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Buer buːɐ Dehnungs e ist eine ehemalige Gemeinde in Vest und Kreis Recklinghausen sowie eine ehemalige kreisfreie Stadt und Grossstadt in Westfalen Die seit dem Jahr 1816 eingerichtete Burgermeisterei Buer spater Amt Buer war bis 1885 auch fur die spatere Stadt Gladbeck bis 1891 fur die Freiheit Horst und bis 1911 fur die Freiheit Westerholt heute Stadtteil von Herten zustandig Heutige Stadtteile der Stadt Gelsenkirchen alle nordlich der Emscher gelegenen Stadtteile ausser Horst gehorten von 1920 bis 1928 und auch fruher schon zu Buer Horst gehorte bis 1891 zum Amt Buer Im Jahr 1928 wurden Buer Horst und das sudlich angrenzende Gelsenkirchen zur neuen Stadt Gelsenkirchen Buer zusammengelegt die bereits 1930 in Gelsenkirchen umbenannt wurde Seither wurde und wird in der Umgebung unter Buer oder Gelsenkirchen Buer meistens die Nordhalfte Gelsenkirchens verstanden Inzwischen jedoch ist Gelsenkirchen Buer nominell nur einer von 18 Stadtteilen einer der 8 Teile nordlich der Emscher im Stadtbezirk Gelsenkirchen Nord Als Buer wird lediglich der alte Stadtkern mit den Gebieten der ehemaligen Bauerschaften Lochter Bulse und Heege bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Buer wird Freiheit 2 3 Zeit der franzosischen Besatzung und Grundung des Preussischen Amtes Buer 2 4 Industrialisierung 3 Religionen 3 1 Katholische Gemeinde 3 2 Evangelische Gemeinden 3 3 Judische Gemeinde 3 4 Muslimische Gemeinde 4 Einwohnerentwicklung 5 Stadtoberhaupter Buers 5 1 Burgermeister der Freiheit Buer bis 1912 5 2 Oberburgermeister der Stadt Buer bis 1928 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenBis zum Jahre 1928 war Buer als Freiheit ab 1448 und als Stadt Buer in Westfalen ab 1911 selbstandig Wahrend die Grenzen des Buerschen Gebiets bis Mitte des 19 Jahrhunderts standig wanderten kann Anfang des 20 Jahrhunderts die Lage der damaligen Stadt Buer inklusive Amt Horst wie folgt beschrieben werden Im Suden grenzt sie an die kreisfreien Stadte Herne und Essen Die Emscher in dessen alten Flussbett sudlich parallel der Rhein Herne Kanal verlauft grenzte im Suden die Stadt Buer von der Stadt Gelsenkirchen ab Im Westen Norden und Osten grenzte sie an die Stadte und Gemeinden des Kreises Recklinghausen im Westen an Gladbeck von 1921 bis 1976 kreisfrei im Norden an Dorsten Polsum seit 1975 Stadtteil von Marl bzw Ortsteil Bertlich von Herten im Osten an Westerholt seit 1975 Stadtteil von Herten und Herten selber nbsp Karte des deutschen Reiches 1 100 000 von Ende des 19 Jahrhunderts mit Ausschnitt in den heutigen Grenzen GelsenkirchensZu Buer gehorten die folgenden Bauerschaften Scholven Ober Mittel und Niederscholven im aussersten westlichen Norden heute Stadtteil Scholven Hassel im ostlichen Norden heute Stadtteil Hassel Lochter nordlich des Kernortes Bulse und sudlich davon Heege im Westen Eckeresse und sudlich davon Surresse im Osten heutiger Stadtteil Resse Holthausen im Sudwesten sowie Beckhausen und ostlich davon Sutum im aussersten Suden heutiger Stadtteil Beckhausen Erle im Suden und Middelich im Sudosten heutiger Stadtteil Erle die Resser Mark im aussersten Sudosten heutiger Stadtteil Resser MarkGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Der Ort Buer wurde um 1147 als Buron erwahnt jedoch geht