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DR Baureihe 05Werksfoto Stromlinienlokomotive 05 002Nummerierung 05 00105 002 05 003Anzahl 2 1Hersteller Borsig BerlinBaujahr e 1935 1937Ausmusterung 1958Bauart 2 C2 h3Gattung S 37 19Lange uber Puffer 26 265 mm 27 000 mmSpurweite 1 435 mmDienstmasse 129 9 t 129 5 tReibungsmasse 57 6 t 59 0 tRadsatzfahrmasse 19 2 t 19 6 tHochstgeschwindigkeit 175 km hIndizierte Leistung 2 500 kW 2 544 kWAnfahrzugkraft 137 kN bei 20 bar Kesseldruck 110 kN bei 16 bar Kesseldruck Treibraddurchmesser 2 300 mmLaufraddurchmesser vorn 1 100 mmLaufraddurchmesser hinten 1 100 mmZylinderdurchmesser 450 mmKolbenhub 660 mmAnzahl der Heizrohre 106 137Anzahl der Rauchrohre 24 35Heizrohrlange 7000 mm 5500 mmStrahlungsheizflache 18 5 m 22 66 m Heizrohrheizflache 151 30 m 123 52 m Rauchrohrheizflache 86 20 m 81 72 m Kesseluberdruck 20 bar 1950 auf 16 bar reduziert Rostflache 4 71 m 4 40 m Uberhitzerflache 90 00 m 81 90 m Verdampfungsheizflache 256 02 m 227 95 m Tender 2 3T37St 2 3 T 35 KstWasservorrat 37 m 35 0 m Brennstoffvorrat 10 t Kohle 12 t KohlenstaubZugheizung DampfDie Dampflokomotiven der Baureihe 05 waren fur uberdurchschnittlich hohe Reisegeschwindigkeiten vorgesehene Schnellzuglokomotiven der Deutschen Reichsbahn Die Einzelstucke drei Lokomotiven in zwei verschiedenen Grundbauformen entsprachen weitgehend dem Konzept der Einheitsdampflokomotive Die Lokomotive 05 002 stellte 1936 einen Geschwindigkeits Weltrekord fur dampfbetriebene Schienenfahrzeuge mit 200 4 km h auf und blieb damit die schnellste deutsche Dampflokomotive Inhaltsverzeichnis 1 Beschaffungsgeschichte Betriebsprogramm 2 Lokomotiven 05 001 und 05 002 2 1 05 001 2 2 05 002 2 3 Rekordfahrt der 05 002 2 4 Weitere Entwicklung der Rekorde 2 5 Betriebseinsatz vor und wahrend des Zweiten Weltkrieges 3 Lokomotive 05 003 3 1 Probleme 3 2 Umbau 4 Einsatze aller drei Lokomotiven bei der Bundesbahn 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschaffungsgeschichte Betriebsprogramm BearbeitenUm 1930 wurden Anstrengungen unternommen die Zuglaufe der Eisenbahn zu beschleunigen Zwar gab der Geschwindigkeitsweltrekord des Schienenzeppelins fur Eisenbahnfahrzeuge 1931 letztlich keinen technologisch zukunftsweisenden Weg vor aber die Reichsbahn setzte fur den Schienenschnellverkehr gleichwohl nicht auf lokbespannte Zuge sondern auf dieselgetriebene Schnelltriebwagen Zugleich waren die Kapazitaten der deutschen Lokomotivindustrie aufgrund der nur geringen Zahl der Bauauftrage durch die Reichsbahn nicht ausgelastet zum Teil mussten die Lokomotivfabriken aufgrund Auftragsmangel zeitweise schliessen Mit Schreiben vom 24 Dezember 1931 teilte die Deutsche Lokomotivbau Vereinigung DLV der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft DRG mit man halte es angesichts des weltweiten Strebens nach Verbesserung und Beschleunigung des Eisenbahnverkehrs fur erforderlich dass von der deutschen Lokomotivbauindustrie auch eine schnellfahrende Lokomotive fur Reisegeschwindigkeiten von 150 km h entwickelt werde Daher habe man das Vereinheitlichungsburo des DLV mit dem Entwurf einer solchen Maschine beauftragt Ausserdem brachte der DLV die Hoffnung zum Ausdruck dass diese Arbeiten auch das Interesse der Reichsbahn finden wurden Die DRG antwortete mit Schreiben ihres fur Lokomotiv und Triebwagenbau zustandigen Direktors Friedrich Fuchs dessen wissenschaftlicher Hilfsarbeiter seinerzeit Friedrich Witte war vom 4 Februar 1932 dass man diese Absichten mit Interesse verfolge jedoch fur den alltaglichen Betrieb der Reichsbahn keinen