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38 381944444444 38 361111111111 Koordinaten 38 22 55 N 38 21 40 OArslan TepeUNESCO WelterbeTeil des SiedlungshugelsVertragsstaat en Turkei TurkeiTyp KulturKriterien iii Flache 0 4 85 haPufferzone 74 07 haReferenz Nr 1622UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 2021 Sitzung 44 Statue eines Herrschers von Melid im Museum Ankara vermutlich Konig Mutallu von Kummuáž«Arslantepe Arslantepe auch Arslan Tepe Aslantepe Lowenhugel war eine seit dem 3 Jahrtausend v Chr befestigte Siedlung in Kleinasien Den turkischen Namen hat der Hugel nach den hier gefundenen Lowenskulpturen Der heutige Tell Grabungshugel mit Funden vor allem aus der Bronze bis in die neo hethitische Zeit liegt in Ostanatolien sechs Kilometer nordostlich der Stadt Malatya Der Siedlungshugel hat eine ovale Form die sich von Sudwesten nach Nordosten erstreckt Er hat eine Oberflache von etwa 4 5 Hektar und erhebt sich etwa 30 Meter uber der Umgebung 1 Der Ort war seit dem 6 Jahrtausend v Chr besiedelt im 2 Jahrtausend v Chr gehorte er zum hethitischen Grossreich und ab dem spaten 1 Jahrtausend v Chr befand sich hier das Zentrum des spathethitischen Konigreichs von Melid Funde aus Arslantepe sind seit dem spaten 19 Jahrhundert bekannt Ausgrabungen fanden in den 1930er Jahren statt wobei vor allem die hethitischen Hinterlassenschaften erforscht wurden sowie seit den 1960er Jahren durch ein italienisches Team das auch die vor und fruhgeschichtliche Architektur zum Vorschein brachte In einer der spateren Schichten wurden die Skulpturen von Malatya gefunden Seit Juli 2021 zahlt der Hugel von Arslantepe zum UNESCO Weltkulturerbe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Periode VIII 1 2 Periode VII 1 3 Periode VI A 1 4 Periode VI B 1 5 Periode VI C 1 6 Periode VI D 1 7 Periode V 1 8 Periode IV 1 9 Periode III II 2 Forschungsgeschichte 3 Weltkulturerbe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Ausgrabungsstatte wird in acht ubereinanderliegende Schichten VIII I eingeteilt wobei Schicht VIII die unterste alteste darstellt Periode VIII Bearbeiten Scherben von Keramik vom Halaf und Ubeid Typus deuten auf eine Besiedlung bereits im 6 Jahrtausend v Chr die altesten architektonischen Spuren entstammen jedoch der spaten Kupfersteinzeit 1 2 den Jahren 4300 3900 v Chr Es handelt sich um drei ubereinanderliegende Schichten von Wohnhausern mit verschiedenen Herdstellen Die gefundene Keramik ist von einem lokalen Typus der Ahnlichkeiten mit derjenigen aus Sudostanatolien z B Oylum Hoyuk zeigt aber auch auf Verbindungen nach dem oberen Mesopotamien hinweist 2 Periode VII Bearbeiten nbsp Zylindersiegel aus Arslantepe aus dem 4 Jahrtausend v Chr Diese Phase wird zwischen 3000 und 3400 v Chr die spate Kupfersteinzeit 3 4 datiert Im Nordosten des Hugels wurden in den 1960er und 1970er Jahren einfache Lehmziegelhauser sowie Herdstellen ausserhalb der Gebaude ergraben In einem der Hauser war eine Wand mit schwarz weissen Dreiecken bemalt Erwachsene waren in Hockerstellung begraben mit Muscheln und Perlen als Beigaben Kinder wurden in Topfen unter den Fussboden bestattet Bei neueren Ausgrabungen kam im Westteil der Statte ein monumentales Gebaude mit 1 2 Meter starken Wanden aus Lehmziegeln zutage das vermutlich eine Herrscherresidenz darstellt Es hatte einen grossen Saal mit vier gemauerten Saulen und