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Die 7 Division war ein Grossverband der deutschen Reichswehr In der in Bayern stationierten Division dienten nur bayerische Staatsburger Die landsmannschaftliche Bezeichnung lautete 7 Bayerische Division 7 Bayerische DivisionAktiv 1921 bis 1934Staat Deutsches ReichStreitkrafte ReichswehrTeilstreitkraft ReichsheerTruppengattung InfanterieTyp Infanterie DivisionGliederung Siehe OrganisationLeitungKommandeure Siehe Kommandeure Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Reichswehrgruppenkommando 4 3 Wehrkreiskommando VII 4 Machtprobe mit Berlin 1923 5 Kommandeure 6 Organisation 6 1 Verbandszugehorigkeit 6 2 Gliederung 7 Bekannte Divisionsangehorige 8 Literatur 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenObwohl das Deutsche Kaiserreich 1918 im Zuge der Novemberrevolution untergegangen war und auch Konig Ludwig III die Beamten und Soldaten vom Eid auf seine Person entbunden hatte war damit Bayerns Wehrhoheit noch nicht aufgehoben Die Wirren um die Niederschlagung der Munchner Raterepublik und ihrer unter Rudolf Egelhofer aufgebauten Roten Armee bewogen jedoch die neue Regierung Bayerns dazu in der Bamberger Verfassung vom 14 August 1919 auf die Wehrhoheit zu verzichten In der Weimarer Reichsverfassung vom 11 August 1919 WRV hatte das Reich die ausschliessliche Gesetzgebung uber die Wehrverfassung erhalten Art 6 Nr 4 WRV Die Offiziere wurden durch den Reichsprasidenten ernannt bzw entlassen Art 46 WRV und den Oberbefehl ubte der Reichsprasident aus Art 47 WRV Schliesslich bestimmte Art 79 S 1 WRV Die Verteidigung des Reichs ist Reichssache Der folgende Satz enthielt einen Gesetzgebungsauftrag fur eine einheitliche Regelung der Wehrverfassung des deutschen Volkes unter Berucksichtigung der besonderen landsmannschaftlichen Eigenarten so dass landerspezifische Eigenarten im Militar allenfalls in Randbereichen eine Rolle spielen konnten Die regulare Bayerische Armee war nach Kriegsende bereits so weit demobilisiert worden dass der Kampf gegen die Raterepublik durch ausserbayerische Reichswehrtruppen und halbstaatliche Freikorps erfolgte Reichswehrgruppenkommando 4 Bearbeiten nbsp Ubernahme des bayerischen Heeres in die Reichswehr am 25 August 1919 in MunchenZum 1 Oktober 1919 wurden die Streitkrafte des Deutschen Reiches in das 200 000 Mann starke Ubergangsheer transformiert Gleichzeitig entfielen die bisherigen Verbande und Dienststellen der Alten Armee Dem Reichswehr Gruppenkommando 4 wurden alle in Bayern stationierten Einheiten der Vorlaufigen Reichswehr unterstellt Dem Generalmajor Arnold von Mohl waren eine grosse Reichswehr Brigade zu 12 227 Mann mit Sitz in Munchen Reichswehr Schutzen Brigade 21 und drei kleinere Brigaden zu je 7 203 Mann Reichswehr Brigade 22 in Augsburg Reichswehr Brigade 23 in Wurzburg und Reichswehr Brigade 24 in Nurnberg im ubrigen Bayern unterstellt 1 Wehrkreiskommando VII BearbeitenZum 1 Januar 1921 wurde die Reichswehr formiert wobei das Wehrgesetz vom 23 Marz 1921 die naheren Einzelheiten regelte Das Wehrgesetz beendete die Militarhoheit der Lander liess aber die Moglichkeit zu in den Landern auf ihr Verlangen Landeskommandanten zu bestellen 12 Abs 1 Satz 2 fuhrte dazu aus Die Befehlsverhaltnisse werden hierdurch nicht beruhrt D h dass der vom Reichsprasidenten ernannte Landeskommandant nach der Reichsverfassung und dem Wehrgesetz ausschliesslich dem Reichsprasidenten dem Reichswehrminister und