlaubt eine Korrelierung der Kerne untereinander Dadurch konnen gestorte Segmente in einem Kern durch intakte Segmente in einem anderen Kern ersetzt werden und so die Warven kontinuierlich ausgewertet werden Die erste visuelle Zahlung von S Kempe an den Kernen von 1974 ergab die Prasenz von 10 420 Jahren 3 Damals war allerdings klar dass aufgrund der Kolbenlot Technik die jungsten Abschnitte vermutlich verloren gegangen waren Daher wurden 1990 Kerne mit anderer Technik geborgen und mit moderner Scan Technik durch G Landmann 9 10 und G Lemcke 11 bearbeitet Insgesamt sind die Kerne bis 14 740 Jahre BP gewarvt d h bis 12 790 v Chr und reprasentieren das gesamte Holozan und grosse Teile des Spatglazials inklusive der Jungeren Dryas Vor allem stimmen die Langen der Abschnitte fast jahresgleich mit den Abschnitten der Eiskernzahlungen uberein 12 Aus den in den Sedimentablieferungen enthaltenen Karbonate lassen sich Schlussfolgerungen zur Geschichte des Sees ableiten Die aus der Tiefe des Sees geborgenen Kerne enden nicht nur in einer harten nicht laminerten und dolomitischen Lage sondern es gibt auch weitere Lagen mit Magnesium reichen Karbonaten Dolomit ein Magnesium Calcium Karbonat und Magnesium reiche Karbonate konnen nur bei sehr hohen Ubersattigungen dieser Minerale ausfallen Diese Lagen wie auch die harte Bodenlage zeigen daher Regressionsphasen d h Seespiegelruckgange an Ausserdem wurde entdeckt dass in den tiefen Kernen der Salzgehalt der Porenwasser stark nach unten zunimmt Daraus und aus bestimmten Sedimenttexturen ist zu schliessen dass der See vor etwa 15 000 Jahren fast ausgetrocknet war und dass seitdem der Seespiegel ansteigt und Salz aus den alten Sedimenten wieder in den See diffundiert Zu dieser Interpretation passt dass das Salzalter des Sees also das Verhaltnis des Gesamtmenge des Chlorids im heutigen See geteilt durch den jahrlichen Input uber Flusse und Regen etwa 200 000 Jahren entspricht 13 der See also nicht nur aus den Flussen sondern auch aus den tiefen Sedimenten Salz eingespeist bekommen muss Die Magnesium reichen Lagen in den hoheren Lagen der Sedimente zeigen ebenfalls Regressionsphasen an Zwischen 12 400 und 10 800 9000 bis 8400 und um 3000 Jahre BP Diese Trockenphasen finden sich z T auch in anderen See des Nahen Ostens Terrassen uber dem heutigen Spiegelniveau zeigen Seespiegelhochstande an In einer von ihnen wurden ebenfalls laminierte Sedimente gefunden die eine Chronologie von 606 Jahren darstellen Sie wurde durch 14C Datierung auf den Zeitraum 20 700 bis 20 100 Jahre BP fixiert 14 entsprechend einem Hochstand wahrend des letzten Hochglazials Dieser Hochstand findet sich auch in anderen Seen des Nahen Ostens wie dem Toten Meer Alle diese Schwankungen zeugen von massiven Klimaschwankungen ausgelost durch die mehrfache Verlagerung von Monsun und Kontinental Klimazonen im Spatglazial Fauna BearbeitenDie einzige endemische Fischart im Vansee die bereits von Strabo erwahnt wurde ist die Karpfenart Chalcalburnus tarichi turkisch Inci kefali Die Art scheidet wie alle Fische Ammonium und nicht Harnstoff aus das eigentlich bei den hohen pH Werten des Sees toxisch sein sollte insofern ist diese Art weltweit einzigartig 15 Sie wurde erstmals von Johann Anton Guldenstadt beschrieben Sie kann nur im Brackwasser in der Nahe der Flussmundungen leben und muss zum Laichen die Flusse hochziehen Sie gehort inzwischen zu den bedrohten Tierarten Die Fische sind durch illegalen Fang wahrend der Laichzeit Verlust des Lebensraums durch Kiesabbau und Wasserverschmutzung bedroht 16 Die Art wurde auch im benachbarten Ercek Golu eingeburgert Die Umgebung des Sees ist die Heimat der Vankatzen Haufig haben die Augen der etwa 1000 Exemplare dieser Katzenrasse unterschiedliche Farben Verkehr Bearbeiten nbsp Eisenbahnfahre