Wandmalereien Sudwestlich davon befand sich auf einer kunstlich angelegten Terrasse ein Tempelgebaude Tempel C Sein Hauptraum hatte Masse von 18 7 2 Metern und verfugte uber eine zentrale Plattform fur rituelle Mahlzeiten mehrere Nischen an den Schmalseiten sowie ebenfalls uber Wandmalereien Dort und in den umliegenden Raumen wurden grosse Mengen von industriell gefertigter Keramik und von Siegelabdrucken gefunden Die Art der Fertigung weist auf Verbindungen zum Gebiet westlich des Euphrat und der Amuq Ebene 3 Periode VI A Bearbeiten nbsp Plan des Palastkomplexes aus Infotafel In dieser Periode die etwa der spaten Kupferzeit 5 und der Uruk Zeit 3350 3000 v Chr entsprach konzentrierte sich auf dem Arslantepe die politische und okonomische Macht uber die Malatya Ebene Sudlich von Tempel C der aufgegeben wurde entstand ein als Palast bezeichneter Komplex aus mehreren sich uber verschiedene Terrassen erstreckenden monumentalen Gebauden die uber Korridore und Hofe untereinander verbunden waren In dem Komplex waren religiose wie auch administrative Funktionen vereinigt Dazu gehorten die Tempel A und B die zwar kleiner als der fruhere Tempel C waren deren Bedeutung aber durch ihre Lage auf der hochsten Terrasse hervorgehoben wurde Ein weiterer Teil war ein Lagergebaude bestehend aus zwei Zentralraumen und mehreren Seitenkammern In den seitlichen Raumen wurden zahlreiche Pithoi Kruge Schalen und Flaschen gefunden die der Lagerung grosserer Mengen von Waren hauptsachlich wohl Nahrungsmittel dienten In dem grosseren der Hauptraume fand sich dagegen eine grosse Zahl von massengefertigten Schalen die vermutlich zur Verteilung der gelagerten Guter genutzt wurden Ebenfalls fanden die Ausgraber Siegelabdrucke Bullae zum Teil von den entsprechenden Behaltern abgefallen teilweise auch gestapelt an den Wanden oder in den Ecken wohl zur Wiederverwendung Die Verteilung der Waren war also nicht mehr wie in den vorherigen Perioden an den Tempel gebunden sondern wurde nun getrennt davon von einer profanen Instanz vorgenommen Die Siegelabdrucke zeigen dass es schon moglich war grosse Warenbewegungen zu organisieren und festzuhalten auch wenn der Gebrauch der Schrift noch nicht bekannt war Bei den Turen die vom Eingangskorridor in die Gebaudetrakte fuhren sind Figuren in rotem Ocker und Holzkohle an die Wande gemalt Die am besten erhaltenen sind zwei Gestalten beiderseits des Lagereingangs eine mannlich die andere vielleicht weiblich Die Ausgraberin Marcella Frangipane schlagt als Deutung Gotter oder Schamanen vor Eine weitere Malerei zeigt ein stilisiertes Ochsengespann Die in dem Palastkomplex gefundene Keramik ist grosstenteils auf der Topferscheibe erstellt in blassen Farben und von guter Qualitat und zeigt nun deutliche Einflusse aus Mesopotamien beziehungsweise Uruk Daneben erscheint aber auch handgefertigte rotschwarze Ware die nach Form Aussehen und Technik auf anatolische Vorbilder hinweist Der Ort scheint demnach zu dieser Zeit eine zentrale Rolle im interregionalen Netzwerk zwischen Mesopotamien Syrien und Anatolien gespielt zu haben Einen bemerkenswerten Fund stellen neun Schwerter und zwolf Speerspitzen dar die aus arsenhaltigem Kupfer hergestellt wurden Sie zeigen den hohen Stand der Metallverarbeitung in Arslantepe Bei den Schwertern deren Griffe zum Teil mit Silbereinlagen verziert sind handelt es sich um die altesten heute bekannten