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Der Kreis Wittgenstein 1939 1969 Landkreis Wittgenstein heute auch Altkreis Wittgenstein war ein von 1816 bis 1974 bestehender Kreis im Regierungsbezirk Arnsberg Mit diesem gehorte er zunachst zur preussischen Provinz Westfalen ab 1946 schliesslich zum deutschen Bundesland Nordrhein Westfalen Kreisstadt war Berleburg Rechtsnachfolger wurde 1975 der neue Kreis Siegen der seit 1984 Kreis Siegen Wittgenstein heisst Wappen Deutschlandkarte51 05 8 39 Koordinaten 51 3 N 8 23 OBasisdaten Stand 1974 Bestandszeitraum 1816 1974Bundesland Nordrhein WestfalenRegierungsbezirk ArnsbergVerwaltungssitz Bad BerleburgFlache 488 66 km2Einwohner 45 500 31 Dez 1973 Bevolkerungsdichte 93 Einwohner je km2Kfz Kennzeichen BLBKreisschlussel 05 8 42Kreisgliederung 57 GemeindenLandrat Werner Mohl SPD Lage des Kreises Wittgenstein in Nordrhein WestfalenKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Wichtige Gemeinden 1 2 Flache und Bevolkerung 1 3 Nachbarkreise 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Politik 4 1 Ergebnisse der Kreistagswahlen ab 1946 4 2 Landrate 4 2 1 Preussische Zeit 1816 bis 1946 4 2 2 Zeit der kommunalen Doppelspitze 1946 bis 1974 4 3 Oberkreisdirektoren 4 4 Wappen 5 Kfz Kennzeichen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenWichtige Gemeinden Bearbeiten Das ehemalige Kreisgebiet das oft synonym zu Wittgensteiner Land verwendet wird verteilt sich im Wesentlichen auf die heutigen Stadte Bad Berleburg Bad Laasphe und die heutige Gemeinde Erndtebruck im nordostlichen Teil des Kreises Siegen Wittgenstein zu kleinen Teilen auch auf die Stadt Winterberg im Hochsauerlandkreis Flache und Bevolkerung Bearbeiten Gegenwartig leben in dem Gebiet rund 45 000 Menschen 30 Juni 2002 44678 was bei einer Flache von 487 57 km 1974 eine Bevolkerungsdichte von 92 Einwohner pro km bedeutet Nachbarkreise Bearbeiten Der Kreis Wittgenstein grenzte 1974 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Meschede und Brilon beide in Nordrhein Westfalen an die Landkreise Frankenberg und Biedenkopf beide in Hessen sowie an die Kreise Siegen und Olpe beide Nordrhein Westfalen Geschichte BearbeitenDas Wittgensteiner Land war im spateren Mittelalter und in der Fruhneuzeit Teil der Grafschaft Wittgenstein und als solche zuletzt geteilt unter den Linien Sayn Wittgenstein Berleburg und Sayn Wittgenstein Hohenstein Im Jahre 1806 fielen die mittlerweile gefursteten Gebiete zunachst an Hessen Darmstadt In dieser Zeit mussten die Einwohner der beiden Gebiete die Steuerabgaben unverandert an die alten Herrschaften abfuhren und zusatzlich die Steuern der neuen Herrschaft Hessen Darmstadt aufwenden was zu einer zusatzlichen Verarmung der ohnehin schon wirtschaftlich benachteiligten Bevolkerung fuhrte Die Proteste der Bevolkerung gegen diesen Sachverhalt trugen mit dazu bei dass bei der Neuordnung des Deutschen Bundes die beiden Gebiete durch einen Vertrag zwischen Osterreich Preussen und Hessen Darmstadt vom 30 Juni 1816 an Preussen fielen Beide Lander wurden zunachst provisorisch dem Regierungsbezirk Arnsberg der Provinz Westfalen zugeordnet 1 Bei einer Neuordnung der Provinz Westfalen unter Ludwig von Vincke wurde der Kreis durch die konigliche Kabinettsorder vom 23 Februar 1817 endgultig dem Regierungsbezirk Arnsberg zugeordnet Dabei trat ein Problem der Infrastruktur des Kreises auf Der Kreis