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Der Kreis Warendorf war ein Kreis im Norden von Nordrhein Westfalen Deutschland Am 1 Januar 1975 wurde er im Zuge der Gebietsreform durch das Munster Hamm Gesetz aufgelost und gemeinsam mit dem Kreis Beckum und Teilen des Kreises Munster und des Kreises Ludinghausen zum neuen Kreis Warendorf vereinigt Wappen Deutschlandkarte51 9414 7 9862 Koordinaten 51 56 N 7 59 OBasisdaten Stand 1974 Bestandszeitraum 1816 1974Bundesland Nordrhein WestfalenRegierungsbezirk MunsterLandschaftsverband Westfalen LippeVerwaltungssitz WarendorfFlache 459 36 km2Einwohner 58 900 31 Dez 1973 Bevolkerungsdichte 128 Einwohner je km2Kfz Kennzeichen WAFKreisschlussel 05 5 40Kreisgliederung 10 GemeindenAdresse der Kreisverwaltung Waldenburger Strasse 2WarendorfLandrat Josef Hochst CDU Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Nachbarkreise 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Der Kreis Warendorf von 1816 bis 1974 2 3 Auflosung des Kreises Warendorf 3 Einwohnerentwicklung 4 Politik 4 1 Ergebnisse der Kreistagswahlen ab 1946 4 2 Landrate 4 3 Oberkreisdirektoren 4 4 Wappen 5 Kfz Kennzeichen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenNachbarkreise Bearbeiten Der Kreis Warendorf grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Nordosten beginnend an den Landkreis Osnabruck in Niedersachsen und an die Kreise Halle Westf Wiedenbruck Beckum Munster und Tecklenburg Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Sakularisation nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 fuhrte zur Auflosung des Furstbistums Munster Der ostliche Teil des Munsterlandes einschliesslich der Stadt Munster fiel an das Konigreich Preussen und bildete fortan das Erbfurstentum Munster Das Erbfurstentum wurde am 1 Januar 1804 durch eine preussische Verfugung in vier Kreise eingeteilt Neben den Kreisen Beckum Ludinghausen und Munster wurde der Kreis Warendorf eingerichtet Zu ihm gehorten anfanglich die Stadte Freckenhorst Harsewinkel Sassenberg Sendenhorst und Wolbeck sowie die Kirchspiele Albersloh Altwarendorf Alverskirchen Angelmodde Beelen Einen Everswinkel Freckenhorst Fuchtorf Greffen Harsewinkel Hoetmar Milte Neuwarendorf Rinkerode Sendenhorst und Wolbeck 1 2 Die beiden Stadte Warendorf und Munster blieben kreisfrei und wurden unter die Aufsicht von Steuerraten gestellt Landrat des Kreises Warendorf wurde Maximilian von Ketteler zuvor Drost in Sassenberg Bei einer Neugliederung der Kreise im Erbfurstentum Munster wurde der Kreis Warendorf am 1 Juni 1806 um die Stadt und das Kirchspiel Telgte sowie die Gemeinden Ostbevern und Westbevern aus dem Kreis Munster wesentlich nach Westen erweitert ausserdem kam das Kirchspiel Amelsburen aus dem aufgelosten Kreis Ludinghausen hinzu 3 Noch im selben Jahr wurde das Munsterland von Napoleon besetzt 1808 wurde das Gebiet des Erbfurstentums Munster dem Grossherzogtum Berg zugeordnet das eine vollig neue Verwaltungsstruktur nach franzosischem Vorbild schuf Das spatere Kreisgebiet gehorte nun zum Arrondissement Bezirk Munster im Departement Ems Das Arrondissement Munster war in Kantone gegliedert der Kanton Warendorf untergliederte sich in die Mairien