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Der Alte OrientZeitleiste nach kalibrierten C14 DatenEpipalaolithikum 12000 9500 v Chr KebarienNatufienKhiamienPrakeramisches Neolithikum 9500 6400 v Chr PPNA 9500 8800 v Chr PPNB 8800 7000 v Chr PPNC 1 7000 6400 v Chr Keramisches Neolithikum 6400 5800 v Chr Umm Dabaghiyah Kultur 6000 5800 v Chr Hassuna Kultur 5800 5260 v Chr Samarra Kultur 2 5500 5000 v Chr Ubergang zum Chalkolithikum 5800 4500 v Chr Halaf Kultur 3 5500 5000 v Chr Chalkolithikum 4500 3600 v Chr Obed Zeit 5000 4000 v Chr Uruk Zeit 4000 3100 3000 v Chr Fruhbronzezeit 3000 2000 v Chr Dschemdet Nasr Zeit 3000 2800 v Chr Fruhdynastikum 2900 2800 2340 v Chr Akkadzeit 2340 2200 v Chr Neusumerische Ur III Zeit 2340 2000 v Chr Mittelbronzezeit 2000 1550 v Chr Isin Larsa Zeit 2 altassyrische Zeit 3 2000 1800 v Chr Altbabylonische Zeit 1800 1595 v Chr Spatbronzezeit 1550 1150 v Chr Kassitenzeit 2 1580 1200 v Chr Mittelassyrische Zeit 3 1400 1000 v Chr Eisenzeit 1150 600 v Chr Isin II Zeit 2 1160 1026 v Chr Neuassyrische Zeit 1000 600 v Chr Neubabylonische Zeit 1025 627 v Chr Spatbabylonische Zeit 626 539 v Chr Achamenidenzeit 539 330 v Chr Jahreszahlen nach der mittleren Chronologie gerundet Die Uruk Zeit ist eine prahistorische Epoche in Mesopotamien Je nach Periodisierung umfasst sie den Zeitraum von circa 3900 3700 bis 3100 2900 vor Christus und folgt somit auf die Obed Zeit Sie ist nach der Uruk Kultur benannt Damit wurde ursprunglich eine Keramik Assemblage bezeichnet die zunachst in Sudmesopotamien verbreitet war Ihre Einflusse lassen sich jedoch auch in anderen Regionen des Vorderen Orients nachweisen Deshalb wird der Begriff der Uruk Zeit auch auf Syrien Sudostanatolien und den westlichen Iran angewendet Namensgeber fur diese archaologische Kultur war der Fundort Uruk Warka im sudlichen Irak Er ubertraf in seinen Ausmassen alle anderen Fundorte dieser Epoche und wurde daher als dominantes Zentrum verstanden Das Wissen zur Uruk Zeit befindet sich seit Anfang der 1980er Jahre permanent im Fluss Hierzu haben die politischen Verhaltnisse im Nahen Osten erheblich beigetragen Die Vorderasiatische Archaologie konzentrierte ihre Forschungen zunachst auf das Kerngebiet der Uruk Kultur im heutigen Irak Ab dem Ersten Golfkrieg war sie gezwungen auf andere Regionen auszuweichen Vor allem Syrien ruckte so in das Zentrum der Aufmerksamkeit Inzwischen ist wegen verbesserter Forschungsmethoden von dort viel mehr uber die Uruk Zeit bekannt als aus ihrer namensgebenden Kernregion Allerdings beendete der syrische Burgerkrieg ab 2011 auch hier die Grabungsaktivitat Das besondere wissenschaftliche Interesse an der Uruk Zeit speist sich aus ihrer Bedeutung als Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit Nach derzeitigem Kenntnisstand entstanden in ihr erstmals urbane und staatliche Gesellschaften Deren Basis bildete eine arbeitsteilige Wirtschaft die auf Massenproduktion ausgerichtet war Gleichzeitig wurden viele wegweisende Technologien geschaffen hierzu gehort auch die Erfindung der Schrift Auch die engen Verbindungen Sudmesopotamiens mit seinen Nachbarregionen bilden einen Forschungsschwerpunkt Ihre Natur ihr Zustandekommen und ihre Folgen werden unter dem Begriff der Uruk Expansion zum Teil heftig debattiert Inhaltsverzeichnis 1 Chronologie 2 Klimaentwicklung 3 Archaologie 3 1 Sudmesopotamien 3 1 1 Uruk Warka 3 1 2 Das Hinterland von Uruk 3 1 3 Weitere sudmesopotamische Fundorte 3 2 Nachbarregionen Sudmesopotamiens 3 2 1 Nordmesopotamien Syrien 3 2 2 Sudostanatolien 3 2 3 Iran 3 3 Das Verhaltnis Sudmesopotamiens zu seinen Nachbarregionen 3 3 1 Uruk Expansion 3 3 2 Uruk Kollaps 4 Historische Bedeutung 4 1 Sozialgeschichte 4 1 1 Urbanisierung 4 1 2 Staatenbildung 4 1 3 Verwaltung 4 2 Technologiegeschichte 4 2 1 Landwirtschaft 4 2 2 Handwerk 4 2 3 Architektur 4 2 4 Erfindung des Rades 4 3 Ideengeschichte 4 3 1 Kunst 4 3 2 Religion 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseChronologie BearbeitenDie Chronologie der Uruk Zeit ist umstritten Einigkeit besteht zwar dahingehend dass sie weite Teile des vierten vorchristlichen Jahrtausends umfasst Einvernehmen konnte jedoch weder hinsichtlich ihres Anfangs noch ihres Endes oder ihrer Unterteilung erreicht werden Es ist bisher aber auch nicht gelungen eine relative Chronologie der verschiedenen Fundorte der Uruk Zeit herzustellen Dafur ist mitverantwortlich dass eine in den 1930er Jahren entwickelte jedoch veraltete Stratigraphie bis heute als Referenzsystem dient Sie beruht auf der Schichtenabfolge des Eanna Bezirks von Uruk 4 Die dortigen Schichten XIX bis XIII 4000 3700 v Chr gehoren noch zur spaten Obed Zeit Erst danach in den Schichten XIV und XII ist der Ubergang zur Uruk Zeit uber ihr charakteristisches Keramik Inventar nachvollziehbar Die Schichten XII bis IX werden der fruhen die Schichten VIII bis VI der mittleren Uruk Zeit zugeordnet Uber sie ist nur wenig bekannt so dass ihre Grenzen und ihre Unterteilung sehr umstritten sind In der Mitte des vierten vorchristlichen Jahrtausends wird der Beginn der spaten Uruk Zeit angesetzt Sie ist deutlich besser untersucht Ihr sind die Schichten VI bis IV des Eanna Bezirks zugehorig deren Ende zwischen 3200 und 3100 vor Christus liegt In dieser Zeit vollzogen sich die meisten zivilisatorischen Entwicklungen 5 Insbesondere in Schicht IV ist die Urbanisierung Uruks sowie das Aufkommen einer Verwaltung im archaologischen Befund dokumentiert Mit Schicht III oder der Dschemdet Nasr Zeit 3100 bis 2900 v Chr endet die Uruk Zeit Die zwei Bezeichnungen deuten an dass sie von manchen Forschern noch der End Uruk Zeit zugerechnet von anderen als selbstandiger Abschnitt in der Geschichte behandelt wird 6 nbsp Uberblick uber die verschiedenen Ansatze einer ChronologieAuch fur die ubrigen Regionen des Vorderen Orients existieren entsprechende Periodisierungssysteme Diese orientieren sich an den dortigen Fundorten Die Uruk Zeit erfassen sie oft nur zum Teil In Susa ist beispielsweise die Zuordnung der Schichten XXVII bis XXII zur spaten Obed Zeit gesichert Bis zu den Schichten XVIII und XVII die der spaten Uruk Zeit zuzuordnen sind ist die Chronologie jedoch unklar 7 Detailliertere und durchgehende Stratigraphien existieren jedoch vom Tell Brak in Nordsyrien sowie von Tappa Gaura im Nordirak Sie lassen sich jedoch nur zum Teil mit der Schichtenfolge des Eanna Bezirks in Beziehung setzen Die Archaologin Bleibtreu unterscheidet eine fruhe und mittlere Uruk Zeit 3500 3100 v Chr von der spateren Uruk und Dschemdet Nasr Zeit 3100 2900 v Chr 8 Bei einer Konferenz in Santa Fe wurde 2001 versucht ein neues chronologisches Gerust zu erarbeiten 9 Es basiert vor allem auf Ausgrabungsergebnissen aus den Nachbarregionen Sudmesopotamiens Die Nomenklatur beruht hier auf der Zuordnung der Uruk Zeit zum spaten Chalkolithikum Kupfersteinzeit Dieses wird in funf Phasen LC 1 bis LC 5 LC fur late chalcolithic unterteilt LC 1 entspricht dabei dem Ende der Obed Zeit LC 2 die fruhe Uruk Zeit wird in zwei Unterphasen aufgeteilt Die altere umfasst den Zeitraum von 4200 bis 4000 vor Christus die jungere den Zeitraum bis 3800 vor Christus Der mittleren Uruk Zeit werden die Phasen LC 3 bis etwa 3400 vor Christus und LC 4 zugeordnet LC 5 entspricht schliesslich der spaten Uruk Zeit deren Ende mit 3000 vor Christus veranschlagt wird Klimaentwicklung Bearbeiten nbsp Ungefahre Kustenverlaufe zur Uruk ZeitAuch das Leben der Menschen zur Uruk Zeit war durch die naturraumlichen Gegebenheiten