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Die romische Stadtmauer von Diyarbakir lokal auch Stadtmauer von Amed genannt ist eine uber funf Kilometer lange und vollstandig erhaltene Stadtmauer um die Altstadt von Diyarbakir in der heutigen Turkei Die Befestigungsanlage wurde 2015 von der UNESCO in die Liste des Kulturwelterbes aufgenommen 1 Festung von DiyarbakirUNESCO WelterbeStadtmauer von DiyarbakirVertragsstaat en Turkei TurkeiTyp KulturKriterien ii iii ivReferenz Nr 1518UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 2015 Sitzung 39 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Aktuelle Situation 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Stadtplan von Diyarbakir um 1750 nbsp Stadtplan von Diyarbakir aus dem 16 JahrhundertIm Jahre 349 liess der romische Kaiser Constantius II die Mauern und Burg der Stadt erneuern und massiv erweitern da der bis dahin eher bedeutungslose Ort nun zu einer Hauptfestung an der hart umkampften Grenze zu Persien werden sollte So erhielten die Mauern ihr heutiges Aussehen Seitdem wurden die Mauern zwar wiederholt verstarkt sie sind im Kern aber noch ganz uberwiegend spatantik Ausserhalb dieser Mauern gab es einen Wall der 1232 vom Ayyubiden Al Kamil abgerissen wurde In den 1930er Jahren wurde auch ein Teil der nordlichen Mauer abgerissen Beschreibung BearbeitenDiyarbakir kurdisch Amed besitzt eine der grossten und besterhaltenen antiken Befestigungsanlagen der Welt Die Mauer ist 5 7 Kilometer lang hat eine Hohe von zehn bis zwolf Metern und eine Dicke von drei bis funf Metern Die Anlage wird in einen inneren und einen ausseren Abschnitt unterteilt Der dunkle Basalt aus dem die Befestigungsanlage zum grossten Teil besteht verleiht der Altstadt einen Hauch von trotziger Unnahbarkeit An manchen Stellen fuhren Treppen auf die Mauer und man kann sie fast komplett begehen Sie hat 82 Turme und vier Haupttore Die Tore zeigen in die vier Himmelsrichtungen Dag Kapisi Bergtor oder Harput Kapisi im Norden Urfa Kapisi Tor nach Urfa oder Rum Kapisi im Westen Mardin Kapisi Tor nach Mardin oder Tel Kapisi im Suden Yeni Kapi Neues Tor Dicle Kapisi Tigristor oder Su Kapisi Wassertor im Osten Die Zitadelle befindet sich im nordostlichen Teil des ausseren Walls Die Burg wird durch Mauern vom ausseren Wall getrennt Sie hat 16 Turme und vier Tore von denen sich zwei Fetih Kapisi und Ogrun Kapisi nach aussen und die anderen zwei Saray Kapisi und Kupeli Kapi zur Stadt hin offnen Innerhalb dieser Mauern liegt ein Hugel mit dem Stadtteil Viran Tepe Sultan Suleyman I vergrosserte die Anlage nbsp Die Stadtmauer von Diyarbakir nbsp Blick auf Teile der Stadtmauer vom Kizi Burcu nbsp Mardin Kapisi Sudtor 1990 nbsp Stadtmauer im Westen nbsp Dag Kapisi oder Bergtor im Norden der Anlage nbsp Blick von der Stadtmauer auf die Hevsel Garten und den Tigris nbsp Hevsel GartenAktuelle Situation BearbeitenIn den letzten Jahrzehnten wuchs die Stadt sehr stark und die Mauern waren durch Gebaude die direkt an ihr lagen gefahrdet Daher liess die Stadtverwaltung den Bereich an den Mauern von Gebauden freiraumen und an der Innenseite der Mauer Grunanlagen anlegen Die Mauern und insbesondere die vielen Turme die uberdies gerne als Toiletten missbraucht werden sind derzeit vor allem nachts sehr unsicher es wird daher geraten die Mauern nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aufzusuchen An der Stadtmauer wurde 2011 der Film Mes Lauf gedreht Der westliche Teil der Stadtmauer wurde ab Dezember 2015 im Zuge der turkischen Offensive gegen die PKK zu Ungunsten der kurdischen Regionen beschadigt 2 Zulfu Livaneli der ehrenamtliche turkische UNESCO Botschafter trat im Mai 2016 aus Protest von seinem Amt zuruck 3 weil die UNESCO nichts gegen die Zerstorung der Kulturstatten unternimmt 4 Beim Erdbeben von 2023 wurde die Festung schwer beschadigt 5 Einzelnachweise Bearbeiten Diyarbakir Fortress and Hevsel Gardens Cultural Landscape UNESCO https www heise de tp features Zerstoertes Diyarbakir 3380209 html UNESCO vows commitment to protect Diyarbakir s Sur after Livaneli criticism Daily News 3 Juni 2016 Elke Dangeleit Zerstortes Diyarbakir Die Stadtverwaltung beklagt Enteignungen durch die turkischen Regierung Telepolis 19 Juni 2016 UNESCO Auch Welterbestatten betroffen In tagesschau de 7 Februar 2023 abgerufen am 9 Februar 2023 Welterbestatten in der Turkei Kulturerbe Historische Bereiche von Istanbul 1985 Grosse Moschee und Krankenhaus von Divrigi 1985 Ḫattusa Hauptstadt der Hethiter einschliesslich Felsheiligtum Yazilikaya 1986 Nemrut Dagi 1987 Xanthos Letoon 1988 Altstadt von Safranbolu 1994 Archaologische Statte von Troja 1998 Selimiye Moschee in Edirne 2011 Neolithische Statte von Catalhoyuk 2012 Bursa und Cumalikizik die Wiege des Osmanischen Reichs 2014 Pergamon und seine Kulturlandschaft 2014 Festung von Diyarbakir und Kulturlandschaft Hevsel Garten 2015 Ephesos 2015 Archaologische Statte von Ani 2016 Aphrodisias 2017 Gobekli Tepe 2018 Arslan Tepe 2021 Gordion 2023 Holzsaulenmoscheen des mittelalterlichen Anatolien 2023 Kultur Naturerbe Nationalpark Goreme und die Felsbauten von Kappadokien 1985 Antike Stadt Hierapolis Pamukkale 1988 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtmauer von Diyarbakir amp oldid 230725124