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Corrado Alvaro 15 April 1895 in San Luca Provinz Reggio Calabria 11 Juni 1956 in Rom war ein italienischer Schriftsteller und Journalist In seiner realistisch orientierten Prosa prangerte er zeitlebens die sozialen und politischen Lasten der armen Leute besonders in seiner kalabrischen Heimat an Seinem Roman Quasi una vita wurde 1951 der Premio Strega zuerkannt Corrado Alvaro Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 2 1 Originalausgaben 2 2 Deutsche Ubersetzungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAls erstes von sechs Kindern wurde Corrado Alvaro 1895 in dem kleinen Dorfchen San Luca am Fusse des kalabrischen Bergmassivs Aspromonte auf dessen ionischer Meeresseite geboren Sein Vater Antonio war Grundschullehrer seine Mutter Antonia Giampaolo stammte aus einer Familie von Kleinbesitzern Schon als Gymnasiast legte er ein reges Interesse fur die Heimatforschung an den Tag und veroffentlichte 1912 den Prospekt Polsi nell arte nella leggenda e nella storia Die Madonna von Polsi in Kunst Legende und Geschichte Ab 1915 nahm er im Rang eines Leutnants am Ersten Weltkrieg teil und wurde dem 123 Infanterieregiment in Florenz zugeteilt Nach seiner schweren Handverletzung am Monte Sei Busi bei Redipuglia an der Isonzofront im November 1915 fur die er mit der silbernen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet wurde und die ihn fur den Rest seines Lebens zu schaffen machte kam er nach einem langen Aufenthalt in Militarkrankenhausern im September 1916 nach Rom wo er Mitarbeiter der Zeitung Il Resto del Carlino wurde 1 2 Als Redakteur der Zeitung zog er bald darauf nach Bologna und heiratete dort am 8 April 1918 Laura Babini 1919 wechselte er zum Corriere della Sera nach Mailand und schloss sein Philologie Studium an der Mailander Universitat ab Fur Giovanni Amendolas Zeitung Il Mondo war er ab 1921 als Korrespondent in Paris tatig und veroffentlichte 1922 seinen ersten Roman L uomo nel labirinto in Fortsetzungen im Spettatore 1925 gehorte er zu den Unterzeichnern des von Benedetto Croce initiierten Manifests der antifaschistischen Intellektuellen Er schrieb fur mehrere Tageszeitungen und Zeitschriften so v a fur die Turiner La Stampa in der auch die ersten Seiten seines bedeutendsten Werks der Erzahlsammlung Gente in Aspromonte erschienen Gente in Aspromonte 1930 als Band veroffentlicht gilt als wegweisendes Werk fur eine eigenstandige suditalienische Literatur sowie als fruher Vorlaufer des italienischen Neorealismus Weitere Auslandseinsatze als Journalist fuhrten Alvaro von 1928 bis 1930 nach Berlin 1931 in die Turkei und 1935 nach Russland wo er u a fur Leo Longanesis Zeitschrift Omnibus einige Artikel uber die Oktoberrevolution von 1917 schrieb Gleichzeitig lieferte er auch der faschistischen Zeitschrift Popolo di Roma Beitrage ohne selbst Mitglied des Partito Nazionale Fascista zu sein Im Januar 1941 kehrte er anlasslich der Beerdigung seines Vaters ein letztes Mal nach San Luca zuruck wahrend er seine Mutter noch mehrmals in Caraffa del Bianco besuchte wo sein Bruder Massimo Dorfpfarrer war Nach dem Sturz Mussolinis ubernahm er von Juli bis September 1943 in den 45 Tagen der Badoglio Regierung die Leitung des Popolo di Roma und fluchtete wahrend der deutschen Besatzungszeit unter dem Decknamen Guido Giorgi aus Rom nach Chieti Gemeinsam mit Libero Bigiaretti und Francesco Jovine grundete er 1945 die Schriftstellergewerkschaft Sindacato Nazionale Scrittori deren Sekretar er bis zu seinem Tod war 1947 ubernahm er fur kurze Zeit die Leitung der neapolitanischen Zeitschrift Risorgimento doch als Anhanger der Linken gab er diese Aufgabe wegen politischer Meinungsverschiedenheiten mit den Mitarbeitern des marktliberal ausgerichteten Blattes bald wieder auf Bei der Auszeichnung seines Romanes Quasi una vita setzte sich Alvaro 1951 gegen starke Konkurrenten durch Carlo Levi Alberto Moravia Mario Soldati und Domenico Rea Wie schon in Gente in Aspromonte brachte er immer wieder die hoffnungslose unveranderliche