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Sin ahhe eriba hebraisch Sanherib neuassyrisches Akkadisch Sin aḫḫe eriba Sin achche eriba etwa 745 v Chr 16 Januar 680 v Chr war als Sohn Sargons II von 705 704 bis 681 680 v Chr 1 assyrischer Konig Abguss eines Felsreliefs von Sanherib am Fusse des Cudi Dagi in der Nahe von Cizre Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Leben 2 1 3 Feldzug 2 2 5 Feldzug 2 3 6 Feldzug 2 4 Zerstorung der Stadt Babylon 2 5 Bauten 3 Tod 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseName BearbeitenSanheribs Name bedeutet Der Gott Sin ersetzte mir die Bruder Es handelt sich um einen sogenannten Ersatznamen der zum Ausdruck bringt dass vor seiner Geburt Bruder gestorben sind die der Gott durch seine Geburt ersetzt Die deutsche Namensform Sanherib ist aus dem Hebraischen der Bibel ubernommen Luther ubertrug Sennacherib angelehnt an die Wortform der Septuaginta als Sennaxhrim Sennacherim Leben BearbeitenSanherib war unter anderem mit Naqia und Tasmetu Sarrat verheiratet Naqia war die Mutter des Thronfolgers Asarhaddon fur Tasmetu Sarrat liess Sanherib die Palastgarten in Ninive erbauen 2 Sadditu ist als Tochter bezeugt 3 Feldzug Bearbeiten nbsp Niederlage Sanheribs vor Jerusalem nach der Bibel Peter Paul Rubens 1 Halfte 17 JahrhundertNachdem er 703 v Chr in einem 1 Feldzug einen Aufstand der Babylonier unterdruckt und Marduk apla iddina II vertrieben hatte in einem 2 Feldzug gegen die Kassiten sein Reich erweitert und auch dem Konigreich Ellipi Gebiete entrissen hatte 3 unternahm Sanherib im Jahr 702 v Chr seinen 3 Feldzug 4 Zunachst zog er nach Hatti Syrien und weiter Richtung Aram bzw an die Kuste in die Region von Sidon Konig Luli aus Sidon hatte mit einigen Fursten des Umlandes einen Aufstand gegen die assyrische Beherrschung gewagt floh aber bei Ankunft von Sanherib Die Herrschaft uber Sidon wurde dann Tabal Tubal ubertragen Die Konige Abdiliati Arwad Urumilki Byblos Mitinti Aschdod Pudu ilu Bit Ammana Kamosch Nadbi Moab Joram Edom Minechem Samsimuruna erneuerten das Bundnis mit Assyrien ebenso die Konige des Landes Amurru Zwei aufstandische Lander hatten die Gegenwehr aber noch nicht aufgegeben Askalon und Juda Zuvor hatte Hiskija Konig Padi von Ekron gefangen genommen der weiter den Bundnispartner Assyrien unterstutzte Nach dem Sieg uber Konig Sideqa Zideqa Askalon wurde Hiskija Juda gemass Sanheribs Aussagen gleich einem Vogel im Kafig in seiner Residenz Jerusalem Ursalimmu eingeschlossen Jerusalem wurde allerdings nicht eingenommen auch sagt Sanherib nicht dass sich Hiskia ergeben hatte Fur das Konigreich Juda war es eine folgenschwere Niederlage Es erfolgte eine umfangreiche Deportation nach Assyrien von Mitgliedern des Konigshauses Teilen der Bevolkerung und des Viehbestandes Als Beute wurden 30 Talente Gold und 300 Talente Silber aus Jerusalem nach Assyrien verschleppt 2 Kon 18 14 15 EU Ausserdem wurden weite Teile des Landes Juda den Stadtstaaten Aschdod Ekron und Gaza gegeben Das Konigreich Juda blieb nur noch in seinem Kernland Region Jerusalem Umland bestehen Padi wurde wieder in Ekron als Konig eingesetzt 5 In der Folgezeit wurde die Oberherrschaft Assyriens von Hiskija anerkannt und Tributzahlungen nach Ninive erbracht Die von Assyrien erwahnten Kriegsgerate wurden inzwischen bei archaologischen Ausgrabungen in der Region Lachisch entdeckt In der Bibel 2 Konige 18 19 wird die Belagerung Jerusalems allerdings als Niederlage der Assyrer dargestellt deren Armee durch einen Engel vernichtend dezimiert wurde Der biblische Bericht der mit einer Unterstutzung Hiskijas durch Taharqa in Verbindung gebracht wird kann ebenso wenig bestatigt werden wie die Mauseplage