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Ernst Heinrich Carl von Dechen genannt Heinrich 25 Marz 1800 in Berlin 15 Februar 1889 in Bonn war ein Professor fur Bergbaukunde Geologe und Erfinder Ernst Heinrich von Dechenvon Dechens Geognostische Karte Section Aachen Ausschnitt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 2 Publikationen 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr studierte ab 1818 an der Bergakademie in Berlin und war ab 1821 zunachst Bergreferendar setzte seine Ausbildung in den Bergamtern Bochum und Essen und im Ministerium fur Bergbau in Berlin fort reiste 1826 27 nach Schottland und England und wurde 1831 Oberbergrat in Berlin Dechen war von 1834 bis 1841 Professor fur Bergbaukunde an der Universitat Berlin Er war von 1841 bis 1864 Oberberghauptmann und Leiter des Oberbergamts in Bonn und im Dienst des 1834 gegrundeten Eschweiler Bergwerksvereins EBV fur welchen er von 1847 bis 1857 den zentralen Wasserhaltungsschacht fur die bis 1891 im Betrieb befindliche Grube Centrum im Eschweiler Stadtteil Pumpe Stich bauen liess Der Schacht wurde ihm zu Ehren Heinrichsschacht genannt 1880 liess er neue Wasserleitungssysteme erbauen unter anderem in der Stadt Aachen Auch im Kohlebergbau an der Saar und im Bau fruher Eisenbahnen machte er sich verdient Er schied 1864 als wirklicher Geheimer Rat aus dem Staatsdienst aus um sich der Erstellung einer geologischen Karte des Rheinlands und Westfalens zu widmen Damit war er 1855 beauftragt worden bis 1884 erstellte er hierzu 35 Blatter im Massstab 1 80000 Das Ergebnis dieser jahrzehntelangen Arbeit war somit die erste geologische Karte eines grosseren zusammenhangenden Gebiets in Westdeutschland Begonnen hatte er mit der Arbeit dazu schon als Referendar in Berlin 1825 1850 war er Mitglied des Volkshauses des Erfurter Unionsparlaments Von 1847 bis zu seinem Tode war er Vorsitzender des Naturhistorischen Vereins der Rheinlande und Westfalens in Bonn Er war Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte 1 und wurde im Jahr 1854 zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 2 Seit dem 31 Mai 1887 war er korrespondierendes Mitglied der Academie des sciences 3 Auch der Universalgelehrte Alexander von Humboldt schatzte Dechens geologische Arbeiten und unternahm mit ihm und wenigen Freunden 1845 die letzte naturkundliche Exkursion seines Lebens in der Nahe von Manderscheid 4 Spatestens ab 1861 bewohnte er eine Villa am Bonner Rheinufer die vermutlich nach einem Entwurf von Christian von der Emden entstanden war und 1952 fur das Collegium Albertinum abgebrochen wurde Das Grab von Ernst Heinrich von Dechen befindet sich auf dem Alten Friedhof in Bonn 5 Von 1838 bis 1855 gab er mit C J B Karsten das Archiv fur Mineralogie Geognosie Bergbau und Huttenkunde heraus 1852 beschrieb er im Siebengebirge erstmals Loss 6 Familie Bearbeiten Sein Vater war der Geheimrat Theodor von Dechen 1768 1826 Seine Mutter war dessen Ehefrau Elisabeth Martinet 1773 1859 Tochter des Berliner Uhrmachers Augustin Martinet 1742 1812 Sein Bruder Theodor von Dechen 1794 1860 war preussischer Generalmajor Ernst Heinrich von Dechen heiratete 1828 Luise Gerhard 7 Marz 1799 11 August 1838 Tochter des preussischen Oberberghauptmanns und Leiters des Berg Hutten und Salinenwesens Johann Carl Ludewig Gerhard 1768 1835 und der Ernestine Friederike Scharlow Dechen hatte mit seiner Frau einen Sohn und drei Tochter Sophie Henriette Caroline 16 September 1831 5 August 1864 16 Juni 1862 Albert von Viebahn 7 Januar 1822 Baumeister in