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Ein Bergrevier 1 auch einfach nur Revier genannt 2 oder als Bergamtsrevier 1 oder Bergdistrict 3 Bergamtsbezirk 4 oder Bergwerksdistrikt 1 bezeichnet ist ein bestimmter geographisch umrissener Bezirk der unter der Kontrolle und der Verwaltung einer einzelnen Bergbehorde steht 2 Zu diesem Bezirk gehoren die darin befindlichen Bergwerke 3 Salzwerke und Hutten 4 In neueren Schriften wird fur diese Bezirke auch der Begriff Bergbaurevier verwendet 5 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen und Geschichte 2 Grosse 3 Benennung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGrundlagen und Geschichte BearbeitenBis ins Mittelalter wurde der Bergbau nur in geringem Umfang ausgeubt Es gab relativ wenig Bergwerke die den jeweiligen Landesherrn unterstanden Deren Verwaltung wurde von einem von dem jeweiligen Landesherrn eingesetzten Beamten durchgefuhrt Geregelt wurde das Bergwesen durch entsprechende in den jeweiligen Landern gultige Bergverordnungen 6 Nachdem der Bergbau an Umfang zunahm und immer mehr Bergwerke entstanden war die Verwaltung der Bergwerke durch eine einzelne Person nicht mehr moglich Aus diesem Grund wurden in den Landern in denen Bergwerke vorhanden waren diese in mehrere kleinere Berg Distrikte aufgeteilt 7 Jeder einzelne Distrikt unterstand einem eigenen Bergamt welches nur fur das ihr zugeteilte und unterstellte Bergrevier zustandig war 8 Leiter eines jeden Bergreviers war der fur dieses Bergrevier zustandige Bergmeister 9 Sitz des Bergamtes war die Hauptbergstadt des Bergreviers 8 Mehrere Berg Distrikte zusammengefasst bildeten einen Haupt Bergwerks Distrikt 10 auch Oberbergamtdistrikt genannt 1 der einem Oberbergamt unterstellt war 10 Oberster Leiter des Bergwesens war dort der Berghauptmann 4 In Landern in denen sehr viel Bergwerke vorhanden waren gab es auch mehrere Oberbergamter denen jeweils ein Oberbergamtdistrikt unterstellt war Die Oberbergamter waren wiederum dem zustandigen Ministerium unterstellt 11 Grosse BearbeitenDie Grosse eines Bergreviers ist je nach Land unterschiedlich geregelt Es gibt Lander in denen ist die geographische Lage des Landes ausschlaggebend fur die Grosse der einzelnen Bergreviere 9 In anderen Landern wie zum Beispiel Osterreich war die Grosse des Bergreviers von der Anzahl der Bergwerke und der Grosse derer Grubenfelder abhangig Hier legt die Bergbehorde im Einvernehmen mit den beteiligten Bergwerksbetreibern die Anzahl der Bergwerke pro Bergrevier fest 12 Die Grosse eines Bergreviers war auch nicht fur alle Zeiten eine starre Grosse Durch Umstellungen innerhalb der jeweiligen Oberbergamtdistrikte konnte es zu Veranderungen in den Abgrenzungen der dazugehorenden Bergreviere kommen 13 So kam es vor dass zwei bisher eigenstandige Bergreviere zu einem neuen grosseren Bergrevier vereint wurden 14 Ausserdem war es auch moglich dass einem Bergrevier Teile eines anderen Bergreviers aus einem anderen Land zugeschlagen wurden 15 Benennung BearbeitenJedes Bergrevier muss mit einem bestimmten Namen bezeichnet werden 12 In der Regel wurden die einzelnen Bergreviere nach dem Hauptbergort des jeweiligen Bergreviers benannt 3 Zum Beispiel das Bergrevier Wetzlar 16 oder das Freiberger Bergrevier 17 Es bestand aber auch die Moglichkeit das jeweilige Bergrevier nach einer Region zu benennen wie z B das Ruhrrevier das seinen Namen sogar beibehielt obwohl die Hauptaktivitaten des Bergbaus bereits uberwiegend nordlich der Emscher stattfanden 18 Es war auch moglich dass Bergreviere umbenannt wurden z B wurde das Bergrevier St Goar umbenannt in Bergrevier Coblenz II 15 Wurden Bergreviere vereinigt so erhielt das neu gebildete Bergrevier ebenfalls einen neuen Namen Dieser Name konnte aus den Namen der zusammengelegten Reviere bestehen wie bei der Zusammenlegung der Bergreviere Bruhl und Unkel zum Bergrevier Bruhl Unkel 14 Siehe auch BearbeitenListe von Bergbaurevieren in DeutschlandLiteratur BearbeitenLexikon des Bergbaus In