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Sir Austen Henry Layard 5 Marz 1817 in Paris 5 Juli 1894 in London war einer der fuhrenden britischen Archaologen des 19 Jahrhunderts Er wurde beruhmt durch seine Ausgrabungen in Ninive und Nimrud in Assyrien Im Laufe seines Lebens ubte er viele Berufe aus Diplomat Politiker Kunstkenner und Schriftsteller Austen Henry LayardZeichnung 1848 von George Frederik Watts 1817 1904 Austen Henry Layard 1883 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Kindheit und Jugend 3 Erste Reise in den Orient 1839 1841 3 1 Bei den Bachtiaren 4 Konstantinopel im Dienste von Sir Stratford Canning 1842 1845 5 Ausgrabungen in Nimrud 1845 1847 5 1 Verschiffung der Reliefs und des Lowen 5 2 Durch Kurdistan und bei den Yeziden 5 3 Beauftragter des Britischen Museums 5 4 Das Lager 5 5 Weitere Entdeckungen 5 6 Die Verschiffung der gigantischen Figuren 6 Ninive Kujundschik 7 Layards Triumph in London 8 Zweite Forschungsreise von 1849 bis 1851 8 1 The chambers of records die Archive 8 1 1 Inschriften auf Zylindern Tonfasschen oder Rollsiegel 8 1 2 Die Tontafeln Assurbanipals Bibliothek 8 1 3 Die Siegel 9 Nebi Jenus auch Nabi Yunis Nebi Yunis 10 Die Reise nach Babylonien 11 Der Abschied 12 Der Ninive Hof im Crystal Palace 1854 13 Der Politiker und Diplomat 14 Der Ruhestand in Venedig als Schriftsteller und Kunstsammler 15 Nachlass 16 Veroffentlichungen Auswahl 16 1 Online Bucher 16 2 Deutsche Ubersetzungen 17 Literatur 18 Weblinks 19 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenLayard sprich le ard wurde am 5 Marz 1817 als altestes von vier Kindern des Peter John Layard Sohn eines Dekans in Bristol und Marianne Austen Tochter von Nathaniel Austen Bankier aus Ramsgate die 1814 in England geheiratet hatten in einem Pariser Hotel geboren Seine Vorfahren waren Hugenotten die nach der Aufhebung des Edikts von Nantes nach England gefluchtet waren Mit 51 Jahren heiratete Layard am 9 Marz 1869 Mary Enid Evelyn Guest 1 Juli 1843 1 November 1912 die Tochter von Sir John Guest und Lady Charlotte Guest einer Cousine und langjahrigen Freundin Layards 1 Das Paar hatte keine Kinder Sir Henry und Lady Layard wurden auf dem Friedhof von Canford Parish Church beigesetzt neben Canford Manor in Dorset das der Familie Guest gehorte 2 heute eine Schule 3 Kindheit und Jugend BearbeitenLayards Vater hatte fur den Civil Service in Ceylon gearbeitet Da er an Asthma litt reiste die Familie auf der Suche nach gunstigen klimatischen Verhaltnissen quer durch Europa 1821 verliessen Layards Eltern England und zogen nach Pisa anschliessend nach Florenz Bereits in fruher Kindheit machte ihn sein Vater mit Literatur und Kunst vertraut 1825 ging es nach Moulins wo der achtjahrige Henry eine franzosische Schule besuchte Danach lebten sie in Genf dann wieder in Florenz so dass Layard inzwischen fliessend Franzosisch und Italienisch sprach 1829 wurde er nach London geschickt wo er unter Aufsicht seines Onkels und seiner Tante Benjamin und Sara Austen lebte bis er in einem Internat in Richmond untergebracht wurde das er 1833 verliess Januar 1834 wurde er Schreiber bei seinem Onkel in dessen Notarsburo Dem Onkel zuliebe anderte er seinen Namen Henry Austen zu Austen Henry er liess sich jedoch zeit seines Lebens mit Henry anreden 1834 starb sein Vater der inzwischen nach England zuruckgekehrt war in Aylesbury Sonntags lernte Layard im Haus seines Onkels am Montague Square interessante Leute kennen zum Beispiel den jungen Benjamin Disraeli und Charles Fellows der 1832 durch Griechenland gereist war 1835 begleitete Layard den Maler und Schriftsteller William Brockedon 1787 1854 4 auf einer Reise in die Alpen auf der sie die Bekanntschaft von Graf Camillo Benso di Cavour und dessen Familie machten 5 Layard unternahm mit 20 Jahren und wenig Geld seine erste Reise 1837 nach Norditalien wo er Silvio Pellico und anderen bedeutenden Leuten begegnete Auf einer weiteren ausgedehnten Reise 1838 nach Skandinavien und St Petersburg lernte er in Kopenhagen Christian Jurgensen Thomsen 1785 1865 den Grunder des Danischen Nationalmuseums kennen Thomsen hatte ein Dreiperiodensystem zur Einteilung der vorgeschichtlichen Zeit in Steinzeit Bronzezeit und Eisenzeit entwickelt und fuhrte Layard durch die von ihm neu aufgestellte Sammlung 1839 machte Layard seine Abschlussprufung als Anwalt und erkannte dass er mit seiner liberalen Gesinnung und politischen Einstellung er sympathisierte mit den polnischen und italienischen Freiheitskampfern wohl keine Aussicht hatte bei seinem konservativen Onkel Teilhaber zu werden Auch machte ihm der Anwaltsberuf keine Freude Er war deprimiert und wollte England verlassen Erste Reise in den Orient 1839 1841 BearbeitenUber seinen Onkel Charles Layard lernte er Edward Mitford kennen der nach Ceylon reisen wollte um eine Kaffeeplantage aufzubauen Da Mitford Angst vor dem Meer hatte beschloss er auf dem Landweg durch Europa Zentralasien und Indien zu reisen und suchte einen Gefahrten Mitford schlug Layard vor ihn auf dieser Reise zu begleiten und dieser sah darin die Erfullung seines Kindheitstraums Die Veroffentlichungen von John Malcolm 6 der als Gesandter der East India Company in Persien gewesen war und des Claudius James Rich der 1811 den grossen Erdhugel von Kuyunjik Kuyundschik untersuchte 7 hatte er gelesen Um die Reise vorzubereiten suchten sie den Rat der Royal Geographical Society Dabei fiel ihm auch eine Broschure von Major Henry Creswicke Rawlinson in die Hande den er spater in Bagdad kennenlernen sollte Charles Fellows der 1838 in Lykien die antike Hauptstadt Xanthos heute Gunuk sudwestliche Turkei entdeckt hatte und dessen Aufsehen erregende Funde im Britischen Museum einen Platz erhielten gab ihnen wertvolle Ratschlage Von einem Kapitan lernte er den Umgang mit dem Sextanten und von einem Arzt die Behandlung von Wunden den Umgang mit einer Lanzette die Symptome von Krankheiten zu erkennen Dies konnte zwar nur im Schnelldurchgang geschehen sollte ihm aber auf seinen Reisen von Nutzen sein Sie kamen uberein so preiswert wie moglich zu reisen und der einzige Luxus so Layard war ein Levigne Bett das sie vor Insekten schutzen sollte Ausgerustet mit Pistolen einem Taschensextanten und Kompassen sowie einem Vorschuss von 200 von dem Verleger Smith Elder amp Co auf spatere Reiseberichte traten sie am 10 Juli 1839 ihre Reise an Layard hatte ausserdem bei einer Bank 300 hinterlegt um auch im Ausland uber Geldmittel zu verfugen 8 nbsp Layards 1 Reise Juli 1839 August 1841Sie besassen einige Empfehlungsschreiben und waren guten Mutes aufgrund ihrer Vorbereitungen Sie reisten durch die Niederlande und Deutschland In Munchen begegneten sie zwei Englandern mit denen sie sich eine Kutsche uber den Brenner bis Venedig teilten Von dort ging es mit dem Schiff nach Triest und weiter durch Dalmatien In Fiume erhielten sie weitere Schreiben fur Montenegro und die Einreise auf turkisches Gebiet Ende September waren sie in Scutari Shkodra und ersuchten den dortigen Pascha um die Erlaubnis ihre Pferde an Poststationen versorgen zu konnen Dieser gab ihnen auch diverse Empfehlungsschreiben fur die Durchreise nach Konstantinopel Jetzt waren sie im Orient Uber Tirana und Monastir ritten sie nach Bulgarien In Begleitung eines Tataren ging es nach Adrianopel und sie erreichten endlich Konstantinopel am 13 September Hier erlitt Layard eine Fieberattacke und wurde von einem armenischen Arzt behandelt Dieser zeigte ihm auch wie er sich selbst zur Ader lassen kann Lord Carnarvon besuchte ihn an seinem Krankenlager und Mr Longworth der Korrespondent der Morning Post in Konstantinopel pflegte ihn hingebungsvoll so dass daraus eine lebenslange Freundschaft entstand Am 4 Oktober war Layard wieder genesen und sie kauften sich drei Pferde fur ihre Weiterreise Ihr Gepack reduzierten sie auf Satteltaschen aber von ihrem Bett trennten sie sich nie Ausserdem heuerten sie einen Griechen an der Franzosisch Turkisch und Arabisch sprach und ihnen als Koch und Helfer diente Mitford und der Grieche nahmen den Landweg wahrend Layard ein Boot bestieg um sich noch etwas zu erholen Sie trafen sich in Mudania wieder Sie hatten uber den Generalkonsul von der Hohen Pforte einen firman fur das Reisen fur Auslander auf turkischem Territorium erhalten Alle drei trugen den turkischen Fez und europaische Kleidung so dass sie von den Turken fur Amtstrager aus Konstantinopel angesehen wurden Uber Konya und Karaman uberquerten sie mit einem Fuhrer den Taurus und erreichten Tarsus Da sie viele historische Statten passiert hatten bedauerten beide dass sie weder historische noch archaologische Kenntnisse besassen Sie schliefen in Herbergen bei Dorflern oder unter freiem Himmel Am 13 November verliessen sie Tarsus in Richtung Adana nach Antiochia in Syrien Uber Konsulatsbeamte erfuhren sie uberall Unterstutzung fur ihre Weiterreise Am 28 November verliessen sie Antiochia nach Aleppo wo sie Gaste von Mr Charles Barker waren und Layard erneut eine Fieberattacke erlitt Im Winter teilten sie den Stall der Warme wegen mit ihren Pferden Inzwischen waren ihre Pferde durchgeritten und sie mussten auf drei Mulis nach Tripoli reiten nbsp Die grossen Hugel von Kujundschik gegenuber von MosulIm Januar 1840 erreichten sie Jerusalem wo sie sich trennten Layard besuchte die Ruinen von Petra Ammon und Gerash Er wurde von Beduinen uberfallen Sie trafen sich in Aleppo wieder und reisten gemeinsam nach Mosul wo sie am 10 April 1840 ankamen und gute zwei Wochen blieben Hier trafen sie den franzosischen Entdecker Charles Texier der sich auf der Heimreise befand nachdem er zahlreiche Zeichnungen und Plane von Persepolis und Pasargadae angefertigt hatte Layard schreibt Wir besuchten die grossen Ruinen auf der Ostseite des Flusses die allgemein als die Uberreste von Niniveh angesehen wurden Wir ritten auch in die Wuste und erkundeten die Hugel von Kalah Sherghat eine riesige Ruinenstatte am Tigris etwa 50 Meilen unter dem Zusammenfluss mit dem Zab Wir rasteten in dem kleinen Dorf Hammum Ali das umgeben war von den Uberresten einer alten Stadt Von dem Gipfel eines kunstlichen Haufens sahen wir herab auf eine breite Ebene die uns durch einen Fluss teilte Eine Linie von hoch aufragenden Hugeln erhob sich im Osten und einer in Pyramiden Form erhob sich hoch uber den Rest Dahinter konnte man schwach den Zab Fluss ausmachen der die Ortsbestimmung erleichterte Dies war die Pyramide die Xenophon beschrieben hatte Durch den Winterregen waren die Hugel grun und nach sorgfaltiger Suche kamen einige Keramik Fragmente und beschriebene Steine in den Schutthaufen die sich um den grossen Hugel angehauft hatten zum Vorschein Jedoch fanden wir keine Anzeichen von seltsamen Figuren aus schwarzem Stein die es laut den Arabern dort geben sollte Zu der Zeit unseres Besuches war das Land von den Beduinen verlassen und wurde nur gelegentlich von ein paar Plunderern der Schammar oder Aneyza Zelte heimgesucht 9 Der britische Vize Konsul ein einheimischer Christ Chaldaer Christian Rassam lud die beiden zu einer Reise zu den Ruinen von Hatra ein Schliesslich mieteten sie ein Boot um die Fahrt nach Bagdad anzutreten Jetzt passierten sie die Hugel von Nimrud von der Wasserseite und Layard erinnert sich Meine Neugierde war geweckt und seit dieser Zeit formte sich in mir der Wunsch diese einzigartigen Uberreste grundlich zu untersuchen wann immer ich dazu in der Lage sein sollte 9 In Bagdad blieben sie einige Monate um die bedeutenden Ruinenstadte in der Umgebung zu besichtigen und dabei besonders die Uberreste von Babylon Im August entschlossen sie sich das Zagros Gebirge bei Kermanschah nach Persien zu uberqueren Als sie Kermanschah erreichten reisten sie weiter nach Bisitun auch Bisotun historisch Behistun um die dortigen Keilschrift Felsinschriften zu besichtigen Dort begegneten sie dem Franzosen Eugene Flandin der dieses Monument zeichnete und der spater fur Paul Emile Botta tatig werden sollte Der in Persien stationierte Englander Colonel Henry Creswicke Rawlinson hatte diese Inschriften im Sommer 1835 entdeckt und einen Abdruck genommen Nun erfuhren sie dass sie fur Reisen in Persien die Erlaubnis des Wesirs in Hamadan benotigten der ihnen diese aufgrund der damaligen persisch britischen Spannungen nicht erteilte Sie konnten jedoch auf eigene Gefahr und ohne Garantie fur ihre Sicherheit reisen Mitford sah dies als zu riskant an so dass sich hier ihre Wege trennten und Mitford seine Reise nach Indien fortsetzte Layard ritt nun auf eigene Gefahr in die Berge von Luristan und Chuzestan die Feindseligkeit der Einheimischen sowie ein Malaria Anfall zwangen ihn jedoch zur Ruckkehr Bei den Bachtiaren Bearbeiten nbsp Blick auf Kala Tul dem Sitz des Anfuhrers Khan der BachtiarenWieder genesen begab sich Layard nach Isfahan Der Gouverneur erlaubte ihm das Land der Bachtiaren persisch Bachtiyari 107 km sudwestlich von Isfahan zu durchqueren Die Bachtiaren sind die grossten aller persischen Stamme Layard plante von dort weiter zu reisen um die antike Stadt Susa zu lokalisieren und dann weiter zu reisen nach Persepolis in der Provinz Fars Im September 1840 zog er mit einer Karawane nach Kala Tul der Hochburg der Bachtiaren Er gewann die Freundschaft des Khans Mehemet Taki und seiner Familie und blieb dort unter dessen Schutz mehrere Monate Hier lernte er auch Arabisch Er kleidete sich wie ein Bachtiare und lebte dort so einfach wie sie nbsp Layard in Bachtiaren Kleidung aufgenommen in Konstantinopel 1848 Im Fruhling 1841 erhielt der persische Gouverneur den Befehl den Chef der Bachtiaren zu unterwerfen der an die Unabhangigkeit seines Gebietes dachte Man forderte eine hohe Steuersumme von Mehemet Taki Khan in dem Wissen dass er diese nicht erbringen konnte Der Khan spielte auf Zeit und sandte Layard in der Hoffnung auf Unterstutzung zu der Golfinsel Karak wo die britische Garnison stationiert war Es war ihm bekannt dass die Briten ihr Bundnis mit den Persern aufgekundigt hatten Layard und seine Begleiter benotigten mehrere Tage um die Kuste zu erreichen Sie mussten dort erfahren dass die Briten kein Interesse hatten sich in politische Angelegenheiten der Stamme einzumischen Layards Fuhrer hatte sich in der Zwischenzeit mit dessen Pferd davon gemacht in der Annahme dass Layard bei seinen Landsleuten bliebe so dass