Bedarf fur eine derartige Lokomotive sehe Allerdings bote sich die Gelegenheit fur Versuchsfahrten eine einzelne schnellfahrende Lok zu beschaffen diese solle aber nicht durch das Vereinheitlichungsburo sondern im Wettbewerb zwischen den interessierten Fabriken entworfen werden In einem Nachsatz zum Schreiben teilte man mit dass man von der noch zu entwerfenden Lok fordere dass sie in der Ebene einen Zug von 250 t also funf bis sechs zeitgenossische deutsche Schnellzugwagen mit 150 km h ziehen und eine Hochstgeschwindigkeit von 175 km h zum Einfahren von Verspatungen erreichen solle Die Dampflokomotive sollte also zur Erprobung neuer Reisezugwagen dienen letztlich dann aber auch vor Fernschnellzugen FD eingesetzt werden Sie sollte einerseits von den Einheitsdampflokomotiven abgeleitet werden andererseits wurden technische Veranderungen wie der Fuhrerstand an der Frontseite der Lok in Erwagung gezogen Sowohl die Lokomotivfabriken als auch das Vereinheitlichungsburo des DLV legten verschiedene Entwurfe uberwiegend mit Kolbendampfmaschine und drei Kuppelachsen aber auch z B mit Dampfturbinenantrieb vor Zur beabsichtigten Stromlinienverkleidung der Lok wurden mit Modellen Versuche im Windkanal angestellt Daruber hinaus wurde versuchshalber die Lok 03 154 der Reichsbahn mit einer Teilverkleidung ausgerustet und ausgiebig erprobt Messfahrten ergaben fur diese Maschine aufgrund der Stromschale einen Leistungszuwachs am Zughaken von 385 PS bei einer Fahrtgeschwindigkeit von 140 km h Der Bauauftrag wurde schliesslich an die Firma Borsig vergeben Sie stellte 1935 die beiden Maschinen mit den Baureihen Nummern 05 001 und 002 Fabriknummern 14522 und 14553 her deren Beschaffungspreis je 265 200 Mark betrug Die modifizierte 05 003 mit Frontfuhrerstand und Kohlenstaubfeuerung folgte zwei Jahre spater Fur die Konstruktion beider Ausfuhrungen war der Ingenieur Adolf Wolff verantwortlich Lokomotiven 05 001 und 05 002 BearbeitenIm Sinne des mit den Einheitslokomotiven bei der Reichsbahn eingefuhrten Austauschbaues entsprachen viele Teile der Lokomotiven dem Reichsbahnstandard und wurden auch in anderen Baureihen angewandt etwa Armaturen oder Hilfsbetriebe Ebenso orientierte sich die Konstruktion der Maschinen weitgehend an den Baugrundsatzen der Einheitslokomotiven Der genietete Kessel war wie bei den ubrigen Einheitsloks auch ohne Verbrennungskammer ausgefuhrt Demgegenuber stand ebenfalls reichsbahntypisch eine grosse Rohrlange von 7000 mm zwischen den Rohrwanden Als Uberhitzer wurde ein Dreischleifenuberhitzer der Bauart Wagner eingebaut Verglichen mit dem Kessel der Baureihe 01 war das Verhaltnis Feuerbuchs zu Rohrheizflache gunstiger d h in Richtung mehr Strahlungsheizung in der Feuerbuchse gewahlt Die Feuerbuchse selbst war in Kupfer ausgefuhrt der sonstige Kessel in einem leicht molybdanlegierten Stahl Als Rahmen fand ein Barrenrahmen aus Walzstahl St 34 Verwendung dessen Wangen wegen des ausgeglichen laufenden Dreizylindertriebwerkes mit 90 mm Starke schwacher ausgefuhrt werden konnten als dies etwa bei der zweizylindrigen Baureihe 01 der Fall war Das vordere Drehgestell erhielt einen Innenrahmen das hintere hingegen im Interesse der Aschkastenausbildung einen Aussenrahmen Der Abbremsung der Lok wurde konstruktiv besondere Aufmerksamkeit gewidmet damit die Lokomotiven auch aus hochster Geschwindigkeit im Vorsignalabstand vor einem Halt zeigenden Signal zum Stillstand kamen Im Gegensatz zu vergleichbar schnell fahrenden Lokomotiven im Ausland z B NYC Klasse J oder LNER Klasse A4 waren daher abgesehen von den Radern