seine erste schriftliche Erwahnung auf eine kirchliche Urkunde des Kolner Erzbischofs Heribert im Jahre 1003 zuruck in der Buer als Puira bezeichnet wurde Die Urkunde bezog sich auf das Kirchspiel Buer bzw die heutige Sankt Urbanuskirche die fruher der Dorfmittelpunkt war Im Jahr 1180 wurde Buer durch die Auflosung des Herzogtums Sachsen ebenso wie das Vest Recklinghausen dem Kurfurstentum Koln zugeteilt Im 13 Jahrhundert hatten sich die zwolf Bauerschaften Hassel Scholven Bulse Sutum Beckhausen Heege Holthausen Lochter Eckerresse Surresse Middelich und Erle um das Dorf Buer angesiedelt Das Buersche Gebiet gehorte damals zum Kloster Werden Dessen Ministeriale die Herren von Buer besassen den Schultenhof und die Burg Buer bis ca 1400 In dieser Zeit entstanden in Buer und Umkreis weitere Burgen und Ritterhauser wie Schloss Berge Schloss Horst das Wasserschloss Haus Luttinghof 1308 das Schloss Grimberg Haus Lochter bzw Nienhof 1346 Haus Leythe 1377 in Gelsenkirchen Erle Haus Balken 1307 mit dem Rittergeschlechtern von Balken und seit 1482 von Dinsing Haus Oberfeldingen Buddenbur mit Freigraf von Buer das Haus Backum Backem Haus Hamm Haus Recke Haus Uhlenbrock oder das Haus Darl Buer wird Freiheit Bearbeiten Die Siedlung und die benachbarten Bauerschaften gehorten zum Vest Recklinghausen Am 18 April 1448 erhielt das Dorf als Freiheit besondere Rechte unter anderem der Bau einer Stadtbefestigung ein Wall existierte bis 1770 und die Bewachung der Stadttore Weiterhin wurde es aus dem Lehnsverhaltnis zum Kloster Werden entlassen Dies wird mit der Urkunde vom Landesherren Dietrich v Mors bezeugt Ausserdem wurde der Freiheit Buer ein Wappen mit einer bewurzelten Linde Buersche Linde auf der mittig die Abbildung des kurkolnischen Kreuzes zu finden ist verliehen Unter der Buerschen Linde wurden lange Zeit Gerichte und Ratssitzungen abgehalten Zu dieser Zeit gab es in der Freiheit Buer etwa 50 Hauser 1503 wurde Bernd von Westerholt mit der Halfte von Buer belehnt Im Jahr 1548 wurde Buer durch Truppen des abgesetzten Kurfursten G Truchsess niedergebrannt 1648 wurde eine Kornbrennerei in Buer gegrundet Das Gebaude wird heute fur die Gaststatte Hexenhauschen die an der Marienstrasse liegt genutzt Im 17 Jahrhundert ging es durch Kriege Krankheiten und Brande turbulent in Buer zu Der bekannteste Grossbrand am 25 Mai 1688 zerstorte Buer fast vollstandig Es wurden 85 von 90 Hausern und die Kirche Sankt Urbanus zerstort Der Wiederaufbau dauerte etwa 20 Jahre 1748 wurde eine Papiermuhle an der heutigen Muhlenstrasse in Buer errichtet Zeit der franzosischen Besatzung und Grundung des Preussischen Amtes Buer Bearbeiten 1802 kam Buer zusammen mit dem benachbarten Horst zum Herzogtum Arenberg 1811 zum Grossherzogtum Berg Vom dortigen Grossherzog wurde Buer zur Mairie Buer erhoben 1806 wurde die erste Apotheke in Buer gegrundet die heutige Buersche Alte Apotheke und 1812 die erste staatliche Poststelle die im Jahre 1826 ein eigenes Gebaude erhielt 1813 kam Buer zum preussischen Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein 1815 nach dem Wiener Kongress endgultig an Preussen Provinz Westfalen 1816 wurde im neu gebildeten Regierungsbezirk Munster der Landkreis Recklinghausen aus dem Vest Recklinghausen und der Herrlichkeit Lembeck gegrundet Innerhalb dieser entstand die