Armut in seiner kalabrischen Heimat zum Ausdruck so z B in der paradigmatischen Erzahlung Un fatto di cronaca 1955 die in Form einer Reportage die absurde und voyeuristische Dokumentationswut einer Gruppe von Journalisten in einem Armenviertel schildert Seit 1954 litt Alvaro unter einem Tumor der am 11 Juni 1956 zu seinem Tod fuhrte Er hinterliess einige unvollendete Werke darunter die postum von Arnaldo Frateili herausgegebenen Romane Belmoro Mastrangelina und Tutto e accaduto Sein handschriftlicher Nachlass wird heute in seinem Heimatdorf San Luca von der Fondazione Corrado Alvaro aufbewahrt die eigens zur Pflege seines literarischen Erbes eingerichtet wurde Corrado Alvaro ist auf dem Friedhof von Vallerano bei Viterbo beerdigt wo er 1939 ein grosses Haus auf dem Land erworben hatte Werke BearbeitenOriginalausgaben Bearbeiten Polsi nell arte nella leggenda e nella storia Gerace Serafino 1912 Neuauflage Reggio Calabria Iiriti Editore 2005 Poesie grigioverdi Rom Lux 1917 La siepe e l orto Florenz Vallecchi 1920 L uomo nel labirinto Mailand Alpes 1926 L amata alla finestra Turin Buratti 1929 Vent anni Mailand Treves 1930 Gente in Aspromonte Florenz Le Monnier 1930 mit dem Preis der Tageszeitung La Stampa ausgezeichnet 1931 L uomo e forte Mailand Bompiani 1938 mit dem Literaturpreis der Accademia d Italia ausgezeichnet 1940 Incontri d amore Mailand Bompiani 1940 L eta breve Mailand Bompiani 1946 erster Roman im Zyklus Memorie del mondo sommerso Quasi una vita Giornale di uno scrittore Mailand Bompiani 1950 mit dem Premio Strega ausgezeichnet 1951 Il nostro tempo e la speranza Saggi di vita contemporanea Mailand Bompiani 1952 Un fatto di cronaca Settantacinque racconti Mailand Bompiani 1955 Colore di Berlino Viaggio in Germania Hrsg Anne Christine Faitrop Porta Reggio Calabria Falzea 2001 Il mare Milano 1934 Neuauflage Ilisso Edizioni 2006 Deutsche Ubersetzungen Bearbeiten Gente in Aspromonte und andere Novellen Heidelberg Groos 1946 Italienisches Reisebuch Ebenhausen bei Munchen Langewiesche Brandt 1956 Erinnerungen an die versunkene Welt Bd 1 Zeit der Luge Berlin Volk und Welt 1970 Erinnerungen an die versunkene Welt Bd 2 Das Lacheln der Frauen Berlin Volk und Welt 1971 Erinnerungen an die versunkene Welt Bd 3 Romische Salons Berlin Volk und Welt 1972 Die Hirten vom Aspromonte Berlin Henssel 1985 3 Auflage Literatur BearbeitenOmaggio a Corrado Alvaro Hrsg Carlo Bernari Rom S A Poligrafica 1957 Ferdinando Virdia ALVARO Corrado In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 2 Albicante Ammannati Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1960 Walter Mauro Invito alla lettura di Corrado Alvaro Mailand Mursia 1973 Corrado Alvaro Hrsg Aristide Bava Chiaravalle Centrale Effe Emme 1976 Matilde M Fava Complessita di uno scrittore New York New York Univ 1981 Corrado Alvaro Hrsg Giuseppe Gigliozzi Rom Lucarini 1981 Paola Del Rosso Come leggere Gente in Aspromonte di Corrado Alvaro Mailand Mursia 1994 Luigi Reina Corrado Alvaro Soveria Mannelli Rubbettino 1994Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Corrado Alvaro im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie der Fondazione Corrado Alvaro italienisch Kurzbiografie von italialibri net italienisch Ausfuhrliche Bibliografie der Fondazione Corrado Alvaro 1 2 Vorlage Toter Link www fondazionecorradoalvaro it Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2018 Suche in Webarchiven Einzelnachweise Bearbeiten La Calabria e la Grande Guerra 1914 1918 Corrado Alvaro In movio beniculturali it Abgerufen am 1 Januar 2020 italienisch Biografia di Corrado Alvaro In fondazionecorradoalvaro it Abgerufen am 1 Januar 2020 italienisch Normdaten Person GND 118644947 lobid OGND AKS LCCN n79022153 VIAF 29573259 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alvaro CorradoKURZBESCHREIBUNG italienischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 15 April 1895GEBURTSORT San Luca Reggio Calabria STERBEDATUM 11 Juni 1956STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Corrado Alvaro amp oldid 231943647