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Friedrich Magnus von Bassewitz 17 Januar 1773 in Schonhof bei Grevesmuhlen Mecklenburg 14 Januar 1858 in Berlin war von 1810 bis 1842 Regierungsprasident in Potsdam und von 1825 bis 1840 zugleich Oberprasident der Provinz Brandenburg Anonym verfasste er einige grundlegende Quellenwerke uber die Kurmark Brandenburg Friedrich Magnus von Bassewitz Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Politische Karriere 4 Ehrungen 5 Familie 6 Werke 7 Literatur 8 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenFriedrich Magnus von Bassewitz wurde als altester Sohn von Oberstleutnant Ulrich Carl Adolph von Bassewitz und der Sophie Elisabeth Henriette von Barner auf Gut Schonhof geboren Er hatte noch acht Bruder und sechs Schwestern Leben BearbeitenEr verliess das Elternhaus fruh um eine stadtische Schule besuchen zu konnen 1791 legte er das Abitur ab nbsp Tumulte zwischen Studenten und Soldaten im Zuge der Schokoladisten Unruhen Stich von 1792 Bildunterschrift Die vom wahren Ehrgefuhl durchdrungenen Studenten in Jena ertheilen einer starken Patrouille von Jagern Husaren und Landmiliz das Consilium Abeundi mit der edlen Absicht ein Blutbad zu verhindern Am 17 Juli 1792 Friedrich Magnus von Bassewitz studierte in Halle Rostock 1 und Jena Rechts und Cameraliawissenschaften Verwaltung zusammen mit seinem jungeren Bruder Adolph Joachim von Bassewitz 2 Er nahm 1792 in Jena 3 an dem von der Landsmannschaft der Kurlander angefuhrten Auszug nach Nohra als Senior der Mecklenburgischen Landsmannschaft teil der durch die Schokoladistenunruhen ausgelost wurde Die Mecklenburger marschierten mit ihrer blutroten Traditionsfahne zunachst im Mittelteil des Zuges der Jenaer Studentenschaft gruppierten dann aber unter Fuhrung ihres Seniors von Bassewitz an den Schluss des Zuges um um so den furchtsameren Teil der Studentenschaft sogar mit Gewalt von der Flucht abzuhalten 4 1793 wurde sein Bruder Adolph Senior der Mecklenburger in Jena Beide Bruder bewirteten den von Jena nach Kiel berufenen ausserst beliebten Philosophen Carl Leonhard Reinhold im Auftrage der Jenaer Studentenschaft Ostern 1794 auf dem Weg nach Kiel auf seiner Station in Lubeck und berichtigten dessen Kosten fur Bewirtung und Ubernachtung so wie das von anderen Jenaer Studenten entlang der gesamten Reiseroute Reinholds an jeder Reisestation gehandhabt wurde 5 Danach wurde Bassewitz 1795 Referendarius im Manufaktur und Commerzkollegium bei der kurmarkisch brandenburgischen Kammer und begann damit seinen Werdegang im preussischen Verwaltungsdienst Nach Ende seiner politischen Laufbahn lebte Bassewitz ab 1842 in Berlin Er schrieb dort mehrere umfangreiche Bande uber die Mark Brandenburg zur Franzosenzeit 1847 erschien sein Werk Die Kurmark Brandenburg 1968 Nachdruck in der Verlagsbuchhandlung Georg Olms in Hildesheim Friedrich Magnus von Bassewitz wurde in Potsdam auf dem Alten Friedhof in der Saarmunder Strasse heute Heinrich Mann Allee bestattet Politische Karriere BearbeitenNach dem Studium fand er eine Anstellung beim Manufaktur und beim Kommerz Kollegium 1800 berief man ihn zum Kriegs und Domanenrat der Kurmarkischen Armendirektion Zum Chefprasidenten des Regierungskollegiums in Potsdam wurde er im