des Vorderen Orients massgeblich gepragt Ihr Lebensraum war die weitlaufige Alluvial Ebene Mesopotamiens Sie ist sehr flach mit Hohenunterschieden von oft nicht mehr als ein bis zwei Metern pro 100 Kilometer Insbesondere aus Bohrkernuntersuchungen im Persischen Golf ist eine Rekonstruktion damaliger Klimaverhaltnisse moglich Demnach kam es schon in der Obed Zeit zu einer Klimaerwarmung die bis in die Mitte der Uruk Zeit fortdauerte Damit gingen hohere Niederschlage in Mesopotamien sowie ein Anstieg des Golfspiegels um etwa zwei Meter einher In der flachen Ebene Mesopotamiens bedeutete dies eine Ausdehnung des Golfes bis weit in das Landesinnere Man kann daher davon ausgehen dass die Orte wie Ur und Eridu damals Seehafen waren 10 Die hierdurch bedingte Humiditat bot optimale Voraussetzungen fur eine effiziente Landwirtschaft Diese konnte einen Uberschuss erwirtschaften der wiederum die Grundlage fur ein Bevolkerungswachstum bot Archaologie BearbeitenDie materielle Kultur der Uruk Zeit ist aus den in der Einleitung genannten Grunden fur verschiedene Regionen unterschiedlich gut bekannt Insbesondere fur Sudmesopotamien sind Erkenntnisse fast ausschliesslich aus alteren Arbeiten verfugbar Diese konzentrieren sich vor allem auf den Fundort Uruk selbst Untersuchungen der letzten Jahre haben dagegen vor allem nordlich angrenzende Regionen in den Fokus genommen Sie beschaftigen sich insgesamt mit einer grosseren Zahl von Fundorten Sudmesopotamien Bearbeiten nbsp Tontafel aus Uruk ca 3200 3000 v Chr Dokumentation von Bierlieferungen British Museum LondonDer sudliche Teil Mesopotamiens ist das Kerngebiet der Uruk Kultur Nach traditioneller Lehrmeinung war er zugleich kulturelles Zentrum Vorderasiens zu jener Zeit Ab der zweiten Halfte des vierten vorchristlichen Jahrtausends finden sich dort deutliche Hinweise auf eine urbane Gesellschaft Dazu gehoren einerseits Monumentalbauten Andererseits weisen Funde wie Rollsiegel Tontafeln und ahnliches auf eine etablierte Burokratie hin Sie konnte mit einem fruhen Staatswesen in Verbindung zu bringen sein Dennoch sind die Funde aus dieser Region insgesamt eher sparlich Sie beschranken sich im Wesentlichen auf den Fundort Warka selbst Das gilt besonders fur Uberreste von Monumentalarchitektur Daher ist letztlich unklar ob Uruk als Singularitat anzusehen ist oder ob weitere solche Fundorte mangels Forschungstatigkeit nur nicht entdeckt wurden Jedenfalls war Sudmesopotamien in der Uruk Zeit zu erheblichem wirtschaftlichem Reichtum gelangt Das Land verfugte zwar uber nahezu keine Bodenschatze Jedoch boten die weiten Schwemmflachen von Tigris und besonders Euphrat grosse Nutzflachen fur die Landwirtschaft Hier wurde seit dem 6 Jahrtausend eine intensive Bewasserungsfeldwirtschaft betrieben Dabei konnten beachtliche Ertrage an Gerste und seit der Uruk Zeit auch an Datteln erwirtschaftet werden 11 Daneben stellte die Haltung von Wollschafen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar Die beiden grossen Strome ermoglichten Handelskontakte zu entfernteren Regionen 12 Auf dieser Grundlage entstand eine dicht besiedelte Kulturlandschaft in welcher sich erste mehrgliedrige Siedlungssysteme ausbilden konnten Es kam zur Ausdifferenzierung einer sozialen Hierarchie Die Gesellschaft wurde arbeitsteilig Absatzmarkte wurden moglicherweise uber fruhe Formen des Fernhandels erschlossen Vor allem die Surveys von Robert McCormick Adams und Hans J Nissen machten es moglich diese Entwicklung zu verfolgen Deutlich konnten sie zeigen dass im vierten Jahrtausend vor Christus erstmals eine Tendenz zum Leben in Stadten einsetzte Uruk schien dabei das wichtigste uberregionale Zentrum gewesen zu sein 13 Uber die ethnische Zusammensetzung der sudmesopotamischen Bevolkerung zur Uruk Zeit ist wenig bekannt Bis heute ist unklar wo die Heimat der Sumerer lag Ihre Sprache ist linguistisch isoliert und dem archaologischen Befund lassen sich keine Hinweise auf eine Migration entnehmen Sollten sie nach Mesopotamien eingewandert sein ist dieser Zeitpunkt nicht mehr zu bestimmen Ruckschlusse auf ihre Prasenz in der Uruk Zeit sind daher nicht moglich Einige Wissenschaftler versuchen in den Textfunden der Uruk Zeit eine fruhe Form des Sumerischen zu sehen Gesichert ist dies jedoch nicht 14 Die fruher ubliche Bezeichnung fruhsumerische Zeit gilt deshalb heute als veraltet Unklar ist daruber hinaus ob auch andere Bevolkerungsgruppen etwa Vorfahren der spateren semitischen Volker damals in Sudmesopotamien ansassig waren Uruk Warka Bearbeiten Hauptartikel Uruk nbsp Rekonstruktion einer Stiftmosaikfassade aus Uruk im VAM BerlinDas irakische Warka stellt nach heutigem Wissensstand den mit weitem Abstand grossten und wichtigsten Fundort der Uruk Zeit dar Zum Zeitpunkt seiner grossten Ausdehnung nahm er 500 Hektar Land ein und bot 25 000 bis 50 000 Menschen Platz 15 Archaologische Ausgrabungen fanden zwischen 1912 und 2003 statt Sie konzentrierten sich im Wesentlichen auf den Kultbezirk Eanna sowie den ANU Bezirk Sie liegen etwa einen halben Kilometer voneinander entfernt Wahrscheinlich handelte es sich im 5 Jahrtausend um zwei isolierte Orte die dann zu einer Stadt zusammenwuchsen An beiden konnten monumentale Bauwerke gefunden werden 16 Das Eanna benannt nach dem in spateren Texten dort bezeugten Tempel ist das bekanntere der beiden Areale Dort ist ab Schicht IV ein umfangreiches Bauprogramm feststellbar Schon zuvor stand dort mit dem sogenannten Kalksteintempel ein beachtlicher Monumentalbau Die hier errichteten Bauwerke waren jedoch weitaus grosser als ihr Vorganger und basierten auf neuen Technologien und Ideen Im westlichen Bereich entstand der sogenannte Steinstifttempel dessen rekonstruierte Fassade zum Teil heute in Berlin ausgestellt ist Auf ihn folgte das Riemchengebaude Ostlich davon entstanden der Grosse Hof der Hallenbau das Stiftmosaikgebaude das Gebaude E die Pfeilerhalle und die Rundpfeilerhalle sowie die Tempel C und D ferner der nur schlecht erhaltene Rote Tempel Die Tempel waren jeweils in Mittelsaalbauweise errichtet Mit einer Grundflache von 50 mal 80 Metern war Tempel D das grosste bisher bekannte Gebaude der Uruk Zeit In Schicht III wurde das Eanna komplett reorganisiert Die Monumentalbauten von Schicht IV wurden eingeebnet und durch eine grosse Terrasse ersetzt An deren Fuss wurde der sogenannte Sammelfund freigelegt Die darin gefundenen Kunstwerke gehoren zu den bedeutendsten der Uruk Zeit Folgende Ubersichtsplane geben einen Eindruck von der architektonischen Entwicklung des Spaturuk zeitlichen Eanna nbsp Schichten VI und V nbsp Schicht IVb nbsp Schicht IVa nbsp Schicht III nbsp ANU Bezirk entsprechend Schicht Eanna IIIIm ANU Bezirk wurde von 3000 vor Christus bis zur Zeitenwende nachweislich der Hauptgott ANU verehrt Dies gab diesem Bezirk seinen Namen In der Uruk Zeit entstanden hier mehrere Tempel auf einer Hochterrasse Diese selbst stammte bereits aus der Obed Zeit Der bekannteste dieser Tempel war der Weisse Tempel Er erhielt seinen Namen von der Farbe seines Verputzes Zeitlich entspricht er der Eanna Schicht IV Neben der Hochterrasse entstand das sogenannte Steingebaude Seine Funktion ist Gegenstand einiger Kontroversen Die Funktion der gesamten Anlage sowie der einzelnen Monumentalbauten ist nicht endgultig geklart 17 Die Ausgraber bezeichneten die meisten Gebaude als Tempel Diese Zuschreibung war einerseits von der bekannten spateren Funktion der Bezirke beeinflusst Andererseits entsprach dies auch den theoretischen Ansatzen