Warendorf Stadt Warendorf Altwarendorf Kirchspiel Warendorf Freckenhorst sowie Hoetmar und der Kanton Sassenberg in die Mairien Beelen Fuchtorf Harsewinkel sowie Sassenberg Von 1811 bis 1813 gehorten die beiden Kantone Warendorf und Sassenberg zum Departement Ruhr des Grossherzogtums Berg Der Kreis Warendorf von 1816 bis 1974 Bearbeiten nbsp Der Kreis Warendorf im Jahr 1843Nach dem Ende der Franzosenzeit fiel das Munsterland wieder an Preussen das zum 1 Januar 1816 die Provinz Westfalen schuf Innerhalb der Provinz wurde der Regierungsbezirk Munster gebildet der in zehn Kreise eingeteilt wurde Zum neuen Kreis Warendorf gehorten nach seiner Grundung am 10 August 1816 zunachst die neun Burgermeistereien Beelen Everswinkel Freckenhorst Harsewinkel Hoetmar Lienen Ostbevern Sassenberg und Warendorf 4 Mit der Einfuhrung der Landgemeinde Ordnung fur die Provinz Westfalen wurden in den Jahren 1843 und 1844 die Burgermeistereien in Amter uberfuhrt 5 Die Kreisstadt Warendorf die amtsfrei blieb hatte zu dieser Zeit etwa 5000 Einwohner und gehorte zu den zwanzig grossten Stadten in Westfalen 1857 wurde das Amt Lienen aus dem Kreis Warendorf in den Kreis Tecklenburg umgegliedert Im Kreis Warendorf bestanden seitdem sieben Amter und insgesamt 22 Gemeinden 6 7 8 Amt Gemeindenamtsfrei Warendorf Stadt Beelen Beelen Ostenfelde und WestkirchenEverswinkel EverswinkelFreckenhorst Stadt Freckenhorst Kirchspiel Freckenhorst und NeuwarendorfHarsewinkel Greffen Stadt Harsewinkel Kirchspiel Harsewinkel und MarienfeldHoetmar HoetmarOstbevern Einen Milte und OstbevernSassenberg Dackmar Fuchtorf Groblingen Sassenberg Velsen und Vohren nbsp Verwaltungsgrenzen des Kreises bis 1969Die Amte Everswinkel und Hoetmar wurden 1934 aufgehoben und 1938 wurde Hoetmar ins Amt Freckenhorst eingegliedert 9 Die Gemeinde Kirchspiel Harsewinkel wurde 1937 in die Stadt Harsewinkel eingemeindet Am 1 Oktober 1945 wurde die Gemeinde Neuwarendorf in die Stadt Warendorf und am 1 Januar 1969 die Gemeinde Kirchspiel Freckenhorst in die Stadt Freckenhorst eingemeindet Durch das Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Landkreises Warendorf ergaben sich zum 1 Juli 1969 weitere Anderungen Dackmar Fuchtorf und Groblingen wurden in die Stadt Sassenberg eingemeindet Velsen und Vohren wurden in die Stadt Warendorf eingemeindet Das Amt Sassenberg wurde aufgehoben Hoetmar wurde in die Stadt Freckenhorst eingemeindet Das Amt Freckenhorst wurde aufgehoben Am 1 Oktober 1969 wurde aus dem Landkreis der Kreis Warendorf 10 Im Rahmen des Bielefeld Gesetzes wurden am 1 Januar 1973 Harsewinkel Greffen und Marienfeld zur neuen Stadt Harsewinkel zusammengeschlossen die gleichzeitig in den ostwestfalischen Kreis Gutersloh umgegliedert wurde Die Kreisflache reduzierte sich hierdurch von 559 39 km auf 459 36 km 11 12 Der Kreis Warendorf umfasste seitdem noch zehn Stadte und Gemeinden Auflosung des Kreises Warendorf Bearbeiten Am 1 Januar 1975 wurde im Rahmen des Munster Hamm Gesetzes 53 der Kreis Warendorf aufgelost Anschliessend entstand der neue Kreis Warendorf durch Zusammenschluss der damaligen Kreise Beckum und Warendorf Hinzu kamen noch die Stadt Drensteinfurt aus dem aufgelosten Kreis Ludinghausen