Jahre 1810 ausersehen und in den folgenden Jahren mit zahlreichen Ehrungen bedacht 1824 ernannte ihn der Konig zum Oberprasidenten der Provinz Brandenburg Als solchen ruhmt ihn Otto von Bismarck in seinen Gedanken und Erinnerungen S 15 der bei ihm eine Zeit seiner Ausbildung als Referendar verbrachte Als Oberprasident prasidierte er qua Amt auch im Koniglichen Konsistorium Brandenburg zu Berlin Bassewitz war ein Verfechter der Stein Hardenbergischen Reformen die gegen den Widerstand der preussischen Edelleute die burgerliche Umwalzung in Preussen beflugelten und die Voraussetzungen fur die nationale Unabhangigkeit schufen Dem aufklarerischen Geist dieser Reformen fuhlte sich auch von Bassewitz verpflichtet Uber Bassewitz schrieb spater Heinrich von Treitschke 6 Unter dem Oberprasidenten v Heydebreck wirkte einer der fahigsten Beamten der Potsdamer Regierungsprasident von Bassewitz ein Mann von erstaunlichem praktischen Wissen der jede Flurkarte der Kurmark im Kopfe trug uber jeden Thaler der Kriegskontributionen Bescheid wusste und eine ganze Schule tuchtiger Verwaltungsbeamten heranzog so dass die Potsdamer Regierung ihren einst unter Sacks Fuhrung erworbenen guten Ruf behauptete Bassewitz hielt die Grundsatze der neuen Gesetzgebung unverbruchlich fest verstand jedoch mit Jedermann so schonend und freundlich umzugehen dass selbst die feudalen Edelleute dem Reformer nicht ernstlich gram wurden In Potsdam begleitete Friedrich Magnus von Bassewitz die Plane Friedrich Wilhelms III 1770 1840 Konig ab 1797 die koniglichen Parks und angrenzenden Feldmarken durch Anpflanzungen zu verschonern Als zwischen 1840 und 1844 der Ausbau der Chaussee von Potsdam nach Nauen stattfand legte von Bassewitz nahe der heutigen Nedlitzer Nordbrucke eine Eichenpflanzung an Um 1840 liess von Bassewitz Alleen aus Eichen und Buchen an den Ausfallstrassen von Potsdam anpflanzen die heute noch zu sehen sind z B an der Strasse Am Wiesenrand Bei einer Besichtigung spottete Friedrich Wilhelm III in seiner originellen Sprechweise Nie gehort haben dass Alleen mit Eichen bepflanzen aber der Kronprinz Friedrich Wilhelm IV 1795 1861 Thronbesteigung 1840 widersprach Lassen Sie sich nicht irre machen und pflanzen Sie nur immer fort Konig Friedrich Wilhelm IV bestatigte ihn am 7 Juni 1840 in allen Amtern Aus gesundheitlichen Grunden bat Bassewitz 1842 nach 47 Jahren Staatsdienst um seine Entlassung welche ihm gewahrt wurde Ehrungen Bearbeiten1835 wurde Friedrich Magnus von Bassewitz zum Ehrenburger von Potsdam ernannt 7 Als er 1842 aus gesundheitlichen Grunden seine Amter zurucklegte wurde ihm am 31 Marz 1842 auch der Ehrenburgerbrief der Stadt Berlin uberreicht Friedrich Wilhelm IV liess 1857 als Zeichen seiner Dankbarkeit und in Wurdigung der Verdienste des Friedrich Magnus von Bassewitz eine steinerne Bank und eine Stele mit Buste aufstellen Die Stele steht seit 1986 unter Denkmalschutz wurde 1998 restauriert und ist heute noch auf dem Bassewitz Platz in Potsdamer Stadtteil Neu Fahrland zu besichtigen allerdings nicht mehr mit der metallenen Buste die der Zerstorung anheimfiel Sie wurde durch eine steinerne Eichel ersetzt Am 16 Mai 1938 wurde nach Friedrich Magnus von Bassewitz in Berlin die Bassewitzstrasse benannt sie wurde aber am 31 