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Das Laufwerk ist der Teil eines Schienenfahrzeugs der dieses tragt und im Gleis fuhrt 1 2 Es ubertragt die Krafte infolge der Eigenmasse und der Nutzmasse sowie Antriebs und Bremskrafte vom Fahrzeug auf das Gleis Es besteht aus den Radsatzen den Radsatzlagern der vertikalen Radsatzfuhrung und den tragenden Federn 1 2 3 Einzelachslaufwerk an einem Selbstentladewagen Inhaltsverzeichnis 1 Laufwerksanordnungen 2 Storbewegungen 3 Anlaufwinkel 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLaufwerksanordnungen BearbeitenIm Laufe der Zeit wurden im Schienenfahrzeugbau verschiedenste Laufwerksanordnungen entwickelt Bei kurzen und leichten Fahrzeugen bei denen zwei oder drei Radsatze zum Tragen der Fahrzeugmasse ausreichen werden diese direkt uber die Lager und Tragfedern mit dem Wagenkasten verbunden Um aber mit langeren Fahrzeugen auch enge Gleisbogen befahren zu konnen wird i d R der vordere Radsatz als Lenkradsatz gestaltet Dieser Radsatz dreht sich am Fahrzeugaufbau so dass sich seine Achsrichtung der radialen Richtung des Gleisbogens nahert Bei Fahrzeugen mit mehr als drei Radsatzen werden diese meistens nicht mehr direkt mit dem Fahrzeugaufbau sondern uber zwei zwischengefugte und an diesem drehbar gemachte Drehgestellen verbunden In einem solchen Drehgestell selbst sind je zwei oder drei Radsatze gelagert Durch den relativ kurzen Abstand zwischen den in Drehgestellen nicht lenkbar angeordneten Radsatzen verbessert sich die Bogenlaufigkeit am besten Zwischen einem Drehgestell und dem Fahrzeugaufbau befindet sich eine weitere elastische vertikale Radsatzfuhrung Deren sekundare Federn verbessern die Laufruhe des Fahrzeugs Storbewegungen BearbeitenAufgrund von Erregerschwingungen z B durch den Sinuslauf aufgrund des Spurspiels zwischen Radsatz und den Schienen und Kraften z B durch Schienenstosse oder bruche Gleislagefehler usw fuhrt das das Fahrzeug so genannte Storbewegungen aus die die Laufsicherheit und gute eines Schienenfahrzeugs beeintrachtigen Dazu zahlen die Translationsschwingungen entlang der Achsen des fahrzeugfesten Bezugssystems und die Rotationsschwingungen um die Achsen Zu den Translationsschwingungen gehoren das Zucken in Fahrzeuglangsrichtung das Querschwingen in Fahrzeugquerrichtung und das Tauchen in vertikaler Richtung Die Rotationsschwingungen beinhalten das Wanken um die Fahrzeuglangsachse das Nicken um die Fahrzeugquerachse und das Schlingern um die Hochachse In der Regel uberlagern sich die einzelnen Storbewegungen 4 5 Die Ausfuhrung des Laufwerks hat dabei einen wesentlichen Einfluss auf die auftretenden Storbewegungen So neigen beispielsweise Fahrzeuge mit einem kurzen Radstand zum Schlingern Die anregenden Schwingungen sind haufig von der Geschwindigkeit des Schienenfahrzeugs abhangig d h die Frequenz steigt mit der Geschwindigkeit Fallen diese erregenden Schwingungen mit den Eigenfrequenzen des Fahrzeugs zusammen kann es zum Aufschaukeln des Fahrzeugs kommen Dadurch kann z B der Sinuslauf des Fahrzeugs in einen Zickzacklauf ubergehen In Abhangigkeit von der Erregerfrequenz und der Eigenfrequenz des Fahrzeugs unterscheidet man unterkritische und uberkritische Laufwerke Bei unterkritischen Laufwerken ist die Eigenfrequenz des Fahrzeugs so hoch dass das Schienenfahrzeug bei seiner zulassigen Hochstgeschwindigkeit diese kritische Geschwindigkeit noch nicht erreicht hat Fahrzeuge mit einem unterkritischen Laufwerk haben in der Regel bis zu einer Geschwindigkeit von 65 bis 70 km h eine akzeptable Laufgute die daruber mit zunehmender Geschwindigkeit abnimmt Bei einem uberkritischen Laufwerk hingegen wird die Eigenfrequenz bei einer niedrigen Geschwindigkeit typischerweise 30 bis 40 km h durchlaufen so dass der dort auftretende Resonanzfall mit Schwingungsanschlage und Dampfungselemente gut beherrschbar ist Bei hoheren Geschwindigkeiten nimmt die Laufgute zu 3 4 Anlaufwinkel BearbeitenDer Anlaufwinkel ist der Winkel den die Fluchtlinie des Spurkranzes eines Eisenbahnrades mit der Mittelachse der Schiene bildet 6 Bei relativ starren Laufwerken lauft das bogenaussere vordere Rad in der Regel mit dem Anlaufwinkel an der Schiene an und wird durch die Richtkraft in tangentialer Richtung zuruck gedruckt wodurch ein Quergleiten entsteht Mit zunehmendem Anlaufwinkel steigt der Verschleiss der Spurkranze und die Entgleisungsgefahr Laufwerke werden daher so ausgelegt dass sich die Radsatze moglichst radial in den Bogen stellen wodurch der Anlaufwinkel klein ist und somit ein zwangsfreies Befahren von Bogen moglich ist Neben dem Bogenradius ist der Achsstand der wesentliche Einflussfaktor auf den Anlaufwinkel kurze Achsstande bedingen kleine Anlaufwinkel bei Bogenfahrten Literatur BearbeitenWolfgang Hanneforth Laufwerke 1 Auflage Transpress Berlin 1986 ISBN 3 344 00037 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b Wolfgang Hanneforth Laufwerke 1 Auflage Transpress Berlin 1986 ISBN 3 344 00037 3 a b Laufwerk In Lexikon Eisenbahn 6 bearbeitete und erganzte Auflage transpress Berlin 1981 S 498 a b Werner Prausner ed al Eisenbahnwagen und Container transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1978 3 3 Laufwerke S 47 ff a b Jurgen Janicki Horst Reinhard Michael Ruffer Schienenfahrzeugtechnik In DB Fachbuch 3 uberarb und erw Auflage Bahn Fachverlag Berlin 2013 ISBN 978 3 943214 07 9 2 2 Laufwerk Eisenbahn S 89 ff Storbewegungen In Lexikon Eisenbahn 6 bearbeitete und erganzte Auflage transpress Berlin 1981 S 743 Anlaufwinkel In Lexikon Eisenbahn 6 bearbeitete und erganzte Auflage transpress Berlin 1981 S 46 47 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laufwerk Eisenbahn amp oldid 235133306