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Ea ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter EA aufgefuhrt Enki sumerisch 𒀭𒂗𒆠 den ki deutsch Herr der Erde 1 akkadisch Ea verwandt mit westsem ḥayya er lebt 2 ist der Name des sumerischen Weisheitsgottes und Herrschers uber den unteren Teil des kosmischen Susswasserozeans in dessen Innerem der Gott Enlil Luft und Erde erschuf Enki gilt auch als Gott der Handwerker der Kunstler und der Magier Zur Befriedung eines politischen Konflikts der in der sumerischen Kultur ausbrach war seine besondere Leistung die Herstellung eines ersten Paares von Menschen die den Gottern kunftig als Arbeitssklaven dienen so wie es das Epos Athrahasis detailreich ausfuhrt Oft wird Enki dargestellt mit den Flussen Euphrat und Tigris welche aus seinen Schultern entspringen und fur die technologische Umgestaltung der mesopotamischen Steppe Eden in eine fruchtbare Gartenlandschaft von zentraler Bedeutung sind In der Hand halt er ein Gefass aus dem Wasser empor quillt Ihn begleiten seine Symboltiere wie der Ziegenfisch manchmal auch nur eine Ziege oder nur ein Fisch und die Schildkrote Das Boot und ein Stab mit Widderkopf sind seine Utensilien 3 Enki mit zwei machtigen Flussen wahrsch Euphrat und Tigris die von seinen Schultern entspringen Die Ziege als sein Symboltier zu seinen FussenWasserbecken aus dem Hof des Tempels von Assur mit Relief Enki mit gottlicher Hornerkrone sowie vier Wasserstromen flankiert von zwei Abgal Priestern mit Fischmanteln Neuassyrische Periode Herrschaft von Sennacherib 704 bis 681 vor Christus Vorderasiatisches Museum Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Genealogie 2 Geschichte 3 Mythen 3 1 Enki und die Weltordnung 3 2 Enki und Inanna 3 3 Enki und Ninmah 3 4 Enki und Nammu 3 5 Atraḫasis Epos 3 6 Enki und Ninhursanga 3 7 Der Held und die Schildkrote 4 Ikonographie 5 Ubernahme in andere Kulturen 6 Enki in der Astronomie 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGenealogie BearbeitenEnki ist laut den sumerischen Gotterlisten der Sohn von An und Ki 4 In Mythen wie zum Beispiel Enki und Nammu und dem Atraḫasis Epos wird jedoch Nammu als seine Mutter bezeichnet Seine Frau ist in den sumerischen Gotterlisten Ninki in babylonischer Zeit wird sie durch Damkina ersetzt Im Mythos Enki und Ninhursanga ist Ninḫursanga seine Frau Seine bekanntesten Kinder sind Nanse und Asalluḫi welcher von den Babyloniern mit Marduk gleichgesetzt wurde um Marduk als Sohn von Enki Ea zu etablieren Auch Namtaru wird als sein Sohn genannt 5 Er gilt weiterhin als der Erschaffer der Abgal und vieler weiterer Gotter und Damonen Geschichte BearbeitenEnki ist seit der fruhsumerischen Zeit belegt und zeigt sich in verschiedenen Inschriften die ihn als Susswassergott und Gott der lebenspendenden Feuchtigkeit verehren Als Namensbestandteil kann man Enki sogar noch weiter zuruckverfolgen 6 Sein Hauptheiligtum Eapsu befand sich in der Stadt Eridu und sicherte in fruher Zeit die Vormachtstellung der Stadt Als einer der wichtigsten Gotter im mesopotamischen Pantheon hatte Enki Tempel in vielen anderen Stadten Als der Einfluss Eridus sank wurde auch sein Hauptheiligtum nach Uruk verlegt was sich im Mythos Inanna und Enki niederschlagt Bis zum Ende der altorientalischen Uberlieferung bleibt Enki Ea jedoch einer der Hauptgotter nbsp Gruppe von Helden vor dem Gott Enki welche eine Schale halt aus der Wasser fliesstMythen BearbeitenEnki gilt in verschiedenen Mythen als Erschaffer