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Das Vorderasiatische Museum ist ein Teil der Staatlichen Museen zu Berlin Es ist im Haupt und im Untergeschoss des Sudflugels des Pergamonmuseums untergebracht und umfasst eine der grossten Sammlungen vorderasiatischer Altertumer der Welt 1 Blick auf das Ischtar TorTeile eines Stiftmosaiks des Eanna HeiligtumsTeil der Fassade des Inanna Tempels des Kara Indasch aus Uruk Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Dauerausstellung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ersten Funde kamen bereits Mitte des 19 Jahrhunderts nach Berlin als Preussen in London Reliefs aus den Grabungen in Ninive erwarb Spater war vor allem die enge Verbindung des Museums zur Deutschen Orient Gesellschaft sowie zu dem Mazen James Simon fruchtbar 1899 wurde eine eigenstandige Vorderasiatische Abteilung an den Koniglichen Museen gegrundet Zunachst wurden die Funde im Neuen Museum dann provisorisch im Sockelgeschoss des Kaiser Friedrich Museum untergebracht Seit 1907 entstand nach Planen von Alfred Messel und Ludwig Hoffmann das heutige Pergamonmuseum dessen Sudflugel von vornherein fur die Vorderasiatische Abteilung gedacht war Ins Obergeschoss zog seit 1929 die Islamische Kunst Abteilung das heutige Museum fur Islamische Kunst ein mit dem zusammen die Vorderasiatische Abteilung das Vorderasiatische Museum bildete 1927 begann die Einrichtungsplanung der Raume im Hauptgeschoss durch den damaligen Direktor Walter Andrae 1929 der Einzug in die neuen Raume 1930 wurden zunachst der Saal mit dem Ischtar Tor und die Prozessionsstrasse aus Babylon fur die Allgemeinheit eroffnet bis 1937 kamen nach und nach die anderen Ausstellungsraume hinzu Zuletzt wurde der Yazilikaya Saal mit Wandbildern der Ausgrabungsstatte in Bogazkale fruher Bogazkoy dem hethitischem Ḫattusa von Elisabeth Andrae sowie mit Gipsabgussen von Reliefs aus dem Felsenheiligtum von Yazilikaya in der Nahe der Hauptstadt der Hethiter eingerichtet Die Inszenierung Andraes mit ihren monumentalen Rekonstruktionen von Toranlagen aus Babylon Assur und Uruk den starken Wandfarben Gemalden die die Ausgrabungsstatten in ihrem aktuellen Zustand zeigen der Mischung von Originalen und Gipsabgussen sowie der intensiv durchgearbeiteten Didaktik der Aufstellung galt als Sensation Da sie in wesentlichen Teilen nach dem Krieg wieder eingerichtet wurde ist die Andraesche Konzeption bis heute im Grundsatz noch zu erleben Durch den Zweiten Weltkrieg gab es kaum kriegsbedingte Verluste der Sammlungen die beweglichen Ausstellungsstucke die als Beutekunst 1945 in die Sowjetunion verbracht wurden wurden 1958 an die DDR zuruckgegeben Bereits 1953 wurde die Sammlung als Vorderasiatisches Museum wiedereroffnet Direktoren des Museums waren Friedrich Delitzsch 1899 1918 Otto Weber 1918 1928 Walter Andrae 1928 1951 Gerhard Rudolf Meyer 1951 1977 Liane Jakob Rost 1978 1990 und Evelyn Klengel Brandt Von 1998 bis 2014 war Beate Salje Direktorin Ihr folgte vom 1 Marz 2014 bis 31 Mai 2018 Markus Hilgert Danach war Lutz Martin kommissarischer Direktor bis im Fruhjahr 2019 Barbara Helwing die Leitung des Museums ubernahm 2 Derzeit in Bau befindet sich ein Zentraldepot fur die Sammlungen in Berlin Friedrichshagen In dieses sollen vor allem die grossformatigen Teile der Sammlung ausgelagert werden Der Bau dieses Zentraldepots ist umstritten Der Sudflugel in dessen Obergeschoss seit 1933 die Sammlungen des Museums fur Islamische Kunst prasentiert werden die aber kunftig in den Nordflugel des Pergamonmuseums umziehen sollen soll auf Grundlage eines Wettbewerbsentwurfs von Oswald Mathias Ungers umgebaut werden Die Einschnitte in die denkmalgeschutzte seit 1999 auf der Liste des UNESCO Welterbes verzeichneten historischen Inszenierungen von Walter Andrae werden von Kuratoren dem Landesdenkmalamt und Architekten lebhaft diskutiert So sollen die meisten Tor Rekonstruktionen von Andrae wie die abgebildete aus Uruk verschoben werden auch ist eine Demontage des Yazilikaya Saals geplant Zudem sollen Teile der wieder gewonnenen Sammlung Max von Oppenheims dem einstigen Tell Halaf Museum in die Sammlung integriert werden Die Toranlage des Palastes aus Tell Halaf soll nach Abschluss der Sanierungsarbeiten den Ubergang vom neuen vierten Flugel in den Sudflugel bilden Der Verein