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Dieser Artikel befasst sich mit dem Politiker Heinrich von Achenbach Zu anderen Personen siehe Heinrich Achenbach Heinrich Karl Julius Achenbach seit 1888 von Achenbach 23 November 1829 in Saarbrucken 9 Juli 1899 in Potsdam war ein deutscher Bergrechtler preussischer Beamter und Politiker der Freikonservativen Partei Er war von 1867 bis 1898 Abgeordneter im Preussischen Landtag von 1873 bis 1878 preussischer Handelsminister 1874 kurzzeitig Mitglied des Reichstages 1878 Oberprasident der Provinz Westpreussen und 1879 bis 1899 Oberprasident der Provinz Brandenburg Heinrich von Achenbach Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie Familie Achenbach stammte aus dem Siegerland Achenbachs Grossvater Heinrich fuhrte die Abordnung die 1815 erreichte dass Preussen das Siegerland zugeschlagen wurde Sein Vater ubernahm vorubergehend die Aufsicht uber die Bergmannskassen in Saarbrucken wo Heinrich Achenbach geboren wurde Die Familie zog kurz darauf wieder nach Siegen wo Heinrich und sein alterer Bruder Adolf Achenbach spater Berghauptmann in Clausthal aufwuchsen 1 Achenbach besuchte das Archigymnasium in Soest Im Revolutionsjahr 1848 trat der Primaner bei einer politischen Kundgebung als Redner auf 1 Er studierte an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin und der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Rechtswissenschaft wurde im Corps Guestphalia Berlin 1849 und im Corps Rhenania Bonn 1850 recipiert 2 Nach dem Referendariat und der Promotion zum Dr iur in Bonn 1855 3 kam er 1856 als Gerichtsassessor ans Kreisgericht Siegen Ab 1858 war Achenbach zunachst als Hilfsarbeiter am Oberbergamt Bonn tatig 1859 folgte die Habilitation im selben Jahr wurde er zum Kreisrichter ernannt Daneben lehrte er als Privatdozent an der Universitat Bonn und der Landwirtschaftlichen Akademie Poppelsdorf 1862 wurde er zum ausserordentlichen Professor ernannt Gemeinsam mit Hermann Brassert grundete Achenbach 1860 die Zeitschrift fur Bergrecht die zum fuhrenden Fachblatt im deutschsprachigen Raum wurde und auch international anerkannt war Beim Oberbergamt Bonn ubernahm er 1864 die Position des Justitiars mit der Amtsbezeichnung Oberbergrat Im Jahr 1866 wurde Achenbach zum Geheimen Bergrat ernannt er wechselte als Vortragender Rat in die Bergabteilung des preussischen Handelsministerium nach Berlin 1 Achenbach war Mitbegrunder der Freikonservativen Partei im Jahre 1867 und Abgeordneter fur den Siegener Wahlkreis in der zweiten Kammer des Preussischen Landtags 4 dem er bis 1898 angehorte 5 Vom preussischen Handelsministerium wechselte Achenbach 1870 ins Reichskanzleramt wo er unter Bismarck wahrend des Kriegs 1871 den Ausbau der freiwilligen Krankenpflege organisierte Ausserdem war er an der Ausarbeitung des Haftpflichtgesetzes zur Versicherung von Schaden an Leib und Leben in Bergwerken durch Eisenbahnen und ahnlichen gefahrlichen Unternehmen sowie an einem Gesetzesentwurf betreffend die privatrechtliche Stellung von Vereinen beteiligt der insbesondere fur Arbeiterrechte von Bedeutung war 1872 wurde er Unterstaatssekretar im preussischen Kultusministerium wo er die Unterrichts und Medizinalabteilung leitete Seine aktive Mitwirkung an der Kulturkampfgesetzgebung hatte jedoch keinen Einfluss auf seine langjahrigen Freundschaften mit August Reichensperger und dem Limburger Bischof Klein 1 Am 13 Mai 1873 wurde Achenbach zum preussischen Minister fur Handel Gewerbe und offentliche Arbeiten ab April 1878 ohne das Ministerium der offentlichen Arbeiten ernannt wo zu Achenbachs Leistungen eine Neuregelung des Patentwesens grundlegende Massnahmen der Sozialgesetzgebung und ein Ausbau der deutschen Eisenbahnen zahlen Unter seiner Leitung wurde das Hilfskassengesetz von 1876 erarbeitet und 1878 die Gewerbeordnung novelliert Bismarck liess ihn fallen als Achenbach nicht die Plane zur Verstaatlichung der Eisenbahnen