Schwerter 4 nbsp Torbereich des Palastkomplexes nbsp Malereien am Lagereingang nbsp Schwerter und Speerspitzen im Museum MalatyaPeriode VI B Bearbeiten nbsp Rekonstruktion des Konigsgrabs im Museum MalatyaUm 3000 v Chr wurde der Palast in einem verheerenden Feuer zerstort was zum Ende der bisherigen Machtstrukturen fuhrte In der folgenden Phase der fruhen Bronzezeit 1 3000 2800 v Chr war der Hugel zunachst von Gruppen von nomadischen Viehhaltern aus dem ostanatolischen bis transkaukasischen Raum bewohnt Sie bauten Hutten aus mit Lehm beworfenem Flechtwerk die Keramik beschrankte sich auf handgemachte rot schwarze Ware Gelegentlich werden die neuen Bewohner der sudkaukasischen Kura Araxes Kultur zugerechnet 5 Nach einer Ubergangszeit zeigt sich jedoch eine erneute Machtkonzentration durch den Bau einer vier Meter dicken Befestigungsmauer um den hochsten Teil die aus Lehmziegeln auf Steinfundamenten errichtet war Auch die Siedlung ausserhalb der Mauern an den Hangen bestand jetzt wieder aus Lehmziegelhausern mit bis zu drei Raumen In den Raumen und auf den dazwischenliegenden Hofen konnten landwirtschaftliche Tatigkeiten nachgewiesen werden aber auch Spuren von Metallverarbeitung In dieser Zeit taucht auch vermehrt wieder die auf der Topferscheibe erstellte helle Keramik der Uruk Art auf 6 Am Anfang dieser Periode zwischen 3000 und 2900 v Chr wurde ausserhalb der Befestigung das sogenannte Konigsgrab angelegt Es liegt auf der Sohle einer funf Meter durchmessenden Grube die ursprungliche Tiefe lasst sich auf Grund von spateren Anderungen nicht rekonstruieren Es handelt sich um ein Steinkistengrab mit einer Seitenlange von etwa zwei Metern Die Kiste enthielt den Leichnam eines Erwachsenen mit angezogenen Knien auf der rechten Seite liegend Das Grab war mit reichen Beigaben ausgestattet Dazu gehorten Tongefasse und Schmuck aus Karneol Bergkristall Silber und Gold sowie eine Ansammlung von Metallgegenstanden hinter seinem Rucken Sie besteht aus Waffen Werkzeugen und Schmuck aus Arsenkupfer Kupfer Silber Legierungen Gold und Silber Im Unterschied zu den Schwertern der Periode VI A handelt es sich bei diesen nicht um Reprasentationsobjekte sondern um verwendbare Waffen Auf der Deckplatte des Grabes wurden vier Skelette von Jugendlichen gefunden Zwei davon ein mannliches und ein weibliches lagen am Kopfende des Grabes und waren mit Schmuckstucken ausgestattet Kupfernadeln einem Diadem und einer Haarspirale aus einer Kupfer Silber Legierung ahnlich den Grabbeigaben Moglicherweise handelt es sich hier um Verwandte des Bestatteten Die anderen beiden die am Fussende lagen waren beide weiblich und trugen keinen Schmuck vielleicht waren es Bedienstete Die reiche Ausstattung des Bestatteten sowie die offensichtliche Anwesenheit von Menschenopfern deuten darauf hin dass es sich um eine hochgestellte Personlichkeit wohl einen Herrscher gehandelt hat 7 8 Periode VI C Bearbeiten Nachdem die Bauten der letzten Periode durch ein erneutes Feuer zerstort worden waren war der Siedlungsort zunachst fur einige Zeit verlassen Wahrend der fruhen Bronzezeit II zwischen 2750 und 2500 v Chr siedelten erneut Nomaden auf dem Hugel Ahnlich der fruhen Periode VI B hinterliessen sie schnell vergangliche Bauten Daneben bauten sie wenige runde Lehmhutten oder noch seltener halb unterirdische Hauser mit Vorbauten und Abfallgruben In einer etwas spateren Phase