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36 1 43 333333333333 Koordinaten 36 6 0 N 43 20 0 ONimrud Rekonstruktionszeichnung des antiken Nimrud nach Austen Henry Layard 1853Lamassu von Nimrud im British Museum um 1900 Nimrud im Januar 2019Relief in den Trummern von Nimrud Januar 2019 Trummerteil mit Keilschrift Januar 2019 Nimrud ist der moderne Name der altorientalischen Stadt Kalchu assyrisch Kalḫu hebr כ ל ח Kelach in Pausalform כ ל ח Kalach auch Kalah Calah Deren Ruinen liegen 30 km sudsudostlich von Mossul heutiger Irak am mittleren Tigris im Gouvernement Ninawa Im 13 Jahrhundert v Chr gegrundet wurde Nimrud im 9 Jahrhundert unter Konig Assurnasirpal II Hauptstadt des Assyrischen Reiches 612 v Chr wurde es von Medern und Chaldaern zerstort Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Archaologische Statte 2 1 Ausgrabungsgeschichte 2 2 Zerstorungen durch den Islamischen Staat 3 Architektur 3 1 Die westliche Akropolis von Nimrud 3 1 1 Nordwest Palast des Assurnasirpal II 3 1 2 Palast von Adad Nerari III 3 1 3 Zentrale Palast 3 1 4 Sudwestpalast 3 1 5 Burnt Palace 3 1 6 Nabu Tempel 3 1 7 Ninurta Tempel und Ziqqurrat 3 1 8 Governor s palace 3 1 9 Der Akropolis Palace 3 1 10 1950 Building 3 1 11 Private Hauser 3 2 Fort Salmanassar Militarpalast 3 3 Die Unterstadt 3 3 1 Der Palast von Adad Nirari III 3 3 2 Der Palast an der Stadtmauer 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name Nimrud wird von dem biblischen Konig Nimrod abgeleitet Wann die Ruine diesen Namen erhielt ist nicht bekannt Die erste schriftliche Erwahnung Nimruds geht auf Carsten Niebuhr zuruck der die Stadt 1766 besuchte 1 Wahrend der assyrischen Zeit nannte man sie Kalach Kelach Kalhu vgl Gen 10 11 12 EU Bei Xenophon erscheint der Name Larisa 2 Archaologische Statte BearbeitenAusgrabungsgeschichte Bearbeiten Bereits 1846 machte Sir Austen Henry Layard erste Ausgrabungen vor allem auf der Akropolis Es kamen Reste grosser Palast und Festungsbauten zum Vorschein Man fand ebenso zahlreiche Alabasterreliefs und Elfenbeinschnitzereien sowie Obelisken und monumentale Figuren 1955 wurden bei Grabungen von Max Mallowan im Nabu Tempel von Nimrud Keilschrifttafeln mit Eiden fur Vasallen und assyrische Machttrager aus dem Jahr 672 v Chr gefunden siehe Nimrud Ostrakon die fur die assyrische Vertragsrhetorik aufschlussreich sind und damit auch fur die israelitische Bundestheologie die sie nachahmt Zerstorungen durch den Islamischen Staat Bearbeiten Anfang Marz 2015 wurde bekannt dass Terroristen des Islamischen Staats IS begonnen hatten die archaologischen Statten Nimruds mit Baggern zu zerstoren In der Ideologie der Terrororganisation gelten die Statuen und Abbildungen als Abgotterei die nicht mit dem Islam vereinbar sei Archaologen und Altertumswissenschaftler reagierten weltweit mit Emporung und Entsetzen 3 4 Die Generaldirektorin der UNESCO Irina Bokowa bezeichnete die Zerstorungen als Angriff auf das irakische Volk und als eine systematische Zerstorung des Kulturerbes der Menschheit aus dem Altertum was ein Kriegsverbrechen darstelle 5 Am 12 April 2015 wurde im Internet ein Video verbreitet das die Sprengung und wohl vollstandige Zerstorung der antiken Stadt zeigt 6 Im Zuge der Schlacht um Mossul eroberte die irakische Armee im Herbst 2016 Nimrud zuruck Am 13 November wurde die Befreiung Nimruds offiziell bestatigt 7 Auf Satellitenbildern glaubten Aktivisten zu