Van auf dem VanseeZwischen den Stadten Tatvan und Van verkehrt eine Eisenbahnfahre Das Trajekt dient dem Eisenbahnverkehr des Transasia Express zwischen Istanbul und Tabris bis nach Teheran Auch LKWs PKWs und Reisende werden mit den Schiffen befordert Insgesamt vier Fahren wurden am Schwarzen Meer gebaut zerschnitten und in einem Trockendock in Tatvan wieder zusammengesetzt Zum 15 Januar 2018 wurde eine neue Fahre in Betrieb genommen Die Sultan Alparslan ist 136 5 m lang und 24 m breit Auf vier parallelen Gleisen von je 125 m Lange konnen 50 Guterwagen bei einem Maximalgewicht von 3875 Tonnen gleichzeitig ubergesetzt werden Die Sultan Alparslan ist die grosste Fahre der Turkei Zusatzlich konnen 350 Reisende mitgenommen werden Die Fahre wurde im Dock von Van gebaut Eine zweite Fahre befindet sich dort im Bau 17 Geschichte BearbeitenIn den assyrischen Quellen wird der Vansee als der Obere See bezeichnet Der Name taucht zum Beispiel in den Inschriften von Tukulti Ninurta I in Verbindung mit den Nairi Landern auf Auch Assur bel kala erwahnt den oberen See in einem Fragment In neu assyrischen Inschriften Salmanasser III Sanherib Assurhaddon und Assurbanipal taucht die Formel Eroberer von dem Oberen See bis zum Unteren See auf 18 Manche Forscher nehmen allerdings an dass sich die Bezeichnung Obere See hier auf das Schwarze Meer bezieht In mehreren Inschriften von Tiglat Pileser III wird das Obere Meer des Sonnenuntergangs erwahnt der Begriff wurde anscheinend sowohl fur den Vansee als auch fur das Mittelmeer verwendet das Tiglat Pileser III als erster assyrischer Herrscher erreichte Der Begriff Meer von Nairi wird gewohnlich mit Vansee ubersetzt Seit Salmanasser II werden oberes und unteres Meer von Nairi erwahnt Russell vermutet hier den Vansee und den Urmia See die allgemeinere Formulierung Meer von Nairi bezeichnet also moglicherweise beide Gewasser Der Vansee und sein alkalisches Wasser war den antiken Geographen wie unter anderen Eratosthenes und Strabo bekannt Hewsen 1982 nimmt an dass sich das Buana der Geographika des Ptolemaus auf den Vansee bezieht 19 In der Antike wurde der See auf Latein Thospites Lacus genannt 20 Der Name leitet sich von Tuspa ab dem fruheren Namen der Stadt Van Die Kirchengeschichte des Philostorgius kennt einen Hyrkanischen See den Driver mit Vorbehalten mit dem Vansee identifiziert Er gilt ihm als die Quelle des im ehemaligen Urartu gelegenen Tigris 21 Im Mittelalter findet sich auf manchen Karten auch die lateinische Bezeichnung Arsissa Palus 22 In mittelalterlichen islamischen Quellen wurde der See See von Ercis 23 oder See von Ahlat genannt Forschungsgeschichte Bearbeiten Zu den fruhen westlichen Reisenden die uber den Vansee und sein Wasser berichteten gehoren Parrot 1834 24 Abich 1856 25 und Sieger 1888 26 Tullus 1944 27 Gessner 1957 28 und Irion 1973 29 veroffentlichten die ersten chemischen Analysen des Vansee Wassers Legler und Krasske 1940 30 Kiefer 1955 31 und Hauer 1957 32 beschaftigten sich mit Phyto und Zooplankton des Sees Schweizer 1975 beschaftigte sich zum ersten Mal mit den Terrassen des Sees 33 An 1974 von Egon T Degens und weiteren Forschern aufbereiteten Sedimentskernen wurden auch Pollen analysiert 34 Die neue Warvenzahlung erlaubt es die Vegetationsentwicklung im Van Becken nachzuvollziehen Die alteste Probe stammt von ca 13 600 BP Im Bolling und im spaten Allerod war das Klima sehr trocken 90 der Pollen stammen von krautigen Pflanzen vor allem Gansefussgewachse und Beifuss 35 Im Allerod steigen die Temperaturen stark an Im jungeren Dryas ging der Baumbestand durch Kalte und Trockenheit wieder zuruck Meertraubel wurde haufiger Am Ende des jungeren Dryas stiegen die Temperaturen stark und es kam zu einem raschen Schmelzen der Gletscher im Einzugsgebiet des Sees Vor 10 