Juli 1947 wieder in Laskerstrasse umbenannt Nach ihm wurde auch die Bassewitzstrasse in Potsdam benannt Familie BearbeitenBassewitz heiratete im Jahre 1801 Adelheid von Gerlach 1784 1865 Tochter des Kosliner Hofgerichtsprasidenten Ludwig Wilhelm August von Gerlach Das Paar hatte mehrere Kinder Sophie Henriette Ernestine 1802 1867 Stiftsdame in Kloster Dobbertin Friedrich Wilhelm Karl Adolf 1803 1876 Landrat 1832 Anna Hedwig von Krosigk 1812 1847 Adelheid 1807 1862 1823 Adolf von Massenbach 1794 1849 Sohn von Karl von Massenbach Marie 1808 1878 Stiftsdame in Ribnitz Auguste Dorothea 1810 1897 1830 Gustav von Kessel 1797 1857 preussischer Generalmajor Mathilde 1813 1847 Gustav von Keller 1805 1897 Elisabeth Amalie 1818 1890 1840 Karl Johann Phanomen von Alvensleben 1807 1877 preussischer GeneralmajorWerke BearbeitenDie Kurmark Brandenburg ihr Zustand und ihre Verwaltung unmittelbar vor Ausbruch des franz Krieges im Okt 1806 bis zu Ende des Jahres 1808 Von einem ehemaligen hohern Staatsbeamten F A Brockhaus Leipzig 1847 Die Kurmark Brandenburg im Zusammenhange mit den Schicksalen des Gesammtstaats Preussen wahrend der Jahre 1809 und 1810 Aus dem Nachlasse des Wirklichen Geheimraths Magnus Friedrich von Bassewitz Nebst einer Biographie mit dem Portrat des Verfassers sowie einem Register aller in diesem und in den fruheren beiden Werken vorkommenden Personennamen Hrsg Karl v Reinhard Brockhaus Leipzig 1860 archive org Literatur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1900 Erster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1900 S 52 f Einzelnachweise Bearbeiten Immatrikuliert in Rostock am 11 Mai 1791 siehe Eintrag im Rostocker Matrikelportal J Frhr v Maltzahn Einige gute Mecklenburgische Manner Hinstorff sche Hofbuchhandlung Wismar 1882 S 188 Imm Jena Ostern 1992 bis 1794 H Dahl Die Weltgeschichte von ihrem hochsten Gesichtspunkt Germania 1804 S 343 f zitiert nach Walter Richter Die Landsmannschaft der Mecklenburger im 18 Jahrhundert In Einst und Jetzt Band 20 1975 S 7 32 S 23 f Maltzahn 1882 S 189 Heinrich von Treitschke Deutsche Geschichte des 19 Jahrhunderts Hirzel Leipzig 1882 2 Teil S 255 Bassewitz In Allgemeiner Wohnungsanzeiger fur Berlin Charlottenburg und Umgebungen 1836 Potsdam mit seiner nachsten Umgegend Einwohner nach Namen S 170 v Bassewitz Wirkl Geh Rat Ober Prasident der Provinz Brandenburg Chef Prasident der Regierung Oberprasidenten in Brandenburg Georg Christian von Heydebreck Friedrich Magnus von Bassewitz August Werner von Meding Robert von Patow Klemens von Wolff Metternich Eduard von Flottwell Werner von Selchow Gustav von Jagow Heinrich von Achenbach Theobald von Bethmann Hollweg August von Trott zu Solz Friedrich Wilhelm von Loebell Alfred von Conrad Rudolf von der Schulenburg Friedrich Wilhelm von Loebell Adolf Maier Wilhelm Kube Emil Sturtz Normdaten Person GND 117567450 lobid OGND AKS VIAF 8168571 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bassewitz Friedrich Magnus vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Regierungsprasident in Potsdam 1810 42GEBURTSDATUM 17 Januar 1773GEBURTSORT Schonhof bei Grevesmuhlen Mecklenburg STERBEDATUM 14 Januar 1858STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Magnus von Bassewitz amp oldid 231318605