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Ninurta sumerisch 𒀭𒊩𒌆𒅁 dNin IB dNi nu ut t a NIN URTA Nin ur ṭa Ni ur ta Nin u ra as ist in der sumerischen akkadischen und assyrischen Mythologie ein Wasser und Kriegsgott Sein Kultort war der Tempel E sumesa in Nippur 1 und in Girsu der Tempel Eninnu und E padun tila 2 wo er teilweise mit dem Gott Ningirsu gleichgesetzt wurde Seine Symbole sind der Bogen die sprechende Doppellowenkopfkeule Sarur und der Lowe Er wird oft im Kampf mit dem Vogeldamon Anzu dargestellt aber auch in Siegerpose auf einem Bergrucken und galt so als Vorbild verschiedener Herrscherdarstellungen Ninurta kampft mit einem Vogelungeheuer wahrscheinlich Anzu oder Azag Zeichnung von einem Steinrelief am Tempel des Gottes in Nimrud 9 Jahrhundert v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Geschichte 3 Taten 4 Beinamen 5 Funktion 6 Mythen 6 1 Lugal ud me lam nir gal 6 2 Der Anzu Mythos 6 3 Ninurta und die Schildkrote 6 4 Weiteres 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenSein Vater ist Enlil der Gott des Windes auch Ea und spater Assur werden genannt 3 Seine Mutter ist im Anzu Mythos Mami in anderen Uberlieferungen Ninlil Gottin des Windes Ninḫursanga Gottin des Gebirges oder Ninmaḫ Gottin der Hebammen Seine Gattin ist Ba u oder Gula 3 Geschichte BearbeitenSeit der Ur III Zeit ist Ninurta als Kriegsgott belegt der als strahlender junger Gott die Gotter gegen den Vogeldamon Anzu den Steindamon Asag und den Unterweltdrachen Kur verteidigt In babylonischer Zeit diente die Figur des Ninurta als Vorlage fur den babylonischen Stadtgott Marduk und der Kampf mit Kur wurde als Vorbild fur den Kampf zwischen Marduk und Tiamat im Enuma elis Mythos verwendet Obwohl auch in der babylonischen Zeit Ninurta neben Marduk weiter verehrt wurde erlebte sein Kult erst in der assyrischen Zeit als Beschutzer der Konige und Donnergott eine erneute Blute die bis 200 v Chr andauerte 4 In spatbabylonischen Texten wird er auch oft mit dem Unterweltgott Nergal gleichgesetzt Dementsprechend ist er je nach Epoche und Mythos entweder mit Gula der Gottin der Heilkunst oder Ereskigal der Gottin der Unterwelt verbunden Taten BearbeitenEr band den Steinberg er erschlug den Stiermenschen im Meer er erschlug den sechskopfigen Widder der wilden Berge und er erschlug die siebenkopfige Schlange Selbst die unermudlichen gallu Damonen der Unterwelt furchten ihn 5 Beinamen BearbeitenKind des Ekur 5 Funktion BearbeitenAusser mit dem Kampf gegen Damonen und Mischwesen ist Ninurta vor allem mit dem Wasser verbunden Er bewassert die Viehpferche die Teiche und Garten in Stadt und Land 5 er ist die Flutwelle der Schlacht Jacobsen will seinen Namen von dem Wort fur Pflug ableiten dies wird jedoch nicht allgemein akzeptiert 6 Mythen BearbeitenLugal ud me lam nir gal Bearbeiten Das sumerische Gedicht ist zugleich Vegetations und Schopfungsmythos Am Anfang der Schopfung wurde der Asag ein Mischwesen aus Vogel Lowe und Schlange im Bergland geboren Enlil einer der grossen Gotter kampft gegen den Damon Er ist aber nicht stark genug und versagt Asag wird wutend und reisst den Himmel herunter Deshalb bricht Chaos auf der Erde aus und der Zustand vor der Schopfung kehrt wieder ein Der Kriegsgott Ninurta der sein Handwerk versteht wird zur Hilfe gerufen Er bezwingt Asag und stellt die Weltordnung wieder her Durch sein Zutun fuhren die Flusse wieder Wasser und die Fruchtbarkeit des Landes ist gewahrleistet Der Anzu Mythos Bearbeiten Dieser Mythos ist in einer sumerischen und einer akkadischen Version uberliefert Enlil erhalt Nachricht dass der Vogel Anzu im Gebirge geboren wurde Enlil setzt den Vogel als Torwachter fur seinen Tempel ein Der machtige Enlil tragt stets die Schicksalstafeln bei sich Auf ihnen sind die Schicksale der Menschen und Gotter beschrieben und sie verleihen ihrem Besitzer gottliche Krafte Anzu bemerkt wie Enlil die Tafeln vor dem