dieser sich allein auf einem Esel auf den Ruckweg machte Khan Mehemet Take war nun gezwungen sich zu unterwerfen und floh mit seiner Familie Der Gouverneur bot ihm freies Geleit und die Wiedereinsetzung an Mehemet Take war einverstanden Als er jedoch mit seinen Begleitern unter ihnen Layard das Camp betrat wurde er sofort in Fesseln gelegt Layard gelang die Flucht in einem kleinen Boot und er fand den Weg zuruck in das Sumpfland zum Versteck Als die Perser die Ubergabe der Familie und aller Stammesangehorigen forderten entschlossen sie sich das Camp der Perser anzugreifen Obwohl sie viele Perser toteten misslang der Uberfall und sie waren gezwungen Schutz bei Verwandten im Zagros Gebirge zu suchen Diese waren jedoch untreu und legten den Bruder des Khans Au Kerim und Layard in Ketten Die Frau des Hauptlings verhalf ihnen jedoch zur Flucht Layard entschied sich nun fur die Ruckkehr nach Mesopotamien Es war jetzt die heisseste Zeit im Sommer und er brauchte mehrere Wochen bis er bei Basra den Tigris erreichte Zu seinem Gluck lag hier ein britisches Handelsschiff am Ufer das nach einigem Erstaunen uber den zerlumpten Einheimischen Layard an Bord nahm Nach kurzer Erholung auf dem Schiff machte er sich auf in Richtung Norden nach Bagdad Obwohl er mehrfach uberfallen und ausgeraubt wurde erreichte er halbnackt und mit blutenden Fussen das Stadttor wo er ohnmachtig zusammenbrach Es gelang ihm die Aufmerksamkeit des britischen Arztes Dr Ross auf sich zu lenken als dieser fur seinen taglichen Ausritt am Morgen die Stadt verliess Layard brauchte Wochen bis er wieder einigermassen gehen konnte 10 In Baghdad erhielt er Post aus London Sein Onkel Benjamin hatte inzwischen mit seiner Firma in Ceylon Konkurs gemacht und war nicht bereit fur seinen Neffen eine Zukunft in London in Aussicht zu stellen Layard schrieb fur die Royal Geographical Society einen langen Bericht uber seine Erlebnisse in Chuzestan heutige Provinz Khuzestan Am Ende waren es seine Erfahrungen in Chuzestan die ihm einen neuen Anfang boten Die persische Campagne gegen die Bachtiaren und Marsch Araber Ma dan 11 fuhrte zu einem grosseren Konflikt mit der Turkei Konstantinopel im Dienste von Sir Stratford Canning 1842 1845 Bearbeiten nbsp Stratford Canning Viscount Stratford de Redcliffe Portrait von G F Watts Olgemalde 1856 1857Colonel Taylor der britische Resident in Baghdad hatte es gern gesehen wenn England sich fur die turkische Seite einsetzen wurde und sandte Layard nach Konstantinopel zum britischen Botschafter mit entsprechenden Berichten Layard unterbrach seine Reise in Mossul wo er dem neuen franzosischen Konsul Paul Emile Botta begegnete Botta hatte den Auftrag Antiquitaten fur den Louvre anzukaufen und er teilte Layard seine Absicht mit Ausgrabungen an den Hugeln von Kuyunjik zu beginnen die jenseits des Flusses lagen Layard erreichte im Juli 1842 Konstantinopel und machte er sich auf den Weg zur Residenz des britischen Botschafters Sir Stratford Canning in Buyukdereh Aufgrund seiner Kenntnisse der Lage in Persien bat ihn dieser um einen Bericht der nach England gesandt werden sollte Sir Canning fand Gefallen an Layard und bezahlte ihn aus eigener Tasche Er gab ihm verschiedene inoffizielle diplomatische Aufgaben in den europaischen Provinzen des osmanischen Reiches unter anderem reiste er nach Thessaloniki Beide Manner unterstutzten die Turkei in dem Grenzkonflikt mit Persien und ebenso fortschrittliche Reformer in der turkischen Oberklasse eine Position die der vorherrschenden Politik von Lord Aberdeens Regierung in London nicht folgte Wahrend seiner Zeit in Konstantinopel erhielt Layard regelmassig Post von Botta der ihm Neuigkeiten uber seine Ausgrabungen nordlich von Mosul in Khorsabad berichtete Die Ergebnisse waren bisher spektakular besonders die gemeisselten Reliefs und die Statuen von riesigen geflugelten Stieren mit Menschenkopfen Er drangte Layard bei diesem Projekt mitzumachen aber dieser musste ablehnen weil ihm die Mittel fehlten und er bisher nirgendwo Unterstutzung fur seinen Traum gefunden hatte Jedoch benutzte Layard die von Botta erhaltenen Informationen fur einige Artikel die er in der Malta Times veroffentlichte und welche grosses Interesse in Britannien auslosten Die Malta Times war von Sir Stratford Canning gegrundet worden um britische Interessen im ostlichen Mittelmeer zu pflegen Auch horte er von Henry Creswicke Rawlinson dem neuen Residenten in Bagdad der sein Interesse an Layards Erfahrungen ausdruckte Rawlinson war fasziniert von den orientalischen Sprachen und beschaftigte sich mit der Entzifferung der Behistun Inschrift Sir Stratford Canning hatte nach schwierigen und uber dreijahrigen Verhandlungen mit der Hohen Pforte 1846 endlich erreicht dass 12 Marmorreliefs aus Halikarnassos auf denen die Schlacht zwischen Griechen und Amazonen dargestellt war nach London in das British Museum gebracht werden konnten Layard versuchte immer wieder Sir Cannings Interesse an einer Ausgrabung in Nimrud zu wecken und uberzeugte ihn schliesslich seine Plane zu unterstutzen Er erhielt 150 fur Kosten und einen Satz Anweisungen von Sir Canning der Layard ganz klar als seinen Auftragnehmer ansah I rely upon Mr Layard s obliging attention to the following points To keep me informed of his operations and of any objects of sufficient interest and curiosity which he may see or discover To keep clear of political and religious questions and as much as possible of Missionaries or native chiefs and tribes regarded with enmity or jealousy by the Turkish authorities To cultivate the goodwill of the Pashas and others of the Sultan s functionaries by all becoming means To bear in mind that his professed occupation will he that of a traveller fond of antiquities of picturesque scenery and of the manners peculiar to Asia Not to start on his return without a previous communication with me subsequent to his first inquiries and attempts at discovery In case of success to give me early and exact information as to the nature of the objects discovered amp the best means of removal etc with an estimate of cost doing what he can to obtain the necessary help on the spot Ich verlasse mich auf Mr Layards pflichtgemasse Kenntnisnahme folgender Punkte Mich informiert zu halten uber seine Unternehmungen und allen Objekten von hinreichendem Interesse und Seltenheit die er sehen oder entdecken konnte Sich von politischen und religiosen Fragen fernzuhalten und so viel wie moglich von Missionaren oder ortlichen Hauptlingen und Stammen die von den turkischen Behorden mit Feindschaft oder Eifersucht betrachtet werden Das Wohlwollen der Paschas oder anderer Funktionare des Sultans unter allen Umstanden zu fordern Nicht zu vergessen dass seine erklarte Beschaftigung die eines Reisenden ist der Antiquitaten pittoreske Landschaft und die besonderen Sitten Asiens liebt Nicht seine Ruckreise anzutreten ohne vorherige Absprache mit mir im Anschluss an seine ersten Nachforschungen und Versuche bei Funden Im Falle des Erfolges mir fruhzeitige und genaue Informationen uber die Art der entdeckten Objekte zu geben und die beste Bergungsmoglichkeit usw mit den geschatzten Kosten indem er sein Moglichstes tut um die notwendige Hilfe vor Ort zu erhalten Er war ausgerustet mit Reisedokumenten der Botschaft und mit Einfuhrungsschreiben fur die Obrigkeiten in Mosul und Umgebung Layard verliess Konstantinopel mit dem Dampfer nach Samsun Schwarzes Meer und ritt mit Postpferden uber das Pontus Gebirge turkisch Kackar Daglari und die grosse Steppe von Usun Yilak bis in das Tal des Tigris Im Galopp ging es uber die riesige Steppe von Assyrien und in 12 Tagen erreichte er Mosul 12 Ausgrabungen in Nimrud 1845 1847 Bearbeiten nbsp DAS ASSYRISCHE DREIECK Dur Sharrukkin Khorsabad Niniveh Kalakh Nimrud nbsp Ebene und Hugel von NimrudLayard erreichte Mossul im Oktober 1845 In Mossul uberreichte er dem Gouverneur der Provinz Mohamed Pascha seine Briefe ohne ihm den Grund seiner Reise zu offenbaren Er fand Unterstutzung fur seine Plane durch den englischen Kaufmann Henry Ross der Land und Leute kannte und den Vize Konsul Christian Rassam auf deren Hilfe er angewiesen war weil er fur Ausgrabungen keinen firman offizielle Erlaubnis der osmanischen turkischen Regierung besass Heimlich besorgte Rassam das benotigte Werkzeug und Ross begab sich auf eine Jagdreise nach Nimrud wohin Layard per Boot mit der Ausrustung folgte Nimrud liegt am Ostufer des Tigris 37 km von Mossul in sudostlicher Richtung Der Grundriss von Nimrud ist trapezformig 600 m lang 300 m breit die Hugel mehr als 20 m hoch und bedeckt eine Flache von circa 360 Hektar eingefasst von 8 km Mauern Die Akropolis liegt in der Sudwest Ecke und bedeckt circa 24 Hektar Die Akropolis wird von den Arabern Tell genannt ein Ruinenhugel der durch die Uberreste von hunderten wenn nicht tausenden Jahren ihrer Bewohner aufgeturmt wurde Layard glaubte dass er in Ninive h sei aber er hatte sich geirrt Als er spater mit Rawlinson in der Lage war einige Inschriften zu entziffern stellte sich heraus dass es sich um die Stadt Kalchu handelt im Alten Testament unter dem Namen Kalah erwahnt 1 Mose 10 11 und es wird gesagt dass Nimrod der machtige Jager sie grundete Sie errichteten ihr erstes Lager in der Nahe des Dorfes Naifa von dessen Scheich sie freundlich empfangen wurden und der ihnen sechs Arbeiter beschaffte Nach einem Fussmarsch von 20 Minuten waren sie bei den Ruinen Wenig spater zogen sie aus Furcht vor Uberfallen nach Selamija das drei Meilen von dem Ruinenhugel entfernt war Am 8 November 1845 begann er mit der Erforschung des Hugels Die Grabungen waren sofort ein Erfolg Die Schaufeln seiner Arbeiter stiessen auf Steintafeln mit Keilinschriften und bis zum Abend hatten sie zehn Platten freigelegt und waren auf Zimmerwande gestossen Mit einigen Leuten begann er in der Sud West Ecke zu graben wo der Bruchstucke von Alabaster gesehen hatte Wiederum stiess er auf Platten mit Inschriften und Mauerresten Ihm wurde bewusst dass hier grossere Gebaude gestanden hatten und er entschloss sich seine Grabungen in Richtung Nord West Ecke zu verfolgen Am nachsten Morgen hatten sich funf weitere Helfer eingefunden und er liess eine Gruppe den Schutt aus dem Zimmer raumen wahrend die andere im Sudwesten dem Verlauf der Mauer nachgingen Im Schutt des Zimmers lagen Elfenbeingegenstande mit Spuren von Vergoldung Ahwad sein Helfer warnte ihn dass der Goldfund dem Pascha bekannt werden konnte Am dritten Tag liess er Laufgraben in den hohen kegelformigen Hugel anlegen aber auch hier fand er nur Backsteinfragmente mit Inschriften Nun orderte er alle seine Arbeiter in die Sudwest Ecke wo die Verzweigung des Gebaudes mehr Erfolg versprach Bis zum 13 November fanden sie jedoch nur Inschriften aber keine Skulpturen Am 14 November begab sich Layard nach Mosul zum Pascha um ihn uber seine Tatigkeit zu informieren Die Stadt befand sich in heller Aufregung Der britische Konsul hatte ein altes Gebaude zur Einlagerung von Waren erworben und der Kadi verkundete im Ort dass die Franken beabsichtigten die Turkei aufzukaufen Als der Pascha ihm ein Goldplattchen prasentierte machte Layard ihm den Vorschlag einen Agenten zu ernennen der in Nimrud alle etwa zu entdeckenden kostbaren Metalle in seine Verwahrung nehme Er machte keine Einwendungen zur Fortsetzung der Ausgrabungen In Mosul nahm er dann einige nestorianische Chaldaer die das Gebirge fur den Winter verlassen hatten in seine Dienste und beauftragte einen Agenten verschiedene Hugel in der Nahe der Stadt nach Skulpturen zu erforschen nbsp Assyrische Krieger mit Pfeil und Bogen auf Streitwagen nbsp Eine Burg am Flussufer Die ersten ReliefsAm 19 November kehrte Layard nach Nimrud zuruck und beschaftigte jetzt 30 Arbeiter Die Chaldaer waren kraftig und konnten mit der Hacke umgehen wahrend die Araber den Schutt wegraumten Uber Leitern stiegen sie in die Graben Am 28 November stiessen sie im Sudwesten des Hugels auf zwei Reliefplatten Auf jeder Platte waren zwei Flachreliefs durch Inschriften getrennt Sie zeigten eine Schlachtszene Krieger auf Wagen mit Pferden die Pfeile abschiessen Der untere Teil zeigte die Belagerung eines Schlosses oder einer Stadt Die zweite Platte war ziemlich zerstort Vom oberen Teil waren die Pferde der beiden Krieger weggemeisselt Der untere Teil zeigte eine zwei Stockwerke hohe Burg auf der eine Frau sich die Haare raufte Ein Fluss war mit vielen Windungen dargestellt und ein Fischer zog einen Fisch aus dem Wasser Voller Freude berichtete er Sir Canning von seinem ersten Fund Der Pascha machte jetzt standig Schwierigkeiten er liess die Arbeiter einschuchtern so dass sie das Lager verliessen Bei Layards Vorsprechen sagte er ihm scheinheilig Unterstutzung zu Dann behauptete er Layard grabe auf einem muslimischen Friedhof und liess heimlich Grabsteine aufstellen was wiederum den Kadi auf den Plan rief Schliesslich liess er die Arbeiten ganz einstellen Layard schrieb an Sir Canning und drangte ihn den firman zu beschaffen damit er nicht mehr belastigt werden konnte Layard vergrub die Flachreliefs liess einige Bewacher dort und reiste am 19 Dezember nach Mosul wo er erfuhr dass Mohamed Pascha von der Hohen Pforte abgesetzt worden war und Ismail Pascha ein junger Generalmajor der neuen Schule die Amtsgeschafte fuhren sollte Er entschloss sich nach Bagdad zu reisen und sich mit Major Rawlinson auszutauschen sowie Erkundigungen uber den Abtransport seiner bisherigen Funde einzuholen Als Layard am 17 Januar nach Nimrod zuruckkehrte hatte er wieder einige Chaldaer angeworben und die Ruinen waren nach den Regen ergrunt Er mietete eine Hutte in der Ebene vor Nimrud und Hormuzd Rassam der Bruder des Vize Konsul stiess zu ihm und ubernahm es den Arbeitern ihren taglichen Lohn auszuzahlen und die hausliche Einrichtung zu besorgen nbsp Der Fund des grossen Kopfes Ist Nimrod auferstanden nbsp Geflugelter Lowe Der grosse Kopf ist ausgegrabenMitte Februar nahm er mit einigen Arbeitern vorsichtig die Ausgrabungen wieder auf Er fand weitere Flachreliefs mit Adler oder Geier kopfen als plotzlich ein Araber aufgeregt angeritten kam und ihm zurief man habe Nimrod selbst gefunden Im Einstiegsgraben hatten sie einen riesengrossen menschlichen Kopf frei gelegt Layard sah sofort dass dieser Kopf zu einem Stier oder Lowen gehoren musse