der Menschen Des Weiteren gilt er als der Besitzer der Schicksalstafeln ME auf denen die Schicksale der Gotter und Menschen geschrieben stehen Enki und die Weltordnung Bearbeiten Nachdem Enki den Euphrat umgelenkt hatte um das Land Dilmun fruchtbar zu machen ejakulierte er in den Tigris um auch diesem die Fruchtbarkeit zu schenken Danach verteilt er die verschiedenen Tiere des Wassers des Landes und der Berge auf ihre Posten und ordnet den Gottern ihre Aufgaben zu Seine Tochter Inanna wird dabei als oberste Priesterin eingesetzt die das Leben Jahr fur Jahr durch die Heilige Hochzeit auf die Erde bringt 7 Enki und Inanna Bearbeiten Inanna kommt zu Enki nach Eridu und betort ihn mit Bier und ihrer Schonheit Als Enki volltrunken ist gibt er ihr die gottlichen Mes Reprasentationen kultureller Errungenschaften mit Als Enki wieder zur Besinnung kommt und den Betrug bemerkt schickt er seine Damonen Inanna nach doch Inanna kann den Damonen glaubhaft machen dass sie nun die legitime Besitzerin der Mes ist Enki gibt sich geschlagen und verkundet dass die Mes von nun an in Uruk Inannas Stadt bleiben sollen 8 Enki und Ninmah Bearbeiten Enki und Ninmah machen einen Wettstreit wer die besseren Menschen schaffen konne Ninmah erschafft daraufhin verschiedene Menschen mit Behinderungen Enki gibt allen jedoch eine Aufgabe in der Gesellschaft Daraufhin dreht Enki den Spiess um und erschafft seinerseits das Wesen Umu ul mit dem Ninmah nichts anzufangen weiss da es eine nicht lebensfahige Fehlgeburt ist Sie muss sich daher Enki geschlagen geben 9 Enki und Nammu Bearbeiten Die Gotter sind nicht mehr in der Lage genugend Mehl zu beschaffen Daraufhin bittet Nammu ihren Sohn Enki eine Losung zu finden woraufhin Enki sich Lehm von seinem Schenkel klopft und daraus die Menschen erschafft 10 Atraḫasis Epos Bearbeiten Als die Anunnaki es leid sind zu arbeiten und so Streit zwischen den Igigu und den Anunnaki entsteht erschafft Enki aus dem Blut eines geschlachteten Gottes und dem Lehm des Abzu den Menschen um den Gottern zu dienen Die Menschen werden den Gottern jedoch zu laut Daher beschliessen die Gotter die Menschen auszurotten und schicken Namtar um die Menschen mit Schuttelfrost zu dezimieren Enki verrat aber seinem Lieblingsmenschen Atraḫasis wie sie Namtar besiegen konnten Gleiches macht er mit Adad und Nisaba Die Gotter werden dadurch zornig und beschliessen dass Enki keinem Menschen mehr die Entscheidungen der Gotter kundtun darf Sie beschliessen darauf eine Sintflut zu schicken um alle Menschen zu vernichten Enki geht jedoch zur Hutte von Atraḫasis und redet mit der Schilfwand hinter der Atraḫasis liegt so dass dieser alles mitbekommt Er rat ihm eine Arche zu bauen und sein Hab und Gut und seine Leute darauf zu bringen So verhindert Enki die vollstandige Ausrottung der Menschen durch die Gotter 11 Enki und Ninhursanga Bearbeiten Enki mochte unbedingt einen mannlichen Nachfolger jedoch schenkt ihm seine Frau Ninhursanga nur die Tochter Ninisiga die Gottin des Neumondes Daraufhin schwangert er seine Tochter die ihm die Tochter Ninkur gebiert die Herrin des Hochlandes Da Enki immer noch keinen Sohn hat schwangert er nun seine Enkelin Ninkur und diese gebiert ihm Uttu die Gottin des Flachses und der Webkunst Ninhursanga ist das Ganze mittlerweile zu viel Sie berat Uttu wie sie den Avancen von Enki widerstehen konne Doch Enki verwandelt sich in einen gutaussehenden Gartner und vermag so Uttu doch zu begatten Als Uttu den Betrug bemerkt