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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Sassmannshausen Begriffsklarung aufgefuhrt Sassmannshausen ˈzas mansˌhaʊ zn mundartlich Sossmannshause ist ein Stadtteil von Bad Laasphe im nordrhein westfalischen Kreis Siegen Wittgenstein SassmannshausenStadt Bad LaaspheKoordinaten 50 57 N 8 22 O 50 951388888889 8 3716666666667 376 Koordinaten 50 57 5 N 8 22 18 OHohe 376 mFlache 6 52 km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 57334Vorwahl 02754Karte Stadtgliederung der einzelnen Ortsteile von Bad Laasphe Sassmannshausen PanoramaInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verschiedenes 3 Bekannte Namenstrager 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer links im Tal der oberen Lahn liegende Ort wurde erstmals im Jahre 1344 im Bicken schen Mannbuch einem Lehnsregister der adligen Familie von Bicken urkundlich erwahnt In der Gemarkung Sassmannshausen lag der Dornhof ein Rittersitz auf dem im 14 Jahrhundert ein Zweig der Familie von Achenbach lebte 1 Der Hof kam spater an die Adelsfamilie Rump von der Wenne von der kurz nach 1537 ein Zweig den Sitz selbst bezog ausbaute und bewirtschaftete Infolge der Uberschuldung der Familie musste die letzte Besitzerin die Witwe Anna Rump geb Wrede 1581 den Hof mit ihren Kindern verlassen und er gelangte an die Grafen von Wittgenstein Die Gebaude wurden verkauft und der eigenstandige Gutsbetrieb aufgelost Bis zur kommunalen Neugliederung in Nordrhein Westfalen die am 1 Januar 1975 in Kraft trat war Sassmannshausen eine selbstandige Gemeinde im Kreis Wittgenstein 2 Ihre geringe Grosse hangt auch mit den Eigentumsverhaltnissen in den fruheren Grafschaften Sayn Wittgenstein zusammen Die Bauern Landmanner und Handwerker verfugten in der Regel uber erbeigenen Besitz sowie kirchliche und herrschaftliche Lehen welche alle acht bis zehn Jahre erneuert werden mussten Erbeigenes Land war in geringem Umfang vorhanden oft reichte jedoch dieses Eigentum nicht zur Befriedigung der grundlegenden Bedurfnisse So waren die Hausmanner gezwungen abgabentrachtig Lehensverpflichtungen einzugehen Zudem waren sie zu Hand und Spanndiensten fur die Feudalherren verpflichtet die zusammen mit anderen Abgaben zeitweise um die 90 Prozent der Einnahmen betrugen Auch trugen die vergleichsweise extremen klimatischen Bedingungen Froste im Juni und September gibt es auch heute noch in den beiden Grafschaften Sayn Wittgenstein Hohenstein und Sayn Wittgenstein Berleburg zu einer systematischen und regelmassigen Not der Bevolkerung bei Nicht zuletzt aus diesem Grunde ist das Wittgensteiner Land ein typisches Auswanderungsgebiet Nicht nur in den benachbarten Gebieten der damals prosperierenden Sieger und Sauerlande sondern insbesondere auch in Ubersee USA Brasilien finden wir heute noch viele Nachkommen von Auswanderern aus Wittgenstein Nach Schatzungen des bekannten Regionalforschers Prof Dr Wilhelm Hartnack hat Wittgenstein zwischen 1750 und 1850 rund ein Drittel seiner Bevolkerung durch Auswanderung verloren zwischen 12 000 und 15 000 Personen die ihrer Heimat den Rucken kehrten dies entspricht fast der heutigen Bevolkerungszahl der Stadt Bad Laasphe In alten Dokumenten finden sich verschiedene Schreibweisen Sassmanshusin Sahsmanshusen Sachsmannshausen u a Um 1580 waren am Ort funf Familien mit zusammen etwa funfzig Personen ansassig 1584 85 wurde das alte Dorf auf Verfugung des graflichen Hauses Sayn Wittgenstein Wittgenstein in ein Hofgut Kammergut Domane umgewandelt