wie man sie in Khorsabad und Persepolis entdeckt hatte Die Araber waren durch diese Erscheinung in Furcht und Schrecken versetzt worden und einer war direkt nach Mosul gelaufen Layard konnte Scheich Abd er Rahman dazu bewegen hinabzusteigen und die Figur zu beruhren um festzustellen dass sie aus Stein war Dieser sagte dass es eines der Gotzenbilder sein musse die Noah vor der Sintflut verfluchte Damit waren alle beruhigt und am Abend feierten sie alle zusammen Am nachsten Tag stellten sich zahlreiche Schaulustige aus Mosul und den Dorfern ein jedoch durften sie den Graben nicht betreten In der Stadt hatten Kadi Mufti und Ulema die Bevolkerung zu einem Protest beim Gouverneur aufgerufen da solche Unternehmungen gegen das Gesetz des Korans verstiessen Layard hatte Schwierigkeiten Ismail Pascha seinen Fund begreiflich zu machen so dass dieser ihn bat die Ausgrabungen zu stoppen bis sich die Aufregung in der Stadt gelegt habe Bis auf zwei entliess er nun seine Arbeiter Inzwischen gingen Layards Geldmittel zu Ende und er fuhrte gegenuber Sir Canning alle erdenklichen Argumente an wie Kultur Geschichte und Nationalstolz denn die konkurrierenden Franzosen hatten einen firman fur Kujundschik erhalten Canning versuchte inzwischen die Britische Regierung einzuschalten indem er an den Premierminister schrieb Die Arbeiten meines Agenten wurden belohnt durch die Entdeckung von vielen interessanten Skulpturen und einer Welt von Inschriften Wenn die Ausgrabung halt was sie bisher verspricht dann besteht grosse Hoffnung dass Montagu House das Britische Museum den Louvre schlagen kann Wahrend dieser Unterbrechung lud ihn der Vizekonsul Rassam mit seiner Frau und einigen Herren aus Mosul ein die Ruinen von Hatra zu besuchen Ende Marz hatte Layard Gewissheit uber das Vorhandensein zweier geflugelter und mit Menschenkopfen versehener Lowen die einst als Torwachter zu diesem Raum der als Thronsaal Konig Assurnasirpals II beruhmt geworden ist dienten Durch diese Portale waren Konige Priester und Krieger geschritten Seit 25 Jahrhunderten waren sie den Menschen verborgen geblieben Die Zivilisation und der Luxus dieser Nation waren unvorstellbar Seine zwei Arbeiter kamen nur langsam voran die Lowen freizulegen Sie richteten sich nach der Mauer und gruben an dieser entlang Hier entdeckten sie bald einen zerbrochenen Stier und unter ihm 16 kupferne Lowen in einer Reihenfolge von gross nach klein Anfang Mai wurde Ismail Pascha aus Mosul versetzt und Tahyas Pascha kam als Nachfolger Dieser feine altere Herr erlaubte Layard mit seinen Ausgrabungen fortzufahren Im Fruhsommer 1846 traf endlich der lang erwartete Brief aus Konstantinopel ein Er enthielt nicht nur die Bewilligung uberall in der Turkei graben zu durfen sondern auch die Monumente nach Europa zu transportieren Damit jedoch waren seine finanziellen Probleme nicht gelost um weitere Arbeiter einzustellen Mutig geworden durch die Erlaubnis des Wesirs begann Layard jetzt Probegrabungen in Kujundschik an der sudlichen Front wo der Hugel am hochsten war vorzunehmen Hier stiess er sofort auf den Einspruch des franzosischen Konsuls M Guillois der die Ruinen als franzosisches Eigentum erklarte weil Botta dort als Erster mit den Ausgrabungen begonnen hatte Dies wurde jedoch nicht anerkannt so dass sowohl Layard als auch Guillois dort gruben jedoch jeder in eine andere Richtung Als beide nach circa vier Wochen nichts Wichtiges entdeckt hatten ging Layard zuruck nach Nimrud Verschiffung der Reliefs und des Lowen Bearbeiten nbsp Araber und Nestorianer stutzen das Abnehmen einer Reliefplatte nbsp Kisten mit Flachreliefs fertig zur VerschiffungNun nahm Layard die Verschiffung der Reliefs und des Lowen in Angriff Er hatte mit Rawlinson in Bagdad besprochen das Dampfschiff Nitocris nach Mosul zu schicken Die Maschine war jedoch zu schwach und das Schiff musste bei Tikrit umkehren Die erste Schwierigkeit war die Reliefs mit ihrem erheblichen Gewicht zu bewegen Er liess so viel wie moglich der Mauerreste auf den Ruckseiten entfernen Da die Inschriften auf allen gleich waren liess Layard sie von Marmorschneidern aus Mosul einfach herausschneiden Die somit erhaltenen zwei Halften waren transportierbar Jetzt konnten sie aus den Graben gezogen werden Die Kopfe eines Konigs mit seinen Eunuchen eine adlerkopfige Gottheit und den Kopf des Stieres aus gelbem Kalkstein wurden in Filz und Matten in roh gezimmerte Holzkisten verpackt Auf einfachen Buffelkarren die dem Pascha gehorten wurden sie zum Fluss geschafft und dann auf ein Kellek ein Floss aus aufgeblasenen Tierhauten verladen Der Tigris ist von Mosul an schiffbar hat eine ansehnliche Breite und Tiefe aber auch viele Felsenklippen Er vereinigt sich bei Al Qurna Korna mit dem Euphrat zu einem einzigen Strom dem Schatt al Arab Dort ist er dann fur grosse Schiffe befahrbar doch wurde die Einfahrt an der Mundung durch Sandbanke sehr erschwert Durch Kurdistan und bei den Yeziden Bearbeiten Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands entschied sich Layard gegen Ende August die Arbeiten einzustellen und der Hitze zu entfliehen Er machte dabei einen Abstecher nach Khorsabad wo Emile Botta seine Ausgrabungen beendet hatte Er stellte fest dass Botta in ahnlicher Weise vorgegangen war wie er selbst in Nimrud und dass die Raume kleiner waren Auch die Bauweise und das Material waren gleich Seit der Abreise von Botta hatten die Graben die Raume teilweise wieder verschuttet Erkennbar war dass grosse Teile des Palastes verbrannt waren lediglich eine Treppe war solides Mauerwerk Khorsabad war wegen des Flusses Khausser und seinen zahlreichen kleinen Nebenflussen ein feuchtes sumpfiges Gebiet und viele Arbeiter waren an Fieber erkrankt In Begleitung von Hormuzd Rassam und einigen Dienern ritten sie in die Tiyari Berge nordostlich von Mosul durch Kurdistan da von dort viele seiner nestorianischen Arbeiter gekommen waren Die Nestorianer waren eine christliche Sekte die schon lange in dieser Region ansassig war Hier erfuhren sie auch von den Massakern durch die Kurden in einigen Dorfern In einigen Gegenden trafen sie Chaldaer die inzwischen zum romisch katholischen Glauben ubergetreten waren Einige Tage nach ihrer Ruckkehr nach Mosul erhielten Layard und Herr Rassam der Vize Konsul eine Einladung von Scheich Nasr dem Oberhaupt der Yeziden an einem Fest teilzunehmen Er wurde dort herzlich empfangen und ihm wurde die grosse Ehre zuteil das Grab von Scheich Adi zu besuchen dem grossen Mystiker des 12 Jahrhunderts Es war in einem ehemaligen Kloster gelegen in Lalisch 13 und wurde einmal im Jahr durch viele Pilger besucht Wenig bekannt war uber ihre Religion und Layard war einer der wenigen Aussenstehenden der ihre Rituale erlebte Er war erste Europaer der umfanglich uber die Jesiden in Scheichan und dem Dschabal Sindschar berichtete deren Fest der Versammlung Jashne Jimaiye er in Lalisch erleben konnte 14 Sie hatten unter den letzten Paschas sehr zu leiden und waren gegenuber den turkischen Behorden misstrauisch Layard war Zeuge einer Kampagne in den Sindschar Bergen bei der die Turken den Hauptort der Yeziden angriffen und die alten Leute die zur Verteidigung zuruckgelassen waren hinrichteten Die restlichen Einwohner hatten sich in einer Schlucht verbarrikadiert und verteidigten sich vehement Die Truppen des Paschas griffen ihre Stellung mehrmals an wurden jedoch mit schweren Verlusten geschlagen 15 Beauftragter des Britischen Museums Bearbeiten Zuruck in Mosul erwartete ihn ein Schreiben des Britischen Museums das ihn als ihren Beauftragten ernannte und ihn mit Geldmittel von circa 1000 Pfund ausstattete Sir Canning habe die in Assyrien entdeckten Skulpturen der Britischen Nation geschenkt Layard war tief enttauscht von dieser Knauserigkeit denn der Betrag war in keiner Weise ausreichend fur die anstehenden Arbeiten zumal auch noch die Transportkosten in diese Summe eingeschlossen waren Ausserdem erhielt er ein langes Dokument von den Treuhandern das seine Verantwortungen im Einzelnen auflistete und in dem sie ihm mitteilten dass sie ihm keine weitere Beschaftigung versprechen konnten wenn seine Arbeit im Irak beendet sei Diese Nachricht war ein weiterer Tiefschlag fur ihn Viele der entdeckten Monumente befanden sich in einem Zustand des alsbaldigen Verfalls sodass sie nicht transportiert werden konnten Nur durch Zeichnungen konnten sie der Nachwelt erhalten bleiben und er grollte sehr dass man ihm keinen Kunstler zur Unterstutzung in Aussicht gestellt hatte Er musste daher die Ausgrabungen uberwachen alle entdeckten Basreliefs zeichnen die zahllosen Inschriften kopieren und Abdrucke von ihnen zu machen Die Abdrucke wurden mit braunem Papier gemacht das angefeuchtet und mit einer harten Burste auf die Platte abgedruckt wurde Einige dieser Abdrucke dienten als Formen und wurden spater in England in Gips gegossen Zu diesem Zweck wurde das Papier zu einer Art Brei gemacht und mit einem schleimigen Pulver das von einer Wurzel mit Namen Schirais kommt gemischt 16 Weiterhin musste er die Funde verpacken und alle Arbeiten beaufsichtigen damit bei den Ausgrabungen keine Schaden an den Monumenten entstanden Layard meinte wohl nicht zu Unrecht dass wenn man jemand aus England schicken wurde der auch noch die Sprachen beherrschte dieser bei seinen Verhandlungen mit den turkischen Behorden Einwohnern und Arbeitern die bewilligte Summe bereits ausgegeben hatte bevor noch die Ausgrabungen begonnen worden waren Das Lager Bearbeiten nbsp Hugel von Nimrud mit TELLNun suchte Layard sich 50 Arbeiter kraftige Chaldaer einen geschickten Marmorschneider einen Zimmermann sowie Mohammed Agha den der als Standartenfuhrer kennengelernt hatte zur Beaufsichtigung Auch sein Kawass Ibrahim Agha kehrte mit ihm Ende Oktober nach Nimrud zuruck Ausserhalb des Dorfes liess er jetzt sich ein Haus mit zwei Zimmern aus Lehmziegeln errichten das Dach war aus Balken auf dem mit Lehm uberzogene Zweige lagen um den Regen abzuhalten Ausserdem liess er einen offenen Innenhof errichten und alles von einer Mauer umgeben Weitere Hutten wurden fur seinen Kawass fur Diener Gaste und Pferde errichtet Auf dem Ruinenhugel selbst wurde ein Haus fur die nestorianischen Arbeiter und ihre Familien gebaut sowie eine Hutte in der die in den Ruinen entdeckten kleinen Gegenstande der Sicherheit wegen gebracht werden konnten Nach den Stammen zu denen die Araber gehorten teilte Layard sie in drei Abteilungen An verschiedenen Stellen des Hugels besonders bei den Eingangen zu den Laufgraben wurden ca 40 Zelte aufgeschlagen Weitere Zelte standen um Layards Haus und am Flussufer wo die Skulpturen vor der Verschiffung auf Flosse gelegt werden sollten Fast alle Manner waren bewaffnet sodass sie sich bei einem eventuellen Uberfall durch Beduinen verteidigen konnten Hormuzd Rassam wohnte bei Layard Er bekam bald einen grossen Einfluss auf die Araber und sein Ruf verbreitete sich durch die Wuste Layard teilte die Arbeiter in Abteilungen 8 bis 10 Araber die die Erde in Korben forttrugen und 2 bis 4 Nestorianer zum Graben Unter die Araber mischte er einige eines feindlichen Stammes damit er sofort erfuhr wenn ein Komplott geschmiedet wurde oder sich jemand etwas aus den Ausgrabungen aneignen wollte Ein Aufseher beaufsichtigte den Trupp und hatte Anweisung Layard zu benachrichtigen sobald sie auf eine Platte oder auf einen kleinen Gegenstand stiessen Weitere Entdeckungen Bearbeiten nbsp Plan II Sud West Ruine von Nimrud nbsp Plan III Nordwest Palast von NimrudAm 1 November nahm Layard seine Arbeit wieder auf und konzentrierte seine Krafte im Nordwesten und in der Mitte der Flache wo er schon Teile von Gebauden ausgemacht hatte Seine Arbeiter waren uber den ganzen Hugel verteilt Sie arbeiteten in den Raumen B G und I siehe Plan III in der Mitte des Hugels in der Nahe der gigantischen Stiere in der sudostlichen Ecke wo bis jetzt noch keine Spur eines Gebaudes gefunden war und bei den Mauern a und d siehe Plan II Aus Kostengrunden fuhrte er die Arbeiten wie bisher weiter d h Graben an den Seiten der Mauern fortzufuhren und die Platten freizulegen ohne die Erde aus der Mitte des Raumes fortzuschaffen sodass nur wenige Raume vollstandig untersucht wurden Auch war er angewiesen das Gebaude nach der Untersuchung wieder zuzuschutten Deshalb fullte er die Zimmer mit dem Schutt jeder neu ausgegrabenen Reihe Im Raum B wurde eine grosse Anzahl Platten entdeckt die gut erhalten waren und die Layard gleich zur Verschiffung vorbereiten liess Tafel 13 und 14 18 19 20 21 und 22 26 27 und 30 in The monuments of Nineveh 17 Im Zimmer I entdeckten sie eine grossere Menge Kupfer und Eisen sowie Helme und Rustungen Unter herabgefallenen Platten fanden sie zerbrochene Vasen aus Alabaster Nun fanden sie auch noch drei erhaltene Vasen auf denen die Inschrift des Konigs von Khorsabad stand Auch eine Glasvase war dabei wahrscheinlich aus Agypten diese Stucke sind in spater Bombay abhandengekommen was Layard sehr bedauerte nbsp Der schwarze Obelisk Zeichnung Layard nbsp Der schwarze Obelisk S 3 Stich aus Layards Buch Monuments of NiniveIm Mittelpunkt des Hugels hatte er die gigantischen Stiere Lamassu entdeckt die ihm als Eingang zu einem Gebaude erschienen und er liess um sie herum weiter graben Hinter dem nordlichen Stier liess er im rechten Winkel tiefe Graben ziehen Nach circa 3 m stiessen sie auf riesige Platten Nr 7 Der Graben wurde nun mehrere Tage fortgefuhrt und war nun circa 50 Fuss lang ohne zu der geringsten Entdeckung zu fuhren Er war im Zweifel ob er fortfahren sollte als er ein Stuck weissen Marmors entdeckt der sich als Teil eines Obelisken der 10 Fuss unter der Erde auf der Seite lag herausstellte Als sie ihn am nachsten Tag freigelegt und nach oben gezogen hatten konnte Layard ihn betrachten Der Obelisk war gut erhalten und es fehlte keine der Inschriften Er war oben platt mit drei Stufen Auf jeder Seite waren funf Skulpturen also insgesamt 20 getrennt durch Inschriften Der Konig war zweimal dargestellt Wesir und Eunuch bringen Leute herbei die verschiedene Tiere fuhren Kamel Rhinozeros Lowe Elefant Affen und Gegenstande tragen Layard schloss daraus dass es sich um Tributzahlungen handelt Er konnte nicht wissen dass es sich um Jehu den Konig von Israel handelt 18 nbsp Eingang zur Grossen Halle des Nordwest Palastes von NimrudZur gleichen Zeit