der Reichswehrfuhrung unterstellt war Der Freistaat Bayern stellte insofern eine Besonderheit dar als der Wehrkreis VII nur das rechtsrheinische Landesgebiet umfasste Die von den Alliierten besetzte Pfalz gehorte nicht dazu In der in Bayern stationierten 7 Bayerischen Division und dem 17 Bayerisches Reiter Regiment dienten nur bayerische Staatsburger Das Reichswehr Gruppenkommando 4 wurde zeitgleich in Wehrkreiskommando VII umbenannt Es blieb weiterhin dem Reichswehrministerium unmittelbar unterstellt Der Landeskommandant wurde vom Reichsprasidenten auf Vorschlag der bayerischen Staatsregierung ernannt 2 Eine landmannschaftliche Eigenart zeigte sich neben der Rekrutierung lediglich durch Kokarden und Wappenschilder in den Landesfarben an Mutze und Stahlhelm sowie in ebensolchen Wimpeln an den Lanzen des 17 Bayerischen Reiter Regiments Machtprobe mit Berlin 1923 Bearbeiten nbsp Trauerfeier fur die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten der bayerischen Armee am 13 November 1927Im Herbst 1923 kam es zur Machtprobe zwischen Bayern und dem Reich Aus Protest gegen die Beendigung des passiven Widerstands gegen die Ruhrbesetzung durch die Reichsregierung Stresemann setzte die bayerische Regierung am 26 September 1923 den rechtsextremen Gustav von Kahr als Generalstaatskommissar mit diktatorischen Vollmachten ein Dieser erklarte sogleich den Notstand in Bayern am selben Tag verhangte Reichsprasident Friedrich Ebert den Ausnahmezustand im ganzen Reich Generalleutnant Otto von Lossow wurde durch seine Zwitterstellung als Befehlshaber des Wehrkreises VII und bayerischer Landeskommandant zum Diener zweier Herren 3 Als Wehrkreisbefehlshaber hatte er die vollziehende Gewalt im Auftrag des Reichswehrministers Otto Gessler auszuuben als Landeskommandant war seine Aufgabe auch der bayerischen Regierung bei offentlichem Notstand Hilfe zu leisten 4 Rechtlich gab es aber keinen Zweifel dass er Weisungen des Reiches zu befolgen hatte 5 Lossows Loyalitat zu Bayern und von Kahr uberwog offenbar Aufgrund der Hetzkampagnen des Volkischen Beobachter verbot die Reichsregierung die Zeitung der NSDAP und beauftragte von Lossow mit der Durchsetzung Dieser kam diesem Befehl jedoch nach Absprache mit von Kahr nicht nach Dies veranlasste den Chef der Heeresleitung Hans von Seeckt ihm wegen Gehorsamsverweigerung den Abschied nahezulegen Lossow liess sich trotz verschiedener Vermittlungsversuche nicht bewegen seinen Abschied zu nehmen 6 Daraufhin wurde er am 19 Oktober 1923 von Reichsprasident Ebert und General von Seeckt seiner Amter enthoben und General Kress von Kressenstein mit der Fuhrung der 7 Division und den Aufgaben des Befehlshabers im Wehrkreis VII betraut Das Bayerische Gesamtstaatsministerium setzte Lossow jedoch am 20 Oktober als Landeskommandanten wieder ein und betraute ihn mit der Fuhrung des bayerischen Teils des Reichsheeres Zwei Tage spater wurde die 7 Bayerische Division auf die bayerische Staatsregierung als Treuhander des deutschen Volkes vereidigt Diese beging damit einen offenen Bruch der Reichsverfassung 7 Trotz dieser eklatanten Befehlsverweigerung war General von Seeckt nicht bereit die Reichsexekution gegen Bayern auszuuben gemass der Devise Truppe schiesst nicht auf Truppe 8 Nach der Niederschlagung des Hitler Putsches vom 8 und 9 November 1923 suchte Bayern die Verhandlungen mit Berlin nochmals dazu zu nutzen Teile der fruheren militarischen Reservatrechte zu reaktivieren Mit der