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Das Oberbergamt Bonn gegrundet als Konigliches Oberbergamt fur die Niederrheinischen Provinzen war eine preussische und spater nordrhein westfalische Behorde der Berg Hutten und Salinenverwaltung Sie wurde 1970 mit dem Oberbergamt Dortmund zum Landesoberbergamt Dortmund zusammengeschlossen Oberbergamt Bonn Konviktstrasse 11Oberbergamt Bonn Konviktstrasse 11 1903 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ortliche Zustandigkeit und Eingliederung in die Verwaltungsorganisation 1 2 Sachliche Zustandigkeit 2 Dienstgebaude 3 Berghauptleute 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMit der preussischen Inbesitznahme des Rheinlandes nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft wurde zunachst eine Oberbergamtskommission gegrundet Aus ihr ging 1816 das Oberbergamt Bonn hervor Erster Berghauptmann wurde Ernst August von Beust In dieser Zeit wurde auch durch staatliche Zuschusse die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk gefordert Ausserdem widmete sich die Behorde der geologischen Erforschung und der Untersuchung der Lagerstatten seines Zustandigkeitsbereichs Fuhrend war dabei Johann Jacob Noeggerath Diese Arbeit wurde auch vom zweiten Berghauptmann Heinrich von Dechen gefordert 1 Ortliche Zustandigkeit und Eingliederung in die Verwaltungsorganisation Bearbeiten Das Amt war hauptsachlich fur das Gebiet der preussischen Rheinprovinz zustandig umfasste aber auch Teile der Provinz Westfalen Umgekehrt gehorten zum Oberbergamt Dortmund auch rheinische Gebiete Das Oberbergamt Bonn war zustandig fur ein Gebiet vom sudlichen Niederrhein bis in das Saarland und von Aachen im Westen bis in das Siegerland und das Sauerland im Osten Die nordliche Rheinprovinz und der nordlich der Lenne gelegene Teil Westfalens zahlten zum Oberbergamtsbezirk Dortmund Die Oberbergamter waren unabhangig von den Regierungsprasidien und Oberprasidien Das Oberbergamt war eine Mittelbehorde der Oberberghauptmannschaft im preussischen Finanzministerium Die Bonner Behorde war anfangs Aufsichtsbehorde uber drei Bergamter Das Bergamt Duren war fur den sudlichen linksrheinischen Niederrhein zustandig und erstreckte sich bis zur Mosel Dazu gehorten die Bergbaugebiete in der Gegend von Aachen Das Bergamt Saarbrucken war fur die Gebiete sudlich der Mosel unter Einschluss der saarlandischen Bergbaugebiete zustandig Im Rechtsrheinischen war das Bergamt Siegen auch fur die Siegerlander Montanindustrie zustandig Anfanglich gab es noch zahlreiche staatliche Huttenbetriebe Dafur gab es neben den Bergamtern spezielle Behorden die Huttenamter in Aremberg Geislautern Lohe Kreuztal Sayn und Hamm a d Sieg Insbesondere nach 1827 wurden die staatlichen Unternehmen verkauft Aber erst 1865 wurde das letzte Huttenamt aufgelost Die Bergamter ihrerseits waren in verschiedene Bergreviere aufgeteilt Im Laufe der Zeit vergrosserte sich die Zustandigkeit der Behorde So kam 1834 der Kreis Lichtenberg zu Preussen und fiel in den Zustandigkeitsbereich des Oberbergamtes Ebenso wurden seit 1852 die Hohenzollerschen Lande von Bonn aus bergrechtlich betreut Mit dem Deutschen Krieg kamen 1867 das Herzogtum Nassau Teile Oberhessens die Landgrafschaft Hessen Homburg das Oberamt Meisenheim und die ehemalige Reichsstadt Frankfurt am Main in die Zustandigkeit des Oberbergamts Bonn Im Jahr 1861 wurden die Bergamter aufgelost Von einigen Sonderbehorden abgesehen blieben unter dem Oberbergamt nur die Bergreviere bestehen Die Anzahl der Bergreviere lag zwischen 14 und 29 Revieren Im Zusammenhang mit dem Deutsch Franzosischen Krieg verwaltete das Oberbergamt bergrechtlich fur vier Jahre auch Elsass Lothringen Auf der anderen Seite verlor das Oberbergamt nach dem Ersten Weltkrieg die Zustandigkeit fur das Saargebiet und