Baden ablegt Listig stiehlt er sie und flieht mit ihnen ins Gebirge Aufgrund dieses Ereignisses erlischt das Leben auf der Erde Mehrere Gotter versuchen die Tafeln zuruckzuerlangen sie alle scheitern Der weise Ea hat den Einfall Ninurta zum Kampf zu schicken Ninurta kann schliesslich nach einer langen Schlacht den Anzu toten und die Schicksalstafeln ihrem ursprunglichen Besitzer zuruckbringen Die Weltordnung ist wieder hergestellt und die Vegetation gerettet Ninurta und die Schildkrote Bearbeiten Als Ninurta Anzu im Flug attackierte liess dieser die Schicksalstafeln fallen Sie fielen in den Susswasserozean direkt in das Reich von Enki Nach dem Kampf forderte Ninurta die Schicksalstafeln von Enki zuruck um zum Herrscher uber das Schicksal der Menschen und der Gotter zu werden Enki aber der im Kampf zuvor Ninurta mit seiner Zauberkunst und Weisheit zur Seite stand war nicht bereit diese auszuhandigen Er lobte und pries Ninurta als grossten Krieger des Universums aber die Tafeln werde er behalten Ninurta wurde wutend und drohte damit den Susswasserozean zu zerstoren Daraufhin formte Enki aus dem Lehm des Susswasserozeans eine Schildkrote diese wiederum grub ein riesiges Loch Und als Enki Ninurta ablenkte packte die Schildkrote Ninurta an den Zehennageln und schleifte ihn in das Loch So sehr Ninurta sich auch bemuhte er war nicht in der Lage das Loch zu verlassen Enki wollte das Loch schliessen und Ninurta darin begraben jedoch liess er auf Bitten von Ninurtas Mutter Ninmaḫ Ninurta frei mit der Bedingung dass Enki von nun an der Besitzer der Schicksalstafeln bleibe Weiteres Bearbeiten Eine Tontafel die Adam Falkenstein das Lied auf Ninurta nannte berichtet uber eine Reise von Nippur nach Eridu dem Wohnsitz Enkis die der Held Ninurta unternahm um die Fruchtbarkeit des Landes zu sichern 7 Literatur BearbeitenGerhard J Bellinger Knaurs Lexikon der Mythologie Knaur Munchen 1999 ISBN 3 8289 4155 9 Otto E Dietz Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie Berlin New York 2005 J van Dijk Lugal ud me lam bi nir gal Le recit epique et didactique des travaux de Ninurta du deluge et de la nouvelle creation Brill Leiden 1983 ISBN 90 04 06871 6 Stephanie Dalley Myths from Mesopotamia Creation the flood Gilgamesh and others Oxford 1998 Helmut Freydank u a Lexikon Alter Orient Agypten Indien China Vorderasien VMA Verlag Wiesbaden 1997 ISBN 3 928127 40 3 Brigitte Groneberg Die Gotter des Zweistromlandes Kulte Mythen Epen Artemis amp Winkler Stuttgart 2004 ISBN 3 7608 2306 8 K Hecker in Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band 3 4 Mythen und Epen Gutersloher Verlagshaus Mohn Gutersloh 1994 ISBN 3 579 00075 6 Michael Jordan Dictionary Of Gods and Godesses New York 2004 Gwendolyn Leick A Dictionary of Ancient Near Eastern Mythology New York 1998 W Romer in Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band 3 Mythen und Epen Gutersloher Verlags Haus Mohn Gutersloh 1993 ISBN 3 579 00074 8 Jacobsen Thorkild The Treasures of Darkness A History of Mesopotamian Religion Yale University Press New Haven 1976 ISBN 978 0 300 02291 9 Weblinks Bearbeitenhttp www gatewaystobabylon com myths ninurta htm http etcsl orinst ox ac uk cgi bin etcsl cgi text c 1 6 amp charenc j Einzelnachweise Bearbeiten Gwendolyn Leick A Dictionary of Ancient Near Eastern Mythology S 135 Stephanie Dalley Myths from Mesopotamia S 326 a b George A Barton The Problem of the Origin and Early History of the Deity Nin Ib Nin Urta Nin Urash In Journal of the American Oriental Society Band 46 1926 S 231 Michael Jordan Dictionary of Gods and Goddesses S 224 a b c Anzu Mythos Tafel 1 T Jacobsen The Treasures of Darkness 1976 S 127 Daniel Reisman Ninurta s Journey to Eridu In Journal of Cuneiform Studies Band 24 Nr 1 2 1971 S 3 10 Normdaten Person GND 128506350 lobid OGND AKS VIAF 47815517 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ninurta amp oldid 228834961