der Zwischenkriegszeit Heute wird eher davon ausgegangen dass die Gebaude verschiedenen Funktionen dienten Insgesamt konnte es sich beim Eanna etwa um einen palatialen Komplex handeln Die einzelnen Bauwerke konnten dann nicht nur als Tempel sondern etwa auch als Residenzen und als Verwaltungsgebaude gedient haben Weitgehend unbestritten ist dass die aufwendigen Bauwerke als deutliches Zur Schau Stellen von Macht durch lokale oder regionale Eliten dieser Zeit zu verstehen ist Die Bedeutung Warkas ist nicht allein durch seine Architektur bedingt Immerhin wurden hier auch die altesten sicher als solche identifizierten beschriebenen Tontafeln gefunden Sie wurden im Bereich des Tempels C gefunden Hier lagen sie jedoch im Fullschutt zwischen den Schichten IV und III Es ist daher unbekannt in welchem archaologischen Kontext sie entstanden waren Das Hinterland von Uruk Bearbeiten Um die Bevolkerung einer Stadt wie Uruk zu versorgen musste ein grosseres Einzugsgebiet daran mitwirken Schatzungen zufolge muss es mindestens die Flache im Umkreis von sechs Kilometern um die Stadt eingenommen haben Hier konnten die Surveys von Adams und Nissen einen sprunghaften Anstieg der Zahl kleinerer Siedlungen ab der Mitte des vierten Jahrtausends vor Christus nachweisen Er entsprach einer Zunahme der Gesamtsiedlungsflache von 60 auf 440 Hektar 18 Unklar ist ob dieser sprunghafte Anstieg der Bevolkerungsdichte allein von der ansassigen Bevolkerung getragen werden konnte In Betracht kommt daher insbesondere auch eine Migration in die mesopotamische Alluvialebene Aufgrund der unsicheren Chronologie ist aber auch ein weniger sprunghaftes Ereignis und damit eine insgesamt langer dauernde Entwicklung denkbar Deutlich bildete sich im Umland Uruks ein hierarchisches Siedlungssystem aus Dieses war auf Uruk als Zentralort ausgerichtet 19 Hierbei ubernahm Uruk bestimmte zentrale Funktionen Dazu gehorten insbesondere die eines Kultortes der Verwaltung und politischen Fuhrung Im Umland entstanden untergeordnete Zentren die wiederum gegenuber Dorfern bestimmte zentrale Aufgaben wahrnahmen Einige Autoren sehen dies als Fruhform eines Staates an 20 Weitere sudmesopotamische Fundorte Bearbeiten nbsp Uruk zeitlicher Keulenkopf aus Marmor vom Fundort Telloh Louvre ParisAusserhalb Uruks wurden bei Ausgrabungen nur an wenigen sudmesopotamischen Fundorten uruk zeitliche Schichten freigelegt Lediglich ein Monumentalbauwerk wurde in Tell Uqair entdeckt Es datiert in die Gemdet Nasr Zeit 21 Surveys haben jedoch ergeben dass die grossen mesopotamischen Stadte auch in der Uruk Zeit besiedelt waren Hier wurden die tief liegenden Schichten der Uruk Zeit meist noch nicht erreicht So sind Besiedlungen in Kis Girsu Nippur und Ur nachgewiesen Suruppak und Larsa waren eventuell ebenfalls besiedelt Aus Eridu als wichtigem Fundort der Obed Zeit ist nahezu nichts bekannt Insbesondere lassen sich kaum Nachfolgebauten der obed zeitlichen Monumentalarchitektur nachweisen Uruk zeitliche Siedlungen sind zudem in der Region von Diyala und Ǧabal Ḫamrin nachweisbar Dort waren die in spaterer Zeit bedeutenden Orte Tell Asmar sowie Ḫafaǧi besiedelt Erst in jungerer Vergangenheit wurde in Abu Ṣalabiḫ eine Siedlungsschicht erreicht die der Uruk Zeit zugeordnet werden kann Mit einer Flache von etwa zehn Hektar war dieser Ort damals jedoch verhaltnismassig klein Innerhalb dieser Siedlung wurde eine Plattform freigelegt auf welcher moglicherweise ein Monumentalbau stand Von ihm ist dann jedoch nichts mehr erhalten 22 Von einiger Bedeutung ist schliesslich der Fundort Ǧemdet Nasr Er wurde zum Namensgeber fur die Ubergangsphase zwischen Uruk Zeit und Fruhdynastikum Dort wurden zwei offentliche Bauwerke gefunden In einem von ihnen lag ein Archiv mit etwa 200 Tontafeln 23 Nachbarregionen Sudmesopotamiens Bearbeiten Archaologische Funde aus Uruk Zeit wurden neben Sudmesopotamien auch im ubrigen Vorderen Orient entdeckt Die Uruk Kultur ist hierbei durch eine charakteristische Keramik Assemblage aus den sudmesopotamischen Fundorten definiert Sie ist jedoch auch ausserhalb des Uruk Kernlandes anzutreffen Dies gilt insbesondere fur sogenannte Uruk Kolonien Deren Fundspektrum entspricht nahezu exakt dem sudmesopotamischer Statten Dies konnte Folge von Migrationsbewegungen aus dem Suden in benachbarte Regionen sein Aber auch andere Orte weisen unterschiedlich intensive Einflusse der Uruk Kultur auf Entsprechende Funde stammen von der Kuste des Persischen Golfes die bisher insgesamt jedoch kaum untersucht wurde Das Verhaltnis Agyptens zur Uruk Kultur wird seit langer Zeit diskutiert Auch in der Levante ist mit einem Einfluss der Uruk Kultur zu rechnen In bisherigen archaologischen Funden ist er jedoch nur schwer zu fassen Sehr deutliche Einflusse zeigen sich in Syrien Sudostanatolien und im Iran Dort kam es zu einer zu Sudmesopotamien parallelen Entwicklung von Stadten und grosseren politischen Einheiten Sie standen insbesondere in der spaten Uruk Zeit unter starkem sudmesopotamischem Einfluss Er endet mit dem Ubergang zum 3 Jahrtausend dann abrupt Dann kam es in Sud und Nordmesopotamien zu jeweils eigenstandigen Entwicklungen Die Ausbreitung der Uruk Kultur aus ihrem Kerngebiet in Nachbarregionen ist in ihren Details nur schwer nachvollziehbar Sie stellt einen Schwerpunkt der Forschungstatigkeit dar So entstanden im Laufe der Zeit mehrere theoretische Modelle die diesen Prozess erklaren sollten Von ihnen konnte sich bisher keines durchsetzen Nordmesopotamien Syrien Bearbeiten nbsp Rekonstruktion eines Hauses aus Habuba Kabira im VAM Berlin nbsp Augenidole aus Tappa Gaura und Tell Brak in der Sammlung Ebnother SchaffhausenDurch Notgrabungen im Bereich der Tabqa Talsperre wurden im Bereich des Euphratknies mehrere uruk zeitliche Siedlungen entdeckt Die bekannteste dieser Statten ist Habuba Kabira Sie wurde von einem deutschen Archaologenteam ausgegraben Es handelt sich dabei um eine mit einer Stadtmauer befestigte Hafenstadt Etwa zehn Prozent dieser insgesamt 22 Hektar grossen Siedlung wurden freigelegt Hierbei zeigte sich dass der Ort am Reissbrett geplant war Seine materielle Kultur war mit der Uruks identisch Es liegt daher nahe dass der Ort durch Siedler aus Uruk neu gegrundet wurde Hier wurden auch 22 uruk zeitliche Wohnhauser untersucht Sie waren wie die Monumentalbauten durchweg in Mittelsaalbauweise errichtet Grossbauten fanden sich vor allem im Bereich einer Anhohe dem Tell Qannas Auf einer kunstlichen Terrasse lagen dort mehrere als Tempel angesprochene Gebaude Der Ort wurde am Ende des 4 Jahrtausends aufgegeben und verlassen 24 Unweit von Habuba Kabira liegt Gebel Aruda auf einem Felsrucken Wie in Habuba Kabira finden sich auch dort Wohnhauser und Grossbauten Ebenso wie dort handelt es sich dabei wahrscheinlich um eine Ansiedlung von Immigranten aus Sudmesopotamien Weitere solche Uruk Kolonien liegen mit Tell Sheikh Hassan Qraya und El Kowm 2 Caracol ebenfalls im naheren Umfeld Ihre Funktion ist ungeklart Es wurde vermutet dass sie Prasenz zeigen und wichtige Handelsrouten sichern sollten 25 Auch in der Ḫaburregion entstanden spatestens in der Uruk Zeit erste grosse urbane Zentren Am umfanglichsten ist von ihnen bisher Tell Brak erforscht Dort befand sich eine rund 110 Hektar umfassende Siedlung mit einer weitlaufigen Unterstadt In Wohnanlagen fand sich typische Uruk Keramik Besondere Aufmerksamkeit wurde jedoch einer Reihe von aufeinanderfolgenden Bauwerken gewidmet deren jungstes Augentempel genannt wird Er war mit