entdeckte man in der sudostlichen Ecke ein geflugeltes Lowenpaar deren Oberteile jedoch ganzlich zerstort waren da sie aus grobem Kalkstein gefertigt waren Zwischen den Lowen die den Eingang bildeten befanden sich ein Paar ebenfalls zerkrumelnder Sphingen Der Eingang war ganz unter Holzkohle begraben und der Alabaster verkalkt so dass er sofort zersprang wenn er der Luft ausgesetzt wurde Auch zwei weitere Lowen die dem Feuer ausgesetzt waren waren nur noch in Stucken vorhanden Der Plan und die Natur des Gebaudes waren Layard nach wie vor ein Ratsel Beim Weitergraben hinter den Lowen entdeckte er einige Zeilen Keilschrift aus der er die Namen dreier Konige in genealogischer Reihe entzifferte In der Sudwest Ecke kam es zu Funden ganz anderer Art Layard hatte auf eine betrachtliche Tiefe graben lassen ohne Spuren eines Gebaudes zu finden Es wurde eine Platte mit Inschrift gefunden die Layard als die gleiche wie auf den Stieren im Zentrum des Hugels gesehen hatte Als die Platte aufgerichtet wurde stellte man fest dass sich darunter ein Sarkophag befand mit einem gut erhaltenen Skelett das aber sofort in Stucke fiel als es der Luft ausgesetzt wurde Darin standen zwei Kruge aus rotem Ton und eine kleine Flasche aus Alabaster Kurz danach fanden sie einen zweiten Sarkophag mit ahnlichen Grabbeigaben Layard schreibt Die seit dem Beginn der Ausgrabungen in grossartigem Massstab vergangenen sechs Wochen gehorten an Ereignissen zu den glucklichsten und fruchtbarsten seit meinen Nachforschungen in Assyrien fast jeder Tag brachte eine neue Entdeckung 19 Bis April 1847 hatte er allein im Nordwest Palast 28 Hallen und Zimmer ausgegraben die mit Reliefs geschmuckt waren sowie mit 13 Paaren geflugelter Stiere oder Lowen Jetzt war es an der Zeit eine Pause einzulegen Die Verschiffung der gigantischen Figuren Bearbeiten nbsp Herabnahme des Geflugelten Stieres Stich aus Layards Buch Popularer Bericht uber die Ausgrabungen zu Niniveh Leipzig 1852Layard begann die Verschiffung zu organisieren den Tigris hinunter bis Bagdad und dann nach Basra und schliesslich nach England Dazu benotigte er viele Meter Seile und Matten und diese mussten aus Syrien importiert werden Als eine Ladung von Beduinen gestohlen wurde ritt Layard mit einigen turkischen Polizisten in das Lager wo sie sofort die neuen Seile am Zelt des Scheichs bemerkten Als der Scheich leugnete die Ladung zu besitzen legte Layard ihn in Handschellen und liess ihn wegfuhren Am nachsten Tag erhielt Layard seine Waren durch die Stammesangehorigen zuruck Am 18 Marz war der Stier so weit vorbereitet Filzmatten sollten das Durchscheuern der Seile oder Beschadigungen beim moglichen Herabfallen verhindern Die Hauptschwierigkeit bestand darin die grosse Masse anzuheben Layard richtete sich nach der Methode die Botta zum Transport angewandt hatte und konnte sogar einige von dessen Ochsenkarren benutzen Als Hebel dienten Baumstamme Dann sollte die Skulptur auf Walzen gestellt werden das heisst rollende Baumstamme um sie im Graben fortzubewegen Neben seinen Arbeitern erhielt er Hilfe vom Abu Salman Stamm sowie den Einwohnern der Dorfer Naisa und Nimrod Die Familienangehorigen hatten sich als Zuschauer eingefunden Trommeln und Pfeifen sowie das Kriegsgeschrei der Araber begleiteten die Aktion so dass weder die Aufseher mit ihren Nilpferdpeitschen geschweige denn Layard sich Gehor verschaffen konnten Die trockenen Seile und Taue quietschten sobald sie die Spannung spurten Sie wurden mit Wasser begossen aber vergebens Die Skulptur war nur noch 1 bis 1 5 m von den Walzen entfernt als die Seile rissen Der Stier fiel hinunter und mit ihm viele Araber welche die Seile zogen Layard befurchtete dass der Stier zerschmettert worden war Das war zum Gluck nicht geschehen und er war auch noch in die Position gefallen die er benotigte Auch die Araber waren unverletzt und begannen nach dem Schreck sofort einen wilden Tanz Sobald sie sich beruhigt hatten wurde ein neuer Versuch gewagt und die Skulptur hinausgezogen Bis ans Ende des Grabens waren Langsschwellen gelegt und es wurden immer wieder Walzen untergeschoben Sowie die Skulptur vorwartsging wurden die hinten freigewordenen Walzen wieder untergelegt und nach kurzer Zeit erreichte sie das Ende des Grabens Am Abend wurde ein Freudenfest gefeiert und am nachsten Tag ging die Arbeit weiter nbsp Verladung des geflugelten Stieres Stich aus Layards Buch Ninive and its Remains Band II London 1848An der abschussigen Stelle des Hugels wurde der Stier hinunter geschafft indem die Erde abgetragen und die Baumstamme gelegt wurden Bald konnte die Figur durch Herablassen auf den Wagen gestellt werden Buffelochsen wurden vorgespannt aber diese weigerten sich die Last zu ziehen Jetzt war wieder Manneskraft gefragt und in Abteilungen von acht Mann wechselten sich die Kraftigsten an der Deichsel ab wahrend an die 300 Menschen den Wagen zogen und aus Leibeskraften schrieen Im verlassenen Dorf Nimrud blieben zwei Rader in einem Graben stecken obwohl Layard die Strecke vorher grundlich untersucht hatte In diesen Graben wurde Korn Gerste und Stroh fur den Winter aufbewahrt und sie waren nur notdurftig zugedeckt Ihre Versuche den Wagen wieder flott zu bekommen waren vergeblich Layard liess zur Bewachung eine Abteilung Araber zuruck die auch prompt in der Nacht uberfallen wurden und eine Kugel kerbte die Seite des Stiers aus Die Angreifer konnten jedoch vertrieben werden Am nachsten Tag gelang es ihnen die Rader zu befreien und die Prozession ging weiter Richtung Flussufer Hier gruben sich die Rader in den Sand und es mussten Planken ausgelegt werden Eine Plattform war am Ufer errichtet worden von der aus sie auf das Floss hinabgleiten sollte Die Araber errichteten ihre Zelte um den Stier herum zur Bewachung Nun musste noch der geflugelte Lowe nahe dem Raum Y auf die gleiche Weise an den Fluss geschafft werden Mitte April waren die Vorbereitungen hierfur beendet und Layard benutzte jetzt die doppelte Anzahl von Seilen Er hatte beschlossen den Lowen sogleich auf den Wagen zu heben und nicht erst auf Walzen durch einen Graben zu schleifen Da der Lowe an mehreren Stellen gesprungen war musste seine Herabnahme und der Transport mit besonderer Vorsicht geschehen Die Araber versammelten sich wieder wie beim Transport des Stieres und alles gelang prachtig Lediglich fur den Transport zum Fluss benotigten sie zwei Tage weil die Rader des Wagens immer wieder im Sand versanken nbsp Der Stier und der Lowe auf dem Floss Stich aus Layards Buch A Second Series of the Monuments of Nineveh London 1853Dieses Mal wollte Layard seine Skulpturen uber Bagdad hinaus direkt bis Basra auf den Flossen Keleks verschiffen In Mosul liess sich jedoch kein Flossfuhrer finden der dazu bereit war Uber einen Vermittler wurde schliesslich ein Mann in Bagdad gefunden dem das Schuldgefangnis drohte und sich deshalb bereit erklarte die Fahrt zu unternehmen Dieser Mullah Ali kam in Nimrud an und Layard musste sich mit ihm uber den Bau des Flosses auseinandersetzen Weil aus den Hauten nach und nach Luft entweicht mussen diese kontrolliert und die Luft nachgefullt werden Dies musste in Bagdad geschehen Damit der Flossschiffer an die Offnungen der Haute gelangen konnte verlangte Layard den Stier und den Lowen so hoch wie moglich uber dem Wasser zu haben damit sie darunter kriechen konnten Pro Floss hatte Layard 300 Felle benotigt Wahrend des Hochwassers im Fruhjahr konnten kleine Flosse in 84 Stunden bis Bagdad fahren die grossen aber brauchten mindestens 6 bis 7 Tage fur ihre Reise Layard rechnete wegen der schweren Last mit 8 bis 10 Tagen Am 20 April wollte Layard den Versuch der Verschiffung starten Die beiden Skulpturen waren so auf Balken gestellt worden dass sie sobald die Keile unter ihnen weggeschlagen wurden so sofort in die Mitte des Flosses hinabgleiten konnten Dazu war das hohe Ufer bis an den Rand des Wassers zu einer steilen schragen Flache abgestochen worden Nun aber erschien plotzlich Hormudz Rassam mit einer schlechten Nachricht die Araber verweigerten die Arbeit und forderten mehr Lohn Layard wusste dass ein oder zwei Anfuhrer der Dscherbur die Urheber waren und so versuchten von den Arbeitern selbst mehr Geld zu bekommen Er liess sie festnehmen und forderte die anderen auf das Lager zu verlassen Nun erschien eine Abordnung von einigen Scheichs die Besorgnis uber die Sicherheit Layards ausserten Dieser versteckten Drohung begegnete er damit dass er sein Gehoft in Verteidigungszustand versetzen und die Schiessscharten in der Mauer offnen liess Die Scheichs hatten ihre Zelte in Sichtweite des Dorfes aufgeschlagen und viele mussten ihnen folgen Layard sandte sofort einen Boten mit einem Brief nach Abd er Rahman und bat um Hilfe Am Abend erschien dieser treue Freund und er schickte einen Befehl an seinen Stamm den Marsch nicht fortzusetzen und mit der Anzahl zuruckzukehren die Layard benotigte Als die Dscherbur die Abu Salman Araber anrucken sahen kamen sie nach Nimrud zuruck um ihre Dienste wieder anzubieten Layard horte sie jedoch nicht an Die auf die schiefe Ebene gelegten Pappelholzbalken wurden jetzt mit einem Gleitmittel geschmiert Die einzige Schwierigkeit sah Layard darin dass die Skulptur zu schnell hinabglitt und durch den Druck die Felle des Flosses zersprengten Dieses mussten die Araber an den Seilen verhindern Alles ging wie gewollt so dass ein zweites Floss gleicher Grosse fur den Lowen herangebracht werden konnte Auch hier klappte alles nach Wunsch Nun galt es noch viele Platten einschliesslich des grossen Basreliefs das den Konig zwischen den Eunuchen und geflugelten Figuren auf dem Thron darstellt und das Ende des Zimmers G gebildet hatte sowie das Altarstuck aus Zimmer B und uber 30 Kisten welche die kleineren in den Ruinen entdeckten Gegenstande enthielten auf die beiden Flosse zu verteilen Als die Arbeit getan war gab Layard ein Gastmahl fur Abd er Rahmann und seinen Leuten sowie fur alle die ihm bei der Verladung der Skulpturen geholfen hatten Dann nahmen sie Abschied Am Morgen des 22 gab Layard den Flossfuhrern je ein Schaf das sie am Ufer fur eine gluckliche Reise opferten Nachdem alle Zeremonien vollzogen waren kusste Mulah Ali Layard die Hand nahm auf einem Floss Platz und fuhr dann den Tigris hinab Gemass der Anweisung der Direktoren des Britischen Museums war es nun Layards letzte Aufgabe die ausgehobenen Zimmer wieder mit Erde zu fullen damit die sich darin noch befindlichen Skulpturen nicht durch Wind und Wetter beschadigt oder durch feindlich gesinnte Araber zerstort wurden Ninive Kujundschik Bearbeiten nbsp Karte der Ruinen von Ninive gegenuber von Mosul Mit den beiden Ruinenhugeln Kujundschik und Nebi Junus Leipzig 1908Weil die Araber aus der Wuste ihr Lager am Westufer es Tigris aufgeschlagen hatten und Layard ihre Uberfalle befurchtete reiste er aus Nimrud ab und reiste zum grossen Ruinenhugel nach Kujundschik Aus den Dorfern in der Nachbarschaft wurde berichtet dass diese Ruinen eine unerschopfliche Quelle von Baumaterial seien und Layard war gespannt ob dort noch irgendein Gebaude existierte Zwei etwa 20 m hohe Ruinenhugel beherrschen Ninive Der nordliche 800 m lang 400 m breit heisst Kujundschik der sudliche fuhrt im Volksmund den Namen Nebi Junus nach einer auf ihm errichteten dem Propheten Jonas geweihten Moschee Dieser Ort war den Glaubigen heilig Die Araber schlugen ihre Zelte an den Laufgraben auf Hier fanden Manner und Frauen Platz fur ihre taglichen Waschungen Trinkwasser holten sie jedoch vom Tigris Layard wohnte im Dorf Er wusste dass die Assyrer wenn sie einen Palast oder ein offentliches Gebaude bauten Plattformen aus sonnengetrockneten Lehmziegeln anlegten die 30 bis 40 Fuss etwa 9 bis 12 m uber dem Niveau der Ebene lagen Darauf wurde das Monument errichtet Wurde das Gebaude zerstort blieben die Ruinen auf der Plattform zuruck Also suchte er nach Plattformen Weil Kjundschik sehr verschuttet war musste er tief graben womit er in der sudwestlichen Ecke begann Man fand Bruchstucke von Alabaster Schliesslich stiess man auf Uberreste eines Eingangs und eine Platte die vom Feuer vollig zerstort worden war Aus den Inschriften der Platten konnte Layard entnehmen dass es sich nach den in Nimrud gefundenen hier um den Sohn des Erbauers von Khorsabad handeln musse bzw dessen Vorganger oder Nachfolger mit dem er in unmittelbarer Beziehung stand Er hatte bald einen Teil des Sudwest Palastes in Kujundschik ausgegraben und war davon uberzeugt dass eine Fortsetzung der Untersuchungen in Kujundschik reich an interessanten und wichtigen Resultaten sein wurde Layard hatte nur noch wenig Geld so dass er am 24 Juni 1847 Mosul verliess Hormuzd Rassam seine rechte Hand begleitete ihn nach England 20 Layards Triumph in London Bearbeiten nbsp Einer der Lowen aus Ninive wird am 12 Februar 1852 in den neuen Raum des Brit Museums gebrachtLayards Ruckkehr nach Europa war uberschattet von der Revolution die 1848 Europa erschutterte Man hatte ihn uber einen offenen Posten im Auswartigen Amt informiert und er sollte in Konstantinopel auf Sir Canning warten Layard erlitt wieder einen Malaria Anfall und als sich Sir Cannings Ruckkehr verzogerte fuhr er im Herbst nach Italien wo er alte Freunde und die Ruinen von Pompeji besuchte Seine Weiterreise fuhrte ihn nach Paris wo Botta ihn mit offenen Armen empfing Die Academie des Inscriptions et Belles Lettres deren auswartiges Mitglied er 1889 wurde lud ihn zu einem Vortrag ein und sie gratulierten ihm zu seiner Arbeit Botta selbst hatte erwartet dass man ihn als Franzosischen Konsul zuruck nach Mosul senden werde aber die politischen Ereignisse in Frankreich verhinderten das Stattdessen erhielt er einen kleinen Posten in Jerusalem Die beiden Manner sollten sich nie wieder sehen Er eilte nach London wo er im Dezember 1847 im Hause seines Onkels am Montague Square ankam Schnell nahm er Kontakt mit seinem Arbeitgeber dem Britischen Museum auf Die erste Sendung aus Nimrud war eingetroffen und die Stucke waren bereits ausgestellt obwohl noch einige Kisten am Kai von Basra auf Verschiffung warteten Er benotigte noch Ruhe um sich von der Erschopfung und den wiederholten Malaria Anfallen die ihn sehr geschwacht hatten zu erholen Das Auswartige Amt hatte schliesslich einen Posten fur ihn gefunden als Mitglied einer internationalen Grenzkommission