entstand im hoheren Teil ein mehrraumiges Terrassengebaude in dessen rechteckigen Raumen unter anderem hufeisenformige Herdstellen vorhanden waren Das Gebaude zeigt auch Spuren von Reparaturarbeiten sodass es wahrscheinlich uber langere Zeit von einer Familie oder Sippe bewohnt war wahrend ausserhalb saisonweise die nomadischen Bewohner lebten Die Keramik war ausschliesslich handgemacht ahnlich der vorherigen rot schwarzen Ware Daneben gab es einen Typ von heller polierter Ware die mit roten und braunen geometrischen Motiven bemalt war Mit dieser Periode endete zunachst die Vormachtstellung des Ortes die Verbindungen nach Mesopotamien und Syrien wurden aufgegeben zugunsten von Beziehungen nach Ostanatolien 9 Periode VI D Bearbeiten In der fruhen Bronzezeit III zwischen 2500 und 2000 v Chr nahm der Umfang der Siedlung wieder zu Die Hange waren bewohnt und es wurde planvoller und dichter gebaut Auch Ansatze von Strassen Hofen und Kanalen konnen nachgewiesen werden ebenso wie Werkstatten Die nomadischen Erbauer der halb unterirdischen Rundhauser blieben im Laufe der Zeit fern Langsam nahm Arslantepe wieder die Rolle der grossten und machtvollsten Siedlung der Malatyaebene ein Ob allerdings auch politische Macht damit verbunden war ist unklar Zahlreiche kleinere autonome Siedlungen auf den Hugeln im Umkreis sprechen eher dagegen Dies war moglicherweise auch der Grund dass um die Hugeloberflache wieder eine machtige Befestigungsmauer mit einer starken halbkreisformigen Bastion errichtet wurde Die weiterhin handgemachte Keramik dieser Periode ahnelt in der Herstellung stark der vorherigen In der Bemalung entwickelte sich ein eigener Stil der an Objekte aus der Provinz Elazig erinnert Moglicherweise wurden sie von einer dort ansassigen Werkstatt erstellt die ihre Objekte weitraumig verteilte 10 Periode V Bearbeiten Diese Periode wird in die mittlere Bronzezeit von 2000 bis 1500 v Chr datiert Aus der ersten Phase V A1 bis etwa 1750 sind nur wenige Architekturzeugnisse erhalten da sie bei der spateren Terrassierung der Hugelkuppe stark zerstort wurden Erkennbar ist lediglich ein Wohnhaus mit einem grossen viereckigen Raum in dem eine hufeisenformige Herdstelle gefunden wurde Zahlreiche Webgewichte lassen vermuten dass auch ein Webstuhl vorhanden war In der zweiten Phase V A2 1750 1500 machte sich bereits der Einfluss des entstehenden und nach Osten expandierenden hethitischen Reichs bemerkbar Er ausserte sich darin dass in dem bestehenden Befestigungswall ein imposantes Stadttor mit zwei flankierenden Turmen entstand das grosse Ahnlichkeiten mit denen von Alisar und ážȘattusa aufweist Der Stadteingang der fruher im sudlichen Teil lag war jetzt nach Nordosten ausgerichtet 11 12 Periode IV Bearbeiten Diese Periode umfasst die Zeit des hethitischen Grossreichs in der spaten Bronzezeit von 1500 bis zu dessen Ende nach 1200 v Chr Der Ort war unter dem Namen Mal i dija Zentrum eines hethitischen Vasallenstaates der an der Grenze der assyrischen Einflusssphare lag Eine Toranlage blieb etwa an der gleichen Stelle durchgangig bestehen Im Nordosten wurde eine Palastanlage erbaut Auch eine Galerie mit falschem Gewolbe konnte ergraben werden ahnlich den Poternen in Alisar Alaca und ážȘattusa Das Stadttor war ein monumentales Gebaude etwas ostlich des vorherigen Eingangs mit einem rechteckigen Raum mit zwei gegenuberliegenden Eingangen an seinen