die Teile des Gebietes der fruheren Bergamtes Duren die an Belgien fielen Im Jahr 1940 gehorten zum Oberbergamt die Bergreviere Aachen Nord Aachen Sud Diez Dillenburg Hellertal Koblenz Koblenz Wiesbaden Koln Ost Koln West Neuenahr Saarbrucken Mitte Saarbrucken Ost Saarbrucken West Arnsberg Siegen und Weilburg 2 Im Jahr 1943 wurden neue Mittelbehorden wie das wieder errichtete Bergamt Siegen oder das Bergamt Sauerland eingefuhrt 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg beschrankte sich die Zustandigkeit des Oberbergamtes auf die in der britischen Besatzungszone liegenden Teile des bisherigen Bezirks Die in der franzosischen Besatzungszone liegende Teile fielen an das spater so genannte Oberbergamt Rheinland Pfalz mit Sitz in Bad Ems Die in der amerikanischen Zone liegenden Teile kamen an das hessische Oberbergamt in Wiesbaden 4 Im Jahr 1965 wurden zur Verwaltungsvereinfachung Grossbergamter gegrundet Dies waren die Bergamter Aachen Duren Koln Moers und Siegen 5 Sachliche Zustandigkeit Bearbeiten Das Oberbergamt war fur die Uberwachung des staatlichen und privaten Bergbaus und der Aufbereitungs und Verarbeitungsanlagen in bergpolizeilicher Hinsicht zustandig Auch war es zweite Instanz fur Konzessionen von Dampfkesseln Grubenbahnen Seilfahrten und andere Einrichtungen Ebenso war es fur die Sicherheit im Bergbau fur die Angelegenheiten der Arbeiter und das Knappschaftswesen fur die Aufsicht uber die Bergschulen und im engeren Sinne bergrechtliche Fragen zustandig Dabei galten bis zur Einfuhrung des Allgemeinen Berggesetzes fur die preussischen Staaten von 1865 unterschiedliche Rechtsgrundlagen Rechtsrheinisch galten die noch aus den Territorien des Alten Reichs stammenden Normen wahrend linksrheinisch das franzosische Berggesetz von 1810 weiter galt Die nach dem Zweiten Weltkrieg zu Nordrhein Westfalen gehorenden Teile der Oberbergamter Bonn und Dortmund wurden 1970 zum Landesoberbergamt Dortmund zusammengeschlossen Geleitet wurde das Oberbergamt von einem Berghauptmann dem als standiger Vertreter ein leitender Oberbergamtsdirektor beigeordnet war Darunter bestanden verschiedene Abteilungen und Dezernate unter Leitung von Oberbergamtsdirektoren und Oberbergraten In sachlicher Hinsicht nahm das Oberbergamt die Berghoheit fur Nordrhein Westfalen war Es war unter anderem fur die Verleihung von Bergwerkseigentum und von Konzessionen fur den Schutz der Substanz von Lagerstatten im volkswirtschaftlichen Interessen fur den Schutz der im Bergbau Tatigen und fur den Schutz der Allgemeinheit vor schadlichen Einflussen durch den Bergbau zustandig 6 Das Landesoberbergamt wurde im Jahr 2000 aufgelost Die Aufgaben der Behorde gingen auf die Bezirksregierung Arnsberg uber Dienstgebaude Bearbeiten nbsp Ehemaliges Dienstgebaude des Oberbergamts Ansicht vom Brassertufer 2016 Als Dienstgebaude des Oberbergamtes diente zunachst das als Mastiaux sches Haus bezeichnete ehemalige Wohnhaus des Hofkammerrats Johann Gottfried Mastiaux 1726 1790 7 am Rheinufer im sogenannten Rheinviertel ein barocker Bau mit Walmdach 8 57 der zuvor unter anderem Wohnsitz des Kolner Kurfursten Maximilian Franz von Osterreich war 1830 wurde es um einen zweiachsigen Erweiterungsbau erganzt 8 61 Von 1901 bis 1903 entstand am bisherigen Standort ein Neubau des Oberbergamtes Konviktstrasse 11 nach einem Entwurf des Regierungsbaumeisters Ludwig Herscher 8 70 beim Ministerium der offentlichen Arbeiten in Berlin die Einweihung erfolgte am 23 November 1903 9 Er war eine zwei bzw viergeschossige Anlage auf T formigem Grundriss mit Mansardwalmdach die eine reichhaltig skulptierte Sand und Tuffsteinfassade in Formen des Barock besass und damit auf das benachbarte Kurfurstliche Schloss bezugnahm 8 70 Die Umrahmungen der Fenster an Walmdach und Giebel besassen zwei auf die