im Bericht von Herodot sowie die Erwahnung des judischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus der in diesem Zusammenhang den Babylonier Berossos zitiert Als nun Senacherib von dem Zuge gegen Agypten nach Jerusalem zuruckkehrte fand er dass die unter Rapsakes zuruckgelassenen Truppen schwer an der Pest litten In der ersten Nacht da er gemeinsam mit diesen Truppen die Belagerung weiterfuhrte totete die Seuche in seinem Heere hundertfunfundachtzigtausend Mann samt ihren Fuhrern und Hauptleuten 6 Sanherib gewann in der Schlacht bei El Theke und Tamna nahm die agyptischen Prinzen und die nubischen Wagenkampfer gefangen Herodot wie auch Berossos verwechselte in seiner Erzahlung die Mauseplage den agyptischen Konigsnamen Sethos mit Schabataka 5 Feldzug Bearbeiten Um das Jahr 700 v Chr richtete sich Sanheribs 4 Feldzug gegen den chaldaischen Kleinstaat Bit Jakin am persischen Golf 7 bevor ihn der 5 Feldzug um das Jahr 697 v Chr in die Stadte am Berg Nippur ostlich von Cizre am oberen Tigris fuhrte danach wandte er sich gegen die Stadt Ukku im Grenzgebiet von Urartu die zerstort und geplundert wurde 6 Feldzug Bearbeiten 696 v Chr fuhrte Sanherib seinen 6 Feldzug mit einer logistischen Meisterleistung durch Mit in Ninive und Til Barsip gebauten Schiffen fuhr er stromabwarts zum persischen Golf um von dort in einem schnellen Angriff Elam zu uberraschen Zerstorung der Stadt Babylon Bearbeiten Wahrscheinlich um die Araber von einer erneuten Hilfeleistung fur den babylonischen Konig abzuhalten zog Sanherib 690 v Chr gegen die im Wadi Sirhan regierende arabische Priesterkonigin Te elhunu und den in spateren Urkunden als arabischer Konig bezeichneten Haza il zu Felde Dabei erbeuteten assyrische Truppen laut verschiedenen erhaltenen Keilschrifttexten Tausende Kamele nahmen die auf der Flucht befindliche Te elhunu gefangen und verschleppten sie nach Assyrien Ferner eroberten sie die Festung Adummatu 690 v Chr belagerten assyrische Verbande bereits auch Babylon Der dortige Konig Musezib Marduk musste auf die machtige Unterstutzung des mit ihm verbundeten Herrschers Humban numena von Elam verzichten da dieser im Januar 689 v Chr einen Schlaganfall erlitt Nach einjahriger Belagerung ersturmte ein assyrisches Heer im Herbst 689 v Chr Babylon Musezib Marduk und seine Familie gerieten in Gefangenschaft und wurden nach Ninive abgefuhrt Babylon das als wichtigstes politischen und religioses Zentrum Mesopotamiens galt wurde auf Befehl Sanheribs nahezu vollstandig zerstort viele seiner Bewohner getotet die Tempel und der Stufenturm Etemenanki niedergerissen und der dabei entstandene Schutt in den Kanalen versenkt Dies bewirkte dass die Kanale uber die Ufer traten und Uberschwemmungen hervorriefen Auch zahlreiche Gotterstatuen wurden zerschlagen einige von ihnen aber nach Assyrien mitgenommen Sanherib wollte mit dieser drastischen Massnahme den babylonischen Marduk Kult beseitigen und einen neuen Kult in Assur etablieren 8 9 Ob hinter dieser Bestrafungsaktion auch ein personliches Rachemotiv zu suchen ist Ermordung von Sanheribs Sohn Assur nadin sumi im Jahr 694 v Chr ist umstritten Bauten Bearbeiten Unter Sanherib wurde Ninive im Norden von Mesopotamien zur Hauptstadt er liess die Stadt mit Kanalen Tempeln und Palasten von denen der am Tigris und Chosr gelegene Sudpalast von den assyrischen Bauwerken das grosste ist ausstatten Der Englander Austen Henry Layard hat seinen Palace without rivals Palast ohnegleichen ausgegraben Tod BearbeitenZum Tod von Sanherib am 16 Januar 680 v Chr liegen verschiedene antike Darstellungen vor Sanherib wurde von zweien seiner Sohne ermordet Sie emporten sich Um die Konigsherrschaft auszuuben