um die Grenzen zwischen der Turkei und Persien festzulegen Er war nicht wirklich bereit so schnell wieder in den Nahen Osten zu reisen denn er fand Freude an seinem neuen Ruhm und den Dinnerparties die dieser mit sich brachte Vorkehrungen wurden getroffen seine Zeichnungen und Texte zusammen mit einer Erzahlung uber seine Ausgrabungen zu veroffentlichen Das Museum zeigte sich wenig bereit weitere Ausgrabungen zu finanzieren zumal Layard allein fur das erste Jahr 4000 bis 5000 wunschte was als vollig unrealistisch angesehen wurde Die 1840er Jahre waren eine turbulente Zeit und die Auswirkungen der industriellen Revolution auf die Gesellschaft waren vielfaltig und Schriftsteller wie Disraeli und Dickens Marx und Engels arbeiteten an ihrem Manifest nahmen sich dieser Themen an Irland hatte gerade die Grosse Hungersnot Potato Famine erlebt und die Chartistenbewegung forderte politische Reformen in Britannien Auf dem Kontinent wurde die Februar Revolution in Paris gefolgt von ahnlichen Ausbruchen in Deutschland Italien und Osterreich Ungarn Die Regierung hatte dringenderen Angelegenheiten nachzugehen als archaologischen Expeditionen in den Mittleren Osten Das viktorianische Zeitalter war noch immer klassenbewusst und Layard hatte keine machtigen Verwandten die seine Interessen vertreten konnten Unter seinen vielen loyalen Unterstutzern in dieser Zeit war seine Cousine Charlotte Guest die den Vertrag mit dem Verleger John Murray arrangierte Sie war mit dem reichen Industriellen Josiah John Guest verheiratet dem sie funf Sohne und funf Tochter gebar Sie hatte vielerlei Interessen lernte einige Sprachen wahrend ihrer Schwangerschaften und nahm eine aktive Rolle in den Geschaften ihres Mannes ein Sie war mit der Einrichtung ihres Hauses Canford Manor 2 beschaftigt und Layard schenkte ihr einige Reliefs fur die Dekoration Eines dieser Reliefs wurde 1992 entdeckt und 1994 durch Christie s an das Miho Museum bei Kyōto fur 7 7 Millionen 11 9 Millionen US verkauft Sie wiederum ermunterte ihn die Beschreibung seiner Entdeckungen zu beschleunigen nbsp Das British Museum hat gerade die Skulpturen aus Nimrud erhalten Layard lebte bei seiner Mutter in Cheltenham und verbrachte das ganze Jahr 1848 mit Schreiben Er trat von seinem Posten in der Grenzkommission im September zuruck Ungefahr zur gleichen Zeit kamen die Kisten mit dem Grossteil der ausgegrabenen Fundstucke in London an nachdem sie bereits in Bombay ausgestellt waren wo sie dann mehrere Monate auf Verschiffung warten mussten Als er sie jedoch auspackte musste er enttauscht feststellen dass sie nachlassig verpackt worden und dadurch die meisten zerbrochen waren Seine Aufzeichnungen uber die Fundorte waren alle durcheinander und viele der kleineren Stucke waren verschwunden Im Fruhjahr 1849 kam sein Buch Nineveh and Its Remains heraus John Murray kostete das Editieren von Ninive und seine Uberreste circa 7 jedoch 300 fur die meisterlichen Kupferstecher die Layards Zeichnungen in Hunderte ins Auge springende Illustrationen umsetzten 21 Durch den grossen Erfolg wurde es aber fur alle ein eintraglicher Bestseller der in viele Sprachen Ubersetzt wurde Ein Jahr spater gab John Murray The Monuments of Nineveh heraus Nun prasselte auf Layard Lob von allen Seiten ein Der Prasident der Royal Asiatic Society nannte das Buch die grosste Errungenschaft unserer Zeit und sogar sein Onkel Benjamin war beeindruckt Die Universitat Oxford verlieh ihm die Ehrendoktorwurde in Zivilrecht DCL Doctor of Civil Law Das Interesse an erneuten Ausgrabungen in Assyrien und besonders in Kujundschik war gross Fur die Treuhander des Britischen Museums gab Layard einen Band heraus der die Abschriften der Inschriften von Nimrud Kujundschik Ninive Kalah Schergat Assur und anderer assyrischer Ruinen enthielt Diese Veroffentlichung sowie die jetzt ebenfalls vorliegenden von Herrn Botta 1842 in Khorsabad entdeckten Keilschriften boten vielfaltiges Material fur Untersuchungen Einige bedeutende Orientalisten und Sprachkundler nahmen sich der Sache an unter ihnen Edward Hincks Edwin Norris Sekretar der Royal Asiatic Society William Henry Fox Talbot und Julius Oppert Sir Henry Rawlinson verkundete 1850 dass es ihm gelungen sei die Inschrift des schwarzen Obelisken den Layard in Nimrud entdeckt hatte zu entziffern 22 Zweite Forschungsreise von 1849 bis 1851 Bearbeiten nbsp Plan von Nimrud mit allen Palasten nbsp Unterirdische Ausgrabungen in KujundschikLayard hatte im Sommer 1849 seinen Posten in Konstantinopel als Attache an der Botschaft angetreten als er ihn nach kurzer Zeit von den Treuhandern des Britischen Museums die Nachricht erreichte dass er mit den Ausgrabungen in Assyrien fortfahren konne Das Museum erklarte sich bereit zwei weitere Jahre zu finanzieren jedoch fur den geizigen Betrag von insgesamt 3000 Dieses Mal sollte der Kunstler F C Cooper fur die Zeichnungen ihm zur Seite stehen Er benachrichtigte sofort Hormuzd Rassam der in Oxford studierte und er nahm den englischen Arzt Humphrey Sandwith 23 der den Osten bereist hatte und sich gerade in Konstantinopel aufhielt ebenfalls mit Ende August machten sie sich gemeinsam auf die Reise nach Mosul Gleich am nachsten Tag ritt er nach Kujundschik wo seine Freunde Henry Ross und Christian Rassam nach seiner Abreise noch gegraben hatten Die Graben in der sudostlichen Ecke waren noch offen wo er zwei weitere Raume untersucht hatte siehe Plan L I Die Basreliefs waren jedoch verunstaltet Toma Shisman der Aufseher hatte eine ganz besondere Technik erfunden er drang zu den unter enormen Lehm und Schuttmassen verborgenen Palasten mit ihren Reliefs durch Tunnelgrabungen vor Er liess einen Schacht einige Meter in die Tiefe graben bis er auf festen Untergrund stiess und arbeitete sich von dort im Stollen lateral soweit vor bis er an eine Mauer stiess Danach war es relativ einfach dieser Mauer zu folgen und dann durch Turoffnungen von Raum zu Raum zu graben bis der ganze Komplex offengelegt war nbsp Plan I Der Palast von Sennacherib in Ninive Kujundschik Unglucklicherweise waren die assyrischen Palaste aus Lehmziegeln die in der Sonne getrocknet gebrannt waren erbaut Dieses Material ist fur ein ungeubtes Auge nicht leicht zu erkennen so dass die Arbeiter durch viele Wande brachen ohne sich dessen bewusst zu sein Das bedeutete aber auch dass die Mitte des Raumes nicht ausgegraben wurde Layard stieg hinab in den unterirdischen Tunnel und besichtigte die Raume L XII und die grosse Halle XIV mit dem Portal das von zwei riesigen menschenkopfigen Stieren flankiert wurde Uberall waren Reliefplatten die Krieg Gefangennahme und Sieg zeigten Diese Reliefs bedeckten die Platte vollstandig und waren nicht unterteilt wie die in Nimrud gefundenen Auch zeigten sie viel mehr Einzelheiten im Hintergrund Man konnte Obst und Weingarten der Levante ausmachen die Berge des Westens oder Sumpfe im Suden Layard hatte den Eindruck dass sie Geschichten erzahlten Seine Ankunft in Mosul hatte sich schnell herumgesprochen und viele seiner alten Arbeiter wie der Marmorschneider Zimmermann und Aufseher konnte er wieder einstellen Toma Shisman setzte er wieder als Aufseher uber die Arbeiten in Kujundschik ein und der Scheich der Jebour Ali Rahal wurde Scheich des Hugels Nach zwei Tagen stromten auch die Chaldaer aus den Bergen und die Araber der Umgebung herbei Am 12 Oktober konnte er die Ausgrabungen wieder aufnehmen Uber 100 Arbeiter eingeteilt in Gruppen von 12 bis 14 Leuten waren auf dem Hugel beschaftigt Am 18 Oktober ritt er mit Hormudz Rassam nach Nimrud Auf dem Weg dorthin mussten sie uberall alte Bekannte begrussen Die Truppen des Paschas reichten nicht aus um die Uberfalle der Beduinen zu stoppen so dass die Bewohner noch immer in Furcht lebten Er inspizierte den Nordpalast und sah aus der sich gesenkt habenden Erde einige Ecken von Reliefs oder Skulpturen herausragen Der Sudwest Palast lag unbedeckt wie er ihn verlassen hatte Das waren die Zeichen einer guten Bewachung durch die Bewohner die auf dem Hugel ihre Felder bestellten nbsp Plan II Viereckturm und kleine Tempel in NimrudAuch in Nimrud sammelte er seine alten Arbeiter um die Ausgrabungen des Nordwest Palastes fortzusetzen Neue Graben wurden beim Zentralpalast in der Mitte geoffnet Der Tell oder die Pyramide in der Nordwest Ecke war noch nicht untersucht Mit Ausnahme eines Schachtes von circa 40 Fuss ca 12 m Tiefe der ziemlich in der Mitte lag war hier nichts geschehen Layard ordnete an einen Tunnel auf der Westseite von der Basis des Felsens auf dem er lag in den Schuttberg zu treiben Der Neffe von Abd er Rahman erschien mit einigen seiner Manner da er von Leuten die sich auf dem Hugel zu schaffen machte gehort hatte und nach dem Rechten sehen wollte Die Wiedersehensfreude war gross Einen Tag spater fand er Henry C Rawlinson tief schlafend in einem der ausgegrabenen Raume Da dieser Fieber hatte begleitete Layard ihn nach Mosul und drei Tage spater reiste Rawlinson weiter nach Konstantinopel Wahrend der Monate November und Dezember war Layard abwechselnd in Kujundschik und Nimrud Mr Cooper der in Mosul wohnte ritt jeden Tag nach Kujundschik um die gefundenen Basreliefs zu zeichnen Hormuzd Rassam der Layard bei seinen Ritten gewohnlich begleitete war Oberaufseher Er kummerte sich um die Auszahlung der Lohne schlichtete Streitigkeiten und erledigte viele andere Aufgaben Er war ein wichtiger Mann der den Charakter der verschiedenen Araberstamme bestens kannte und dementsprechend mit ihnen gut umgehen konnte Layard betonte die Treuhander des Britischen Museums schulden ihm nicht nur viel des Erfolges dieser Unternehmungen die er mir durch seine Wirtschaftlichkeit ermoglichte Ohne ihn hatte ich mit den zur Verfugung gestellten Mitteln nur die Halfte erreicht 24 nbsp Der Konig uberwacht den Transport des Stieres Relief aus Ninive nbsp Assyrer ziehen einen menschenkopfigen Stier in seine endgultige Position Relief aus NiniveEnde November war die grosse Halle oder Hof ausgegraben Dieser Hof war 124 Fuss 37 80 m lang und 90 Fuss circa 27 m breit Nr VI in Plan I In der Mitte von jeder Seite befand sich ein Eingang der von Stieren bewacht war Die Wande waren vollstandig mit Reliefs bedeckt die unter dem Feuer stark gelitten hatten Ein schmaler Gang fuhrte in die Sudwest Ecke die Layard bereits bei seinem ersten Besuch untersucht hatte Viele der durch Feuer angegriffenen Reliefs wurden an Ort und Stelle gelassen und Cooper und Layard fertigten nur Zeichnungen an Von einigen war nur der untere Teil erhalten Der Gang fuhrte in einen Raum 24 19 Fuss 7 3 5 8 m von dem weitere Gange Nr XLVIII und XLII in Plan I abzweigten Dies war der Eingang zu einer breiten und weitlaufigen Galerie von 218 25 Fuss 66 5 7 6 m An der Westseite war ein Tunnel gehauen weil es hier keinen Eingang gab der zu den von Mr Ross ausgegrabenen Raumen fuhrte und somit eine Verbindung herstellte Die gesamte Galerie wies Reliefs auf Besonders interessant waren die der Westseite welche den Transport der Stiere wiedergeben die die Tore in den Palast bewachten Anscheinend hatte man sie im Steinbruch bereits grob gemeisselt und auf Schlitten zum Fluss gezogen wo sie auf Keleks verladen und zum Palast verschifft worden waren Hier erhielten sie die Feinarbeiten und wurden dann in ihre endgultige Position gezogen Eines der Reliefs zeigt die Figur aufrecht auf dem Schlitten gehalten durch Manner mit Seilen und gegabelten holzernen Requisiten Sie wurde aufrecht gehalten durch Baume die zusammengehalten wurden durch Querbalken und Keile unterstutzt durch Blocke aus Holz oder Stein Auf dem Schlitten vor dem Bullen stand ein Offizier der mit ausgestreckten Armen den Arbeitern Befehle erteilte Taue Rollen Seile und Hebel wurden von den Arbeitern benutzt Die Methode war ahnlich der die Layard und Botta angewandt hatten als sie die Stiere entfernten und nach Europa verschifften 25 In Kujundschik wurde ein Raum entdeckt XXXVI Plan I 38 18 Fuss 11 6 5 5 m gross der Reliefplatten in sehr gutem Zustand zutage forderte Es sollte sich herausstellen dass es sich bei diesem bis zu 2 50 Meter hohen und 18 90 Meter breiten Relief um die Eroberung der judaischen Stadt Lachisch handelt Lachisch weigerte sich Tribut an den assyrischen Konig Sanherib zu zahlen und wurde deshalb zerstort Das Lachisch Relief zeigt deutlich die Ereignisse der Schlacht vor den Mauern wird heftig gekampft und auf einer Belagerungsrampe werden schwer gepanzerte Sturmbocke gegen die Stadtmauer geschoben die Verteidigung versucht mit Fackeln die Sturmbocke in Brand zu schiessen gleichzeitig ubergiessen die Assyrer die Sturmbocke mit Wasser es werden Gefangene gemacht Tote werden aufgespiesst die Beute wird herausgetragen darunter die heiligen Gefasse fur religiose Rituale die Topographie und sogar die einheimische Pflanzenwelt sind genau dargestellt 26 The chambers of records die Archive Bearbeiten Inschriften auf Zylindern Tonfasschen oder Rollsiegel Bearbeiten nbsp Zylinder mit assyrischen AufzeichnungenIn Kujundschik erwarteten ihn uberraschende Funde Der erste Eingang der von Fisch Priestern bewacht war fuhrte in zwei kleine Raume die sich zueinander offneten und einst mit Basreliefs verziert waren von denen jetzt aber der grossere Teil zerstort war Layard nannte diese Raume the chambers of records Nr XL und XLI im Plan denn es schien ihm dass sie Dekrete der assyrischen Konige und die Archive des Reiches enthielten Die historischen Aufzeichnungen und Dokumente der Assyrer wurden auf Tafeln oder Zylindern aus Ton aufbewahrt Viele Exemplare sind nach England gebracht worden Layard hatte dem Britischen Museum einen grossen hexagonalen sechseckigen Zylinder gesandt auf dem die Chronik von Assurhaddon stand Auf einem ahnlichen Zylinder der in Nebi Yunus entdeckt wurde befinden sich acht Jahre der Annalen von Sanherib Auf einem fassformigen Zylinder der als Bellino bekannt ist steht ein anderer Teil der Aufzeichnungen desselben Konigs Die Wichtigkeit dieser Relikte ist einfach zu verstehen Sie reprasentieren in einem kleinen Umfang eine Abkurzung oder Zusammenfassung der Inschriften auf den grossen Monumenten und Palastwanden indem sie eine Chronologie der Ereignisse in der Regierungszeit jedes Konigs wiedergeben Die Schrift ist klein und die Buchstaben stehen so dicht aneinander sodass man erheblicher Erfahrung benotigt um