der ersten Laufachse alle Rader der Lokomotive doppelseitig abgebremst In Hinblick auf die Warmeausdehnung der Bremssohlen der Klotzbremse waren diese in je 300 mm lange Teilstucke unterteilt Die Bremskraft der Einkammerbremse Bauart Knorr mit Zusatzventil wurde erstmals bei einer Reichsbahnlok mittels eines Fliehkraftreglers geschwindigkeitsabhangig reguliert Der Sicherheit diente auch die erst 1934 bei der Deutschen Reichsbahn eingefuhrte induktive Zugsicherungsanlage mit der die schnellfahrende Lok selbstverstandlich ausgerustet wurde Die Stromlinienverkleidung der 05 umschloss diese vollstandig und reichte bis wenige Zentimeter uber der Schienenoberkante herab Das Triebwerk war uber Rollladen zuganglich Eine weinrote Lackierung sollte die Lokomotiven optisch hervorheben Da der Kohlenkasten des Tenders ebenfalls durch eine verschiebbare Haube in die Stromlinienverschalung mit einbezogen war wurde zur Erleichterung der Arbeit des Heizers in diesen eine druckluftbetatigte Kohlenvorschubvorrichtung eingebaut Funktion und Zuverlassigkeit dieser Einrichtung liessen in der betrieblichen Praxis allerdings zu wunschen ubrig Da der Tender sich durch Ubergangsbleche weitestgehend nahtlos an das Fuhrerhaus anschloss ergab sich faktisch ein geschlossenes Fuhrerhaus Trotz der abnehmbaren Stromlinienverkleidung entsprach der Tender den Reichsbahnnormen er hatte deshalb ohne weiteres mit einer unverkleideten Lok gekuppelt werden konnen 05 001 Bearbeiten nbsp 05 001 bei AuslieferungDie Maschine wurde bei Borsig als eine der letzten Lokomotiven im Werk Berlin Tegel gebaut Ihre Kesselprobe war am 23 November 1934 Die Reichsbahn nahm sie am 8 Marz 1935 offiziell in Betrieb Die Ubergabe der Lok wurde von den Medien mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt Nach den ersten Erprobungen und kleineren Nachbesserungen beispielsweise wurden die Windleitbleche vergrossert wurde sie nach Nurnberg uberfuhrt und im Rahmen der Ausstellung 100 Jahre Deutsche Eisenbahn vom 14 Juli bis 13 Oktober gezeigt Sie nahm auch an der grossen Reichsbahn Fahrzeugparade vom 8 Dezember 1935 teil Danach uberfuhrte man die Lok zum Ausbesserungswerk Braunschweig Dort wurde das komplette Laufwerk uberholt Im Lokomotiv Versuchsamt Grunewald wurde mit der 05 001 getestet welche Bremswege sich bei hohen Fahrgeschwindigkeiten ergeben Von 180 km h bis 185 km h wurden Schnellbremsungen durchgefuhrt Dabei zeigte sich dass der Abstand zwischen Vorsignal und Hauptsignal von 1200 m ausreichend ist fur Geschwindigkeiten bis 175 km h Eine Anfangsgeschwindigkeit von 181 km h ergab einen Bremsweg von 1375 m Am 14 Mai 1936 gelangte sie zum Bahnbetriebswerk Hamburg Altona wo sie fur schnelle FD Zuge nach Berlin verwendet wurde Wegen der Olympischen Sommerspiele 1936 bekam sie in dieser Zeit auf dem Tender die Olympiaringe lackiert 05 002 Bearbeiten Am 23 Januar 1935 erfolgte die Kesselprufung am 17 Mai 1935 ubergab der Hersteller die Lokomotive an das Lokomotiv Versuchsamt Grunewald Sie war im Unterschied zur 05 001 von vornherein als Versuchslokomotive vorgesehen Beispielsweise erhielt sie eine Messeinrichtung fur den Dampfverbrauch weil ab 120 km h die Reichsbahn die Leistung nicht mehr mit einer Bremslokomotive ermitteln konnte Im Gegensatz zur 05 001 war diese Lok nicht mit Rollenlagerung der Laufachsen ausgerustet sondern mit den althergebrachten Gleitlagern Rekordfahrt der 05 002 Bearbeiten Nach mehreren Versuchsfahrten mit Zugen einer Masse von rund 250 t und Geschwindigkeiten bis zu 195 7 km h erreichte die 05 002 am 11 Mai 1936 vor einem