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Wilhelm Friedrich Groos 28 Juni 1801 in Sassmannshausen Grafschaft Sayn Wittgenstein Wittgenstein Westfalen 20 Mai 1874 in Northeim Provinz Hannover war Landrat des Landkreises Wittgenstein und preussischer Politiker 1 Landrat Wilhelm Friedrich Groos 1801 1874 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Wirken 4 Personliches 5 Ehrungen und Auszeichnungen 6 Literatur und Quellen 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenWilhelm Friedrich Groos entstammte einer nassauisch oranischen Familie und war der Sohn des wittgenstein hohensteinschen Kammerdirektors Johann Daniel Karl Henrich Groos und der Anna Friederike Schaffner 1 Groos heiratete am 26 Dezember 1832 in Erndtebruck Landkreis Wittgenstein Christine Amalie Martin 18 Juni 1812 in Erndtebruck 6 Januar 1894 in Dusseldorf weitlaufig mit ihm verwandt und Tochter des Pulverfabrikanten Nikolaus Martin 1780 1869 und der Hedwig Sinner 1783 1834 2 Das Ehepaar hatte funf Sohne darunter den gleichnamigen Sohn Wilhelm Friedrich Groos 1844 und zwei Tochter 1 Wilhelm Friedrich Groos lebte zuletzt mit seiner Ehefrau in Wetzlar und besuchte Angehorige in Northeim wo er am 20 Mai 1874 an den Folgen eines Hirnschlags verstarb 3 Leben BearbeitenGroos besuchte bis 1817 das Gymnasium in Giessen und machte Ostern 1818 sein Abitur an der Universitat Marburg Dort studierte er auch anschliessend bis 1820 die Rechtswissenschaften und Kameralistik Dieses Studium setzte er vom 25 April 1820 bis 1821 an der Universitat Bonn fort 4 Am 3 Mai 1822 trat er als Auskultator am Hofgericht in Arnsberg an wurde mit Ernennung zum Gerichtsreferendar am 12 Mai 1824 ans Appellationsgericht Munster versetzt und kam am 20 Juni 1825 als Hofgerichts Advokat nach Laasphe 1 Im Jahr 1826 trat er seinen Dienst beim Oberlandesgericht in Munster an ging spater ans Hofgericht in Arnsberg wurde am 1 April 1828 kommissarisch Assessor beim Justizamt in Siegen und erhielt dort am 28 Januar 1829 seine endgultige Ernennung 1 Schon am 7 August 1830 wurde er mit drei von acht Stimmen als dritter Kandidat fur den Posten des Landrats des Landkreises Wittgenstein gewahlt Die Wahl blieb allerdings zunachst erfolglos da die Kandidaten den Erfordernissen des 4 des Reglements vom 17 Marz 1828 nicht entsprachen Daraufhin wurde die Regierung in Arnsberg aufgefordert von sich aus Vorschlage zu machen Die Regierung schlug Groos zur Ernennung zum Landrat vor trotz Gegnerschaft von Friedrich Carl Furst zu Sayn Wittgenstein Hohenstein 1766 1837 Am 25 Januar 1831 erfolgte schliesslich Groos Ernennung zum Landrat 5 1 Vom 18 Mai bis 19 August 1832 ubernahm Groos zunachst kommissarisch die Verwaltung von Freusburg heute Ortsteil von Kirchen Sieg im Landkreis Altenkirchen Westerwald wurde dann am 19 August 1832 nach Ablegung der vorschriftsmassigen Prufung auch offiziell in sein Amt eingefuhrt Am 11 Oktober 1847 wurde er zum Geheimen Regierungsrat ernannt 1 Auf eigenen Antrag wurde Groos am 28 September 1850 als Landrat nach Wetzlar versetzt und erhielt dort am 1 April 1851 seine endgultige Ernennung Am 1 November 1859 wurde er wegen seiner Erblindung aus dem Staatsdienst mit Pension entlassen 1 Politisch betatigte sich Groos fur den Landkreis Wittgenstein als Mitglied der Preussischen Nationalversammlung 1 Wirken BearbeitenGroos grundete den Landwirtschaftlichen und den Gartenbauverein um die schlechten Ertrage der kargen Boden zu verbessern In diesem Zusammenhang vermittelte er den Bauern Kenntnisse uber Wiesenbau und Viehzucht und loste im Laufe der Jahre die standesherrlichen Abgaben ab Durch den Bau von Kunststrassen schaffte er eine Verbesserung der Kreisanbindung an die Nachbarkreise Aus Dankbarkeit fur seine Leistungen fur den Kreis wurde ihm nach seinem Tod auf dem Stunzel einer Hochebene bei Bad Berleburg ein Denkmal gesetzt 1 In seine Amtszeit fielen die Marzunruhen des Jahres 1848 Auch die Wittgensteiner Grafschaften blieben nicht davon verschont Schon seit langerem hatten die Menschen versucht ihre alten Rechte an den Waldungen wieder durchzusetzen Anfang Marz 1848 kam es verstarkt durch den Zorn auf missliebige Beamte der Justiz und Forstverwaltung zu Ausschreitungen die nur durch Zugestandnisse und Verhandlungsgeschick des Fursten Sayn Wittgenstein Hohenlohe und des Landrats Groos beendet werden konnten Bald darauf wurde Groos zum Abgeordneten der Preussischen Nationalversammlung in Berlin gewahlt und arbeitete in mehreren Ausschussen Vielfaltige Grunde waren es die ihn veranlassten sein Mandat freiwillig niederzulegen und im Oktober 1848 wieder nach Berleburg