das der Versorgung des nahegelegenen Schlosses Wittgenstein diente Um 1600 waren dort die Zehntscheunen Brauerei Brennerei und andere Gewerke untergebracht Das Hofgut war beispielgebend fur die Einrichtung weiterer herrschaftlicher Hofguter in den Grafschaften Sayn Wittgenstein Wittgenstein Hohenstein und Sayn Wittgenstein Berleburg Ein Zentrum der feudalen Macht der Grafen spater Fursten Sayn Wittgenstein wo die erbuntertanigen Bauern die gemessenen und ungemessenen Dienste zu leisten hatten Verschiedenes BearbeitenUberregionale Bekanntheit hat der Ort gewonnen durch die so genannte Buttlarsche Rotte einer Gruppierung um Eva von Buttlar zur Zeit des radikalen Pietismus in Deutschland sowie die sog Zigeunerkolonie die zwischen ca 1740 und ca 1910 von Sinti Familien bewohnt wurde 3 Bekannte Namenstrager BearbeitenDer Ortsname war pragend fur den Familiennamen der verstarkt im sudwestfalischen Raum anzutreffen ist Ausgangspunkt fur genealogische Forschungen sollten daher die Kirchenbucher der evangelisch reformierten Gemeinden Feudingen Erndtebruck und Birkelbach sein wo der Familienname seit 1560 1600 vielfach nachgewiesen werden kann Die Namenstrager in der sog Nordgrafschaft Sayn Wittgenstein Berleburg haben nach bisheriger Kenntnis ihren Ursprung in der Sudgrafschaft Sayn Wittgenstein Wittgenstein Hohenstein Personlichkeiten BearbeitenEva von Buttlar 1670 1721 Sektiererin Wilhelm Friedrich Groos 1801 1874 Landrat des Kreises Wittgenstein und preussischer Politiker Emil Groos 1803 1885 Arzt und Ehrenburger von Laasphe Hans Joachim Osterrath 1915 2000 Unternehmer und Landrat des Kreises Wittgenstein Fritz Vitt 1885 1958 Padagoge und HeimatforscherLiteratur BearbeitenDorfchronik Sassmannshausen Artikelfolge in Wittgenstein Blatter der Wittgensteiner Heimatvereins 1973 74 sowie gebundener Sonderdruck 1975 Eberhard Bauer Hutten und Hammerwerke bei Sassmannshausen in Wittgenstein Blatter des Wittgensteiner Heimatvereins Jg 62 1974 Bd 38 Heft 4 S 161 173 Ders Die kommunale Entwicklung Sassmannshausens seit 1850 in Wittgenstein Jg 62 1974 Bd 38 Heft 4 S 174 191 Christian Hackler Beim Heumachen in Sassmannshausen In Wittgensteiner Heimatbuch Bd III S 363 369 Hans Osterrath Kleinmetallwarenfabrik in Sassmannshausen in Wittgensteiner Heimatbuch Laasphe 1938 S 386 Hans Pez Zur Geschichte von Sassmannshausen Urkundlich nach den Akten des Furstlich Wittgensteinischen Archivs in Das schone Wittgenstein Laasphe 1930 H 1 S 27 34 Ders Die Wustung Dornhof in Wittgensteiner Heimatbuch Laasphe 1938 S 66 69 Weblinks BearbeitenUmfangreiche Informationen zur Familien und Heimatforschung in Sayn WittgensteinEinzelnachweise Bearbeiten Werner Wied Der Dornhof Geschichte des letzten adeligen Herrensitzes in Wittgenstein 2 Teile In Wittgenstein Blatter der Wittgensteiner Heimatvereins 1975 Bd 39 Heft 1 S 29 56 Heft 2 S 59 79 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 337 f zum sog fahrenden Volk im sudlichen Westfalen Ulrich Friedrich Opfermann Dass sie den Zigeuner Habit ablegen 2 Aufl Frankfurt Main u a 1997Stadtteile von Bad Laasphe Amtshausen Bad Laasphe Banfe mit Heiligenborn und Lindenfeld Bermershausen Bernshausen Feudingen Fischelbach Grossenbach Herbertshausen Hesselbach Holzhausen Kunst Wittgenstein Laaspherhutte Niederlaasphe mit Amalienhutte Oberndorf Puderbach Ruckershausen Ruppershausen Sassmannshausen Sohl Steinbach Volkholz mit Glashutte und Welschengeheu Weide Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sassmannshausen amp oldid 239310197