diese zu trennen und abzuschreiben 27 Die Tontafeln Assurbanipals Bibliothek Bearbeiten Diese Raume schienen ein Lager fur solche Dokumente zu sein Bis zu einem Fuss hoch waren sie mit Tontafeln gefullt einige spatere Autoren meinen dass Layard hier ubertrieben hat einige ganz aber der grossere Teil zerbrochen Sie waren von unterschiedlicher Grosse die grossten Tafeln waren flach und massen circa 9 6 5 Inches die kleineren waren leicht konvex und einige waren nicht langer als ein Zoll jedoch mit einer oder zwei Zeilen beschrieben Die keilformigen Buchstaben auf den meisten waren einzigartig scharf und gut umgrenzt jedoch so klein dass es in einigen Fallen kaum moglich war sie ohne Vergrosserungsglas zu lesen Sie waren mit einem Instrument in den feuchten Ton gedruckt worden der danach gebacken wurde Die Dokumente waren verschiedener Art hauptsachlich Berichte von Kriegen und entfernten Expeditionen welche die Assyrer unternommen hatten sowie konigliche Dekrete die mit dem Namen des Konigs gestempelt waren Listen von Gottern und wahrscheinlich den Geschenken die ihren Tempeln geopfert wurden Gebete Briefe in Tabellen mit bilingualer oder trilingualer Sprache grammatikalische Ubungen Kalender Listen der heiligen Tage astronomische Berechnungen Listen von Tieren Vogeln und verschiedenen Objekten usw Viele sind mit einem Siegel versehen und erweisen sich als Vertrage oder die Abtretung von Land Wieder andere tragen den Eindruck von Rollsiegeln Auf einigen Tafeln befanden sich phonizische oder kursive aramaische Buchstaben und andere Zeichen nbsp Fragmente der Tontafeln mit der Sintflut Erzahlung nbsp 11 Tafel Die Flut des Gilgamesch Epos Die angrenzenden Raume enthielten ahnliche Relikte jedoch in wesentlich kleinerer Anzahl Viele Kisten wurden mit diesen Tafeln gefullt und an das British Museum gesandt Noch wusste Layard nicht dass er einen Grossteil der Bibliothek des Assurbanipal gefunden hatte Hier legte er den Grundstein fur die beruhmte K ujundschik Sammlung des Museums die durch weitere Funde von Hormuzd Rassam George Smith und anderen erweitert wurde Noch heute sind Wissenschaftler damit beschaftigt die Fragmente dieser Tontafeln wie in einem Puzzlespiel zusammenzusetzen und zu identifizieren 28 Unter den Tontafeln befand sich ein Fragment mit den heutigen Abmessungen Lange 15 24 ZentimeterBreite 13 33 ZentimeterDicke 3 17 Zentimeter Zweiundzwanzig Jahre nachdem die 26 000 Keilschrifttafeln der Bibliothek Assurbanipals sorgfaltig verpackt ihre lange Reise von Ninive in das British Museum in London beendet haben sind noch lange nicht alle Tafeln entschlusselt In der angestaubten Atmosphare des British Museum beschaftigte sich George Smith 1872 damit weitere dieser Tafeln zu entziffern Dabei entdeckte er das heute weltberuhmte Gilgamesch Epos die Erzahlung des legendaren Konigs Gilgamesch von Uruk der sich zum Urahn des Menschengeschlechts Utnapischtim aufmachte um die Unsterblichkeit zu suchen Eine Stelle jedoch faszinierte Smith besonders Es ist die Schilderung von Utnapischtims wundersamer Rettung vor einer grossen Flut Als 11 Tafel Die Flut des Gilgamesch Epos sollte sie spater weltberuhmt werden Die elfte Tafel erzahlt von der Flut und Utnapishtim Der Rat der Gotter entschied die ganze Erde unter Wasser zu setzen um die Menschheit zu vernichten Aber Ea der Gott der die Menschen schuf warnte Utnapishtim aus Schuruppak einer Stadt an den Ufern des Euphrat und leitete ihn an ein riesengrosses Boot zu bauen in unserer Bibel Noahs Arche Die Siegel Bearbeiten nbsp Tonstucke mit Siegelabdruck Rechts unten Ruckseite des Siegels das den Abdruck eines Bandes und der Finger zeigt nbsp Links Abdruck der Siegel der Konige von Assyrien und Agypten Originalgrosse Rechts Teil der Kartusche von Sabaco vergrossert von dem Abdruck seines SiegelsZusammen mit diesen Tafeln entdeckten sie eine Anzahl von feinen Tonstucken die den Eindruck von Siegeln vermittelten und die offensichtlich den Dokumenten beigefugt waren die auf Leder Papyrus oder Pergament geschrieben waren Die Dokumente selbst waren verschwunden In den Tonsiegeln sind noch die Locher fur ein Band oder Streifen aus Tierhaut zu sehen an dem das Siegel befestigt war In einigen war Asche verblieben und der Daumen oder Fingerabdruck mit dem die Mulde geformt worden war Der grosste Teil dieser Siegel war assyrisch jedoch trugen einige agyptische phonizische und andere Symbole und Zeichen Manchmal fand man einige Abdrucke des gleichen Siegels auf einem Stuck Ton Das haufigste assyrische war das des Konigs der einen Lowen erlegt mit einem Schwert oder Dolch und haufig umrandet war von einer Inschrift oder einer gemusterten Bordure Dies schien ein konigliches Siegel zu sein Die wichtigste und bemerkenswerteste Entdeckung war ein Tonstuck das den Abdruck von zwei koniglichen Signets enthielt einer war assyrisch der andere agyptisch Der agyptische stellte den Konig dar der seine Feinde erschlagt Der Name geschrieben in Hieroglyphen in der ublichen koniglichen Kartusche war der von Schabaka aus der 25 agyptischen Dynastie Dieser Konig regierte in Agypten gegen Ende des 7 Jahrhunderts v Chr ungefahr zu der Zeit als Sennacherib den Thron bestieg Layard vermutete dass diese Siegel einem Friedensvertrag zwischen Assyrien und Agypten beigefugt waren nbsp Der konigliche Siegelzylinder des SanheribDer Siegelzylinder des Sennacherib wurde spater am Fusse der grossen Stiere entdeckt die den Eingang dieses Palastes bewachten In dem Ruinenhaufen zu Fussen eines der Stiere wurden vier Zylinder Tonfasschen die innen hohl sind und auf eine feuchte Tontafel gerollt werden daher auch Rollzylinder genannt und einige Perlen mit einem Skorpion aus Lapislazuli die wohl einmal zu einer Kette gehorten Auf einem Zylinder aus klarem Feldspat fand er den Konig eingraviert in einem Bogen stehend wie bei dem Felsrelief von Bavian Layard schloss daraus dass es sich hierbei um das Siegel oder ein Amulett von Sanherib handeln musse In einer Hand halt er das heilige Szepter und die andere ist in Anbetung erhoben vor der geflugelten Figur in einem Kreis die hier mit drei Kopfen dargestellt ist Diese Darstellung des Emblems ist sehr selten Die mystische menschliche Figur mit Flugeln und Schwanz eines Vogels eingerahmt von einem Kreis war das Symbol des dreieinigen Gottes der hochsten Gottheit der Assyrer und der Perser ihrer Nachfolger im Reich Vor dem Konig steht ein Eunuch und der heilige Baum dessen Bluten in diesem Fall die Form einer Eichel haben Eine Bergziege steht auf einer Blume die dem Lotus ahnelt beschliesst das Bild Die Einkerbung dieses wunderschonen Schmuckstucks waren nicht tief aber scharf und ausgepragt und die Einzelheiten sind so winzig dass ein Vergrosserungsglas notwendig ist um sie zu erkennen 29 nbsp oben Uberreste der Fassade und des Haupteingangs des Palastes von Sanherib in Kujundschik unten der rekonstruierte Haupteingang Anhand der Figuren von Botta links aus Khorsabad Herkules erwurgt einen Lowen in der Mitte In Ninive hatten sie den imposanten Eingang freigelegt der von einer monumentalen Fassade flankiert war mit riesigen geflugelten Stieren und Figuren ahnlich denen die Botta in Khorsabad gefunden hatte Dies war der Eingang zum Thronsaal der sich auf der Westseite des grossen Hofes befand nbsp Stiere mit historischen Inschriften von Sanherib in Kujundschik Es konnten nur noch Abschriften erstellt werdenDie Stiere waren mehr oder weniger zerstort Glucklicherweise jedoch war der untere Teil von allen erhalten geblieben Aufgrund dieser Tatsache verdanken wir Layard die Auffindung der hochst wertvollen Aufzeichnungen der alten Welt durch welche die Arbeit der Altertumsforscher belohnt wurde Die Inschriften der grossen Stiere des Eingangsportals waren fortlaufend und enthielten 152 Zeilen Auf den vier Stieren der Fassade waren zwei Inschriften jede Inschrift war uber ein Paar ausgefuhrt und die beiden hatten genau die gleiche Bedeutung Diese beiden eindeutigen Aufzeichnungen enthalten die Annalen von sechs Jahren der Regierungszeit von Sanherib das heisst hauptsachlich seine Siege aber auch viele Einzelheiten in Verbindung mit der Religion der Assyrer ihrer Gotter ihrer Tempel und den Bau ihrer Palaste die alle von hochstem Interesse und Wichtigkeit fur das Verstandnis jener Zeit sind Es tauchen darin die Namen Hezekiah auf und auch von Sargon und Salmanasser Als sie in Nimrud direkt in den Tell hineingruben legten sie einen unterirdischen Gang 30 2 m frei der vor langer Zeit angelegt worden war vermutlich von Raubern da eine andere Funktion ihnen verschlossen blieb Die Pyramide stellte sich Layard als stufenformigen Turm vor bekannt als Zikkurat Darauf kam er durch einen Vergleich mit einem in Ninive gefundenen Relief 30 Er schatzte die Hohe des Originals auf 100 Fuss circa 30 m Die meisten der gebrannten Ziegel die im Schutt gefunden wurden trugen den Namen Sanheribs nbsp Die kolossale Figur des geflugelten Lowen aus Ninive wird 1852 in das British Museum transportiertNach seiner Ruckkehr am 10 Mai aus Arban und der Gegend am Kabur wurde ihm berichtet dass aufgrund sintflutartiger Regenfalle und der Schneeschmelze im Gebirge der Tigris die Ufer eingerissen und das gesamte Gebiet bis zum Fusse des Hugels von Nimrud uberschwemmt habe Einer der beiden riesigen Lowen war bei der Verladung auf die Flosse zerbrochen Layard erhielt einen Brief von Captain Felix Jones dem Kommandanten der britischen Dampfer auf den Flussen dass eines der beiden Flosse in den Sumpf getrieben worden war circa eine Meile vom Strom entfernt Es sollte bis Mitte des Sommers dauern ehe Captain Jones durch Umladen von Kisten das Floss wieder in das Fahrwasser manovrieren konnte Zum Gluck ging nichts verloren nbsp Eingang zu einem kleinen Tempel Nimrud von Lowen bewacht nbsp Eingang zum Tempel des Hohen Hugels Nimrud mit Relief des Konigs Zeichnung von Cooper nbsp Fragmente Bronzeverzierungen des Thrones von Sanherib Nimrud Wahrend Layards Abwesenheit hatte man in Nimrud weiter um die Zikkurat gegraben und durch Untertunnelung nach Osten zwei Tempel Anlagen erreicht Der grossere Tempel hatte zwei Eingange einer von ihnen wurde von zwei riesigen menschenkopfigen geflugelten Stieren bewacht wahrend der andere aus grossen Reliefblocken bestand Auf einer besonders schonen stand der Konig an einer Seite des zweiten Eingangs zusammen mit einem kleinen Stein Altar Das Innere des Tempels war schwer beschadigt durch ein Feuer dennoch gab es Tafeln mit langen Inschriften heute wissen wir dass er dem Gott Ninurta geweiht war Der kleinere Tempel wurde von einem Paar grosser naturalistischer Lowen bewacht und enthielt eine wunderbare Statue des Konigs Assurnarsipals II der den Nordwest Palast erbaut hatte In Nimrud fanden sie im sudlichen Teil des Nordwest Palastes viele Kessel in denen Bronzegefasse und Glocken waren In einer Ecke war eine Anhaufung von Tellern Schusseln Schalen und Gefassen zum Teil mit Ornamenten und besonders schon geformten Henkeln Auch Waffen befanden sich darunter wie zum Beispiel Schilde und Dolche Kopfe von Speeren und Pfeilen Sie waren jedoch fast zerfallen und es gelang lediglich zwei Schilde nach England zu senden Sie fanden eine Vase aus Glas und aus Alabaster auf denen der Name von Sargon stand sowie zwei Wurfel jeweils mit einem in Gold eingelegten Skarabaus An einer anderen Stelle fanden sie den koniglichen Thron Er war beinahe vollig zerfallen Layard konnte jedoch die Ahnlichkeit mit dem Thron von Sanherib auf den Lachisch Reliefs und demjenigen von Khorsabad ausmachen Er war aus Holz lediglich die Fusse schienen aus Elfenbein zu sein Das Holz war mit besonders schonen Bronze Arbeiten belegt Zahlreiche Fragmente dieser Verzierungen sandte er nach England Durch diese beinahe zufallige Entdeckung des Raumes wurde Layard bewusst dass noch viele Schatze in Nimrud verborgen sein konnten Sie arbeiteten bis zum Sommer 1850 Als die Hitze unertraglich wurde und die Temperaturen oft 50 C erreichten waren sein Zeichner Cooper und Dr Sandwith so erschopft dass Layard sie zur Erholung in die Berge schickte Er selbst und Hormuzd Rassam hatten bereits wiederholt Malaria Anfalle erlitten So bereiteten sie die erste Verschiffung aus Kujundschik vor und Layard stellte die Arbeiten in den Ruinen im Juli ein Er und Rassam begaben sich zu Cooper und dem Doktor und alle zusammen reisten zum Van See Leider verschlechterte sich der Zustand von Cooper und Doktor Sandwith so dass beide nach Konstantinopel und dann zuruck nach England reisen mussten Der Van See in der heutigen Turkei gehorte damals zu Armenien Layard machte Kopien von den zahlreichen Inschriften die er in der Zitadelle von Van und anderswo vorfand Er schickte sie an das British Museum Archibald Henry Sayce 31 veroffentlichte im Jahre 1882 einen aufsehenerregenden Artikel im Journal of the Royal Asiatic Society in welchem er die antiken armenischen Inschriften von Van umfassend behandelte und entzifferte Nebi Jenus auch Nabi Yunis Nebi Yunis BearbeitenNebi Jenus Dieser Name bedeutet auf Arabisch Prophet Jona bezieht sich also auf die auch im Koran uberlieferte Geschichte des biblischen Boten Gottes Angeblich befindet sich hier das Grab Jonas zu seiner Ehre wurde eine Moschee gebaut Sie ist eine Pilgerstatte Nach der Bibel wurde der Prophet von Gott beauftragt Ninive den baldigen Untergang vorherzusagen etwa um 770 v Chr sollten die Bewohner nicht ihre Bosheit bereuen Jona 1 2 EU Nabi Yunis ist praktisch durch eine Schlucht zweigeteilt Auf der Westseite stand das Dorf mit dem Grab des Propheten und auf der Ostseite gab es einen grossen Friedhof Layard schreibt ein Grab in Nebi Yunis zu storen wurde einen Aufruhr hervorrufen der zu unangenehmen Folgen fuhren konnte Es gelang ihm jedoch durch eine List den Inhalt eines Teils des Hugels zu finden Er horte dass der Besitzer des grossten Hauses auf dem Hugel Raume im Untergrund fur sich und seine Familie schaffen wollte Layard schlug ihm vor sie durch seinen Aufseher diese fur ihn auszugraben unter der Voraussetzung dass Skulpturen beschriftete Steine usw ihm gehoren sollten Der Einheimische war einverstanden und Layards Aufseher fand im Sommer 1850 Reste einer Mauer einige Inschriften und Steine die den Namen und Titel sowie die Ahnentafel von Esarhaddon 681 668 v Chr aufwiesen Die Reise nach Babylonien