besass nur sehr wenig Strassen und Wege in das benachbarte Sauerland und Preussen musste sehr hohe Kosten in Kauf nehmen um die Anbindung Wittgensteins an Westfalen zu realisieren Die Ubernahme des Gebietes durch Preussen fuhrte aber zu einer Verbesserung der schlechten Lebensverhaltnisse der Bevolkerung Der Kreis war zunachst in die 18 Schultheissbezirke Berleburg Wemlighausen Berghausen Dotzlar Womelsdorf Wingeshausen Girkhausen Astenberg Laasphe Puderbach Sassmannshausen Feudingen Banfe Fischelbach Erndtebruck Arfeld Schwarzenau und Elsoff eingeteilt 2 Im Rahmen der Einfuhrung der Landgemeinde Ordnung fur die Provinz Westfalen wurden 1845 Amter gebildet 3 Im Kreis Wittgenstein bestanden seitdem zwei amtsfreie Stadte und funf Amter mit insgesamt 53 amtsangehorigen Gemeinden und zwei Gutsbezirken 4 Kreis Wittgenstein 1845 1932 Amt Gemeindenamtsfrei Berleburg und LaaspheArfeld Alertshausen Arfeld Beddelhausen Elsoff Richstein Sassenhausen Schwarzenau Stunzel und WeidenhausenBanfe Banfe Bermershausen Bernshausen Fischelbach Heiligenborn Herbertshausen Hesselbach Holzhausen Kunst Wittgenstein Niederlaasphe Puderbach Sassmannshausen und Gutsbezirk Sayn Wittgenstein HohensteinBerghausen Aue Balde Berghausen Birkefehl Birkelbach Dotzlar Hemschlar Raumland Rinthe Wingeshausen und WomelsdorfErndtebruck Amtshausen Benfe Erndtebruck Feudingen Grossenbach Oberndorf Ruckershausen Ruppershausen Schameder Steinbach Volkholz Weide und ZinseGirkhausen Diedenshausen Girkhausen Langewiese Mollseifen Neuastenberg Schullar Wemlighausen Wunderthausen und Gutsbezirk Sayn Wittgenstein Berleburg1932 wurden die Gutsbezirke aufgehoben und die Amter neu geordnet Die drei Amter Arfeld Berghausen und Girkhausen wurden zum Amt Berleburg zusammengeschlossen Gleichzeitig wurde aus dem Amt Banfe und dem Sudteil des Amtes Erndtebruck das Amt Laasphe gebildet 5 6 Der Kreis Wittgenstein bestand seitdem aus zwei amtsfreien Stadten und drei Amtern mit insgesamt 53 amtsangehorigen Gemeinden Kreis Wittgenstein 1932 1974 Amt Gemeindenamtsfrei Berleburg und LaaspheBerleburg Alertshausen Arfeld Aue Balde Beddelhausen Berghausen Birkefehl Birkelbach Diedenshausen Dotzlar Elsoff Girkhausen Hemschlar Langewiese Mollseifen Neuastenberg Raumland Richstein Rinthe Sassenhausen Schullar Schwarzenau Stunzel Weidenhausen Wemlighausen Wingeshausen Womelsdorf und WunderthausenLaasphe Amtshausen Banfe Bermershausen Bernshausen Feudingen Fischelbach Grossenbach Heiligenborn Herbertshausen Hesselbach Holzhausen Kunst Wittgenstein Niederlaasphe Oberndorf Puderbach Ruckershausen Ruppershausen Sassmannshausen Steinbach Volkholz und WeideErndtebruck Benfe Erndtebruck Schameder und ZinseAm 1 Oktober 1969 wurde aus dem Landkreis der Kreis Wittgenstein 7 Am 1 Januar 1975 wurden der Kreis und mit ihm die Amter Berleburg Laasphe und Erndtebruck aufgrund des Sauerland Paderborn Gesetzes aufgelost Die Flache des Kreises blieb von seiner Grundung 1816 bis zu seiner Auflosung nahezu unverandert Rechtsnachfolger ist der zunachst als Kreis Siegen neu gegrundete Kreis Siegen Wittgenstein Dabei wurde ein kleinerer Teil des Altkreises namlich die Anfang des 18 Jahrhunderts gegrundeten Wittgensteiner Hohendorfer Neuastenberg Langewiese Mollseifen und Hoheleye in den neugeschaffenen Hochsauerlandkreis eingegliedert Gleichzeitig erhielten die Gemeinden ihren heutigen Zuschnitt 8 Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1819 16 166 9 1832 18 406 2 1871 19 789 10 1880 20 352 10 1890 22 025 11 1900 23 318 11 1910 25 474 11 1925 27 493 11 1939 28 357 11 1950 42 221 11 1960 41 700 11 1970 45 500 12 1973 45 500 13 Politik BearbeitenErgebnisse der Kreistagswahlen ab 1946 Bearbeiten In der Liste werden nur Parteien und Wahlergemeinschaften aufgefuhrt die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben 14 Stimmenanteile der Parteien in Prozent Jahr SPD CDU FDP UWG1946 37 5 60 51948 46 1 51 61952 37 1 25 4 34 91 19561 43 5 27 7 22 42 19612 38 5 33 2 17 31964 44 2 32 3 12 8 8 91969 49 2 33 4 11 9 5 1Fussnoten1 1956 zusatzlich FVP 6 4 2 1961 zusatzlich DP 8 5 Landrate Bearbeiten Preussische Zeit 1816 bis 1946 Bearbeiten 1817 1830 Friedrich August Jost 1831 1850 Wilhelm Friedrich Groos 1851 1854 Bruno von Schrotter 1854 1855 August Jost kommissarisch 1855 1860 Julius von Oven 1861 1863 Karl von Thielen kommissarisch 1863 1867 Julius von Oven 1867 1890 Wilhelm von Schroetter 1890 1891 Eustach von Gortz Wrisberg 1891 1905 Kurt von Gersdorff 1905 1911 Karl Schroeder 1911 1917 Karl von Hartmann Krey 1917 1929 Erich Kretschmar 1929 1933 Eberhard Brossok 1933 9999 Herbert Muller vertretungsweise 1934 1935 Karl von Rumohr 1936 9999 Heinrich Jansen 1936 1938 Otto Gail 1938 9999 Alfred Ponisch 1938 1940 Friedrich Zuschlag 1940 9999 Hermann Rotberg 1940 1942 Heinrich Jansen 1942 1945 Otto Marloh 1945 9999 Schlaper 1945 9999 Wendland 1945 1946 Carl NackenZeit der kommunalen Doppelspitze 1946 bis 1974 Bearbeiten 1946 0000 Reinhold Liebetanz vertretungsweise 1946 1948 Hans Sandkuhl CDU 1948 1952 Ewald Belz CDU 1952 1958 Hans Joachim Osterrath FDP 1958 1961 Georg Heinrich Treude CDU 1961 1963 Heinz Muller FDP 1963 1966 Ludwig Bade SPD 1966 1974 Werner Mohl SPDOberkreisdirektoren Bearbeiten 1946 0000 Carl Nacken 1946 0000 Reinhold Liebetanz 1946 1952 Kurt Werner Basarke 1952 1955 Paul Lemnitz 1955 1962 Gustav Richter 1962 1974 Wilfried Luckert Quelle Zeittafel der Landrate und Kreisdirektoren Landkreis Wittgenstein 10 November 2009 15 Wappen Bearbeiten Vom 6 April 1966 bis zur Auflosung des Kreises 1974 trug der Kreis Wittgenstein das Wappen der im Jahre 1360 ausgestorbenen Grafen zu Wittgenstein Dieses Wappen wurde am 1 Oktober 1999 in das Wappen des Kreises Siegen Wittgenstein ubernommen Kfz Kennzeichen BearbeitenAm 1 Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einfuhrung der bis heute gultigen Kfz Kennzeichen das Unterscheidungszeichen BLB zugewiesen Es wurde bis zum 31 Dezember 1974 ausgegeben Seit dem 13 November 2012 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung wieder im Kreis Siegen Wittgenstein erhaltlich Literatur BearbeitenWilhelm von Schroetter Statistische Beschreibung des Kreises Wittgenstein Berleburg 1875 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Wittgenstein Quellen und Volltexte Bibliographie Wittgenstein Literaturhinweise zu vielen wittgensteiner Themen Geschichte Kirche Natur und Landschaft Gemeinden usw Wittgensteiner Heimatverein Informationsseiten des Wittgensteiner Heimatvereins Einzelnachweise Bearbeiten Amts Blatt fur die Provinz Westfalen 1816 Nr 53 20 Juli 1816 S 310 ff uni muenster de a b Westfalenlexikon 1832 1835 In Landschaftsverband Westfalen Lippe Hrsg Nachdrucke zur westfalischen Archivpflege Band 3 Munster 1978 S 128 Nachdruck des Originals von 1834 Landgemeinde Ordnung