Burgermeisterei Buer welche zunachst neben der Gemeinde Buer drei weitere Gemeinden verwaltete in Klammern die Einwohnerzahlen von 1835 1 Buer nebst Bauerschaften 3 584 Gladbeck nebst Bauerschaften 2 505 Horst 535 Westerholt 685 1844 wurde die Burgermeisterei in Amt Buer umbenannt In den folgenden Jahrzehnten wurden infolge des immensen Bevolkerungszuwachses aufgrund der Industrialisierung Gladbeck 1885 Horst 1891 und Westerholt 1911 als eigenstandige Amter aus dem Amt Buer ausgelagert Industrialisierung Bearbeiten Durch die im Jahre 1856 genehmigten Untersuchungen des Steinkohlegebirges wurde im Umkreis von Buer das grosse Zechenwachstum ausgelost wodurch Buer langsam aber sicher zur Grossstadt heranwuchs Neben der bekannteren Zeche Hugo 1873 2000 existierten noch im naheren Umkreis Zeche Bergmannsgluck 1903 1983 in Hassel und die Zeche Scholven 1908 1963 in Scholven die Zeche Nordstern 1858 1993 in Horst sowie die Zeche Graf Bismarck 1882 1966 in Erle Zeche Ewald 1895 2000 in Resse bzw Herten und Zeche Westerholt 1907 2008 in Westerholt 1867 wurde das erste Krankenhaus namens Marien Hospital in Buer erbaut 1874 die Amtsparkasse Buer heutige Sparkasse Gelsenkirchen an der Marienstrasse eroffnet und die ersten Gaslaternen installiert 1879 wurde das Buersche Amtsgericht an der heutigen Hochstrasse erbaut 1880 wurde der Bahnhof Buer Horst heute Gelsenkirchen Buer Sud an der Strecke Bismarck Winterswijk eroffnet 1885 schied das Amt Gladbeck aus dem Amtsverbund Buer aus 1891 Horst welches darauf ein eigenes Amt wurde Inzwischen war die Einwohnerzahl Buers stark angestiegen 1895 wurde die erste Kanalisation in Buer verlegt Zwei Jahre zuvor wurde die heutige St Urbanus Kirche mit ihrem damals 100 m hohen Kirchturm erbaut Im selben Jahr wird der Verein fur Orts und Heimatkunde Buer gegrundet 1898 werden die Strassenbahnlinien von Essen Karnap nach Horst und von Buer bis zum Erler Forsthaus eroffnet 1901 wird ein Strassenbahn Betriebshof in Buer gebaut 2 1902 folgte ein Wasserturm Die Buersche Zeitung erstand im Jahre 1905 aus der Volkszeitung fur Buer und Umgebung die Franz Otto Theben im Jahre 1881 im ortseigenen Zeitungsverlag grundete Sie war zuletzt ein Kopfblatt der Recklinghauser Zeitung wurde aber 2006 eingestellt 1904 zog das Amtsgericht Buer von der Hochstrasse zur Wittekindstrasse heutige de la Chevallerie Strasse 1908 das Gymnasium heutiges Leibniz Gymnasium von der Ophofstrasse zur Breddestrasse um 1911 eroffnete das heute nicht mehr existierende Apollo Kino im Haus Altmarkt 2 1912 auch das Kaufhaus Althoff an der Hochstrasse In den Jahren 1910 bis 1912 wurde das Buersche Rathaus mit uber 100 Raumen und einem rund 65 Meter hohen Rathausturm erbaut Details siehe im Artikel Rathaus Buer 1911 erhielt die Gemeinde Buer die Stadtrechte 1912 schliesslich schied Buer in Westfalen aus dem Kreis Recklinghausen aus um eine kreisfreie Stadt zu werden Aus dem Rest des Amtes Buer der Gemeinde Westerholt wurde das Amt Westerholt gebildet 3 Im Zuge dessen wurde der Stadt Buer 1913 ein neues Wappen verliehen das unter einer Burgmauer mit drei Turmen die Buersche Linde mit kurkolnischem Kreuz und zusatzlich am Stamm der Linde die Bergarbeiterwerkzeuge Schlagel und Eisen zeigt nbsp Franzosischer Panzer vor dem Rathaus in Buer wahrend der Besetzung des Ruhrgebietes durch