in sein Landratsamt zuruckzukehren 1 Personliches BearbeitenGroos wird als ein Mensch beschrieben der aufrichtig gewissenhaft und unermudlich in seiner Arbeit war aber wenig umganglich Traf er auf Gegebenheiten die sein Missfallen erregten so konnte er sehr unangenehm werden Daher so ist uberliefert sagten die Bauern uber ihn E klen Mannche aver e bies Mannche 6 Allerdings wurden seine Integritat und seine Arbeitsleistung sehr wohl anerkannt und brachten ihm das Vertrauen der Menschen Das folgende Beispiel verdeutlicht sein Arbeitsethos Nach der Ablosung der standesherrlichen Abgaben erhielt der Landrat neben einem Orden ein hohes Geldgeschenk Dieses Geld stellte er seiner Behorde zur Verfugung da er so seine Meinung keinen Anspruch darauf hatte Es war an sich eine noble Haltung allerdings hatte er ein Geschenk des Konigs zuruckgewiesen was er sich als Beamter nicht hatte erlauben durfen und er erhielt den einzigen Tadel seiner Amtszeit als Landrat 1 nbsp Danksagung der beiden Laaspher Arzte Emil und Eduard Groos fur die Einweihung des Denkmals des Landwirtschaftlichen und Gewerbevereins fur den Kreis Wittgenstein 1878 auf dem Stunzel Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenRoter Adlerorden 4 Klasse 18 Januar 1840 Roter Adlerorden 3 Klasse mit Schleife 13 April 1843 Denkmal des Landwirtschaftlichen Kreisvereins auf dem Stunzel in Bad BerleburgLiteratur und Quellen BearbeitenBriefe des ehem Landrats Groos als Mitglied der ersten Nationalversammlung an seine Frau in Das schone Wittgenstein 1930 Heft 1 S 18 21 Heft 3 S 114 119 Gustav Bauer Die politische Tatigkeit des Landrates Wilhelm Friedrich Groos in der preussischen Nationalversammlung des Jahres 1848 in Wittgenstein Blatter des Wittgensteiner Heimatvereins e V Band 21 1957 Seite 62 66 Walther Hubatsch Hrsg Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1945 Band 8 Westfalen Seite 329 Marburg 1980 Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 481 Dietrich Wegmann Die leitenden staatlichen Verwaltungsbeamten der Provinz Westfalen 1815 1918 Seite 277 Munster 1969 LAV Munster Landkreis Findbuch Wittgenstein Seite 12 Thomas Jungbluth Die altpreussischen hoheren Regierungsbeamten und Landrate in den Regierungsbezirken Koblenz und Trier 1850 bis 1914 im Rahmen der preussischen Personalpolitik Dissertation Universitat Mainz Hrsg Mainz 1989 Martin Breitscheid u a Familiengeschichte Groos Nachrichten uber die Familien Groos Druckerei Sachs Darmstadt 1937 Fr Otto Groos Als der Grossvater die Grossmutter nahm Geschichte der nassauisch oranischen Familie Groos Marburg 1895Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Kreisarchiv Siegen Wittgenstein Auskunft vom 26 November 2015 Ahnenliste der Ehefrau Todesanzeige im Wittgensteiner Kreisblatt vom 30 Mai 1874 Hans Bernd Spies Die ersten Wittgensteiner Studenten an der Universitat Bonn In Zeitschrift Wittgenstein Jahrg 62 Juni 1974 Bd 38 H 2 S 76 Matrikel Nr 298 Wilhelm Friedrich Groos aus Laasphe 18 Jahre Sohn des Kammerrats Universitat Marburg Jura Ulf Luckel Andreas Kroh Das Furstliche Haus Sayn Wittgenstein Hohenstein Werl 2004 G Bauer Die politische Tatigkeit des Landrates Wilhelm Friedrich Groos in der preussischen Nationalversammlung des Jahres 1848 In Wittgenstein Band 21 1957 Seite 63VorgangerAmtNachfolgerFriedrich August JostLandrat des Kreises Wittgenstein 1831 1850Bruno von SchrotterLandrate im Landkreis Wetzlar Friedrich Felix Furkel 1816 1822 Karl Ernst von Ernsthausen 1822 Julius von Sparre 1822 1845 Rudolph von Dewitz 1845 1848 Carl Diesterweg 1848 Anton Kessler 1848 1850 Wilhelm Friedrich Groos 1850 1859 Ewald von Kleist Retzow 1858 Gustav von Diest 1858 1866 Johann Forster 1866 1867 Otto von Helldorff 1867 1874 Bernhard Tieschowitz von Tieschowa 1874 1888 Karl Stackmann 1888 1896 Adolf Goedecke 1896 1900 Wilhelm Sartorius 1900 1929 Konrad Miss 1929 1933 Heinrich Grillo 1933 1941 Johann Bangert 1942 1945 Konrad Miss 1945 1948 August Monzen 1948 1952 Walter Preissler 1952 1954 Hans Gunther Weber 1954 1960 Philipp Schubert 1960 1965 Werner Best 1965 1970 Kurt Wilhelm Sauerwein 1971 1976 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 29 Januar 2022 PersonendatenNAME Groos Wilhelm FriedrichKURZBESCHREIBUNG Landrat des Landkreises Wittgenstein Landrat von Wetzlar und preussischer PolitikerGEBURTSDATUM 28 Juni 1801GEBURTSORT Sassmannshausen Grafschaft Sayn Wittgenstein Wittgenstein Heiliges Romisches ReichSTERBEDATUM 20 Mai 1874STERBEORT Northeim Provinz Hannover Konigreich Preussen Deutsches Kaiserreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Friedrich Groos amp oldid 229304681