Steinstiftmosaiken dekoriert und mit einem reich ausgeschmuckten Altar ausgestattet Seinen Namen erhielt er von rund 200 Augenidolen vermutlich Votivgaben die dort gefunden wurden Dort fanden sich zudem Tontafeln die moglicherweise mit Schriftzeichen versehen waren Dies wurde auf eine parallel zu Sudmesopotamien verlaufende Erfindung der Schrift in Syrien hindeuten 26 Tell Hamoukar eine weitere urbane Ansiedlung liegt in der Nahe von Tell Brak Die dortigen Ausgrabungen finden seit 1999 statt Bisherige Forschungsergebnisse deuten auf eine Siedlungsausdehnung von bis zu 750 Hektar hin die sogar Uruk deutlich ubertreffen wurde Innerhalb Tell Hamoukars lag moglicherweise eine Uruk Kolonie Bekannt wurde der Fundort jedoch vor allem fur archaologische Hinweise auf eine organisierte Gewaltausubung Damit handelte es sich hierbei um den altesten bekannten Kriegsschauplatz der Menschheit 27 Die Ausdehnung dieses Fundorts sowie von Tell Brak lasst auf eine von Sudmesopotamien unabhangige Urbanisierung schliessen die eventuell schon in der Obed Zeit einsetzte 28 Gleichwohl lassen sich dort ab der spaten Uruk Zeit deutliche sudmesopotamische Einflusse feststellen Solche Einflusse sind in unterschiedlicher Intensitat auch in anderen Fundorten nachweisbar Zu diesen gehoren Tell el Hawa Tell Hamam et Turkman Grai Res Tell Masnaqa Geringe Einflusse sind zudem in der Amuq Ebene sowie in Hama am Orontes nachgewiesen ferner in Tell Bderi und Tell Ziyadeh Aufgrund der dunnen Funddichte ist nicht davon auszugehen dass es sich hier um Siedlungen der Uruk Kultur handelt Vielmehr durften diese Orte Siedlungen mit ortsansassiger Bevolkerung darstellen die eventuell durch Handel Kontakte zur Uruk Kultur hatten 29 Am oberen Tigris sind Einflusse der Uruk Kultur deutlich schlechter feststellbar als entlang des Euphrats Einer der wichtigsten Fundorte der Region ist Ninive Die dortige Schicht 4 enthielt Glockentopfe Zahlsteine sowie numerische Tontafeln die einer Siedlung der Uruk Zeit zuzuweisen sind 30 Diese Siedlung nahm vermutlich den gesamten Tell Kujundschik ein Sie hatte demnach eine Flache von rund 40 Hektar ist jedoch kaum bekannt Dies ist vor allem auf die assyrischen Reprasentativbauwerke zuruckzufuhren die erhaltenswert sind und daher weitere Ausgrabungen verhindern Unweit davon entfernt liegt Tappa Gaura Dieser Ort durchlief bereits in der Obed Zeit eine beachtliche Entwicklung Er wurde Namensgeber fur eine zur Uruk Zeit weitgehend parallele Entwicklung in Nordmesopotamien Auch diese brachte eine urbane Kultur hervor blieb von der Uruk Kultur jedoch weitgehend unbeeinflusst Stattdessen deutet die materielle Kultur auf Verbindungen zu anderen Orten in Nordmesopotamien und Syrien hin Insbesondere reich ausgestattete Graber fuhrten zur Vermutung dass sich in Tappa Gaura selbst regionale Eliten ein Zentrum schufen 31 Sudostanatolien Bearbeiten nbsp Umzeichnung einer Siegelabrollung vom ArslantepeEin Einfluss der Uruk Kultur ist auch in archaologischen Statten entlang des Euphrat in Sudostanatolien nachweisbar Insbesondere Hacinebi bei Birecik wurde hier eingehender erforscht Diese Siedlung lag am Kreuzungspunkt zweier grosser Handelsrouten Schon in der dortigen Schicht B1 die dem 37 38 Jahrhundert vor Christus entspricht erscheinen Glockentopfe In Schicht B2 treten weitere typisch sudmesopotamische Formen hinzu Daneben existiert jedoch die lokale Keramik nicht nur fort sondern bleibt auch die dominante Form Dies ist moglicherweise darauf zuruckzufuhren dass sudmesopotamische Handler hier gemeinsam mit der einheimischen Bevolkerung lebten Eine weitere mogliche Siedlung der Uruk Zeit wurde bei einer Notgrabung in Samsat entdeckt Darauf deuten insbesondere Tonstifte hin wie sie fur die typischen Stiftmosaike benotigt werden Verbindungen zur Uruk Kultur sind ferner auch am Kurban Hoyuk in Form von Uruk Keramik sowie am Hassek Hoyuk in Form eines Mittelsaalhauses nachweisbar 32 Weiter nordlich bei Malatya liegt der Arslantepe Schon in der ersten Halfte des vierten vorchristlichen Jahrtausends entstand dort ein Monumentalbau der sogenannte Tempel C Er wurde um 3500 vor Christus aufgegeben und durch einen weiteren monumentalen Komplex ersetzt Ab diesem Zeitpunkt finden sich dort auch Rollsiegel die typisch sudmesopotamische Stilmerkmale aufweisen Diese deuten auch hier noch auf eine Beeinflussung durch die Uruk Kultur hin Sie endet mit der Zerstorung des Ortes durch einen Brand um 3000 vor Christus Nach diesem wurden die Grossbauten nicht erneuert Die materielle Kultur entspricht danach der Kura Araxes Kultur des sudlichen Kaukasus 33 Iran Bearbeiten nbsp Zahlsteine aus Susa Louvre ParisZwischen den benachbarten Regionen Susiana im heutigen Iran und Sudmesopotamien kam es ab dem 5 Jahrtausend vor Christus zu einer zunehmenden kulturellen Interaktion Sie ist in den Kulturhorizonten Susa I und Susa II nachvollziehbar die das Heranwachsen Susas zu einer Stadt dokumentieren Susa II entspricht dabei schwerpunktmassig der Uruk Zeit Ab der Mitte des 4 Jahrtausends kann die Susiana generell als Teil des Uruk Horizontes bezeichnet werden Damals entstand dort eine machtige Terrasse mit einer Flache von 60 mal 45 Metern Darauf errichtete Bauwerke sind nur schlecht erhalten Aus Schicht Susa II stammt jedoch eine Vielzahl von Kleinfunden die das Bild von der uruk zeitlichen Kunst massgeblich gepragt haben Hierzu gehoren Zahlsteine sowie Siegelabrollungen die jeweils eine reichhaltige Ikonografie zeigen Sie sind das Produkt einer komplexen Verwaltung Ihr ist auch einer der altesten Tontafelfunde zuzuordnen Neben Susa selbst ist auch in den Fundorten Dschaffarabad sowie Tschogha Misch eine Besiedlung aus der Uruk Zeit nachgewiesen 34 Nordlich der Susiana im Zagros Gebirge liegt Godin Tepe Dort entspricht das Stratum V der Uruk Zeit Diese Zuordnung wird durch die materielle Kultur bestatigt die Bezuge zur Keramik der spaten Uruk Zeit sowie zur Susa II Ware aufweist In dieser Schicht wurde eine ovale Anlage freigelegt Innerhalb von ihr standen mehrere Gebaude um einen zentralen Hof Nordlich von ihm stand zudem ein grosseres Gebaude von vermutlich offentlicher Natur Dies fuhrte zur Vermutung dass die Anlage einen Posten von Handlern aus Susa oder Uruk darstellte Er hatte der Sicherung der Handelsrouten nach Afghanistan dienen konnen Uber sie wurden Waren wie Lapislazuli und Zinn gehandelt 35 Weiter im Landesinneren sind kaum noch Einflusse der Uruk Kultur feststellbar Zwar sind Glockentopfe noch am Tepe Ghabristan im Elburs und bis in die Region von Kerman anzutreffen Fundorte wie Tappe Sialk zeigen jedoch eine vollig eigenstandige materielle Kultur 36 Das Verhaltnis Sudmesopotamiens zu seinen Nachbarregionen Bearbeiten Hauptartikel Uruk Expansion Seit der Entdeckung von Habuba Kabira und Gebel Aruda in den 1970er Jahren wurde immer wieder versucht die Verbindungen zwischen Sudmesopotamien und seinen Nachbarregionen zu erklaren Die weite Verbreitung der materiellen Kultur sowie die Existenz moglicher Kolonien fuhrten zur Annahme einer Expansion der Uruk Kultur Hierbei wurde von einer Dominanz des Sudens uber seine Nachbarregionen ausgegangen Zu dieser Sichtweise trug auch das Ungleichgewicht der verfugbaren Forschungsergebnisse bei Jungere Studien konzentrierten sich vor allem auf Fundorte ausserhalb des Uruk Kernlandes Sie untersuchten Verbindungen zwischen diesen Fundorten und Sudmesopotamien Die andauernden theoretischen Diskussionen haben zur Entwicklung allgemeiner Modelle gefuhrt die diese