umsetzen konnte die sein Nachfolger Albert von Maybach dann durchfuhrte 1 6 Nach dem Rucktritt im Jahre 1878 folgte die Berufung zum Oberprasidenten von Westpreussen im darauffolgenden Jahr von Brandenburg Die Nobilitierung erfolgte am 5 Mai 1888 Im Jahr 1874 wurde Achenbach fur den Wahlkreis Regierungsbezirk Arnsberg 1 Wittgenstein Siegen Biedenkopf zum Mitglied des Reichstages gewahlt Er war kein Fraktionsmitglied hospitierte jedoch bei der Fraktion der Deutschen Reichspartei Er war nur sehr kurz Reichstagsmitglied da durch seine Ernennung zum Bundesratsbevollmachtigten sein Reichstagsmandat im September 1874 erlosch 7 1882 wurde ihm anvertraut den damaligen Prinzen Friedrich Wilhelm spater Kaiser Wilhelm II in die Zivilverwaltung einzufuhren 1 Er veroffentlichte zahlreiche Beitrage zur Stadtgeschichte Siegens und zur Siegerlander Geschichte seine Doktorarbeit 1854 verglich etwa das Siegener und das Soester Stadtrecht Er wurde 1887 Ehrenburger der Stadt Siegen Familie BearbeitenHeinrich von Achenbach war der Sohn des Bergrates Heinrich Moritz Achenbach 10 April 1797 in Siegen 4 Juli 1865 ebenda und dessen Frau Juliane geborene Achenbach 30 Oktober 1793 in Siegen 18 Oktober 1883 in Potsdam Heinrich von Achenbach heiratete am 8 August 1859 in Soest Marina Rollmann 29 April 1832 in Soest 6 Juni 1889 in Potsdam die Tochter des Kataster und Steuerkontrolleurs Karl Friedrich Moritz Rollmann und dessen Frau Henriette Luise Dorothea Helene geborene Vorster Aus der Ehe gingen die Sohne Heinrich und Adolf hervor 8 Ehrungen BearbeitenAm 8 Februar 1887 verlieh die Stadt Siegen Heinrich von Achenbach die Ehrenburgerwurde in Berlin sind mehrere Bauwerke und Strassen nach ihm benannt Achenbachbrucke Berlin Moabit im Zweiten Weltkrieg zerstort ersetzt durch den Wullenwebersteg Achenbachstrasse Bezirk Charlottenburg Wilmersdorf 9 Achenbachstrasse Berlin Spandau 10 Achenbachpromenade Bezirk Tempelhof Schoneberg 11 Die ehemalige Zeche Minister Achenbach und die Achenbachstrasse in Brambauer heute ein Gewerbepark wurden 1897 mit seinem Namen verbunden Schriften BearbeitenDas gemeine deutsche Bergrecht in Verbindung mit dem preussischen Bergrechte unter Berucksichtigung der Berggesetze Bayerns Sachsens Oesterreichs und anderer deutscher Lander 1871 Digitalisat Ein Beitrag zur Darstellung der deutschen Flur und Agrarverfassung 1863 Das franzosische Bergrecht 1869 Zeitschrift fur Bergrecht Begr im Jahre 1860 von Hermann Brassert und Heinrich v Achenbach heute hrsg im Auftrag des Bundesministeriums fur Wirtschaft Die Haubergs Genossenschaften des Siegerlandes 1863 Neu hrsg von d Stadt Siegen Forschungsstelle Siegerland 1963 Geschichte der Stadt Siegen 1894 Nachdruck 1983 im Verlag Die Wielandschmiede Kreuztal Aus des Siegerlandes Vergangenheit 1898 Nachdruck 1982 im Verlag Die Wielandschmiede Kreuztal Siehe auch BearbeitenListe der preussischen Minister der offentlichen Arbeiten Liste der Oberprasidenten in preussischen ProvinzenLiteratur BearbeitenHeinz Gollwitzer Achenbach Heinrich Karl Julius von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 32 Digitalisat Eckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 1 Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918 Kassel University Press Kassel 2010 ISBN 978 3 86219 038 6 S 1 uni kassel de upress PDF 2 2 MB Bernhard Mann Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 3 Droste Dusseldorf 1988 ISBN 3 7700 5146 7 Nr 2 Otto Renkhoff Nassauische Biographie Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten 2 Auflage Wiesbaden 1992 ISBN 3 922244 90 4 S 4 Nr 18 Die Berg Polizei Vorschriften des Rheinischen Haupt Berg Districtes nebst den Bestimmungen uber deren Gesetz und Handhabung Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich von Achenbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Achenbach Heinrich Karl Julius von in der Datenbank Saarland Biografien Achenbach Heinrich