100 Jahren waren sie komplett verschwunden Ca 1000 v Chr zeigte ein erhohter organischer Eintrag und der Ruckgang der Eiche den Beginn eines verstarkt anthropogenen Einflusses an Andere Baume wie Kiefer und Walnuss nahmen zu Im Falle der Walnuss ist anzunehmen dass sie angebaut wurde Die erste grosse multidisziplinare und internationale Expedition wurde im Juli 1974 von Egon T Degens organisiert und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert An der neuntagigen Expedition waren Forscher der Universitat Hamburg ETH und des Turkischen Geologischen Dienstes MTA aus Ankara beteiligt Es wurden flachseismische Pinger Profile gefahren und mit einem Druckluftpulser Air Gun als Stosswellenerzeuger tiefenseismische Aufnahmen gemacht insgesamt neun Sedimentkerne bis 9 5 m Lange aus bis zu 400 m Tiefe und Wasserproben aus bis 380 m Tiefe geborgen Die Ergebnisse wurden in dem Buch Geology of Lake Van 36 und in der Dissertation von S Kempe 3 veroffentlicht Die zweite und dritte internationale Expedition wurde im Sommer 1989 und 1990 von Stephan Kempe organisiert und ebenfalls von der DFG sowie von der Volkswagenstiftung finanziert Teilnehmer waren vom 6 Juni bis 9 Juli 1989 bei der ersten Expedition Forscher der Universitat Hamburg der Polnischen Akademie der Wissenschaften der ETH Zurich und der Dokuz Eylul Universitesi in Izmir An der zweiten Expedition vom 7 Juni bis 6 Juli 1990 nahmen Forscher der Universitat Hamburg der ETH Zurich und der Dokuz Eylul Universitesi teil Es wurden erneut Kolbenlot Sedimentkerne genommen die Wassersaule bis zum Boden zweimal detailliert beprobt ebenso wie die dem Vansee zufliessenden Flusse Stromatolitische Saulen wurden mit Echolotungen kartiert und ihr Gestein und internes Wasser durch Tauchen beprobt Ausserdem wurde eine Sedimentfalle im See fur ein Jahr ausgesetzt Die Ergebnisse dieser Expeditionen wurden in den Dissertationen von Landmann Sedimente 35 Reimer Wasserchemie 37 Lemke Palaeoklima 38 und Kiefer Mantel Helium 39 sowie zu zahlreichen weiteren Veroffentlichungen vorgestellt Eine weitere grosse Vansee Expedition firmierte unter dem Logo Palaeovan und konzentrierte sich auf seismische Profile 2007 und Tiefenbohrungen 2010 im Rahmen des Internationalen Kontinentalen Bohrprogramms ICDP zur Erfassung der quartaren Geschichte des Vansee Beckens 40 41 Ein Taucherteam unter Leitung des Unterwasserfotografen Tahsin Ceylan 42 fand 2016 im flachen Wasser nahe Adilcevaz die Ruinen einer alten Burg moglicherweise aus der Urartu Zivilisation 43 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirche zum Heiligen Kreuz auf der Insel Akdamar Im Hintergrund der Berg Cadir Im sudlichen Teil des Sees nahe dem Ort Gevas lag auf der Insel Akdamar ein armenisches Kloster Davon ist noch die Kirche zum Heiligen Kreuz armenisch Սուրբ խաչ Surb Chatsch 915 bis 921 erbaut erhalten 44 Seit Anfang des 21 Jahrhunderts gibt es Streit zwischen armenischen Glaubigen bzw der armenischen apostolischen Kirche und den turkischen Behorden um die Nutzung der Kirche Die Armenier mochten das Kirchengebaude wenigstens zeitweilig fur Gottesdienste nutzen wahrend nach turkischen Vorstellungen das Gebaude ausschliesslich ein Museum sein soll 45 2005 beschloss die turkische Regierung die Restaurierung des Bauwerks nicht zuletzt unter Druck von Offentlichkeit und Presse Am 29 Marz 2007 liess die turkische Regierung die mittelalterliche armenische Kirche als Kulturdenkmal eroffnen Die Restaurierungsarbeiten an der Kirche kosteten 4 Mio YTL Der armenische Architekt Zakaryan Mildanoglu war an der Restaurierung beteiligt 46 47 48 Am 19 September 2010 fand nach etwa 100 Jahren wieder ein christlicher Gottesdienst in der Kirche statt 49 Zu der zweistundigen Messe reisten neben turkischen Armeniern viele Armenier aus Armenien