sogenannten Homburger Vereinbarung vom 14 Februar 1924 9 legten Bayern und das Reich ihren offenen Konflikt aus dem Jahre 1923 uber die Rechtsstellung des bayerischen Landeskommandanten der Reichswehr bei Mehr als die Beteiligung bei der Abberufung des Befehlshabers in Munchen in seiner Doppelfunktion als Landeskommandant war fur Bayern nicht zu erreichen Daraufhin wurden Generalstaatskommissar von Kahr und Generalleutnant von Lossow am 18 Februar 1924 abberufen 10 Nach der Konfrontation im Krisenjahr 1923 bemuhten sich Bayern und das Reich um eine Normalisierung ihres Verhaltnisses Ein letztes Mal versuchte die bayerische Staatsregierung den Landeskommandanten gegen die Einsetzung Franz Ritter von Epps als Reichskommissar fur Bayern am 9 Marz 1933 ins Spiel zu bringen Mit dem Zweiten Gesetz zur Anderung des Wehrgesetzes vom 20 Juli 1933 wurde die Funktion der Landeskommandanten ganzlich beseitigt 11 Die 7 Bayerische Division bildete den Grundstock fur das VII Armeekorps der Wehrmacht Kommandeure BearbeitenDer jeweilige Kommandeur war zugleich Befehlshaber im Wehrkreis VII Als Wehrkreisbefehlshaber waren die Divisionskommandeure Rechtsnachfolger der fruheren Kommandierenden Generale Fur die Fuhrung der Verbande waren ihnen je ein Infanterie und ein Artilleriefuhrer beide mit Staben unterstellt 12 Dienstgrad Name Datum 13 Generalleutnant General der Infanterie Arnold von Mohl 0 1 Oktober 1920 bis 31 Dezember 1922Generalleutnant Otto von Lossow 0 1 Januar 1923 bis 18 Februar 1924Generalleutnant Friedrich Kress von Kressenstein 20 Marz 1924 bis 31 Dezember 1927Generalleutnant General der Infanterie Adolf von Ruith 0 1 Januar 1928 bis 31 Januar 1930Generalleutnant Wilhelm Ritter von Leeb 0 1 Februar 1930 bis 30 September 1933Generalleutnant General der Infanterie Wilhelm Adam 0 1 Oktober 1933 bis 30 September 1935Infanteriefuhrer VIIOberst Generalmajor Franz von Epp 0 1 Oktober 1920 bis 31 Oktober 1923Generalmajor Adolf von Ruith 0 1 November 1923 bis 31 Oktober 1927Generalmajor Hans Seutter von Lotzen 0 1 November 1927 bis 30 Juni 1929Generalmajor Albrecht Steppuhn 0 1 Juli 1929 bis 31 Marz 1931Generalmajor Hans von Hosslin 0 1 April 1931 bis 31 Marz 1932Oberst Generalmajor Paul Bauer 0 1 April 1932 bis 31 Marz 1933Oberst Generalmajor Konrad Stephanus 0 1 April 1933 bis 31 Juli 1934Oberst Generalmajor Eugen von Schobert 0 1 August 1934 bis 14 Oktober 1935Artilleriefuhrer VIIOberstleutnant Oberst Erich von Botzheim 0 1 Oktober 1920 bis 31 Januar 1922Generalmajor Generalleutnant Friedrich Kress von Kressenstein 0 1 Februar 1923 bis 19 Marz 1924Oberst Generalmajor Georg von Loffelholz von Kolberg 20 Marz 1924 bis 31 Januar 1926Oberst Generalmajor Karl Theysohn 0 1 Februar 1926 bis 31 Januar 1929Generalmajor Wilhelm Ritter von Leeb 0 1 Februar 1929 bis 31 Januar 1930Generalmajor Karl Eberth 0 1 Februar 1930 bis 30 November 1930Oberst Generalmajor Oskar Vogl 0 1 Dezember 1930 bis 30 November 1931Oberst Generalmajor Heinrich Curtze 0 1 Dezember 1931 bis 30 September 1932Generalmajor Friedrich Dollmann 0 1 Oktober 1932 bis 31 Januar 1933Oberst Generalmajor Otto Tscherning 0 1 Februar 1933 bis 1 Oktober 1934Organisation BearbeitenVerbandszugehorigkeit Bearbeiten Die Division unterstand dem Gruppenkommando 2 in Kassel Gliederung Bearbeiten Der Grossverband gliederte sich wie folgt Infanteriefuhrer VII in Munchen mit19 Bayerisches Infanterie Regiment 20 Bayerisches Infanterie Regiment 21 Bayerisches