BearbeitenBei Anbruch des Winters entliess er einen Grossteil seiner Arbeiter Toma Shisman blieb Aufseher in Kujundschik Am 18 Oktober 1850 brach Layard mit Hormuzd Rassam in Richtung Mesopotamien auf begleitet von 30 Arabern die in Nimrud gearbeitet hatten Er hatte die Absicht die Ruinenstatten im sudlichen Mesopotamien zu besuchen nbsp Ausgrabungsstatten in Assyrien und BabylonienAm 26 Oktober 1850 stellte sich Layard im britischen Konsulat in Bagdad Captain Kemball vor Major Rawlinson jetzt Sir Henry war in England Layard war dort Gast bis zum 5 Dezember weil er wiederum mit Fieberanfallen krank war Sie erhielten vom turkischen Pascha Empfehlungsschreiben an die Chefs der zu passierenden Gebiete und machten sich auf den Weg nach Hillah Dort suchte er die turkischen Offiziere des Forts auf die Layard wahrend seines Aufenthaltes freundlich unterstutzten Da der Pascha gegen rebellierende Stamme unterwegs war blieb Layard aufgrund der aufruhrerischen Stimmung nur der Besuch der beruhmten Ruine von Birs Nimrud Borsippa babylonisch Barsip auch Bursip bei Strabon Borsippa bei Ptolemaus Barsita war die Schwesterstadt Babylons auf der rechten westlichen Euphratseite gelegen Stadtgott war Nebo dessen Haupttempel einen Tempelturm Zikkurrat hatte Dieser Turm dessen Ruine Birs Nimrud genannt wird bildet noch heute die imposanteste ganz Babyloniens Sir Robert Ker Porter hatte bereits 1818 Babylon besucht Er malte die dortigen Ruinen und auch die von Borsippa und dachte wie viele andere es sei der Turm von Babel 1822 veroffentlichte er sein sehr popular gewordenes Buch mit vielen Illustrationen Travels in Georgia Persia Armenia Ancient Babylonia nbsp Borsippa Babel Birs Nimrud nbsp Ein Baustein aus Babel mit der Inschrift NebukadnezarsIn Babel circa funf Meilen von Hillah entfernt liess er einige Graben offnen Sie fanden Holzsarge mit Skeletten jedoch war der Gestank so stark dass sie weitere Nachforschungen aufgeben mussten An anderer Stelle fanden sie einige Steine mit der Inschrift von Nebukadnezar Sie offneten wiederum Graben und stiessen an eine Mauer konnten jedoch nicht ausmachen ob es sich um ein Gebaude handelte Sie gruben zwar weiter aber entdeckten im Schutt nichts von Bedeutung An der Westseite zeugten die Steine von solider Maurerarbeit wiederum mit dem Namenszug jedoch wollte Layard nicht spekulieren ob hier einmal ein Palast von Nebukadnezar gestanden hatte Sie fanden noch ein Fragment eines Reliefs das drei Gottheiten zeigte ahnlich dem in Ninive sowie einige Schalen mit hebraischen Inschriften Die Resultate seiner Grabungen waren eine Enttauschung da er sich mehr erhofft hatte Die Einheimischen die hin und wieder glasierte Steine gefunden hatten versicherten ihm dass sie keinerlei Mauern oder Platten gesehen hatten Der riesige Lowe den Claudius James Rich 1811 in Narrative of a Journey to the Site of Babylon beschrieben hatte stand noch immer dort halb begraben unter dem Schutt Auch auf dem grossen Hugel von Amram oder Jumjuma den Rich ebenfalls beschrieben hatte liess Layard einige Graben ziehen aber auch hier entdeckten sie nichts von Bedeutung In Hillah kaufte er einige gravierte Zylinder und Fibeln die nach starken Regenfallen an die Oberflache der Ruinen gespult und dann zum Verkauf angeboten wurden Layard besichtigte nun acht Meilen nordostlich von Hillah den riesigen Ruinen Hugel von El Hymer der aus einer Reihe von Terrassen und Plattformen besteht ahnlich denen in Birs Nimrud auf denen vermutlich sakrale Gebaude standen Jetzt wollte er noch in das sudliche Mesopotamien vordringen nach Niffer auch Nippur circa 80 Meilen sudlich von Hillah und suchte hierfur die Begleitung eines kundigen Scheichs Layard und seine Truppe brachen am 15 Januar auf Die Araber vom Stamme der Afaji brachten sie mit Holzbooten Tiradas genannt durch kleine Wasserstrassen in das Marschland Da kein Araber eine Nacht in Niffer das heutige Nuffar verbringen wollte weil dort bose Geister hausten war Layard gezwungen mit seinen Leuten Gast im Lager des Scheichs zu sein Ausserdem glaubte der Scheich dass Layard nach Gold suche und malte schreckliche Gefahren aus Um dem Scheich einen Gefallen zu tun heuerte er Boote und einige zusatzlich Arbeiter an die sie taglich zu der Ruine brachten Es war inmitten der Regenzeit und ziemlich kalt in Layards Zelt Layard beschreibt Niffer besteht eher aus einer Ansammlung von Hugeln in unterschiedlicher Hohe und Form als einer Plattform wie die der Ruinen in Assyrien Einige sind durch tiefe Schluchten getrennt Ein hoher Kegel befindet sich in der Nord Ost Ecke wahrscheinlich die Uberreste eines quadratischen Turmes der vollstandig aus luftgetrockneten Ziegeln gebaut wurde Er wird von den Arabern Bint el Ameer genannt die Tochter des Prinzen Die Afaij erzahlten dass darin ein goldenes Schiff gefullt mit dem gleichen kostbaren Metall verborgen sei Unter dem Kegel ragte Mauerwerk aus luftgetrockneten und gebrannten Steinen heraus Die Steine waren kleiner als die von Babylon und von einer langeren schmaleren Form Viele trugen Inschriften mit dem Namen des Konigs dieser Stadt 32 nbsp Glasierte Sarge aus Babylonien im Britischen Museum nbsp Der glasierte Deckel eines Sarges aus BabylonienLayard teilte seine Arbeiter in Gruppen ein und liess sie in verschiedenen Platzen der Ruine graben Sie fanden viele Vasen und irdene Behalter einige glatt und andere glasiert auch Schalen mit judaischer Inschrift ahnlich denen aus Babylon Am vierten Tag stiessen sie auf eine Stelle mit 4 bis 5 Sargen in unterschiedlicher Grosse der grosste circa 1 80 m und der kleinste ein Kindersarg von ca 0 90 m Die Sarge hatten alle die gleiche Form ein Oval von circa 60 cm Breite fur den Kopf und die Schultern und ein schmaler Kasten fur die Beine und Fusse Das Oval wurde durch einen flachen Deckel geschlossen Am Fussende befand sich ein Loch Einige Sarge waren mit Rankenwerk verziert andere mit groben Figuren oder Tieren Sie waren aus zerbrechlichem Material Der Ton war zum Teil verbrannt und das Nitrat im Boden hatte ein Ubriges getan Sie waren nur mit betrachtlichem Aufwand zu bergen Menschliche Uberreste konnte man in allen Sargen finden die jedoch zerfielen sobald sie der Luft ausgesetzt waren Kleine Grabbeigaben aus lasiertem Ton waren auch dabei wie Tassen oder Vasen gravierte Schmuckstucke oder Perlen Es war unmoglich die Anzahl dieser irdenen Sarge zu schatzen Der obere Teil des Hugels schien von ihnen vollstandig besetzt zu sein Meistens stand einer auf dem anderen jedoch waren sie manchmal durch eine Schicht von flachen Steinen oder Platten getrennt Als Layard das erkannte drang er nicht weiter in die Tiefe vor Er erfuhr spater durch William Kennett Loftus dass in Warka auch Uruk Hunderte wenn nicht Tausende von Sargen ubereinander aufgeschichtet standen Aufgrund der Feindschaften zwischen den Stammen konnte Layard nicht nach Warka reisen An mehreren Stellen fanden sie grobe Gefasse oder Urnen bis zu einer Grosse von 1 80 m Sie enthielten Knochen von Menschen und Tieren deren Munder sorgfaltig mit einem Stein der mit Bitumen verputzt war verschlossen wurden Obwohl die Araber eine Geschichte von einem grossen schwarzen Stein in Niffer erzahlten und Layard viele Graben ziehen liess wurden keine weiteren Uberreste oder Relikte entdeckt Inzwischen hatten auch der Regen eingesetzt und die standige Feuchtigkeit am Boden seines Zeltes und in der Luft fuhrte bei Layard zu einer Rippenfellentzundung und Fieberanfallen Als Hormuzd Rassam am 28 Januar erschien benotigte er umgehend arztliche Hilfe in Bagdad Durch sintflutartige Regenfalle verzogerte sich die Abreise um vier Tage Layard war so schwach dass er kaum sein Pferd besteigen konnte In Bagdad wurde er von Dr Hyslop behandelt so dass er am 27 Februar die Ruckreise nach Mosul antreten konnte 33 Der Abschied BearbeitenAufgrund seines schlechten Gesundheitszustands und der Tatsache dass er fast ein Jahrzehnt im Nahen Osten verbracht hatte hatte Layard offensichtlich seinen Enthusiasmus verloren Rawlinson und andere versuchten ihn zu uberzeugen seine Ausgrabungen fortzufuhren und hatten dafur private Gelder in England gesammelt Aber Layard war entschlossen nach Hause zuruckzukehren und liess sich nicht beeinflussen Er kehrte nach Mosul zuruck wo er vorubergehend die Verantwortung fur die Fortsetzung der Ausgrabung in Kujundschik einem jungen Mann namens Bell ubergab der als Nachfolger von Cooper als Zeichner angekommen war Er beaufsichtigte die Verladung der letzten Kisten und schrieb seinen letzten Bericht uber die Ausgrabungen fur das British Museum Als er einen letzten Rundgang durch die Raume und Gange machte hatte er allen Grund stolz auf seine Arbeit zu sein So sahen die Entdeckungen in den Ruinen des Palastes von Sanherib zum Zeitpunkt meiner Abreise nach Europa aus In diesem prachtigen Gebaude hatte ich nicht weniger als 71 Hallen Zimmer und Durchgange geoffnet deren Wande fast ausnahmslos mit Reliefs aus Alabaster bedeckt waren welche die Kriege die Siege und die grossen taten des assyrischen Konigs aufzahlten Nach grober Kalkulation waren circa 980 Fuss 300 m oder fast zwei Meilen 3 2 km mit Reliefs 27 Portale die von riesigen geflugelten Stieren und Lowen Sphinxe eingerahmt waren wahrend meiner Untersuchungen ausgegraben worden Die grosste Lange der Ausgrabungen war circa 720 Fuss circa 220 m und die grosste Breite 600 Fuss circa 183 m Das Steinpflaster der Raume war zwischen 20 und 35 Fuss circa 6 m und 11 m unter der Oberflache des Hugels Ein Blick auf den Plan wird zeigen dass nur ein Teil des Palastes untersucht worden war und dass noch viel unterhalb dieses enormen Bauwerks verblieben ist Seit meiner Ruckkehr nach Europa wurden weitere Raume und Skulpturen entdeckt Sowohl nordlich als auch ostlich der Ruinen die im Plan enthalten sind hatte ich Spuren von Raumen und Fragmente von Basreliefs gefunden Am 28 April 1851 trat Layard schweren Herzens die Ruckreise nach England an Erst im Jahre 1851 als Layard in der Inschrift auf einem geflugelten Stier im Sudwest Palast den Namen von Sanherib entziffern konnte hatte er den Beweis dass dieses Ruinenstatte wirklich die assyrische Stadt Ninive war Nachdem die Ruinenstatte am Tigris definitiv als Ninive identifiziert war erhielt Captain James Felix Jones 1853 den Auftrag das Gelande zu vermessen Er erstellte eine Reihe von Karten die er 1855 veroffentlichte Der Ninive Hof im Crystal Palace 1854 Bearbeiten nbsp Halle in einem assyrischen Palast von James Fergusson im Niniveh Court 1854Als die Weltausstellung von 1851 schliesslich endete war allen klar dass der speziell fur diesen Zweck konstruierte und von Sir Joseph Paxton entworfene Crystal Palace nicht einfach abgerissen werden durfte Er wurde deshalb im Suden von London in Sydenham wieder aufgebaut In diesem Gebaude war ein Teil der Kunst und Architektur verschiedener historischer Epochen gewidmet so zum Beispiel agyptisch byzantinisch romisch griechisch Die Alhambra war vertreten und selbstverstandlich auch ein Niniveh Court 34 Der Architekt James Fergusson plante diesen Hof mit der Beratung durch Layard Es mussten viele Gipsabdrucke von den Stucken aus Ninive im Britischen Museum erstellt werden Fergusson liess ein Zimmer aus einem assyrischen Palast rekonstruieren Die leuchtenden Farben und Muster wurden von glasierten Tonscherben oder Bausteinen ubernommen Layard schrieb dazu den Fuhrer The Nineveh Court in the Crystal Palace Als der Crystal Palace in Sydenham im Juni 1854 eroffnet wurde war der Ninive Hof ein voller Erfolg Dieser fuhrte im folgenden Jahrzehnt zu einer Manie fur assyrisches Design J Fergusson wurde 1856 Generaldirektor der Palace Company eine Position die er zwei Jahre innehatte 1861 zerstorte ein Sturm einen Teil des Gebaudes Der Politiker und Diplomat Bearbeiten nbsp Austen Henry Layard Mitte 1860Nach seiner Ruckkehr erhielt Layard 1853 das Ehrenburgerrecht der Stadt London Freedom of the City Die Urkunde lag in einer kleinen silbernen Truhe die mit assyrischen Motiven verziert und von Alfred Brown entworfen war Hergestellt war sie in den Werkstatten von Hunt amp Roskell in London Nach Layards Tod ubergab seine Frau Enid diese dem Britischen Museum 35 Layard war jetzt 35 Jahre alt und wurde zum Attache der Botschaft in Konstantinopel ernannt Nachdem Lord Palmerston aus dem Auswartigen Amt durch die Intrigen von Lord John Russell entlassen wurde ubernahm er 1852 fur kurze Zeit den Posten eines Unterstaatssekretars im Aussenministerium Nachdem auch das Kabinett von Russell zurucktreten musste bot ihm Lord Derby die Beibehaltung des Amtes an bis zur Ruckkehr von Lord Stanley nach England Auf Rat von Lord Russell lehnte er das Angebot ab Unter Lord Aberdeen wurden ihm auch Posten angeboten die er ebenfalls ablehnte weil sie nichts mit Nahost Politik zu tun hatten der sein ganzes Interesse galt Seine Maxime war der richtige Mann am richtigen Ort Im Marz 1853 ging er mit Lord Stratford de Redcliffe der wieder auf seinen Botschaftsposten zuruckkehrte nach Konstantinopel doch schon kurz nach der Ankunft im April kam es zwischen Layard und Stratford zu heftigen Differenzen Deutschsprachige Zeitungen brachten eine Korrespondenz aus Konstantinopel vom 5 Mai wonach Layard der provisorische Attache der englischen Gesandtschaft seinen Posten verlasse und zwar in Folge eines zwischen ihm und Lord Stratford de Redcliffe ausgebrochenen Zerwurfnisses welches aus Meinungsverschiedenheiten uber das gegenwartige turkische Ministerium entstanden war 36 Im Lauf des Jahres kehrte Layard nach England zuruck und grundete noch 1853 mit einigen Partnern die Osmanische Bank Dort ubernahm er den Vorsitz des Aufsichtsrats und von diesem Zeitpunkt an war er finanziell unabhangig Er wurde bald darauf als Liberaler von Ailesbury Buckinghamshire ins Parlament gewahlt und spielte hier besonders als einer der Haupter des Verwaltungsreformvereins eine bedeutende Rolle Im Herbst 1854 wurde er als Beobachter auf die Krim entsandt und blieb dort bis nach der Schlacht von Inkerman Nach dem Krimkrieg forderte er im Parlament einen Untersuchungsausschuss uber den Zustand der Armee und arbeitete dann engagiert mit Im Jahr 1855 weigerte er sich ein ihm von Lord Palmerston angebotenes Amt anzunehmen Im gleichen Jahr wurde er zum Lord Rektor der Universitat von Aberdeen gewahlt Am 15 Juni