www.wikidata.de-de.nina.az
Der Alte OrientZeitleiste nach kalibrierten C14 DatenEpipalaolithikum 12000 9500 v Chr KebarienNatufienKhiamienPrakeramisches Neolithikum 9500 6400 v Chr PPNA 9500 8800 v Chr PPNB 8800 7000 v Chr PPNC 1 7000 6400 v Chr Keramisches Neolithikum 6400 5800 v Chr Umm Dabaghiyah Kultur 6000 5800 v Chr Hassuna Kultur 5800 5260 v Chr Samarra Kultur 2 5500 5000 v Chr Ubergang zum Chalkolithikum 5800 4500 v Chr Halaf Kultur 3 5500 5000 v Chr Chalkolithikum 4500 3600 v Chr Obed Zeit 5000 4000 v Chr Uruk Zeit 4000 3100 3000 v Chr Fruhbronzezeit 3000 2000 v Chr Dschemdet Nasr Zeit 3000 2800 v Chr Fruhdynastikum 2900 2800 2340 v Chr Akkadzeit 2340 2200 v Chr Neusumerische Ur III Zeit 2340 2000 v Chr Mittelbronzezeit 2000 1550 v Chr Isin Larsa Zeit 2 altassyrische Zeit 3 2000 1800 v Chr Altbabylonische Zeit 1800 1595 v Chr Spatbronzezeit 1550 1150 v Chr Kassitenzeit 2 1580 1200 v Chr Mittelassyrische Zeit 3 1400 1000 v Chr Eisenzeit 1150 600 v Chr Isin II Zeit 2 1160 1026 v Chr Neuassyrische Zeit 1000 600 v Chr Neubabylonische Zeit 1025 627 v Chr Spatbabylonische Zeit 626 539 v Chr Achamenidenzeit 539 330 v Chr Jahreszahlen nach der mittleren Chronologie gerundet Mit dem Begriff Ur III Zeit auch 3 Dynastie von Ur wird der letzte Abschnitt der sumerischen Geschichte bezeichnet kurze Chronologie 2048 bis 1940 v Chr oder mittlere Chronologie 2112 bis 2004 v Chr Benannt ist sie nach der herrschenden dritten Dynastie der alten sumerischen Stadt Ur gezahlt nach den Angaben der Sumerischen Konigsliste Die Ur III Zeit wurde insbesondere fruher als Teil der Neusumerischen Zeit verstanden die archaologisch auch die Zeit der 2 Dynastie von Lagasch einschliesst die der Ur III Zeit unmittelbar vorangeht bzw sich mit ihr uberschneidet Der Begriff Neusumerische Zeit wird heute weniger verwandt da mit ihm auch der Gedanke einer Art sumerischer Renaissance verbunden war was seit den 1990er Jahren weitgehend abgelehnt wird Stattdessen ruckt die Kontinuitat der Geschichte mehr in den Vordergrund 4 Ungefahre Ausdehnung des Reiches der dritten Dynastie von Ur 2112 2004 v Chr nach der mittleren Chronologie mit der territorialen Organisation des Zentrums und der Peripherie in Sulgis Regentschaft 2093 2047 v Chr Der Dynastiegrunder Ur Nammu weitete die Herrschaft des Stadtstaates von Ur zu einem Reich aus Er legte mehrere Kanale an und band die sumerischen Stadte an sich indem er die Tempel der Stadtgotter erneuerte Unter ihm ist erstmals nachweisbar dass fruher nur auf einer Terrasse errichtete Tempel nun auf zwei Terrassen errichtet wurden wodurch die Bauform der Ziqqurrat entstand 5 Daneben gab es weiter auch Tempel ohne Erhohung Als erster Herrscher veroffentlichte Ur Nammu eine Sammlung von Gesetzen Dadurch forderte er die Rechtssicherheit und beschnitt zugleich den Einfluss lokaler Autoritaten 6 Vielleicht zum ersten und auch zum letzten Mal wurde ein Grossteil des eigentlich stadtstaatlich gepragten Sumers fur langere Zeit unter einer sumerischen Oberherrschaft vereint Sie ist im Inneren von Zentralisierung und Burokratisierung aber auch von einer Reform des Rechts gekennzeichnet Seine grosste Machtfulle erreichte das Reich von Ur wohl wahrend der langen Herrschaft von Ur Nammus Sohn und Nachfolger Sulgi Sulgi griff eine Tradition altakkadischer Herrscher auf und liess sich als Gott verehren Bereits Sulgi sah sich gezwungen eine Mauer zu errichten um von Norden her eindringende Nomaden fernzuhalten Er benannte sein 37 Herrschaftsjahr nach dem Bau dieser Mauer des Landes 7 Unter seinen Nachfolgern Amar Suena und Su Suen die jeweils ungefahr 8 Jahre regierten konnte sich das Reich von Ur seiner Feinde erwehren aber bereits Su Suen sah sich erneut gezwungen eine grosse Mauer gegen einfallende Nomaden zu bauen und benennt danach sein 4 Regierungsjahr 8 Gegner waren die von Norden kommenden semitischen Amurriter ebenso wie Ethnien aus Iran die aber auch selbst unter