Langsseiten Es schloss an eine Lehmziegelmauer auf einem soliden Steinsockel an und erinnerte an die anatolischen Anlagen von Alisar ážȘattusa und Alaca Die Keramik dieser Periode ist scheibengedreht poliert und zeigt unterschiedliche Ritzmuster und Bemalungen die wiederum deutlich auf die zentralanatolische Herkunft verweisen 11 12 Periode III II Bearbeiten Hauptartikel Melid nbsp Portallowe mit Inschrift vom Lowentor im Museum AnkaraDie hethitische Festung wurde nach dem Ende des Grossreichs zerstort wiederaufgebaut und fiel gegen Ende des 2 Jahrtausend v Chr nochmals einem Brand zum Opfer Danach war der Ort fur einige Zeit zumindest teilweise aufgegeben und nur von durchziehenden Nomaden bewohnt Ab 1100 v Chr wird in assyrischen babylonischen und urartaischen Quellen das spathethitische Reich Melid erwahnt das hier sein gleichnamiges Zentrum hatte In assyrischen Quellen werden sowohl das Land als auch die Stadt gelegentlich als Kammanu bezeichnet Um 1100 erreichte Tiglat Pileser I 1114 1076 v Chr die Unterwerfung Melids er nahm Geiseln und verlangte einen jahrlichen Tribut Nach einer Schwachephase des assyrischen Reichs wird Melid als nachstes unter Assurnasirpal II 883 869 v Chr erwahnt der Gesandte in Nimrud empfing Auch unter Schalmaneser III 858 824 v Chr war Melid noch tributpflichtig bis im spaten 9 Jahrhundert v Chr das Urartaische Reich an Einfluss gewann Mit dem urartaischen Konig Sarduri II 764 735 v Chr ging ážȘilaruada von Melid eine Allianz gegen Assyrien ein die jedoch vernichtend geschlagen wurde Damit begann die Phase der Unterwerfung der spathethitischen Stadtstaaten unter das assyrische Reich Mit der Zerstorung der Stadt durch Sargon II 722 705 v Chr gehorte das Reich Melid nun direkt zum assyrischen Herrschaftsgebiet Konig Taráž«unazi von Melid wurde nach Assyrien deportiert und die Stadt an Mutallu von Kummuáž« ubergeben Ob Sargons Nachfolger Melid halten konnten und ob eine assyrische Provinz Melid existierte ist jedoch nicht belegbar 13 Architektonisch sind aus dieser Periode mehrere aufeinander folgende monumentale Toranlagen nachgewiesen die im Norden des Hugels ubereinander etwa an der Stelle des fruheren hethitischen Stadttors lagen Zur jungsten Anlage gehort das bekannte Lowentor von dem bei den fruhen Ausgrabungen zwei Lowenskulpturen und zahlreiche Orthostaten mit Reliefs und Inschriften ans Licht kamen Ein Teil davon war bereits in fruheren Torbauten verwendet worden 14 Auch die Statue eines Herrschers wurde im Torbereich gefunden die wahrscheinlich Mutallu von Kummuh darstellt 15 16 Auch drei sich uberlagernde assyrische Palaste mit einer Entstehungszeit ab 708 v Chr konnten ergraben werden Aus romisch byzantinischer Zeit wurden lediglich Reste eines Wohnviertels im Nordosten und stark gestorte Terrassenstrukturen im Sudwesten gefunden Einzige spatere Funde sind ein moglicherweise mittelalterlicher Friedhof im sudwestlichen Bereich und eine Plattform aus Lehmziegeln uber den assyrischen Palasten wahrscheinlich Basis fur einen turkischen Bau des 9 bis 10 Jahrhunderts 17 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Lowentor wahrend der Ausgrabungen durch DelaporteBereits 1894 beschrieb der britische Archaologe David George Hogarth in einem Artikel mehrere reliefierte Steine von denen einer mit Sicherheit vom Hugel von Arslantepe stammte 18 1907 besuchte die Cornell Expedition to Asia