Infanterie Regiment 7 Bayerisches Pionier Bataillon ab 1930 der Division direkt unterstellt Artilleriefuhrer VII in Munchen mit7 Bayerisches Artillerie Regiment 7 Bayerische Fahr AbteilungFerner unterstanden der Division 17 Bayerisches Reiter Regiment bis 1927 7 Bayerische Nachrichten Abteilung 7 Bayerische Kraftfahr Abteilung 7 Bayerische Sanitats AbteilungDaruber hinaus waren dem Wehrkreisbefehlshaber unterstellt die Kommandanturen Ingolstadt und Munchen der Truppenubungsplatz GrafenwohrBekannte Divisionsangehorige BearbeitenMax Josef Pemsel 1897 1985 war von 1957 bis 1961 als Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr Kommandierender General des II Korps Karl Wilhelm Thilo 1911 1997 war von 1967 bis 1970 als Generalleutnant Kommandierender General des II Korps und stellvertretender Inspekteur des HeeresLiteratur BearbeitenGeorg Tessin Deutsche Verbande und Truppen 1918 1939 auf Grund der Unterlagen des Bundesarchiv Militararchivs Biblio Osnabruck 1974 ISBN 3 7648 1000 9 S 189ff Kai Uwe Tapken Reichswehr Gruppenkommando 4 1919 1921 In Historisches Lexikon Bayerns URL historisches lexikon bayerns de 18 September 2012 Kai Uwe Tapken Die Reichswehr in Bayern von 1919 bis 1924 Kovac Hamburg 2002 ISBN 3 8300 0646 2 Schriftenreihe Studien zur Zeitgeschichte Band 26 Dissertation Uni Bamberg 1999 Karl Rothenbucher Der Streit zwischen Bayern und dem Reich um Art 48 RV und die Inpflichtnahme der 7 Division im Herbste 1923 In Archiv des offentlichen Rechts 7 n F 1924 S 71 86 Einzelnachweise Bearbeiten Kai Uwe Tapken Reichswehr Gruppenkommando 4 1919 1921 in Historisches Lexikon Bayerns URL historisches lexikon bayerns de 18 September 2012 12 Abs 1 S 4 Wehrgesetz vom 23 Marz 1921 RGBl S 329 Franz Menges Lossow Otto von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 204 f Digitalisat Burkhard Asmuss Republik ohne Chance Walter de Gruyter Berlin New York 1994 S 457 Karl Rothenbucher Der Streit zwischen Bayern und dem Reich um Art 48 RV und die Inpflichtnahme der 7 Division im Herbste 1923 In Archiv des offentlichen Rechts 7 n F 1924 S 71 86 S 79 Kai Uwe Tapken Die Reichswehr in Bayern von 1919 bis 1924 Kovac Hamburg 2002 ISBN 3 8300 0646 2 S 381 Kai Uwe Tapken Die Reichswehr in Bayern von 1919 bis 1924 Kovac Hamburg 2002 ISBN 3 8300 0646 2 S 382 383 Heinrich August Winkler Weimar 1918 1933 Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie 3 Auflage Verlag C H Beck Munchen 1998 S 211 Karl Ulrich Gelberg Homburger Vereinbarung 14 18 Februar 1924 in Historisches Lexikon Bayerns URL historisches lexikon bayerns de 20 August 2012 Kai Uwe Tapken Die Reichswehr in Bayern von 1919 bis 1924 Kovac Hamburg 2002 ISBN 3 8300 0646 2 S 404 Bruno Thoss Landeskommandant 1919 1933 in Historisches Lexikon Bayerns URL historisches lexikon bayerns de 18 September 2012 Edgar Graf von Matuschka Organisation des Reichsheeres in Handbuch zur deutschen Militargeschichte 1648 1939 Militargeschichtliches Forschungsamt Hrsg Freiburg Breisgau Teil VI Reichswehr und Republik 1918 1933 Bernard amp Graefe Verlag fur Wehrwesen Frankfurt am Main 1970 S 317 Dermot Bradley Hrsg Gunter Wegner Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815 1939 Band 1 Die Hoheren Kommandostellen 1815 1939 Biblio Verlag Osnabruck 1990 ISBN 3 7648 1780 1 S 797 f Divisionen der Reichswehr Allgemeine Divisionen 1 2 3 4 5 6 7 Kavallerie 1 2 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 7 Division Reichswehr amp oldid 235856374