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Arnold Heinrich Albert Maybach ab 1888 von Maybach 29 November 1822 auf Gut Abdinghof bei Werne Westfalen 21 Januar 1904 in Charlottenburg bei Berlin 1 war ein deutscher Jurist und Minister im Konigreich Preussen Albert von Maybach 1877 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Eisenbahnverwaltung 1 2 Minister 1 3 Politik 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlbert von Maybach war Sohn des Burgermeisters von Werne Friedrich Maybach 1776 1841 Burgermeister 1820 1836 und dessen Frau Johanna Helena geb Homann Die Familie war romisch katholisch 1 Maybach besuchte das Gymnasium Petrinum Recklinghausen und studierte Rechts und Staatswissenschaften in Bonn Heidelberg und Berlin Seit 1842 war er Mitglied des Corps Hansea Bonn I 2 Er trat 1847 als Referendar in den preussischen Justizdienst 3 1850 wurde er Gerichtsassessor und 1852 Kreisrichter in Hagen 1854 wechselte er in die preussische Eisenbahnverwaltung Da von romisch katholischer Konfession eroffneten sich ihm dort ganz andere Perspektiven als in der traditionellen Verwaltung die in Preussen noch lange von Evangelischen und Adeligen dominiert wurde 4 Eisenbahnverwaltung Bearbeiten Er begann seine Eisenbahnkarriere bei der Koniglichen Eisenbahndirektion der Ostbahn in Bromberg als Regierungsassessor Die Preussische Ostbahn war damals mit 662 km Streckenlange die grosste preussische Staatsbahn Bereits 1855 wurde er als Staatskommissar der Oberschlesischen Eisenbahn eingesetzt 5 Nachdem er dort wirtschaftliche Manipulationen zu Ungunsten des Staates feststellte drangte er bei dem zustandigen Minister August von der Heydt auf die Verstaatlichung der Bahn die dann 1856 zwar nicht verstaatlicht deren Betrieb aber von der Staatsbahn ubernommen wurde 6 Die Verwaltung der Bahn erfolgte nun durch die neu gegrundete Eisenbahndirektion Breslau deren erster Direktor Maybach wurde 7 Dies ebnete ihm seinen Weg ins Preussische Handelsministerium wohin er 1858 als Vortragender Rat mit dem Titel eines Geheimen Oberregierungsrates unter dem Minister August von der Heydt wechselte Hier war er vor allem damit beschaftigt die finanzielle Unordnung der Rhein Nahe Eisenbahn Gesellschaft in den Griff zu bekommen Dabei entwickelte er sich zunehmend zu einem Befurworter eines ausschliesslich auf Staatsbahnen grundenden Eisenbahnsystems Er setzte sich damit in Gegensatz zu dem neuen Handelsminister Graf Heinrich Friedrich von Itzenplitz der zumindest ein gemischtes System befurwortete aber grosse Sympathien fur privat finanzierte Eisenbahnunternehmen hegte 7 Als Preussen nach dem Deutschen Krieg das Konigreich Hannover annektierte wurde aus dessen zentraler Staatsbahnverwaltung die Koniglich Preussische Eisenbahndirektion Hannover gebildet und Maybach als deren erster Direktor zum 1 Marz 1867 dorthin versetzt 8 Als Graf von Itzenplitz schliesslich 1873 uber den Eisenbahnskandal um den Eisenbahnkonig Bethel Henry Strousberg sturzte wurde Maybach wieder nach Berlin zuruck berufen um die Aufsicht uber die Privatbahnen im Handelsministerium zu leiten 9 Nach dem Rucktritt von Friedrich Wilhelm Scheele wurde er auf Betreiben Otto von Bismarcks zum zweiten Leiter des im Jahr zuvor gegrundeten Reichseisenbahnamts ernannt 10 Bismarcks Projekt die wichtigsten Eisenbahngesellschaften fur das Reich zu erwerben scheiterte indes am Widerspruch der Lander Ebenso wurde der 1875 von Maybach dem Bundesrat vorgelegte Entwurf eines Reichseisenbahngesetzes dort abgelehnt Maybach hatte kein Interesse mehr an einer Behorde die kaum Kompetenzen hatte Allerdings wechselte er nicht in die Privatwirtschaft so lag etwa ein Angebot an ihn von Alfred Krupp vor sondern kehrte als Unterstaatssekretar in das Handelsministerium zuruck 1878 schied Handelsminister Heinrich von Achenbach der in Personalunion