aus vier Wagen gebildeten Zug Zugmasse rund 200 t auf ebener Strecke zwischen Hamburg und Berlin einen Geschwindigkeitsweltrekord fur Dampflokomotiven Dass bei dieser Versuchsfahrt nur vier statt der sonst angehangten funf Wagen eingesetzt wurden ergab sich zufallig aufgrund eines Heisslaufers an einem Wagen am Vortag Die Rekordfahrt fand somit ohne besondere Vorbereitung und fast zufallig statt Die Deutsche Reichsbahn gab am 09 und 11 Mai d J 1936 zahlreichen Vertretern des Heeres der Flotte und der Luftwaffe des Richterstandes sowie der Partei NSDAP Gelegenheit auf einer Rundfahrt die neuesten Reichsbahn Schnellfahrzeuge kennenzulernen Damit leitete die Zeitschrift Reichsbahn ihren Bericht uber die Vorfuhrfahrten ein in deren Rahmen es zur Weltrekordfahrt kam An der Fahrt nahmen neben Reichsbahn Generaldirektor Julius Dorpmuller Reichsverkehrsminister Paul von Eltz Rubenach Fritz Todt Adolf Huhnlein und anderen Prominenten der Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler Gestapo Chef Reinhard Heydrich und Reichsleiter Martin Bormann teil 1 Die Rundfahrt fuhrte von Berlin uber Stendal nach Hannover dann weiter nach Bremen Hamburg und wieder zuruck nach Berlin Die letzte Etappe Hamburg Berlin hatte eine Borsig Stromlinienlokomotive eben die 05 002 mit drei D Zug Wagen plus einem Messwagen welche zusammen eine Anhangelast von 197 t ergaben zu bewaltigen Wahrend der Fahrt musste der Zug an der Einfahrt zum Bahnhof Wittenberge fur 2 min anhalten Um bis Berlin noch den Fahrplan zu halten war man gezwungen auf der nachfolgenden Strecke uber 180 km h zu fahren Als es weiterging wurde der Zug so rasch wie moglich beschleunigt Die Lokomotivmannschaft Lokfuhrer Oscar Langhans und Heizer Ernst Hohne hatte schon vorher festgestellt dass die 05 002 an jenem Tag gut lief So waren schneller als gewohnlich 150 km h erreicht welche bis nach den Langsamfahrstellen beim Bahnhof Zernitz eingehalten wurden Danach wurde der Lokmannschaft erlaubt die Lok voll auszufahren Die 05 beschleunigte also weiter bis die Nadel des Tachometers an ihren Anschlag kam Der lag bei 200 km h Diese Geschwindigkeit wurde auf dem Streckenabschnitt zwischen Friesack und Vietznitz erreicht und geringfugig uberschritten Die bei der Fahrt gemessene Leistung betrug 3 400 PSi Nur wegen der Kurven bei Paulinenaue musste dann doch auf 170 km h gebremst werden Die Lokomotive konnte an diesem Tag die 200 km h halten Man musste die Weg Zeitmessung zu Hilfe nehmen um letztendlich die Geschwindigkeit zu bestimmen Direkte Werte der Fahrgeschwindigkeit konnten nicht mehr gemessen werden Man stellte fest dass 5 km in weniger als 90 s durchfahren wurden was als Ergebnis den Rekord von 200 4 km h ergab Innerhalb dieser 5 km gab es einen Abschnitt von 558 m welcher in 10 s durchfahren wurde was als hochsten Wert 201 km h nahelegt ein Wert der 1936 auch in der Presse veroffentlicht wurde 2 Weitere Entwicklung der Rekorde Bearbeiten Der Rekord wurde zwei Jahre spater von der britischen Lokomotive Mallard LNER Klasse A4 mit 201 2 km h und einer kurzzeitigen Spitze von 202 6 km h auf einer leicht abschussigen Strecke geringfugig uberboten wobei die Lokomotive den Rekordversuch wegen eines heissgelaufenen Treibstangenlagers nicht unbeschadigt uberstand Obwohl auch diese Geschwindigkeitsangaben nicht zweifelsfrei dokumentiert sind und wahrscheinlich etwas zu hoch liegen gilt seitdem zumeist die Mallard als offiziell schnellste Dampflokomotive der Welt Inoffiziell sollen amerikanische Dampflokomotiven noch wesentlich hohere Geschwindigkeiten erreicht haben