toteten sie Sanherib Prisma B III R15 Kol I Zeile 45f 10 Am 20 Tebetu wurde Sanherib von seinem Sohn wahrend einer Rebellion getotet Er regierte Assyrien 24 Jahre Die Rebellion setzte sich in Assyrien nach dem 20 Tebetu bis zum 2 Addaru fort Am 18 Addaru folgte sein Sohn Asarhaddon auf den Thron 11 In der biblischen Erzahlung wurde Sanherib von seinen Sohnen Adrammelech Urdu Mullissu und Sarezer ermordet beide flohen nach der Tat nach Urartu Gesichert ist dass der alteste Sohn Assur nadin sumi 699 694 v Chr im Jahr 681 v Chr nicht mehr lebte Der zweitalteste Sohn ist mit Namen Urdu Mullissu bekannt Dass Asarhaddon an der Totung beteiligt war kann nicht ganzlich ausgeschlossen werden Siehe auch BearbeitenMondfinsternis vom 21 22 April 686 v Chr Assyrisches ReichLiteratur BearbeitenTexte aus der Umwelt des Alten Testaments Band 1 Alte Folge Kurt Galling Textbuch zur Geschichte Israels Tubingen 1950 Dietz Otto Edzard Geschichte Mesopotamiens C H Beck Verlag Munchen 2004 ISBN 3 406 51664 5 Rykle Borger und Wolfgang Schramm Einleitung in die assyrischen Konigsinschriften 2 Bande Brill Leiden 1961 und 1972 Eckhart Frahm Einleitung in die Sanherib Inschriften Archiv fur Orientforschung Bh 26 Wien 1997 Josette Elayi Sennacherib King of Assyria Atlanta 2018 Archaeology and biblical studies 24 ISBN 978 1 62837 217 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sin ahhe eriba Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten gemass Liste der assyrischen Konige Stephanie Dalley Nineveh Babylon and the Hanging Gardens cuneiform and classical sources reconciled Iraq 56 1994 S 45 58 engl Franz Heinrich Weissbach Sanherib In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I A 2 Stuttgart 1920 Sp 2271 2282 hier Sp 2272 f Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band 1 Alte Folge Sanheribs 3 Feldzug S 391 Kurt Galling Sanheribs 3 Feldzug In Textbuch zur Geschichte Israels TGI S 67 68 Judische Altertumer ubersetzt von Heinrich Clementz 10 Buch Kap 1 Abs 5 S 602 Franz Heinrich Weissbach Sanherib In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I A 2 Stuttgart 1920 Sp 2271 2282 hier Sp 2276 Eckart Frahm Sanherib In Michael P Streck Hrsg Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie Band 12 Walter de Gruyter Berlin Boston 2009 2011 ISBN 978 3 11 020384 4 S 18 Franz Heinrich Weissbach Sanherib In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I A 2 Stuttgart 1920 Sp 2271 2282 hier Sp 2278 Hugo Gressmann Altorientalische Texte zum Alten Testament 1926 Prisma B III R15 Kol I Zeile 45f Sie emporten sich Um auszuuben die Konigsherrschaft toteten sie Sanherib Konigschronik siehe auch Kurt Galling Textbuch zur Geschichte Israels TGI S 69VorgangerAmtNachfolgerSarru kin II Sargon II Assyrischer Konig 705 680 v Chr Assur aḫḫe iddina Asarhaddon Sarru kin II Sargon II Konig von Babylonien 705 703 v Chr Marduk zakir sumi II Bel pichati Musezib MardukKonig von Babylonien 688 680 v Chr Assur aḫḫe iddina Asarhaddon Konige des neuassyrischen Reichs 911 v Chr bis 610 v Chr Adad nirari II Tukulti Ninurta II Assur naṣir apli II Salmanassar III Samsi Adad V Adad nirari III Salmanassar IV Assur dan III Assur nirari V Tiglat Pileser III Salmanassar V Sargon II Sanherib Asarhaddon Assurbanipal Assur etil ilani Sin sumu lisir Sin sarru iskun Assur uballiṭ II Normdaten Person GND 118642189 lobid OGND AKS LCCN n83139777 VIAF 264770274 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sin aḫḫe eribaALTERNATIVNAMEN Sin ahhe eriba Sanherib Sin aḫḫe eriba Sin achche eribaKURZBESCHREIBUNG Konig von AssyrienGEBURTSDATUM um 745 v Chr STERBEDATUM 16 Januar 680 v Chr Abgerufen 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