fleht sie zu Ninhursanga um Hilfe Diese entfernt den Samen Enkis und wirft ihn auf den Boden Daraus entstehen acht Pflanzen die Ninhursanga Enki zum Essen vorsetzt Daraufhin erkrankt Enki schwer Die Anunna jedoch sehen das mit Sorge und Enlil gelingt es Ninhursanga zu uberreden Enki zu helfen Ninhursanga setzt sich daraufhin auf Enki nimmt die Samen in sich auf und gebiert daraus acht Gotter 12 Der Held und die Schildkrote Bearbeiten Als Ninurta Anzu im Flug attackierte liess dieser die Schicksalstafeln fallen Sie fielen in den Susswasserozean direkt in das Reich von Enki Nach dem Kampf forderte Ninurta die Schicksalstafeln von Enki zuruck um zum Herrscher uber das Schicksal der Menschen und der Gotter zu werden Enki aber der im Kampf zuvor Ninurta mit seiner Zauberkunst und Weisheit zur Seite stand war nicht bereit diese auszuhandigen Er lobte und pries Ninurta als grossten Krieger des Universums aber die Tafeln werde er behalten Ninurta wurde wutend und drohte damit den Susswasserozean zu zerstoren Daraufhin formte Enki aus dem Lehm des Susswasserozeans eine Schildkrote diese wiederum grub ein riesiges Loch Und als Enki Ninurta ablenkte packte die Schildkrote Ninurta an den Zehennageln und schleifte ihn in das Loch So sehr Ninurta sich auch bemuhte er war nicht in der Lage das Loch zu verlassen Enki wollte das Loch schliessen und Ninurta darin begraben jedoch liess er auf Bitten von Ninurtas Mutter Ninmaḫ Ninurta frei mit der Bedingung dass Enki von nun an der Besitzer der Schicksalstafeln bleiben solle 13 Ikonographie Bearbeiten nbsp Statue eines Gottes vermutlich Ea aus Khorsabad spates 8 Jh v Chr Irakisches NationalmuseumEnki Ea wird in Darstellungen wie alle mesopotamischen Gotter stets in anthropomorpher Gestalt wiedergegeben Erkennbar ist er an den Wasserstromen die entweder aus seinen Schultern oder aus einem vor der Brust gehaltenen Gefass stromen Diese werden teilweise als Wiedergabe von Euphrat und Tigris interpretiert Als Symboltier begleitet ihn der Ziegenfisch ein Mischwesen aus Ziegenvorderkorper und kopf sowie einem Fischschwanz oder eine Ziege Der Gott wird in akkadischer Zeit oft auf Rollsiegeln dargestellt Er weist dort die typischen Merkmale eines Gottes auf wie die Hornerkrone und einen Bart Zu den Wasserstrahlen kommen oft als Attribute der Ziegenfisch und oder Schildkroten dazu 14 In Darstellungen aus der akkadischen bis altbabylonischen Zeit ist Enki Ea oft in Begleitung seines Wesirs Usmu sumerisch Isimud dargestellt der durch seine zweigesichtige Darstellung gut identifizierbar ist In der Glyptik ist Usmu oft in Einfuhrungsszenen dargestellt und fuhrt Beter zum thronenden Gott Ein weiterer regelmassig dargestellter Begleiter von Enki Ea ist der sechslockige Held der oft ebenfalls mit wassersprudelnden Gefassen dargestellt ist Auf Siegeln aus akkadischer Zeit wird Enki Ea oft dargestellt wie ihm der gefangene und gefesselte Anzu prasentiert wird nbsp Akkadzeitliches Rollsiegel aus Marmor Hinter dem thronenden Enki ist der sechslockige Held dargestellt vor ihm sein doppelgesichtiger Wesir Usmu hinter dem eine einfuhrende Gottin den Beter an der Hand fuhrt Louvre nbsp Umzeichnung einer Siegelabrollung Siegel des Gudea der von Ningiszida zu Enki gefuhrt wird Tello ca 2150 v Chr Louvre nbsp Akkadzeitliches Rollsiegel aus Serpentin Drei Gotter fuhren den gefangenen Anzu zum thronenden Enki Ea British Museum Als Gottersymbol v a auf den Kudurrus wird fur Enki Ea seit altbabylonischer Zeit ein Krummstab