Soest Elisabeth 29 November 1833 1859 Max von dem Borne 1826 1894 Fischzuchtpionier Ernestine Henriette Caroline 18 Juni 1837 22 Juni 1850 Theodor Ludwig Gerhard 25 Juli 1838 27 Marz 1869 GerichtsassessorPublikationen BearbeitenGeognostische Umrisse der Rheinlande mit v Oynhausen und Laroche Berl 1825 2 Bde Geognostische Karte der Rheinlande mit denselben das 1825 Geognostische Ubersichtskarte von Deutschland England Frankreich und den Nachbarlandern das 1839 2 Bearbeitung 1869 Die Feldspath Porphyre in den Lenne Gegenden und Das Vorkommen des Rotheisensteins und der damit verbundenen Gebirgsarten in der Gegend von Brilon 1845 Sammlung der Hohenmessungen in der Rheinprovinz Bonn 1852 Geognostische Fuhrer in das Siebengebirge das 1852 2 Bearbeitung 1861 zur Vulkanreihe der Vordereifel das 1861 2 Aufl 1885 zum Laacher See das 1864 Orographische Geognostische Ubersicht des Regierungsbezirks Aachen Aachen 1866 Digitalisat Erlauterungen zur Geologischen Karte der Rheinprovinz und der Provinz Westphalen sowie einiger angrenzenden Gegenden Band 1 Orographische und Hydrographische Ubersicht A Henry Bonn 1870 Digitalisat Die nutzbaren Mineralien und Gebirgsarten im Deutschen Reiche nebst einer physiographischen und geognostischen Uebersicht des Gebietes Reimer Berlin 1873 Digitalisat Dechen leitete auch die amtliche geognostische Untersuchung der Rheinprovinz und Westfalens als deren Resultat die Geologische Karte von 1855 bis 1865 in 34 Sektionen erschien dazu Erlauterungen Bonn 1870 84 2 Bde Im Auftrag der Deutschen Geologischen Gesellschaft gab er die Geologische Karte von Deutschland Berl 1869 2 Blatter mit Text heraus Ehrungen Bearbeiten nbsp Denkmal fur Heinrich von Dechen in KonigswinterDie Stadt Aachen verlieh von Dechen 1880 die Ehrenburgerschaft wegen seiner Erfindungen und der Erhaltung der Thermalquellen der Stadt 1869 wurde er Ehrenmitglied des Vereins fur vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg 7 Der Verein Deutscher Ingenieure VDI ernannte ihn 1875 zum Ehrenmitglied 8 1881 wurde er zum Ehrenmitglied des Nassauischen Vereins fur Naturkunde ernannt 1898 benannte Eschweiler den zum Heinrichsschacht beim Eschweiler Stadtwald fuhrenden Weg heute eine Strasse ihm zu Ehren Heinrichsweg Auf Wunsch des Eschweiler Bergwerksvereins wurde 1902 auch die Heinrichsallee in der Eschweiler Bergarbeitersiedlung Colonie Wilhelmine zu Stich nach ihm benannt 1996 wurde ein Teilstuck des Heinrichswegs in Am Heinrichsschacht umbenannt womit von Dechen in einer Gemeinde mit insgesamt drei Strassennamen bedacht wurde In Bonn ist in der Weststadt die Dechenstrasse nach ihm benannt worden die eine kurze Verbindung zwischen der Baumschulallee und deren Parallelstrasse der Quantiusstrasse bildet 9 10 Bei Neunkirchen im Saarland trug ein Bergwerk seinen Namen Die Grube Dechen lag sudwestlich von Neunkirchen im Stadtteil Heinitz und war zumindest vorubergehend ein eigenstandiges Bergwerk Aufgrund seiner Verdienste als Berater beim Bau der Eifelbahn wurde deren Tunnel bei Kyllburg Dechen Tunnel genannt 11 Auch die Dechenhohle in Iserlohn nordliches Sauerland tragt ihren Namen zu Ehren von Dechen da er sich um die Geologie Rheinland Westfalens so verdient gemacht hatte Er war einer von zahlreichen Naturforschern welche die Hohle nach ihrer Entdeckung durch zwei Eisenbahnarbeiter besuchten Am 25 Mai 1892 wurde ihm in Konigswinter auf halbem Weg zwischen der Hirschburg und dem Drachenfels ein sieben Meter hohes Denkmal aus Drachenfelser Trachyt errichtet Eingelassen ist ein Bronzerelief