franzosische und belgische Truppen im Marz 19231923 loste die Ruhrbesetzung den Ruhrkampf aus 1924 erwarb die Stadt Buer das Schloss Berge und eroffnete den Stadtwald mit Bootshaus Freilichtbuhne Spielwiesen und Ruderteich 1925 wurde das Finanzamt Buer gebaut Nachdem Buer ursprunglich eines von vielen grosseren Dorfern im Vest Recklinghausen durch die von Suden fortschreitende Industrialisierung bereits 1895 mit 16 031 Einwohnern drittgrosster Ort desselben nach Recklinghausen 20 644 plus 8 776 Landgemeinde von der indes nicht geringe Teile spater zu Herten und Marl kamen und Bottrop 18 015 geworden war 4 war der Ort zum Zeitpunkt der Zuerkennung seiner Stadtrechte bereits grosster Ort im Vest 1910 61 510 Einwohner wahrend das seit 1901 kreisfreie Recklinghausen zu jenem Zeitpunkt 53 701 hatte So wurde auch Buer 1926 mehr als zwei Jahrzehnte vor der fruheren und ab 1975 wieder Kreisstadt Recklinghausen 1949 Grossstadt Im selben Jahr wurde der Berger See angelegt Ebenso wurde die Strassenbahnlinie Marl Polsum Buer 1927 das Polizeiamt Buer eroffnet Mit Wirkung vom 1 April 1928 wurde die Stadt Buer mit der Gemeinde Horst und der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen zur neuen kreisfreien Stadt Gelsenkirchen Buer zusammengelegt 5 1929 grundete die Bergbau Berufsgenossenschaft das Knappschaftskrankenhaus Bergmannsheil das 2002 mit den Stadtischen Kinderkliniken zur Bergmannsheil und Kinderklinik Buer fusionierte Am 21 Mai 1930 wurde der Name der jungen Stadt in Gelsenkirchen geandert 6 Seither wird Buer als Stadtteil gefuhrt zunachst im Sinne der Ausdehnung der ehemaligen Stadt Buer Im Zweiten Weltkrieg wurde der 100 m hohe Kirchturm von Sankt Urbanus bombardiert Seitdem hat dieser ein Flachdach und ist nur noch etwa 50 m hoch Im Rahmen der jungsten Gebietsreform 1975 wurden in allen kreisfreien Stadten Nordrhein Westfalens Stadtbezirke eingerichtet Auf dem Gebiet der ehemaligen Stadt Buer entstanden die Stadtbezirke Gelsenkirchen West Ost und insbesondere Nord mit dem Stadtteil Buer der nur mehr den zentralen Stadtkern umfasst Im Jahr 2003 wurde im Gelsenkirchener Stadtteil Buer mit einer grossen 1000 Jahr Feier an die erste schriftliche Erwahnung im Jahre 1003 erinnert Die eingangs erwahnte Apotheke von 1806 musste nach 204 Jahren schliessen 7 im bisherigen Geschaftsraum befindet sich seit 2022 ein Blumengeschaft der Firma Risse Immerhin zeugt noch ein entsprechendes Nasenschild vom ehemaligen Eigentumer Religionen BearbeitenKatholische Gemeinde Bearbeiten Obwohl bis zum 15 Jahrhundert die Geschichte Buers eng mit der Chronik verknupft ist widmet sich dieses Unterkapitel mehr der Kirchengeschichte der Kirche und heutigen Propstei die dem heiligen Papst Urban I geweiht wurde Das Gebiet gehorte um 1000 zum Kloster Werden Um 1019 Bau einer Holzkirche in Buer vermutlich als Tochterkirche der Pfarrei Sankt Lambertus aus Gladbeck Papst Eugen III bestatigt in einer Urkunde von 1147 Schenkungen an die Abtei Deutz darunter war vermutlich auch die Kirche aus Buron heutiges Buer Die Schenkung an das Kloster Deutz kann auch schon im Jahre 1032 erfolgt sein Ab 1160 wurde die Kirche Sankt Urbanus zur Pfarrkirche ernannt Im 13 Jahrhundert etwa um 1223 wurde die Kirche Sankt Urbanus die vermutlich aus einem holzernen Fachwerkhaus mit steinernem Altar bestand