sowie Albersloh Rinkerode und Telgte aus dem aufgelosten Kreis Munster Von den Gemeinden des aufgelosten Kreises Warendorf wurden Ostenfelde und Westkirchen nach Ennigerloh sowie Einen Freckenhorst und Milte in die Stadt Warendorf eingemeindet Die Amter Beelen und Ostbevern wurden aufgehoben 13 Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1819 32 770 14 1832 33 232 4 1858 29 216 15 1871 28 102 16 1880 28 246 16 1890 29 339 17 1900 30 124 17 1910 32 952 17 1925 35 860 17 1939 39 107 17 1950 58 339 17 1960 59 700 17 1970 70 700 11 1973 58 900 12 Politik BearbeitenErgebnisse der Kreistagswahlen ab 1946 Bearbeiten Jahr CDU SPD FDP DZP BHE1946 57 2 12 4 1 1 27 21948 38 9 21 2 31 51952 51 5 15 5 3 6 19 9 8 11956 50 2 18 0 4 8 21 3 5 71961 58 0 16 8 6 2 15 6 3 41964 60 6 21 9 7 6 0 9 91 19691 62 4 24 4 6 8 0 4 01973 67 5 23 0 6 8Bei der Wahl im Jahr 1948 erreichten unabhangige Kandidaten 7 4 der gultigen Stimmen Fussnote1 1969 zusatzlich UWGB 2 0 Landrate Bearbeiten 1804 1807 Maximilian von Ketteler 1816 1817 Maximilian von Ketteler 1817 1831 Clemens von Korff gen Schmising 1831 1832 Maximilian von Ketteler 1832 1866 Carl von Twickel 1866 1899 Carl von Wrede 1899 1929 Max Gerbaulet 1929 1933 Simon Groener 1933 9999 Hanns Querfeld 1933 1945 Joseph Gerdes 1945 1946 Hermann Terdenge 1946 9999 August Freiherr von Korff 1946 1948 Bernhard Meier Overesch 1948 1952 Carl Esser Zentrum 1952 1953 Johannes Weber CDU 1953 1974 Josef Hochst CDUOberkreisdirektoren Bearbeiten 1946 1951 Hermann Terdenge 1951 1955 Paul Eising 1955 1974 Karl SchnettlerWappen Bearbeiten In Gold ein roter Balken belegt mit drei goldenen Rosetten Die Farben Rot und Gold deuten auf die Farben des Furstbistums Munster hin zu dem das Gebiet beider Kreise bis 1803 gehorte Die Sonnenrader Rosetten sind dem Familienwappen der Familie Vogt von Warendorpe entnommen Das Wappen wurde am 1 Februar 1938 verliehen Kfz Kennzeichen BearbeitenAm 1 Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einfuhrung der bis heute gultigen Kfz Kennzeichen das Unterscheidungszeichen WAF zugewiesen Literatur BearbeitenKreis Warendorf Der Landrat Hrsg 200 Jahre Kreis Warendorf Museum Abtei Liesborn 2003 Weblinks BearbeitenDie Veranderung der Wirtschaftsstruktur im Kreis Warendorf 1969 1990 PDF 1 49 MB Einzelnachweise Bearbeiten Verordnung zur Kreiseinteilung des Erbfurstentums Munster In Johann Josef Scotti Hrsg Sammlung der Gesetze und Verordnungen fur das Erbfurstentum Munster Munster 23 Dezember 1803 Digitalisat Karte des Erbfurstentums Munster mit den Kreisgrenzen von 1804 In HIS Data Abgerufen am 10 Oktober 2017 Verordnung zur neuen Kreiseinteilung des Erbfurstentums Munster In Johann Josef Scotti Hrsg Sammlung der Gesetze und Verordnungen fur das Erbfurstentum Munster Munster 11 April 1806 Digitalisat a b Westfalenlexikon 1832 1835 In Landschaftsverband Westfalen Lippe Hrsg Nachdrucke zur westfalischen Archivpflege Band 3 Munster 1978 S 271 Nachdruck des Originals von 1834 Landgemeinde Ordnung fur die Provinz Westphalen vom 31 Oktober 1841 PDF 1 6 MB Amtsblatt fur den Regierungsbezirk Munster 1843 Abgerufen am 2 Februar 2014 Amtsblatt fur den Regierungsbezirk Munster 1844 Abgerufen am 2 