erkennen dass Anhanger des Islamischen Staates in den letzten Wochen ihrer Herrschaft zwischen dem 31 August und dem 2 Oktober die Zikkurat von Nimrud offenbar mit schweren Baumaschinen einebneten 8 Die Antikenstadt gilt als fast vollig zerstort 9 Architektur BearbeitenIn Nimrud wurde Architektur in der Unterstadt auf der westlichen Akropolis von Nimrud und auf dem Tulul el azar besser als Fort Salmanassar bekannt im Osten gefunden Die westliche Akropolis von Nimrud Bearbeiten Auf der ostlichen Akropolis befanden sich Grosse Palaste Kleine Palaste Tempel und private Hauser Der Grosse Palaste waren der Nordwest Palast der der Palast von Adad Nerari III der zentrale Palast und der Sudwestpalast Kleinere Palaste waren der Burnt Palace der Governor s Palace das 1950 Building und der Akropolis Palace Die Tempel waren der Nabu Tempel und der Ninurta Tempel an dem eine Ziggurat angeschlossen war Nordwest Palast des Assurnasirpal II Bearbeiten nbsp Elfenbeinschnitzerei Britisches Museum ME 127412 aus dem Nordwest PalastDer Nordwest Palast befindet sich auf der Zitadelle im Sudwesten der Stadt Er wurde von Assurnasirpal II sudlich des Ninurta Tempels errichtet Ausgegraben wurde er von Sir Austen Henry Layard Sir M E L Mallowan Janusz Meuszynski sowie dem irakischen Antikendienst 10 Das Gebaude wurde nie vollstandig erforscht da der westliche Teil im Laufe der Zeit erodiert ist Die Mindestausmasse die sich aus dem ausgegrabenen Bereich ergeben sind ca 200 m N S 120 m Die Lage des Haupteingangs ist ungeklart er konnte entweder im Norden oder im Osten der Anlage gelegen haben von wo er zum grossen Innenhof im Norden des Gebaudekomplexes fuhrte Moglicherweise war noch ein weiterer Hof vorgelagert vgl Kertai 2015 fig 3 4 Im Norden schlossen sich an den grossen Hof einige Wirtschafts und Verwaltungsraume an Im Suden wurde er von der Thronsaalfassade begrenzt Diese war von drei Eingangen durchbrochen die jeweils von den grossen teils in flachem Relief teils plastisch ausgearbeiteten Orthostaten flankiert waren die apotropaische Turwachterfiguren sogenannte Lamassu darstellten Ein Paar dieser Figuren wird heute zusammen mit einigen der Reliefs aus Kalḫu im British Museum in London ausgestellt weitere Exemplare befinden sich im Vorderasiatischen Museum in Berlin und im Metropolitan Museum in New York Der Thronsaal hatte eine Grosse von 45 5 10 5 m und war mit reliefierten Orthostaten geschmuckt die Kriegs Jagd und Kultszenen zeigten An der Ostwand befand sich das Thronpodest Sudlich fugte sich an den Thronsaal ein Innenhof an der von Raumgruppen umgeben war von denen die grosste als konigliches Gemach zu deuten ist Auch diese Raumlichkeiten waren mit Steinreliefs geschmuckt Weiter sudlich erstreckte sich der eigentliche Wohntrakt des Palastes In diesem Bereich kamen Graber neuassyrischer Koniginnen aus dem 9 und 8 Jahrhundert v Chr zu Tage Uber die Errichtung des Palastes geben einige Inschriften Aufschluss Die alteste datiert um das Jahr 879 v Chr sie enthalt die Beschreibung von Turbefestigungen und Einrichtungsgegenstanden 11 Eine weitere Inschrift die um 866 v Chr datiert listet verschiedene Holzarten auf die in unterschiedlichen Raumen verarbeitet wurden und beschreibt die an den Haupteingangen aufgestellten Turwachterfiguren als Tiere der Berge und Meere u2 ma am KUR MES u A AB BA MES 12 Eine Stele die an der Thronsaalfassade gefunden wurde gibt Auskunft uber die