Minor der US amerikanischen Cornell University Malatya wo sie im Serail Orthostaten mit Inschriften und Reliefs photographierte Auf dem Hugel fanden sie eine Lowenskulptur 19 Auch die britische Reisende Gertrude Bell lieferte Bilder der Reliefs 20 1927 1928 bereiste der deutsche vorderasiatische Archaologe Hans Henning von der Osten im Auftrag des Oriental Institute at Chicago Kleinasien wobei er sich auch in Malatya aufhielt und die erste topographische Zeichnung der Statte erstellte in der er auch den Fundort des Lowen vermerkte Somit waren von 1894 bis 1932 funfzehn reliefierte Orthostaten bekannt geworden was das Interesse der Wissenschaft auf den Ort lenkte 1932 bis 1938 fuhrte daraufhin der franzosische Archaologe Louis Joseph Delaporte die ersten Ausgrabungen auf dem Arslantepe durch Er untersuchte vorwiegend den Nordostteil des Hugels um die Fundstellen der bekannten Reliefsteine Dabei legte er das bekannte Lowentor frei zu dem in situ befindliche Lowenskulpturen sowie zahlreiche weitere bearbeitete Orthostaten gehorten Den Lowenskulpturen die zum Teil offen lagen verdankt der Ort seinen turkischen Namen Unter Zuhilfenahme der bereits bekannten Stucke rekonstruierte er das gesamte ikonographische Programm des Bauwerks 21 Mit dem Zweiten Weltkrieg kamen die Ausgrabungen zum Erliegen Nach Kriegsende nahm Claude Schaeffer die Grabungen fur kurze Zeit 1949 1951 wieder auf Bei seinen unveroffentlichten Arbeiten legte er unter dem Lowentor eine weitere altere Toranlage frei 22 1961 nahm ein italienisches Team der romischen Universitat La Sapienza erneut die Ausgrabungen auf die bis heute 2020 andauern Die Grabungsleitung hatten zunachst Salvatore M Puglisi und Piero Meriggi dann Puglisi allein Ihm folgten Alba Palmieri und 1990 schliesslich Marcella Frangipane die die Arbeiten bis heute leitet Zunachst wurde in Fortsetzung der franzosischen Grabungen der Nordostbereich untersucht wo Schichten bis ins 2 Jahrtausend v Chr ans Licht kamen sowie einzelne Gebaude der fruhen Bronzezeit Von 1968 bis 2006 konzentrierten sich die Grabungsarbeiten dann auf den westlichen und sudlichen Teil des Hugels wo unter anderem die Palastanlage des 4 Jahrtausends v Chr zutage kam Seit 2006 werden auch wieder die Nordostbereiche weiter erforscht 23 22 Funde aus Arslantepe wurden bis in die 1970er Jahre in das Museum fur anatolische Zivilisationen in Ankara gebracht spater ins Archaologische Museum Malatya Weltkulturerbe BearbeitenSeit 2014 stand Arslantepe auf der Tentativliste der UNESCO zur Anerkennung als Weltkulturerbe 24 Die Aufnahme erfolgte am 26 Juli 2021 25 Literatur BearbeitenLouis Delaporte Malatya Fouilles de la Mission Archeologique Francaise Tome 1 1 Arslantepe La porte des lions Paris 1940 Digitalisat Federico Manuelli Gli Hititi e Malitiya Riflessioni e confronti sul materiale ceramico del periodo hittita imperiale di Arslantepe in Stefania Mazzoni Hrsg Studi di archeologia del Vicino Oriente Scritti degli allievi fiorentini per Paolo Emilio Pecorella Firenze University Press Florenz 2012 S 163 183 C Burney Arslantepe as a gateway to the highland a note on periods VI A VI D In M Frangipane H Hauptmann M Liverani P Matthiae amp M Mellink Hrsg Between the Rivers and over the Mountains Archaeologica Anatolica et Mesopotamica Alba Palmieri dedicata Rom 1993 S 311 317 M Frangipane Alba Palmieri Urbanisation in Perimesopotamian