das seine Buste im Profil zeigt Errichtet wurde es vom Verschonerungsverein fur das Siebengebirge VVS dessen erster Vorsitzender von Dechen vom 9 April 1870 bis zu seinem Tod war Der Naturhistorische Verein der Rheinlande und Westfalens anderte 1935 zu seinen Ehren den Namen der seit Mitte des 19 Jahrhunderts erscheinenden Vereinszeitschrift zu Decheniana 12 1935 wurde der Mondkrater Dechen nach ihm benannt Das Mineral Vondechenit 13 und mehrere Fossilarten sind nach ihm benannt Literatur BearbeitenQuiring Heinrich Dechen Ernst Heinrich Karl von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 540 Digitalisat Karl Alfred von Zittel Dechen Heinrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 629 631 Georg Schmidt Die Familie von Dechen Erloschen 15 Februar 1889 Rathenow 1889 Digitalisat Olga Sonntag Villen am Bonner Rheinufer 1819 1914 Bouvier Verlag Bonn 1998 ISBN 3 416 02618 7 Band 2 Katalog 1 S 163 166 zugleich Dissertation Universitat Bonn 1994 Marcelli Janecki Handbuch des preussischen Adels Band 1 1892 S 106 Sch Nekrolog Heinrich von Dechen In Vierteljahrsschrift der Astronomischen Gesellschaft Band 24 Leipzig 1889 S 1 4 Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament Erfurter Unionsparlament von 1850 Ein Handbuch Mitglieder Amtstrager Lebensdaten Fraktionen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Grosse Reihe Bd 6 Urban amp Fischer Munchen 2000 ISBN 3 437 31128 X S 113 114 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Heinrich von Dechen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Vierteljahrsschrift der Astronomischen Gesellschaft Quellen und Volltexte Dechen Ernst Heinrich Carl von in der Datenbank Saarland Biografien Familie von DechenEinzelnachweise Bearbeiten Mitglieder der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte 1857 Mitgliedseintrag von Heinrich von Dechen bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 30 August 2016 Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe D Academie des sciences abgerufen am 9 Februar 2020 franzosisch Andreas W Daum Alexander von Humboldt am Rhein Zur regionalen Grundlage von Humboldts Wissenschaft Reisen und Politikverstandnis 1789 1848 in Rheinische Vierteljahresblatter 85 2021 S 148 184 hier S 176 178f 182 Anna Katharina Schneider Der Alte Friedhof in Bonn Ein Ort mit Geschichte und Geschichten Reisekonig Verlag Bonn 2021 ISBN 978 3 945455 11 1 S 48 Wagenbreth Geschichte der Geologie in Deutschland Springer 2014 152 Ehrenmitglieder des Vereins fur vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg Sechszehnte Hauptversammlung des Vereines am 30 August bis 1 September 1875 in Aachen In Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure Band 19 Nr 12 1875 S 853 Adressbuch Bundesstadt Bonn 2000 2001 S IV 26 Dechenstrasse im Bonner Strassenkataster Oberbergrat W Serlo Bonn Bergmannsfamilien XI in Gluckauf vom 10 November 1928 Dechen S 1517 1519 Tunnel S 1519 naturhistorischerverein de Zur Geschichte des Vereins Mineralienatlas WiKi Vondechenit Normdaten Person GND 123197066 lobid OGND AKS LCCN n88132660 VIAF 72294532 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dechen Ernst Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Dechen Ernst Heinrich Carl von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Bergbaukundler und Geologe Professor und OberberghauptmannGEBURTSDATUM 25 Marz 1800GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 Februar 1889STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Heinrich von Dechen amp oldid 233332099