der Freunde der Antike auf der Museumsinsel Berlin unterstutzt die Antikensammlung und das Vorderasiatische Museum der Staatlichen Museen zu Berlin Dauerausstellung BearbeitenAuf 2000 m Ausstellungsflache verteilt auf 14 Sale werden Exponate aus sechs Jahrtausenden vorderasiatischer Kultur ausgestellt Die Ausstellungsstucke konnen auf eine Zeit vom 6 Jahrtausend v Chr bis in die Zeit der islamischen Expansion datiert werden Sie stammen vor allem aus den heutigen Staaten Irak Syrien und Turkei Einzelfunde auch aus dem Iran Libanon und Jordanien Angefangen bei neolithischen Funden liegt der Schwerpunkt der Sammlung auf Funden aus Sumer Babylonien Assyrien sowie dem nordsyrisch ostanatolischen Raum Bei Ausgrabungen in historisch bedeutenden Stadten wie Uruk Schuruppak Assur Ḫattusa Amarna Tell Halaf Guzana Samʼal Toprakkale oder Babylon wurde der Grundstock der Museumssammlung gelegt weitere Erwerbungen stammen aus Nimrud Ninive Susa oder Persepolis Die Funde dokumentieren unter anderem die Hochkulturen der Sumerer Akkader Babylonier Assyrer Hethiter und Aramaer Bekannte Ausstellungsstucke der Sammlung sind das Ischtar Tor und die Prozessionsstrasse von Babylon die Zincirli Toranlange das Sanherib Wasserbecken Teile des Eanna Tempels und des Inanna Tempels des Kara indas aus Uruk Daneben beherbergt das Museum eine bedeutende Anzahl von vorderasiatischen Stempel und Rollsiegeln sowie Keilschrifttexten Literatur BearbeitenWalter Andrae Lebenserinnerungen eines Ausgrabers de Gruyter Berlin 1961 DNB 450078663 Nikolaus Bernau Die Berliner Museumsinsel Stadtwandel Verlag Berlin 2006 ISBN 978 3 937123 64 6 Nikolaus Bernau Die Architektursale des Pergamonmuseums Ein Denkmal deutscher Architekturgeschichte In Stefan Altekamp Mathias Hofter Michael Krumme Herausgeber Posthumanistische Klassische Archaologie Historizitat und Wissenschaftlichkeit von Interessen und Methoden Hirmer Munchen 2001 ISBN 3 7774 9300 7 S 461 472 Nicola Crusemann Herausgeber Vorderasiatisches Museum Berlin Geschichte und Geschichten zum hundertjahrigen Bestehen Staatliche Museen zu Berlin Stiftung Preussischer Kulturbesitz Berlin 2000 ISBN 3 88609 442 1 Nicola Crusemann Vom Zweistromland zum Kupfergraben Vorgeschichte und Entstehungsjahre 1899 1918 der Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen vor fach und kulturpolitischen Hintergrunden Beiheft des Jahrbuchs der Berliner Museen Neue Folge Band 42 Gebruder Mann Berlin 2001 ISBN 3 7861 2403 5 Martin Maischberger Herausgeber Pergamonmuseum Antikensammlung Vorderasiatisches Museum Museum fur Islamische Kunst 3 Auflage Prestel Munchen London New York 2017 ISBN 978 3 7913 5748 5 S 66 127 Liane Jakob Rost und andere Das Vorderasiatische Museum Zabern Mainz 1992 ISBN 3 8053 1188 5 Joachim Marzahn Beate Salje Herausgeber Wiedererstehendes Assur 100 Jahre deutsche Ausgrabungen in Assyrien Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung Zabern Mainz 2003 ISBN 978 3 8053 3250 7 Beate Salje Herausgeber Vorderasiatische Museen gestern heute morgen Berlin Paris London New York Eine Standortbestimmung Kolloquiumsband aus Anlass des 100 jahrigen Bestehens des Vorderasiatischen Museums Berlin am 7 Mai 1999 Zabern Mainz 2001 ISBN 3 8053 2778 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pergamonmuseum Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Vorderasiatisches Museum Berlin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Vorderasiatischen Museums Vorderasiatisches Museum bei museum digital Vorderasiatisches Museum im Museumsportal Berlin Verein der Freunde der Antike auf der Museumsinsel Berlin e V Vorderasiatisches Museum Berlin in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur zum Vorderasiatischen Museum Berlin im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Vorderasiatisches Museum Profil Stiftung Preussischer Kulturbesitz Pressemitteilung vom 18 12 2018 Personalien im Stiftungsrat Barbara Helwing wird Direktorin des Vorderasiatischen Museums Claudia Martin Konle uber nimmt Benutzungsabteilung der Staatsbibliothek abgerufen am 19 Dezember 201852 520694444444 13 396805555556 Koordinaten 52 31 14 5 N 13 23 48 5 O Normdaten Korperschaft GND 5035694 X lobid OGND AKS VIAF 131008425 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vorderasiatisches Museum Berlin amp oldid 234171906