und den USA an 50 Die Messe leitete Erzbischof Aram Ateschian aus Diyarbakir Anfang Oktober wurde ein 2 Meter grosses und 110 kg schweres Kreuz auf die Kirche gesetzt Das Kreuz wurde vom armenischen Priester Tatula Anusyan aus Istanbul geweiht 51 Weitere Sehenswurdigkeiten im oder am Vansee sind der seldschukische Friedhof von Ahlat und die Armenisch Apostolischen Kloster Karmravank Ktuts und Narekawank Literatur BearbeitenEva Danulat Stephan Kempe Nitrogenous waste excretion at extremely alkaline pH The story of Chalcalburnus tarichi Cyprinidae endemic to Lake Van Eastern Turkey In Fish Physiol Biochem 9 1992 S 377 386 Egon T Degens F Kurtmann Hrsg Geology of Lake Van MTA Press Ankara 1978 Egon T Degens How Kin Wong Stephan Kempe A geological study of Lake Van Eastern Turkey In Geologische Rundschau Band 73 Nr 2 1984 S 701 734 Stephan Kempe Egon T Degens Vansee Grosster Soda See der Erde In Umschau in Wiss u Techn Band 77 Nr 14 1977 S 478 481 Stephan Kempe Hydrographie Warvenchronologie und organische Geochemie des Vansees Ostturkei Mitt Geol Palaont Inst Univ Hamburg Band 47 Dissertation Hamburg 1977 S 125 228 Stephan Kempe amp Egon T Degens Varves in the Black Sea and Lake Van Turkey In Moraines and Varves ed C Schluter Rotterdam Balkema 309 318 1979 Stephan Kempe Jozef Kazmierczak Gunter Landmann Tosun Konuk Aandreas Reimer amp Andreas Lipp Largest known microbialites discovered in Lake Van Turkey Nature 349 605 608 1991 Stephan Kempe Gunter Landmann amp Gerold Muller A floating varve chronology from the Last Glacial Maximum terrace of Lake Van Turkey Zeitschr Geomorphol Supplem 126 Research in Mountains and Deserts of Africa and Central Asia 97 114 2002 Gunter Landmann Andreas Reimer Gerry Lemcke Stephan Kempe Dating late Glacial abrupt climate changes in the 14 570 yr long continuous varve record of Lake Van Turkey Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 122 1996 S 107 118 Gunter Landmann Andreas Reimer amp Stephan Kempe Climatic induced lake level changes of Lake Van Turkey during the transition Pleistocene Holocene Global Biogeochemical Cycles 10 4 797 808 1996 Gunter Landmann amp Stephan Kempe Seesedimente als Klimaarchiv Fallbeispiele Lake Van und Totes Meer In W Rosendahl amp A Hoppe Hg Angewandte Geowissenschaften in Darmstadt Schriftenreihe der deutschen Geologischen Gesellschaft Heft 15 129 143 2002 Gunter Landmann amp Stephan Kempe Annual deposition signal versus lake dynamics Microprobe analysis of laminated Lake Van Turkey sediments reveals missing varves in the period 11 2 10 2 ka BP Facies 51 135 145 2005 Gunter Landmann Georg Steinhauser J H Sterba Stephan Kempe M Bichler Geochemical fingerprints by activation analysis of tephra layers in Lake Van sediments Turkey Applied Radiation and Isotopes 69 929 935 2011 Gerry Lemcke Michael Sturm 1997 D18O and trace element measurements as proxy for the reconstruction of climate changes at Lake Van Turkey preliminary results In Dalfes Kulka Weiss eds 3rd millennium BC climate change and the Old World collapse NATO Advanced Study Institutes ASI series I vol 49 S 653 678 Springer Berlin Gerry Lemcke 1996 Palaoklimarekonstruktion am Vansee Ostanatolien Turkei PhD thesis Swiss Federal Institute of Technology ETH Zurich no 11786 S 182 ff T Litt S Krastel M Sturm R Kipfer S Orcen G Heumann S O Franz U B Ulgen amp F Niessen 2009 PALEOVAN International Continental Scientific Drilling Program ICDP site survey results and perspectives Quaternary Science Reviews 28 S 1555 1567 Purification Lopez Garcia Jozef Kazmierczak K Benzerara Stephan Kempe F Guyot amp David Moreira Bacterial diversity and carbonate precipitation in the microbialites of the highly alkaline Lake Van Turkey Extremophiles 9 263 274 2005 Andreas Reimer Gunter Landmann amp Stephan Kempe Lake