doch fehlen hier belastbare Dokumentationen vollig 3 Vergleichbar schnelle amerikanische Dampflokomotiven waren die MILW Klasse A die PRR Klasse S1 sowie die PRR Klasse T1 deren Hochstgeschwindigkeit mit jeweils 120 mph ca 193 km h angegeben war und teilweise auch im regularen Betrieb erreicht wurde Siehe auch S1 und T1 schnellste Dampflokomotiven der Welt nbsp Treibradsatz der DRG Reihe 05Die Baureihe verfugte mit einem Treibraddurchmesser von 2 300 mm zusammen mit der 61er uber die grossten Treibrader einer deutschen Lokomotivbaureihe uberhaupt Betriebseinsatz vor und wahrend des Zweiten Weltkrieges Bearbeiten Fur die Baureihe 05 hat die deutsche Reichsbahn aufgrund der erfolgten Versuchsfahrten eine Leistungstafel aufgestellt Diese sah in der Ebene bei 150 km h die Beforderung eines 350 t schweren Zuges vor also 100 t mehr als ursprunglich gefordert als hochste Fahrgeschwindigkeit war in der Leistungstafel ein Tempo von 175 km h benannt bei dem in der Ebene noch ein Zug von 150 t befordert werden konnte Auf einer Steigung von 1 70 14 Promille konnte ein 355 t schwerer Zug noch mit 50 km h veranschlagt werden Der planmassige Einsatz der 05 001 und 05 002 erfolgte ab 1936 an im FD Zugplan zwischen Berlin und Hamburg die Loks wurden im Bw Hamburg Altona stationiert Die Fahrzeit zwischen Berlin Lehrter Bhf und Hamburg Hbf unter Bespannung mit den beiden Loks war zwischen 1937 und 1939 bei einer fahrplanmassig vorgegebenen Hochstgeschwindigkeit von 145 km h mit 145 bis 151 Minuten zum Vergleich Fahrtzeit um die Jahrtausendwende noch 128 Minuten ICE 898 zwischen Berlin Hbf und Hamburg Hbf nach Winterfahrplan 2013 2014 nun 98 Minuten kalkuliert was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 111 4 bis 118 6 km h bedeutete Das Zugpaar anfangs FD 23 24 spater FD 21 26 benannt befuhr die Strecke ohne Zusteigehalt Die langeren angegebenen Fahrzeiten entstanden durch eine allgemeinen Verlangsamung der Zuglaufe der Reichsbahn zum Fahrplanwechsel am 15 Mai 1938 Durch diese sollte der Verschleiss des Oberbaues und der Fahrzeuge verringert werden Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1 September 1939 wurden die schnellen FD Zuge eingestellt Die Loks wurden stattdessen im allgemeinen Schnellzugdienst eingesetzt Die Stromlinienverkleidung des Triebwerks an Lok 05 002 wurde im November 1941 an Lok 05 001 im Mai 1942 teilweise entfernt Am 2 Marz 1943 stiess Lok 05 001 welche einen Schnellzug beforderte im Bahnhof Ashausen mit einer Rangierlokomotive zusammen und sturzte um Sie wurde wieder instand gesetzt und versah mit ihrer Schwestermaschine bis zur kriegsbedingten Aufgabe der Schnellzuge Ende Januar 1945 weiterhin ihren Dienst Lokomotive 05 003 Bearbeiten nbsp Werksfoto Dampflok 05 003 mit vorn angeordnetem Fuhrerhaus als ErprobungstragerDie mit den Lokomotiven der Baureihe 05 angestrebten Fahrgeschwindigkeiten warfen die Frage auf ob bei der traditionellen Anordnung des Fuhrerhauses eine ausreichende Streckensicht gewahrleistet ist Daraufhin wurde die 05 003 als Erprobungstrager mit vorn angeordnetem Fuhrerhaus konzipiert Dazu wurde die gesamte Lokomotive gedreht um Lokfuhrer und Heizer nicht trennen zu mussen Die Lok lief also mit dem Stehkessel voraus der Tender hinter der Rauchkammer Wegen der Rohstofflage des Deutschen Reiches wurde eine Olfeuerung verworfen und eine Feuerung mit Steinkohlenstaub vorgesehen Der Kohlenstaub wurde von einer dampfgetriebenen Turbine mittels einer 14 m langen Leitung vom Tender bis zur Feuerbuchse geblasen Im Gegensatz zu den Schwestermaschinen wurde der