Einweihungszeremonien und erwahnt verschiedene Baudetails Glasurziegel und Wandmalereien 13 Unter Salmanassar III wurden Reparaturen und kleinere Umbauten am Palast vorgenommen auch spatere Herrscher sorgten fur die Instandhaltung Sargon II Ist als letzter Bauherr inschriftlich belegt In seiner Regierungszeit wurde die assyrische Hauptstadt von Kalḫu nach Dur Sarrukin verlegt der Nordwest Palast in Kalḫu wurde dann teilweise als Residenz der koniglichen Familie teilweise als Lagerhaus fur Kriegsbeute und Tributzahlungen genutzt In den Raumen nordlich des grossen Vorderhofs wurden etwa 400 Tontafeln aus den Regierungsjahren der Konige Tiglat Pileser III Salmanassar V und Sargon II gefunden Dieses Palastarchiv bestand aus administrativen Dokumenten und koniglicher Korrespondenz Des Weiteren gab es dort einige Rechtsurkunden aus dem spaten 7 Jahrhundert v Chr die durch das Feuer im Zuge der Zerstorung der Stadt gebrannt wurden Die Residenz Assurnasirpals II stellte eine Neuerung in der assyrischen Palastarchitektur dar die zum Archetypus des neuassyrischen Palastes werden sollte Es handelt sich dabei um eine Zweiteilung in einen offentlichen und privaten Bereich die durch die Thronsaalanlage voneinander getrennt waren Als weitere bedeutende Innovation gelten die steinernen Reliefplatten die an den Innenwanden der wichtigsten Raume angebracht waren Ihre Ikonographie und Thematik wurde fur die spateren Herrscher zum Vorbild Durch verschiedene legale und illegale Grabungen sowie Fundteilungen wurden die Reliefs auf verschiedene Sammlungen in der Welt verteilt Die Rekonstruktion ihrer ursprunglichen Lage war deshalb ein schwieriges Unterfangen das aber heute als abgeschlossen gilt 14 Palast von Adad Nerari III Bearbeiten Sudlich des Nordwest Palastes fand sich ein weiterer Palast den Adade Nirari III erbauen liess 15 Zentrale Palast Bearbeiten Der Zentrale Palast liegt in der Mitte der Akropolis und Tiglath Pileser III liess ihn errichten Dieser Palast hat sich jedoch sehr schlecht erhalten 16 Sudwestpalast Bearbeiten Den Sudwestpalast liess Esarhaddon errichten und lag im Sudwesten sudlich des Palastes von Adad Nirari III 17 Burnt Palace Bearbeiten Der Burnt Palace so genannt da er durch ein Feuer zerstort wurde liegt westlich des Nabu Tempels und sudlich vom Governor s Palace Zwischen den beiden Palasten verlief vermutlich die Hauptstrasse welche zum Tor E der Akropolis fuhrte Da das nordliche Ende des Gebaudes nicht ausgegraben wurde lasst sich die Gesamtgrosse der architektonischen Reste nur auf der bereits ergrabenen Flache bestimmen Demnach hatte der Palast mindestens eine Nord Sud Ausdehnung von 70 m und misst von Ost nach west 30 m 18 Der Palast weist neun aufeinanderfolgende Phasen auf die Periode A bis I 19 Die Perioden A B und C sind die fruhste mittelassyrische Bebauung die kaum erhalten war Periode A besteht lediglich aus einer Pflasterung Periode B und C stellen einige Mauern dar Sie sind die Uberreste eines Vorgangerbaus des Burnt Palace und wurden vermutlich durch ein Erdbeben im 9 jhd v Chr zerstort Die Perioden D E und F sind die Neuassyrische Phase des Burnt palace die am besten erhalten waren Die Ursprunglich im 9 Jh v Chr unter Assurnassirpal II errichtete Struktur ist Periode D Es erfolgte im Laufe der Zeit zweimal ein Wiederaufbau vermutlich unter Adad nerari III in Periode E und Sargon II in Periode F Wirtschaftliche Texte aus der Zeit