Van Eastern Anatolia hydrochemistry and history Aquatic Geochemistry 15 195 222 2009 W van Zeist H Woldring A pollen profile from Lake Van a preliminary report In E T Degens F Kurtman Hrsg The Geology of Lake Van Ankara 1978 M T A Press S 115 123 W van Zeist H Woldring A postglacial pollen diagram from Lake Van in East Anatolia erschienen in Review of Paleobotany and Palynology 26 1978 S 249 276 H F Russell Shalmaneser s campaign to Urartu in 856 B C and the historical geography of Eastern Anatolia according to the Assyrian sources Anatolian Studies 34 1984 S 171 201 Lucia Wick Gerry Lemcke Michael Sturm 2003 Evidence of Lateglacial and Holocene climatic change and human impact in eastern Anatolia high resolution pollen charcoal isotopic and geochemical records from the laminated sediments of Lake Van Turkey The Holocene 13 5 S 665 675 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vansee Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Google Earth How Kin Wong amp Egon T Degens The bathymetry of Lake Van Turkey in Egon T Degens amp F Kurtmann Hrsg Geology of Lake Van MTA Press Ankara S 6 10 1978 a b c d e Stephan Kempe Hydrographie Warvenchronologie und organische Geochemie des Vansees Ostturkei Dissertation Mitt Geol Palaont Inst Univ Hamburg 47 125 228 1977 Directorate for Hydrography and Oceanography 1985 Van Golu Sea Chart a b Andreas Reimer Gunter Landmann amp Stephan Kempe Lake Van Eastern Anatolia hydrochemistry and history Aquatic Geochemistry 15 195 222 2009 Kaden H Peeters F Lorke A Kipfer R Tomonaga Y amp Karabiyikoglu M 2010 Impact of lake level change on deep water renewal and oxic conditions in deep saline Lake Van Turkey Water Resources Research 46 W11508 doi 10 1029 2009WR008555 Stephan Kempe Jozef Kazmierczak Gunter Landmann Tosun Konuk Andreas Reimer amp Andreas Lipp Largest known microbialites discovered in Lake Van Turkey Nature 349 605 608 1991 Lopez Garcia 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Diatomeen aus dem Vansee Armenien Beitrage zur Okologie der Brackwasserdiatomeen Beih Bot Cbl 60 335 Kiefer F 1955 Freilebende Ruderfusskrebse Crust Cop aus turkischen Binnengewassern Veroff Forsch Inst Hydrobiol Naturwiss 1 1952 u 2 1955 Istanbul Hauer J 1957 Rotatorien aus dem Plankton des Vansees Archiv fur Hydrobiologie 53 1 25 29 Schweizer G 1975 Untersuchungen zur Physiogeographie von Ostanatolien und Nordwestiran geomorphologische klima und hydrogeographische Studien im Vansee und Rezaiyehsee Gebiet Tubinger Geogr Studien 60 145 pp Selbstverl Geogr Inst Univ Tubingen Van Zeist Woldring 1978a b a b Landmann G 1996 Vansee Turkei Sedimentologie Warvenchronologie und regionale Klimageschichte seit dem Spatpleistozan Ph D Thesis Fac Geosciences Univ Hamburg Germany 123 pp Degens E T Kurtman F eds 1978 Geology of Lake Van Miner Res Explor Inst Turkey 169 Ankara 158 pp Reimer A 1995 Hydrochemie und Geochemie der Sedimente und Porenwasser des hochalkalinen Vansees in der Ostturkei Ph D 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Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zaman com tr Bericht der turkischen Zeitung Zaman vom 17 April 2006 Memento des Originals vom 30 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zaman com tr Armenia to send official team to church reopening 16 Marz 2007 Memento des Originals vom 30 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www todayszaman com Van Gottesdienst in der Akdamar Kirche Meldung auf www trtdeutsch com Turkei erlaubt ersten armenischen Gottesdienst Artikel der Zeitonline vom 19 September 2010 Akdamar Kilisesi nin artik haci var Artikel der Radikal vom 2 Oktober 2010Normdaten Geografikum GND 4078735 7 lobid OGND AKS VIAF 237712718 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vansee amp oldid 237108525