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Warendorf oder niederdeutsch Warendorp ist der Name eines ursprunglich aus Warendorf in Westfalen stammenden Adelsgeschlechts das zu den Erbmannergeschlechtern in Munster gehorte auch im Lubecker Patriziat aufstieg und in dieser Stadt von 1183 bis 1566 Ratsherren und Burgermeister stellte Wappen derer von WarendorfWappen der Familie von Warendorf A auf der kaiserlichen Adelsbestatigung 1641 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Erwahnung in der Literatur 4 Bedeutende Vertreter 4 1 Lubecker Ratslinie 4 2 Lubecker Domherren 4 3 Weitere 5 Besitzungen 6 Grabkapellen und Begrabnisse 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn Munster wo Erbmannerfamilien wie die Warendorp schon im Mittelalter als adelig galten und die Stadt regierten war z B Johann von Warendorp 31 mal zwischen 1379 und 1418 Burgermeister dort war seine Familie die allerdings zwei andere Familienwappen fuhrte verwandt mit Geschlechtern wie z B den Droste zu Hulshoff Durch die Hanse bestanden enge Beziehungen nach Lubeck In Lubeck wurde diese Familie zur Unterscheidung in der Literatur auch Warendorf A genannt Sie gehorte zwar 1379 nicht zum Kreis der Grunder der exklusiven Zirkelgesellschaft aber schon 1428 wurde Brun Warendorp darin aufgenommen Sie gehorte 1641 zu den sechs Lubecker Familien der Gesellschaft deren Adel vom Kaiser bestatigt wurde Das Geschlecht ist zu unterscheiden von den nicht verwandten aber gleichfalls im 14 Jahrhundert in Lubeck ratssassigen Geschlechtern von Warendorf B 1 von Warendorf C 2 und von Warendorf D 3 Die Unterscheidung erfolgt anhand der unterschiedlichen Familienwappen Wappen BearbeitenDer Wappenschild ist von Gold und Blau sechsmal schragrechts geteilt Der mittlere blaue Balken ist mit drei hintereinander fliegenden silbernen Lerchen belegt Auf dem Helm zwei schrag einwarts gelehnte ovale Schilde mit dem Wappenbild jeweils besteckt mit einem Busch von funf Blau und Gold wechselnden Straussenfedern Die Helmdecken sind blau golden Eine Variante zeigt in Gold drei blaue Balken quer der mittlere breitere belegt rechts hin mit drei fliegenden goldenen Lerchen Auf dem Helm ein offener goldener mit blauen Punkten besater Flug 4 Als Helmzier finden sich auch zwei gold getupfte braune Damwildschaufeln 5 Erwahnung in der Literatur BearbeitenDer Schriftsteller Werner Bergengruen lasst in seiner Novelle Die Feuerprobe die im mittelalterlichen Riga spielt einen dortigen Ratsherrn Henning von Warendorp auftreten 6 Es ist moglich dass die Familie Warendorp im Rahmen der Hanse auch im Baltikum vertreten war Bedeutende Vertreter BearbeitenLubecker Ratslinie Bearbeiten nbsp Grabplatte des Burgermeisters Brun Warendorp 1369 in der Lubecker MarienkircheGieselbert von Warendorp Burgermeister Lubecks 1183 Bruno Warendorp um 1255 1341 Burgermeister der Hansestadt Lubeck von 1301 bis 1341 Hermann Warendorp Burgermeister Hermann Warendorp Ratsherr 1350 seit 1334 Ratsherr in Lubeck 7 Tidemann Warendorp 1310 1366 1339 Ratsherr Burgermeister von Lubeck 1351 Gottschalk Warendorp 1365 seit 1343 Ratsherr in Lubeck Bruno von Warendorp 1369 Burgermeister der Hansestadt Lubeck 1367 1369 wurde im 19 Jahrhundert auch in der Walhalla verewigt Bruno Warendorp 1411 1367 1408 Ratsherr in Lubeck Bruno Warendorp 1457 Burgermeister der Hansestadt Lubeck 1432 1434 oder 1435 Volmar Warendorp 1504 seit 1475 Ratsherr in Lubeck Volmar Warendorp 1566 seit 1558 Ratsherr in Lubeck 8 Lubecker Domherren Bearbeiten Johann Warendorff 1608 1680 Domherr seit 1627 Senior des Kapitels und Grossvogt Bruno Warendorff 1659 Domherr seit 1636Weitere Bearbeiten siehe Liste der Mitglieder der ZirkelgesellschaftBesitzungen BearbeitenIsraelsdorf 1354 1448 Roggenhorst Zarnewitz und Ovendorf 1346 Dunkelsdorf 1353 1688 Brandenbaum und Hohewarte 1697 Bergrade 1394 1418Grabkapellen und Begrabnisse Bearbeiten nbsp Gitter der Warendorp Kapelle im Lubecker DomNeben der Warendorp Kapelle und der bekannten Grabplatte in der Marienkirche befinden sich Grabkapellen Warendorp Kapellen der Familie in der Jakobikirche an der Sudseite des Schiffes und im sudlichen Seitenschiff des Lubecker Doms Die Warendorp Kapelle im Dom war Grabkapelle des 1341 verstorbenen Burgermeisters Bruno Warendorp und seiner Ehefrau Helenburg Warendorp Literatur BearbeitenRafael Ehrhardt Familie und Memoria in der Stadt Eine Fallstudie zu Lubeck im Spatmittelalter Dissertation Gottingen 2001 Volltext mit einer Prosopografie der Ratsfamilien von Alen Darsow Geverdes Segeberg und Warendorf Emil Ferdinand Fehling Lubeckische Ratslinie Lubeck 1925 Johannes Baltzer Friedrich Bruns Die Bau und Kunstdenkmaler der Freien und Hansestadt Lubeck Herausgegeben von der Baubehorde Band III Kirche zu Alt Lubeck Dom Jakobikirche Agidienkirche Verlag von Bernhard Nohring Lubeck 1920 S 71 ff Kapelle im Dom S 233 237 239 Grabsteine und Bronzegrabplatte im Dom Unveranderter Nachdruck 2001 ISBN 3 89557 167 9Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Der heilige Bruno Lubsche Sage Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Ahnherr Hermann von Warendorp 1333 Burgermeister von Lubeck 1328 1333 vgl Fehling Ratsline Nrn 305 352 Burgermeister Tidemann Warendorp 1310 1366 und 357 Ratsherr Wedekin v W Weiter auch der Schleswiger Bischof Heinrich I von Warendorp 1343 1351 Fehling Ratslinie Nr 324 Fehling Ratslinie Nr 287 Nach J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Teil III 3 Der Adel der Freien Stadte Hamburg Bremen und Lubeck Nurnberg Bauer und Raspe 1871 S 22 Abb auf Tafel 19 So auf der Bekronung der Warendorpkapelle im Dom siehe BuK III S 71 auch auf dem Privileg von 1641 sind zwei Geweihe zu sehen Werner Bergengruen Die Feuerprobe Novelle Reclam 1953 Fehling Ratslinie Nr 345 Fehling Ratslinie Nr 668 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Warendorf Adelsgeschlecht amp oldid 217153287