Kessel der 05 003 mit einer Verbrennungskammer mit Dehnungsfalte zum Langkessel und stahlerner Feuerbuchse ausgestattet Die Verbrennungskammer sollte dem Kohlenstaub einen langeren Weg zum Ausbrennen geben Die Lok wurde 1937 von Borsig gebaut bewahrte sich jedoch nicht Der Steinkohlenstaub verbrannte unvollstandig und lagerte sich als Schlacke an der Rohrwand bzw in den Rauchrohren des Kessels zum Teil bis zur volligen Verstopfung ab Die Versuchsfahrten wurden abgebrochen und die Ursachen analysiert Bei Standversuchen wurde Luftmangel als Storungsursache identifiziert Probleme Bearbeiten Durch die im Vergleich zu fester Kohle relativ kurze Verbrennungszeit des Kohlenstaubes von zwei bis drei Sekunden ist eine optimale Mischung von Kohlenstaub und Luft notig damit einerseits eine moglichst vollstandige Verbrennung andererseits eine Abkuhlung vor dem Auftreffen auf die Heizrohre erreicht wird Das verbrennende Staub Luft Gemisch wurde durch einen Feuerschirm in der Feuerbuchse S formig gefuhrt Durch den langen Transportweg vom Tender der durch das Innentriebwerk und anderes mehrfach in der Hohen und Seitenlage verschwenkt werden musste war ein gleichmassiger Transport erschwert Das Mischungsverhaltnis von Staub und Luft war somit variabel die Antriebe fur das Geblase und den Schneckenantrieb waren jedoch fest gekuppelt und damit nicht auf solche Probleme einstellbar Das Mischungsverhaltnis war nur theoretisch berechnet und nicht erprobt worden Zudem war der Luftzutritt zur Feuerbuchse durch die Lage im Windschatten des vorderen Laufdrehgestells beeintrachtigt 1939 gab die DR die Lok an das Herstellerwerk zuruck Hier wurde die Fuhrung der Transportleitung begradigt und der Turboventilator fur die Verbrennung auf Druckluft umgebaut Aber auch dies fuhrte zu keiner wesentlichen Verbesserung Umbau Bearbeiten Das Fahrzeug wurde ab Ende 1944 auf normale Steinkohlefeuerung umgebaut und lief fortan mit der Rauchkammer voraus die Stromlinienverkleidung wurde entfernt Entgegen der ursprunglichen Absicht die Lok an die anderen Exemplare der Baureihe anzugleichen wurde sie am 14 Februar 1945 unverkleidet in Hennigsdorf abgeliefert Sie unterschied sich von den anderen beiden vor allem durch den Kessel mit Verbrennungskammer und das mit einem Innenrahmen versehene hintere Drehgestell Bis zum 1 Marz 1945 legte sie fur das Bw Hamburg Altona nur 503 Kilometer zuruck Die Lok mit der Betriebsnummer 05 003 hatte ursprunglich einen Schlepptender der Bauart 2 3 T 35 Kst nach dem Umbau wurde dieser als Tender der Bauart 2 3 T 38 5 bezeichnet Einsatze aller drei Lokomotiven bei der Bundesbahn Bearbeiten nbsp Lok 05 001 im Verkehrsmuseum Nurnberg nbsp Heckansicht des Tenders der Lok 05 001Lok 05 003 war nach dem Krieg zunachst vom 21 Juni bis zum Oktober 1947 fur das Bw Hamm in Betrieb Alsdann wurde sie zunachst einstweilen von der Ausbesserung zuruckgestellt Die Lokomotiven 05 001 und 05 002 waren nach Kriegsende zunachst nicht in Betrieb und wurden unter anderem aufgrund Ersatzteilmangels von der Ausbesserung zuruckgestellt Obwohl sich die Deutsche Bundesbahn entschlossen hatte Einzelstucke und Spezialanfertigungen aus ihrem Bestand auszumustern nahm man alle Fahrzeuge der Baureihe 05 hiervon aus da die drei Maschinen noch recht jung waren und korrelierend zum Wirtschaftsaufschwung nach der Wahrungsreform dringender Bedarf an leistungsfahigen Schnellzuglokomotiven bestand Sie wurden im April 1950 zur Firma Krauss Maffei in Munchen uberfuhrt und von dieser uberholt bzw instand gesetzt Dabei wurden auch die Reste der Stromlinien