Asarhaddons oder Assurbanipals bezeugen eine Nutzungskontinuitat bis in das 7 Jh v Chr Am Ende der Periode F brannte der Palast wie auch der benachbarte Nabu Tempel nieder ein Ereignis das moglicherweise mit der Zerstorung Nimruds in den Jahren 614 bis 612 v Chr und damit dem Ende des neuassyrischen Reichs in Zusammenhang steht Das Gebaude der Perioden D bis F gruppiert sich um zwei Hofe Ein kleinerer nordlicher Hof ist uber drei Raume mit einem grosseren sudlichen Hof miteinander verbunden An dessen Sudseite schloss sich ein bemalter Wohnraum an Innerhalb und um den Raum herum kamen zahlreiche wertvolle Objekte aus Elfenbein und Glasgefasse zu Tage Die ebenfalls dort gefundenen Siegel und Teile einer koniglichen Korrespondenz Sargons lassen die Vermutung zu dass dort administrative Aufgaben wahrgenommen wurden und der Palast sogar zeitweise als ein koniglicher Sitz diente 20 Der Grosste Raum des Gebaudes ist der sudlich an den Hof grenzende Thronsaal Periode G folgt unmittelbar auf die Zerstorung des Palastes und stellt eine Wiedernutzung der Ruine dar Periode H beschreibt eine etwas spatere Nutzung der Ruine die vermutlich in Neubabylonische oder achamenidische Zeit datiert Periode I ist eine spatere Nutzung nach einer langeren Zeit in der der Burnt Palace verlassen blieb und ist vermutlich in hellenistische Zeiten zu datieren Nabu Tempel Bearbeiten Der Nabu Tempel oder der Ezide befindet sich im Sudosten der Akropolis von Nimrud Es handelt sich dabei um einen grossen trapezformigen Komplex von etwa 70 m Seitenlange der sowohl Kultraume als auch einen Thronsaal und Raume mit vielen anderen Funktionen enthalt Er steht stratigraphisch im Zusammenhang mit dem Burnt Palace im Suden und daher sind die Perioden synchron mit dem Burnt Palace als Periode E bis I benannt Die Perioden A bis D gibt es hier nicht sondern nur im Burnt Palace 21 Periode E ist die erste Erbauung des Tempels in neuassyrischer Zeit Die darauffolgende Phase F besteht aus Umbauten und Renovierungen die das Gebaude jedoch nicht bedeutend verandern In einer Inschriften bezeichnet sich Assurnasirpal II 883 859 v Chr als Grunder aber das freigelegte Bauwerk wurde von Adad nerari III 810 783 v Chr errichtet Auf einer hohen Terrasse stehend war es uber eine Rampe im Norden zu erreichen Die fuhrte zu einem Vorhof von dem der Haupthof betreten werden konnte Auf der Westseite des Haupthofes befand sich das Hauptheiligtum das aus zwei parallel geschalteten assyrischen Langraumtempeln NS 4 und NS 5 fur Nabu und Tasmetu bestand Jeweils ein Vorraum fuhrte in die grosse und langgezogene Cella von der aus das erhohte Adyton zu erreichen war wobei der Tempel fur Tasmetu etwas schmaler war als der fur Nabu Um den Haupthof herum waren eine Bibliothek Verwaltungs und Wirtschaftsraume 22 Vom Vorhof aus war noch ein kleiner Nebenhof mit einem anliegenden Thronsaal zu erreichen Hier war der Herrscher untergebracht wenn er fur Kulthandlungen im Tempel anwesend war Am selben Nebenhof befanden sich zwei nebeneinander liegende Kultraume Dieser kleine Komplex wird mit Feierlichkeiten im Rahmen des Neujahrfestes Akitu Fest in Verbindung gebracht 23 Zu den Funden in dem Komplex zahlen zahlreiche Tontafeln religiosen historischen literarischen und wirtschaftlichen Inhalts Elfenbein und Bronzefragmente sowie einige grosse Statuen die als Ausstellung in den Durchgangen der Hofe interpretiert wurden Auf zwei Statuen