Verbindungen erklaren sollen Diese Modelle lehnen sich oft an Kenntnisse aus anderen Epochen sowie Erkenntnisse anderer Wissenschaften an Schwierigkeiten in der Verbindung dieser Modelle mit dem archaologischen Befund haben verhindert dass sich eines von ihnen in der Fachwissenschaft durchsetzen konnte 37 Uruk Expansion Bearbeiten nbsp Ubersicht uber Fundorte der Uruk KulturZahlreiche Ansatze versuchten die Ausbreitung der Uruk Kultur zu erklaren Der prominenteste hiervon ist der von Guillermo Algaze Er kombinierte das von Immanuel Wallerstein entlehnte Modell eines Weltsystems mit theoretischen Ansatzen des internationalen Handels und wandte es auf die Uruk Zeit an So kam er zum Schluss dass Menschen aus Uruk in Obermesopotamien Anatolien und im Iran Kolonien einrichteten Mit diesen sei ein wirtschaftlicher Imperialismus betrieben worden Bei den Orten handele es sich daher um Handelsknoten mit welchen die nach Waren strebende sudmesopotamische Bevolkerung ein weitreichendes Handelsnetzwerk kontrollierte Die Notwendigkeit hierfur habe sich aus dem Mangel an Rohstoffen im sudlichen Mesopotamien ergeben Sie seien jedoch fur seine zivilisatorische Entwicklung notwendig gewesen Insoweit sei die Uruk Expansion mit der griechischen Kolonisation vergleichbar Hierbei habe Sudmesopotamien eine dominante Stellung gegenuber seinen Nachbarregionen eingenommen Grundlage hierfur seien eine produktive Landwirtschaft die komplexe Gesellschaft sowie bereits bestehende staatliche Strukturen gewesen Erst dies habe es der Uruk Bevolkerung ermoglicht Fernhandelsnetze zu errichten seine Nachbarn zu beeinflussen und erforderlichenfalls militarisch zu bezwingen 38 Andere Ansatze sehen die Ursache fur die Uruk Expansion in einer Landverknappung im Suden Diese habe die Bauern dazu gezwungen nach Norden auszuweichen Ein ahnlicher Ansatz sieht eine zentrale Verwaltung am Werk Sie habe die fur die Textilproduktion notige Beweidung in Nordmesopotamien angeordnet in sicherer Entfernung zu den fur die Nahrungsmittelproduktion notigen Flachen im Suden Auch grossere Migrationsbewegungen wurden erwogen Sie konnten etwa durch Naturkatastrophen oder politische Krisen ausgelost worden sein 39 Diese Theorien wurde wiederholt massiv kritisiert Sie basieren zu einem erheblichen Anteil rein auf Annahmen Kenntnisse zu Sudmesopotamien speisen sich wie dargestellt im Wesentlichen aus den zwei Grabungsarealen in Uruk Daher ist uber die dortigen Verhaltnisse nach wie vor wenig bekannt Hinzu treten die chronologischen Unsicherheiten Sie umfassen auch die Moglichkeit dass die Uruk Expansion ein sich lange hinziehender Prozess war Insofern ist es uberaus schwierig uberhaupt den Einfluss zu bestimmen den Sudmesopotamien auf Nachbarregionen ausgeubt hat Zudem sind diese Theorien oftmals allenfalls mit dem Zustandekommen von echten Uruk Kolonien vereinbar Der kulturelle Einfluss der Uruk Kultur auf umliegende Regionen an sich bleibt hingegen unerklart Andere Ansatze versuchen die Uruk Expansion vor allem als kulturelles Phanomen zu fassen Sie wenden sich zum Teil bewusst gegen eine Erklarung aus politischen oder wirtschaftlichen Faktoren In Anlehnung an das Phanomen der Koine sehen Vertreter dieser Theorien vor allem Prozesse der Akkulturation Hybridisierung und kulturellen Vermischung am Werk Zum Teil wurde argumentiert lokale Eliten hatten Gegenstande in sudmesopotamischem Stil zur Starkung und Legitimation ihrer eigenen Machtposition genutzt In eine ahnliche Richtung weist Pascal Butterlins Model einer Welt Kultur Er ging davon aus dass die Uruk Kultur in Nachbarregionen als Modell zur Nachahmung dienten So seien einzelne Elemente derselben adaptiert worden 40 Tatsachlich bestehen zwischen den einzelnen Fundorten erhebliche Unterschiede in der archaologischen Kultur Typische Fundgattungen der Uruk Kultur treten an ihnen gemeinsam auf und wurden als Charakteristika derselben herausgearbeitet Dies gilt in besonderem Masse fur das Leitfossil den Glockentopf Dies beachtend wurden in einer jungeren Studie verschiedene Typen von Uruk Siedlungen abgeschichtet echte Uruk Kolonien Uruk Enklaven innerhalb regionaler Siedlungen sowie lokale Siedlungen mit lediglich Einflussen der Uruk Kultur 41 Uruk Kollaps Bearbeiten Ahnlich wie die plotzliche Ausbreitung der Uruk Kultur Anlass fur fachliche Kontroversen ist ist es auch ihr nahezu plotzliches Verschwinden ausserhalb ihres Kernlandes So wurden die als Uruk Kolonien eingeordneten Fundorte aufgegeben jedoch nicht zerstort Siedlungen mit Uruk Enklaven bestanden zwar fort ihre materielle Kultur zeigte jedoch keinerlei sudmesopotamische Einflusse mehr Einzige Ausnahme hiervon ist nach derzeitigem Kenntnisstand Tell Brak 42 Guillermo Algaze sieht den Ursprung dieses scheinbaren Kollapses in der intensiven Landwirtschaft in Sudmesopotamien Die mit ihr einhergehende Bewasserung habe zur Versalzung von landwirtschaftlichen Nutzflachen gefuhrt Dies habe die erste anthropogene Umweltkatastrophe in der Menschheitsgeschichte zur Folge gehabt Schliesslich sei die Landwirtschaft nicht mehr in der Lage gewesen die sudmesopotamische Bevolkerung zu ernahren Hieraus hatten Hungersnote und schliesslich Aufstande resultiert welche die Eliten in ihrer Position entscheidend schwachten Ebendiese Schwache sei dann von lokalen Autoritaten in Nordmesopotamien ausgenutzt worden um sich von der Dominanz durch den Suden zu befreien Die Stichhaltigkeit dieser Theorie hangt in erheblichem Masse von der Rolle Uruks in der Uruk Expansion ab Sie setzt die Existenz eines Imperiums voraus die so nicht nachweisbar ist Immerhin lassen sich am Ende der Uruk Zeit auch fur Sudmesopotamien Krisen belegen Die Surveys durch Nissen und Adams deuteten auf einen erheblichen Ruckgang der Bevolkerung und die Aufgabe zahlreicher Siedlungen hin Auch konnten der Abriss der Grossbauten im Eanna Bezirk und der folgende Bau neuer Gebaude mit ganzlich anderem Charakter Produkt einer politischen Krise sein Demgegenuber geht Dietrich Surenhagen davon aus dass die Ursachen fur den Kollaps in Nordmesopotamien selbst zu suchen seien Habuba Kabira sei zur Ernahrung seiner Bevolkerung auf Nahrungslieferungen aus dem Umland angewiesen gewesen Aufflammende Feindseligkeiten hatten zum Versiegen dieser Lebensmittelquelle gefuhrt Damit sei die Bevolkerung zur Aufgabe der Stadt gezwungen worden Allerdings ist die Region um Habuba Kabira sehr fruchtbar Dies konnte eine Rolle bei der Standortwahl gespielt haben Lokale Siedlungen im Umfeld der Kolonie sind kaum bekannt Daher liegt die Annahme naher dass die Stadt sich selbst versorgte Auffallig ist jedenfalls dass sowohl Habuba Kabira als auch Sheikh Hassan schon kurz nach ihrer Grundung mit einer Stadtmauer versehen wurden Auch in Tell Masnaqa wurde eine Fortifikation freigelegt Auf mogliche militarische Auseinandersetzungen weisen Brandhorizonte in Sheikh Hassan und Gebel Aruda hin Ob und gegen wen ein Krieg gefuhrt wurde ist jedoch nicht geklart Insgesamt ist daher uber das Ob und Wie eines eventuellen Uruk Kollapses noch weniger bekannt als uber die Uruk Expansion Historische Bedeutung BearbeitenDie Uruk Zeit markiert die Schwelle zwischen Vorgeschichte und Geschichte im Vorderen Orient In dieser Phase traten Neuerungen auf die fur die folgenden Jahrtausende wegweisend waren Besonders hervorzuheben ist dabei die Erfindung der Schrift Aber auch die Entstehung der ersten Staaten und zahlreiche technische Innovationen fallen in die Uruk Zeit Sie gilt damit als vorlaufiger Hohepunkt in