mit aufgesetztem Widderkopf oder eine Schildkrote verwendet 15 die sich auf einem Symbolsockel befinden Zu Fussen des Sockels ist der Ziegenfisch dargestellt Ubernahme in andere Kulturen BearbeitenIn Syrien und Anatolien wurde der Gott unter dem akkadischen Namen Ea in die Panthea ubernommen Bei den Hurritern wurden Ea und seine Frau als Eya sarri Konig Ea in Ugarit iy und Tamkina ubernommen Er galt als weiser Gott bei dem die Gotter in Notsituationen Rat einholten Sein Sohn war Kelti und sein Bote Izzummi Als sein Wohnort galt Apzu Bei den Luwiern hiess er Iya und war eine der Hauptgottheiten Sein Name kommt noch in der klassischen Antike in kilikischen Mannernamen vor z B Iazarmas Iazarµas luw Iya zalma Iya ist Schutz Seine Frau erscheint in einer hieroglyphenluwischen Inschrift als Tamukina Enki in der Astronomie BearbeitenIm sumerischen babylonischen und assyrischen Kalender Astrolab B werden die Plejaden als Sterne des Enki erwahnt Die Kraterkette Enki Catena auf dem Jupitermond Ganymed ist nach Enki benannt Literatur BearbeitenHannes Dietmar Galter Der Gott Ea Enki in der akkadischen Uberlieferung eine Bestandsaufnahme des vorhandenen Materials Verlag fur die Technische Universitat Graz Graz 1983 ISBN 3 7041 9018 7 Helmut Freydank u a Lexikon Alter Orient Agypten Indien China Vorderasien VMA Verlag Wiesbaden 1997 ISBN 3 928127 40 3 Gwendolyn Leick A Dictionary of Ancient Near Eastern Mythology New York 1998 ISBN 978 0 415 19811 0 Brigitte Groneberg Die Gotter des Zweistromlandes Kulte Mythen Epen Artemis amp Winkler Stuttgart 2004 ISBN 3 7608 2306 8 Jeremy Black Graham Cunningham Eleanor Robson The Literature of ancient Sumer London 2004 ISBN 978 0 19 926311 0 Willem H Ph Romer Mythen und Epen in sumerischer Sprache In Willem H Ph Romer Dietz Otto Edzard Hrsg Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band 3 Lieferung III Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 1993 ISBN 3 579 00074 8 Wolfram von Soden Der altbabylonische Atramchasis Mythos In Bernd Janowski Gernot Wilhelm Hrsg Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Neue Folge Band 3 Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2006 ISBN 3 579 05287 X Peeter Espak The God Enki in Sumerian Royal Ideology and Mythology PDF 1 5 MB Tartu University Press Tartu 2010 ISBN 978 9949 19 522 0 Dissertationes Theologiae Universitatis Tartuensis 19 Manuel Ceccarelli Enki und Ninmaḫ Eine mythische Erzahlung in sumerischer Sprache Orientalische Religionen in der Antike 16 Mohr Siebeck Tubingen 2016 Weblinks BearbeitenPeeter Espak Ancient Near Eastern Gods Enki and Ea Diachronical Analysis of Texts and Images from the Earliest Sources to the Neo Sumerian Period PDF Master s Thesis Universitat Tartu 2006Einzelnachweise Bearbeiten Keetman J Enki k Herr der Erde Warum nicht Nouvelles assyriologiques breves et utilitaires 2021 Nr 30 Tonietti M V One more personal name with Enki Ḥayya in Ebla and a new unexpected writing of this name Nouvelles assyriologiques breves et utilitaires 2011 Nr 69 Leick 1998 S 41 Leick 1998 S 104 K Tallqvist Sumerische Akkadische Namen der Totenwelt Helsinki 1934 S 12 ff 88 Leick 1998 S 40 Black 2004 S 215ff Romer 1993 S 402 Romer 1993 S 386 Romer 1993 S 363 von Soden 2006 S 612 ff Romer 1993 S 363 Black 2004 S 235 ff Galter 1983 S 111 Galter 1983 S 104 105 Normdaten Person GND 118682091 lobid OGND AKS LCCN no2019087958 VIAF 258712210 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Enki amp oldid 238953378