areas the case of Eastern Anatolia In L Manzanilla Hrsg Studies in the Neolithic and Urban revolutions BAR Internat Series 349 Oxford 1987 S 295 318 Alba Palmieri K Sertok E Chernykh From Arslantepe metalwork to arsenical copper technology in Eastern Anatolia In M Frangipane H Hauptmann M Liverani P Matthiae amp M Mellink Hrsg Between the Rivers and over the Mountains Archaeologica Anatolica et Mesopotamica Alba Palmieri Dedicata Rom 1993 S 573 599 Alba Palmieri Excavations at Arslantepe Malatya Anatolian Studies 31 XIII XVI 1981 S 101 119 Alba Palmieri Excavations at Arslantepe 1983 VI Kazi Sonuclari Toplantisi Turk Tarih Kurumu Basimevi Ankara 1984 S 71 78 Alba Palmieri Eastern Anatolia and early Mesopotamian urbanization Remarks on changing relations In M Liverani Alba Palmieri R Peroni Hrsg Studi di Paletnologia in Onore di Salvatore M Puglisi Universida di Roma La Sapienza Roma 1985 S 191 213 Marcella Frangipane Arslantepe Malatya A Prehistoric and Early Historic Center in Eastern Anatolia In Sharon R Steadman Gregory McMahon Hrsg The Oxford Handbook of Ancient Anatolia 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arslantepe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Turkish Cultural Foundation Arslantepe UNESCOEinzelnachweise Bearbeiten Marcella Frangipane Arslantepe Malatya A Prehistoric and Early Historic Center in Eastern Anatolia In Sharon R Steadman Gregory McMahon Hrsg The Oxford Handbook of Ancient Anatolia 2011 S 968 Marcella Frangipane Arslantepe Malatya A Prehistoric and Early Historic Center in Eastern Anatolia In Sharon R Steadman Gregory McMahon Hrsg The Oxford Handbook of Ancient Anatolia 2011 S 971 972 Marcella Frangipane Arslantepe Malatya A Prehistoric and Early Historic Center in Eastern Anatolia In Sharon R Steadman Gregory McMahon Hrsg The Oxford Handbook of Ancient Anatolia 2011 S 972 974 Marcella Frangipane Arslantepe Malatya A Prehistoric and Early Historic Center in Eastern Anatolia In Sharon R Steadman Gregory McMahon Hrsg The Oxford Handbook of Ancient Anatolia 2011 S 974 980 Alba Palmieri Excavations at Arslantepe 1983 VI Kazi Sonuclari Toplantisi Turk Tarih Kurumu Basimevi Ankara 1984 S 71 78 Marcella Frangipane Arslantepe Malatya A Prehistoric and Early Historic Center in Eastern Anatolia In Sharon R Steadman Gregory McMahon Hrsg The Oxford Handbook of Ancient Anatolia 2011 S 980 982 Marcella Frangipane Arslantepe Malatya A Prehistoric and Early Historic Center in Eastern Anatolia In Sharon R Steadman Gregory McMahon Hrsg The Oxford Handbook of Ancient Anatolia 2011 S 982 Rudiger Kurth Das Konigsgrab von Arslantepe Seminar fur Vor und Fruhgeschichte der Universitat Marburg Hauptseminar Fruhe Herrschergraber im Ostmediterranen Raum November 2003 Marcella Frangipane Arslantepe Malatya A Prehistoric and Early Historic Center in Eastern Anatolia In Sharon R Steadman Gregory McMahon Hrsg The Oxford Handbook of Ancient Anatolia 2011 S 982 984 Marcella Frangipane Arslantepe Malatya A Prehistoric and Early Historic Center in Eastern Anatolia In Sharon R Steadman Gregory McMahon Hrsg The Oxford Handbook of Ancient Anatolia 2011 S 984 985 a b Marcella Frangipane Arslantepe Malatya A Prehistoric and Early Historic Center in Eastern Anatolia In Sharon R Steadman Gregory McMahon Hrsg The Oxford Handbook of Ancient Anatolia 2011 S 985 986 a b Marcella Frangipane MELID B In Bruno Meissner