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Hermann Friedrich Wilhelm Brassert 26 Mai 1820 in Dortmund 16 Marz 1901 in Bonn war ein preussischer Jurist und Berghauptmann Er erarbeitete das preussische Berggesetz von 1865 und war Herausgeber der Zeitschrift fur Bergrecht Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Auszeichnungen und Wurdigungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Brassert wurde am 26 Mai 1820 in Dortmund als Sohn des Berghauptmanns Johann Gustav Brassert und seiner Frau Henriette Brassert geb Kortmann geboren und evangelisch getauft Der Vater Johann Gustav geboren am 19 September 1790 in Breslau entstammte einer alten wohl ursprunglich sachsischen aber seit Generationen in Schlesien lebenden Beamtenfamilie Er studierte in Freiberg arbeitete beim Oberbergamt Breslau nahm an den Befreiungskriegen teil und kehrte dann nach Breslau zuruck 1817 wurde er zum Oberbergamtsassessor und Technischem Mitglied des Oberbergamts Dortmund berufen 1822 zum Oberbergrat und 1846 zum Geheimen Bergrat ernannt 1851 ubernahm er als Berghauptmann die Leitung des Oberbergamts Halle und trat sechs Jahre spater in den Ruhestand Er starb am 16 August in Halle Saale Gemeinsam mit seiner Frau hatte er zehn Kinder von denen Hermann das alteste war Seine Geschwister waren unter anderem Wilhelm 8 Januar 1922 Gustav und Alexander Hermann Brassert bestand Ostern 1841 gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm das Abitur am Stadtgymnasium und studierte zusammen mit diesem anschliessend in Berlin Heidelberg und Bonn bis 1844 Rechts und Staatswissenschaften Auch die Referendarzeit verbrachten sie gemeinsam in Dortmund und Hamm Wahrend seines Studiums wurde er 1843 Mitglied der Burschenschaft Fridericia Bonn 1 1848 bestand Hermann Brassert das Assessorexamen und arbeitete zunachst unter anderem beim Kreisgericht Dortmund beim Appellationsgericht Hamm und beim Berggericht Essen 1849 ubernahm er die Stelle als kommissarischer Bergrichter und Justitiar seines Bruders Wilhelm beim Bergamt Siegen wurde dort am 4 Juli 1850 zum Stellvertreter des Bergdirektors Otto Ludwig Krug von Nidda ernannt der ihn forderte und unterstutzte und am 24 Juli 1850 zum Bergrat ernannt Im selben Jahr heiratete er Anna Sophie Elisabeth Wilmanns Tochter des Dortmunder Kreisgerichtsdirektors die er schon seit der Schulzeit kannte Das Paar hatte zwei Tochter Helene 1851 1926 und Emmy 1858 1910 Am 1 April 1855 wurde Brassert zum Oberbergrat ernannt und an das Oberbergamt Bonn versetzt Am 24 Juni 1864 wurde er zum Geheimen Bergrat und Vortragenden Rat im Handelsministerium ernannt im Dezember desselben Jahres zum Berghauptmann und Direktor des Oberbergamts Bonn womit erstmals ein Jurist die Leitung eines preussischen Oberbergamts ubernahm Leistungen BearbeitenHermann Brassert entwickelte eine starke wissenschaftliche Tatigkeit und veroffentlichte 1858 die Sammlung Berg Ordnungen der Preussischen Lande die ihm den Ruf als besten Kenner des preussischen Bergrechts einbrachte 1860 grundete er mit Heinrich von Achenbach die Zeitschrift fur Bergrecht die zum fuhrenden Fachblatt des deutschsprachigen Raumes wurde und auch international anerkannt war Ein Jahr spater veroffentlichte er ein weiteres grundlegendes Werk uber das Bergrecht des Allgemeinen Preussischen Landrechts Im Jahre 1861 wurde er mit der Erarbeitung eines Gesetzentwurfs beauftragt dessen Ziel es war diese Einzelgesetze durch ein Berggesetz fur ganz Preussen zu ersetzen Dieses Vorhaben hatte schon seit Mentor Krug von Nidda befurwortet Am 24 Juni 1865 trat das Allgemeine Berggesetz fur die Preussischen Staaten in Kraft das auf Brasserts Entwurfen beruhte Dieses Gesetz schuf das liberalste Bergrecht in ganz Europa diente als Vorbild der Berggesetze vieler Staaten wurde vielfach novelliert und erst 1980 durch das Bundesberggesetz abgelost 1866 wurde er mit der Einfuhrung des preussischen Bergrechts in und der Eingliederung in die preussische Bergverwaltung der neuen Provinz Hessen Nassau beauftragt 1869 ubernahm er auch die Bergverwaltung fur Waldeck Er wirkte am Bayerischen Berggesetz von 1869 und am Wurttembergischen Berggesetz von 1874 mit Das am 16 Dezember 1873 erlassene Berggesetz fur Elsass Lothringen dessen Oberbergamt er von 1871 bis 1874 leitete war in grossen Teilen ebenfalls Brasserts Werk 1878 wurde er als Nachfolger von Krug von Nidda zum Oberberghauptmann nach Berlin berufen lehnte diesen Ruf jedoch aus personlichen