Aufgabe des Oberbergamtes bezugnehmende Reliefs die einen mit Hammer und Meissel arbeitenden Mann sowie einen Hauer im Floz mit Spitzhacke zeigten 8 71 f Zu den gegenuber dem Neubau niedrigeren Bauten am Rheinufer vermittelte ein kleiner Eckpavillon an der Vogtsgasse 8 75 Im zugehorigen Park befand sich eine Villa fur den Berghauptmann 10 Im Zweiten Weltkrieg brannte das Dienstgebaude des Oberbergamts am 18 Oktober 1944 bei dem verheerendsten der Bombenangriffe auf Bonn im alliierten Luftkrieg aus Das Wohnhaus des Berghauptmannes wurde komplett zerstort 1950 folgte der Wiederaufbau des Gebaudes fur das Oberbergamt in hinsichtlich der Raumaufteilung weitgehend unveranderter Form nunmehr mit einem einfachen Walmdach und im Ausseren unter Verzicht auf den Balkon Schweifgiebel und einen Grossteil der Schmuckformen 10 Der Pavillon am Zugang zur Vogtsgasse blieb erhalten 8 81 Nach Auflosung des Oberbergamtes wurde das Gebaude im April 1970 vom Historischen Seminar der Universitat Bonn ubernommen 11 heute beheimatet es das universitare Institut fur Geschichtswissenschaft 8 81 Es steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz 12 Von Sommer 2013 bis Ende 2014 erfolgte eine Sanierung der Aussenhaut des Gebaudes durch den Bau und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein Westfalen Berghauptleute BearbeitenDie Berghauptleute waren die Leiter des Oberbergamtes Ernst August Graf von Beust 1 Januar 1816 Herbst 1840 Ernst Heinrich von Dechen 30 Mai 1841 1 Januar 1864 August Werner Freiherr von Hovel 13 Januar 1864 5 April 1864 Hermann Brassert 21 Dezember 1864 1 Oktober 1892 Karl Friedrich Eilert 1 Oktober 1892 1 Oktober 1901 Karl Siegfried Ludwig Ernst von Ammon 1 Oktober 1901 13 Dezember 1903 Heinrich Vogel 1 August 1904 1 Juni 1906 Heinrich Baur 1 Juni 1906 1 Oktober 1911 Gisbert Krummer 1911 30 April 1921 Ottmar Fuchs 1 Mai 1921 31 Marz 1928 Wilhelm Schluter 1 April 1928 1933 Otto Heyer 15 August 1933 13 April 1945 Adolf Lossen 1945 1949 Ludger Funder 1949 1962 Hans Schwake 1962 1968 13 Literatur BearbeitenMichael Senger Das Oberbergamt Bonn In Bergbau im Sauerland Schmallenberg 1996 S 15 24 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberbergamt Bonn Sammlung von Bildern Behordenbeschreibung auf archive nrw deEinzelnachweise Bearbeiten Michael Senger Das Oberbergamt Bonn In Bergbau im Sauerland Schmallenberg 1996 S 21 Michael Senger Das Oberbergamt Bonn In Bergbau im Sauerland Schmallenberg 1996 S 17 Landesarchiv NRW Einleitung Findbuch Bergamter Siegen und Sauerland Michael Senger Das Oberbergamt Bonn In Bergbau im Sauerland Schmallenberg 1996 S 17 Michael Senger Das Oberbergamt Bonn In Bergbau im Sauerland Schmallenberg 1996 S 17 Michael Senger Das Oberbergamt Bonn In Bergbau im Sauerland Schmallenberg 1996 S 15 Mastiaux sches Haus Katalog der Deutschen Nationalbibliothek a b c d e f g h Heijo Klein Ansichten vom Bonner Rheinufer In Bonner Heimat und Geschichtsverein Stadtarchiv Bonn Hrsg Bonner Geschichtsblatter Jahrbuch des Bonner Heimat und Geschichtsvereins Band 57 58 Bonn 2008 ISSN 0068 0052 S 41 83 Ludwig Herscher Das neue Dienstgebaude des Kgl Oberbergamtes zu Bonn Festschrift zur Einweihung am 23 November 1903 Bonn 1903 a b Kriegsschicksale Deutscher Architektur Verluste Schaden Wiederaufbau Eine Dokumentation fur das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Band 1 Nord Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1988 ISBN 3 529 02685 9 S 387 Karl Gutzmer Chronik der Stadt Bonn Chronik Verlag Dortmund 1988 ISBN 3 611 00032 9 S 244 Denkmalliste der Stadt Bonn Stand 15 Januar 2021 Nummer A 172 Landesarchiv NRW50 735261 7 107378 Koordinaten 50 44 6 9 N 7 6 26 6 O Normdaten Korperschaft GND 2029443 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberbergamt Bonn amp oldid 238152503