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38 502778 43 339445 Koordinaten 38 30 10 N 43 20 22 ODie Festung von Van Van Kalesi Tuspa Tuspa Tuschpa war die Hauptstadt des urartaischen Reiches Sie liegt auf dem Gebiet der heutigen Altstadt Eski Van von Van in der Ostturkei Tuspa wurde unter Konig Sarduri I der von 834 bis 828 v Chr regierte Hauptstadt des Reiches Die Stadt bildete sich um die urartaische Festung das heutige Van Kalesi Herrscher der Stadt Tuspa war Teil der Titulatur aller urartaischen Herrscher Tuspa wird zum ersten Mal in einer Inschrift des assyrischen Konigs Sulmanu asared III r 858 824 v Chr erwahnt Salmaneser III berichtet in der Inschrift von seinem Sieg uber Konig Sarduri Mit der Zeit nahm die Bedeutung der Stadt ab und ihr Name anderte sich in das heutige Van Die Stadt wurde wahrend der Kampfe zwischen den Osmanen und Russen im Ersten Weltkrieg zerstort und bildet heute ein Ruinenfeld So findet man in Alt Van nur noch Reste einiger Moscheen aus seldschukischer und osmanischer Zeit wie etwa die Husrev Pasa Camii von 1567 die das Grab des namensgebenden Stifters in einer sehr schonen Turbe enthalt oder das Minarett einer Ulu Cami aus der Zeit der Qara Qoyunlu aus dem 14 15 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Van Kalesi 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksVan Kalesi Bearbeiten nbsp Burg SardursDer nach Suden steil abfallende Kalkfelsen von etwa 100 m Hohe musste nach Westen Norden und Osten durch eine Wehranlage abgesichert werden Am Westende des Felsens befindet sich ein aus machtigen Zyklopenquadern errichtetes Bauwerk unbekannter Funktion Sechs gleichlautende Inschriften in assyrischer Sprache bezeugen Sarduri I als Erbauer der deshalb als Sardursburg 1 bezeichneten Anlage die von den Einheimischen Madir Burcu genannt wird Nach der armenischen Uberlieferung war die Festung durch die Konigin Semiramis Schamiram erbaut worden und galt als uneinnehmbar 2 nbsp Annalen des Konigs ArgistiGanz im Sudwesten wird eine grosse Felsanlage als Grabmonument des Konigs Argisti I gedeutet An der Seite des Zugangs hoch uber der alten Stadt hat der Konig in die geglattete Felswand die sogenannte Horhor Chronik anbringen lassen In urartaischer Sprache und Keilschrift werden die Siegeszuge und Stadtgrundungen von Argisti in Transkaukasien und dem westlichen Iran berichtet Dabei bezieht er sich im Gegensatz zu seinem Urgrossvater Sarduri auf den von seinem Grossvater Ispuini eingefuhrten Reichsgott Ḫaldi Die palastartige Anlage enthalt einen monumentalen Saal in dem wohl der konigliche Totenkult abgehalten wurde und mehrere niedrige Nebenraume mit Nischen fur Grabbeigaben und Wandlochern fur Beleuchtungshalter Zwei flache Gruben im Boden waren vermutlich fur Sarkophage bestimmt Uber dieser Anlage errichtete Argisti I den Neuen Palast 1990 legte dort der Archaologe M Taner Tarhan zwolf Raume frei die zum Teil aus dem Fels geschlagen wurden Zu sehen sind hier Felsschalen und Abflussrinnen die offenbar nicht kultisch sondern alltaglich praktisch genutzt wurden nbsp Grabanlage von Sarduri II In die steile Sudseite des Felsens wurden bei einer kunstlichen Terrasse zwei grosse Grabanlagen geschlagen Die nach Suden ausgerichteten Kammern mit einem grossen tonnengewolbten Kultraum und vier Nebenraumen werden Sarduri I zugeordnet Die zweite Anlage offnet sich nach Westen Da sie zwei hintereinanderliegende