erstmals aus Stein in romanischer Bauweise errichtet Um 14 Jahrhundert gehorte die Kirche Sankt Urbanus zum Archidiakon von Dortmund Die Kirche wurde 1302 im gotischen Stil umgebaut Ab Mitte des 14 Jahrhunderts wurden Vikarien Kapellen in den Adelshausern rund um Buer eingerichtet Diese zahlte zu Sankt Urbanus In den Jahren 1514 und 1525 wurde die Kirche umgebaut unter anderem wurde das romanische Querschiff abgerissen und durch zwei Seitenschiffe im gotischen Stil ersetzt 1537 Schriftlicher Nachweis einer katholischen Pfarrschule in Buer Ab 1590 wurden Teile der Gladbecker Pfarrkirche Buer zugeordnet sowie die Pfarrei Horst durch die verliehenen Pfarrrechte an die Sankt Hippolytus Kirche in Horst aus der Pfarrkirche Sankt Urbanus ausgegliedert 1627 Der Kirchturm der Kirche bricht durch ein Unwetter ein Am 25 Mai 1688 wurde die Kirche durch einen Grossbrand zerstort nbsp Sieben Schmerzen Kapelle in der LochterheideErst am 12 Mai 1706 weihte Weihbischof Johann Werner von Veyder zwei neue Altare in Sankt Urbanus ein 1720 Der Neuaufbau der Pfarrkirche wird abgeschlossen 1723 Die Sieben Schmerzen Kapelle wird im Westerholter Wald Lochterheide errichtet 1821 wurde die Pfarrkirche dem Bistum Munster zugeteilt Ab 1825 gehorte sie zum Dekanat Recklinghausen 1864 gehorte sie zum Dekanat Dorsten Im Jahre 1893 wurde die heutige Sankt Urbanus Kirche mit ihrem 100 m hohen Kirchturm erbaut Der Turm wurde im Zweiten Weltkrieg bombardiert so dass der heutige nur noch etwa 50 m hohe Kirchturm seitdem ein Flachdach besitzt nbsp Propsteikirche Sankt Urbanus nbsp Sankt Ludgerus KircheIn Buer wurde 1915 ein eigenes Dekanat gegrundet Das Dekanat Buer wurde 1954 in Nord und Sud geteilt 1955 erfolgte die Ernennung der Pfarrkirche Sankt Urbanus zur Propsteikirche Der damalige Pfarrer von St Urbanus Theodor Lange 26 November 1905 in Dortmund 9 Februar 1984 trug als erster den Titel Propst Sein damals noch in der Gemeinde im Ruhestand lebender Vorganger Pfarrer i R Ernst Roosen 27 November 1883 in Altenessen 30 April 1958 wurde gleichzeitig zum Propst h c ernannt Ab dem 1 Januar 1958 wurde das Dekanat Buer dem neu gegrundeten Ruhrbistum Essen angegliedert Folgende Gemeinden wurde wegen der zunehmenden Zahl von katholischen Zuwanderern ins Ruhrgebiet Ende des 19 Jahrhunderts bzw Anfang des 20 Jahrhunderts und Mitte des 20 Jahrhunderts wegen des Zuzugs von Fluchtlingen und Vertriebenen aus den vormals deutschen Ostgebieten und spater aus der damaligen DDR direkt von der ursprunglichen Pfarrgemeinde Sankt Urbanus abgepfarrt Sankt Barbara 1892 in Erle Tochtergemeinden Sankt Konrad 1939 Sankt Ida 1948 Sankt Suitbert 1962 Sankt Bonifatius 1959 Herz Jesu in Resse 1904 Tochtergemeinde Sankt Hedwig Liebfrauen in Beckhausen 1900 Tochtergemeinde Sankt Clemens in Sutum Sankt Michael in Hassel 1911 Tochtergemeinden Sankt Theresia in Hassel Sankt Pius in Hassel Sankt Josef 1912 in Scholven Sankt Ludgerus 1915 Tochtergemeinden Heilig Geist 1964 in Schaffrath Christus Konig 1954 in Buer Bergmannsgluck Maria Himmelfahrt 1954 in Buer Wegen des Priestermangels in der deutschen katholischen Kirche der schwindenden Zahl von Katholiken in Buer sowie infolge wirtschaftlicher Probleme des Bistums Essen wurden zwischen 2000 und 2004 einzelne katholische Kirchengemeinden wieder zusammengelegt bzw gingen