Februar 2014 Statistische Nachrichten uber den Regierungs Bezirk Munster 1860 Wolfgang Leesch Verwaltung in Westfalen 1815 1945 In Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen Band 38 Aschendorff Munster 1992 ISBN 3 402 06845 1 Bekanntmachung der Neufassung der Kreisordnung fur das Land Nordrhein Westfalen vom 11 August 1969 im Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Nordrhein Westfalen Jahrgang 1969 Nr 2021 S 670 ff a b Statistisches Jahrbuch fur die Bundesrepublik Deutschland 1972 a b Statistisches Jahrbuch fur die Bundesrepublik Deutschland 1975 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 318 f Statistisches Bureau zu Berlin Hrsg Beitrage zur Statistik des preussischen Staats Duncker amp Humblot Berlin 1821 Digitalisat Statistische Nachrichten uber den Regierungs Bezirk Munster 1858 S 20 a b Gemeindelexikon Westfalen 1887 S 127 a b c d e f g Michael Rademacher Deutsche Verwaltungsgeschichte Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 24 September 2015 abgerufen am 2 Januar 2015 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geschichte on demand de Ehemalige Land Kreise in Nordrhein Westfalen Vor der Grundung Nordrhein Westfalens im heutigen Gebiet Nordrhein Westfalens aufgeloste Land Kreise Bilstein Blankenheim Bochum Brakel Bunde Dortmund Duisburg Dusseldorf Elberfeld Eslohe Essen Geilenkirchen Gelsenkirchen Gemund Gimborn Gladbach Grevenbroich Neuss Gummersbach Hagen Hamm Hattingen Heinsberg 1816 1932 Homburg Horde Kempen Krefeld Lechenich Lennep Medebach Mettmann Mulheim am Rhein Mulheim an der Ruhr Neuss Opladen Rahden Rheinbach Rheinberg Ruhrort Schwelm Solingen Solingen Lennep Uckerath Waldbrol WipperfurthEhemalige nordrhein westfalische Land Kreise Aachen 1816 1971 Aachen 1972 2009 Ahaus Altena Arnsberg Beckum Bergheim Erft Bielefeld Bonn Borken 1816 1974 Brilon Buren Coesfeld 1816 1974 Detmold Dinslaken Duren 1816 1971 Dusseldorf Mettmann Erkelenz Geilenkirchen Heinsberg Geldern Grevenbroich Halle Westf Hoxter 1816 1974 Iserlohn Julich Kempen Krefeld Koln Lemgo Lippstadt Lubbecke Ludenscheid Ludinghausen Meschede Minden Moers Monschau Munster Paderborn 1816 1974 Rees Rhein Wupper Kreis Schleiden Selfkantkreis Geilenkirchen Heinsberg Siegen Siegkreis Soest 1817 1974 Steinfurt 1816 1974 Tecklenburg Unna 1930 1974 Warburg Warendorf 1816 1974 Wiedenbruck WittgensteinKreise und Stadtkreise in der Provinz Westfalen Kreise Ahaus Altena Arnsberg Beckum Bielefeld Bilstein Bochum Borken Brakel Brilon Bunde Buren Coesfeld Dortmund Ennepe Ruhr Kreis Eslohe Gelsenkirchen Hagen Halle Westf Hamm Hattingen Herford Horde Hoxter Iserlohn Lippstadt Lubbecke Ludinghausen Medebach Meschede Minden Munster Olpe Paderborn Rahden Recklinghausen Schwelm Siegen Soest Steinfurt Tecklenburg Unna Warburg Warendorf Wiedenbruck WittgensteinStadtkreise Bielefeld Bocholt Bochum Bottrop Buer Castrop Rauxel Dortmund Gelsenkirchen Gelsenkirchen Buer Gladbeck Hagen Hamm Herford Herne Horde Iserlohn Ludenscheid Lunen Minden Munster Osterfeld Recklinghausen Siegen Wanne Eickel Wattenscheid Witten Normdaten Geografikum GND 4064588 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Warendorf 1816 1974 amp oldid 228055398