saalartige Raume mit jeweils zwei seitlichen Kammern enthalt hat sie Tarhan den Konigen Ispuini und Menua zugewiesen denn Vater und Sohn regierten von etwa 820 bis 810 v Chr gemeinsam Ein weiterer kleinerer Saal ware dann Menuas Sohn Inuspa gewidmet der verstarb bevor er regieren konnte Auf einer Inschrift im Osten des Felsens wird er dennoch als dritter Regent genannt Weithin sichtbar ist die Sarduri II dem letzten hier inschriftlich bezeugten Konig zugeschriebene Kultterrasse und Grabanlage an der Sudseite des Felsens zu der eine in den Fels gehauene Treppe fuhrt Inschriften geben einen ausfuhrlichen Bericht uber die erfolgreichen Kriegszuge Sarduris II des Sohnes von Argisti I unter dessen Herrschaft Urartu die grosste geographische und politische Ausdehnung erreichte Zu beiden Seiten des rechteckigen Portals ziehen sich Sitzbanke entlang was die Terrasse als Kultplatz ausweist In der persischen Herrschaftszeit als in Tuspa achamenidische Satrapen regierten liess der Perserkonig Dareios I eine Nische in die Sudwand des Burgbergs schlagen Sein Nachfolger Xerxes I liess darin die Inschrift XVa anfertigen In drei Spalten gibt der Text in den drei Amtssprachen des Achamenidenreiches altpersisch elamisch und babylonisch denselben Inhalt wieder Nichts ist geblieben vom Ḫaldi Tempel der auf dem hochsten Punkt der Gesamtanlage stand wie die Inschrift der Konige Ispuini und Menua bekundet Die Zitadelle von Tuspa wurde von den Seldschuken im 11 Jahrhundert und von den Osmanen seit dem 12 Jahrhundert weiter uber und ausgebaut vielfach zerstort und wieder restauriert So spiegelt die Ruine heute die ostanatolische Geschichte zumindest seit dem neunten vorchristlichen Jahrhundert wider nbsp Alt Van nbsp Osmanische Moschee nbsp Vankale urartaisch seldschukisch osmanische Zitadelle nbsp osmanisches Tor nbsp urartaische Abflussrinne nbsp dreisprachige Xerxes InschriftLiteratur BearbeitenOktay Belli The Capital of Urartu Van Ruins and Museum Istanbul 1989 ISBN 975 479 093 0 H D Kaspar E Kaspar Urartu Ein Weltreich der Antike Ein Reisehandbuch Hausen 1986 ISBN 3 925696 01 6 S 46 72 Mirjo Salvini Tuspa die Hauptstadt Urartus In Volker Haas Hrsg Das Reich Urartu Ein altorientalischer Staat im 1 Jt v Chr Konstanz 1986 ISBN 3 87940 274 4 S 31 58 M Taner Tarhan The Capital City Tushpa In K Koroglu E Konyar Hrsg Urartu Transformation in the East Istanbul 2011 ISBN 978 975 08 1857 8 S 288 337 M Taner Tarhan Tushpa Van Fortress Researches and Excavations at the Mysterious Iron Age Capital In Oktay Belli Hrsg Istanbul University s Contributions to Archaeology in Turkey 1932 2000 Istanbul 2001 ISBN 975 404 616 6 S 157 164 Marianne Mehling Knaurs Kulturfuhrer Turkei Droemer Knaur Munchen Zurich 1987 ISBN 3 426 26293 2 S 514 520 Volker Eid Im Land des Ararat Volker und Kulturen im Osten Anatoliens Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2006 ISBN 3 8062 1903 6 S 38 44 Einzelnachweise Bearbeiten Carl Friedrich Lehmann Haupt Armenien einst und jetzt Reisen und Forschungen 3 Bde 1910 1926 1931 Neudruck Hildesheim New York 1988 Robert W Thomson Hrsg Thomas Artsruni History of the House of the Artsrunik Detroit Wayne State University Press 1985 369 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tuspa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jona Lendering Tuspa Van In Livius org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tuspa amp oldid 231207921