Kriegszugen des Reiches von Ur zu leiden hatten Das Ende des Reiches von Ur kam mit dem 5 Konig Ibbi Sin auch Ibbi Suen Bereits in seinem ersten Jahr begann eine nicht enden wollende Knappheit an Getreide was auch auf Fleisch und Milchprodukte sich auswirkte da Tiere vielfach mit der in Sumer sonst reichlich vorhandenen Gerste gefuttert wurden Ab seinem zweiten Jahr fielen die Gouverneure der Provinzen in rascher Folge von Ibbi Sin ab Weiter beschleunigt wurde der Niedergang durch eine Art Putsch eines Generals mit Namen Isbi Erra Isbi Erra stammte aus Mari am Mittleren Euphrat das nicht zum Reich von Ur geschweige denn zu Sumer gehorte Briefe die Ibbi Sin mit Isbi Erra und anderen Untergebenen austauschte erzahlen wie Ibbi Sin Isbi Erra nach Nippur schickte um Getreide einzukaufen dieser ihn aber statt einfach zu liefern unter Vorwanden erpresste Die Authentizitat der Briefe welche in altbabylonischen Schreiberschulen zu Ubungszwecken kopiert wurden ist hochst fraglich doch ist verburgt dass Ibbi Sin gezwungen war die Schatze der Tempel nach Isin zu schicken wo Isbi Erra residierte Schliesslich fiel Ur dem Angriff der in Iran gelegenen Lander Elam und Simaski zum Opfer Ibbi Sin wurde als Gefangener weggefuhrt und kehrte nie wieder zuruck Isbi Erra der Ibbi Sin noch eine Weile nominell die Treue gehalten sich dann aber selbst zum Konig gemacht hatte konnte die Invasoren spater vertreiben und begrundete seinerseits die Dynastie von Isin Es ist nicht abschliessend geklart was den Niedergang des anfangs machtigen Reiches von Ur verursachte Nach einer Idee von Walther Sallaberger konnte eine Verlagerung des Tigris weiter nach Osten grossen landwirtschaftlichen Flachen das Wasser nach und nach entzogen haben wofur es eine Reihe von Indizien gibt 9 Wirtschaftlich war die Ur III Zeit wie fruhere Epochen von der Zentralisierung von Grundbesitz gekennzeichnet Nominell unterstand wohl das meiste Land den Tempeln real hatte aber der Staat bzw das Herrscherhaus den Zugriff auf die Ertrage Provinzgouverneure und machtige Familien konnten auch Land besitzen Es existierten grosse von Aufsehern verwaltete Guter Die Landarbeiter waren oft fest an das jeweilige Gut gebunden und erhielten als Gegenleistung Parzellen zur Selbstversorgung oder Getreidezuteilungen Auch Pachter und freie bezahlte Arbeiter und Zwangsarbeiter waren bekannt Insgesamt ist in den Quellen des 3 Jahrtausends privates Landeigentum nur selten fassbar 10 Literatur BearbeitenHans J Nissen Geschichte Alt Vorderasiens Oldenbourg Grundriss der Geschichte Band 25 Oldenbourg Munchen 1998 ISBN 3 486 56373 4 S 66 71 Walther Sallaberger Ur III Zeit in W Sallaberger A Westenholz Mesopotamien Akkade und Ur III Zeit Universitatsverlag Vandenhoeck amp Ruprecht Freiburg Schweiz Gottingen 1999 ISBN 3 7278 1210 9 S 121 336 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ur III Zeit Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten in der Levante a b c d in Sudmesopotamien a b c in Nordmesopotamien D O Edzard und U Seidl Neusumerisch in D O Edzard Hg Reallexikon der Assyriologie Band 9 Berlin New York 1998 2001 S 298f ISBN 3 11 017296 8 Heinrich J Lenzen Die Entwicklung der Zikurrat von ihren Anfangen bis zur Zeit der III Dynastie von Ur Leipzig 1941 Claus Wilcke Der Kodex Ur Namma Versuch einer Rekonstruktion in T Abush Hg Riches Hidden in Secret Places Festschrift Thorkild Jacobsen 2002 Winona Lake S 291 333 ISBN 1 57506 061 2 https cdli ucla edu tools yearnames HTML T6K2 htm https cdli ucla edu tools yearnames HTML T6K4 htm Walther Sallaberger Ur III Zeit in W Sallaberger A Westenholz Mesopotamien Akkade Zeit und Ur III Zeit Freiburg Schweiz Gottingen 1999 S 174 78 ISBN 3 7278 1210 9 Michael Jursa Agriculture in Bronze Age Mesopotamia In David Hollander Timothy Howe A companion to ancient agriculture John Wiley amp Sons 2021 S 164f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ur III Zeit amp oldid 230463804