zugleich Minister der offentlichen Arbeiten war aus und Maybach wurde am 30 Marz 1878 in beiden Funktionen sein Nachfolger 11 Minister Bearbeiten nbsp Albert von Maybach Buste von Martin Gotze1879 wurde die Personalunion zwischen beiden Ministerien aufgehoben und Maybach verblieb das Ministerium fur offentliche Arbeiten Maybach war dort auch fur die Preussischen Staatseisenbahnen 11 zustandig Zugleich war er Chef des Reichsamtes fur die Verwaltung der Reichseisenbahnen in Elsass Lothringen 9 Als Minister betrieb er nun zusammen mit Otto von Bismarck die Verstaatlichung der Eisenbahnen in Preussen 11 Diese organisierte er weitestgehend als Ankauf Zum einen kaufte der Staat direkt Aktien der Bahngesellschaften Zum anderen drohte er Konzession fur konkurrierende Bahnstrecken zu vergeben und mit Tarif Dumping Damit bewegte er Aktionare ihre Aktien gegen Staatsanleihen zu tauschen Als Maybach 1890 aus dem Amt ausschied hatte Preussen 14 056 km Bahnstrecken fur 2 8 Mrd Mark gekauft 12 Im Jahr nach Maybachs Ausscheiden erwirtschafteten die preussischen Staatsbahnen einen Gewinn von 318 Mio Mark 13 was einer Verzinsung von mehr als 10 entspricht Bei seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst war das reine Staatsbahnsystem in Preussen im Wesentlichen eingefuhrt und die von ihm eingeleitete Reform der Verwaltung des preussischen Staatsbahnnetzes abgeschlossen 9 Kurz nach dem Regierungsantritt Kaiser Wilhelm II 1888 kam es zu einem Zwischenfall zwischen Kaiser und Maybach weil Majestat den Minister dafur kritisierte dass ein Zugpersonal sich geweigert hatte Sicherheitsvorschriften zu verletzen um es einigen Mitgliedern des Hofstaates die die Abfahrt des Hofzuges verpasst hatten zu ermoglichen dem Zug auf einer bereitgehaltenen Ersatzlokomotive in den durch den Hofzug noch besetzten Blockabschnitt zu folgen Nur durch Vermittlung von Bismarck blieb Maybach im Amt 14 Politik Bearbeiten 1882 1888 und 1890 1893 war Maybach Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses wo er sich keiner Fraktion anschloss 15 Ehrungen Bearbeiten nbsp Albert von Maybachs Grabstatte auf dem alten St Matthaus Kirchhof Berlin Abt H Albert von Maybach war Ehrenburger von Bromberg und ist Ehrenburger seines Geburtsortes Werne Er war Inhaber folgender Orden 16 Deutschland Hausorden Albrechts des Baren Herzogtum Anhalt Orden vom Zahringer Lowen Grosskreuz Grossherzogtum Baden Zivilverdienstorden der Bayerischen Krone Grosskreuz Orden Heinrichs des Lowen Grosskreuz Herzogtum Braunschweig Grossherzoglich Hessischer Ludwigsorden Grosskreuz Grossherzogtum Hessen Furstlich Lippischer Hausorden 1 Klasse mit goldener Krone Hausorden der Wendischen Krone mit Krone in Gold Grossherzogtum Mecklenburg Schwerin Grossherzogtum Mecklenburg Strelitz Oldenburgischer Haus und Verdienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig mit goldener Krone und Kette Grossherzogtum Oldenburg Schwarzer Adlerorden mit Kette Konigreich Preussen Koniglicher Hausorden von Hohenzollern Kreuz der Gross Komture Konigreich Preussen Albrechts Orden Grosskreuz Konigreich Sachsen Hausorden vom Weissen Falken Grosskreuz Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Herzoglich Sachsen Ernestinischer Hausorden Grosskreuz Herzogtum Sachsen Altenburg Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha und Herzogtum Sachsen Meiningen Ehrenkreuz von Schwarzburg Ehrenkreuz 1 Klasse Verdienstorden Waldeck 1 Klasse Orden der Wurttembergischen Krone GrosskreuzUbrige Staaten Offizier der franzosischen Ehrenlegion Komtur vom Orden der Eichenkrone Grossherzogtum Luxemburg Orden vom Niederlandischen Lowen Grosskreuz Konigreich der Niederlande Orden der Eisernen Krone 1 Klasse Osterreich Alexander Newski Orden Kaiserreich Russland Russischer Orden der Heiligen Anna 1 Klasse Kaiserreich Russland Kommandeur des Grosskreuzes