der Gesellschaftsentwicklung welche bereits im Neolithikum ihren Ausgangspunkt hatte Diese Erkenntnisse fussen insbesondere auf der seit den 1970er Jahren kulturanthropologisch ausgerichteten anglo amerikanischen Archaologie Die meisten dieser Entwicklungen fanden nach heutigem Kenntnisstand in der spaten Uruk Zeit statt Erst damals bildeten sich damit die typischen Merkmale der spateren mesopotamischen Zivilisationen heraus 43 nbsp Sogenannter Bartiger Mann aus Warka vermutlich Herrscherdarstellung Louvre ParisSozialgeschichte Bearbeiten Seit dem Neolithikum entwickelte sich im Vorderen Orient eine zunehmend komplexe Gesellschaft 44 In der Uruk Zeit beschleunigte sich diese Entwicklung massiv Erstmals trat in archaologisch fassbarer Weise eine politische Macht auf die sich in Raumordnung und Bildprogramm prasentierte Sie stand im Zusammenhang mit einer besseren Organisation der Gesellschaft und Zentralisierung bestimmter Funktionen in Stadten Als Ergebnis dieser Entwicklung stand am Ende der Uruk Zeit die Entstehung des ersten Staates Urbanisierung Bearbeiten Ab der Uruk Zeit ist es moglich urbane von landlichen Raumen klar zu unterscheiden Diese Differenzierung entstammt dabei der modernen Gedankenwelt sie muss damaligen Menschen nicht bewusst gewesen sein Zu den urbanen Raumen gehoren insbesondere Fundorte wie Uruk Susa und Tell Brak Dies zeigen bereits ihre raumliche Ausdehnung und Siedlungsdichte Monumentalbauwerke und archaologische Uberreste von Verwaltungstatigkeiten deuten auf eine Zentralisierung politischer Macht hin Dies ermoglichte diesen Orten den Aufstieg an die Spitze eines hierarchischen Siedlungssystems Dieses Phanomen wurde bereits in den 1950er Jahren von Gordon Childe erkannt In Anlehnung an die neolithische Revolution fuhrte er hierfur den Begriff der urbanen Revolution ein 45 Sein Modell wurde seitdem oft diskutiert und uberarbeitet 46 Die Faktoren die zur Bildung von Stadten fuhrten sind jedoch nach wie vor nicht geklart Alle grosseren mesopotamischen Stadte waren auch Kultzentren Moglicherweise spielte ihre religiose Bedeutung fur den Verstadterungsprozess eine entscheidende Rolle Typischerweise dienten sie aber auch als Markte fur den Fernhandel Auch der mit der Zentralisierung von Macht verbundene Wohlstand konnte dazu beigetragen haben 47 Insgesamt befindet sich die Forschung zur Stadtentstehung derzeit in einem Umbruch Lange Zeit wurde vermutet dass der Urbanisierungsprozess in Sudmesopotamien einsetzte Erst spater das heisst mit der Uruk Expansion hatten sich dann auch in benachbarten Regionen Stadte gebildet Diese Vorstellung steht heute aufgrund der Erkenntnisse aus Tell Brak und Tell Hamoukar zur Disposition Stimmen mehren sich die fur Nordmesopotamien von einer eigenstandigen Stadtentstehung ausgehen 48 Die Anlage dieser fruhen Stadte nach einem stadtplanerischen Gesamtkonzept blieb die Ausnahme Dieses Phanomen ist zwar in Nordmesopotamien an Fundorten wie Habuba Kabira deutlich festzustellen Die meisten anderen Siedlungen insbesondere die alteren in Sudmesopotamien sind dagegen eher organisch gewachsen Einhergehend mit der Urbanisierung differenzierten sich auch soziale Schichten aus Hausgrossen schwanken nun erheblich zwischen 400 und 1000 Quadratmetern in ihrer Grundflache Sollten die sogenannten Tempel von Tell Qannas Wohnhauser sein waren die Unterschiede noch grosser 49 Veranderungen in der sozialen Lebenswelt sind auch in der Architektur der Hauser selbst nachvollziehbar Die Hauser zeigen eine klare Differenzierung zwischen offentlichem Raum und Privatbereich Als eher offentlich galt der wohl als Empfangsraum genutzte Mittelsaal Die sich anschliessenden Raumgruppen bildeten dagegen eher den privaten Bereich Staatenbildung Bearbeiten nbsp Rollsiegel mit Darstellungen des Mann im Netzrock und dessen Abrollung Louvre ParisIm Zusammenhang mit der Urbanisierung steht auch die Entstehung erster Staaten Erstmals sind in der Uruk Zeit politische Eliten deutlich fassbar die sich von armeren Schichten abgrenzten Sie prasentierten ihre Macht in Grossbauten die entsprechende Architektur der Obed Zeit deutlich ubertrafen Grosse Unterschiede in der Grabausstattung lassen auf eine zunehmend auseinander klaffende Sozialschere schliessen Ihre bessere Stellung ermoglichte den Eliten den Zugang zum Fernhandel und damit zu Prestigegutern Ausserdem konnten sie sich die bezahlte Arbeitskraft anderer Menschen zunutze machen Dass Stadt und Staat in einer Koevolution entstanden wurde erstmals durch Gordon Childe postuliert und ist heute allgemein anerkannt Unklar ist dabei jedoch ob sich zur Uruk Zeit ein Flachenstaat wie das spatere Reich von Akkade ausbildete Dies hangt erheblich von der Interpretation der Uruk Expansion ab Denkbar ware stattdessen die Entstehung zahlreicher Stadtstaaten die eher lose miteinander in Beziehung standen 50 Ein Gesamtmodell zur Beschreibung der gesellschaftlichen Entwicklung dieser Zeit existiert nicht Karl August Wittfogels Modell der hydraulischen Gesellschaften wird von den meisten Forschern heute abgelehnt Die politische Macht konzentrierte sich zur Uruk Zeit in einer einzelnen eventuell monarchischen Person Diese erscheint neu in der Ikonographie Es handelt sich dabei um einen bartigen Mann mit Stirnband Er tragt einen sogenannten Netzrock oder ist ganzlich unbekleidet Abbildungen von ihm finden sich auf Stelen sowie Siegeln Oft bekampft er in diesen Darstellungen Tiere oder Feinde so etwa in der Lowenjagd Stele Daneben erscheint er auch haufig in Triumph und Kultszenen Bei letzteren scheint eine Beziehung zur Gottin Inanna zu bestehen Dieser Gruppe von Darstellungen gehort auch die Vase von Warka an Vereinzelt wird er auch als Hirte dargestellt 51 Bisweilen wurde diese Figur als Priesterkonig EN bezeichnet Dies erscheint gerechtfertigt da zur Uruk Zeit noch keine Trennung zwischen weltlicher und religioser Macht feststellbar ist In der Archaologie wird bei entsprechenden Darstellungen wegen der charakteristischen Tracht oft vom Mann im Netzrock gesprochen Neben dieser Person treten erstmals auch Institutionen als entscheidende politische Akteure auf Sie begegnen insbesondere auch in den fruhen Tontafeltexten Dabei konnte bisher nicht geklart werden ob sie eher als Palast oder als Tempel anzusehen sind In den folgenden historischen Epochen waren beide politisch hochgradig aktiv Diese Institutionen hatten bereits in der Uruk Zeit die Kontrolle uber den Warenverkehr Vermutlich organisierten sie die Redistribution von erwirtschafteten Gutern die Landbewasserung sowie den Einsatz von Arbeitern Ob sie als selbstandige Wirtschaftsbetriebe agierten ist nicht nachweisbar Grundlage des Wirtschaftssystems war in der Uruk Zeit jedenfalls weiterhin der einzelne Haushalt Es wurde jedoch auch vermutet dass sich Haushalte zu ubergeordneten Einheiten zusammenschliessen konnten Verwaltung Bearbeiten nbsp Gesiegelte Tonbulle mit Zahlsteinen Louvre ParisDie Entstehung grosserer Institutionen mit Wirtschaftspotenzial liess auch der Verwaltung und Buchhaltung eine grossere Bedeutung zukommen Diese verwendete neue Hilfsmittel insbesondere zur Speicherung von Daten Die grosste Bedeutung kam hierbei der Schrift sowie den Siegeln zu Im Laufe der Zeit entstand dann der Berufsstand der Schreiber Sie bildeten eine eigene soziale Klasse und forderten den Aufbau einer Burokratie Verschiedene Textfunde scheinen in ihrer Ausbildung entstanden zu sein Dies gilt insbesondere fur sogenannte Worterlisten mit denen eventuell die