brachte er einen Antrag im House of Commons ein in dem er forderte dass der private Einfluss in offentlichen Amtern und ein Festhalten an Routine Einhalt geboten werden musse der mit grosser Mehrheit abgelehnt wurde Nachdem er 1857 in Aylesbury bei der Wahl unterlegen war besuchte er Indien als Mitglied einer Kommission zur Untersuchung der Ursachen des Indischen Aufstands von 1857 Er kandidierte erfolglos 1859 fur York wurde jedoch fur Southwark im Jahre 1860 ins Parlament gewahlt Er wurde 1861 unter Lord Palmerston erneut Unterstaatssekretar des Auswartigen Amtes trat 1866 beim Ministerwechsel zuruck wurde 1868 Minister fur die offentlichen Bauten und ein Mitglied der Privy Council 37 1866 wurde er zum Treuhander der National Gallery in London ernannt Nach seiner Heirat 1869 zog er sich aus dem Parlament zuruck Layards politisches Leben war etwas sturmisch Sein Benehmen war schroff und sein Eintreten fur die Probleme die ihm am Herzen lagen obwohl immer ganz aufrichtig war heftig und manchmal auch leichtsinnig 38 Ab 1869 war er Botschafter in Madrid wahrend der dortigen Revolution von 1870 1871 unter der Regierung von William Ewart Gladstone 1877 zum Botschafter in Konstantinopel ernannt schloss er sich obwohl bis dahin der liberalen Partei angehorend unbedingt der orientalischen Politik Lord Beaconsfields vormals Benjamin Disraeli an Als Botschafter von Konstantinopel ubte er am Berliner Kongress von 1878 eine bestimmende Rolle aus Die Konvention vom 4 Juni 1878 durch welche das Osmanische Reich Zypern an England abtrat war sein Werk Russisch Turkischer Krieg 1878 Nach Unstimmigkeiten mit dem Sultan und dem Wechsel in der britischen Regierung wurde er 1880 von seinem Amt abberufen Layard erhielt 1878 anlasslich des Berliner Kongresses das Grosskreuz des Bath Ordens GCB Auch aus Deutschland erreichte ihn eine hohe Ehrung Am 31 Mai 1891 wurde er in den preussischen Orden Pour le Merite aufgenommen Der Ruhestand in Venedig als Schriftsteller und Kunstsammler Bearbeiten1883 zog Sir Henry wie er uberall genannt wurde mit seiner Frau Enid nach Venedig in ihr Haus Ca Cappello das dann als Palazzo Cappello Layard bekannt wurde Spater befand sich in dem Haus das Istituto Orientale der Universita degli Studi Er widmete einen Grossteil seiner Zeit dem Sammeln von Bildern der venezianischen Schule und schrieb uber italienische Kunst Er war seit 1856 Mitglied der 1848 gegrundeten englischen Arundel Society die sich die Verbreitung von Kunstwerken zum Ziel gesetzt hatte Layard veroffentlichte hier eine chromolithographische Ausgabe von Peruginos St Sebastian um auf den schlechten Zustand des Freskos aufmerksam zu machen Layard veroffentlichte weitere Bucher uber Pinturicchio und Ghirlandaio um das Projekt zu unterstutzen Als er 1866 Trustee der National Gallery wurde hatte er das Museum bereits bei Ankaufen von Gemalden beraten Von seinem Freund Giovanni Morelli lernte Layard die Kunstkenntnis der zu diesem Thema in Kunstkreisen als wenn auch umstrittener Experte galt Er hatte schon seit 1863 mit Morelli korrespondiert und ihn bei seinen Urlaubsreisen nach Italien immer wieder getroffen Morelli hatte auch fur ihn italienische Gemalde eingekauft 1887 gab er eine revidierte englische Fassung von Franz Kuglers 1837 erschienenem Handbuch der Geschichte der Malerei heraus Nach dem Tod von Morelli 1891 finanzierte er die zweite und umfangreichere englische Ausgabe zusammen mit der Mitherausgeberin und Ubersetzerin Constance Ffoulkes von Morellis Italian Painters und er schrieb eine kurze Biographie uber Morelli als Einleitung Im Jahre 1887 veroffentlichte er aus den Notizen aus jener Zeit ein Buch uber seine erste Orientreise mit dem Titel Early Adventures in Persien und Susiana Babylonia Fur den im Verlag John Murray 1894 erschienenen Reisefuhrer von Rom lieferte Layard den Beitrag uber die Gemalde In Venedig grundete er eine Kirche fur die Anglikanische Gemeinschaft In Murano war er an einer Glashutte beteiligt 39 Aus Lady Layards Tagebuchern kann man entnehmen dass die Layards ein offenes Haus fuhrten und illustre Gaste bewirteten 40 Layard litt an einem Krebsleiden und kehrte nach England zuruck wo er am 5 Juli 1894 verstarb Nachlass BearbeitenSeine Gemaldesammlung vermachte er der National Gallery in London die allerdings erst 1916 eingegliedert wurde Layard war ein produktiver Schreiber weshalb viel uber sein Leben und seine Karriere uberliefert ist Tausende von Briefen ausfuhrliche Tagebucher und Kladden wurden 1912 von seiner Ehefrau dem Britischen Museum ubergeben und befinden sich heute in der British Library Er veroffentlichte viele Bucher uber seine Arbeit und Erfahrungen im Nahen Osten und uber die Malerei In dem nach seinem Tode 1903 von William N Bruce herausgegebenen zweibandigen Werk Autobiography and Letters from his Childhood until his Appointment as H M Ambassador at Madrid fehlen die Jahre uber seine Zeit in den wichtigen Botschaften von Madrid und Konstantinopel Laut Bruce war es Layards ausdrucklicher Wunsch dass dieses Material erst dann veroffentlicht wird wenn das offentliche Interesse es erlaubt und diejenigen die dadurch verletzt oder beleidigt sein konnten verstorben sind Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenInquiry into the Painters and Arts of the Ancient Assyrians Vol 1 2 1848 1849 Nineveh and its Remains Vol 1 2 John Murray London 1848 Illustrations of the Monuments of Nineveh John Murray London 1849 Niniveh und seine Uberreste Mit 94 Illustrationen 6 Planen und 1 Karte Aus dem Englischen von R R W Meissner Verlag der Dyk schen Buchhandlung Leipzig 1854 The Monuments of Nineveh John Murray London 1849 1853 Inscriptions in the cuneiform character from Assyrian monuments Harrison and sons London 1851 A Popular Account of Discoveries at Nineveh John Murray London 1852 Discoveries in the Ruins of Nineveh and Babylon John Murray London 1853 A Second Series of the Monuments of Nineveh John Murray London 1853 The Nineveh Court in the Crystal Palace John Murray London 1854 The Martyrdom of Saint Sebastian Painted in Fresco by Pietro Perugino in the Chapel of the Saint at Panicale Arundel Society London 1856 The Frescoes by Bernardino Pinturicchio in the Collegiate Church of S Maria Maggiore at Spello Arundel Society London 1858 Domenico Ghirlandaio and his Fresco of the Death of S Francis Arundel Society London 1860 The Brancacci Chapel and Masolino Masaccio and Filippino Lippi Arundel Society London 1868 Handbook of Painting The Italian Schools Based on the Handbook of Kugler 2 Bande 5 Auflage Hrsg Charles Eastlake John Murray London 1887 The massacre of St Bartholomew and The revocation of the edict of Nantes illustrated from state papers in the Archives of Venice Nachdruck aus Proceedings of the Huguenot society of London 1887 Spottiswoode London 1888 Early Adventures in Persia Susiana and Babylonia John Murray London 1894 Autobiography and Letters from his childhood until his appointment as H M Ambassador at Madrid Vol 1 2 John Murray London 1903 Online Bucher Bearbeiten Nineveh and its Remains vol 1 1849 Nineveh and its Remains vol 2 1849 The Monuments of Nineveh 100 plates 1849 Discoveries in the Ruins of Nineveh and Babylon 1853 A Popular Account of Discoveries at Nineveh Inhaltsangabe 1854 The Nineveh Court in the Crystal Palace 1854 Autobiography and letters from his childhood until his appointment as H M Ambassador at Madrid vol 1 1903 Autobiography and letters from his childhood until his appointment as H M Ambassador at Madrid vol 2 1903 Layard in Open LibraryDeutsche Ubersetzungen Bearbeiten Niniveh und seine Uberreste Leipzig 1850 Google books Auf der Suche nach Ninive Leipzig 1854 Literatur BearbeitenGordon Waterfield Layard of Nineveh John Murray London 1963 Nora Benjamin Kubie Road to Nineveh The adventures and excavations of Sir Austen Henry Layard Doubleday 1964 Arnold C Brackman The Luck of Nineveh Archaeology s Great Adnventure McGraw Hill New York 1978 ISBN 0 07 007030 X Sir Austen Henry Layard PDF 408 kB In Kurt Bittel Der Orden Pour le Merite fur Wissenschaft und Kunste Die Mitglieder des Ordens Band II 1882 1952 Gebr Mann Verlag Berlin 1978 ISBN 3 7861 1125 1 S 76 Seton Lloyd Foundations in the Dust The Story of Mesopotamian Exploration Thames amp Hudson London 1981 ISBN 0 500 05038 4 Morgens Trolle Larsen The Conquest of Assyria Excavations in an Antique Land 1840 1860 Routledge London 1996 ISBN 0 415 14356 X deutsch Versunkene Palaste Wie Europa den Orient entdeckte Osburg Berlin 2010 ISBN 978 3 940731 40 1 Dieter F Kickingereder Eine Freundschaft furs Leben Die Briefe Ahmed Vefik Pasas an Sir Henry A Layard In Yavuz Kose Hrsg Sehrayin Die Welt der Osmanen die Osmanen in der Welt Wahrnehmungen Begegnungen und Abgrenzungen Festschrift fur Hans Georg Majer unter Mitarbeit von Tobias Volker Harrassowitz Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 447 06739 3 S 351 359 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Austen Henry Layard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Austen Henry Layard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Austen Layard im Hansard englisch Literatur zu Layard als Kunstsammler und schriftsteller Portrats von Layard in der National Portrait Gallery London Layards Funde im Britischen Museum Jonathan Parry Layard Sir Austen Henry 1817 1894 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand Mai 2006 abgerufen am 10 Februar 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Lady Layard christened Mary Enid Evelyn Guest Memento vom 14 Mai 2010 im Internet Archive browningguide org a b Images of England Canford School Nicht mehr online verfugbar English Heritage archiviert vom Original am 8 Dezember 2014 abgerufen am 2 Dezember 2014 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www imagesofengland org uk Website von Canford William Brockedon Illustrations of the passes of the Alps by which Italy communicates with France Switzerland and Germany London 1836 Sir Austen Henry Layard Brockedons Portrait von Layard John Malcolm Sketches of Persia from the journals of a traveller in the East John Murray London 1827 Claudius James Rich Narrative of a residence in Koordistan and on the site of ancient Nineveh with journal of a voyage down the Tigris to Bagdad and an account of a visit to Shirauz and Persepolis Duncan London 1836 Sir A Henry Layard William Napier Bruce Hrsg Autobiography and letters from his childhood until his appointment as H M ambassador at Madrid in 2 Banden 1858 S 105 107 a b Austen Henry Layard A Popular Account of Discoveries at Nineveh J C Derby New York 1854 Kapitel 1 Early Adventures in Persia Susiana and Babylonia Kapitel 13 Hans Branscheidt Eden Again Nicht mehr online verfugbar Februar 2003 archiviert vom Original am 29 Januar 2012 abgerufen am 2 Dezember 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www medico de Sir A Henry Layard William Napier Bruce Hrsg Autobiography and letters from his childhood until his appointment as H M ambassador at Madrid Band 2 Kapitel 2 5 The Truth about the Yezidis Austen Henry Layard Auf der Suche nach Ninive Achtes Kapitel Bei den Jezidi oder Teufelsanbetern PDF 212 kB Nicht mehr online verfugbar Hrsg Hartmut Schmokel archiviert vom Original am 19 Januar 2010 abgerufen am 23 November 2009 A Henry Layard Ninive und seine Uberreste Kapitel VI IX A Henry Layard Ninive und seine Uberreste Fussnote zu Abdrucke S 173 The monuments of Nineveh 2 including bas reliefs from the palace of Sennacherib and bronzes from the ruins of Nimroud from drawings made on the spot during a second expedition to Assyria seventy one plates Vol 2 Murray London 1853 Segnender Genius und Konig PDF 511 kB A Henry Layard Ninive und seine Uberreste Leipzig 1850 S 186 A Henry Layard Ninive und seine Uberreste Leipzig 1850 Kapitel 14 Frederick Nathaniel Bohrer A New Antiquity The English Reception of Assyria Dissertation The University of Chicago 1989 S 139 S 212 A Henry Layard Ninive and Babylon Neuauflage London 1882 Einleitung Dr Sandwith of Kars query nytimes com abgerufen am 6 Mai 2011 A Henry Layard Discoveries among the ruins of Niniveh and Babylon London 1882 Kapitel I S 16 A Henry Layard Discoveries among the ruins of Niniveh and Babylon London 1882 Kapitel V A Henry Layard Discoveries among the ruins of Niniveh and Babylon London 1882 Kapitel VI Mesopotamian cylinder seals britishmuseum org abgerufen am 6 Mai 2011 Jeanette C Fincke Nineveh Tablet Collection fincke uni hd de abgerufen am 6 Mai 2011 A Henry Layard Discoveries among the ruins of Niniveh and Babylon London 1882 Kapitel VII S 168 174 Theodor Dombart Das Zikkurratrelief aus Kujundschik In Zeitschrift fur Assyriologie und vorderasiatische Archaologie 38 1928 S 39 64 Abbildung Sayce Archibald Nicht mehr online verfugbar hethitologie de archiviert vom Original am 1 August 2012 abgerufen am 6 Mai 2011 A Henry Layard Discoveries among the ruins of Niniveh and Babylon London 1882 Kapitel XIL S 319 A Henry Layard Discoveries among the ruins of Niniveh and Babylon London 1882 Kapitel XII Philip Delamotte photographs of the Crystal Palace Sydenham Memento des Originals vom 12 Juni 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot viewfinder english heritage org uk viewfinder english heritage org uk abgerufen am 6 Mai 2011 The Layard Freedom Casket britishmuseum org abgerufen am 10 Juli 2021 Die Presse Wien Nr 116 18 Mai 1853 S 5 The London Gazette 11 Dezember 1868 Lord Aberdare im Vorwort zu Layard Autobiography and Letters from his Childhood until his Appointment as H M Ambassador at Madrid Vol I London 1903 La storia le origini pauly it abgerufen am 6 Mai 2011 italienisch Tuesday 14 October 1890 Ca Capello Venice Nicht mehr online verfugbar In Tagebuch der Lady Layard Baylor University 14 Oktober 1890 archiviert vom Original am 9 Juli 2012 abgerufen am 31 Oktober 2010 englisch Normdaten Person GND 118570390 lobid OGND AKS LCCN n50039774 VIAF 9943394 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Layard Austen HenryKURZBESCHREIBUNG britischer Diplomat Archaologe und Politiker Mitglied des House of CommonsGEBURTSDATUM 5 Marz 1817GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 5 Juli 1894STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Austen Henry Layard amp oldid 237775984