Kooperationen ein Die Muttergemeinde Sankt Urbanus fusionierte im Jahr 2000 mit der Tochtergemeinde Christus Konig in Bergmannsgluck Im Jahre 2001 fusionierten die Erler Gemeinden Sankt Barbara Sankt Bonifatius Sankt Ida und Sankt Suitbert zur neuen Kirchengemeinde Sankt Barbara Die Pfarrgemeinden Liebfrauen Beckhausen und Sankt Clemens Sutum arbeiten zusammen Weiterhin arbeiten die selbstandigen Kirchengemeinden Buers Propstei Sankt Urbanus Maria Himmelfahrt und Sankt Konrad zusammen Im Jahre 2004 fusionierte Sankt Ludgerus Buer Sud mit Heilig Geist Schaffrath zur Kirchengemeinde Sankt Ludgerus mit Filialkirche Heilig Geist Die Pfarrgemeinde St Urbanus ist durch die vom Bistum Essen im Rahmen seiner Strukturreform fur 2008 beschlossene und bereits am 19 August 2007 umgesetzte Fusion mit den Kirchengemeinden St Maria Himmelfahrt in Buer Mitte St Konrad in Middelich St Pius in Hassel Herz Jesu in Resse St Josef in Scholven St Ludgerus in Buer Hl Geist in Schaffrath St Barbara in Erle St Suitbert in Bergerfeld St Ida in Resser Mark Christus Konig in Bergmannsgluck St Michael in Hassel St Theresia in Hassel St Hedwig in Resse und St Bonifatius in Erle nach der Zahl ihrer Gemeindemitglieder grosste katholische Pfarrgemeinde in Deutschland Mit ihren ca 40 000 Gemeindemitgliedern ist die neue Grossgemeinde St Urbanus grosser als das Bistum Gorlitz das ca 30 000 Katholiken aufweist Evangelische Gemeinden Bearbeiten nbsp ApostelkircheIn der damaligen Gemeinde Buer dominierte die katholische Konfession Erst mit dem Bergbau ab 1873 und der damit verbundenen Zunahme der Bevolkerung kamen andere Konfessionen hinzu Im Jahr 1860 liess sich der erste Protestant in Buer nieder Ab 1866 versuchte der Pfarrverweser Krieger aus Dorsten die evangelischen Christen zu Bibelstunden zu versammeln Das Zuweisungs Dekret vom 1 Marz 1866 wies einen Teil der evangelischen Christen den Gemeinden Dorsten und Crange zu Spater wurden Angehorige der Gemeinde Crange der Gemeinde Braubauerschaft heute Bismarck zugewiesen Am 4 Mai 1888 entstand die erste selbstandige evangelische Kirchengemeinde Buers die heutige Apostelkirche an der Essener Strasse heute Horster Strasse Der Pfarrverweser Franke aus Horst musste ebenfalls die evangelische Gemeinde Buer versorgen 1886 entstand die evangelische Gemeinde Erle Middelich und der evangelische Pfarrverbund Horst Buer wurde aufgelost Weiterhin wurde eine Pfarrstelle in Sutum mit einem Hilfsprediger besetzt 1901 wurde die erste evangelische Volksschule eroffnet 1906 entstand die evangelische Gemeinde Resse 1910 wurde eine Pfarrstelle in Beckhausen 1912 in Hassel und 1913 in Scholven mit jeweils einem Hilfsprediger besetzt 1911 wurde die evangelische Christuskirche Beckhausen an der Bergstrasse gebaut Von den genannten evangelischen Kirchen sind in einigen Stadtteilen bis in die 1960er Jahre noch Tochterkirchen entstanden Judische Gemeinde Bearbeiten Im Jahre 1922 wird an der Maelostrasse in Buer eine Synagoge errichtet die in der Reichspogromnacht am 9 November 1938 von den Nationalsozialisten niedergebrannt wurde An Stelle der Synagoge wurde spater ein stadtisches Hallenbad errichtet Einige Fundamente der Synagoge sind durch Pflastersteine sichtbar gemacht Der Rest wird vom Hallenbad uberdeckt Ausserdem erinnern ein grosser Gedenkstein und ein Schild mit der