fur die Provinz Westphalen vom 31 Oktober 1841 PDF 1 6 MB Amtsblatt fur den Regierungsbezirk Arnsberg 1845 Bildung der Amter im Kreis Wittgenstein Abgerufen am 2 Februar 2014 Wolfgang Leesch Verwaltung in Westfalen 1815 1945 In Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen Band 38 Aschendorff Munster 1992 ISBN 3 402 06845 1 Gemeinde Erndtebruck Geschichte von Erndtebruck pdf Seite 9 Bekanntmachung der Neufassung der Kreisordnung fur das Land Nordrhein Westfalen vom 11 August 1969 im Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Nordrhein Westfalen Jahrgang 1969 Nr 2021 S 670 ff Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 337 Statistisches Bureau zu Berlin Hrsg Beitrage zur Statistik des preussischen Staats Duncker amp Humblot Berlin 1821 Digitalisat a b Gemeindelexikon Westfalen 1887 S 131 a b c d e f g Michael Rademacher Wittgenstein Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Statistisches Jahrbuch fur die Bundesrepublik Deutschland 1972 Statistisches Jahrbuch fur die Bundesrepublik Deutschland 1975 Quelle Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes LDS NRW Mauerstr 51 Dusseldorf mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene Zeittafel der Landrate und Kreisdirektoren Landkreis Wittgenstein Kreis Siegen Wittgenstein abgerufen am 25 Juni 2019 Ehemalige Land Kreise in Nordrhein Westfalen Vor der Grundung Nordrhein Westfalens im heutigen Gebiet Nordrhein Westfalens aufgeloste Land Kreise Bilstein Blankenheim Bochum Brakel Bunde Dortmund Duisburg Dusseldorf Elberfeld Eslohe Essen Geilenkirchen Gelsenkirchen Gemund Gimborn Gladbach Grevenbroich Neuss Gummersbach Hagen Hamm Hattingen Heinsberg 1816 1932 Homburg Horde Kempen Krefeld Lechenich Lennep Medebach Mettmann Mulheim am Rhein Mulheim an der Ruhr Neuss Opladen Rahden Rheinbach Rheinberg Ruhrort Schwelm Solingen Solingen Lennep Uckerath Waldbrol WipperfurthEhemalige nordrhein westfalische Land Kreise Aachen 1816 1971 Aachen 1972 2009 Ahaus Altena Arnsberg Beckum Bergheim Erft Bielefeld Bonn Borken 1816 1974 Brilon Buren Coesfeld 1816 1974 Detmold Dinslaken Duren 1816 1971 Dusseldorf Mettmann Erkelenz Geilenkirchen Heinsberg Geldern Grevenbroich Halle Westf Hoxter 1816 1974 Iserlohn Julich Kempen Krefeld Koln Lemgo Lippstadt Lubbecke Ludenscheid Ludinghausen Meschede Minden Moers Monschau Munster Paderborn 1816 1974 Rees Rhein Wupper Kreis Schleiden Selfkantkreis Geilenkirchen Heinsberg Siegen Siegkreis Soest 1817 1974 Steinfurt 1816 1974 Tecklenburg Unna 1930 1974 Warburg Warendorf 1816 1974 Wiedenbruck WittgensteinKreise und Stadtkreise in der Provinz Westfalen Kreise Ahaus Altena Arnsberg Beckum Bielefeld Bilstein Bochum Borken Brakel Brilon Bunde Buren Coesfeld Dortmund Ennepe Ruhr Kreis Eslohe Gelsenkirchen Hagen Halle Westf Hamm Hattingen Herford Horde Hoxter Iserlohn Lippstadt Lubbecke Ludinghausen Medebach Meschede Minden Munster Olpe Paderborn Rahden Recklinghausen Schwelm Siegen Soest Steinfurt Tecklenburg Unna Warburg Warendorf Wiedenbruck WittgensteinStadtkreise Bielefeld Bocholt Bochum Bottrop Buer Castrop Rauxel Dortmund Gelsenkirchen Gelsenkirchen Buer Gladbeck Hagen Hamm Herford Herne Horde Iserlohn Ludenscheid Lunen Minden Munster Osterfeld Recklinghausen Siegen Wanne Eickel Wattenscheid Witten Normdaten Geografikum GND 4117667 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Wittgenstein amp oldid 224250535