Bedeutung von Schriftzeichen erlernt geubt oder abgepruft wurde 52 Siegel wurden im Vorderen Orient schon spatestens seit dem siebten Jahrtausend vor Christus verwendet Mit ihnen wurden Magazinraume Behaltnisse sowie Warensendungen gegen unbefugtes Offnen gesichert Hierfur kamen bis zur Uruk Zeit sogenannte Stempelsiegel 53 zum Einsatz die in die Siegelmasse eingedruckt wurden Im Laufe der Uruk Zeit wurden sie durch Rollsiegel abgelost Dabei handelt es sich um Zylinder aus haufig wertvollem Material Ihre Aussenseite wurde mit einer Negativ Gravur versehen Durch das Abrollen auf feuchtem Ton wurde ein Positiv der Gravur in den Ton ubertragen In den folgenden Jahrtausenden waren Rollsiegel die typische Siegelform in Sudwestasien Ein weiteres schon zuvor verwendetes Hilfsmittel zur Datenspeicherung waren Zahlsteine auch Tokens genannt und Tonbullen Zahlsteine existierten in zahlreichen Grossen und Formen Jeder reprasentierte ein bestimmtes Material oder einen bestimmten Wert In gesiegelte Tonbullae eingeschlossen konnte mit ihnen die Vollstandigkeit einer Lieferung am Bestimmungsort nachgewiesen werden Im Laufe der Zeit wurden die in einer Bulle enthaltenen Zahlsteine auf deren Oberflache eingedruckt Um ihren Inhalt festzustellen musste sie daher nicht mehr zerstort werden Derzeit geht die Forschung davon aus dass sich aus diesen Zahlsteinen die ersten Schriftzeichen aus den Bullae die Tontafeln entwickelten Jedenfalls existieren Schriftzeichen die dem zugehorigen Zahlstein stark ahneln nicht jedoch dem Gegenstand den sie reprasentieren 54 Der unterschiedliche Wert der Zahlsteine trug wohl auch dazu bei dass in der Uruk Zeit verschiedene Zahlensysteme nebeneinander verwendet wurden Sie hingen von der Art des jeweiligen Gutes ab Im Gebrauch waren das sich spater durchsetzende Sexagesimalsystem sowie das Dezimalsystem und ein Bisexagesimalsystem 55 Technologiegeschichte Bearbeiten Im vierten vorchristlichen Jahrtausend vollzog sich zudem auch ein erheblicher Wandel in der Wirtschaftsweise Neue Ressourcen wurden erschlossen neue Werkzeuge erfunden und bestehende Werkzeuge fortentwickelt Dies ermoglichte zum Teil erst die Produktion von Uberschussen die zur Freisetzung von Arbeitskraften aus der Landwirtschaft notig ist Diese Freisetzung ist aber fur eine arbeitsteilige Gesellschaft und die Entstehung eines Staatswesens unerlasslich Landwirtschaft Bearbeiten nbsp Sichel aus gebranntem Ton um 3000 v Chr Field Museum ChicagoVon der Obed zur Uruk Zeit vollzogen sich deutliche Veranderungen in der Landwirtschaft Sie wurden zusammenfassend als secondary products revolution bezeichnet Diese Umwalzung ist dadurch gekennzeichnet dass insbesondere Vieh nicht mehr nur als Fleischlieferant gehalten wurde Vielmehr wurde erkannt dass auch andere tierische Erzeugnisse verwertbar waren Dazu gehoren typischerweise ihre Arbeitskraft ihre Milch sowie bei Schafen deren Wolle Damit zum Teil verbunden ist die Erfindung neuer Gerate Spatestens am Ende des 4 Jahrtausends trat der vom Ochsen Esel gezogene Pflug auf 56 Er loste die Hacke ab und ermoglichte eine deutlich effektivere Landbewirtschaftung Als neues Erntegerat erschien vermutlich schon in der Obed Zeit die Sichel Landwirtschaftliche Ertrage konnten durch die spatestens ab der Uruk Zeit systematisch betriebene Bewasserung weiter gesteigert werden Damit einhergehend wurde auch das Landschaftsbild insgesamt verandert Parzellen erhielten eine langrechteckige Form die mit dem Pflug leichter zu bearbeiten war Jede Parzelle war zudem an einen Bewasserungskanal angeschlossen Dieser war uber ein komplexes Kanalsystem mit den grossen Flussen verbunden Die Dattelpalme trat als neues Produkt ab dem ausgehenden funften Jahrtausend vor Christus neben den Gerstenanbau Neu domestiziert wurde auch der Esel Dies ermoglichte schon kurz darauf die Zuchtung von Mauleseln und Maultieren Die ersten im Orient gezahmten Equiden dienten fortan als wichtige Lasttiere Die Veranderungen in der Landwirtschaft hatten soziale Folgen Insbesondere die Viehzucht erfolgte im Rahmen extensiver Weidewirtschaft im Vorland des Zagros Sie wurde vor allem durch transhumante Bevolkerungsgruppen betrieben Der Ackerbau oblag hingegen sesshaften Bauern Zentrale wirtschaftliche Einheit bildete hier die Familie Erwirtschaftete Uberflusse ermoglichten jedoch die Bezahlung von Arbeit Damit musste nicht mehr die gesamte Bevolkerung in der Nahrungsproduktion tatig sein Ubliches Zahlungsmittel waren hier wie in spateren Zeiten Gerstenrationen oder Wolle Neben privatem Eigentum an Agrarland von Einzelpersonen und Haushalten wird ab dem spaten vierten Jahrtausend auch institutioneller Landbesitz in der Hand der erweiterten Herrscher und gottlichen Haushalte fassbar letztere in Gestalt der Tempel Auch Formen der Uberlassung institutioneller Landereien an Haushalte die im Gegenzug den Institutionen gegenuber zu Leistungen verpflichtet waren lassen sich in dieser Zeit nachweisen also Fruhformen von Lehnswesen und Pfrunden 57 Handwerk Bearbeiten nbsp Keramik der Uruk Zeit links Glockentopfe VAM BerlinZum Teil mit den Veranderungen in der Landwirtschaft zusammenhangend teils unabhangig davon kam es auch auf dem Gebiet des Handwerks zu zahlreichen Neuerungen Die Textilproduktion entwickelte sich in der Uruk Zeit zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor Dies wird auch durch Darstellungen auf zahlreichen Rollsiegeln reflektiert Diese Entwicklung war vor allem moglich nachdem Schafswolle nutzbar gemacht worden war Diese loste die bis dahin als Grundprodukt verwendete Flachsfaser ab Dadurch frei werdende Flachen wurden in der Folge vor allem zur Kultivierung von Sesam als Olpflanze genutzt Die Topferei wurde in der Uruk Zeit durch die Erfindung der Topferscheibe revolutioniert Sie vollzog sich in zwei Schritten Zunachst erschien die langsam drehende Scheibe Sie wurde dann von der schnell drehenden Tournette abgelost Sie ermoglichte eine schnellere Herstellung von Keramik die auch durch verbesserte Brennofen gefordert wurde Tonwaren wurden fortan in Massenproduktion hergestellt 58 Dies fuhrte auch dazu dass Gefassdekor insgesamt zuruckging Keramik wurde in der Regel nur noch mit einem Schlickeruberzug versehen Sofern Keramik dekoriert war beschrankte sich dies meist auf einfache Ritzungen Vermutlich stieg der Bedarf an Keramik vor allem um grosse landwirtschaftliche Ertrage zu speichern Hergestellt wurde sie in spezialisierten Werkstatten Da die dortigen Topfer keine Landwirtschaft zur Subsistenz mehr betreiben konnten waren sie auf die Bezahlung in Gerstenrationen angewiesen Auf diese Weise bildeten sich erste Berufszweige heraus Charakteristischste Keramikform der Uruk Zeit ist der Glockentopf Er hatte eine standardisierte Grosse und wurde in einer Form hergestellt Seine Funktion ist nicht endgultig geklart Es wird jedoch vermutet dass er der Rationszuteilung diente 59 Zur uruk zeitlichen Metallurgie existieren nur wenige Funde als Studienobjekte Hierfur durfte der Wert von Metall im rohstoffarmen Mesopotamien mitverantwortlich sein Anstatt defekte Metallobjekte wegzuwerfen wurden sie eingeschmolzen und das Material wieder verwendet Klar ist jedoch dass die Uruk Zeit am Ubergang zwischen Kupferzeit und Bronzezeit steht Im Fruhdynastikum existierte bereits ein hochentwickeltes Metallhandwerk Es liegt daher nahe seine Ursprunge in der Uruk Zeit zu suchen Das verarbeitete Metall muss dabei uber weitreichende Handelsnetzwerke herangeschafft worden sein Architektur Bearbeiten