des Nordstern Ordens Konigreich Schweden 1888 wurde er in den Adelsstand erhoben und trug seither den Namen Albert von Maybach 17 Albert von Maybach starb am 21 Januar 1904 an einem Schlaganfall 3 Beigesetzt wurde er auf dem Alten St Matthaus Kirchhof in Berlin Schoneberg das Grabmal ist erhalten Hier befand sich auch die Grabstatte seiner Tochter Helene und deren Ehemanns Robert Hausmann die jedoch eingeebnet wurde Am Grabmal Maybach gibt es eine Erinnerungs Inschrift fur seine nicht hier beigesetzte Ehefrau Marie geb Brefeld 1831 1886 Sein Grab war von 1987 bis 2009 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet Nach Maybach wurden Schulen Strassen und Platze benannt wie z B die Maybachstrasse in Kiel Gaarden Sud 18 Auch die Grube Maybach im gleichnamigen Stadtteil von Friedrichsthal im Saarland erhielt 1882 den Namen des preussischen Ministers der offentlichen Arbeiten In der Umgebung seines Wirkungsorts Berlin wurde 1883 84 ein Platz nach ihm benannt 19 und wegen seiner Zustandigkeit fur Wasserstrassen das Maybachufer am Landwehrkanal in Rixdorf 20 Literatur BearbeitenBernhard Hager Stets Beamter nie Politiker In Eisenbahn Geschichte 115 6 2022 S 64 69 F Jungnickel Staatsminister Albert von Maybach Stuttgart 1910 Wolfgang Neugebauer Maybach Albert von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 528 Digitalisat Karl Ottmann Albert von Maybach In Manner der deutschen Verwaltung Koln 1963 S 181 194 Maybach In Victor von Roll Hrsg Enzyklopadie des Eisenbahnwesens 2 Auflage Band 7 Kronenbreite Personentarife Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1915 S 257 Emil Steinkuhler Heessen Westf Die Geschichte der Gemeinde 1952 Hrsg Gemeindeverwaltung Heessen heute Hamm S 289 ff Ludwig Wrba Staatsminister Albert v Maybach In Neue Freie Presse Morgenblatt Nr 16584 1910 23 Oktober 1910 S 2 oben links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfpWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Albert von Maybach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Maybach Arnold Heinrich Albert von in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten a b Ottmann Albert von Maybach S 394 Anm 1 Kosener Korps Listen 1910 22 10 a b Ottmann Albert von Maybach S 181 Ottmann Albert von Maybach S 183 Ottmann Albert von Maybach S 184 Ottmann Albert von Maybach S 185 a b Ottmann Albert von Maybach S 186 Ottmann Albert von Maybach S 187 a b c Maybach In Viktor von Roll Hrsg Enzyklopadie des Eisenbahnwesens Band 7 Ottmann Albert von Maybach S 187 f a b c Ottmann Albert von Maybach S 189 Ottmann Albert von Maybach S 191 Ottmann Albert von Maybach S 192 Ottmann Albert von Maybach S 193 Bernhard Mann Bearb Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 3 Droste Dusseldorf 1988 S 265 ZDB ID 1182123 1 Handbuch uber den koniglich preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1891 Berlin 1890 S 172 A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 66 Hans G Hilscher Dietrich Bleihofer Maybachstrasse In Kieler Strassenlexikon Fortgefuhrt seit 2005 durch das Amt fur Bauordnung Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel Stand Februar 2017 kiel de Maybachplatz In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins Maybachufer In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Normdaten Person GND 116859288 lobid OGND AKS LCCN no2021127697 VIAF 13069609 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maybach Albert vonALTERNATIVNAMEN Maybach Arnold Heinrich Albert von vollstandiger Name Maybach AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist preussischer Regierungsbeamter Minister der offentlichen Arbeiten GEBURTSDATUM 29 November 1822GEBURTSORT Gut Abdinghof bei WerneSTERBEDATUM 21 Januar 1904STERBEORT Charlottenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert von Maybach amp oldid 233148822