Erich Ebeling Wolfram von Soden Dietz Otto Edzard Michael P Streck Hrsg Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie 8 Berlin Leipzig S 47 48 John David Hawkins Melid A In Bruno Meissner Erich Ebeling Wolfram von Soden Dietz Otto Edzard Michael P Streck Hrsg Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie 8 Berlin Leipzig S 35 41 Corrado Alvaro Malatya Melid Reconstruction of the Iron Age Architectural Remains According to Recent Excavations In Roger Matthews John Curtis Hrsg Proceedings of the 7th International Congress on the Archaeology of the Ancient Near East Harrassowitz Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 447 06686 0 S 343 355 John David Hawkins Melid A In Bruno Meissner Erich Ebeling Wolfram von Soden Dietz Otto Edzard Michael P Streck Hrsg Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie 8 Berlin Leipzig S 38 Im Katalog des Museums wird dagegen ein Konig Tarhunza angegeben Winfried Orthmann Untersuchungen zur spathethitischen Kunst Saarbrucker Beitrage zur Altertumskunde Bd 8 Habelt Bonn 1971 S 90 211 ISBN 978 3774911222 Marcella Frangipane MELID B In Bruno Meissner Erich Ebeling Wolfram von Soden Dietz Otto Edzard Michael P Streck Hrsg Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie 8 Berlin Leipzig S 50 David George Hogarth Note on Pre Hellenic Finds In Gaston Maspero Hrsg Recueil des Travaux relatifs a la Philologie et a I Archeologie Egyptiennes et Assyriennes 17 Paris 1895 S 25 27 Benson Brush Charles Hittite Inscriptions Cornell Expedition to Asia Minor Ithaca New York 1911 S 33 49 Bell Archive Louis Delaporte Malatya Fouilles de la Mission Archeologique Francaise Tome 1 1 Arslantepe La porte des lions Paris 1940 Digitalisat a b Corrado Alvaro The Topography and Architecture at Arslantepe during the Second and First Millennia B C Reconsidering more than 100 Years of Researches In ORIGINI XXXIV 2012 S 345 360 Marcella Frangipane Arslantepe Malatya A Prehistoric and Early Historic Center in Eastern Anatolia In Sharon R Steadman Gregory McMahon Hrsg The Oxford Handbook of Ancient Anatolia 2011 S 970 971 Eintrag in der Tentativliste auf der Website der UNESCO archivierte Version vom 17 Juli 2021 englisch Four natural and three cultural sites added to UNESCO s World Heritage List Pressemitteilung der UNESCO vom 26 Juli 2021 abgerufen am selben Tage englisch Welterbestatten in der Turkei Kulturerbe Historische Bereiche von Istanbul 1985 Grosse Moschee und Krankenhaus von Divrigi 1985 ážȘattusa Hauptstadt der Hethiter einschliesslich Felsheiligtum Yazilikaya 1986 Nemrut Dagi 1987 Xanthos Letoon 1988 Altstadt von Safranbolu 1994 Archaologische Statte von Troja 1998 Selimiye Moschee in Edirne 2011 Neolithische Statte von Catalhoyuk 2012 Bursa und Cumalikizik die Wiege des Osmanischen Reichs 2014 Pergamon und seine Kulturlandschaft 2014 Festung von Diyarbakir und Kulturlandschaft Hevsel Garten 2015 Ephesos 2015 Archaologische Statte von Ani 2016 Aphrodisias 2017 Gobekli Tepe 2018 Arslan Tepe 2021 Gordion 2023 Holzsaulenmoscheen des mittelalterlichen Anatolien 2023 Kultur Naturerbe Nationalpark Goreme und die Felsbauten von Kappadokien 1985 Antike Stadt Hierapolis Pamukkale 1988 Normdaten Geografikum GND 4570586 0 lobid OGND AKS VIAF 247832101 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arslantepe amp oldid 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