in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Heinrich von Achenbach In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden Achenbach Heinrich Karl Julius von Hessische Biografie Stand 23 November 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Wilhelm Schulte Westfalische Kopfe 300 Lebensbilder bedeutender Westfalen Aschendorff Munster 1963 3 Auflage 1984 ISBN 3 402 05700 X Kosener Korpslisten 1910 7 48 26 313 Dissertation De veteri civium Siegenensium statuto Thomas Kuhne Handbuch der Wahlen zum Preussischen Abgeordnetenhaus 1867 1918 Wahlergebnisse Wahlbundnisse und Wahlkandidaten Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 6 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5182 3 S 613 615 Bernhard Mann Bearb unter Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh Thomas Kuhne Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 3 Droste Dusseldorf 1988 ISBN 3 7700 5146 7 S 45 Zu seiner Tatigkeit als Handelsminister vgl Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914 I Abteilung Von der Reichsgrundungszeit bis zur Kaiserlichen Sozialbotschaft 1867 1881 3 Band Arbeiterschutz bearbeitet von Wolfgang Ayass Stuttgart u a 1996 S 151 174f 176ff 178ff 180 183 186ff 195 199 211 220 224 240 248f 260 277 280 281ff 286 292 299 305 308 310ff 313 315 330 333ff 354 362 377f 391 393 395ff 406 423f 431f 432ff 439 447 449 473 485 497f 503 524 545ff 548ff 558 Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 Auflage Verlag Carl Heymann Berlin 1904 S 139 vgl auch A Phillips Hrsg Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883 Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage zum Zollparlament sowie zu den funf ersten Legislatur Perioden des Deutschen Reichstages Verlag Louis Gerschel Berlin 1883 S 88 Barbara Burkardt Manfred Pult Nassauische Parlamentarier Teil 2 Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868 1918 1933 Wiesbaden 2003 ISBN 3 930221 11 X S 6 Achenbachstrasse Wilmersdorf In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins Achenbachstrasse Spandau In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Achenbachpromenade In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen BildungsvereinsRegierungsprasidenten im Regierungsbezirk Danzig Theodor von Schon 1816 1819 Theodor Nicolovius 1819 1825 Johann Carl Rothe ab 1825 Robert von Blumenthal 1841 1863 Robert von Prittwitz und Gaffron 1863 1868 Gustav von Diest 1868 1876 Otto von Hoffmann 1876 1878 Heinrich von Achenbach 1878 1881 Wilhelm von Saltzwedel 1881 1883 Anton Rothe 1883 1887 Adolf von Heppe 1887 1890 Friedrich von Holwede 1890 1902 Jaroslaw von Jarotzky 1902 1909 Lothar Foerster 1909 1918 Oberprasidenten in Brandenburg Georg Christian von Heydebreck Friedrich Magnus von Bassewitz August Werner von Meding Robert von Patow Klemens von Wolff Metternich Eduard von Flottwell Werner von Selchow Gustav von Jagow Heinrich von Achenbach Theobald von Bethmann Hollweg August von Trott zu Solz Friedrich Wilhelm von Loebell Alfred von Conrad Rudolf von der Schulenburg Friedrich Wilhelm von Loebell Adolf Maier Wilhelm Kube Emil SturtzOberprasidenten in Westpreussen nbsp Wappen der Provinz WestpreussenTheodor von Schon 1815 1824 Heinrich von Achenbach 1878 1879 Adolf Ernst von Ernsthausen 1879 1888 Adolf Hilmar von Leipziger 1888 1891 Gustav von Gossler 1891 1902 Clemens von Delbruck 1902 1905 Ernst von Jagow 1905 1919 Bernhard Schnackenburg 1919 Normdaten Person GND 116005149 lobid OGND AKS LCCN n80137620 VIAF 25342365 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Achenbach Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Achenbach Heinrich Karl Julius von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Bergrechtler und preussischer PolitikerGEBURTSDATUM 23 November 1829GEBURTSORT Saarbrucken RheinprovinzSTERBEDATUM 9 Juli 1899STERBEORT Potsdam Provinz Brandenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von Achenbach amp oldid 233214432