nbsp Teil eines Tonstiftmosaiks typisches Dekorelement fur Gebaude in der Uruk Zeit VAM BerlinVeranderungen in der Architektur sind vor allem im Eanna Bezirk in Uruk feststellbar So wurden die seit langem im Vorderen Orient verwendeten Lehmziegel perfektioniert Insbesondere wurden sie zu Backsteinen gebrannt Bei den Grossbauten wurden sie in standardisierten Grossen verwendet Fur aufragende Gebaudeteile wurden die kleineren und leicht handhabbaren Riemchen eingesetzt In Terrassen wurden dagegen die grosseren sogenannten Patzen verbaut 60 Als Mortel diente wasserdichtes Bitumen aus naturlichen Quellen im sudlichen Irak Daneben kam auch Sand und Kalkstein als Baumaterial zum Einsatz Sie mussten uber grossere Distanzen herangeschafft werden Stein war neben Ton auch Grundlage der Stiftmosaike Dabei handelt es sich um eine fur die Uruk Zeit charakteristische Form des Gebaude Dekors Hierzu werden zum Teil bemalte Stein oder Tonstifte in den noch weichen Verputz gedruckt Neuartig ist auch der Einsatz von Halbsaulen zur Verzierung von Gebaudefassaden Wegweisend fur die kommenden Epochen war die Einfuhrung des Pfeiler Nischen Dekors Er wurde an offentlichen Bauwerken verwendet und mit Riemchen realisiert Anders als in der Obed Zeit waren diese Bauwerke nicht nur in Mittelsaalbauweise realisiert Stattdessen wurde auch mit neuen Bauformen experimentiert die nach der Uruk Zeit nicht fortgefuhrt wurden Erfindung des Rades Bearbeiten Ob auch das Rad wahrend der Uruk Zeit in Mesopotamien erfunden wurde ist strittig Tatsachlich verschwinden Schlittendarstellungen am Ende der Uruk Zeit zusehends aus der Ikonographie Gleichzeitig nimmt die Zahl von Darstellungen anderer Fahrzeuge zu Ob es sich dabei um Raderfahrzeuge handelt ist jedoch nicht gesichert Wahrscheinlich wurde das Rad jedoch weiter nordlich zwischen Mitteleuropa und Kaukasus erfunden Dies legen dort gemachte archaologische Funde zumindest nahe 61 Dass das Auftreten von Radern im Vorderen Orient in die Uruk Zeit fallt ist damit nicht ausgeschlossen Jedenfalls existierten dort schon fruh im 3 Jahrtausend Wagen Sie verwendeten noch keine Speichenrader und waren damit schwerfallig Als Transportmittel durfte dem Schilfboot jedoch insgesamt eine grossere Bedeutung zugekommen sein Ideengeschichte Bearbeiten Die schwerwiegenden Veranderungen der Uruk Zeit mussen auch die Vorstellungswelt damaliger Menschen betroffen haben Dies schlagt sich zum Teil in ihrer kulturellen Ausdrucksweise nieder Hieruber auf die Vorstellungswelt zuruck zu schliessen ist jedoch nur bedingt moglich und methodisch schwierig Kunst Bearbeiten nbsp Statuette eines sitzenden Ochsen aus Uruk ca 3000 v Chr Louvre ParisKunstgeschichtlich kam es in der Uruk Zeit zu signifikanten Neuerungen Wie bereits beschrieben verlor die Keramik als Kunstobjekt insgesamt an Bedeutung Sie wurde vielmehr zur Massenware Demgegenuber traten jedoch neue Gattungen auf Sie wurden nicht zuletzt von den Eliten genutzt um ihr Selbstverstandnis zu kommunizieren So wurden ab der Uruk Zeit vermehrt Skulpturen hergestellt Als ganzlich neue Gattung traten Stelen auf Rollsiegel ermoglichten mit ihrer grosseren Oberflache vollig neuartige Formen der Darstellung Oft zeigen sie komplexe narrative Szenen teilweise auch unendliche Darstellungen Im Vergleich zu den vorausgehenden Epochen ist die Uruk zeitliche Kunst deutlich realistischer Im Zentrum der Darstellung stehen haufig Menschen Dabei handelt es sich bei weitem nicht immer um den Monarchen Oft sind auch gewohnliche Menschen in Alltagssituationen zu sehen Eben damit markiert die Uruk Zeit einen Wendepunkt in der mesopotamischen Stilentwicklung Wahrend zuvor Naturdarstellungen sehr prasent waren kam nunmehr dem Menschen eine prominente Rolle zu 62 Auch Gotter wurden ab dem Ende der Uruk Zeit anthropomorph abgebildet Dies wurde in den historischen Epochen des Alten Orients durchweg beibehalten Daneben lebten theriomorphe Darstellungen weiter fort Szenerie und Motive der Glyptik finden sich auch im Rund und Flachbild wieder Uruk zeitliche Statuen sind meist klein Es handelt sich dabei um vollplastische Darstellungen Sie zeigen Tiere Gotter oder den Mann im Netzrock Die wichtigsten Kunstwerke der Uruk Zeit stammten aus dem bereits erwahnten Sammelfund Zu ihnen gehort die Lowenjagd Stele sowie die Vase von Warka Weitere wichtige Funde sind der kleine Mann von Warka und die Frauenmaske von Uruk 63 Religion Bearbeiten nbsp Kopie der Vase von Warka Berlin VAMDie Religion der Uruk Zeit ist nur schwer zu fassen Bereits die Identifikation von Kultorten ist mit archaologischen Methoden oft nicht sicher moglich Viele als Tempel kategorisierte Gebaude konnten auch anderen Zwecken gedient haben Dies gilt besonders fur den Eanna Bezirk von Uruk Zwar konnten in einigen der dortigen Gebaude Kulteinrichtungen eindeutig identifiziert werden In zahlreichen anderen Gebauden gelang dies jedoch nicht Aus den Funden und den folgenden Epochen kann geschlossen werden dass Gottheiten vor allem in Tempeln verehrt wurden Eine besondere Bedeutung kam vermutlich der Gottin Inanna zu Sie wird am haufigsten dargestellt und in Texten erwahnt Auch AN wird vermutlich in Texten erwahnt Fur ihn wird jedoch das Zeichen DINGIR verwendet Dieses dient auch als Determinativ fur Gotternamen Daher ist im Einzelfall unklar ob in einem Text AN erwahnt wird Viele fruhe Tontafeln dokumentieren den Gottern dargebrachte Opfer Demnach erhielten die Gotter taglich wie besonders auch zu offentlichen Zeremonien Gaben aus der Bevolkerung Ebendieser Vorgang durfte auch auf der Vase von Warka dargestellt sein Ihr lassen sich auch Informationen zur Kosmologie der Uruk zeitlichen Gesellschaft entnehmen Die auf ihr befindliche Darstellung in mehreren Registern konstruiert eine deutlich hierarchisch organisierte Gesellschaft An deren Spitze stehen die Gottin Inanna der Mann im Netzrock sowie deren Dienerschaft Erst im zweiten Register folgen die ubrigen Menschen die dort Gaben anliefern Unter ihnen stehen die als Nahrungsquelle dienenden Tiere Die Basis bilden der Susswasserozean sowie die Pflanzenwelt 64 Literatur BearbeitenRobert McCormick Adams Heartland of Cities Chicago 1981 Peter M M G Akkermans Glenn M Schwartz The Archaeology of Syria From complex Hunter Gatherers to Early Urban Societies ca 16 000 300 BC Cambridge 2003 S 181 210 Guillermo Algaze The Uruk World System The Dynamics of Expansion of early Mesopotamian civilization Chicago 1993 Hartmut Kuhne Gedanken zum Urbanisierungsprozess in Vorderasien In Hayat Erkanal a armagan kulturlerin 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Nordmesopotamien Pascal Butterlin Les temps proto urbains de Mesopotamie Paris 2003 S 286 ff Agnes Benoit Art et archeologie Paris 2003 S 57 f Uwe Finkbeiner Wolfgang Rollig Jamdat Nasr period or regional style Wiesbaden 1986 Siehe hierzu und zum folgenden die nebenstehende Tabelle sowie Mitchell S Rothmann The Local and the Regional in Ders Hrsg Uruk Mesopotamia and Its Neighbours Santa Fe 2001 S 3 ff Erika Bleibtreu Iran von prahistorischer Zeit bis zu den Medern Kurzer Einblick in sechs Jahrtausende iranischer Kulturgeschichte In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunsthistorisches Museum Wien 2001 ISBN 3 85497 018 8 S 40 53 hier S 41 Mitchell S Rothmann Hrsg Uruk Mesopotamia and Its Neighbours Santa Fe 2001 Werner Nutzel Einfuhrung in die Geo Archaologie des Vorderen Orients Wiesbaden 2004 S 210 ff Mario Liverani 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