die den Eingang zum Nabu Kultraum flankierten befanden sich Weihinschriften des Gouverneurs von Kalḫu Bel tarṣi iluma fur das Leben des Konigs Adad nerari III und seiner Mutter Sammuramat Nachdem der Nabu Tempel niederbrennt werden die Ruinen fur hausliche Funktionen wiedergenutzt Diese Periode G datiert nach der Zerstorung Nimruds 612 v u Z und es folgt Periode H die eine zweite hausliche Nutzung der Ruinen darstellt Die Periode I ist erst nach einem langeren Hiatus belegt und uber die Keramik in Hellenistische Zeiten datiert Ninurta Tempel und Ziqqurrat Bearbeiten Der Ninurta Tempel und die vermutlich zugehorige Ziqqurrat befinden sich auf der Zitadelle nordlich des Nordwestpalastes Der Tempel bestand aus einer breitraumigen Vorcella mit den Massen 6 13 60 m und einer langraumigen Cella von 7 20 m Grosse sowie aus mehreren Wirtschaftsraumen Mallowan nimmt ausserdem an dass ein Nebenheiligtum in dem an die Vorcella nordlich angrenzenden Raum existierte In diesem wurde von Layard eine Stele Assurnasirpals II und ein runder Opfertisch mit drei Lowenfussen gefunden Die Tur der Vorcella saumten zwei menschenkopfige geflugelte Torlowen die circa 4 5 m lang und 5 m hoch waren Die Vorcella selbst war mit Wandbemalungen und der Innenraum der Cella mit glasierten Ziegeln geschmuckt Der Fund einer Steinplatte in der Cella die neben der Widmung an den Gott Ninurta auch mit einem Rechenschaftsbericht der Herrschaftszeit Assurnasirpals beschriftet war belegt dass der Tempel diesem Gott dem Stadtgott Kalḫus geweiht war Im Korridor hinter der Hauptcella wurde ein Behaltnis mit zahlreichen Perlen und uber zwanzig Rollsiegeln gefunden Angeschlossen an den Tempel erhob sich die Ziqqurrat mit einer quadratischen Grundflache von 60 m Seitenlange Die ursprungliche Hohe des Tempelturms wurde von Layard auf60 m geschatzt Archaologisch ist er allerdings nur schlecht erschlossen worden weshalb uber seine genaue Verbindung mit dem Tempelgebaude nur wenig bekannt ist Der Aufgang auf die Ziqqurrat konnte bis heute ebenfalls nicht sicher rekonstruiert werden Sie stand auf einer Terrasse aus Lehmziegeln das Fundament bestand aus Steinquadern Es wird angenommen dass der gesamte Tempelkomplex zusammen mit anderen Gebauden auf der Akropolis gegen Ende der neuassyrischen Zeit entweder 614 oder 612 v Chr zerstort wurde Governor s palace Bearbeiten Der Governor s Palace war ein typisch assyrischer Palast um einen grossen Hof orientiert Der Name stammt von einigen Briefen die hier gefunden wurde in denen der Gouverneur erwahnt wird Es ist jedoch nicht gesichert dass es sich tatsachlich um den Sitz des Gouverneurs handelt 24 Der Akropolis Palace Bearbeiten Sudlich des Nabu Tempels auf dem hochsten Punkt der Akropolis liegt der Akropolis Palace Er wurde aber nur teilweise ausgegraben 25 1950 Building Bearbeiten Das 1950 Building liegt nordlich des Governor s Palace und ist ebenfalls eine assyrische Palastanlage Viel ist uber dieses Gebaude aber nicht bekannt 26 Private Hauser Bearbeiten Im Nordwesten der Akropolis an den Uberresten einer Stadtmauer die die Oberstadt von der Unterstadt trennt fanden sich eine Reihe privater Hauser reicher Handler 27 Fort Salmanassar Militarpalast Bearbeiten Salmanassar III 858 824 v Chr errichtete in der Sudostecke der Stadt einen neuen Konigspalast der sich sudlich des Erbil Tores auf einer ca 13 m hohen Terrasse uber das umliegende Gelande erhob 28 