Aufschrift Mahnmal an die Synagoge Muslimische Gemeinde Bearbeiten Die muslimische Gemeinde in Gelsenkirchen Buer wurde von Gastarbeitern der ersten Generation aus der Turkei und Nordafrika in den 1980er Jahren gegrundet Heute gibt es drei Moscheen die von Vereinen finanziert werden Einwohnerentwicklung BearbeitenDie folgende Ubersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Gemeinde Buer seit 1925 Grossstadt nach dem jeweiligen Gebietsstand neuere Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand der Stadt Buer von 1920 bis 1928 d h mit Resse und Scholven jedoch ohne Horst heutige Stadtbezirke Nord und Ost sowie Stadtteil Beckhausen Bis 1833 handelt es sich meist um Schatzungen danach um Volkszahlungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Amter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die Ortsanwesende Bevolkerung und ab 1925 auf die Wohnbevolkerung Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt Jahr Einwohner1535 631605 3251784 5111818 3 3441834 1 3 5841 Dezember 1843 3 8373 Dezember 1858 4 1671 Dezember 1871 4 5471 Dezember 1875 5 0021 Dezember 1885 7 700 Jahr Einwohner1 Dezember 1890 11 0712 Dezember 1895 16 0311 Dezember 1900 28 5211 Dezember 1905 40 2801 Dezember 1910 61 5101 Dezember 1916 82 2965 Dezember 1917 81 5408 Oktober 1919 88 66816 Juni 1925 99 30731 Dezember 1926 103 970 Jahr Einwohner 8 31 Dezember 2004 118 89731 Dezember 2005 118 53131 Dezember 2006 118 07431 Dezember 2007 117 49631 Dezember 2008 116 13731 Dezember 2009 115 11231 Dezember 2010 114 07331 Dezember 2011 113 51831 Dezember 2012 112 853 VolkszahlungsergebnisDie Fortschreibungen der Einwohnerzahlen nach dem alten Gebietsstand ab 2004 zeigen dass die Einwohnerzahl Buers inzwischen knapp unter der Recklinghausens und auch unterhalb der des 1976 um Kirchhellen erweiterten Bottrops lage Wie auch in der gesamten Stadt Gelsenkirchen war die Einwohnerzahl zunachst bis Ende der 1950er Jahre gestiegen um seither rucklaufig zu sein Am 30 Juni 2013 hatte Gelsenkirchen 1959 noch fast 390 000 Einwohner stark nur noch 257 002 Einwohner davon 112 785 in Buer und 19 338 in Horst 8 was de facto eine sehr knappe vestische Mehrheit darstellt Stadtoberhaupter Buers BearbeitenBurgermeister der Freiheit Buer bis 1912 Bearbeiten Anmerkung Zur Zeit der Freiheit Buer gab es immer zwei Burgermeister gleichzeitig im Amt 16 Jahrhundert Hermann Becker und Reiner Burgermeister um 1576 17 Jahrhundert Hendrich Tosse und Herman Tosse um 1680 17 Jahrhundert Christoffer Radtman und Hinrich Tosse bis 1688 17 Jahrhundert Johann Becker und Hinrich Tosse um 1691 18 Jahrhundert Dietrich Rottmann um 1703 1724 1731 Henricus Rottmann 18 Jahrhundert Steinheuer und Bomart um 1741 18 Jahrhundert Johann Holthaus und Ferdinand Poppinghauss um 1758 1759 18 Jahrhundert Wilm Schluter und Joan Wilm Hovelmann um 1762 1775 1778 Theodor Schuhmacher 18 Jahrhundert Heinrich Sasse und Wilm Rottmann um 1784 17 1803 Johann Poppinghaus 1803 1811 Graf Ludolf Friedrich Adolf von Westerholt Gysenberg Statthalter des Herzog Engelbert von Arenberg 1811 1819 Graf Wilhelm von Westerholt Gysenberg 1819 1855 Wilhelm Tosse 1855 1883 Felix Holscher 1883 1886 Scholten kommissarisch 1886 1912 August de la Chevallerie 9 Oberburgermeister der Stadt Buer bis 1928 Bearbeiten nbsp Siegelmarke der Stadt Buer