Hans Grothe Hermann Franke Hrsg Lueger Lexikon der Technik 4 vollstandig neu bearbeitete und erweiterte Auflage Band 4 Bergbau Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1962 S 431 Gunther Beck Die Bildung von Bergrevieren in der Salzwirtschaft dargestellt an Beispielen aus Mitteleuropa 8 Internationaler Montanhistorischer Kongress Schwaz Sterzing 2009 In Wolfgang Ingenhaeff Johann Bair Hrsg Bergbau und Berggeschrey Zu den Ursprungen europaischer Bergwerke Berenkamp Hall in Tirol Wien 2010 ISBN 978 3 85093 262 2 S 39 58 Tagungsband Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Carl Hartmann Handworterbuch der Mineralogie Berg Hutten und Salzwerkskunde Erste Abtheilung A bis K gedruckt und verlegt bei Bernhard Friedrich Voigt Ilmenau 1825 a b Heinrich Veith Deutsches Bergworterbuch mit Belegen Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1871 S 78 291 293 a b c Carl von Scheuchenstuel IDIOTICON der osterreichischen Berg und Huttensprache k k Hofbuchhandler Wilhelm Braumuller Wien 1856 a b c Carl Hartmann Hrsg Handworterbuch der Berg Hutten u Salzwerkskunde der Mineralogie und Geognosie Erster Band A bis F Zweite ganzlich neu bearbeitete Auflage Buchhandlung Bernhard Friedrich Voigt Weimar 1859 Georg Schreiber Der Bergbau in Geschichte Ethos und Sakralkultur Springer Fachmedien GmbH Wiesbaden 1962 ISBN 978 3 663 00242 0 S 397 Adolf Arndt Kuno Frankenstein Hrsg Hand und Lehrbuch der Staatswissenschaften in selbstandigen Banden Erste Abteilung Volkswirtschaftslehre XI Band Bergbau und Bergbaupolitik Verlag von C L Hirschfeld Leipzig 1894 S 32 37 Friedrich August Schmid Hrsg Deutsche Bergwerks Zustande eine Charakteristik der Bergwerks Verfassung Deutschlands mit Hinweisung auf ihre Mangel und ihre Bedurfnisse In Commission der Kori schen Buchhandlung Dresden 1848 S 132 154 a b Swen Rinmann Allgemeines Bergwerkslexikon Erster Theil Fr Chr W Vogel Leipzig 1808 a b Christian Heinrich Gottlieb Hake Commentar uber das Bergrecht mit steter Rucksicht auf die vornehmsten Bergordnungen verbunden mit der fur den Juristen nothwendigen Technik Kommerzienrath J E von Seidel Kunst und Buchhandlung Sulzbach im Regenkreise Baierns 1823 S 74 80 a b Berg und huttenmannischer Wegweiser durch Ober Schlesien Ein Handbuch sowohl fur gebildete Reisende aller Art als zum Selbststudium zunachst fur Berg und Huttenleute besonders vom Eisenhutten Fache dann aber auch fur Technologen Kameralisten Staatswirthe und Freunde der Industrie Erster Theil in der Hande und Spenerschen Buchhandlung G J Joseephy Berlin 1828 S 1 4 Ministerium fur Handel Gewerbe und offentliche Arbeiten Hrsg Zeitschrift fur das Berg Hutten und Salinenwesen in dem preussischen Staate Verlag der koniglichen geheimen Ober Hofdruckerei R Decker Berlin 1858 S 1 8 a b Rudolph Manger Hrsg Das Oesterreichische Bergrecht nach dem allgemeinen Berggesetze fur das Kaiserthum Oesterreich vom 23 Mai 1854 Verlag der k k Hof Buch und Kunsthandlung F A Credner Prag 1857 S 20 23 Gesetzgebung und Verwaltung In Gluckauf Berg und Huttenmannische Zeitschrift Verein fur die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund Hrsg Nr 17 49 Jahrgang 26 April 1913 S 674 a b C Heusler Beschreibung des Bergreviers Bruhl Unkel und des niederrheinischen Braunkohlenbeckens Bei Adolph Marcus Bonn 1897 S 1 a b Wilhelm Dunker Beschreibung des Bergreviers Coblenz II Bei Adolph Marcus Bonn 1884 S 1 Wilhelm Riemann Beschreibung des Bergreviers Wetzlar Bei Adolph Marcus Bonn 1878 S 86 88 Otfried Wagenbreth Eberhard Wachtler Hrsg Der Freiberger Bergbau VEB Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1986 S 363 Ernst Jungst Die Bergwerksproduktion des niederrheinisch westfalischen Bergbaubezierks im Jahre 1912 In Gluckauf Berg und Huttenmannische Zeitschrift Verein fur die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund Hrsg Nr 17 49 Jahrgang 26 April 1913 S 660 668 Normdaten Sachbegriff GND 4144628 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergrevier amp oldid 212596759