Diese als Fort Salmanassar bekannte stark befestigte Anlage erstreckte sich auf einer Flache von 250 350 m und gehorte zu den grossten altorientalischen Bauwerken Im Westen und Norden war er von einer offenen 200 450 m grossen Flache umgeben die keinerlei Spuren von Bebauung oder archaologischen Funden aufweist Die Flache scheint ein grosser Exerzier oder Paradeplatz gewesen zu sein Im Norden und Westen ist die Flache von grossen Erhohungen begrenzt unter denen noch weitere Gebaude zu vermuten sind Der Palastkomplex war in mehrere Bereiche gegliedert im Norden befand sich der Eingangsbereich und im Suden der reprasentative Flugel mit dem Thronsaal und anderen koniglichen Raumen Schatzkammer Wohnbereich mit Empfangsraumen Den Eingangsbereich bildeten drei Vorhofe die mit Magazinen und Wohnapartments umgeben waren Ihre beachtlichen Masse deuten darauf hin dass sie fur einen intensiven Verkehr ausgelegt waren Der ca 100 80 m grosse Haupthof war ebenfalls fur umfangreiche Versammlungen geeignet Eine beschriftete Thronbasis auf seiner Westseite ist ein Hinweis darauf dass hier Musterungen von Truppen in Gegenwart des Konigs stattgefunden haben In den Raumen an der Westecke des Hofes wurden Dokumente aus dem Archiv des Oberaufsehers des Palastes rab ekalli entdeckt Auf der Sudseite des Haupthofes befand sich der Thronsaal mit den dazugehorigen Raumen An dessen ostlichen Schmalwand lag die Thronbasis aus zwei grossen Steinblocken die an den Seiten mit Tributszenen und auf der Frontseite mit Darstellungen des Treffens Salmanassars mit dem babylonischen Konig versehen war Auf der Terrasse hinter dem Thronsaal lag eine zweite grosse zeremonielle Raumgruppe Westlich des Thronsaals wurden Appartements der Konigin freigelegt die anhand eines Verwaltungsarchivs als ebendiese identifiziert werden konnten Anders als der Nordwestpalast des Assurnasirpals wurde die Anlage nicht mit reliefierten Steinorthostaten sondern mit figurlichen und ornamentalen Wandbemalungen geschmuckt Ausserdem wurden Reste von Glasurschmuck der Wande gefunden Fort Salmanassar wurde spater von Adad nerari III 811 783 v Chr Tiglatpileser III 744 727 v Chr und Sargon II 721 705 v Chr erneuert Den grossten Umbau fuhrte Asarhaddon 680 669 v Chr durch der den Palast als Militarpalast ekal masarti nutzte Die Anlage wurde gegen Ende des 7 Jh v Chr zweimal zerstort was mit den medisch babylonischen Feldzugen gegen Assyrien in den Jahren 614 und 612 v Chr in Verbindung gebracht wird Die Unterstadt Bearbeiten In der Unterstadt wurden einige private Hauser gefunden aber auch ein Palast Adad Niraris III und ein Palast von Assurbanipal Der Palast von Adad Nirari III Bearbeiten In der nordwestlichen Unterstadt liess Adad Nirari III einen weiteren Palast errichten dessen Nordwestecke ausgegraben wurde 29 Der Palast an der Stadtmauer Bearbeiten Assurbanipal liess ebenfalls in der Unterstadt einen Palast errichten der 400 m ostlich der Stadtmauer der Zitadelle lag 30 Literatur BearbeitenRichard David Barnett A Catalogue of Nimrud Ivories in the British Museum 1 Auflage London 1956 englisch E A Wallis Budge L W King Hrsg Annals of the Kings of Assyria Band 1 British Museum London 1902 Muayad S B Damerji Graber assyrischer Koniginnen aus Nimrud Romisch Germanisches Zentralmuseum Mainz 1999 ISBN 3 88467 042 5 Klaudia Englund Nimrud und seine Funde Der Weg der Reliefs in die Museen und Sammlungen Leidorf Rahden 2003 