in Westfalen1912 1919 Carl Russel 1919 1928 Emil ZimmermannSohne und Tochter der Stadt BearbeitenSiehe Gelsenkirchen Buer Sohne und Tochter der StadtLiteratur BearbeitenBuersches Lesebuch 1000 Jahre Buer 1003 2003 hrsg Verein fur Orts und Heimatkunde e V Gelsenkirchen Buer Gelsenkirchen 2002 Beitrage zur Stadtgeschichte 1000 Jahre Buer Band XXIII Verein fur Orts und Heimatkunde e V Gelsenkirchen Buer Gelsenkirchen 2003 Kira Schmidt Hrsg Kicker Kumpel Kohlrouladen Ein Buersches Bergbau Lesebuch Verlag Beluga New Media Gelsenkirchen 2006 ISBN 3 938152 10 9 Dietmar Ahlemann Die Herren von Buer Eine westdeutsche Familiengeschichte vom Hochmittelalter bis in das 19 Jahrhundert In Westdeutsche Gesellschaft fur Familienkunde e V Hrsg Jahrbuch 2012 Band 274 Koln 2012 S 213 300 Karl Machtan Die Geschichte derer von Buer In Beitrage zur Stadtgeschichte Gelsenkirchen Buer Band 7 Gelsenkirchen Buer 1973 S 5 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gelsenkirchen Buer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Stadtteil Gelsenkirchen Buer Heimatverein Buer Verein fur Orts und Heimatkunde Buer e V Chronik Buer Die Stadtgeschichte in 20 Folgen WAZ Ansichten von Buer in Westfalen aus funf JahrzehntenEinzelnachweise Bearbeiten a b Westfalenlexikon 1832 1835 Zahlen ubernommen aus dem Genwikiartikel Amt Buer Am Strassenbahndepot auf tramtracks de Abgerufen am 7 November 2022 Wolfgang Leesch Verwaltung in Westfalen 1815 1945 In Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen Band 38 Aschendorff Munster 1992 ISBN 3 402 06845 1 Hic Leones Historisch geographische Enzyklopadie der Welt 1880 1898 Zahlen aus dem Genwiki ubernommen und Ortsteile summiert Zahlen mit Stern entstammen anderen Wikipedia Artikeln und referenzieren die Volkszahlung 1895 Stephanie Reekers Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 1967 Aschendorff Munster Westfalen 1977 ISBN 3 402 05875 8 S 223 und 236 Stephanie Reekers Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 1967 Aschendorff Munster Westfalen 1977 ISBN 3 402 05875 8 Carolin Ciulli Steuerschuld Ex Verbandsvorstand insolvent In apotheke adhoc 27 April 2021 abgerufen am 4 Oktober 2022 a b gelsenkirchen de Bevolkerung Stadt Gelsenkirchen Memento vom 6 November 2014 im Internet Archive PDF 413 kB jeweils die Bezirke Nord und Ost sowie Stadtteil Beckhausen aufaddiert August de la Chevallerie auf gelsenkirchener geschichten abgerufen am 6 Oktober 2022Kreise und Stadtkreise in der Provinz Westfalen Kreise Ahaus Altena Arnsberg Beckum Bielefeld Bilstein Bochum Borken Brakel Brilon Bunde Buren Coesfeld Dortmund Ennepe Ruhr Kreis Eslohe Gelsenkirchen Hagen Halle Westf Hamm Hattingen Herford Horde Hoxter Iserlohn Lippstadt Lubbecke Ludinghausen Medebach Meschede Minden Munster Olpe Paderborn Rahden Recklinghausen Schwelm Siegen Soest Steinfurt Tecklenburg Unna Warburg Warendorf Wiedenbruck WittgensteinStadtkreise Bielefeld Bocholt Bochum Bottrop Buer Castrop Rauxel Dortmund Gelsenkirchen Gelsenkirchen Buer Gladbeck Hagen Hamm Herford Herne Horde Iserlohn Ludenscheid Lunen Minden Munster Osterfeld Recklinghausen Siegen Wanne Eickel Wattenscheid Witten Normdaten Geografikum GND 4069716 2 lobid OGND AKS Anmerkung Dublette GND 16267931 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buer Westfalen amp oldid 233160395