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Die Schicksalstafeln Akkadisch ṭuppi simati sind in der mesopotamischen Mythologie das Symbol der Herrschaft uber das Universum Sie wurden von Mami fur Enlil bestimmt Anzu Mythos beziehungsweise von Tiamat fur ihren Sohn Kingu In spateren Zeiten waren auch der babylonische Marduk und der assyrische Assur Herren der Schicksalstafeln Nach Vorstellung der sumerischen Religion sind die Schicksale der Menschen wie auch der ganzen Welt vorausbestimmt konnen aber neu entschieden werden verzeichnet sind sie auf Tafeln 1 Enlil tragt die Schicksalstafeln auf seiner Brust und legt sie nur zum morgendlichen Bade ab Die Schicksalstafeln verleihen ihrem Besitzer Macht uber alle Gotter und unter anderem die Fahigkeit Dinge in ihren Urzustand zuruckzuverwandeln Im Kampf gegen Ninurta kann so der Anzu Vogel Ninurtas Pfeile unschadlich machen Der Schaft wird wieder zu Rohricht im Dickicht der Bogenstab zu einem Baum in einem Waldchen die Befiederung kehrt zu den Vogeln zuruck und die Bogensehne in die Darme eines Hammels Sind die Schicksalstafeln nicht im Besitz Enlils ist die gottliche Weltordnung gestort Die Rituale finden nicht mehr ordnungsgemass statt die Strahlenhelle erlischt und Enlil verstummt Die Schicksalstafeln sind mit dem Siegel des Schicksals na4kisib nam mes gesiegelt Eine assyrische Tontafel aus der Zeit Sanheribs in einer neobabylonischen Kopie vermutlich aus Niniveh uberliefert 2 beschreibt sie als die Bande der absoluten Macht die Vorherrschaft uber Himmel und Unterwelt die Verbindung zwischen dem Himmelszelt des Anu und Ganṣir dem ersten Tor der Unterwelt die Fessel der Mengen 3 Die Tafel beschreibt weiter dass Assur der Konig der Gotter sie mit seiner Hand vor seiner Brust halt dass er die Leine der Grossen Himmel die Bande der Igigi und Anunnaki in seiner Hand halt 4 Mythen BearbeitenDer Anzu Mythos beschreibt wie der Anzu Vogel die Schicksalstafeln von Enlil aus Nippur stiehlt Er wird aber im Auftrag von Mami von dem Gott Ninurta besiegt der die Schicksalstafeln an Enlil zuruckgibt Das Enuma elis beschreibt Kingu den Sohn von Tiamat und Abzu und spateren Gatten Tiamats als den ersten Trager der Schicksalstafeln Marduk ubergibt sie nach seinem Sieg uber Kingu an Anu Nach dem Mythos Ninurta und Enki liess Anzu die Schicksalstafeln in den Ozean fallen wo sie sich Enki aneignete Ninurta versucht erfolglos sie zuruckzuholen und muss schliesslich Enki als deren rechtmassigen Besitzer anerkennen 5 Literatur BearbeitenBrigitte Groneberg Die Gotter des Zweistromlandes Kulte Mythen Epen Dusseldorf Zurick Artemis amp Winkler 2004 Einzelnachweise Bearbeiten Groneberg 2004 S 69 British Museum K 6177 8869 A R George 1986 Sennacherib and the Tablet of Destinies Iraq 48 134 A R George 1986 Sennacherib and the Tablet of Destinies Iraq 48 134 https www gatewaystobabylon com myths texts ninurta ninuurtle htm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schicksalstafeln amp oldid 233971587