Grunden ab da er seiner kranken Frau den Umzug ersparen wollte und blieb stattdessen in Bonn Dort war er von 1871 bis 1901 Stadtverordneter und lange im Presbyterium der Gemeinde Am 1 Oktober 1892 trat Hermann Brassert in den Ruhestand setzte seine wissenschaftliche Tatigkeit jedoch fort Er starb am 16 Marz 1901 an einer Lungen oder Rippenfellentzundung und wurde drei Tage spater auf dem Alter Friedhof Bonn beigesetzt wo sich sein Grab mit dem kriegsbeschadigten Grabstein noch heute befindet Auszeichnungen und Wurdigungen Bearbeiten nbsp Brassert Denkmal am Rheinufer in Bonn1858 Roter Adlerorden 4 Klasse 1865 Roter Adlerorden 3 Klasse mit Schleife 1865 Ehrendoktorwurde der Juristischen Fakultat der Universitat Bonn 1875 Roter Adlerorden 2 Klasse mit Eichenlaub 1889 Ernennung zum Wirklichen Geheimen Oberbergrat 1892 Roter Adlerorden mit Stern 1892 Zum Abschied wurde ihm von den Beamten des Oberbergamts Bonn ein prachtiger Tafelaufsatz uberreicht der sich heute in der Schatzkammer des Deutschen Bergbau Museums in Bochum befindet 2 1900 Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Titel ExzellenzHermann Brassert war Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte 3 Der Verein fur die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund ernannte Brassert zum Ehrenmitglied 1921 errichteten ihm die Bergbaulichen Vereine Preussens nahe seiner einstigen Wirkungsstatte in Bonn ein Denkmal das von Hubert Netzer geschaffen wurde Die daran vorbeifuhrende Strasse erhielt den Namen Brassertufer 4 In den rheinischen Bergorten wurden weitere Strassen nach ihm benannt In Marl Kreis Recklinghausen trug zunachst die Zeche Brassert und bis heute der ganze Stadtteil Brassert und dessen Hauptstrasse seinen Namen Brassert blieb zeitlebens ein bescheidener Mensch und lehnte ihm angebotene Posten in Aufsichtsraten strikt ab da dadurch seine Unabhangigkeit beeinflusst wurde Schriften Bearbeitenals Herausgeber Berg Ordnungen der Preussischen Lande Sammlung der in Preussen gultigen Berg Ordnungen nebst Erganzungen Erlauterungen und Ober Tribunals Entscheidungen Eisen Koln 1858 Digitalisat Das Bergrecht des Allgemeinen Preussischen Landrechts in seinen Materialien nach amtlichen Quellen Marcus Bonn 1861 Digitalisat Allgemeines Berggesetz fur die Preussischen Staaten vom 24 Juni 1865 Mit Einfuhrungsgesetzen und Kommentar Marcus Bonn 1888 Literatur BearbeitenWalter Serlo Brassert Hermann Friedrich Wilhelm In Walter Serlo Manner des Bergbaus Verlag fur Sozialpolitik Wirtschaft und Statistik Berlin 1937 S 25 f Wilhelm Pieper Brassert Hermann Friedrich Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 536 f Digitalisat Gerhard Boldt Hermann Brassert 1820 1901 In Rheinisch Westfalische Wirtschaftsbiographien Bd 9 1967 ZDB ID 517699 2 S 39 56 Gabriele Unverferth Hans Bohrmann In Biographien bedeutender Dortmunder Menschen in aus und fur Dortmund Bd 1 1994 ZDB ID 919537 3 S 16 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Brassert Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rainer Slotta Meisterwerke bergbaulicher Kunst und Kultur Tafelaufsatz fur Dr Hermann Brassert Beschreibung des silbernen Tafelaufsatzes als Geschenk anlasslich seiner Pensionierung und eine Biografie In Der Anschnitt Beilage 2001 5 6 Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur im Bergbau e V Bochum abgerufen am 26 Januar 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Franz Richarz Mitgliederverzeichnis der Burschenschaft Fridericia zu Bonn 18 Februar 1843 bis Herbst 1847 sowie der Burschenschaft Arminia zu Bonn 1847 bis 1849 und der burschenschaftlichen Verbindung Germania zu Bonn 1843 bis 1849 Festgabe zur Feier des 50jahrigen Stiftungsfestes der Burschenschaft Alemannia zu Bonn 2 Auflage Langenscheidt Bonn u a 1894 S 9 Ingo Otto Goldene Schatzkammer Fotostrecke In derwesten de 10 Februar 2011 archiviert vom Original am 16 Februar 2011 abgerufen am 1 November 2020 Mitglieder der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte 1857 Brassertufer im Bonner StrassenkatasterNormdaten Person GND 116409029 lobid OGND AKS VIAF 3221401 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brassert HermannALTERNATIVNAMEN Brassert Hermann Friedrich Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Jurist und BerghauptmannGEBURTSDATUM 26 Mai 1820GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 16 Marz 1901STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Brassert amp oldid 228592589