Verkleidung an der 05 001 und 002 entfernt Da Adolf Wolff nun bei Krauss Maffei tatig war konnte seine Sachkunde als Konstrukteur der Lok verloren gegangene Werkstattzeichnungen ersetzen Nach der Reparatur erhielten die Maschinen das Bahnbetriebswerk Hamm als Heimatdienststelle zuletzt die 05 002 im April 1951 Das Bw Hamm setzte sie vor F Zugen ein Mit der Anlieferung von Lokomotiven der Baureihe V 200 0 wurden die 05 1958 durch diese ersetzt und ausgemustert 05 001 und 05 002 hatten bis zur Ausmusterung jeweils rund 1 5 Mio km zuruckgelegt Lok 05 003 hatte bis zur Abstellung am 9 September 1957 fur die DB im Fernschnellzugdienst zwischen Hamburg und Koln 798 328 km zuruckgelegt Aufgrund der gunstigeren Kesselabmessungen verbrauchte sie weniger Brennstoff als ihre beiden Schwesterlokomotiven blieb aufgrund des um gut 10 kleineren Kessels aber etwas leistungsschwacher Sie wurde am 16 Juni 1958 ausgemustert Im Jahr 1960 wurde diese Lokomotive ebenso wie die 05 002 verschrottet Hingegen erhielt die Lok mit der Betriebsnummer 05 001 im Ausbesserungswerk Weiden teilweise ihre Stromlinienverkleidung zuruck und steht seit 1963 im Verkehrsmuseum in Nurnberg 4 Die Loks waren mit dem Schlepptender der Bauart 2 3 T 37 St gekuppelt Literatur BearbeitenAlfred B Gottwaldt unter Mitarbeit von Eduard Bundgen Baureihe 05 schnellste Dampflok der Welt Die Geschichte einer Stromlinienlokomotive der dreissiger Jahre Franckh Verlag Stuttgart 1981 ISBN 3 440 04967 1 Jurgen Quellmalz Die Baureihe 05 Band 12 der Reihe Deutsche Dampflokomotiven Eisenbahn Kurier Verlag Freiburg 1978 ISBN 3 88255 105 4 Georg Seiler Die Jagd nach technischen Rekorden in der Zeit des Nationalsozialismus Die vergessene Rekordfahrt der Dampflokomotive 05 002 Minifanal Bonn 2015 ISBN 978 3 95421 089 3 Hendrik Bloem Fritz Wolff Die Baureihe 05 bei der fruhen Bundesbahn Der man das Ruckgrat brach In Eisenbahn Journal Oktober 2017 Verlagsgruppe BahnFurstenfeldbruck 2017 ISSN 0720 051X S 38 45 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons DRG Baureihe 05 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 05 002 1936 auf der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt 05 003 1947 im Bw Hamm auf der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt BR 05 Die Weltrekordlok Uberfuhrung der 05 001 in das Verkehrsmuseum Nurnberg Fernsehreportage des Bayerischen Rundfunks BR von 1963 Schnellzuglokomotiven der Baureihe 05 DR bei YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Alfred Gottwaldt Dorpmullers Reichsbahn Die Ara des Reichsverkehrsministers Julius Dorpmuller 1920 1945 EK Verlag Freiburg 2009 ISBN 978 3 88255 726 8 S 106 Alfred Gottwald Baureihe 05 Schnellste Dampflok der Welt Kapitel Die Rekordfahrt vom 11 Mai 1936 Eine genaue Analyse der Dokumentationen der Rekordfahrten findet man hier Was German 05 002 The World s Fastest Steam Loco englisch Memento des Originals vom 7 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www germansteam co uk Vgl auch Liste der Geschwindigkeitsweltrekorde fur Schienenfahrzeuge Schnellste Dampflok der Welt wiederhergestellt 11 06 1963 BR Retro BR FernsehenDampflokomotiven Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenDeutsche Bundesbahn Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenDeutsche Reichsbahn 1945 1993 Schnellzug Personenzug Guterzug Tender SchmalspurlokomotivenLanderbahnen Baden Bayern Mecklenburg Oldenburg Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Elsass Lothringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DR Baureihe 05 amp oldid 232956753