ISBN 3 89646 642 9 Kirk Grayson Assyrian Royal Inscriptions 2 From Tiglath Pileser I to Ashur Nasir Apli II Harrassowitz Wiesbaden 1976 ISBN 3 447 01730 9 Ernst Heinrich Die Tempel und Heiligtumer im alten Mesopotamien In Denkmaler antiker Architektur Band 14 De Gruyter Berlin 1982 ISBN 3 11 008531 3 Ernst Heinrich Die Palaste im alten Mesopotamien In Denkmaler Antiker Architektur Band 15 Walter de Gruyter Berlin 1984 ISBN 3 11 009979 9 David Kertai The Architecture of Late Assyrian Royal Palaces Oxford 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Representations and their Positions in the Northwest Palace in Kalḫu Nimrud III The Principal Entrances and Courtyards In Baghdader Forschungen Band 14 Philipp von Zabern Mainz 1992 ISBN 3 8053 1348 9 englisch J Nicholas Postgate Julian Edgeworth Reade Kalḫu In Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archaologie Band 5 Ia Kizzuwatna de Gruyter Berlin 1980 ISBN 3 11 007192 4 S 303 323 John Nicholas Postgate The bit akiti in Assyrian Nabu Temples In Sumer Band 30 Bagdad 1974 S 51 74 Ursula Seidl Nabu B Archaologisch In Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archaologie Band 9 Nab Nuzi De Gruyter Berlin 2001 ISBN 3 11 017296 8 S 24 29 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nimrud Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nimrud in der Encyclopaedia Britannica englisch Nimrud In Ancient eu 3 August 2014 englisch Nimrud bei Google Arts amp Culture Nimrud In Cuneiform Digital Library Initiative englisch Bilder von Nimrud In Livius org englisch Nimrud Die Stadt des heldenhaften Kriegers Nimrod In BibelAbenteurer deEinzelnachweise Bearbeiten Nimrud einem verfallenen Castell etwa 8 Stunden von Mosul vgl Carsten Niebuhr Carsten Niebuhrs Reisebeschreibungen nach Arabien und andern umliegenden Landern Bd 2 1774 S 353 Xenophon Anabasis 3 4 7 Kulturstatte im Nordirak IS zerstort historische Stadt Nimrud tagesschau de 6 Marz 2015 abgerufen am 6 Marz 2015 Outcry as Islamic State bulldozers wreck Nimrud Iraq BBC News 6 Marz 2015 abgerufen am 6 Marz 2015 englisch UNESCO Director General condemns destruction of Nimrud in Iraq UNESCO 6 Marz 2015 abgerufen am 6 Marz 2015 englisch Sendung Tagesschau vom 12 04 2015 20 00 Uhr tagesschau de 12 April 2015 abgerufen am 12 April 2015 Islamischer Staat Irakische Armee erobert Antikenstadt Nimrud zuruck In Zeit Online 13 November 2016 Abgerufen am 13 November 2016 Rainer Schreg Der Ziggurat von Nimrud wurde einplaniert In archaeologik blogspot de 13 November 2016 Abgerufen am 13 November 2016 Vernichtung von Kulturgutern in Irak Barbarische Zerstorungswut im antiken Nimrud Neue Zurcher Zeitung 17 November 2016 Postgate amp Reade 1980 14 16 Heinrich 1984 102 107 Kertai 2015 18 48 RIMA 2 A 0 101 17 AKA 186 187 ARI 2 677 Meuszynski 1981 Paley amp Sobolewski 1987 1992 Oates amp Oates 2001 70 Oates amp Oates 2001 71 74 Oates amp Oates 2001 75 77 Mallowan 1966 203 204 Oates amp Oates 2001 124 129 Heinrich 1984 143 145 Postgate amp Reade 1980 315 316 Mellowan 1956 S 19 21 Mellowan 1966 S 231 288 Postgate 1974 Mallowan 1966 39 51 Mallowan 1966 289 302 Oates amp Oates 2001 135 Mallowan 1966 185 200 Heinrich 1984 114 121 Kertai 2015 58 73 Oates amp Oates 2001 140 141 Oates amp Oates 2001 141 143 Normdaten Geografikum GND 4195412 9 lobid OGND AKS VIAF 235083347 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nimrud amp oldid 239044226